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Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf dentale Färbelösungen und insbesondere, aber nicht unbedingt vollständig, auf dentale Karies-Statusanzeige-Lösungen, Caries Status Disclosing Solutions (CSDS).
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Hintergrund der Erfindung
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Lösungen zur Färbung kariöser Läsionen, die hierin als dentale Karies-Statusanzeige-Lösungen (CSDS) bezeichnet werden, werden derzeit in der Zahnmedizin verwendet, um den Kariesstatus anzuzeigen.
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CSDS stammt aus der frühen klinischen Anwendung von wasserbasiertem Silberfluorid, gefolgt von Zinnfluorid, wobei es sich um eine empirische Beobachtung handelte, dass die behandelten kariöser Läsionen, die schwarz blieben, nicht fortgeschritten waren (Craig et al., 1981). Um diesen Aspekt weiter zu untersuchen, wurde eine klinische Studie durchgeführt, um festzustellen, ob dieses Phänomen tatsächlich ein zuverlässiger Indikator für das Fortschreiten der Läsion ist. Die Ergebnisse zeigten, dass es sich um eine solche handelte (Craig et al., 2013). So wurde die Kombination von Silberfluorid gefolgt von Zinnfluorid zur Grundlage für CSDS.
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CSDS wird bei aktiven kariösen Läsionen in primären Molaren bei Kindern, Wurzeloberflächenkaries, prophylaktisch, bei wiederkehrenden Karies um Restaurationen und Kronen- und Brückenarbeiten bei älteren Menschen angewendet.
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Zuerst wird das wasserbasierte Silberfluorid aufgetragen, und eine bis drei Minuten später wird das Zinnfluorid platziert und dient als Reduktionsmittel für das Silber.
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Das Verfahren färbt eine aktive kariöse Läsion schwarz. Bleibt die Läsion über einen längeren Zeitraum schwarz, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Karies nicht voranschreitet (d.h. die Karies wird gestoppt).
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Wenn die Läsion jedoch aufhellt, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Karies voranschreitet.
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CSDS ist somit ein visueller Indikator für den Status einer kariösen Läsion, nämlich ob sie gestoppt wurde oder noch voranschreitet.
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Die CSDS kann 40% (Gew./Vol.) Silberfluorid und 10% (Gew./Vol.) Zinnfluorid umfassen.
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Sowohl Silberfluorid als auch Zinnfluorid werden seit mehreren Jahrzehnten getrennt als topische Mittel für verschiedene Zwecke in der Zahnmedizin eingesetzt.
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So wurde beispielsweise eine ammoniatisierte Version von Silberfluorid (38% Silberdiamminfluorid) erstmals in Japan zur Behandlung kariöser Läsionen an Milchzähnen eingesetzt (Nishino et al., 1969). Zinnfluorid, in einer Konzentration von 8-10%, wurde erstmals in den USA als topisches Fluoridmittel zur Vorbeugung von Zahnkaries eingesetzt. (Howell et al., 1955).
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Darüber hinaus wurde eine wasserbasierte Version von Silberfluorid erstmals in Australien in den späten 1970er Jahren in einem klinischen Behandlungsprogramm für ängstliche Kinder in Bourke NSW eingesetzt (Craig et al., 1981). Das in der Studie verwendete Silberfluorid und Zinnfluorid wurde von Creighton Pharmaceuticals of Double Bay NSW hergestellt und vermarktet und von 1978 bis 2002 verkauft.
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Beim Einsatz von Silberfluorid besteht nun ein Problem darin, dass der Silberionenspiegel in Silberfluorid im Laufe der Zeit durch die Adsorption von Silber an die Behälterwände reduziert wird. Silberionen haben die Tendenz, sich zu „verklumpen“, wenn sie zu metallischem Silber reduziert wurden, so dass der Abbau von Silberionen aus der Lösung festgestellt werden kann.
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Eine Laborauswertung von Dr. GG Craig ergab zum Beispiel, dass eine wasserbasierte 40%-ige (Gew./Vol.) Silberfluoridlösung eine 30%-ige Reduktion des Silberionenspiegels nach 30 Tagen Alterung bei 55°C aufwies. Dieser Prüfprozess wird als Alterungstest bezeichnet, bei dem die Temperatur über die Umgebungstemperatur hinaus erhöht wird, so dass 55°C für 30 Tage tatsächlich 9 Monaten bei einer Umgebungstemperatur von 23°C entsprechen.
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In Bezug auf Silberdiamminfluorid wurde Ammoniak als Stabilisierungsmittel verwendet, um die Ausscheidung von metallischem Silber aus der Lösung zu verhindern. Die Verwendung von Ammoniak bildet den Silberkomplex Ag(NH3)2 +.
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Derzeit verwenden alle Hersteller, die dem Erfinder bekannte Silberfluorid-Zahnlösungen herstellen, Ammoniak zur Stabilisierung der Lösung:
Produkt | Hersteller | Stabilisator |
Saforide | Toyo Seiyaku Kasei, Japan | Ammoniak |
Riva Star | SDI, Bayswater, Victoria | Ammoniak |
Advantage Arrest | Elevate Oral Care, West Palm Beach, Florida | Ammoniak |
Cariestop (Nicht einfach Silberfluorid, benutzt komplizierte Formel zum Erzeugen von Silber- und Fluorid- Ionen) | Biodinamica, Brasilien | Ammoniak (Verwendet Silbernitrat, Borfluorid in Fluorwasserstoffsäure, Ammoniakhydroxid und Wasser) |
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Die Verwendung von Ammoniak als Stabilisierungsmittel hat jedoch Nachteile in Bezug auf den Geruch und das Potenzial für eine vorübergehende Verbrennung des Zahnfleisches. Obwohl die Verbrennung normalerweise nach 24 Stunden verschwunden ist, wird empfohlen, den Zahnfleischkontakt durch die Lösung zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
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Insbesondere wurde nach Horst et al., 2016, in 9 randomisierten klinischen Studien mit Kindern oder Älteren, die 1-3 Jahre lang beobachtet wurden, in denen Silberdiamminfluorid auf mehrere Zähne aufgetragen wurde, um Zahnkaries zu stoppen oder zu verhindern, eine leicht schmerzhafte Nebenwirkung der weißen Läsion in der Schleimhaut bei einem Teil der Probanden festgestellt, die nach 48 Stunden ohne Behandlung verschwand. Das Auftreten reversibler lokalisierter Veränderungen der Mundschleimhaut wurde in den ersten Berichten von Längsschnittstudien erkannt.
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Daher empfehlen alle derzeitigen Hersteller von Silberdiamminfluorid für den zahnärztlichen Gebrauch den Schutz der Gingiva (des Zahnfleisches) bei der topischen Anwendung der Lösung.
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Darüber hinaus suchte das Australian Centre for Population Oral Health (ARCPOH) in Adelaide im Wege der persönlichen Kommunikation mit dem vorliegenden Erfinder nach einer wasserbasierten Version von Silberfluorid, da die ammoniakierte Version von Silberfluorid von älteren Menschen, die an einer Studie über die Wirkung von Silberdiamminfluorid zur Vorbeugung von Wurzeloberflächenkaries beteiligt waren, nicht gut aufgenommen wurde.
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Daher besteht ein Bedarf an einem Verfahren zur Stabilisierung von Silberfluorid, das zumindest einige der Mängel des Standes der Technik überwindet oder wesentlich mildert, oder zumindest eine Alternative bietet.
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Es ist zu verstehen, dass, wenn hierin auf Informationen zum Stand der Technik verwiesen wird, ein solcher Verweis kein Zugeständnis darstellt, dass die Informationen Teil des allgemeinen Fachwissens, in Australien oder in irgendeinem anderen Land, sind.
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Zusammenfassung der Offenbarung
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Wir entdeckten, dass in einem Experiment die Zugabe von 3-5% (Gew./Vol.) Salpetersäure unter Verwendung von hochreinem, mit Argongas gespültem Wasser zu einer CSDS-Silberfluoridlösung den pH-Wert auf 5,5-6,0 herabsetzte und zu einer im Wesentlichen nicht beobachteten Veränderung des Silberionenspiegels nach 60 Tagen Alterung bei 55°C führte (was 18 Monaten bei einer Umgebungstemperatur von 23°C entspricht).
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Daher haben wir festgestellt, dass die Zugabe der geringen Menge an Salpetersäure zu der wasserbasierten Silberfluoridlösung unerwartet die Langlebigkeit der Silberionen deutlich erhöht hat und dass Salpetersäure daher als geeigneter Stabilisator für CSDS-Silberfluoridlösungen in der Dentalindustrie eingesetzt werden kann.
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Ammoniak wird bisher typischerweise über einen sehr langen Zeitraum als Stabilisator verwendet, einschließlich, wie oben erwähnt, seit mindestens 1969 in Japan, allerdings mit den Nachteilen des unangenehmen Geruchs und der Verbrennung der Schleimhaut.
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Darüber hinaus verwenden alle dem Erfinder derzeit bekannten Silberfluoridhersteller, einschließlich der oben genannten, Ammoniak zur Stabilisierung von Silberfluorid.
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Somit kann man sagen, dass die derzeitige Verwendung von Salpetersäure ein langgehegtes Bedürfnis befriedigt.
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Darüber hinaus empfehlen die Hersteller <http://www.statlab.com/heconsumables/stains/special-stain-components/silver-nitrate-solution-o-2.html (abgerufen 19/08/2016)> von Silbernitratlösungen, die in vitro zur Färbung histologischer Schnitte verwendet werden, derzeit eine Kühlung, um die Haltbarkeit bis zu 18 Monaten zu erhalten.
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Es ist anzumerken, dass Silbernitrat und Silberfluorid die bei weitem löslichsten Silbersalze sind, und dass bezüglich Silberfluorid keine Berichte darüber gefunden wurden, dass Silberfluorid in vitro zur Färbung histologischer Schnitte verwendet wird.
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Darüber hinaus empfehlen andere Hersteller < https://www2.le.ac.uk/departments/csmm/internal-information/procedures/reagentproduction/107.pdf > von Silbernitratlösungen, die in vitro zur Färbung histologischer Schnitte verwendet werden, nur eine Haltbarkeit von bis zu 6 Monaten ohne Kühlung.
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Umgekehrt ermöglicht die hierin beschriebene Verwendung von Salpetersäure als Stabilisator, dass wasserbasierte Silberfluoridlösungen ohne Kühlung eine Haltbarkeit von etwa 24 Monaten oder mehr haben.
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Als solches, mit dem Vorangegangenen im Hinterkopf, wird in Übereinstimmung mit einem Aspekt Folgendes bereitgestellt, eine dentale Karies-Statusanzeige-Lösung, umfassend eine wasserbasierte Silberfluoridlösung zur Verwendung bei der anfänglichen Anwendung der Silberfluoridlösung auf eine kariöse Läsion, gefolgt von der nachfolgenden Anwendung einer Reduktionsmittellösung zur visuellen Analyse des Status der kariösen Läsion, wobei die wasserbasierte Silberfluoridlösung Salpetersäure umfasst, um die wasserbasierte Silberfluoridlösung zu stabilisieren.
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Die wasserbasierte Silberfluoridlösung kann Silberfluorid zwischen 2% und 75% (Gew./Vol.) umfassen.
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Die Salpetersäure kann die Silberfluoridlösung im Wesentlichen so stabilisieren, dass der Silberionenspiegel über einen Zeitraum von mindestens 9 Monaten bei etwa 25°C nicht um mehr als 5% abnimmt.
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Die Salpetersäure kann die Silberfluoridlösung im Wesentlichen so stabilisieren, dass der Silberionenspiegel über einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten bei etwa 25°C nicht um mehr als 5% abnimmt.
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Die Salpetersäure kann etwa 3-5% (Gew./Vol.) der finalen Lösung betragen.
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Die Salpetersäure kann zugesetzt werden, um den pH-Wert der Silberfluoridlösung auf etwa pH 5,5-6,0 zu senken.
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Das Wasser kann hochreines Wasser sein.
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Das Wasser kann mit Argongas gespült werden.
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Die Reduktionsmittellösung kann ein anorganisches metallisches Salz umfassen.
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Das metallische Salz kann eine Konzentration zwischen 1% und 50% (Gew./Vol.) der Reduktionsmittellösung aufweisen.
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Das metallische Salz kann Eisenfluorid sein.
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Das metallische Salz kann Zinnfluorid sein.
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Glycerin kann während der Herstellung des Zinnfluorids zugesetzt werden um die Hydrolyse der Reduktionsmittellösung zu senken.
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Die Reduktionsmittellösung kann von Hand gemischt sein.
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Die Reduktionsmittellösung kann ein organisches Reduktionsmittel umfassen.
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Das organische Reduktionsmittel kann eine Konzentration von zwischen 1% und 50% (Gew./Vol.) der Reduktionsmittellösung aufweisen.
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Das organische Reduktionsmittel kann Gerbsäure umfassen.
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Das organische Reduktionsmittel kann ein Polyphenol umfassen.
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Das organische Reduktionsmittel kann Eugenol umfassen.
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Das organische Reduktionsmittel kann ein Phenylpropanoid umfassen.
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Die Reduktionsmittellösung kann einen Zucker umfassen.
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Der Zucker kann ein Oligosaccharid umfassen.
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Der Zucker kann ein Polysaccharid umfassen.
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Der Zucker kann ein Monosaccharid umfassen.
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Der Zucker kann ein Disaccharid umfassen.
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Das Monosaccharid kann mindestens eines von folgenden umfassen Aldosen- und Ketoseklassen von organischen chemischen Verbindungen.
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Das Monosaccharid kann Nahrungsmonosaccharide umfassen, die mindestens eines von Galactose, Glucose und Fructose umfassen.
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Die Disaccharide können mindestens eines von Lactose und Maltose umfassen.
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Das Oligosaccharid kann mindestens eines von Stärke und Stärkederivaten umfassen.
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Das mindestens eine von Stärke und Stärkederivaten kann mindestens eines von Glukosesirup, Maltodextrin und Dextrin umfassen.
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Andere Aspekte der Erfindung werden ebenfalls offenbart.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Zum Zwecke der Förderung des Verständnisses der Grundsätze in Übereinstimmung mit der Offenbarung wird nun auf die hierin beschriebenen Ausführungsformen verwiesen. Es versteht sich jedoch, dass damit keine Einschränkung des Umfangs der Offenbarung beabsichtigt ist. Alle Änderungen und weiteren Änderungen der hierin dargestellten erfinderischen Merkmale und alle zusätzlichen Anwendungen der hierin dargestellten Grundsätze der Offenbarung, die normalerweise einer Person zukommen würden, die über die entsprechende Fachkenntnis verfügt und im Besitz dieser Offenbarung ist, sind im Rahmen der Offenbarung zu berücksichtigen.
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Bevor die dentale Karies-Statusanzeige-Lösung und die damit verbundenen Methoden offengelegt und beschrieben werden, ist zu verstehen, dass diese Offenbarung nicht auf die besonderen Konfigurationen, Prozessschritte und Materialien beschränkt ist, die hierin als solche offenbart werden, sondern etwas variieren können. Es ist auch zu verstehen, dass die hier verwendete Terminologie nur zur Beschreibung bestimmter Ausführungsformen verwendet wird und nicht einschränkend sein soll, da der Umfang der Offenbarung nur durch deren Ansprüche und Äquivalente begrenzt wird.
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Bei der Beschreibung und den Ansprüchen des Gegenstands der Offenbarung wird die folgende Terminologie gemäß den nachstehenden Definitionen verwendet.
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Es ist anzumerken, dass, wie in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet, die Singularformen „ein“, „eine“ und „der“, „die“, „das“ mehrere Verweise enthalten, sofern der Kontext nichts anderes bestimmt.
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Wie hierin verwendet, sind die Begriffe „umfassend“, „einschließlich“, „enthaltend“, „bestehend“, „gekennzeichnet durch“ und grammatikalische Äquivalente davon inklusive oder offene Begriffe, die zusätzliche, nicht genannte Elemente oder Verfahrensschritte nicht ausschließen.
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In der folgenden Beschreibung ist zu beachten, dass gleiche oder ähnliche Referenznummern in verschiedenen Ausführungsformen die gleichen oder ähnliche Merkmale bezeichnen.
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In den folgenden Ausführungsformen wird eine dentale Karies-Statusanzeige-Lösung (CSDS) für kariöse Läsionen offenbart, Verfahren zur Herstellung und Verfahren zu deren Verwendung.
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Die CSDS umfasst eine verbesserte wasserbasierte Silberfluoridlösung und eine Reduktionsmittellösung.
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Die CSDS umfasst eine wasserbasierte Silberfluoridlösung zur Verwendung bei der erstmaligen Anwendung der wasserbasierten Silberfluoridlösung auf eine kariöse Läsion, gefolgt von der nachfolgenden Anwendung einer Reduktionsmittellösung zur visuellen Analyse des Status der kariösen Läsion, wobei die wasserbasierte Silberfluoridlösung Salpetersäure umfasst, um die Silberfluoridlösung zu stabilisieren.
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Konkret wird die wasserbasierte Silberfluoridlösung zunächst auf eine kariöse Läsion aufgebracht. Danach, nach einem Zeitraum von ca. 1 bis 3 Minuten, wird die Reduktionsmittellösung auf die kariöse Läsion aufgetragen, um die Läsion schwarz zu machen.
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Im Laufe der Zeit ist das Erhellen der Farbe der geschwärzten kariösen Läsion von schwarz bis z.B. zwischen braun und gelb ein Hinweis darauf, dass die Karies noch voranschreitet. Die schwarz bleibende kariöse Läsion ist jedoch ein Hinweis darauf, dass die Karies gestoppt ist und nicht voranschreitet.
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Nun wird, wie oben erwähnt, die wasserbasierte Silberfluoridlösung mit Salpetersäure stabilisiert. Die hierdurch stabilisierte wasserbasierte Silberfluoridlösung zeigte überraschend eine verbesserte Haltbarkeit im Vergleich zu wasserbasiertem Silberfluorid ohne den Salpetersäure-Stabilisator. Darüber hinaus benötigt die wasserbasierte Silberfluoridlösung kein Ammoniak, wie dies nach dem Stand der Technik der Fall ist.
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In weiteren Ausführungsformen hat die Reduktionsmittellösung im Vergleich zu Lösungen nach dem Stand der Technik eine verbesserte Klarheit erreicht.
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Silberfluorid-Lösung
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Die bevorzugte Ausführungsform, die Silberfluoridlösung umfasst Silberfluorid mit einer Konzentration zwischen 2% und 75% (Gew./Vol.).
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Zur Stabilisierung der Silberfluoridlösung wird nun der Silberfluoridlösung Salpetersäure zugesetzt.
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Insbesondere weist eine wasserbasierte Silberfluoridlösung, wie oben im Hintergund-Abschnitt angedeutet, nach 30 Tagen bei 55°C eine Verringerung des Silberiongehalts um etwa 30% auf (was 9 Monaten bei 23°C Umgebungstemperatur entspricht), was die Stabilisierungsmethode nach dem Stand der Technik zur Verwendung von Ammoniak erfordert, wenn auch mit den vorstehend beschriebenen Nachteilen.
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Anstelle der bisherigen Verwendung von Ammoniak wird Salpetersäure daher stattdessen als wasserbasiertes Silberfluorid-Stabilisierungsmittel eingesetzt. Insbesondere haben wir in einem Experiment keine signifikante Verschlechterung der Silberionen in der Lösung nach 60 Tagen bei 55°C beobachtet (was 18 Monaten bei einer Umgebungstemperatur von 25°C entspricht), wenn die wasserbasierte Silberfluoridlösung mit Salpetersäure stabilisiert wird. So kann die verbesserte wasserbasierte Silberfluoridlösung in Ausführungsformen eine Haltbarkeit von mehr als etwa 18 Monaten aufweisen, ohne dass eine Kühlung erforderlich ist.
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Vorzugsweise umfasst die Salpetersäure zwischen 3-5% (Gew./Vol.) der wasserbasierten Silberfluoridlösung. Somit kann die Salpetersäure den pH-Wert der Silberfluoridlösung auf etwa pH 5,5-6,0 senken.
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Da die bei der Herstellung von CSDS verwendete Salpetersäure 99,4 Gew.-% pro Volumeneinheit beträgt, werden zur Erzielung einer 3%igen Salpetersäurelösung 3,02 ml der Salpetersäure 100 ml wasserbasiertem Silberfluorid zugesetzt.
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Alternativ wird um eine 5%ige Lösung von Salpetersäure in 100 ml Silberfluorid zu erhalten, dem wässrigen Silberfluorid 5,03 ml 99,4%ige Salpetersäure (w/w) zugesetzt.
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Die Silberfluoridlösung kann durch Lösen von pulverförmigem Silberfluorid in Wasser hergestellt werden.
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Das Wasser kann hochrein sein und kann desoxygeniert werden, z.B. durch Spülen mit Argongas. Das Spülen mit Argongas entfernt gelösten Sauerstoff aus dem Wasser und ist wichtig, um die Möglichkeit der Oxidation der Silberionen zu reduzieren.
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Als solches umfasst das Verfahren zur Herstellung der wasserbasierten Silberfluoridlösung nach einem exemplarischen Verfahren die Zugabe von Silberfluoridpulver zu ca. 85 ml argongespültem Wasser, um das Volumen des Wassers und des Silberfluoridpulvers auf ca. 93 ml zu bringen. Dann wird Salpetersäure zwischen 3,02-5,03 ml zugegeben und das Endvolumen (zu 100ml) durch Zugabe einer kleinen zusätzlichen Menge argongespülten Wassers aufgefüllt. Diese Formel kann auf jede beliebige Menge skaliert werden.
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Reduktionsmittel-Lösung
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reduktionsmittellösung ein Reduktionsmittel mit einer Konzentration zwischen 1% und 50% (Gew./Vol.) der Reduktionsmittellösung.
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Unterschiedliche Arten von Reduktionsmittellösungen können verwendet werden, wie im Folgenden näher beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reduktionsmittellösung eine Zinnfluoridlösung. In diesem Zusammenhang umfasst die Zinnfluoridkonzentration zwischen etwa 1% und 50% Zinnfluorid (Gew./Vol.).
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Heute sind Zinnfluoridlösungen nach dem Stand der Technik bei der ersten Herstellung typischerweise trüb. Darüber hinaus vermuten wir, dass die mechanisierte Mischung der Zinnfluoridlösung zur Hydrolyse beiträgt.
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Die Herstellung der Zinnfluoridlösung gemäß den vorliegenden Ausführungsformen umfasst daher vorzugsweise das Handmischen und weiter vorzugsweise die Zugabe von Glycerin, was überraschend zu einer im Wesentlichen klaren Lösung führt.
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Es ist zu beachten, dass andere anorganische metallische Salze wie Eisenfluorid in im Wesentlichen der gleichen Konzentration von etwa 1% bis 50% (Gew./Vol.) verwendet werden können.
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Darüber hinaus können organische Reduktionsmittel im Wesentlichen im gleichen Verhältnis von etwa 1% bis 50% (Gew./Vol.) eingesetzt werden. In diesen Ausführungsformen kann das organische Reduktionsmittel Gerbsäure, Polyphenol, Eugenol oder jede Art von Phenylpropanoid umfassen.
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Darüber hinaus kann die Reduktionsmittellösung einen Zucker umfassen, der aufgrund der freien Aldehyd- oder Ketongruppe als Reduktionsmittel wirkt. Zu diesen Zuckern gehören Monosaccharide, Disaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide. Die Monosaccharide können solche der Klassen Aldosen und Ketosen von organischen chemischen Verbindungen umfassen, einschließlich gängiger Nahrungsmonosaccharide einschließlich Galactose, Glucose und Fructose. Die Disaccharide können Laktose und Maltose umfassen.
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Darüber hinaus kann die Reduktionsmittellösung Oligosaccharide wie Stärke und Stärkederivate einschließlich Glukosesirup, Maltodextrin und Dextrin umfassen, die Prozentsätze von reduzierenden Zuckern enthalten, die in diesen Stärkederivaten enthalten sind, die als Dextroseäquivalent (DE) bezeichnet werden.
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Darüber hinaus können Polysaccharide verwendet werden, die in kleinere Einheiten wie Glukose oder Maltose zerlegt werden können.
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Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, können die hierin offenbarten CSDS durch Lösen von Silberfluoridpulver in Wasser, vorzugsweise hochreinem Wasser, hergestellt und durch Spülen mit Argon desoxygeniert werden, so dass diese Silberfluoridlösung der vorliegenden Ausführungsformen wasserbasiert ist.
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Salpetersäure kann dann der wasserbasierten Silberfluoridlösung zugesetzt werden, um die wasserbasierte Silberfluoridlösung zu stabilisieren.
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Es ist zu beachten, dass nach den vorliegenden Ausführungsformen das Silberfluoridpulver in Wasser gelöst ist oder die Silberfluoridlösung auf Wasserbasis ist, wodurch die vorliegende Lösung auf Wasserbasis von Silberdiaminfluorid unterschieden wird, das Silberfluoridpulver ist, das in Ammoniak (einer Lösung aus Wasser und Ammoniak) gelöst ist.
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Während frühere wasserbasierte Silberfluoridlösungen (d.h. solche, die gemäß den vorliegenden Ausführungsformen nicht durch Salpetersäure stabilisiert sind) mehr als 5% des Silbers verloren. Vor 2002 war für die Einhaltung der Spezifikationen keine TGA (Therapeutic Goods Administration) Prüfung der Haltbarkeit erforderlich. Mit anderen Worten, es spielte aus Einhaltungs-Sicht keine Rolle, ob die angegebenen Silbergehalte nicht auf einem optimalen Niveau lagen.
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Umgekehrt stabilisiert der vorliegende Prozess der Zugabe von Salpetersäure den Silberionenspiegel (der eine der aktiven Komponenten ist), so dass das vorliegende wasserbasierte Silberfluorid eine Haltbarkeit von 18 Monaten und mehr (bis zu 24 Monaten) erhalten kann, die alle zufälligen TGA-Audits in diesem Zeitraum bestehen würden.
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Interpretation
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Ausführungsformen
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Verweis in dieser Spezifikation auf „eine Ausführungsform“ bedeutet, dass ein bestimmtes Merkmal, eine bestimmte Struktur oder ein bestimmtes Merkmal, das in Verbindung mit der Ausführungsform beschrieben wird, in mindestens einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten ist. So beziehen sich die Phrase „in einer Ausführungsform“ an verschiedenen Stellen dieser Spezifikation nicht unbedingt alle auf die gleiche Ausführungsform, dies kann aber der Fall sein. Darüber hinaus können die besonderen Merkmale, Strukturen oder Merkmale in jeder geeigneten Weise kombiniert werden, wie es sich für einen Fachmann aus dieser Offenbarung in einer oder mehreren Ausführungsformen ergeben würde.
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Ebenso ist zu beachten, dass in der obigen Beschreibung der exemplarischen Ausführungsformen der Erfindung verschiedene Merkmale der Erfindung manchmal zu einer einzigen Ausführungsform, Figur oder Beschreibung derselben zusammengefasst sind, um die Offenbarung zu vereinfachen und das Verständnis eines oder mehrerer der verschiedenen erfinderischen Aspekte zu erleichtern. Diese Art der Offenbarung ist jedoch nicht so zu interpretieren, dass sie die Absicht widerspiegelt, dass die beanspruchte Erfindung mehr Merkmale erfordert, als in jedem Anspruch ausdrücklich erwähnt werden. Vielmehr liegen erfinderische Aspekte, wie die folgenden Ansprüche zeigen, in weniger als allen Merkmalen einer einzelnen der vorstehend offenbarten Ausführungsformen. Daher werden die Ansprüche nach der detaillierten Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen hiermit ausdrücklich in diese detaillierte Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen aufgenommen, wobei jeder Anspruch für sich allein als separate Ausführungsform dieser Erfindung steht.
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Darüber hinaus, während einige der hierin beschriebenen Ausführungsformen einige, aber nicht andere Merkmale beinhalten, die in anderen Ausführungsformen enthalten sind, sind Kombinationen von Merkmalen verschiedener Ausführungsformen dazu bestimmt, im Rahmen der Erfindung zu liegen und verschiedene Ausführungsformen zu bilden, wie sie von einem Fachmann verstanden würden. So kann beispielsweise in den folgenden Ansprüchen jede der beanspruchten Ausführungsformen in beliebiger Kombination verwendet werden.
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Unterschiedliche Instanzen von Objekten
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Wie hierin verwendet, zeigt die Verwendung der Ordinaladjektive „erste“, „zweite“, „dritte“ usw. zur Beschreibung eines gemeinsamen Objekts, sofern nicht anders angegeben, lediglich an, dass auf verschiedene Instanzen gleichartiger Objekte Bezug genommen wird, und soll nicht implizieren, dass die so beschriebenen Objekte in einer bestimmten Reihenfolge vorliegen müssen, weder zeitlich, räumlich, in Rangfolge oder auf andere Weise.
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Spezifische Details
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In der hierin dargelegten Beschreibung sind zahlreiche spezifische Details aufgeführt. Es versteht sich jedoch, dass Ausführungsformen der Erfindung ohne diese spezifischen Details praktiziert werden können. In anderen Fällen wurden bekannte Methoden, Strukturen und Techniken nicht im Detail dargestellt, um ein Verständnis dieser Beschreibung nicht zu erschweren.
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Umfassend und einschließend
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In den Ansprüchen, die sich aus und in der vorangegangenen Beschreibung der Erfindung ergeben, mit Ausnahme wo der Kontext es anders erfordert aufgrund von ausdrücklicher Sprache oder notwendiger Implikationen, werden das Wort „umfassend“ oder Variationen wie „umfassende“ oder „umfassend“ in einem umfassenden Sinne verwendet, d.h. um das Vorhandensein der angegebenen Merkmale zu spezifizieren, aber nicht um das Vorhandensein oder Hinzufügen weiterer Merkmale in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung auszuschließen.
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Jeder der Begriffe: einschließlich oder einschließend oder welcher einschließt, wie hierin verwendet, ist ebenfalls ein offener Begriff, der auch bedeutet, dass er mindestens die Elemente/Merkmale umfasst, die auf den Begriff folgen, aber andere nicht ausschließt. Somit ist einschließlich gleichbedeutend mit und bedeutet umfassend.
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Umfang der Erfindung
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Obwohl soeben beschrieben wurde, was als die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung angesehen wird, wird der Fachmann erkennen, dass andere und weitere Änderungen daran vorgenommen werden können, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, und es ist beabsichtigt, alle diese Änderungen und Modifikationen zu beanspruchen, die in den Umfang der Erfindung fallen. So sind beispielsweise die oben genannten Formeln lediglich repräsentativ für die anzuwendenden Verfahren.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf konkrete Beispiele beschrieben wurde, wird es für den Fachmann ersichtlich sein, dass die Erfindung in vielen anderen Formen verkörpert werden kann.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass die beschriebenen Maßnahmen für Hersteller von konsumierbaren Dentalmaterialien anwendbar sind.