DE1123090B

DE1123090B - Verfahren und Vorrichtung zum Ablenken des Giessstrahles zwischen Zwischenbehaelter und Kokille bei Stranggiessanlagen, insbesondere bei Mehrstranganlagen

Info

Publication number: DE1123090B
Application number: DESCH28255A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ralf Schneider
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1960-08-02
Filing date: 1960-08-02
Publication date: 1962-02-01
Also published as: FR1296410A

Description

Die Erfindung betrifft das Führen des aus der Ausflußöffnung des Zwischenbehälters austretenden Gießstrahles zwecks eines zentrischen Einmündens in die Kokille.

Bekanntlich verziehen sich beim Brennen der Ausfütterung des Zwischenbehälters die Ausflußöffnungen für die Schmelze derart, daß die Schmelze nicht zentrisch, sondern außermittig in den Kokillenquerschnitt einfließt. Dadurch nähert sich der Gießstrahl insbesondere bei kleinen Kokillenquerschnitten an einer Seite beträchtlich der Kokillenwandung. Das soll jedoch vermieden werden, da sich demzufolge die Gießhaut um den Strang nicht konzentrisch bilden kann, wodurch die Gefahr von Durchbrüchen beim Strang besteht.

Solange nur ein Strang gegossen wird, kann die Differenz zwischen Ausflußöffnung des Zwischenbehälters und Mitte Kokillenquerschnitt durch Verschieben des Zwischenbehälters ausgeglichen werden. Demgegenüber kann bei Mehrstranganlagen nur eine Ausflußöffnung des Zwischenbehälters auf eine Kokillenmitte durch Verschieben eingerichtet werden, während die aus den übrigen Anordnen von weiteren Zwischenbehältern zentrisch in die Kokille eingeführt wurden. Derartige Maßnahmen bedeuten einen erheblichen zusätzlichen Aufwand, der den Abstand zwischen Zwischenbehälter und Kokille vergrößert und beträchtliche Kosten verursacht.

Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung und Vereinfachung der den Gießstrahl von dem Zwischenbehälter zur Kokille überführenden Einrichtung.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, gemäß dem das Zentrieren des Gießstrahles elektromagnetisch erfolgt.

Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens sieht vor, daß zwischen dem Zwischenbehälter und der Kokille ein Magnetjoch mit Erregerspule, wie an sich bekannt, vorgesehen ist, die Polschuhe des Magnetjoches den Gießstrahl umfassend ausgebildet werden und an Zwischenbehälter und Kokille Elektroden vorgesehen sind.

Als weiteres Merkmal soll das Magnetjoch mit Spule um den Gießstrahlmittelpunkt schwenkbar sein. Gegebenenfalls sollen zwei solcher magnetischer Ablenksysteme untereinander um 90° gegeneinander versetzt angeordnet sein. Die Polschuhe werden zweckmäßig an der dem Gießstrahl zugewandten Seite mit langlochartigen Ausnehmungen versehen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Stranggußanlage und Verfahren und Vorrichtung

zum Ablenken des Gießstrahles

zwischen Zwischenbehälter und Kokille

bei Stranggießanlagen, insbesondere bei

Mehrstranganlagen

Anmelder:

Schloemann Aktiengesellschaft,
Düsseldorf, Steinstr. 13

Dipl.-Ing. Ralf Schneider, Ratingen,
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anordnung der Ablenkvorrichtung.

Mit 1 ist ein Zwischenbehälter bezeichnet, mit dem eine Elektrode 2 verbunden ist. Dem Zwischenbehälter 1 wird Schmelze 3 zugeführt, welche durch Ausflußöffnungen 4 a, 4 b in Kokillen Sa, 5 b gelangt. Bei der dargestellten Einrichtung handelt es sich beispielsweise um eine Zweistranganlage. Da ganz allgemein bei Mehrstranganlagen aus bereits dargelegten Gründen nur eine Ausgußöffnung 4 a in dem Zwischenbehälter 1 auf die Kokillenmitte eingerichtet werden kann, ist bei der Austrittsöffnung 4 b zwischen dem Zwischenbehälter 1 und der Kokille Sb auf einem Drehtisch 6 ein Magnet joch 7 befestigt, das eine Magnetspule 7 b trägt und an der der Magnetspule 7 b abgewandten Seite Polschuhe la hat, die den Gießstrahl 8 zwischen sich einschließen. An der dem Gießstrahl 8 zugewandten Seite sind die Polschuhe la mit langlochartigen Ausnehmungen versehen, um den Gießstrahl 8 auch bei dem größtmöglichen Verziehen der Ausflußöffnungen des Zwischenbehälters 1 noch zu erfassen. Der Drehtisch 6 ist beispielsweise von einem Motor 9 über ein Kegelrad 10 angetrieben und auf einem Gestell 11 drehbeweglich gelagert. Den Schwenkpunkt für den Drehtisch 6 bildet der Gießstrahl 8. Unter dem Drehtisch 6 ist die Kokille 5 b angeordnet, an der eine Elektrode 12 befestigt ist.

An die Zuführungen zu den Elektroden 2 und 12 wird eine Gleichspannung angelegt, die einen Strom

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zwischen dem Zwischenbehälter 1 und der Kokille 5 b durch den Gießstrahl 8 fließen laßt. Das um den von dem GießstraM 8 gebildeten Leiter zwischen den Polschuhen Ta durch Erregen des Elektromagneten Ta, T, Tb erzeugte magnetische Feld erzeugt eine Kraft, die ein seitliches Ausweichen des Gießstrahles 8 bewirkt. Die Auslenkbewegung kann je nach Größe der an die Elektroden 2, 12 angelegten Gleichspannung und des zwischen den Polen 7 α erzeugten magnetischen Feldes verändert werden. Durch Montage des Elektromagneten T, Ta, Tb auf einem Drehtisch 6 kann dieser in jede gewünschte Lage bewegt werden und ein Zentrieren des Gießstrahles 8 gegenüber der Mitte des Kokillenquerschnittes 5 b gewährleisten. Es ist auch möglich, beispielsweise zwei solcher Ablenksysteme um 90° zueinander versetzt untereinander iängs eines jeden Gießstrahles 8 anzuordnen. Es kann bei Bedarf auch jeder Ausflußöfmung des Zwischenbehälters 1 ein derartiges Ablenksystem zugeordnet werden. Auch können die Polschuhe Ta den Gießstrahl 8 kreisförmig umschließen, wobei dann jedoch noch zusätzlich eine radiale Anstellmöglichkeit für den Elektromagneten 7, Ta, Tb vorgesehen werden muß, um den Gießstrahl 8 stets zwischen den Polschuhen Ta zu haben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum Ablenken oder Zentrieren des Gießstrahles zwischen Zwischenbehälter und Kokille bei Stranggießanlagen, insbesondere bei Mehrf achstranggießanlagen, dadurch gekennzeich net, daß auf den Gießstrahl elektromagnetische Kräfte zur Einwirkung gebracht werden.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit einer Erregerspule (Tb) versehenes Magnetjoch

(7) zwischen Zwischenbehälter (1) und Kokille (5 a, Sb), dessen Polschuhe (7 a) den Gießstrahl

(8) umschließen, und je eine Elektrode (2,12) an dem Zwischenbehälter (1) und der Kokille (Sb).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetjoch (7) mit Spule (7 b) um den Gießstrahl (8) schwenkbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls zwei solcher magnetischer Ablenksysteme (7, Ta, Tb) untereinander um 90° versetzt angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polschuhe (Ta) nach Art eines Langloches zueinander angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 209 507/292 1.62