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Gebiet
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Die vorliegende Beschreibung betrifft Sitze im Allgemeinen und insbesondere Sitze für Kraftfahrzeuge. Sie betrifft eine Durchtauchschutzvorrichtung (Schutz gegen den ”Submarining-Effekt”) für solche Sitze und insbesondere für Rücksitze (Fahrgäste).
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Stand der Technik
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Durchtauchschutzvorrichtungen sind Systeme, die verhindern, dass der Benutzer von seinem Sitz rutscht und genauer genommen, dass sich sein Becken auf der Sitzfläche vorwärts bewegt. Die Zielsetzung besteht darin, eine korrekte Position der Fahrgäste im Fall eines Stoßes sicherzustellen, um das Funktionieren des Sicherheitsgurts unter guten Bedingungen sicherzustellen.
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Durchtauchschutzvorrichtungen bestehen im Allgemeinen aus einem Querstück, das die Vorderseite der Sitzfläche versteift. In der
WO-94/19209 ist ein Abtauchschutzmechanismus beschrieben, der aus einem Wulst aus zelligem Werkstoff, der steifer ist als der Rest der Sitzfläche des Sitzes, besteht und in den ein Metalldraht eingelassen ist, der mit einer Schleife versehen ist, die dazu dient, den Wulst an dem Boden des Fahrzeugs anzuhängen.
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Kurzdarstellung
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Bei bestimmten Fahrzeugen, zum Beispiel im Fall von Rücksitzen oder Rücksitzbänken von Kraftfahrzeugen, kann die Sitzfläche des Sitzes angehoben und die Rückenlehne heruntergeklappt werden, um zum Beispiel den Kofferraum zu vergrößern. In einem solchen Fall schwenkt die Sitzfläche direkt oder über ein Pleuel um eine Achse, die im Allgemeinen an der Vorderseite der Sitzfläche liegt. Um seine Effizienz zu garantieren, muss ein Abtauchschutz-Querstück am Boden oder am Chassis des Fahrzeugs befestigt sein. Im Fall der klappbaren Sitzflächen erweist sich dies als problematisch.
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Die Ausführungsformen, die in der vorliegenden Beschreibung beschrieben sind, zielen darauf ab, den Nachteilen von gewöhnlichen Durchtauchschutzsystemen ganz oder teilweise abzuhelfen.
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Eine Ausführungsform zielt darauf ab, eine Anhängvorrichtung eines Durchtauchschutz-Querstücks für einen abnehmbaren Sitz vorzuschlagen.
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Ein anderer Gegenstand einer Ausführungsform zielt darauf ab, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die mit aus Schaumstoff bestehenden Ausführungen der Abtauchschutz-Querstücke kompatibel ist.
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Ein anderer Gegenstand einer Ausführungsform zielt darauf ab, eine Lösung vorzuschlagen, die mit einer vorderen und hinteren Verankerung des Abtauchschutz-Querstücks kompatibel ist.
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Um diese Gegenstände sowie andere ganz oder teilweise zu erzielen, wird eine Durchtauchschutzvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz vorgesehen, die Folgendes umfasst:
Mindestens eine Lasche, die an einem vorderen Ende mit einem Anlenkelement und an einem hinteren Ende mit einer Öffnung versehen ist, und
ein Querstück aus zelligem Werkstoff, in dem die Lasche mit Ausnahme ihrer Enden eingelassen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung gehört das Querstück zu einer Sitzflächenbewehrung aus zelligem Werkstoff, vorzugsweise aus Polyurethanschaumstoff.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung definiert die Lasche einen vorderen Abschnitt, der in etwa vertikal ist, der in einer Öse endet, die das Anlenkelement bildet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Öse dazu bestimmt, mit einem Element, das mit dem Boden des Fahrzeugs verbunden ist, zusammenzuwirken.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Öffnung dazu bestimmt, die Sitzfläche bei einem Stoß zu blockieren.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung ist die Öffnung dazu bestimmt, mit einem Haken zusammenzuwirken, der am Boden des Fahrzeugs fixiert ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung sind die Maße der Öffnung ausgewählt, um in normaler Gebrauchsposition aus dem Haken in einer vertikalen Bewegung austreten zu können.
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Es wird auch eine Kraftfahrzeugsitzfläche vorgesehen, die Folgendes umfasst:
eine Bewehrung aus zelligem Werkstoff,
einen Belag und
eine Durchtauchschutzvorrichtung.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Sitzfläche außerdem eine Schwenkachse parallel zu dem Querstück und an der Vorderseite der Sitzfläche angeordnet auf.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Diese Merkmale und Vorteile sowie andere werden ausführlich in der folgenden Beschreibung besonderer Ausführungsformen dargelegt, die nicht einschränkend in Bezug auf die anliegenden Figuren erfolgt, unter welchen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes des Typs ist, für den die unten beschriebenen Ausführungsformen gelten,
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die
2 und
3 jeweils eine seitliche Ansicht einer Sitzfläche und des Details eines Elements des Abtauchschutzwulstes des Dokuments
WO-94/29109 sind,
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4 eine perspektivische auseinandergezogene Darstellung einer Ausführungsform einer Rücksitzbank-Sitzfläche ist,
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5 ein Schnitt in der Ebene A der 4 ist, und die 6 und 7 Ansichten jeweils von oben und in Perspektive, eines Details des hinteren Befestigungselements der Ausführungsform der 4 und 5 sind.
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Ausführliche Beschreibung
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Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Zur Klarheit sind nur Elemente, die für das Verstehen der Ausführungsformen von Nutzen sind, dargestellt und ausführlich beschrieben. Insbesondere sind die Herstellung der Sitzfläche in der Form von Schaumstoffen aus zelligem Werkstoff, der je nachdem, ob es sich um das Sitzflächenkissen oder einen Durchtauchschutz-Querstück handelt, unterschiedliche Dichten und Härten hat, nicht ausführlich beschrieben, wobei die beschriebenen Ausführungsformen der üblichen Art und Weise der Herstellung solcher Sitzflächen entsprechen. Ebenso sind die Kippmechanismen der Sitzfläche und die unterschiedlichen Schwenkachsen nicht ausführlich beschrieben, da die Ausführungsformen auch hier den herkömmlichen Mechanismen zur Montage der Sitzfläche auf einen Fahrzeugbodenentsprechen.
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Außerdem sind die Begriffe oben, unten, seitlich, vorn, hinten, oberer, unterer usw. zur Orientierung oder Positionierung für eine Sitzfläche angegeben, die in ihrer gewohnten Position in einem Fahrzeug in dessen normaler Fahrtrichtung platziert ist.
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1 ist eine schematische Seitenansicht eines Sitzes 1 für ein Kraftfahrzeug, ob es sich nun um einen Einzelsitz oder eine Sitzbank handelt.
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Der Sitz 1 weist eine Sitzfläche 2 und eine Rückenlehne 3 auf, gegebenenfalls darüber eine nicht dargestellte Kopfstütze. Die Sitzfläche 2 und die Rückenlehne 3 können bei einer Rücksitzbank unabhängige Elemente sein, wobei die Sitzfläche 2 zur Vorderseite des Fahrzeugs gekippt werden kann, um in vertikaler Position platziert zu werden, indem sie um eine vordere Achse 22 oder über Pleuel schwenkt. Die Sitzfläche 2 umfasst einen ersten Abschnitt 23 aus Schaumstoff, der den Belag oder Sitzflächenkissen 5 bildet, und unterhalb dieses Kissens einen Wulst oder zweiten Schaumstoffkörper 4 aus einem dichteren und steiferen Schaumstoff. Dieses Element 4 ist dazu bestimmt, einen Durchtauchschutzwulst zu bilden.
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Die Ausführungsformen, auf die die vorliegende Beschreibung abzielt, betreffen Sitzflächen ohne Bewehrung oder mit eingeschränkter Metallbewehrung, das heißt, die im Wesentlichen aus Verformungen aus zelligem Werkstoff, vorzugsweise aus Schaumstoffblöcken gebildet sind.
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2 ist eine seitliche schematische Ansicht einer Sitzfläche, die mit einer Durchtauchschutzvorrichtung, wie sie in dem Dokument
WO-94/19209 beschrieben ist, ausgestattet ist, die aus einem Schaumstoffelement
120 mit einer Härte ausgebildet ist, die größer ist als die Härte eines Sitzflächenkissens
108, das ebenfalls aus Schaumstoff besteht. Der Wulst
120 hat eine Buckelform zur Vorderseite und endet rückwärts in einem Abschnitt
104, der dazu bestimmt ist, das Becken zu stützen. Der vordere Wulst
120 verhindert, dass sich das Becken im Falle eines Stoßes nach vorn bewegt. Der Wulst
120 ist mit einem Verankerungselement
112 ausgestattet, das dazu bestimmt ist, mit dem Boden des Fahrzeugs zusammenzuwirken.
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3 stellt die Form des Verankerungselements 112 dar. Es handelt sich um einen Draht, der in den starren Schaumstoff des Abtauchschutzwulsts eingelassen ist. Dieser Draht umfasst in der Mitte einen Verankerungsabschnitt 132 und, auf jeder Seite, Arme 128 in S-Form, wobei das Ende des Abschnitts 132 dazu bestimmt ist, aus der Sitzfläche unterhalb auszutreten, um an dem Boden angehängt zu werden.
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Ein solches System eignet sich für eine stationäre Sitzfläche. In dem Fall einer abnehmbaren Sitzfläche muss die Sitzfläche jedoch schwenkbar sein, wenn man wünscht, das Volumen des Kofferraums zu vergrößern und gleichzeitig eine Verankerung zu garantieren, die verhindert, dass sich das Durchtauchschutz-Querstück vorwärts bewegt, wenn der Sitz in Gebrauchsposition ist, zum Beispiel unter der Einwirkung eines Zusammenstoßes.
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4 ist eine perspektivische auseinandergezogene Darstellung einer Ausführungsform einer Rückbanksitzfläche.
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5 ist eine schematische Schnittansicht entlang der Ebene A, die in 4 gepunktet eingetragen ist.
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Die Sitzfläche umfasst ein Gestell 4 aus zelligem Werkstoff, über das sich ein Belag oder Sitzflächenkissen 23 aus weniger starrem Schaumstoff als das Gestell 4 erhebt. Beispielhaft besteht das Gestell 4 ebenfalls aus einem Polyurethanschaumstoff, der eine Steifigkeit hat, die höher ist als die des Schaumstoffs 23.
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Das Gestell 4 bildet bei diesem Beispiel eine Art Rahmen und definiert unter anderem ein Durchtauchschutz-Querstück 42 an der Vorderseite des Gestells. Bei der Ausführungsform der 4 umfasst das Gestell zentrale Aussparungen 44 zwischen dem Querstück 42 und einem oder mehreren der hinteren Querstücke 46 derart, dass das Ablenken des Schaumstoffs 23 begünstigt und der Komfort der Sitzfläche verbessert wird. Ein massives Gestell kann jedoch in Betracht gezogen werden. Um ein Sitzflächengestell zu bilden, hat das Gestell 4 in etwa die Form der Sitzfläche.
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Das Anhängen des Gestells 4 an den Boden 5 des Fahrzeugs erfolgt durch ein oder mehrere Elemente oder Laschen 6, die allgemein die Gestalt eines Hakens haben. Der vordere Teil einer Lasche 6 umfasst einen vertikalen Abschnitt 61, der in einer Öse 62 endet, die ein vorderes Anlenkelement der Sitzfläche bildet. Die Öse 62 jeder Lasche 6 fügt sich in ein Element 52, das mit dem Boden des Fahrzeugs verbunden ist und als Drehzapfen dient. Die Ösen 62 lenken daher das Gestell 4, also die Sitzfläche, an dem Boden 5 an. Ausgehend vom oberen Ende des vertikalen Abschnitts 61 biegt sich das Element 6, um in einem Abschnitt 63 der oberen Form des Querstücks 42 zu folgen, und endet an seinem hinteren Ende in einer länglichen Öffnung (”Langlochöffnung”) oder Öse 64. Der Abschnitt 63 ist zum Beispiel nach hinten geneigt. Die Öse 64 ist dazu bestimmt, mit einem Haken 54 zusammenzuwirken, der am Boden 5 des Fahrzeugs befestigt ist. Die Aufgabe der Öse 64 und des Hakens 54 besteht bei einem Stoß darin, die Rückseite des Gestells mit dem Boden 5 zu verriegeln und gleichzeitig das Kippen der Sitzfläche nach vorn in normaler Position zu erlauben. Die Größe der länglichen Öffnung 64, die in dem Element 6 hergestellt ist, ist derart, dass ihre Länge in normaler Position das Durchgehen einer Spitze 546 des Hakens 54 erlaubt, um das Kippen der Sitzfläche nach vorn zu gestatten.
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Die Lasche 6 erlaubt daher zum einen die Ausbildung einer Abstützung der Sitzfläche nach vorn und das Blockieren der Rückseite der Sitzfläche bei einem Stoß, und gestattet zum anderen ein Kippen der Sitzfläche nach vorn für den Gebrauch des hinteren Raums.
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Die Ausrichtung des Hakens 54 liegt vorzugsweise in etwa in einer Ebene senkrecht zu der Ebene, in die das hintere Ende der Lasche 6 fällt. Außerdem ist diese Ausrichtung vorzugsweise derart, dass sich die Öffnung 64 aus dem Haken 54 durch Heben des hinteren Teils der Sitzfläche befreit.
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Die 6 und 7 sind jeweils Ansichten von oben und in Perspektive, die ein Detail der hinteren Anhängvorrichtung (Öse 64 und Haken 54) im Bereich der Rückseite des Elements 6 veranschaulichen.
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Diese Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel des Hakens 54, der eine Platte 542 umfasst, die an dem Boden des Fahrzeugs (nicht dargestellt) befestigt ist, und einen vertikalen Abschnitt 544, der die Spitze 546 definiert, welche dazu bestimmt ist, das Element 6 bei Frontalzusammenstoß des Fahrzeugs, der die Sitzfläche zum Vorwärtsbewegen von der normalen Gebrauchsposition zu einer blockierten Position (durch die Haken 54) zwingt, zu blockieren. Diese Position ist in gestrichelten Linien und mit 64' bezeichnet in 6 veranschaulicht. 7 veranschaulicht die Position der Lasche, in der die Schleife 64 aus der Spitze 546 austreten kann.
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In der Praxis sind die Elemente 6 in das Gestell 4 integriert, das heißt, dass sie in eine Herstellungsform dieses Gestells aus Kunststoff oder Schaumstoff eingefügt werden. Die Befestigung des Belags 23 auf dem Gestell 4 ist als solche herkömmlich. Der Belag wird zum Beispiel unter Kraftanwendung um das Gestell gepresst oder wird daran durch nicht dargestellte Haken befestigt.
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Ein Vorteil der beschriebenen Struktur besteht darin, dass sie die Herstellung eines Kippsitzes, der mit einem Abtauchschutz-Querstück versehen ist, erleichtert.
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Ein Vorteil der Größe, der dem Langloch 64 im Vergleich zu der Größe des Hakens 54 verliehen wird, besteht darin, dass sie den Bedarf an einem beweglichen Haken 54 vermeidet. Der Haken 54 ist nämlich in Bezug auf den Boden 5 stationär.
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Es wurden unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben, unterschiedliche Varianten und Änderungen sind für den Fachmann klar. Insbesondere versteht der Fachmann ausgehend von den Funktionsangaben, die oben gegeben sind, die Maße, die den unterschiedlichen Elementen und insbesondere der Länge der Öffnung 64 zu geben ist. Außerdem hängt die Anzahl von Laschen 6, die vorzusehen ist (3 bei dem Beispiel der Sitzbank der 4) von der Breite des Sitzes ab, wobei zwei Laschen 6 für einen Einzelsitz reichen können (zum Beispiel Fall einer Sitzbank 1/3–2/3). Außerdem können die vorderen Anlenkelemente andere Formen annehmen, zum Beispiel für eine Anlenkung anhand von Pleueln. Schließlich gilt die vorliegende Beschreibung, obwohl sie sich auf eine Rücksitzbank für ein Kraftfahrzeug bezieht, allgemeiner für jeden Einzelsitz oder Mehrfachsitz, der eine Durchtauchschutzvorrichtung integriert.