DE1123979B

DE1123979B - Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen in pneumatischen Foerderrohren

Info

Publication number: DE1123979B
Application number: DEB51387A
Authority: DE
Inventors: Heinz Baecker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-12-10
Filing date: 1958-12-10
Publication date: 1962-02-15

Description

Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen in pneumatischen Förderrohren Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen in pneumatischen Förderrohren, bei der Teile der Rohrwand so bewegbar sind, daß das Fördergut nach unten austreten kann.
Es sind Einrichtungen der genannten Art bekannt, bei denen die bewegbaren Teile der Rohrwand auf der Eintrittsseite des Gutes in die Förderleitung, und zwar unmittelbar an oder hinter einem Eingangskrümmer, eingebaut sind. Diese bekannten Einrichtungen dienen zur Dosierung des eingebrachten und des zu fördernden Gutes in Abhängigkeit von dem Fördervermögen des Trägerstromes. Das vom Förderstrom nicht erfaßte und nicht mitgerissene Gut wird vor Eintritt einer Verstopfung über eine Klappe abgeführt, wobei die Klappe durch das Eigengewicht des angesammelten und abzuführenden Gutes betätigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen in pneumatischen Förderrohren zu schaffen, die nicht nur auf der Eintrittsseite des Gutes, sondern auch auf jedem anderen waagerechten Abschnitt sowie in den Krümmungen zu und von derartigen Abschnitten eingebaut werden kann. Dabei soll in Abhängigkeit vom Innendruck sowohl die Entleerung der Rohrleitung als auch die Wiederherstellung des Betriebszustandes selbsttätig erfolgen.
Die Lösung der genannten Aufgaben für die eingangs aufgeführte Einrichtung ist erfindungsgemäß darin zu sehen, daß Wandteile seitlich verschiebbar angeordnet, durch Federn in ihrer Verschlußlage gehalten und mit gegen die Federn bewegbare Anker von Elektromagneten verbunden sind, in deren Speisestromkreis Schaltkontakte liegen, die über ein an sich bekanntes, auf den Innendruck des Förderrohres ansprechendes Dmckmeßgerät schaltbar sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Speisestromkreis mit einem einstellbaren Zeitrelais zur Einstellung vorbestimmter Öffnungszeiten der Seitenwandteile verbunden.
Rüstet man pneumatische Förderrohre mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung aus, so können doch mehrere Förderrohre gleichzeitig oder hintereinander entleert werden, wenn auch Verstopfungen oder eine Verminderung des lichten Querschnittes durch ein allmähliches Zuwachsen der Rohre auftreten sollten. Es empfiehlt sich daher, die seitlich verschiebbaren Wandteile in geradlinigen, waagerechten Rohrteilen, insbesondere in Förderrichtung gesehen, zwischen oder vor Krümmungen anzuordnen, da erfahrungsgemäß diese Teile der Rohrleitung bevorzugt zu Verstopfungen neigen.
Im Normalzustand, d. h. bei störungsfreier Förderung in der Rohrleitung, sind die Magnete stromlos.
Sie werden nur in Abhängigkeit vom Innendruck betätigt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet völlig selbsttätig und bedarf keiner Überwachung. Ihre Anwendung empfiehlt sich insbesondere in Anlagen, bei denen mit einem Lüfter mehrere Förderstränge verbunden sind. So ist es beispielsweise in Mühlen üblich, an einen Lüfter mehrere Förderrohre anzuschließen. Wenn hier durch das Verstopfen eines Förderstranges ein Teil der Mühle leer läuft, so ergeben sich erhebliche Betriebsstörungen, da die Beseitigung der Verstopfung mit herkömmlichen Mitteln wenigstens 5 bis 6 Minuten in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, daß durch die Verstopfung auch stets eine vorübergehende Beeinträchtigung der Qualität des anfallenden Erzeugnisses auftritt, die durch die erfindungsgemäß vorgesehene Ausbildung der Einrichtung vermieden wird, da eine Entleerung innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden kann. Außerdem werden durch diese Einrichtung Arbeitskräfte eingespart, da diese zur Überwachung der Förderleitungen und für das Entleeren derselben bei Auftreten von Verstopfungen nicht mehr gebraucht werden. Es ist lediglich dafür zu sorgen, daß nach einer Verstopfung die ausgetretenen Mengen des Fördergutes entfernt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ausbildung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 ein pneumatisches Förderrohr im Schnitt mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 das Förderrohr im Schnitt mit zur Seite verschobenen Wandteilen.
Das Förderrohr 10 ist vorzugsweise an der Stelle, die zwischen zwei Krümmungen liegt, mit zwei seitlich verschiebbaren Wandteilen 11, 12 (Fig. 3) ausgerüstet. Hierbei ist der obere unbewegliche Wandteil des Förderrohres über ein Verbindungsstück 14 mit einem ortsfesten Rahmen 13 verbunden. Wenn eine Verstopfung in dem pneumatischen Förderrohr 10 auftritt, dann stellt sich in dem Rohr ein Druckabfall ein, durch den über eine Steuereinrichtung die seitliche Bewegung der beiden Wandteile 11 und 12 eingeleitet wird, so daß das Fördergut nach unten aus dem Rohr austreten kann, wie dies in Fig. 3 durch Pfeile angedeutet ist.
An den Wandteilen 11 und 12 sind zylindrische Stäbe 15 befestigt, die in an dem Rahmen 13 angeordneten Büchsen 16 geführt sind. Zwischen jedem zylindrischen Stabpaar 15 befindet sich ein Elektromagnet 17, dessen Anker 18 an den Wandteilen 11, 12 des Förderrohres 10 befestigt ist. Die Wandteile 11 und 12 werden durch Federn 19 sowohl gegeneinander- als auch gegen das Förderrohr 10 gedrückt, so daß das Förderrohr geschlossen ist. Dabei sind die Fugen zwischen den beweglichen Wandteilen 11, 12 und dem feststehenden Teil des Rohres 10 durch Gummidichtungen 20 gegeneinander abgedichtet. Die Elektromagnete 17 sind über Leitungen 21 mit einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen speisenden Netz verbunden. Abhängig von einem Druckmeßgerät 22 wird die Einschaltung der Elektromagnete 17 vorgenommen. Das Druckmeßgerät 22 ist über eine Leitung 23 mit dem Inneren des Förderrohres verbunden.
In der Leitung 21 für die Elektromagnete ist weiterhin eine Signalglocke 24 vorgesehen, die bei Erregung der Elektromagnete 17, d. h. bei Einschalten der Erregerwicklungen, ebenfalls an Spannung gelegt wird.
Fällt der Unterdruck im Förderrohr 10 infolge einer Verstopfung ab, dann zeigt dies das Druckmeßgerät 22 an und verbindet die Leitung 21 mit dem speisenden Netz. Die Elektromagnete 17 werden eingeschaltet. Diese ziehen im erregten Zustand über die Anker 18 die Wandteile 11, 12 des Förderrohres ent- gegen der Wirkung der Feder 19 auseinander, so daß die Wandteile in die in Fig. 3 dargestellte Stellung gelangen. In dieser Stellung ist das Förderrohr offen, so daß das im Rohr befindliche Fördergut nach unten austreten kann. Auf diese Weise wird die Verstopfung in dem Rohr beseitigt.
Die Öffnungszeit der seitlich verschiebbaren Wandteile 11 und 12 wird durch ein Zeitrelais 25 bestimmt, welches auf eine vorbestimmte Zeitspanne eingestellt ist. Nach Ablauf dieser Zeitspanne unterbricht das Zeitrelais den Erregerstromkreis für die Elektromagnete 17, so daß die Wandteile 11 und 12 unter der Einwirkung der Feder 19 wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden und diese somit das Förderrohr wieder völlig schließen, wie es in Fig. 1 dargestellt ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zur Beseitigung von Verstopfungen in pneumatischen Förderrohren, bei der Teile der Rohrwand so bewegbar sind, daß das Fördergut nach unten austreten kann, dadurch gekennzeichnet, daß Wandteile (11, 12) seitlich verschiebbar angeordnet, durch Federn (19) in ihrer Verschlußlage gehalten und mit gegen die Federn bewegbare Anker von Elektromagneten (17) verbunden sind, in deren Speisestromkreis Schaltkontakte liegen, die über ein an sich bekanntes, auf den Innendruck des Förderrohres ansprechendes Druckmeßgerät (22) schaltbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speisestromkreis mit einem einstellbaren Zeitrelais (25) zur Einstellung vorbestimmter Öffnungszeiten der Seitenwandteile (11, 12) verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich verschiebbaren Wandteile (11, 12) in geradlinigen, waagerechten Rohrteilen, insbesondere in Förderrichtung gesehen, zwischen oder vor Krümmungen angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 818 758; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 682 640; schweizerische Patentschrift Nr. 289 220; USA.-Patentschrift Nr. 2644722.