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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Beschichtungsfilm und einen beschichteten Gegenstand.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Allgemein wurde versucht, auf einer Grundfläche einer Kraftfahrzeugkarosserie oder einer anderen Kraftfahrzeugkomponente mehrere Beschichtungsfilme aufeinander aufzubringen, um den Schutz und das Erscheinungsbild des Untergrunds zu verbessern. Patentschrift 1 offenbart beispielsweise: Vorsehen einer kräftigen Farbbeschichtung, die ein kräftiges Farbpigment (Carbon Black) enthält, auf einem Beschichtungsziel, welches ein Metallblech ist, das mit einer kationischen Elektrotauchbeschichtung und einer Zwischenschicht beschichtet ist; Vorsehen einer metallischen Beschichtung, die an der Oberfläche der kräftigen Farbbeschichtung schuppenartige Aluminiumpigmente enthält; und weiterhin Vorsehen einer Klarlackbeschichtung. Die kräftige Farbbeschichtung mit der Helligkeit N0 bis N5 auf der Munsell-Farbtafel und die schuppenartigen Aluminiumpigmente mit einer Dicke von 0,1 bis 1 μm und einer mittleren Partikelgröße von 20 μm werden genutzt, um einen mehrschichtigen Beschichtungsfilm mit signifikanten Flip-Flop-Eigenschaften zu erhalten.
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Patentschrift 2 offenbart eine Zusammensetzung einer metallischen Beschichtung, die drei Arten von Aluminiumflake-Pigmenten A bis C enthält, die jeweils eine andere durchschnittliche Partikelgröße D50 und eine andere durchschnittliche Dicke aufweisen. Das Aluminiumflake-Pigment A weist die durchschnittliche Partikelgröße D50 von 13 bis 40 μm und die durchschnittliche Dicke von 0,5 bis 2,5 μm auf. Das Aluminiumflake-Pigment B weist die durchschnittliche Partikelgröße D50 von 13 bis 40 μm und die durchschnittliche Dicke von 0,01 bis 0,5 μm auf. Das Aluminiumflake-Pigment C weist die durchschnittliche Partikelgröße D50 von 4 bis 13 μm und die durchschnittliche Dicke von 0,01 bis 1,3 μm auf. Die Massenverhältnisse des Feststoffanteils der Aluminiumflake-Pigmente A bis C sind wie folgt festgelegt: A/B liegt bei 10/90 bis 90/10; und (A + B)/C beträgt 90/10 bis 30/70, und der Feststoffgehalt von (A + B + C) auf 100 Massenteile des Feststoffgehalts von Harz ist auf 5 bis 50 Massenteile festgelegt. Diese Bestandteile sollen die Leuchtdichte, die Flip-Flop-Eigenschaften und die deckenden Eigenschaften verbessern.
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Patentschrift 3 offenbart das Erhalten eines hellen Beschichtungsfilms, der durch Vorsehen einer Beschichtung, die flache helle Materialien aus Aluminium enthält, auf einem Harzuntergrund hell ist und Durchlässigkeit für elektromagnetische Wellen aufweist. Die hellen Materialien sind so ausgerichtet, dass ihre flachen Oberflächen entlang einer Beschichtungsfilmoberfläche liegen, und sind so angeordnet, dass die durchschnittliche Überlappungszahl y (die eine durchschnittliche Anzahl der hellen Materialien ist, die eine der orthogonalen Linien orthogonal zu der Beschichtungsfilmoberfläche schneiden) und die durchschnittliche Entfernung x (die eine durchschnittliche Entfernung zwischen benachbarten hellen Materialien in Richtung einer gleichen orthogonalen Linie ist, mit der die benachbarten hellen Materialien schneiden) eine vorgegebene Beziehung erfüllen.
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LISTE ZITIERTER SCHRIFTEN
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PATENTSCHRIFT
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- Patentschrift 1: Ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. H10-192776
- Patentschrift 2: Ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 2005-200519
- Ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 2010-30075
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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TECHNISCHES PROBLEM
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Es sind die Flip-Flop-Eigenschaften (nachstehend als ”FF-Eigenschaften” bezeichnet), die einer metallischen Beschichtung, die beispielsweise auf einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen ist, eine Licht-Schatten-Wirkung oder eine metallische Anmutung verleihen. Mit den FF-Eigenschaften ändert sich die Helligkeit des beschichteten Gegenstands abhängig von einem Winkel, unter dem er betrachtet wird. D. h. mit den FF-Eigenschaften werden die Helligkeit (d. h. Glanzlichter) und die Dunkelheit (d. h. Farbtöne) ausgeprägter. Die FF-Eigenschaften werden häufig durch einen Flop-Index(FI)-Wert von X-Rite, Inc., ausgedrückt. Der bisher bei metallischen Beschichtungen erhaltene FI-Wert liegt aber allgemein bei etwa 18 und eine überwältigende verbesserte metallische Anmutung wurde noch nicht erzielt.
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Die entlang der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht ausgerichteten hellen Materialien (z. B. Aluminiumflakes) reduzieren zwar Streulicht von den hellen Materialien und verstärken das spiegelnd reflektierte Licht. Dadurch nimmt die Helligkeit der Glanzlichter zu und die Helligkeit der Farbtöne nimmt ab, was zum Erhalt eines höheren FI-Werts beiträgt. Eine zu starke Spiegelreflexion an der helles Material enthaltenden Schicht aufgrund der Steuerung des Ausrichtung der hellen Materialien kann jedoch zu einem Phänomen führen, bei dem in der Oberfläche wie eine Spiegelreflexion eine Reflexion der Lichtquelle sichtbar ist oder nur ein Abschnitt, in dem es zu der Spiegelreflexion kommt, hell ist (d. h. strahlend weiß). D. h. er erscheint bei Betrachtung unter dem gleichen Winkel wie dem Einfallswinkel am hellsten, bei Verlagerung des Betrachtungswinkels nimmt die Helligkeit aber plötzlich ab, auch unter nahe einem Spiegelreflexionswinkel gesehen. Der Glanzlichtabschnitt wird mit anderen Worten nur in einem eingeschränkten Bereich gesehen (d. h. es wirkt nicht so, als ob eine relativ breite Fläche auf der Oberfläche glänzt), was für das Erscheinungsbild abträglich ist.
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Kurz gesagt drückt der FI-Wert den Grad der Helligkeit bei Betrachtung unter nahe dem Spiegelreflexionswinkel bezüglich der Helligkeit der Farbtöne aus, und daher ist der FI-Wert klein, wenn die Helligkeit bei Betrachtung unter nahe dem Spiegelreflexionswinkel gering ist. Die durch helle Materialien hervorgerufene Streuung von Licht kann verstärkt werden, um die Helligkeit bei Betrachtung unter nahe dem Spiegelreflexionswinkel zu verstärken. Eine solche Verstärkung erhöht aber auch die Helligkeit von abgedunkelten Abschnitten. Dies bedeutet, dass keine signifikanten FF-Eigenschaften erhalten werden können.
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Im Hinblick auf den vorstehenden Hintergrund soll die vorliegende Erfindung die FF-Eigenschaften verstärken und die metallische Anmutung bei einer metallischen Beschichtung verbessern.
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LÖSUNG DES PROBLEMS
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Die vorliegende Erfindung steuert die Spiegelreflexionseigenschaften eines hellen Materials beruhend auf einer Flächenbelegung des hellen Materials in einer helles Material enthaltenden Schicht und absorbiert Streulicht, das von dem hellen Material gestreut wird, durch ein Farbmittel in der helles Material enthaltenden Schicht und durch eine farbige Grundschicht.
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Ein hierin offenbarter mehrschichtiger Beschichtungsfilm umfasst eine farbige Grundschicht, die ein Farbmittel enthält und direkt oder indirekt auf einer Oberfläche eines Beschichtungsziels ausgebildet ist, sowie eine helles Material enthaltende Schicht, die plättchenförmige helle Materialien und ein Farbmittel enthält und auf der farbigen Grundschicht aufgeschichtet ist, wobei
eine Oberflächenglätte der farbigen Grundschicht einen Messwert Wd, der mit WaveScan DOI (Handelsname), hergestellt von BYK-Gardner, gemessen wird, von 8 oder weniger aufweist,
die helles Material enthaltende Schicht eine Dicke von 1,5 μm oder mehr und 6 μm oder weniger aufweist und,
wenn alle in der helles Material enthaltenden Schicht vorhandenen hellen Materialien auf eine Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht projiziert werden, eine Flächenbelegung von Projektionen der hellen Materialien bezüglich der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 30% oder mehr und 90% oder weniger beträgt.
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Gemäß diesem mehrschichtigen Beschichtungsfilm wird die Helligkeit der Glanzlichter durch die Spiegelreflexion von Licht durch das helle Material, das in der helles Material enthaltenden Schicht enthalten ist, verstärkt. Das durch das helle Material diffundierte oder gestreute Licht, insbesondere das Streulicht, das mehrfach unter mehreren hellen Materialien reflektiert wird, wird von dem Farbmittel absorbiert, das in der helles Material enthaltenden Schicht enthalten ist. Das Licht, das durch einen Zwischenraum zwischen den hellen Materialien die farbige Grundschicht erreicht, wird ferner von dem Farbmittel absorbiert, das in der farbigen Grundschicht enthalten ist. Dadurch wird die Helligkeit der Farbtöne reduziert. D. h. gemäß dem vorstehenden mehrschichtigen Beschichtungsfilm kann die Helligkeit der Farbtöne durch das Farbmittel, das in der helles Material enthaltenden Schicht enthalten ist, und durch die farbige Grundschicht angepasst werden. Dies ist beim Verbessern der FF-Eigenschaften vorteilhaft.
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In dieser Schrift wird der Begriff ”diffuse Reflexion” genutzt, um ein Phänomen zu beschreiben, bei dem auftreffendes Licht bei verschiedenen Winkeln reflektiert wird, und der Begriff ”Streuung” wird genutzt, um ein Phänomen zu beschreiben, bei dem auftreffendes Licht bei einem anderen Winkel als dem Lichteinfallwinkel reflektiert wird.
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Gemäß dem vorstehenden mehrschichtigen Beschichtungsfilm beträgt die Flächenbelegung der Projektionen der hellen Materialien bezüglich der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 30% oder mehr und 90% oder weniger. Die Flächenbelegung wird in einem solchen Bereich festgelegt, da bei einer Flächenbelegung von unter 30% weniger Licht von den hellen Materialien als spiegelnd reflektiertes Licht reflektiert wird und die metallische Anmutung abnimmt. Ferner wird die Helligkeit der Glanzlichter gering, was im Hinblick auf die FF-Eigenschaften eine nachteilige Wirkung hat. Wenn dagegen die Flächenbelegung hoch ist, z. B. bei mehr als 90% liegt, wird das spiegelnd reflektierte Licht zu stark. Dadurch ist nur ein Teil der beschichteten Oberfläche, dort wo die Spiegelreflexion auftritt, hell. D. h. die Helligkeit nimmt mit Verlagerung weg von dem Spiegelreflexionswinkel ab, selbst bei Betrachtung unter nahe dem Spiegelreflexionswinkel. Dadurch wird das Erscheinungsbild verschlechtert.
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Die Flächenbelegung kann bei 30% oder mehr und 90% oder weniger liegen, indem die Konzentration der hellen Materialien der helles Material enthaltenden Schicht bei etwa 8 Masseprozent oder mehr und etwa 35 Masseprozent oder weniger festgelegt wird. Die Flächenbelegung beträgt vorzugsweise 35% oder mehr und 75% oder weniger, bevorzugter 45% oder mehr und 65% oder weniger.
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Gemäß dem vorstehenden mehrschichtigen Beschichtungsfilm wird ferner durch die farbige Grundschicht Licht absorbiert. Daher ist es nicht erforderlich, der helles Material enthaltenden Schicht eine große Menge Farbmittel zuzugeben, um die Helligkeit der Farbtöne zu verringern. Dadurch wird das helle Material ordnungsgemäß ausgerichtet (d. h. das helle Material wird parallel zur Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht ausgerichtet) und es trifft mehr Licht auf das helle Material auf. Dies ist beim Sicherstellen der Leuchtkraft und Verstärken der Helligkeit der Glanzlichter vorteilhaft.
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Ferner weist die farbige Grundschicht eine Oberflächenglätte von Wd 8 oder weniger auf. Das helle Material ist daher ordnungsgemäß ausgerichtet. Bevorzugter hat die Oberflächenglätte der farbigen Grundschicht einen Wd von 6 oder weniger. Die Oberflächenrauheit Ra der farbigen Grundschicht beträgt vorzugsweise 5% oder weniger der Partikelgröße des hellen Materials (die Partikelgröße beträgt vorzugsweise 8 μm oder mehr und 20 μm oder weniger).
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Die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht beträgt 1,5 μm oder mehr und 6 μm oder weniger. Dadurch wird das helle Material ordnungsgemäß ausgerichtet, was beim Verstärken der Helligkeit der Glanzlichter vorteilhaft ist. Vorzugsweise beträgt die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht 20% oder weniger der Partikelgröße des hellen Materials (d. h. 1,5 μm oder mehr und 4 μm oder weniger). Die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht wird in diesem Bereich festgelegt, um den Ausrichtungswinkel des hellen Materials (d. h. den zwischen der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht und dem hellen Material gebildeten Winkel) durch die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht zu steuern. Der Ausrichtungswinkel des hellen Materials nimmt mit einer Abnahme der Dicke der helles Material enthaltenden Schicht ab. Der Ausrichtungswinkel des hellen Materials beträgt vorzugsweise 3 Grad oder weniger, bevorzugter 2 Grad oder weniger.
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Vorzugsweise weist die helles Material enthaltende Schicht eine Farbmittelkonzentration von 7 Masseprozent oder mehr und 30 Masseprozent oder weniger auf. Das Farbmittel der helles Material enthaltenden Schicht absorbiert das Licht, das von dem hellen Material diffundiert oder zerstreut wird. Wenn jedoch die Farbmittelkonzentration kleiner als 7 Masseprozent ist, nimmt die Absorptionsrate ab und die Helligkeit der Farbtöne wird nicht stark reduziert. Dies hat beim Verbessern der FF-Eigenschaften eine nachteilige Wirkung. Wenn dagegen die Farbmittelkonzentration 30 Masseprozent übersteigt, wird Licht von dem Farbmittel blockiert und der auf dem hellen Material angelegte Betrag an Licht wird reduziert. Dies hat beim Sicherstellen der Leuchtkraft und der Helligkeit der Glanzlichter eine nachteilige Wirkung.
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Ein größerer Anteil des hellen Materials und des Farbmittels in der helles Material enthaltenden Schicht führt zu einer Reduktion der physikalischen Eigenschaften des Beschichtungsfilms. Bevorzugt liegt der Gesamtanteil des hellen Materials und des Farbmittels in der helles Material enthaltenden Schicht somit bei 50 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile Harz.
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Bevorzugt werden Aluminiumflakes, die durch Vermahlen von Aluminiumfolie erhalten werden, und zudem aufgedampfte Aluminiumflakes mit verbesserter Oberflächenglätte, die durch Vermahlen von Aluminium erhalten werden, das auf eine Unterlage aufgedampft ist, als helles Material genutzt, um die Helligkeit zu steigern und die metallische Anmutung zu verbessern.
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Vorzugsweise weist ein solches Aluminiumflake eine Partikelgröße von 8 μm oder mehr und 20 μm oder weniger auf. Wenn die Partikelgröße kleiner als 8 μm ist, ist ein ordnungsgemäßes Ausrichten der Aluminiumflakes weniger wahrscheinlich. Wenn die Partikelgröße größer als 20 μm ist, können einige der Aluminiumflakes aus der helles Material enthaltenden Schicht herausstehen und die Korrosionsbeständigkeit des Beschichtungsziels kann vermindert sein.
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Vorzugweise weist das Aluminiumflake eine Dicke von 25 nm oder mehr und 200 nm oder weniger auf. Wenn das Aluminiumflake zu dünn ist, tritt mehr Licht durch das Flake, was beim Verstärken der Helligkeit der Glanzlichter eine nachteilige Wirkung hat. Wenn zudem die Dicke des Aluminiumflakes bezüglich seiner Partikelgröße zu dünn ist, werden die Aluminiumflakes schnell verformt, was die Ausrichtung der Aluminiumflakes nachteilig beeinflusst. Im Hinblick auf diesen Punkt beträgt die Dicke des Aluminiumflakes vorzugsweise 0,4% oder mehr seiner Partikelgröße, d. h. beispielsweise 30 nm oder mehr. Wenn dagegen das Aluminiumflake zu dick ist, ist ein ordnungsgemäßes Ausrichten der Aluminiumflakes weniger wahrscheinlich. Ein solches Aluminiumflake erhöht zudem das erforderliche Volumenverhältnis der Aluminiumflakes in der helles Material enthaltenden Schicht, um die Leuchtkraft sicherzustellen. Die physikalischen Eigenschaften des Beschichtungsfilms werden daher verschlechtert. Im Hinblick auf diesen Punkt beträgt die Dicke des Aluminiumflakes vorzugsweise 200 nm oder weniger. Bevorzugter weist das Aluminiumflake eine Dicke von 80 nm oder mehr und 150 nm oder weniger auf.
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Vorzugsweise weist das Aluminiumflake eine Oberflächenrauheit Ra von 100 nm oder weniger auf, um diffuse Reflexion oder Streuung von Licht zu verringern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbmittel der farbigen Grundschicht und der helles Material enthaltenden Schicht von kräftiger Farbe mit einer geringen Reflexion von sichtbarem Licht (die Munsell-Helligkeit beträgt 5 oder weniger), etwa schwarz und rot, insbesondere eine schwärzliche Farbe. Wie bereits beschrieben wird die Helligkeit der Farbtöne erfindungsgemäß durch die Lichtabsorptionswirkung der farbigen Grundschicht reduziert. Wenn ein Farbmittel kräftiger Farbe mit einer geringen Reflexion sichtbaren Lichts als Farbmittel genutzt wird, erhöht damit ein solches Farbmittel den FI-Wert und ist beim Verbessern der FF-Eigenschaften vorteilhaft.
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Als Farbmittel können sowohl ein Pigment als auch der Farbstoff genutzt werden. Ferner können zwei oder mehr Arten von Farbmitteln, die vermischt werden (d. h. eine Mischfarbe), verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbmittel der farbigen Grundschicht und der helles Material enthaltenden Schicht von ähnlicher Farbe. Der Trübheitsgrad der Beschichtungsfarbe wird daher reduziert, was die Anmutung von Dichte und Tiefe sowie die metallische Anmutung verstärkt.
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Damit neutrale Farben als ähnliche Farben wahrgenommen werden, ist es erwünscht, dass eine Helligkeitsdifferenz zwischen den neutralen Farben bei einem Munsell-Wert von 5,0 oder weniger liegt. Damit chromatische Farben als ähnliche Farben wahrgenommen werden, ist es erwünscht, dass bei Festlegen des Farbtons einer der chromatischen Farben als Bezugswert (d. h. als Nullposition) in dem in einhundert Sektoren unterteilten Munsell-Farbtonkreis und bei Erhöhen der Anzahl der einhundert Sektoren auf +50 in einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn und Verringern derselben auf –50 im Uhrzeigersinn ab der Bezugswertposition, der Farbton der anderen chromatischen Farbe in einem Bereich von ±10 von der Bezugswertposition liegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbmittel der farbigen Grundschicht und der helles Material enthaltenden Schicht von schwärzlicher Farbe. Dadurch kann eine gräuliche Farbe mit einem hohen FI-Wert und eine verbesserte metallische Anmutung erhalten werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die helles Material enthaltende Schicht ein schwarzes Pigment bei einer Pigmentkonzentration von 18 Masseprozent oder mehr und 23 Masseprozent oder weniger. Das Festlegen der Pigmentkonzentration auf 18 Masseprozent oder mehr trägt zur Absorption des von dem hellen Material gestreuten Lichts und zu einer Zunahme des FI-Werts bei. Das Festlegen der Pigmentkonzentration auf 23 Masseprozent oder weniger trägt im Wesentlichen zu einem Vermeiden der Möglichkeiten des Vorliegens einer dunklen Farbe bei. Dies ist beim Verbessern der FF-Eigenschaften vorteilhaft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird direkt auf der helles Material enthaltenden Schicht eine transparente Klarschicht aufgeschichtet. Durch die transparente Klarschicht kann die Beständigkeit gegenüber Säuren und Kratzern erhalten werden.
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Bei dem beschichteten Gegenstand, der den auf einem Beschichtungsziel vorgesehenen mehrschichtigen Beschichtungsfilm umfasst, handelt es sich beispielsweise um eine Kraftfahrzeugkarosserie. Bei dem beschichteten Gegenstand kann es sich auch um eine Karosserie eines Motorrads oder Karosserien von anderen Fahrzeugen oder um andere Metallprodukte handeln.
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VORTEILE DER ERFINDUNG
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Ein erfindungsgemäßer mehrschichtiger Beschichtungsfilm umfasst eine farbige Grundschicht, die ein Farbmittel enthält, sowie eine helles Material enthaltende Schicht, die auf der farbigen Grundschicht aufgeschichtet ist und plättchenartige helle Materialien sowie ein Farbmittel enthält. Die Oberflächenglätte der farbigen Grundschicht beträgt Wd 8 oder weniger und die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht beträgt 1,5 μm oder mehr und 6 μm oder weniger. Wenn alle in der helles Material enthaltenden Schicht vorhandenen hellen Materialien auf eine Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht projiziert werden, beträgt eine Flächenbelegung von Projektionen der hellen Materialien bezüglich der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 30% oder mehr und 90% oder weniger. Der FI-Wert wird daher erhöht, was beim Verbessern der FF-Eigenschaften vorteilhaft ist.
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KURZSCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine Abbildung, die schematisch eine Querschnittansicht eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms zeigt.
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2 ist ein Foto einer helles Material enthaltenden Schicht, das von einer Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht genommen wurde.
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3 ist eine Abbildung, die schematisch eine Querschnittansicht eines bekannten mehrschichtigen Beschichtungsfilms zeigt, um zu zeigen, wie Licht durch helle Materialien gestreut und an einer Grundschicht diffundiert wird.
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4 ist eine Abbildung, die schematisch eine Querschnittansicht des erfindungsgemäßen mehrschichtigen Beschichtungsfilms zeigt, bei dem Streulicht gesteuert wird.
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5 ist eine Abbildung, die zum Erläutern, wie ein FI-Wert berechnet wird, reflektiertes Licht zeigt.
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6 ist ein Graph, der einen Einfluss einer Flächenbelegung eines hellen Materials, das in der helles Material enthaltenden Schicht enthalten ist, und einer Pigmentkonzentration der Schicht auf den FI-Wert zeigt.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezug auf die Zeichnungen werden nun Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Die folgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen ist lediglich beispielhafter Natur und soll nicht den Schutzumfang, die Anwendungen und die Nutzung der vorliegenden Erfindung beschränken.
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<Beispielhafte Konfiguration eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms>
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Wie in 1 gezeigt ist, enthält ein mehrschichtiger Beschichtungsfilm 12, der auf einer Oberfläche einer Kraftfahrzeugkarosserie (Stahlblech) 11 vorgesehen ist, gemäß der vorliegenden Ausführungsform eine farbige Grundschicht 14, eine helles Material enthaltende Schicht 15 und eine transparente Klarschicht 16, die nacheinander aufeinander aufgeschichtet sind. Ein Elektrotauchbeschichtungsfilm (Untergrund) 13 wird durch kationische Galvanotechnik auf der Oberfläche der Kraftfahrzeugkarosserie 11 ausgebildet. Der mehrschichtige Beschichtungsfilm 12 ist oben auf dem Elektrotauchbeschichtungsfilm 13 vorgesehen. Bei dem mehrschichtigen Beschichtungsfilm 12 entspricht die farbige Grundschicht 14 einer Zwischenschicht, und die helles Material enthaltende Schicht 15 und die transparente Klarschicht 16 entsprechen einer Deckschicht.
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In der farbigen Grundschicht 14 ist ein Pigment 21 kräftiger Farbe dispergiert. Plättchenartige helle Materialien 22 und ein Pigment 23 kräftiger Farbe in einer Farbe ähnlich der eines Pigments 21 der farbigen Grundschicht 14 sind in der helles Material enthaltenden Schicht 15 dispergiert. Pigmente verschiedener Farbtöne, einschließlich beispielsweise eines schwarzen Pigments (d. h. Carbon Black, Perylen-Schwarz und Anilin-Schwarz) oder eines roten Pigments (z. B. Perylen-Rot), können als Pigmente 21 und 23 genutzt werden. Besonders bevorzugt ist es, als Pigment 21 Carbon Black mit einer Partikelgrößenverteilung mit einer Spitze bei einer Partikelgröße von 300 nm oder mehr und 500 nm oder weniger zu nutzen und als Pigment 23 Carbon Black mit einer Partikelgrößenverteilung mit einer Spitze bei einer Partikelgröße von 200 nm oder weniger zu nutzen.
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Die Oberflächenglätte der farbigen Grundschicht 14 liegt bei einem Messwert Wd (Wellenlänge von 3 bis 10 mm), der mit WaveScan DOI (Handelsname), hergestellt von BYK-Gardner, gemessen wird, von 8 oder weniger, und die Dicke der helles Material enthaftenden Schicht 15 liegt bei 1,5 μm oder mehr und 6 μm oder weniger.
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Das helle Material 22 der helles Material enthaltenden Schicht 15 weist eine Dicke von 25 nm oder mehr und 200 nm oder weniger auf und ist in etwa parallel zu der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 15 ausgerichtet. Im Einzelnen ist das helle Material 22 bei einem Winkel von 3 Grad oder weniger bezüglich der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 15 ausgerichtet. Nach Auftragen einer Beschichtung, welche das helle Material 22 und das Pigment 23 umfasst, oben auf die farbige Grundschicht 14 wird ein in dem Beschichtungsfilm enthaltenes Lösungsmittel durch Einbrennen verdampft. Dadurch schrumpft der Beschichtungsfilm im Volumen und wird dünn und das helle Material 22 wird bei dem Ausrichtungswinkel von 3 Grad oder weniger (bevorzugt 2 Grad oder weniger) ausgerichtet.
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Wenn alle in der helles Material enthaltenden Schicht 15 vorhandenen hellen Materialien 22 auf eine Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 15 projiziert werden, beträgt eine Flächenbelegung von Projektionen der hellen Materialien 22 bezüglich der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht 15 (nachstehend einfach als ”Flächenbelegung” bezeichnet) 30% oder mehr und 90% oder weniger.
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Bei Betrachten einer Draufsicht auf die helles Material enthaltende Schicht, die auf einem Stahluntergrund aufgebracht ist, sind wie in 2 gezeigt die hellen Materialien 22, die in der helles Material enthaltenden Schicht enthalten sind, sichtbar. Zu beachten ist, dass in der beispielhaften helles Material enthaltenden Schicht, die in 2 gezeigt ist, kein Pigment enthalten ist. Da das helle Material 22 dünn ist (mit einer Dicke von 25 nm oder mehr und 200 nm oder weniger), sind nicht nur die hellen Materialien 22, die nahe der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht vorhanden sind, sondern auch die hellen Materialien 22, die auf tieferen Ebenen vorhanden sind, durch das helle Material 22 nahe der Oberfläche der helles Material enthaltenden Schicht sichtbar. Da die helles Material enthaltende Schicht dünn ist (mit einer Dicke von 1,5 μm oder mehr und 6 μm oder weniger), sind alle hellen Materialien 22, die die hellsten Materialien 22 umfassen, die an einem unteren Abschnitt der helles Material enthaltenden Schicht vorhanden sind, sichtbar. Die Flächenbelegung ist aus einem Bild der helles Material enthaltenden Schicht entnehmbar, das von deren Seitenfläche mit oder ohne die auf ihrer Oberfläche vorgesehene transparente Klarschicht aufgenommen ist.
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Die farbige Grundschicht 14 enthält eine Harzkomponente, die beispielsweise ein polyesterbasiertes Harz sein kann. Die helles Material enthaltende Schicht 15 enthält eine Harzkomponente, die beispielsweise ein acrylbasiertes Harz sein kann. Die farbige Grundschicht 16 enthält eine Harzkomponente, die beispielsweise ein säure-/epoxidbasiertes gehärtetes Acrylharz sein kann.
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<Steuerung von Streulicht, etc.>
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Wenn, wie in 3 gezeigt, eine große Anzahl von hellen Materialien 22 in der helles Material enthaltenden Schicht 30 dispergiert wird, wird von den mehreren hellen Materialien 22 Licht mehrfach reflektiert. Wenn ein großer Teil des Lichts mehreren Reflexionen unterzogen wird und aus der helles Material enthaltenden Schicht 30 als Streulicht bei Winkeln austritt, die von dem Spiegelreflexionswinkel abweichen, ist der FI-Wert niedrig. D. h. das Reduzieren des Streulichts ist wichtig, um den FI-Wert zu erhöhen. Ferner wird das Licht, das eine Grundschicht 31 nach mehreren Reflexionen erreicht, durch die Grundschicht 31 diffundiert (d. h. diffuse Reflexion). Wenn die diffuse Reflexion stark ist, ist der FI-Wert niedrig. Das Reduzieren der diffusen Reflexion durch die Grundschicht 31 ist somit wichtig, um den FI-Wert zu erhöhen.
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Wie in 4 gezeigt ist, tragen die in der helles Material enthaltenden Schicht 15 enthaltenen Pigmente 23 dazu bei, den FI-Wert durch Absorbieren des Streulichts zu erhöhen. Die mehrfachen Reflexionen vergrößern die optische Weglänge. Aufgrund der größeren optischen Weglänge wird Licht wahrscheinlicher von den Pigmenten 23 absorbiert. Dadurch wird ein größerer FI-Wert erhalten. Die gestrichelten Pfeile zeigen, dass die Pigmente 23 die Intensität des Streulichts reduzieren. Ferner wird das Streulicht, das die farbige Grundschicht 14 erreicht, von der farbigen Grundschicht 14 absorbiert. Dies bedeutet, dass die diffuse Reflexion reduziert wird. Dadurch wird ein größerer FI-Wert erhalten.
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Eine geringe Flächenbelegung der hellen Materialien 22 reduziert Spiegelreflexion von Licht durch die hellen Materialien 22, was sich beim Erhöhen des FI-Werts nachteilig auswirkt. Eine große Flächenbelegung der hellen Materialien 22 erhöht dagegen die Anzahl von mehrfachen Reflexionen durch die hellen Materialien 22, was zu einer Zunahme von Streulicht führt und sich beim Erhöhen des FI-Werts nachteilig auswirkt.
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<Einfluss von Flächenbelegung von hellem Material in helles Material enthaltender Schicht und Pigmentkonzentration in der Schicht über FI-Wert von mehrschichtigem Beschichtungsfilm>
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Es wurden der Einfluss der Flächenbelegung des hellen Materials in der helles Material enthaltenden Schicht und der Pigmentkonzentration in der Schicht auf den FI-Wert des mehrschichtigen Beschichtungsfilms beurteilt. Der mehrschichtige Beschichtungsfilm wurde durch Aufschichten der farbigen Grundschicht und der helles Material enthaltenden Schicht auf einem Stahluntergrund gebildet.
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Die farbige Grundschicht enthält handelsübliches Carbon Black als Pigment 21 und weist eine Dicke von 10 μm auf. Das handelsübliche Carbon Black weist eine Partikelgrößenverteilung mit einer Spitze bei einer Partikelgröße von 300 nm oder mehr und 500 nm oder weniger auf. Die Oberflächenglätte der farbigen Grundschicht liegt in dem Wd bei 5 bis 6.
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Bei der helles Material enthaltenden Schicht werden Aluminiumflakes (mit der mittleren Partikelgröße von 12 μm, einer Dicke von 110 nm und der Oberflächenrauheit von Ra ≤ 100 nm) als helles Material 22 genutzt, und feinpulvriges Carbon Black mit der Partikelgrößenverteilung mit einer Spitze bei der Partikelgröße von 100 nm wird als Pigment 23 genutzt. Das feinpulvrige Carbon Black wird durch Nassvermahlen von handelsüblichem Carbon Black mithilfe von vermahlenden Medien (Glaskugeln) erhalten. Die Dicke der helles Material enthaltenden Schicht beträgt 3 μm. Die Aluminiumflakes werden bei einem Winkel von 2 Grad oder weniger ausgerichtet.
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Wie in 5 gezeigt ist, wird der FI-Wert aus der nachstehend gezeigten Gleichung erhalten, wobei L·45° ein Helligkeitsindex von reflektiertem Licht (bei 45° reflektiertes Licht) ist, das um 45 Grad von einem Spiegelreflexionswinkel hin zu einem Einfallswinkel von Licht abgewinkelt wird, das bei einem Winkel von 45 Grad von einer Normalen zur Oberfläche auf eine Oberfläche des mehrschichtigen Beschichtungsfilms 12 auftrifft, L·15 ein Helligkeitsindex von reflektiertem Licht (bei 15° reflektiertes Licht) ist, das um 15 Grad von dem Spiegelreflexionswinkel hin zu dem Einfallswinkel von Licht abgewinkelt wird, und L·110° ein Helligkeitsindex von reflektiertem Licht (bei 110° reflektiertes Licht) ist, das um 110 Grad von dem Spiegelreflexionswinkel hin zu dem Einfallswinkel von Licht abgewinkelt wird. FI = 2,69 × (L·15° – L·110°)1,11/L·45°0,86
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Die Analyseergebnisse sind in 6 gezeigt. Der FI-Wert ist groß, wenn die Flächenbelegung des hellen Materials 22 bei 30% oder mehr und 90% oder weniger liegt. Insbesondere kann der FI-Wert 28 oder mehr betragen, wenn die Flächenbelegung bei 35% oder mehr und 75% oder weniger festgelegt wird und die Pigmentkonzentration bei 7 Masseprozent oder mehr und 30 Masseprozent oder weniger festgelegt wird. Der FI-Wert kann 34 oder mehr betragen, wenn die Flächenbelegung bei 45% oder mehr und 65% oder weniger festgelegt wird und die Pigmentkonzentration bei 18 Masseprozent oder mehr und 23 Masseprozent oder weniger festgelegt wird.
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In dem in 6 gezeigten Graph drückt die Linie A (die die Flächenbelegung von 30% darstellt) den Grenzwert aus, bei dem durch die Aluminiumflakes eine helle Anmutung aufgewiesen werden kann. Wenn die hellen Materialien eine Flächenbelegung von kleiner als Linie A aufweisen, wird von den hellen Materialien weniger Licht als spiegelnd reflektiertes Licht reflektiert und die metallische Anmutung nimmt ab. Die Linie B drückt den Gesamtanteil des hellen Materials aus, und das Pigment in der helles Material enthaltenden Schicht liegt bei 50 Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile Harz. Die physikalischen Eigenschaften der Beschichtungsschicht nehmen steil ab, wenn die Gesamtmenge des hellen Materials und des Pigments die Linie B übersteigt.
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<Bevorzugte Beispiele>
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– Erstes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Grautonentwicklung) –
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Tabelle 1 zeigt die Bestandteile eines Beschichtungsfilms gemäß dem vorliegenden Beispiel. [Tabelle 1]
Erstes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Grautonentwicklung) |
Beschichtungsfilmschicht | Harzarten etc. | Masse-% des Feststoffgehalts | Dicke
(μm) |
Transparente Klarschicht | Harz: Säure-/Epoxidbasiertes gehärtetes Acrylharz | 100 | 30 |
Helles Material enthaltende Schicht | Harz: Acrylbasiertes Harz | 58,9 | 3 |
Pigment: Feinpulvriges Carbon Black | 21,5 |
Helles Material: aufgedampfte Aluminiumflakes (Flächenbelegung: 50,5%) | 19,6 |
Farbige Grundschicht | Harz: Polyesterbasiertes Harz | 65,7 | 10 |
Pigment: Handelsübliches Carbon Black | 7,1 |
Füllstoffpigment: Bariumsulfat | 27,2 |
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Nach Nutzen des Nass-in-Nass-Verfahrens zum Aufbringen von Beschichtungen für die farbige Grundschicht, die helles Material enthaltende Schicht und die transparente Klarschicht auf ein Stahlerzeugnis werden die Schichten eingebrannt (20 Minuten lang bei 140°C erhitzt). Als Pigment für die farbige Grundschicht wird handelsübliches Carbon Black genutzt. Als Pigment für die helles Material enthaltende Schicht wird feinpulvriges Carbon Black genutzt. Aufgedampfte Aluminiumflakes (mit der durchschnittlichen Partikelgröße von 12 μm, einer Dicke von 110 nm und der Oberflächenrauheit Ra ≤ 100 nm) werden als helles Material genutzt und bei der Flächenbelegung von 50,5% und dem Ausrichtungswinkel von 2 Grad oder weniger angeordnet.
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– Zweites Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) –
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Tabelle 2 zeigt die Bestandteile eines Beschichtungsfilms gemäß dem vorliegenden Beispiel. Das vorliegende Beispiel unterscheidet sich von dem ersten Beispiel des mehrschichtigen Beschichtungsfilms darin, dass als Pigment für die helles Material enthaltende Schicht Perylen-Rot statt Carbon Black genutzt wird. Die anderen Bestandteile bzw. das Herstellungsverfahren sind die gleichen wie im ersten Beispiel. Die Flächenbelegung der aufgedampften Aluminiumflakes in der helles Material enthaltenden Schicht beträgt 50,5%. [Tabelle 2]
Zweites Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) |
Beschichtungsfilmschicht | Harzarten, etc. | Masse-% des Feststoffgehalts | Dicke
(μm) |
Transparente Klarschicht | Harz: Säure-/Epoxidbasiertes gehärtetes Acrylharz | 100 | 30 |
Helles Material enthaltende Schicht | Harz: Acrylbasiertes Harz | 61,5 | 3 |
Pigment: Perylen-Rot | 20,0 |
Helles Material: aufgedampfte Aluminiumflakes (Flächenbelegung: 50,5%) | 18,5 |
Grundschicht | Harz: Polyesterbasiertes Harz | 65,7 | 10 |
Pigment: Handelsübliches Carbon Black | 7,1 |
Füllstoffpigment: Bariumsulfat | 27,2 |
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– Drittes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) –
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Tabelle 3 zeigt die Bestandteile eines Beschichtungsfilms gemäß dem vorliegenden Beispiel. Das vorliegende Beispiel unterscheidet sich von dem ersten Beispiel des mehrschichtigen Beschichtungsfilms darin, dass als Pigmente für die helles Material enthaltende Schicht und die farbige Grundschicht Perylen-Rot statt Carbon Black genutzt wird. Die anderen Bestandteile bzw. das Herstellungsverfahren sind die gleichen wie im ersten Beispiel. Die Flächenbelegung der aufgedampften Aluminiumflakes in der helles Material enthaltenden Schicht beträgt 50,5%. [Tabelle 3]
Drittes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) |
Beschichtungsfilmschicht | Harzarten, etc. | Masse-% des Feststoffgehalts | Dicke
(μm) |
Transparente Klarschicht | Harz: Säure-/Epoxidbasiertes gehärtetes Acrylharz | 100 | 30 |
Helles Material enthaltende Schicht | Harz: Acrylbasiertes Harz | 61,5 | 3 |
Pigment: Perylen-Rot | 20,0 |
Helles Material: aufgedampfte Aluminiumflakes (Flächenbelegung: 50,5%) | 18,5 |
Farbige Grundschicht | Harz: Polyesterbasiertes Harz | 60,9 | 12 |
Pigment: Perylen-Rot | 13,9 |
Füllstoffpigment: Bariumsulfat | 25,2 |
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– Beurteilung von mehrschichtigen Beschichtungsfilmen –
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Es wurden die FI-Werte der ersten bis dritten Beispiele des mehrschichtigen Beschichtungsfilms gemessen. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse. [Tabelle 4]
Erstes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Grautonentwicklung) | FI = 34 |
Zweites Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) | FI = 28 |
Drittes Beispiel eines mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) | FI = 24 |
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Der FI-Wert des zweiten Beispiels des mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Rottonentwicklung) ist kleiner als der des ersten Beispiels des mehrschichtigen Beschichtungsfilms (Grautonentwicklung). Dies kann daran liegen, dass im Gegensatz zu einem schwarzen Pigment das rote Pigment (d. h. Perylen-Rot), das in der helles Material enthaltenden Schicht des zweiten Beispiels des mehrschichtigen Beschichtungsfilms enthalten ist, sichtbares Licht in einem langen Wellenlängenbereich stark reflektiert. D. h. der FI-Wert ist eventuell klein, weil das Licht von dem roten Pigment diffundiert wird und weil das rote Pigment weniger Streulicht, das von dem hellen Material gestreut wird, absorbiert als das schwarze Pigment.
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Der FI-Wert des dritten Beispiels des mehrschichtigen Beschichtungsfilms ist noch kleiner als der des zweiten Beispiels des mehrschichtigen Beschichtungsfilms. Dies kann daran liegen, dass in dem dritten Beispiel des mehrschichtigen Beschichtungsfilms in der farbigen Grundschicht das rote Pigment verwendet wird, d. h. die farbige Grundschicht absorbiert weniger Licht als die ein schwarzes Pigment enthaltende farbige Grundschicht.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Kraftfahrzeugkarosserie (Stahlblech)
- 12
- mehrschichtiger Beschichtungsfilm
- 13
- Elektrotauchbeschichtungsfilm
- 14
- farbige Grundschicht
- 15
- helles Material enthaltende Schicht
- 16
- transparente Klarschicht
- 21
- Pigment (Farbmittel)
- 22
- helles Material
- 23
- Pigment (Farbmittel)