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Technisches Gebiet
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Diese Offenbarung beschreibt ein Videoabbildungssystem, das den Inhalt von Videodaten intelligent erkennt, Systemspeicherkapazitäts-Anforderungen verringert und die Betriebslebensdauer von Videodaten-Massenspeichereinheiten verlängert.
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Hintergrundinformationen
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Netzwerk-Kamerasysteme, beispielsweise Netzwerk-Überwachungskamerasysteme oder IP-Kamerasysteme, haben für eine Anzahl von Jahren existiert, haben jedoch relativ langsam eine Industrieübernahme erfahren. Im Vergleich zu herkömmlichen analogen Kamerasystemen bieten Netzwerk-Kamerasysteme Vorteile, wie z.B. Zugänglichkeit, Integration, niedrige Installationskosten, Skalierbarkeit und eine Fähigkeit, sich zu Video mit höherer Auflösung zu bewegen. Daten, die von Netzwerkkameras erzeugt werden, verlangen jedoch große Mengen an Bandbreite und Speicherkapazität.
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Bandbreitenprobleme, die mit Netzwerk-Kamerasystemen verbunden sind, haben zu komplexeren Kameranetzwerken geführt, die eine erhöhte Anzahl von Schaltern und in einigen Fällen vollständige alternative Datenpfade umfassen. Speicherprobleme, die mit Netzwerk-Kamerasystemen verbunden sind, werden vergrößert, wenn die Videoauflösung und die Anzahl von Kameras in einem System zunehmen. Eine einzelne Standardkamera mit D1-Auflösung unter Verwendung von MPEG-4-Kompression, die mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) arbeitet, kann beispielsweise 360 Gigabytes (GB) Speicher für Videodaten erfordern, die einen Monat von Videodaten darstellen. Ein Kamerasystem mit 1000 Kameras würde daher 360 Terabytes (TB) Speicher für Daten, die sich über einen Monat erstrecken, erfordern. Dieses Beispiel demonstriert eine ungeheure Kosten- und Einrichtungs-Handhabungsherausforderung, die bei Netzwerk-Kamerasystemen dargeboten wird, insbesondere wenn eine Megapixel-Auflösung erwünscht ist und wenn Anwendungen sechs Monate oder ein Jahr Videodatenspeicherung erfordern. Aufgrund der identifizierten Probleme werden die meisten Netzwerk-Videodaten nicht mit voller Qualität aufgezeichnet, sondern werden mit niedrigeren Auflösungen und Bildraten aufgezeichnet. Da typische Kameras mit hoher Auflösung Videodaten erzeugen, die eine große Menge an Speicherbetriebsmitteln innerhalb einer kurzen Zeitdauer erfordern, ist es unpraktisch, dass eine typische Kamera eine unabhängige Speichereinheit wie z.B. ein Festplattenlaufwerk umfasst, die eine signifikante Menge an Videodaten speichern kann.
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Eine typische Speicherarchitektur von Netzwerk-Kamerasystemen ist ähnlich zu herkömmlichen analogen Systemen konfiguriert. Die Architektur umfasst zentral angeordnete digitale Videoaufzeichnungsgeräte (DVRs) oder Netzwerk-Videoaufzeichnungsgeräte (NVRs), die über ein Netzwerk mit IP-Kameras verbunden sind. Die typische Architektur ist aus einer Anzahl von Gründen ungeeignet. Die meisten DVRs und NVRs umfassen beispielsweise keine offenen Plattformen, so dass ein System auf eine Marke für zukünftige Austauschvorgänge und Aufrüstungen begrenzt ist. Die meisten DVRs und NVRs erfüllen auch keine IT-Standards für die Systemelastizität, Redundanz und die Langzeitarchivierung von Videodaten. Außerdem fehlt es typischen Netzwerk-Kamerasystemen häufig an Speicherskalierbarkeit, so dass, wenn sich Netzwerk-Kamerasysteme erweitern, Speichersysteme „Gabelstapler“-Aufrüstungen erfordern.
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Ein weiteres Problem bei typischen Videodatenspeicher-Konfigurationen besteht darin, dass viele Anwendungen erfordern, dass Speichervorrichtungen kontinuierlich laufen. Ein solcher kontinuierlicher Betrieb verursacht, dass die Speichervorrichtungen nach fünf oder sechs Jahren Betrieb ausfallen. Wenn sie nicht redundant archiviert oder gespeichert werden, gehen Daten in ausgefallenen Speichervorrichtungen verloren. Der Bedarf zum Austausch von Speichervorrichtungen wird daher zu einer signifikanten Sorge und einem Wartungsproblem.
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In letzter Zeit haben einige Netzwerk-Kamerasysteme eine Videoanalyseverarbeitung implementiert, um zu identifizieren, wenn wichtige Ereignisse (wie z.B. eine Objektbewegung) von einer Videokamera erfasst werden. Die Videoanalytik wurde hauptsächlich verwendet, um den Sicherheitsdienst auf potentielle ungewollte Ereignisse aufmerksam zu machen. Die meiste Videoanalytik wird durch einen zentralen Prozessor durchgeführt, der mehreren Kameras gemeinsam ist, aber einige Videokameras weisen eingebaute Videoanalysefähigkeiten auf. Diese Videokameras mit eingebauter Analytik haben jedoch aufgrund der großen Speicheranforderungen der durch die Kamera erzeugten Videodaten keinen Speicher mit großer Kapazität enthalten. Es gibt auch einige Kameras, die ohne eingebaute Videoanalytik, aber mit einer eingebauten kleinen Speicherkapazität konfiguriert sind, die unzureichend ist, um als Ersatz für herkömmliche DVRs und NVRs zu dienen.
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Daher existiert ein Bedarf für ein Netzwerk-Kamerasystem, das Videodaten mit hoher Qualität erzeugt, weniger Speicherkapazität und Netzwerkbandbreite erfordert, IT-Standards erfüllt, leicht skalierbar ist und für eine längere Zeitdauer ohne Speichervorrichtungsaustausch arbeitet.
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Die Druckschrift US 2005 / 0 169 367 A1 offenbart ein Videoüberwachungssystem, das Video-Elementarobjekte extrahiert und aus den Video-Elementarobjekten das Auftreten von Ereignissen unter Verwendung von Ereignis-Diskriminatoren extrahiert.
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Die Druckschrift US 2006 / 0 182 357 A1 offenbart ein Überwachungsmedien-Speichersystem mit einem Speichermechanismus für digitale Überwachungsanwendungen.
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Die Druckschrift US 2006 / 0 137 018 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Überwachungsvorrichtung.
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Zusammenfassung der Offenbarung
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele implementieren Verfahren und Systeme für eine inhaltsbewusste Speicherung von Videodaten, die von einer Videokamera erzeugt werden, die ein Kameragehäuse umfasst und zur Verbindung mit einem Netzwerk-Kommunikationssystem ausgelegt ist. Die erzeugten Videodaten stellen ein Blickfeld einer Szene dar, die von der Videokamera beobachtet wird. Eine Videoanalytik und eine Massenspeichereinheit sind in dem Kameragehäuse enthalten oder bilden einen Teil von diesem. Die Videoanalytik analysiert die durch die Videokamera erzeugten Videodaten und detektiert, ob ein Vorkommnis eines interessierenden Ereignisses besteht. Die Videodaten, die das Blickfeld der Szene darstellen, die von der Videokamera beobachtet wird, werden in der Massenspeichereinheit gespeichert. Die gespeicherten Videodaten umfassen Videodaten mit einer ersten Qualität und Videodaten mit einer zweiten Qualität. Die erste Qualität stellt das Auftreten des interessierenden Ereignisses im Blickfeld dar, das von der Videoanalytik detektiert wird, und die zweite Qualität stellt das Nicht-Auftreten des interessierenden Ereignisses im Blickfeld dar, das von der Videoanalytik detektiert wird. Durch Speichern von Videodaten in der Massenspeichereinheit, die im Kameragehäuse enthalten ist oder einen Teil von diesem bildet, werden Netzwerkbandbreiten-Anforderungen verringert, da die Videodaten nicht für Speicherzwecke über das Netzwerk gestreamt werden müssen.
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Die vorstehend beschriebene Implementierung verringert die Videodatenspeicher- und Netzwerkbandbreiten-Anforderungen eines verteilten Netzwerk-Videoüberwachungssystems, das Netzwerk-Kommunikationspfade zwischen Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtungen und Netzwerk-Videodatenspeichern umfasst. In einem solchen Überwachungssystem erzeugen die Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtungen Videodaten, die Blickfelder von durch die Videoabbildungsvorrichtungen beobachteten Szenen darstellen, und die Netzwerk-Videodatenspeicher speichern Videoinformationen entsprechend den Videodaten, die von den Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtungen erzeugt werden. Jede von mehreren der Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtungen ist einem inhaltsbewussten Videodaten-Speichersystem zugeordnet, das zur selektiven Speicherung von Videodaten in der Lage ist, die durch seine zugehörige Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtung erzeugt werden. Das inhaltsbewusste Videodaten-Speichersystem umfasst eine Videoanalytik, die den Inhalt der Videodaten analysiert, und lokale Videodatenspeicher, die Teile der Videodaten in Reaktion auf die Analyse durch die Videoanalytik speichern. Videodaten, die den Teilen von Videodaten entsprechen, werden über die Netzwerk-Kommunikationspfade zu den Netzwerk-Videodatenspeichern geliefert, um eine verwaltete Menge von Videodaten zu schaffen, die mit einem festgelegten Qualitätsniveau die Blickfelder der Szenen darstellen. Die verwaltete Menge der Videodaten verbraucht beträchtlich weniger Netzwerkbandbreite und weniger Datenspeicherbetriebsmittel als jene, die durch die Lieferung der durch die Netzwerk-Videoabbildungsvorrichtungen erzeugten Videodaten mit dem festgelegten Qualitätsniveau und bei Abwesenheit einer Analyse durch die Videoanalytik zu den Netzwerk-Videospeichern verbraucht werden würden. Obwohl Videoüberwachungsanwendungen von speziellem Interesse sind, ist die obige Methode über eine breite Vielfalt von Videoanwendungen anwendbar.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele implementieren Verfahren zum Verlängern der Betriebslebensdauer eines Festplattenlaufwerksspeichers, während er in Videodaten-Speicheranwendungen in Gebrauch ist. Ein Halbleiterspeicher fungiert als Speicherpuffer für Videodaten, die durch eine Videokamera erzeugt werden. Die Videodaten stellen eine durch die Videokamera beobachtete Szene dar. Ein Festplattenlaufwerksspeicher arbeitet normalerweise in einem heruntergefahrenen Zustand. Die Videodaten werden im Speicherpuffer während eines ersten Zeitintervalls gespeichert, wenn die Videodaten durch die Videokamera erzeugt werden. Das Festplattenlaufwerk wird in einem hochgefahrenen Zustand betrieben. Ein Teil der im Speicherpuffer gespeicherten Videodaten wird zum Festplattenlaufwerksspeicher im hochgefahrenen Zustand während eines zweiten Zeitintervalls übertragen und darin gespeichert, welches wesentlich kürzer ist als das erste Zeitintervall. Der Festplattenlaufwerksspeicher wird nach der Vollendung der Übertragung von Videodaten in den heruntergefahrenen Zustand zurückgebracht, und für eine gesamte Festplattenlaufwerksspeicherzeit, die eine Summe der zweiten Zeitintervalle darstellt, und eine gesamte Pufferspeicherzeit, die eine Summe der ersten Zeitintervalle darstellt, über eine Betriebslebensdauer des Festplattenlaufwerksspeichers ist die gesamte Festplattenlaufwerksspeicherzeit, die für die Übertragung eines Teils der Videodaten zum Festplattenlaufwerksspeicher und die Speicherung derselben darin aufgewendet wird, wesentlich geringer als die gesamte Pufferspeicherzeit, die für das Speichern der Videodaten im Speicherpuffer aufgewendet wird. Diese Methode ermöglicht, dass die Betriebslebensdauer eines Festplattenlaufwerksspeichers verlängert wird. Folglich können Netzwerkrandvorrichtungen wie z.B. Videokameras eines Netzwerk-Kamerasystems Festplattenlaufwerke ohne große Reparatur- und Wartungskosten umfassen.
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Zusätzliche Aspekte und Vorteile sind aus der folgenden ausführlichen Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen ersichtlich, die mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen vor sich geht.
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Figurenliste
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- 1 stellt ein Ausführungsbeispiel eines Netzwerk-Kamerasystems dar.
- 2 ist ein Blockdiagramm hoher Ebene einer Netzwerkkamera von 1.
- 3 ist ein Blockdiagramm, das das Abbildungssystem, das Videoverarbeitungssystem und das Datenspeichersystem von 2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel darstellt.
- 4 ist ein Blockdiagramm, das eine Zugriffssteuerverwaltungseinheit darstellt, die im Videoverarbeitungssystem des ersten Ausführungsbeispiels von 3 arbeitet.
- 5 ist ein Blockdiagramm, das ein zweites Ausführungsbeispiel des Abbildungssystems, des Videoverarbeitungssystems und des Datenspeichersystems von 2 darstellt.
- 6 ist ein Blockdiagramm, das Teile des Videoverarbeitungssystems des zweiten Ausführungsbeispiels darstellt.
- 7 ist ein Blockdiagramm, das eine Speicherpuffereinheit und eine Festplattenlaufwerks-Speichereinheit des Datenspeichersystems darstellt.
- 8 ist ein Bild eines Vogels, der an einer Futterröhre sitzt, in welchem Bild der Vogel und die Futterröhre als Bilder mit hoher Qualität angezeigt sind und eine Hintergrundszene in niedriger Qualität angezeigt ist.
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Ausführliche Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
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Systemkomponenten mit gleichen Bezugsziffern führen dieselben Funktionen in jedem der Ausführungsbeispiele eines inhaltsbewussten Speichersystems, das nachstehend beschrieben wird, durch.
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1 ist ein bildhaftes Diagramm, das ein Ausführungsbeispiel eines Netzwerk-Kamerasystems 100 darstellt, das in einer Anwendung mit lokalen Geländegebäuden und entfernten Orten verwendet wird. Das Netzwerk-Kamerasystem 100 ist nicht auf die Videoüberwachung oder auf die dargestellte Anwendung begrenzt, sondern kann in einem beliebigen Netzwerk-Kommunikationssystem verwendet werden. Das Netzwerk-Kamerasystem 100 umfasst Netzwerkkameras 102, die mit einer zentralen Überwachungsstation 104 über ein Netzwerk 106 verbunden sind, das ein Großraumnetzwerk (WAN) 108 und ein lokales Geländenetzwerk (LAN) 110 umfasst. Das Netzwerk 106 kann auch ein drahtloses Netzwerk 112 umfassen, das Netzwerkkameras 102' mit drahtlosen Kommunikationsfähigkeiten umfasst. Das Netzwerk 106 stellt mehrere Netzwerk-Kommunikationspfade her. Die folgenden Beschreibungen der Netzwerkkamera 102 gelten auch für die Netzwerkkamera 102'. Das Netzwerk 106 ist nicht auf die dargestellte Konfiguration begrenzt, sondern kann verschiedene Konfigurationen und Typen von Netzwerken umfassen. Ein entfernter Benutzer 114 kann auch mit den Netzwerkkameras 102 über das WAN 108 verbunden sein. Die Netzwerkkameras 102 können mit einer entfernten Speichereinheit 116 (d.h. einem Netzwerk-Datenspeicher) verbunden sein. Das Netzwerk-Kamerasystem 100 kann auch verschiedene Schalter 118 und Router 120 umfassen, um die Kommunikation über das Netzwerk 106 zu erleichtern.
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Im Betrieb erfassen die Netzwerkkameras 102 verschiedene Blickfelder und erzeugen Daten, die die Blickfelder darstellen. Bestimmte Anwendungen können einen im Wesentlichen kontinuierlichen Betrieb der Netzwerkkamera 102 erfordern. Die Daten werden zur zentralen Überwachungsstation 104 übertragen, in der ein Benutzer die Bilder, die aus den Daten erzeugt werden und die die Blickfelder darstellen, betrachten kann. Die Daten können auch zum entfernten Benutzer 114 übertragen werden, um Bilder der Blickfelder zu erzeugen. Die Daten können in der entfernten Speichereinheit 116 gespeichert werden und auf diese kann später durch einen Benutzer zugegriffen werden.
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Die Netzwerkkamera 102 wird nun mit Bezug auf 2 genauer beschrieben. Die Netzwerkkamera 102 umfasst ein Abbildungssystem 202, ein Videoverarbeitungssystem 204, ein Datenspeichersystem 206 (d.h. einen lokalen Datenspeicher), ein Leistungssystem 208 und ein Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen- und Steuersystem 210. Die Netzwerkkamera 102 umfasst ein Kameragehäuse; und alles oder Teile der Systeme 202, 204, 206, 208 und 210 können innerhalb des Gehäuses enthalten sein. Das Abbildungssystem 202 kann eine breite Vielfalt von Einheiten zum Erfassen eines Blickfeldes und zum Erzeugen von Videoinformationen, einschließlich digitaler Daten und analoger Signale, umfassen. Das Abbildungssystem 202 kann beispielsweise Informationen gemäß NTSC/PAL-Formaten und Megapixelformaten erzeugen. Das Abbildungssystem 202 kann programmierbare Bildwandler, Bildwandler mit hoher Auflösung, Sensoren für kein/wenig Licht, und spezialisierte Bildwandler, die gegen bestimmte Lichtspektren empfindlicher sind, umfassen. Das Abbildungssystem 202 kann einen skalierbaren Video-Codec wie z.B. MPEG-4-SVC, und andere Videokompressionsfähigkeiten, wie z.B. H.264-Kompression, umfassen. Das Leistungssystem 208 kann irgendein System zum Empfangen und Verteilen von elektrischer Leistung zu verschiedenen Systemen der Netzwerkkamera 102 umfassen. Die Leistung kann Gleichstromleistung, einschließlich Leistung über Ethernet (PoE), oder Wechselstromleistung sein. Das Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen- und Steuersystem 210 umfasst verschiedene Hardware- und Software-Konfigurationen, um zahlreiche Arten von Kommunikation zu erleichtern, einschließlich Internet; Ethernet, universeller serieller Bus (USB); drahtlos; asynchroner Übertragungsmodus (ATM); Paket über SONET/SDH (POS); Schwenken, Zoomen, Neigen (PZT); und Audioinformationen. Das Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen- und Steuersystem 210 kann in der Hardware und der Software implementiert werden, um einem Benutzer zu ermöglichen, den Betrieb der Netzwerkkamera 102 zu konfigurieren.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel, wie in 1 dargestellt, kann ein Videoserver 122 anstelle der Netzwerkkamera 102 verwendet werden, in dem mehrere Abbildungssysteme 202, die verschiedene Blickfelder erfassen, mit dem Videoserver 122 verbunden sind. Der Videoserver 122 umfasst innerhalb eines Servergehäuses ein Videoverarbeitungssystem 204, ein Datenspeichersystem 206, ein Leistungssystem 208 und ein Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen- und Steuersystem 210. Der Deutlichkeit halber wird auf die Netzwerkkamera 102 in den folgenden Beschreibungen Bezug genommen, aber die folgenden Beschreibungen sind auch auf Situationen anwendbar, in denen mehrere Abbildungssysteme 202 mit dem Videoserver 122 verbunden sind.
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Inhaltsbewusste Speicherung
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Netzwerkkamera 102 wird mit Bezug auf 3 genauer beschrieben. Das Videoverarbeitungssystem 204 umfasst eine Maschine 302 auf Regelbasis, eine Videoanalytik 304 und ein Speicherverwaltungssystem 306, von denen einige oder alle in der Software implementiert werden können. Die Videoanalytik 304 umfasst eine Videoanalytiksoftware, die in einem Videoanalytik-Prozessor arbeitet. Obwohl die Videoanalytik und andere Videoverarbeitung, die in den folgenden Ausführungsbeispielen beschrieben werden, vom Videoverarbeitungssystem 204 durchgeführt werden, können Videodaten auch von der Netzwerkkamera 102 zu einem mit dem Netzwerk verbundenen Videoprozessor wie z.B. einem Videoserver (nicht dargestellt) geliefert werden, der alles oder einen Teil der Videoanalyse und der anderen Videoverarbeitung, die nachstehend beschrieben werden, durchführt. Mit anderen Worten, die Videoanalyse und -verarbeitung können über das ganze Netzwerk-Kamerasystem 100 verteilt sein. Das Videoverarbeitungssystem 204 kann auch Videoverschlüsselungsfähigkeiten umfassen, um eine unberechtigte Betrachtung von Videoinformationen zu verhindern. Das Abbildungssystem 202 erfasst ein Blickfeld und erzeugt Videodaten, die das Blickfeld darstellen. Das Abbildungssystem 202 kann programmierbar sein und kann in der Lage sein, mehrere Qualitätsniveaus von Videodaten zu erzeugen, einschließlich Videodaten mit höherer Qualität (HiQ) und Videodaten mit niedrigerer Qualität (LowQ). Ein Qualitätsniveau bezieht sich auf mehrere Videoparameter, einschließlich Auflösung, Bildrate, Bitrate und Kompressionsqualität. HiQ-Videodaten können beispielsweise Video mit D1-Auflösung darstellen, das mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) aufgezeichnet wird, und LowQ-Videodaten können Video mit CIF-Auflösung darstellen, das mit 5 fps aufgezeichnet wird. HiQ- und LowQ-Videodaten sind nicht auf die obigen Parameter begrenzt. HiQ-Videodaten können Video mit D1-Auflösung darstellen, das mit einer niedrigeren Bildrate - beispielsweise 15 fps - aufgezeichnet wird. Im Allgemeinen sind HiQ-Videodaten Videodaten, die Video mit höherer Qualität darstellen als LowQ-Videodaten. HiQ-Videodaten sind durch große Speicheranforderungen gekennzeichnet und LowQ-Videodaten sind durch kleine Speicheranforderungen gekennzeichnet. Das Abbildungssystem 202 kann mehr als zwei Qualitätsniveaus von Videodaten erzeugen. Das Abbildungssystem 202 kann in der Lage sein, verschiedene Qualitätsniveaus für verschiedene Teile eines Blickfeldes innerhalb eines Videobildes zu erzeugen. Das Abbildungssystem 202 kann beispielsweise Videodaten mit HiQ-Qualität erzeugen, die eine Person im Blickfeld darstellen, während gleichzeitig LowQ-Videodaten erzeugt werden, die Hintergrundszenenbilder des Blickfeldes darstellen. Als weiteres Beispiel stellt 8 einen Vogel, der an einer Futterröhre sitzt, in hoher Auflösung dar, während die Hintergrundszene in niedriger Auflösung dargestellt ist.
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Das Abbildungssystem 202 überträgt Videodaten zur Videoanalytik 304. Die Videoanalytik 304 analysiert über die Videoanalytikmaschine die Videodaten, die vom Abbildungssystem 202 erzeugt werden, um zu detektieren, ob ein vordefiniertes interessierendes Ereignis oder Objekt vom Abbildungssystem 202 erfasst wird. Die von der Videoanalytik 304 analysierten Videodaten sind vorzugsweise HiQ-Videodaten. Die Videoanalytik 304 erzeugt Metadaten, die den Inhalt der Videodaten beschreiben. Die von der Videoanalytik 304 erzeugten Metadaten können eine Text- und semantische Beschreibung des Inhalts des Videos sein.
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Interessierende Ereignisse und Objekte können von einem Benutzer programmiert werden und in einer XML-Definitionsdatei spezifiziert werden. Die Definitionsdatei und die Videoanalytik 304 können periodisch aktualisiert werden und Definitionsdateien können zwischen der Videoanalytik 304 von verschiedenen Netzwerkkameras 102 innerhalb des Netzwerk-Kamerasystems 100 geteilt werden. Die Videoanalytik 304 von verschiedenen Netzwerkkameras 102 kann verschiedene Analysefähigkeiten aufweisen. Mehrere interessierende Ereignisse können definiert werden und mehr als ein interessierendes Ereignis kann zu einem speziellen Zeitpunkt stattfinden. Das Nicht-Auftreten eines Ereignisses lässt auch die Möglichkeit für das Auftreten eines zweiten Ereignisses offen. Die Metadaten können zum Datenspeichersystem 206 und zur entfernten Speichereinheit 116 zur Speicherung geliefert werden. Die Metadaten, die ein beliebiges Bild n darstellen, können Videodaten zugeordnet werden, die das Bild n darstellen. Folglich können die Metadaten durchsuchbar sein, um einem Benutzer zu ermöglichen, große Videoarchive effizient zu durchsuchen und semantisch zu durchstöbern.
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Ein interessierendes Ereignis, das die Videoanalytik 304 detektiert, kann so einfach wie eine Bewegung im Blickfeld sein. Die Videoanalytik 304 kann auch eine Blobdetektion (z.B. Detektieren einer Gruppe von sich bewegenden Pixeln als potentielles sich bewegendes Objekt, ohne zu identifizieren, um welchen Typ von Objekt es sich handelt), eine Beleuchtungsänderungseinstellung und eine geometrische Kalibrierung auf der Basis einer Objektgröße im Blickfeld implementieren, um Objekte auf der Basis von Typen zu unterscheiden. Die Videoanalytik 304 kann beispielsweise ein Objekt als Menschen, als Fahrzeug oder als anderen Typ von Objekt klassifizieren können und ein Objekt erkennen können, wenn das Objekt in irgendeinem Teil innerhalb des Blickfeldes der Netzwerkkamera 102 erscheint. Ferner kann die Videoanalytik 304 bestimmte identifizierbare Merkmale eines Objekts, wie beispielsweise menschliche Gesichter und Fahrzeugnummernschilder, erkennen können. Die Videoanalytik 304 kann erkennen können, wenn das Abbildungssystem 202 ein neues Objekt erfasst, und dem neuen Objekt eine eindeutige Objekt-ID zuweisen. Die Videoanalytik 304 kann die Geschwindigkeit und Bahn, mit der sich ein Objekt bewegt, erkennen können. Die Videoanalytik 304 kann Ereignisse, wie z.B. Eindringen in eine Grenze, Objektbewegung in einer speziellen Richtung, Objekte, die sich einander nähern, eine Anzahl von Objekten, die sich in einem festgelegten Bereich befinden, zurückgelassene Objekte und eine Objektentfernung, erkennen können. Die Videoanalytik 304 kann auch spezifische Orte oder Koordinaten innerhalb des Blickfeldes, wo ein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, oder eine Kombination von Objekten und Ereignissen erkennen, wie durch eine Regel definiert.
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Wenn die Videoanalytik 304 ein interessierendes Ereignis oder Objekt innerhalb der Videodaten detektiert, erzeugt die Videoanalytik 304 Metadaten, die dem interessierenden Ereignis oder Objekt entsprechen, und liefert die Metadaten zur Maschine 302 auf Regelbasis. Die Maschine 302 auf Regelbasis umfasst Regeln, die interessierende Ereignisse oder Objekte, die in den Metadaten spezifiziert sind, zu unternehmenden spezifischen Handlungen zuordnen. Die den Regeln zugeordneten Handlungen können darin bestehen, beispielsweise eines oder mehrere der Folgenden durchzuführen: Speichern von HiQ- oder LowQ-Videodaten im Datenspeichersystem 206, Speichern von HiQ- oder LowQ-Videodaten in der entfernten Speichereinheit 116, Streamen von HiQ- oder LowQ-Videodaten zu einer zentralen Überwachungsstation 104 oder einem entfernten Benutzer 114, Erzeugen und Senden einer kurzen Videoclipdatei des interessierenden Ereignisses zur zentralen Überwachungsstation 104 oder zum entfernten Benutzer 114, Senden eines Alarms (z.B. Anweisungen zum Erzeugen von einer oder beiden einer visuellen Anzeige und eines hörbaren Tons) zur zentralen Überwachungsstation 104 oder zum entfernten Benutzer 114, Speichern von Videodaten im Datenspeichersystem 206 für den Zeitraum X. Ein Benutzer kann beispielsweise die folgende Regel definieren: wenn ein Mensch einen definierten Umfang betritt, Speichern von HiQ-Videodaten, die das Eindringen darstellen, im Datenspeichersystem 206, Alarmieren der zentralen Überwachungsstation 104 über das Eindringen, Erzeugen eines kurzen Videoclips des Eindringens und Senden des Videoclips zur zentralen Überwachungsstation 104, und Speichern von HiQ-Videodaten, die das Eindringen darstellen, in der entfernten Speichereinheit 116. Oder ein Benutzer kann die folgende Regel definieren: wenn kein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, Speichern von LowQ-Videodaten im Datenspeichersystem 206 und Senden von keinen Videodaten zur zentralen Überwachungsstation 104. Da die Videoanalytik 304 verschiedene Objekte und Ereignisse detektieren kann, kann eine breite Vielfalt von Regeln von einem Benutzer definiert werden und jede Regel kann verschiedene Speicherqualitätseinstellungen aufweisen. Da mehrere interessierende Ereignisse gleichzeitig auftreten können, kann auch eine Regel einer Kombination von Ereignissen entsprechen.
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Das Speicherverwaltungssystem 306 kann die Speicherung von Videodaten im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116 steuern. Das Speicherverwaltungssystem 306 wird von den in der Videoanalytik 304 erzeugten Metadaten und den in der Maschine 302 auf Regelbasis definierten Regeln intelligent angesteuert. Das Speicherverwaltungssystem 306 implementiert die durch die Regeln definierten Handlungen. Das Speicherverwaltungssystem 306 kommuniziert beispielsweise mit dem Abbildungssystem 202, um HiQ- und/oder LowQ-Videodaten zu erzeugen, die im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116 gespeichert werden sollen. Da die Videoanalytik 304 Orte oder Koordinaten innerhalb des Blickfeldes festlegen kann, an denen ein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, kann das Speicherverwaltungssystem 306 dem Abbildungssystem 202 übermitteln, welche Teile des Blickfeldes mit HiQ-Videodaten (Teile, die Ereignissen oder Objekten entsprechen) und LowQ-Videodaten (restliche Teile) dargestellt werden sollen. 8 stellt beispielsweise eine Szene eines Vogels dar, der an einer Futterröhre sitzt. Die Videoanalytik 304 kann den Vogel und Teile der Futterröhre als wichtigste Merkmale des Bildes oder als interessierende Objekte erkennen. Der Vogel und die Futterröhre als interessierende Objekte werden als HiQ-Bilder angezeigt, während die Hintergrundszene als LowQ-Bild angezeigt wird. Das Abbildungssystem 202 kann auch derart gesteuert werden, dass eine „Fensteransicht“ des interessierenden Ereignisses oder Objekts durch Erzeugen von Videodaten erzeugt wird, in denen nur der Teil des Blickfeldes, der dem Ereignis oder Objekt entspricht, angezeigt wird. Da HiQ- und LowQ-Videodaten auf der Basis des Inhalts intelligent erzeugt werden können, können interessierende Ereignisse oder Objekte erfasst und als HiQ-Videodaten gespeichert werden, während die gesamten Speicheranforderungen durch Erzeugen von LowQ-Videodaten zur Darstellung von Szenen, in denen kein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, verringert werden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel erzeugt das Abbildungssystem 202 ein Qualitätsniveau von Videodaten, die im Datenspeichersystem 206 gespeichert werden sollen. Die Netzwerkkamera 102 umfasst einen skalierbaren Video-Codec wie z.B. MPEG-4-SVC. Nachdem die Videodaten durch die Videoanalytik 304 analysiert und im Datenspeichersystem 206 gespeichert sind, können Teile der Videodaten unter Verwendung des skalierbaren Video-Codec verarbeitet werden, um ein zweites Qualitätsniveau zu erzeugen (mehrere Qualitätsniveaus können unter Verwendung des SVC erzeugt werden). Die Netzwerkkamera 102 erzeugt beispielsweise und das Datenspeichersystem 206 speichert HiQ-Videodaten. Einige Zeit später (z.B. Minuten, Stunden, Tage) wird das Qualitätsniveau von Teilen der HiQ-Videodaten, die das Nicht-Auftreten eines interessierenden Ereignisses darstellen, auf LowQ verringert.
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Das Speicherverwaltungssystem 306 kann auch Speicherverwaltungsrichtlinien implementieren, die auf der Basis des Inhalts vorgeben, wie lange Teile von Videodaten im Datenspeichersystem 206 gespeichert werden. Das Speicherverwaltungssystem 306 kann beispielsweise das Datenspeichersystem 206 derart steuern, dass wichtige Ereignisse für lange Zeiträume zurückbehalten werden, während weniger wichtige Videodaten innerhalb eines kurzen Zeitraums gegen neue Videodaten ausgetauscht werden. Das Speicherverwaltungssystem 306 steuert auch die Übertragung von Videodaten zwischen Unterspeichereinheiten des Datenspeichersystems 206, wie nachstehend beschrieben. Ein Ziel der Speicherverwaltungseinheit 306 besteht darin, die Häufigkeit von Schreiboperationen von einer ersten Unterspeichereinheit in eine zweite Unterspeichereinheit zu minimieren.
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Da Videodaten, die von der Netzwerkkamera 102 erzeugt werden, im Datenspeichersystem 206 innerhalb des Kameragehäuses der Netzwerkkamera 102 gespeichert werden, können die Videodaten gegen eine Beschädigung oder einen Diebstahl anfälliger sein. Wenn beispielsweise ein Einbrecher die Netzwerkkamera 102 stiehlt, hätte der Einbrecher auch die Videodaten in seinem Besitz. Da die Netzwerkkamera 102 die Videoanalytik 304 und das Datenspeichersystem 206 umfasst, können zahlreiche Merkmale im System 100 implementiert werden, um die Videodaten vor Verlust oder unberechtigter Betrachtung zu sichern, falls die Netzwerkkamera 102 gestohlen wird. Wenn beispielsweise ein interessierendes Ereignis (z.B. die Detektion eines Einbrechers) von der Videoanalytik 304 detektiert wird, können die Videodaten, die das interessierende Ereignis darstellen, sofort zur entfernten Speichereinheit 116 oder zu einer anderen Netzwerkkamera 102 zur redundanten Speicherung gestreamt oder als Videodateien gesandt werden. Kurz nachdem das interessierende Ereignis detektiert wird, können auch ein Alarm und eine Videoclipdatei, die das interessierende Ereignis darstellt, zur zentralen Überwachungsstation 104 oder zum entfernten Benutzer 114 gesandt werden, bevor die Netzwerkkamera 102 manipuliert wird. Um zu verhindern, dass ein Einbrecher Bilder betrachtet, die von der Netzwerkkamera 102 erfasst werden, werden die im Datenspeichersystem 206 gespeicherten Videodaten verschlüsselt, so dass der Einbrecher die Videodaten nicht abspielen kann. Videodaten, die von der Netzwerkkamera 102 gestreamt oder als Videodateien gesandt werden, können auch verschlüsselt werden, um eine unberechtigte Betrachtung zu verhindern.
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Das Abbildungssystem 202, die Videoanalytik 304, die Maschine 302 auf Regelbasis, das Speicherverwaltungssystem 306 und das Datenspeichersystem 206 wirken zusammen, um ein inhaltsbewusstes Speichersystem herzustellen. Das inhaltsbewusste Speichersystem stellt eine Anzahl von einzigartigen Vorteilen bereit, die in herkömmlichen Kamerasystemen nicht erhältlich sind (selbst jenen Kamerasystemen, die eine gewisse Form von Videoanalytik oder Speicher mit kleiner Kapazität umfassen). Mit dem inhaltsbewussten Speichersystem können die Speicherkapazitätsbedürfnisse durch intelligente Erkennung und Klassifikation des Videoinhalts erheblich verringert werden. Die Speicherkapazitätsbedürfnisse können sogar für Anwendungen, die einen im Wesentlichen kontinuierlichen Betrieb der Netzwerkkamera 102 erfordern, erheblich verringert werden. Wenn beispielsweise ein interessierendes Ereignis erfasst wird, kann das inhaltsbewusste Speichersystem das Ereignis auf einem HiQ-Niveau aufzeichnen. Wenn ein interessierendes Ereignis nicht erfasst wird, kann das inhaltsbewusste Speichersystem die Videodaten auf einem LowQ-Niveau aufzeichnen. Das Qualitätsniveau von gespeicherten Daten kann daher an die Bedeutung des Inhalts angepasst werden.
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Da LowQ-Videodaten gespeichert werden können, wenn kein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, kann das Datenspeichersystem 206 eine praktische Speicherkapazität, beispielsweise 80 GB, umfassen und immer noch Videodaten speichern können, die sich über lange Zeiträume erstrecken (beispielsweise ein oder zwei Monate). Im Vergleich kann ein typisches System mit D1-Auflösung und 30 fps ohne inhaltsbewusste Speicherung über 360 GB Speicher für einen Monat erfordern. Folglich konnten typische Videokameras keine Massenspeichereinheit umfassen, die Videodaten speichern kann, die sich über einen langen Zeitraum erstrecken. Da die Netzwerkkamera 102 das Datenspeichersystem 206 umfasst, können Videodaten auch trotz eines Netzwerkausfalls oder einer Netzwerkstillstandszeit aufgrund von Systemaufrüstungen oder einer Systemwartung gespeichert werden. Separate Netzwerke müssen nicht mehr für Netzwerkkameras eingerichtet werden; Netzwerkkameras können im gleichen Datennetzwerk installiert werden, das an einem speziellen Ort verwendet wird, was Installationskosten und anhaltende Wartungskosten spart. Da die Netzwerkkamera 102 das Datenspeichersystem 206 umfasst, kann auch die Kapazität der entfernten Speichereinheit 116 erheblich verringert werden und die entfernte Speichereinheit 116 kann hauptsächlich als Sicherungs- oder Archivspeicher für wichtige Ereignisse dienen. Das Datenspeichersystem 206 beseitigt auch den Bedarf, herkömmliche DVRs und NVRs im Netzwerk-Kamerasystem 100 aufzunehmen.
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Da die Netzwerkkamera 102 das Datenspeichersystem 206 umfasst, können außerdem Netzwerkbandbreiten-Anforderungen erheblich verringert werden, da die Netzwerkkamera 102 nicht kontinuierlich Videodaten über das Netzwerk 106 zur entfernten Speichereinheit 116 liefern muss. Stattdessen kann die Netzwerkkamera 102 eine verwaltete Menge an Videodaten zur entfernten Speichereinheit 116 liefern. Die Netzwerkkamera 102 kann beispielsweise HiQ- oder LowQ-Videodaten über das Netzwerk 106 nur dann liefern, wenn ein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird. Interessierende Ereignisse oder Objekte können beispielsweise nur zehn Prozent oder weniger der Zeit in einem typischen Kamerasystem erfasst werden. Während der anderen 90 % der Zeit kann ein Benutzer wählen, nur LowQ-Videodaten über das Netzwerk 106 zu senden oder überhaupt keine Videodaten zu senden. Für das drahtlose Netzwerk 112 können, da die Netzwerkbandbreiten-Anforderungen geringer sind, mehr drahtlose Netzwerkkameras 102' zum drahtlosen Netzwerk 112 hinzugefügt werden.
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Da die Videoanalytik 304 detektieren kann, wenn ein interessierendes Ereignis oder Objekt erfasst wird, können die Daten und Metadaten, die zu dem interessierenden Ereignis oder Objekt gehören, automatisch in der entfernten Speichereinheit 116 archiviert werden, um eine zusätzliche Redundanz und Fehlertoleranz vorzusehen. Die Übertragung von Alarminformationen und Videodaten zur zentralen Überwachungsstation 104 oder zum entfernten Benutzer 114 kann auch auf der Basis der Bedeutung des Videoinhalts priorisiert werden.
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Aufgrund des inhaltsbewussten Speichersystems können Benutzer auch verschiedene interessierende Ereignisse oder Objekte durch Zuweisen von Prioritätswerten kategorisieren. Die Videodaten, die zu den interessierenden Ereignissen oder Objekten gehören, können intelligent im Datenspeichersystem 206 für vorgegebene Zeiträume gespeichert werden, die auf der Basis der Prioritätswerte variieren. Weniger wichtige Ereignisse können beispielsweise nach einem Monat gelöscht werden, aber wichtigere Ereignisse können für drei Monate, sechs Monate oder ein Jahr gespeichert werden. Bei Kombination mit den Fähigkeiten des skalierbaren Video-Codec des Abbildungssystems 202 können die Videodaten auch im Datenspeichersystem 206 beibehalten werden, aber gemäß verschiedenen Auflösungen und Bildraten auf der Basis des Videoinhalts verringert werden, so dass die Videodaten weniger Platz einnehmen.
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Da die Videoanalytik 304 Metadaten erzeugt, die im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116 gespeichert werden können, kann der Zugriff auf die Videodaten, die im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116 gespeichert sind, auf der Basis des Inhalts gesteuert werden. Der Zugriff auf Live-Videodaten kann auch gesteuert werden, da Metadaten entsprechend den Videodaten erzeugt werden. Wie in 4 dargestellt, kann das Videoverarbeitungssystem 204 eine Zugriffssteuer-Verwaltungseinheit 402 umfassen, die vorzugsweise in der Software implementiert wird. Gemäß Regeln in der Maschine 302 auf Regelbasis werden verschiedene Inhaltssicherheitsniveaus verschiedenen interessierenden Ereignissen oder Objekten zugewiesen, so dass der Zugriff auf die Videodaten gemäß dem Inhalt gesteuert werden kann. Verschiedenen Benutzern werden auch ein oder mehrere Sicherheitsniveaus zugewiesen - wobei die Sicherheitsniveaus einem oder mehreren der Inhaltssicherheitsniveaus entsprechen. Die Zugriffssteuer-Verwaltungseinheit 402 steuert den Zugriff auf gespeicherte Videodaten derart, dass ein Benutzer nur auf die Videodaten zugreifen kann, die ein Inhaltssicherheitsniveau umfassen, das dem Sicherheitsniveau des Benutzers entspricht. Sicherheitsverwalter können beispielsweise auf Videodaten zugreifen, die als Sicherheitsbrüche oder Bedrohungen gekennzeichnet sind, es kann jedoch verhindert werden, dass sie auf Videodaten zugreifen, die für Geschäfts- und Vermarktungszwecke erfasst wurden. Ebenso kann Vermarktungspersonal auf Videodaten zugreifen, die für ihre Anwendungen identifiziert sind, aber nicht auf Videosicherheitsdaten zugreifen. Richtlinien für die Videoverschlüsselung können auch auf der Basis des Inhalts gesteuert werden.
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Das inhaltsbewusste Speichersystem kann auch gespeicherte Videodaten intelligent verteilen, um die verfügbare Speicherkapazität zu maximieren. Um ihre Speicherbedürfnisse zu erfüllen, kann beispielsweise eine erste Netzwerkkamera 102 nur eine Hälfte der Kapazität ihres Datenspeichersystems 206 benötigen, während eine zweite Netzwerkkamera 102 mehr Speicherkapazität als die Kapazität ihres Datenspeichersystems 206 erfordern kann. Videodaten von der zweiten Netzwerkkamera 102 können über das Netzwerk 106 zur ersten Netzwerkkamera 102 geliefert werden, damit sie darin gespeichert werden. Da das Datenspeichersystem 206 von einer Netzwerkkamera Daten einer anderen Netzwerkkamera speichern kann, kann die gesamte Speicherkapazität im System 100 maximiert werden und eine redundante Speicherung von wichtigen Daten kann über das ganze System 100 verteilt werden. Das Maximieren der gesamten Speicherkapazität und das Verteilen der redundanten Speicherung von wichtigen Daten machen die wichtigen Daten gegen eine Manipulation oder einen Ausfall unempfindlicher. Außerdem könnte eine Speicherübertragung zu Zeiten des Tages mit niedriger Bandbreite stattfinden.
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Das inhaltsbewusste Speichersystem ermöglicht auch, dass das Netzwerk-Kamerasystem 100 leicht skalierbar ist. In herkömmlichen Systemen muss, wenn die Anzahl von Kameras zunimmt, die Speicherkapazität durch Hinzufügen von Einheiten zu einer entfernten Speichereinrichtung zunehmen. Überdies muss die Verarbeitungsleistung durch Hinzufügen von Einheiten zu einer Zentralverarbeitungseinrichtung zunehmen. Mit einem inhaltsbewussten Speichersystem erfordern entfernte Speicher- und Verarbeitungseinrichtungen keine Aufrüstungen, wenn Netzwerkkameras 102 zum Netzwerk-Kamerasystem 100 hinzugefügt werden. Stattdessen enthält jede Netzwerkkamera 102 ihre eigene Speicherkapazität (über das Datenspeichersystem 206) und Verarbeitungsleistung (über das Videoverarbeitungssystem 204). Wenn eine Netzwerkkamera 102 zum Netzwerk-Kamerasystem 100 hinzugefügt wird, nehmen folglich die Speicherkapazität und Verarbeitungsleistung gleichzeitig zu.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer Kamera 102 wird mit Bezug auf 5 beschrieben und umfasst ein Abbildungssystem 202, ein Videoverarbeitungssystem 204' und ein Datenspeichersystem 206. Das Videoverarbeitungssystem 204' des zweiten Ausführungsbeispiels umfasst eine Videoanalytik 304 und eine Bildverarbeitungseinheit 502. Die Bildverarbeitungseinheit 502 erzeugt Videodaten, die zur zentralen Überwachungsstation 104 übertragen werden sollen und im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116 gespeichert werden sollen. Die Bildverarbeitungseinheit 502 kann in der Lage sein, Videodaten mit D1-Auflösung gemäß dem H.264/AVC-Standard mit 30 fps zu komprimieren. Die Bildverarbeitungseinheit 502 kann beispielsweise ein Multimediaanwendungsprozessor Freescale Semiconductor® i.MX27 sein. Die Videoanalytik 304 analysiert Daten, um festzustellen, ob die Daten vorbestimmte Inhaltstypen enthalten. Die Videoanalytik 304 kann in der Lage sein, eine MPEG4/CIF-Codierung durchzuführen. Die Videoanalytik 304 kann auch Videodaten zu einem PAL/NTSC-Monitor (nicht dargestellt) liefern. Die Videoanalytik 304 kann beispielsweise eine digitale Videoentwicklungsplattform DaVinci™ DM6437 von Texas Instruments implementieren. Außerdem können die Bildverarbeitungseinheit 502 und die Videoanalytik 304 über eine Brücke 506 zwischen Prozessoren miteinander kommunizieren.
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Videodaten, die vom Abbildungssystem 202 erzeugt werden, werden zur Bildverarbeitungseinheit 502 und zur Videoanalytik 304 geliefert. Jedes Videobild, das in den Videodaten dargestellt ist, empfängt einen Zeitstempel, der durch einen Zeitstempelblock 508 aufgebracht wird, der zwischen dem Abbildungssystem 202 und der Bildverarbeitungseinheit 502 und der Videoanalytik 304 angeordnet ist.
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Die Bildverarbeitungseinheit 502 wird nun mit Bezug auf 6 genauer beschrieben. Die Bildverarbeitungseinheit 502 umfasst einen ersten Codierer 602, einen zweiten Codierer 604, eine Streaming- und Archivsteuereinheit 606, eine Maschine 302 auf Regelbasis, eine Zugriffssteuer-Verwaltungseinheit 402 und ein Speicherverwaltungssystem 306. Die Streaming- und Archivsteuereinheit 606, die Maschine 302 auf Regelbasis, die Zugriffsverwaltungseinheit 402 und die Speicherverwaltungseinheit 306 können in der Software implementiert werden. Der erste und der zweite Codierer 602 und 604 können in der Hardware als anwendungsspezifische integrierte Schaltung oder in der Software implementiert werden. Der erste und der zweite Codierer 602 und 604 empfangen die vom Abbildungssystem 202 erzeugten Videodaten. Der erste und der zweite Codierer 602 und 604 codieren die Videodaten mit zwei verschiedenen Qualitätsniveaus. Wie vorstehend beschrieben, bezieht sich ein Qualitätsniveau auf eine Anzahl von Videoverarbeitungsparametern, einschließlich Auflösung, Bildrate, Bitrate und Videokompressionsqualität. Der erste Codierer 602 codiert die Videodaten mit einem HiQ-Niveau, um HiQ-Videodaten zu erzeugen, und der zweite Codierer 604 codiert die Videodaten mit einem LowQ-Niveau, um LowQ-Videodaten zu erzeugen.
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Obwohl zwei Codierer in 6 dargestellt sind, kann die Bildverarbeitungseinheit 502 mehr als zwei Codierer umfassen, um mehrere Ströme von Videodaten mit mehreren Qualitätsniveaus zu erzeugen, oder die Qualitätsniveaus der Codierer 602 und 604 können sich auf der Basis des Typs von Ereignis, das von der Videoanalytik 304 detektiert wird, ändern. Vorzugsweise können die Codierer 602 und 604 Videodaten gleichzeitig codieren. Der Codierer 604 codiert beispielsweise die Videodaten kontinuierlich und der Codierer 602 codiert die Videodaten nur, wenn ein interessierendes Ereignis detektiert wird, so dass, wenn ein interessierendes Ereignis detektiert wird, der Codierer 602 das Ereignis mit einem LowQ-Niveau codiert, während der Codierer 604 das Ereignis mit einem HiQ-Niveau codiert. Die kontinuierliche Aufzeichnung von LowQ-Videodaten und die intermittierende Aufzeichnung von HiQ-Videodaten verringern die Speicherbetriebsmittel-Anforderungen beträchtlich. Ein Zeitraum von 24 Stunden kann beispielsweise ungefähr fünf Stunden umfassen, in denen ein interessierendes Ereignis detektiert wird. Wenn die Netzwerkkamera 102 fünf Stunden Video mit D1-Auflösung mit 15 fps unter Verwendung von H.264-Kompression aufgezeichnet hat, würden diese fünf Stunden ungefähr 0,86 GB Speicher erfordern. Wenn die Netzwerkkamera 102 auch 24 Stunden Video mit CIF-Auflösung mit fünf fps unter Verwendung von H.264-Kompression aufgezeichnet hat, würden die 24 Stunden ungefähr 0,4 GB Speicher für insgesamt 1,26 GB/Tag erfordern. Wenn das Datenspeichersystem 206 der Netzwerkkamera 102 80 GB Speicher umfassen würde, könnte das Datenspeichersystem 206 ungefähr zwei Monate Video aufzeichnen. Im Vergleich erfordert eine typische Kamera, die kontinuierlich Video mit D1-Auflösung mit 15 fps unter Verwendung von MPEG-4-Kompression aufzeichnet, ungefähr 5,4 GB Speicher pro Tag. Folglich erfordert ein typisches 16-Kanal-Videosystem ungefähr 5 TB Speicher für einen Zeitraum von zwei Monaten.
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Die kontinuierliche Aufzeichnung mit LowQ ist erwünscht, falls die Videoanalytik 304 das Auftreten eines interessierenden Ereignisses verpasst. Die LowQ-Videodaten können von einem Benutzer durchgesehen werden, um das von der Videoanalytik 304 verpasste Ereignis zu betrachten. Folglich können LowQ-Videodaten kontinuierlich aufgezeichnet werden, um sicherzustellen, dass nichts verpasst wurde, während HiQ-Videodaten aufgezeichnet werden, wenn wichtige Ereignisse von der Videoanalytik 304 detektiert wurden.
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Einer oder beide Ströme von HiQ- und LowQ-Videodaten werden zum Datenspeichersystem 206 und zur Streaming- und Archivsteuereinheit 606 in Abhängigkeit vom Videoinhalt und von definierten Regeln der Maschine 302 auf Regelbasis geliefert. Die Streaming- und Archivsteuereinheit 606 erleichtert die Übertragung von Live-HiQ- und -LowQ-Videodaten, Videodaten, die in der Datenspeichereinheit 206 gespeichert sind, Videoclipdateien, die interessierende Ereignisse darstellen, und von Alarmen zur zentralen Überwachungsstation 104, zur entfernten Speichereinheit 116 und zum entfernten Benutzer 114. Nachdem ein interessierendes Ereignis erfasst und im Datenspeichersystem 206 gespeichert ist, können beispielsweise HiQ-Videodaten, die das interessierende Ereignis darstellen und die im Datenspeichersystem 206 gespeichert sind, zur entfernten Speichereinheit 116 über die Streaming- und Archivsteuereinheit 606 für eine redundante Speicherung des interessierenden Ereignisses übertragen werden.
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Die Maschine 302 auf Regelbasis empfängt Metadaten, die von der Videoanalytik 304 erzeugt werden, und bestimmt aus den Metadaten, ob die HiQ- oder LowQ-Videodaten im Datenspeichersystem 206 gespeichert werden sollen und/oder zur zentralen Überwachungsstation 104, zur entfernten Speichereinheit 116 und zum entfernten Benutzer 114 übertragen werden sollen.
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Die Zugriffssteuer-Verwaltungseinheit 402 steuert den Zugriff auf Live- und gespeicherte Videodaten. Die Zugriffssteuer-Verwaltungseinheit 402 ermöglicht, dass mehrere Benutzerkonten mit entsprechenden Bewilligungen zum Zugreifen auf Teile von Videodaten auf der Basis des Inhalts der Videodaten erstellt werden.
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Das Speicherverwaltungssystem 306 wird durch die in der Videoanalytik 304 erzeugten Metadaten und die in der Maschine 302 auf Regelbasis definierten Regeln intelligent angesteuert. Das Speicherverwaltungssystem 306 steuert auch die Übertragung von Videodaten zwischen Unterspeichereinheiten des Datenspeichersystems 206.
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Im Betrieb erfasst das Abbildungssystem 202 ein Blickfeld und erzeugt Videodaten. Bilder der Videodaten werden im Zeitstempelblock 508 zeitlich gestempelt, so dass die von der Videoanalytik 304 erzeugten Metadaten mit Videodaten synchronisiert werden können, die durch die Bildverarbeitungseinheit 502 erzeugt werden. Die Videoanalytik 304 analysiert die vom Abbildungssystem 202 erzeugten Videodaten und erzeugt Metadaten auf der Basis des Inhalts der Videodaten. Der erste Codierer 602 und der zweite Codierer 604 empfangen auch die durch das Abbildungssystem 202 erzeugten Videodaten und erzeugen HiQ-Videodaten bzw. LowQ-Videodaten.
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Die Metadaten werden zur Maschine 302 auf Regelbasis über die Brücke 506 zwischen Prozessoren übertragen und die Maschine 302 auf Regelbasis stellt fest, ob eine Regel verletzt wurde (z.B. ob ein interessierendes Ereignis oder Objekt, das von der Videoanalytik 304 detektiert wird, eine Handlung erfordert). Auf der Basis der Metadaten und der Regeln der Maschine 302 auf Regelbasis steuert das Speicherverwaltungssystem 306 den ersten Codierer 602 und den zweiten Codierer 604, um HiQ-Videodaten und/oder LowQ-Videodaten zum Datenspeichersystem 206 zu liefern. Teile der HiQ- und LowQ-Videodaten können in Videoclipdateien segmentiert werden. Das Speicherverwaltungssystem 306 steuert auch, ob HiQ- oder LowQ-Videodaten über die Streaming- und Archivsteuereinheit 606 zur zentralen Datenspeichereinheit 116 gesandt werden sollen.
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Wenn beispielsweise die Metadaten übermitteln, dass kein interessierendes Objekt oder Ereignis innerhalb des Blickfeldes der Netzwerkkamera 102 erfasst wird, kann eine Regel dem Speicherverwaltungssystem 306 übermitteln, den ersten und den zweiten Codierer 602 und 604 derart zu steuern, dass die LowQ-Videodaten zum Datenspeichersystem 206 geliefert werden und keine Videodaten zur entfernten Speichereinheit 116 geliefert werden. In einem alternativen Beispiel kann, wenn die Metadaten übermitteln, dass ein interessierendes Objekt oder Ereignis innerhalb des Blickfeldes der Netzwerkkamera 102 auftritt, eine Regel dem Speicherverwaltungssystem 306 übermitteln, den ersten und den zweiten Codierer 602 und 604 derart zu steuern, dass HiQ- und LowQ-Videodaten, die das Objekt oder Ereignis darstellen, zum Datenspeichersystem 206 geliefert werden. Da sowohl HiQ- als auch LowQ-Videodaten im Datenspeichersystem 206 gespeichert werden, kann das interessierende Ereignis in einem Modus mit höherer Bandbreite oder niedrigerer Bandbreite wiedergegeben werden. Wenn ein interessierendes Ereignis erfasst wird, kann auch eine Videoclipdatei des interessierendes Ereignisses, die im Datenspeichersystem 206 gespeichert ist, zur zentralen Überwachungsstation 104 über die Streaming- und Archivsteuereinheit 606 übertragen werden. Eine Videoclipdatei kann ein kurzes HiQ-Videosegment des interessierenden Ereignisses sein, das im Datenspeichersystem 206 gespeichert ist. Eine Videoclipdatei kann sieben Sekunden Video darstellen, in dem zwei Sekunden sind, bevor das Ereignis auftritt, und fünf Sekunden sind, nachdem das Ereignis detektiert ist. Die Dauer des Videoclips kann als eine beliebige Länge programmiert werden. Die Videoclipdatei kann mehrere Male wiedergegeben werden, zu anderen Benutzern über E-Mail weitergeleitet werden oder auf einer entnehmbaren Platte gespeichert werden und beispielsweise zum Gesetzvollzug gesandt werden. Wie im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, können Benutzer eine beliebige Kombination von Handlungen definieren, die auf der Basis der Metadaten unternommen werden sollen, wie z.B. Speichern von HiQ-Videodaten im Datenspeichersystem 206 und in der entfernten Speichereinheit 116, während gleichzeitig LowQ-Videodaten zur zentralen Überwachungsstation 104 gestreamt werden. Benutzer können auch eine Regel definieren, dass ein Alarm zur zentralen Überwachungsstation 104 oder zum entfernten Benutzer 114 über E-Mail gesandt wird, sobald ein interessierendes Ereignis oder Objekt detektiert wird. Der entfernte Benutzer 114 kann beispielsweise einen Alarm an einer mobilen Vorrichtung wie z.B. einem Mobiltelefon oder einem persönlichen digitalen Assistenten (PDA) zusammen mit einem Videoclip, der an der mobilen Vorrichtung abgespielt werden kann, empfangen.
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Obwohl die obigen Ausführungsbeispiele beschrieben wurden, ist die Netzwerkkamera 102 nicht auf diese zwei Ausführungsbeispiele begrenzt. Die Netzwerkkamera 102 kann ein beliebiges Kamerasystem umfassen, das in der Lage ist, den Inhalt von Videodaten zu analysieren, um eine Bewegung oder ein anderes interessierendes Ereignis zu detektieren, und in der Lage ist, mehr als ein Qualitätsniveau von Videodaten zu erzeugen.
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Datenspeichersystem
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Das Datenspeichersystem 206 wird mit Bezug auf 7 im Einzelnen beschrieben. Das Datenspeichersystem 206 kann in der Netzwerkkamera 102 enthalten sein oder das Datenspeichersystem 206 kann sich außerhalb der Netzwerkkamera 102 befinden und kann mit der Netzwerkkamera 102 über das Netzwerk 106 kommunizieren. Das Datenspeichersystem 206 dient als Massenspeichereinheit, die mindestens ein GB, vorzugsweise 80 GB oder mehr, Speicherkapazität umfasst. Das Datenspeichersystem 206 umfasst eine Halbleiter-Speicherpuffereinheit 702 und eine Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704.
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Die Speicherpuffereinheit 702 kann einen nicht-flüchtigen und einen flüchtigen Speicher, wie z.B. NAND-Flash-Speicher und RAM, umfassen. Wenn ein flüchtiger Speicher als Speicherpuffereinheit 702 verwendet wird, kann eine sekundäre Leistungsversorgung in der Netzwerkkamera 102 im Fall eines Leistungsausfalls enthalten sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein GB von NAND-Flash-Speicher verwendet, aber die Speicherpuffereinheit 702 kann eine Speichergröße umfassen, die größer oder kleiner als ein GB ist.
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Sektoren der Speicherpuffereinheit 702 können für verschiedene Typen von Daten zugewiesen werden, wie durch die Teile 706, 708 und 710 angegeben. Der Teil 706 stellt beispielsweise 50 % des Speichers dar, der zum Speichern der jüngsten Videodaten, die vom Abbildungssystem 202 erfasst werden, zugewiesen ist. Der Teil 708 stellt 40 % des Speichers dar, der zum Speichern der jüngsten interessierenden Ereignisse oder Objekte, die vom Abbildungssystem 202 erfasst werden, zugewiesen ist. Der Teil 710 stellt 10 % des Speichers dar, der zum Speichern von Metadaten, die von der Videoanalytik 304 erzeugt werden, zugewiesen ist. Die Zuweisung von Speicher ist nicht auf das obige Beispiel begrenzt und kann so angepasst werden, dass sie die Bedürfnisse einer speziellen Anwendung erfüllt. Die Teile 706, 708 und 710 können auch periodisch rotiert werden, so dass sie verschiedenen Sektoren der Speicherpuffereinheit 702 entsprechen, um die Betriebslebensdauer der Sektoren der Speicherpuffereinheit 702 zu verlängern.
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Die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 kann ein beliebiger Typ von Massenspeichervorrichtung sein, einschließlich eines Festplattenlaufwerks und einer Halbleiter-Speichervorrichtung mit großer Kapazität. Der Einfachheit halber wird eine Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 als Festplattenlaufwerk beschrieben, aber viele der nachstehend beschriebenen Merkmale sind auch auf eine Halbleiter-Speichervorrichtung mit großer Kapazität anwendbar. Die Speicherkapazität der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 kann eine beliebige Größe sein, vorzugsweise wäre jedoch die Speicherkapazität 80 GB oder mehr. Die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 umfasst einen Lese/Schreib-Kopf und eine Speicherplatte.
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Im Betrieb empfängt während eines ersten Zeitintervalls die Speicherpuffereinheit 702 Videodaten vom Abbildungssystem 202 oder Videoverarbeitungssystem 204' und speichert die Videodaten in den Teilen 706 oder 708, wie durch das Speicherverwaltungssystem 306 angewiesen, gemäß dem Inhalt der Videodaten. Der Speicherpuffereinheit 702 empfängt auch Metadaten, die von der Videoanalytik 304 erzeugt werden, und speichert die Metadaten im Teil 710. Da die Metadaten mit den Videodaten synchronisiert sind, können die Videodaten gemäß dem Inhalt durch Bezugnahme auf die Metadaten schnell durchsucht werden. Für die Mehrheit der Zeit, die Videodaten und Metadaten in der Speicherpuffereinheit 702 gespeichert werden, befindet sich die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 in einem heruntergefahrenen Zustand. Ein heruntergefahrener Zustand umfasst mehrere Zustände, wie z.B. einen vollständigen Ausschaltzustand oder einen von mehreren Leerlauf-, Bereitschafts- oder Schlafzuständen, die in Verbindung mit der Technologie des Enhanced Adaptive Battery Life Extender (ABLE)™ von Hitachi beschrieben sind. In einem heruntergefahrenen Zustand kann sich der Lese/Schreib-Kopf beispielsweise in einem „belasteten“ oder aktivierten Zustand befinden, ohne Lese/Schreib-Befehle auszuführen, während sich die Speicherplatte dreht, der Lese/Schreib-Kopf kann sich in einem „belasteten“ oder aktivierten Zustand befinden, während sich die Speicherplatte nicht dreht, der Lese/Schreib-Kopf kann sich in einem „unbelasteten“ oder nicht-aktivierten Zustand befinden, während sich die Speicherplatte dreht, oder der Lese/Schreib-Kopf kann sich in einem „unbelasteten“ oder nicht-aktivierten Zustand befinden, während sich die Speicherplatte nicht dreht. Im Allgemeinen ist ein heruntergefahrener Zustand durch einen Leistungspegel gekennzeichnet, der geringer ist als ein Leistungspegel eines hochgefahrenen Zustandes. Eine gesamte Speicherpuffer-Speicherzeit stellt eine Summe der ersten Zeitintervalle dar.
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Während eines zweiten Zeitintervalls, das durch das Speicherverwaltungssystem 306 festgelegt wird, wird die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 hochgefahren (d.h. der Lese/Schreib-Kopf befindet sich in einem aktivierten Zustand, um Lese/Schreib-Befehle auszuführen, und die Speicherplatte dreht sich) und die Videodaten von einem oder mehreren Teilen 706 und 708 werden von der Speicherpuffereinheit 702 zur Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 übertragen, damit sie in der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 gespeichert werden. Metadaten vom Teil 710 können während des zweiten Zeitintervalls auch zur Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 übertragen werden. Das Speicherverwaltungssystem 306 bestimmt die Menge an Daten, die von der Speicherpuffereinheit 702 geliefert und in die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 geschrieben werden sollen. Während des zweiten Zeitintervalls kann die Speicherpuffereinheit 702 weiterhin Videodaten und Metadaten empfangen und speichern, um eine Unterbrechung in der Speicherung von Videodaten und Metadaten zu verhindern. Am Ende des zweiten Zeitintervalls (z.B. nachdem eine vorbestimmte Menge an Daten der Speicherpuffereinheit 702 in die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 geschrieben sind) stoppt die Speicherpuffereinheit 702 das Liefern von Daten zur Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 und die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 wird heruntergefahren. Eine gesamte Festplattenlaufwerk-Speicherzeit stellt eine Summe der zweiten Zeitintervalle dar. Die gesamte Festplattenlaufwerk-Speicherzeit, die für die Übertragung zu und Speichern eines Teils der Videodaten in der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 aufgewendet wird, ist wesentlich kürzer als die gesamte Speicherpuffer-Speicherzeit, die für das Speichern der Videodaten in der Speicherpuffereinheit 702 aufgewendet wird.
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Das Speicherverwaltungssystem 306 kann eine Schreiboperation von der Speicherpuffereinheit 702 in die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 zu einem beliebigen Zeitpunkt steuern, wie z.B. wenn eine vorbestimmte Bedingung erfüllt ist. Eine vorbestimmte Bedingung könnte beispielsweise darin bestehen, die Schreiboperation durchzuführen, wenn einer der Teile 706, 708 oder 710 nahe der Kapazität liegt. Oder in mobilen Anwendungen wie z.B. einer Kamera in einem Fahrzeug kann eine Schreiboperation durchgeführt werden, wenn ein Bewegungssensor, ein Beschleunigungsmesser oder ein anderer Sensor, der sich innerhalb des Fahrzeugs befindet, anzeigt, dass das Fahrzeug stationär ist, so dass eine Beschädigung an der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 vermieden werden kann, oder um den Bedarf zu beseitigen, ein Festplattenlaufwerk mit ausgedehnter Stoßdämpfung aufzunehmen. Der Bewegungssensor, der Beschleunigungsmesser oder der andere Sensor kann innerhalb des Kameragehäuses enthalten sein. Ein Sensor umfasst einen Fahrzeug-Ein/Aus-Schalter. Wenn beispielsweise ein Fahrzeug ausgeschaltet wird, kann die Fahrzeugbatterie das Datenspeichersystem 206 hochgefahren halten, so dass Videodaten von der Speicherpuffereinheit 702 zur Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 während des ausgeschalteten Zustandes des Fahrzeugs übertragen werden können - idealerweise ist das Fahrzeug während eines ausgeschalteten Zustandes stationär. Die Schreiboperation kann gestoppt werden, wenn alle Daten von einem oder mehreren Teilen 706,708 und 710 in die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 geschrieben wurden oder wenn eine andere Bedingung erfüllt ist, wie z.B. eine Fahrzeugbewegung. Außerdem kann das Speicherverwaltungssystem 306 die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 so steuern, dass sie hochgefahren wird, wenn ein Benutzer das Abrufen von Videodaten, die in der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 gespeichert sind, anfordert. Die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 würde hochgefahren werden, um Videodaten zum Videoverarbeitungssystem 204 (204') zu liefern, so dass die Videodaten zu einem Benutzer über das Netzwerk 106 geliefert werden können.
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In mobilen Anwendungen kann ein einzelnes Datenspeichersystem 206 mehreren Abbildungssystemen 202 eines Fahrzeugs dienen (z.B. mehreren Kameras an einem Bus) oder eine Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 kann mehreren Abbildungssystemen 202 dienen, die ihre eigenen Speicherpuffereinheiten 702 umfassen. Wenn das Fahrzeug zu einem Halt kommt, wird die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 hochgefahren und Daten werden von der (den) Speicherpuffereinheit(en) 702 schnell übertragen, indem die Kommunikationsgeschwindigkeit zwischen der (den) Speicherpuffereinheit(en) 702 und der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 optimiert wird und indem eine Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 mit einer schnellen Schreibgeschwindigkeit (z.B. ungefähr 665 MBit/s oder mehr) implementiert wird. Wenn ein Fahrzeug mehrere Abbildungssysteme 202 umfasst, kann die Datenübertragung auch schnell bewerkstelligt werden, indem die Bildrate jedes Abbildungssystems 202 verringert wird, ohne die Videoqualität wesentlich zu opfern. Wenn beispielsweise ein Fahrzeug acht Kameras, die mit 7,5 fps arbeiten, enthalten würde, wären die durch die acht Kameras erzeugten Videodaten zu Daten, die von zwei Kameras erzeugt werden, die mit 30 fps arbeiten, äquivalent.
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Durch Speichern der Videodaten in der Pufferspeichereinehit 702 und durch periodisches Hochfahren der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 kann die Betriebslebensdauer der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 verlängert werden, da die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 nicht ständig hochgefahren ist. Wenn beispielsweise Videodaten mit D1-Auflösung mit 30 fps aufgezeichnet und unter Verwendung von MPEG-4-Kompression komprimiert werden, könnte der Teil 706 mit 500 MB Speicherkapazität ungefähr eine Stunde von Videodaten mit D1-Auflösung aufzeichnen. In Abhängigkeit von der Datenübertragungsrate der Speicherpuffereinheit 702 und der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 können 500 MB Daten von der Speicherpuffereinheit 702 zur Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 in vier Minuten oder weniger übertragen werden. Von einer Stunde kann somit die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 für nur vier Minuten hochgefahren werden müssen. Dies stellt ein 1/15-Verhältnis dar. Das hochgefahrene Verhältnis der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 ist nicht auf 1/15 begrenzt, sondern kann größer oder geringer sein und kann über die Zeit in Abhängigkeit vom Inhalt der Videodaten variieren. Ein Benutzer kann beispielsweise wählen, Video mit einer niedrigeren als vollen Bildrate zu speichern, wobei die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 weniger häufig als einmal pro Stunde hochgefahren werden könnte. Vorzugsweise ist die mittlere hochgefahrene Dauer wesentlich geringer als die mittlere heruntergefahrene Dauer. Zum Vergleich kann ein typisches Festplattenlaufwerk, das kontinuierlich hochgefahren ist, eine Lebensdauer von ungefähr fünf Jahren aufweisen. Durch Hochfahren der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 für vier Minuten pro Stunde kann beispielsweise die Lebensdauer der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 um mehr als zehnmal die Lebensdauer eines typischen kontinuierlich betriebenen Festplattenlaufwerks verlängert werden. Durch Verringern der Hochfahrstunden der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 wird somit die Lebensdauer der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 verlängert.
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Da die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 wiederholt hochgefahren und heruntergefahren wird, umfasst ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 ein verschleißbeständiges Festplattenlaufwerk, in dem die Anzahl von Ein/Aus-Zyklen die Lebensdauer der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 nicht beträchtlich verringert. Ein verschleißbeständiges Festplattenlaufwerk umfasst einen Lese/Schreib-Kopf, der während eines oder mehrerer der heruntergefahrenen Zustände von einer Speicherplatte entfernt physikalisch geparkt wird (d.h. „unbelastet“), so dass der Lese/Schreib-Kopf während eines hochgefahrenen Zustandes oder eines heruntergefahrenen Zustandes nicht mit der Speicherplatte in Kontakt steht. Die Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 kann beispielsweise die Rampen-Belastungs/Entlastungs-Technologie von Hitachi implementieren, die in Verbindung mit ihrem Festplattenlaufwerk Travelstar® beschrieben ist.
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In einem herkömmlichen Kontakt-Start-Stopp- (CSS) Festplattenlaufwerk liegt der Lese/Schreib-Kopf während eines ausgeschalteten Zustandes direkt auf der Speicherplatte auf. Wenn das CSS-Festplattenlaufwerk hochgefahren wird, bleiben der Lese/Schreib-Kopf und die Speicherplatte in Kontakt, bis Luft, die durch die sich drehende Speicherplatte erzeugt wird, bewirkt, dass sich der Lese/Schreib-Kopf von der Speicherplatte abhebt. Da der Lese/Schreib-Kopf und die Speicherplatte in Kontakt stehen, während sich die Speicherplatte dreht, unterliegen der Lese/Schreib-Kopf und die Speicherplatte eines CSS-Festplattenlaufwerks einem Verschleiß. Ein CSS-Festplattenlaufwerk kann beispielsweise nur 50000 Ein/Aus-Zyklen vor einem Ausfall standhalten können. Wenn ein CSS-Festplattenlaufwerk einmal pro Stunde einem Ein- und Aus-Zyklus unterzogen werden würde, würde das CSS-Festplattenlaufwerk nur fünf oder sechs Jahre halten.
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Im Gegensatz dazu kann ein verschleißbeständiges Festplattenlaufwerk beispielsweise 300000 Ein/Aus-Zyklen oder mehr - vorzugsweise 600000 Ein/Aus-Zyklen oder mehr standhalten. Mit anderen Worten, wenn das bevorzugte verschleißbeständige Festplattenlaufwerk einmal pro Stunde einem Ein- und Aus-Zyklus unterzogen wird, würde das Festplattenlaufwerk etwa 60 Jahre oder mehr halten. Durch Implementieren des verschleißbeständigen Festplattenlaufwerks des bevorzugten Ausführungsbeispiels verringert folglich die Anzahl von Ein/Aus-Zyklen die Lebensdauer der Festplattenlaufwerk-Speichereinheit 704 nicht wesentlich. Da die Lebensdauer des Datenspeichersystems 206 relativ lang ist, erfordert das Datenspeichersystem 206 wenig Wartung oder Aufrüstung. Folglich kann eine Netzwerkrandvorrichtung wie z.B. die Netzwerkkamera 102 das Datenspeichersystem 206 praktisch umfassen. Ohne Implementierung der vorstehend beschriebenen Lebensdauerverlängerungsmerkmale würde dagegen ein Netzwerk-Kamerasystem, das eine große Anzahl von Massenspeichereinheiten in Netzwerkrandvorrichtungen bereitstellen würde, große Reparatur- und Wartungskosten erfordern. Dies liegt daran, dass die Massenspeichereinheiten häufig ausfallen würden und an Stellen verteilt wären, die schwierig zu betreuen sind (wie z.B. an Oberseiten von hohen Masten). Mit den vorstehend beschriebenen Lebensdauerverlängerungsmerkmalen können Massenspeichereinheiten in Netzwerkrandvorrichtungen ohne den Bedarf an häufigem Austausch bereitgestellt werden.
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Für den Fachmann auf dem Gebiet ist es offensichtlich, dass viele Änderungen an den Details der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele vorgenommen werden können, ohne von den zugrunde liegenden Prinzipien der Erfindung abzuweichen. Der Schutzbereich der Erfindung sollte daher nur durch die folgenden Ansprüche bestimmt werden.