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Selen-Gl&chrichteranordnung mit plattenförmigen Gleichrichterelementen
Es ist bekannt, plattenförmige Selen-Gleichrichterelemente, die für den Betrieb
unter erschwerten Bedingungen bestimmt sind, gegen Feuchtigkeit, aggressive Atmosphäre
und Schmutz dadurch zu schützen, daß die empfindliche Deckelektrodenseite mit einem
Schutzblech bedeckt wird. Es sind ferner bereits Gleichrichtersäulen beschrieben
worden, bei denen die Gleichrichterplatten paarweise mit einander Zugekehrten Deckelektroden
angeordnet sind; die Ränder der Plattenpaare sind hierbei durch ein besonders eingefülltes,
geeignetes Isoliermaterial gegeneinander abedichtet. Es ist weiterhin bekannt, die
Gleichrichterplatten in geschlossenen Fächern eines flachen metallischen Gehäuses
anzuordnen, das den einen Gleichstrompol des Gleichrichters bildet, während die
Anschlüsse anderer Polarität isoliert aus dem Gehäuse herausgeführt sind. Die bekannten
Konstruktionen erfordern einen verhältnismäßig hohen Fertigungsaufwand.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Selen-Gleichrichteranordnung
mit plattenförmigen Gleichrichterelementen, die gruppenweise nebeneinander zwischen
Schutz- und Kühlblechen angeordnet sind. Sie besteht darin, daß bei einer Brückenschaltung
Gruppen von je zwei Gleichrichterplatten nebeneinander zwischen zwei Abschlußblechen
eingespannt sind, die allseitig um einige Millimeter über die Platten hinausragen
und gleichzeitig als Gleichstrompole der Anordnung dienen, daß ferner zwischen den
beiden Platten jeder Gruppe ein Kontaktblech mit einer Anschlußfahne als Wechselstromanschluß
liegt, und daß die Anordnung mit einer Schutzlackierung versehen ist. Durch die
Erfindung wird erreicht, daß besondere Maßnahmen zur Abdichtung der Anordnung entfallen.
Das Lackieren der Gleichrichteranordnung erfolgt in bekannter Weise und wird vorzugsweise
durch Tauchen vorgenommen; hierbei zieht sich der Lack infolge Kapillarwirkung in
die schmalen Fugen, die von den über die Gleichrichterplatten hinausragenden Rändern
der Schutzbleche gebildet werden. Dort bildet der Lack nach dem Trocknen einen zuverlässig
dichten Abschluß der Anordnung. Die gesamte Anordnung ist, da nur jeweils zwei Gleichrichterplatten
zwischen den Abschlußblechen angeordnet sind, sehr flach; sie nimmt daher nur wenig
Raum ein. Für die Kühlung der Gleichrichterplatten ist die vorliegende Konstruktion
ebenfalls sehr günstig, da sämtliche Gleichrichterplatten in metallischem Kontakt
mit den Schutzblechen stehen, die ihrerseits die Verlustwärme an die Umgebung abgeben
können. Die Anordnung ist daher bei verhältnismäßig geringem Raumbedarf hoch belastbar.
Aus diesen Gründen und wegen ihres zuverlässigen Schutzes gegen schädliche Einflüsse
der Umgebung ist sie vor allem für die bekannte Verwendung von Selengleichrichtern
in Kraftfahrzeugen mit Wechselstrom-Lichtmaschine gegeignet.
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Die Fig. 1 bis 3 zeigen als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine
Gleichrichteranordnung in dreiphasiger Brückenschaltung in einander entsprechenden
Rissen (Fig. 1 teilweise im Schnitt). Fig. 4 zeigt ein Detail von Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab, Fig. 5 das Schaltbild der Anordnung.
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In den Figuren sind mit 1 und 2 rechteckige Selen-Gleichrichterplatten
bezeichnet, die jeweils einen Zweig der dreiphasigen Brückenschaltung bilden. Die
Gleichrichterplatten sind zwischen zwei Abschlußplatten 3 und 4 angeordnet, und
zwar derart, daß drei Gruppen von je zwei Gleichrichterplatten nebeneinanderliegen.
Die Platten 1 und 2 sind mit Zentrallöchern versehen, so daß die Abschlußbleche
3 und 4 mit Hilfe von Schraubenbolzen 5 gegeneinander verspannt werden
können. Dabei ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich, der Schraubenbolzen gegen die Gleichrichterplatten
1, 2 und die Abschlußbleche 3, 4 durch eine Isolierbuchse 6 isoliert. Mit 7 sind
Federscheiben bezeichnet. Das Abschlußblech 3 ist mit einem abgewinkelten Fuß 3
a versehen, der zur Befestigung der Anordnung an einem Geräte- bzw. Fahrzeugchassis
dient. Das Abschlußblech 3 dient gleichzeitig als Minuspol, das Abschlußblech 4
als Pluspol der Anordnung. Als Wechselstromanschlüsse sind Kontaktbleche
8 vorgesehen, die jeweils zwischen den Gleichrichterplatten 1 und 2 liegen
und mit einer nach außen hervortretenden Anschlußfahne8a versehen sind.
Die
zwischen den Gleichrichterplatten 1 und 2 liegenden Teile der Kontaktbleche 8 sind
ebenfalls rechteckig, jedoch nur so groß, daß sie höchstens die Deckelektrode der
einen benachbarten Gleichrichterplatte bedecken. Dies sei an Hand der Fig. 4 erläutert,
die die linke Seite der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab darstellt. .
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Gemäß Fig. 4 besteht die Gleichrichterplatte 1 aus einer Trägerplatte
1 a, einer Selenschicht 1 b und einer Deckelektrode 1 c. Der Rand der Deckeletrode
1 c tritt in üblicher Weise gegenüber dem Rand der Trägerplatte 1 a und der Selenschicht
etwas zurück. In gleicher Weise besteht die Gleichrichterplatte 2 aus einer Trägerplatte
2 a, einer Selenschicht 2 b und einer Deckelektrode 2`c. Zwischen den Trägerplatten
1 a und 2 a liegt zeitweise die gesamte zu sperrende Spannung, so daß die Gefahr
von Randkurzschlüssen an dieser Stelle besteht. Zwecks Verminderung dieser Gefahr
ist das Kontaktblech 8 nur so groß gewählt, daß es nicht über den Rand der Deckelektrode
1 c hinaustritt, so daß der isolierende Luftzwischenraum zwischen den Platten 1
a und 2 a um die Dicke des Kontaktbleches 8 vergrößert ist. Aus dem gleichen Grunde
ist zwischen der Deckelektrode 2 c und der Abschlußplatte 4 ein Blindblech 9 eingefügt,
das ebenfalls nicht über den Rand der Deckelektrode 2 c hervortritt.
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Die fertig montierte Gleichrichteranordnung wird durch einen Tauchprozeß
mit einer Schutzlackierung versehen; hierzu wird mit Vorteil ein Lack auf Epoxydharzbasis
verwendet. Bei dem Tauchprozeß zieht sich der Lack in die schmalen Zwischenräume
am Rand der Abschlußbleche 3 und 4 hinein, wo er nach dem Trocknen einen zuverlässigen
Abschluß der Gleichrichterplatten gegen die Umgebung bildet.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, stehen bei der Anordnung wegen
ihrer flachen Form große wärmeabgebende Flächen zur Verfügung. Bei Verwendung als
Kraftfahrzeuggleichrichter wird man die Anordnung mit Vorteil im. Luftstrom, insbesondere
im Luftstrom des Ventilators, anordnen. Die Verlustwärme der Gleichrichterplatten
wird zum Teil auch durch Wärmeleitung über den Befestigungsfuß 3a an das Chassis
des betreffenden Gerätes bzw. des Fahrzeuges abgegeben.