DE1124066B - Verfahren zur Waermebehandlung von kupferhaltigem weissem Gusseisen zwecks Erzeugung von Tempergussstuecken hoher Zaehigkeit - Google Patents

Description

• Verfahren zur Wärmebehandlung von kupferhaltigem weißem Gußeisen zwecks Erzeugung von Tempergußstücken hoher Zähigkeit Im Hauptpatent 1102 196 ist im Rahmen eines Verfahrens zur Erzeugung von kupferhaltigem Temperguß ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Temperrohguß angegeben, das namentlich bei im Sandform- oder im Kokillenguß hergestellten weißerstarrten Formgußteilen anwendbar ist. Nach diesem Verfahren werden die Formgußstücke einer dreistufigen Behandlung ausgesetzt, und zwar: a) einem Lösungsglühen (Austenitisieren) bei einer wenig oberhalb der eutektoiden Umwandlung liegenden Temperatur mit anschließender, gegebenenfalls stufenweiser Abschreckung bzw. Härtung, b) einem Anlassen, durch welches die Bildung von Keimen elementaren Kohlenstoffs sichergestellt ist, c) einer Graphitisierungsbehandlung.
• Dieses Verfahren, das hier auf Grund der französischen Patentschrift 1050 961 im wesentlichen zum Stande der Technik zählt, ist insbesondere für weißerstarrte Temperrohgußstücke geeignet, die zwischen 0,7 und 3 Klo Kupfer enthalten.
• Beim Verfahren nach dem Hauptpatent kann die auf das Lösungsglühen folgende Abschreckung ein stufenweises Härten sein, das z. B. in der Weise durchgeführt wird, d'aß bis auf eine nur wenig über der Temperatur der Martensitbildung liegende Temperatur rasch abgekühlt und nach einer genau geregelten Zeitspanne, in der die Temperatur gleichbleibend gehalten wird, eine weitere Abkühlung vorgenommen wird, in deren Verlauf Martensitbildung erfolgt. Auf diese Weise kann Martensitgefüge erzielt werden, ohne daß sich im Innern der Werkstücke, welches auch ihre Masse und ihre Gestalt sein mag, Härterisse ergeben.
• Neuere Forschungen haben ergeben, daß bei kleineren Werkstücken, die eine regelmäßige Form und keine die Härtbarkeit fördernden Zusätze, wie Nickel und Chrom, aufweisen, das Martensitgefüge durch eine abgestufte Härtung, bei der das erste Abschreckmittel warmes Öl mit einer Temperatur von annähernd 100° C ist, oder selbst durch eine unmittelbare stufenlose Abschreckung im kalten Mineralöl erzielt werden kann, ohne daß Härterisse im Inneren der Werkstücke entstehen.
• Die vorliegende Erfindung besteht mithin darin, einen derartigen Härtevorgang bei dem im Hauptpatent angegebenen, in der obenerwähnten französischen Patentschrift beschriebenen Verfahren anzuwenden, wodurch das besagte Verfahren vereinfacht und verkürzt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Wärmebehandlung von kupferhaltigem, weißerstarrtem Temperrohguß, der unter Verwendung einer Schmelze entsprechend den Angaben im Patent 1102 196 hergestellt ist, zwecks Erzeugung von vornehndich perlitischen Tempergußstücken hoher Zähigkeit, bei dem die Formgußstücke einer dreistufigen Behandlung, bestehend aus a) einem Lösungsglühen oberhalb der Tempeperatur der eutektischen Umwandlung mit nachfolgendem Abschrecken zur Erzeugung eines martensitischen Gefüges sowie b) einem die Bildung von Keimen elementaren Kohlenstoffs sicherstellenden Anlassen bei einer zwischen 400 und 500 C liegenden Temperatur und schließlich c) einem Graphitisierungsglühen oberhalb der Temperatur der eutektoiden Umwandlung unterworfen werden, nach Patent 1102 196, dadurch gekennzeichnet, daß bei kleineren Werkstücken, die eine regelmäßige Form und keine die Härtbarkeit fördernde Zusätze, wie Nickel und Chrom, aufweisen, das Abschrecken gemäß der ersten Behandlungsstufe (a) entweder durch abgestuftes Härten unter Verwendung von warmem Öl mit einer Temperatur von etwa 100° C als erstem Abschreckmittel oder durch stufenloses Härten in kaltem Öl durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften Französische Patentschrift Nr.1050 961.