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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Anmeldung betrifft ein(e) Garagenmodussteuereinheit, -steuersystem und -steuerverfahren zum Verhindern einer irrtümlichen Beschleunigung eines Fahrzeugs an einem beengten Ort.
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Stand der Technik
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Es ist weitgehend bekannt, dass einige Fahrer beim Parken eines Fahrzeugs an einem Parkort wie etwa einer Garage oder irgendeinem anderen beengten Ort aufgrund von Nervosität oder Erfahrungsmangel ihren Richtungssinn verlieren, sich des Lenkwinkels der derzeit gelenkten Räder nicht bewusst sind und das Gaspedal betätigen, da sie es mit dem Bremspedal verwechseln. Diese Situationen führen leicht zum Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug, wodurch ein Unfall verursacht wird. Darüber hinaus stellt ein Fahrer beim Parken eines Fahrzeugs zuweilen fest, dass sich das Fahrzeug nicht in die durch ihn erwartete Richtung bewegt, und möchte das Fahrzeug abbremsen und dann die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs ändern, betätigt jedoch abrupt das Gaspedal, wodurch ein Beschleunigen des Fahrzeugs in die falsche Richtung verursacht wird. Dies führt leicht dazu, dass das Fahrzeug mit nahegelegenen Fahrzeugen, Installationen oder sogar Menschen zusammenstößt.
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Einige automatische Fahrsysteme und automatische Parksysteme im Stand der Technik können ein versehentliches Beschleunigen beim Parken verhindern. Diese Systeme sind jedoch im Allgemeinen immer teuer, was einen Anstieg des Verkaufspreises des Fahrzeugs verursacht. Darüber hinaus gibt es auch ein automatisches Notbremssystem, das ein Fahrzeug in einem Notfall abbremsen kann; ein solches System kann ein versehentliches Beschleunigen beim Parken vermeiden, ist jedoch eine passive Abhilfetechnologie und könnte dazu führen, dass sich ein Fahrer unbehaglich oder ängstlich fühlt.
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Es ist auch anzumerken, dass Unfälle mitunter auch dadurch zustande kommen könnten, dass ein Fahrer beim Bewegen eines Fahrzeugs aus einem beengten Ort heraus das Gaspedal betätigt, da er es mit dem Bremspedal verwechselt.
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Inhalt der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, eine kostengünstige Garagenmodussteuertechnologie bereitzustellen, die eine irrtümliche Beschleunigung beim Steuern eines Fahrzeugs an einem beengten Ort aktiv vermeiden kann.
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Zu diesem Zweck wird gemäß einem Aspekt der vorliegenden Anmeldung eine Garagenmodussteuereinheit bereitgestellt, die Folgendes umfasst: einen Informationsübertragungsport zum Empfangen von Detektionsinformationen, wobei die Detektionsinformationen Fahrzeugumgebungsinformationen und Fahrzeugzustandsinformationen umfassen; und ein internes Verarbeitungsmodul, das auf der Basis der Fahrzeugumgebungsinformationen bestimmt, ob sich ein Fahrzeug an einem beengten Ort befindet, und bei Bestimmen, dass sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet, ein Garagenmodussteuersignal erzeugt und das Garagenmodussteuersignal über den Informationsübertragungsport ausgibt; wobei das Garagenmodussteuersignal ein Garagenmodusauslösesignal und einen Fahrzeugsteuerparameter in einem Garagenmodus umfasst.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfassen die Fahrzeugumgebungsinformationen ein Parkradarsignal.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfassen die Fahrzeugumgebungsinformationen ferner optionale Kamerainformationen, GPS-Informationen und Fahrzeugabstandssensorinformationen.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfassen die Fahrzeugumgebungsinformationen ferner ein Umgebungshelligkeitssignal und/oder ein Regenmengensensorsignal.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfassen die Fahrzeugzustandsinformationen einige, bevorzugt alle, der folgenden Informationen: ein Bremsmoment, ein Antriebskraftquellendrehmoment, eine Antriebskraftquellendrehzahl, eine Fahrzeuggeschwindigkeit, eine Radgeschwindigkeit, einen aktuellen Gang, einen Öffnungsgrad eines Gaspedals, einen Bremssignalschalter und einen Lenkraddrehwinkel.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfassen die Fahrzeugzustandsinformationen ferner Folgendes: eine Radbeschleunigung, ein Übersetzungsverhältnis und ein Zentraldifferenzialdrehmoment.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfasst der Fahrzeugsteuerparameter Folgendes: einen Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert, einen Sollgang, ein Antriebskraftquellensolldrehmoment und eine Sollbremskraft; der Fahrzeugsteuerparameter wird grundsätzlich auf der Basis der Fahrzeugzustandsinformationen bestimmt (und kann auch einen Faktor der Fahrzeugumgebungsinformationen berücksichtigen).
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform passt das interne Verarbeitungsmodul den Fahrzeugsteuerparameter automatisch auf der Basis der Fahrzeugzustandsinformationen an.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform beträgt der Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert bei vorwärts fahrendem Fahrzeug ungefähr 20 km/h und beträgt der Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert bei rückwärts fahrendem Fahrzeug ungefähr 5 bis 10 km/h.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform passt das interne Verarbeitungsmodul den Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert auf der Basis der Fahrzeugumgebungsinformationen an.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform wird, wenn das interne Verarbeitungsmodul bestimmt, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit zu dem Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert hin zunimmt und eine Tendenz zum Überschreiten des Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswerts zeigt, auch ein Signal zum Aktivieren eines Fahrzeugbremssystems ausgegeben, um das Fahrzeug abzubremsen.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfasst das Garagenmodussteuersignal ferner Folgendes: wenn ein Fahrer ein Gaspedal nicht betätigt hat, Versetzen eines Fahrzeugbremssystems in einen Bremsbereitschaftszustand, insbesondere einen kritischen Bremszustand.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform umfasst das Garagenmodussteuersignal ferner ein Audio- und/oder Videosignal, um einen Fahrer auf den Garagenmodus hinzuweisen.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform ist die Garagenmodussteuereinheit auf eine Weise mit einem Fahrzeugdatenbus verbunden, die eine Signalübertragung erlaubt, und ist auf eine Weise in eine Fahrzeugsteuereinheit integriert oder mit der Fahrzeugsteuereinheit verbunden, die eine Signalübertragung erlaubt, wobei es sich bei der Fahrzeugsteuereinheit um Folgendes handelt: eine Gesamtfahrzeugsteuereinheit; oder eine Fahrzeugantriebskraftquellenmanagementeinheit, wie etwa eine Managementeinheit einer elektrischen Fahrzeugantriebsmaschine und/oder eines Verbrennungsmotors; oder ein elektronisches Fahrzeugkarosseriestabilitätssystem.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Anmeldung wird ein Garagenmodussteuersystem bereitgestellt, das die oben beschriebene Garagenmodussteuereinheit sowie ein Informationsdetektionselement und eine Mensch-Maschine-Schnittstelle umfasst, die jeweils auf eine Weise mit der Garagenmodussteuereinheit verbunden sind, die eine Signalübertragung erlaubt.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Anmeldung wird ein Garagenmodussteuerverfahren bereitgestellt, das Folgendes umfasst: Empfangen von Fahrzeugumgebungsinformationen; Bestimmen, ob sich ein Fahrzeug an einem beengten Ort befindet, auf der Basis der Fahrzeugumgebungsinformationen; Steuern des Fahrzeugs in einem Garagenmodus, wenn bestimmt wird, dass sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet.
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Das Garagenmodussteuerverfahren der vorliegenden Anmeldung kann mittels der oben beschriebenen Garagenmodussteuereinheit oder des oben beschriebenen Garagenmodussteuersystems implementiert werden. Daher können verschiedene oben bezüglich der Garagenmodussteuereinheit oder des Garagenmodussteuersystems beschriebene Merkmale in dem Garagenmodussteuerverfahren angewendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Anmeldung wird größtenteils vorhandene Hardware eines Fahrzeugs verwendet, um eine irrtümliche Beschleunigung beim Steuern des Fahrzeugs an einem beengten Ort aktiv zu vermeiden; somit kann das Problem erhöhter Fahrzeugkosten, das durch das Hinzufügen dieser Funktion verursacht wird, vermieden oder zumindest abgeschwächt werden. Darüber hinaus wird bei der vorliegenden Anmeldung eine irrtümliche Beschleunigung des Fahrzeugs aktiv verhindert, indem die Beschleunigung des Fahrzeugs beschränkt wird, wodurch die Sicherheit beim Steuern des Fahrzeugs an einem beengten Ort zuverlässiger verbessert werden kann.
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Figurenliste
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Die oben genannten und andere Aspekte der vorliegenden Anmeldung werden durch die folgende detaillierte Darstellung vollständiger verstanden, die auf die begleitenden Zeichnungen Bezug nimmt, in denen Folgendes gilt:
- 1 ist ein schematisches Diagramm einer Garagenmodussteuertechnologie gemäß der vorliegenden Anmeldung.
- 2 ist ein schematisches Blockdiagramm eines Garagenmodussteuersystems gemäß einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung.
- 3 ist ein schematisches Flussdiagramm eines Garagenmodussteuerverfahrens gemäß einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung.
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Spezielle Ausführungsformen
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Die vorliegende Anmeldung betrifft allgemein eine Technologie zum aktiven Verhindern einer versehentlichen Beschleunigung eines Fahrzeugs an einem beengten Ort. Beengte Orte können Parkorte wie etwa Garagen, Bereiche mit hoher Fußgängerdichte usw. beinhalten; bei einem beengten Ort handelt es sich um einen Ort, an dem der Schwierigkeitsgrad der Fahrzeugsteuerung hoch ist.
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Die Technologie der vorliegenden Anmeldung kann durch eine in 1 gezeigte Garagenmodussteuereinheit 10 umgesetzt werden. Die Garagenmodussteuereinheit 10 weist einen Informationsübertragungsport und ein internes Verarbeitungsmodul auf; die Garagenmodussteuereinheit 10 empfängt Detektionsinformationen A1, A2, A3 ... Ai über den Informationsübertragungsport, verwendet einen Algorithmus in dem internen Verarbeitungsmodul, um auf der Basis dieser Detektionsinformationselemente Garagenmodussteuersignale C1, C2, C3 ... Ck zu erzeugen, und gibt die Garagenmodussteuersignale über den Informationsübertragungsport aus.
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Insbesondere können die Detektionsinformationen A1 bis Ai Folgendes umfassen: Fahrzeugumgebungsinformationen und Fahrzeugzustandsinformationen.
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Die Fahrzeugumgebungsinformationen können dazu verwendet werden, zu bestimmen, ob sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet, an dem der Fahrer das Fahrzeug mit großer Sorgfalt steuern muss, um zu bestimmen, ob der Garagenmodus aktiviert werden soll. Die Fahrzeugumgebungsinformationen können zum Beispiel ein Parkradarsignal, ein Umgebungshelligkeitssignal (ein niedriges Umgebungshelligkeitsniveau verursacht eine Einschränkung der Sicht des Fahrers, wodurch die Schwierigkeit der Fahrzeugsteuerung erhöht wird), ein Regenmengensensorsignal (eine große Menge an Regen verursacht eine Behinderung der Sicht des Fahrers, wodurch die Schwierigkeit der Fahrzeugsteuerung erhöht wird) usw. umfassen.
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Die Fahrzeugzustandsinformationen können verwendet werden, um einen Fahrzeugsteuerparameter in dem Garagenmodus zu bestimmen. Die Fahrzeugzustandsinformationen können zum Beispiel Folgendes umfassen: ein Bremsmoment, ein Antriebskraftquellendrehmoment, eine Antriebskraftquellendrehzahl, eine Fahrzeuggeschwindigkeit, eine Radgeschwindigkeit, einen aktuellen Gang, einen Öffnungsgrad eines Gaspedals, einen Bremssignalschalter und einen Lenkraddrehwinkel. Darüber hinaus können die Fahrzeugzustandsinformationen ferner eine Radbeschleunigung, ein Übersetzungsverhältnis, ein Zentraldifferenzialdrehmoment usw. umfassen.
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Um die Leistungsfähigkeit der Garagenmodussteuereinheit 10 zu verbessern, kann sie darüber hinaus auch zusätzliche Detektionsinformationen B1, B2 ... Bj empfangen. Diese Elemente der zusätzlichen Detektionsinformationen B1 bis Bj sind optional, aber nicht erforderlich; sie können zum Beispiel die folgenden zusätzlichen Fahrzeugumgebungsinformationen umfassen, um zuverlässiger zu bestimmen, ob der Garagenmodus aktiviert werden soll: Kamerainformationen, GPS-Informationen, Fahrzeugabstandssensorinformationen usw.
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Die durch die Garagenmodussteuereinheit 10 erzeugten Garagenmodussteuersignale C1 bis Ck können Folgendes umfassen: ein Garagenmodusauslösesignal und einen Fahrzeugsteuerparameter in dem Garagenmodus. Der Fahrzeugsteuerparameter kann Folgendes umfassen: einen Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert, einen Sollgang, ein Antriebskraftquellensolldrehmoment, eine Sollbremskraft (z. B. eine Sollbremsflussrate) usw.
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Die Garagenmodussteuereinheit 10 bestimmt auf der Basis der Daten A1 bis Ai, ob es notwendig ist, den Garagenmodus zu aktivieren. Insbesondere bestätigt die Garagenmodussteuereinheit 10 auf der Basis der Fahrzeugumgebungsinformationen, ob sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet (und kann auch den Schwierigkeitsgrad der Fahrzeugsteuerung an dem Ort bestimmen). Wird bestimmt, dass sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet, so gibt die Garagenmodussteuereinheit 10 ein Garagenmodusauslösesignal aus, um zu veranlassen, dass das Fahrzeug in den Garagenmodus eintritt. Die Garagenmodussteuereinheit 10 bestimmt dann auf der Basis der Fahrzeugzustandsinformationen einen Fahrzeugsteuerparameter in dem Garagenmodus.
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Der Fahrzeugsteuerparameter wird grundsätzlich auf der Basis der Fahrzeugzustandsinformationen bestimmt und kann auch einen Faktor der Fahrzeugumgebungsinformationen berücksichtigen (insbesondere Umgebungshelligkeit, Regenmenge usw.).
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Das interne Verarbeitungsmodul kann automatisch den Fahrzeugsteuerparameter in Echtzeit auf der Basis der in Echtzeit aktualisierten Fahrzeugzustandsinformationen anpassen.
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Der Fahrzeugsteuerparameter in dem Garagenmodus kann einen Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert bei vorwärts fahrendem und rückwärts fahrendem Fahrzeug umfassen. Zum Beispiel kann eine maximale Fahrzeuggeschwindigkeit in einem Vorwärtsfahrzustand des Fahrzeugs auf ungefähr 20 km/h begrenzt sein, wobei es sich auch um den Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert in den meisten Garagen handelt. In einem Rückwärtsfahrzustand des Fahrzeugs kann die maximale Fahrzeuggeschwindigkeit auf ungefähr 5 bis 10 km/h begrenzt sein, wobei es sich um einen speziellen Kalibrierungswert für jedes Fahrzeugmodell handelt. Es ist anzumerken, dass der spezifische Wert des Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswerts in dem Garagenmodus durch die Garagenmodussteuereinheit 10 gemäß dem Schwierigkeitsgrad der Fahrzeugsteuerung an dem Ort angepasst werden kann. Befinden sich zum Beispiel Objekte in nächster Nähe in der Umgebung des Fahrzeugs (z. B. andere Fahrzeuge oder Installationen oder Menschen), oder herrscht an dem Ort eine geringe Umgebungshelligkeit, oder liegt eine große Regenmenge vor usw., so wird die Garagenmodussteuereinheit 10 den Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert verringern.
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Durch Einstellen des Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswerts wird sichergestellt, dass das Fahrzeug nicht plötzlich beschleunigen kann, selbst wenn der Fahrer das Gaspedal betätigt und es mit dem Bremspedal verwechselt. Durch Steuern des Antriebskraftquellensolldrehmoments des Fahrzeugs (z. B. Verbrennungsmotorausgangsdrehmoment, Elektromaschinenausgangsdrehmoment eines Elektrofahrzeugs oder Hybridfahrzeugs usw.) kann die Fahrzeuggeschwindigkeit innerhalb einer optimalen Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten werden. Falls notwendig, z. B. falls die Fahrzeuggeschwindigkeit zu dem Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert hin zunimmt und eine Tendenz zum Überschreiten des Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswerts zeigt, kann die Fahrzeuggeschwindigkeit mittels eines Bremsvorgangs (unter Umsetzung der Sollbremskraft) eines Fahrzeugbremssystems beschränkt werden.
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Um einen prompten und zuverlässigen Betrieb des Bremssystems sicherzustellen, kann das Bremssystem, sobald die Garagenmodussteuereinheit 10 das Garagenmodusauslösesignal ausgegeben hat und der Eintritt in den Garagenmodus erfolgt ist, falls der Fahrer das Gaspedal nicht betätigt hat, in einen Bremsbereitschaftszustand eintreten, z. B. sodass der Abstand zwischen einem Bremssattel und einer Bremsscheibe reduziert wird oder sogar nahezu null beträgt (kritischer Kontakt).
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Betätigt der Fahrer in dem Garagenmodus das Gaspedal mit plötzlicher Kraft, so bestimmt die Garagenmodussteuereinheit 10 basierend auf dem Öffnungsgrad des Gaspedals und darauf, dass die Änderungsrate des Öffnungsgrads des Gaspedals größer als eine entsprechende Schwelle ist, dass der Fahrer einen irrtümlichen Betätigungsvorgang durchgeführt hat, und führt keinen Beschleunigungsvorgang aus.
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Bei der vorliegenden Anmeldung wird die Garagenmodussteuereinheit 10 als eine Grundlage zum Konstruieren eines Garagenmodussteuersystems verwendet. Wie in 2 gezeigt ist, umfasst das Garagenmodussteuersystem grundsätzlich Folgendes: die Garagenmodussteuereinheit 10; ein Informationsdetektionselement 1, eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 2, einen Fahrzeugdatenbus 3 und eine Fahrzeugsteuereinheit 4, die jeweils auf eine Weise mit der Garagenmodussteuereinheit 10 verbunden sind, die eine Signalübertragung erlaubt; und ein Fahrzeugbremssystem 5, das auf eine Weise mit der Fahrzeugsteuereinheit 4 verbunden ist, die eine Signalübertragung erlaubt.
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Die Garagenmodussteuereinheit 10 erfasst die Detektionsinformationen A1 bis Ai (und mögliche zusätzliche Detektionsinformationen B1, B2 ... Bj) von dem Informationsdetektionselement 1 und dem Fahrzeugdatenbus 3. Das Informationsdetektionselement 1 kann ein Parkradar, einen Umgebungshelligkeitssensor, einen Regenmengensensor (und eine(n) mögliche(n) Kamera, GPS-Empfänger, Fahrzeugabstandssensor) usw. zum Empfangen entsprechender Detektionsinformationen umfassen. Andere Detektionsinformationen können von dem Fahrzeugdatenbus 3 und/oder der Fahrzeugsteuereinheit 4 erfasst werden.
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Die Mensch-Maschine-Schnittstelle 2 kann eine Garagenmodusdrucktaste, eine Audio- und/oder Videohinweiskomponente usw. umfassen. Der Fahrer kann den Garagenmodus manuell durch Drücken der Garagenmodusdrucktaste aktivieren oder ein Verlassen des Garagenmodus erzwingen. Bei der Audio- und/oder Videohinweiskomponente kann es sich um ein vorhandenes Soundsystem und/oder einen vorhandenen Anzeigebildschirm des Fahrzeugs handeln. Sobald die Garagenmodussteuereinheit 10 das Garagenmodusauslösesignal ausgegeben hat, kann mittels der Audio- und/oder Videohinweiskomponente ein entsprechender Hinweis an den Fahrer ausgegeben werden, um den Fahrer daran zu erinnern, seine Aufmerksamkeit auf den aktuellen Zustand zu richten und nicht abrupt das Gaspedal zu betätigen usw. Ist der Fahrer der Ansicht, dass das Anwenden des Garagenmodus auf das Fahrzeug durch das Garagenmodussteuersystem nicht notwendig ist, so kann der Fahrer mittels der Garagenmodusdrucktaste ein Verlassen des Garagenmodus erzwingen.
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Die Fahrzeugsteuereinheit 4 kann eine Gesamtfahrzeugsteuereinheit umfassen, die eine Fahrzeugantriebskraftausgabe (möglicherweise auch einen Antriebsstrangzustand, Getriebegang usw. umfassend) und den Betrieb des Fahrzeugbremssystems 5 steuern kann.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform umfasst die Fahrzeugsteuereinheit 4 eine Fahrzeugantriebskraftquellenmanagementeinheit (z. B. eine Verbrennungsmotormanagementeinheit) zum Steuern einer Antriebskraftausgabe einer Fahrzeugantriebskraftquelle. Bei dieser Ausführungsform kann die Garagenmodussteuereinheit 10 auf eine Weise mit dem Fahrzeugbremssystem 5 verbunden sein, die eine Signalübertragung erlaubt, um den Betrieb des Fahrzeugbremssystems 5 direkt zu steuern.
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Gemäß einer anderen alternativen Ausführungsform umfasst die Fahrzeugsteuereinheit 4 ein elektronisches Fahrzeugkarosseriestabilitätssystem, das eine Fahrzeugantriebskraftausgabe und den Betrieb des Fahrzeugbremssystems 5 steuern kann.
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Optional kann die Garagenmodussteuereinheit 10 als Teil der Fahrzeugsteuereinheit 4 (in Form von Hardware und/oder Software) konstruiert sein.
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Fachleute werden verstehen, dass basierend auf den Grundsätzen der vorliegenden Anmeldung verschiedene Lösungen konstruiert werden können, bei denen die Garagenmodussteuereinheit 10 die Ausgabe der Fahrzeugantriebskraftquelle und den Betrieb des Fahrzeugbremssystems 5 direkt oder indirekt steuert.
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Die vorliegende Anmeldung stellt ferner ein Garagenmodussteuerverfahren bereit, das über die oben beschriebene Garagenmodussteuereinheit 10 und/oder durch das oben beschriebene Garagenmodussteuersystem implementiert werden kann.
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3 zeigt einen demonstrativen Ablauf eines Garagenmodussteuerverfahrens der vorliegenden Anmeldung, der im Folgenden beschrieben wird.
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Bei Schritt S1 wird ein Garagenmodussteuerprogramm initiiert. Das Programm kann automatisch ausgeführt werden, sobald ein Fahrzeug gestartet wurde.
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Als Nächstes werden bei Schritt S2 Fahrzeugumgebungsinformationen gesammelt (z. B. durch das Informationsdetektionselement 1, den Fahrzeugdatenbus 3 und/oder die Fahrzeugsteuereinheit 4, die oben genannt sind, erfasst).
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Als Nächstes wird bei Schritt S3 basierend auf den Fahrzeugumgebungsinformationen (wobei auch der Faktor der Steuerungsschwierigkeit berücksichtigt wird) eine Bestimmung getroffen, ob sich das Fahrzeug an einem beengten Ort befindet. Ist das Ergebnis der Bestimmung negativ, wird mit Schritt S7 fortgefahren; ist das Ergebnis der Bestimmung positiv, wird mit Schritt S4 fortgefahren.
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Bei Schritt S4 wird ein Garagenmodusauslösesignal ausgegeben und ein Hinweis wird an einen Fahrer ausgegeben (z. B. über die oben genannte Audio- und/oder Videohinweiskomponente).
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Als Nächstes erfolgt bei Schritt S5 der Eintritt in einen Garagenmodus, wobei Fahrzeugzustandsinformationen gesammelt werden und basierend auf einem Fahrzeuggeschwindigkeitsbegrenzungswert ein Garagenmodussteuersignal bestimmt wird; basierend auf dem Garagenmodussteuersignal werden eine Antriebskraftausgabe einer Fahrzeugantriebskraftquelle, ein Antriebsstrangzustand und ein Getriebegang gesteuert (und ein Fahrzeugbremssystem 5 wird möglicherweise derart gesteuert, dass es in einen Bremsbereitschaftszustand eintritt oder diesen beibehält, und das Fahrzeugbremssystem 5 bremst das Fahrzeug falls notwendig ab). Es ist anzumerken, dass der Eintritt in den Garagenmodus durch den Fahrer erzwungen werden kann (z. B. durch die oben genannte Eingabe über die Mensch-Maschine-Schnittstelle, insbesondere eine Garagenmodusdrucktaste).
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Als Nächstes wird bei Schritt S6 eine Bestimmung getroffen, ob eine Anweisung zum gezwungenen Verlassen des Garagenmodus vorliegt (z. B. durch den Fahrer über die Mensch-Maschine-Schnittstelle, insbesondere eine Garagenmodusdrucktaste, eingegeben). Ist das Ergebnis der Bestimmung negativ, wird mit Schritt S2 fortgefahren; ist das Ergebnis der Bestimmung positiv, wird mit Schritt S7 fortgefahren.
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Bei Schritt S7 wird der Garagenmodus verlassen; dann, nach einem Verzögerungsschritt S8, wird zu Schritt S2 zurückgekehrt. Eine Verzögerung bei dem Verzögerungsschritt S8 kann einige wenige Minuten oder eine längere Zeit dauern, und kann derart gestaltet sein, dass sie angepasst werden kann.
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Es versteht sich, dass Fachleute basierend auf den Grundsätzen der vorliegenden Anmeldung verschiedene bei dem Garagenmodussteuerverfahren verwendete spezifische Schritte konstruieren können.
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Es ist ersichtlich, dass das Garagenmodussteuerverfahren, die Garagenmodussteuereinheit und das Garagenmodussteuersystem der vorliegenden Anmeldung hauptsächlich vorhandene Hardware eines Fahrzeugs verwenden, um eine irrtümliche Beschleunigung beim Steuern des Fahrzeugs an einem Ort, an dem der Schwierigkeitsgrad der Fahrzeugsteuerung hoch ist, aktiv zu vermeiden, ohne neue Vorrichtungen für diesen Zweck hinzufügen zu müssen (oder ohne eine übermäßige Anzahl an Vorrichtungen hinzufügen zu müssen), und somit das Problem erhöhter Fahrzeugkosten, das durch das Hinzufügen dieser Funktion verursacht wird, vermeiden/abschwächen können. Darüber hinaus wird in der vorliegenden Anmeldung eine irrtümliche Beschleunigung des Fahrzeugs verhindert, indem die Beschleunigung des Fahrzeugs aktiv beschränkt wird (möglicherweise muss eine Zusatzbremsung verwendet werden), wodurch die Sicherheit zuverlässiger verbessert werden kann, wenn das Fahrzeug an einem Ort gesteuert wird, an dem der Schwierigkeitsgrad der Fahrzeugsteuerung hoch ist.
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Es versteht sich, dass die verschiedenen oben beschriebenen Merkmale allgemein in der/dem Garagenmodussteuereinheit, -steuersystem und -steuerverfahren angewendet werden können.
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Obwohl die vorliegende Anmeldung hier unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben wurde, ist der Schutzumfang der vorliegenden Anmeldung nicht auf die gezeigten Einzelheiten beschränkt. An diesen Einzelheiten können verschiedene Änderungen vorgenommen werden, ohne von den Grundprinzipien der vorliegenden Anmeldung abzuweichen.