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TECHNISCHES GEBIET:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen transparenten polykristallinen
Spinellträger und ein Verfahren zu dessen Herstellung und
insbesondere einen transparenten Träger für Flüssigkristall-Projektoren
und -Empfänger für das Rückprojektionsfernsehen
sowie andere transparente polykristalline Spinbellträger
und deren Verwendung in optischen Anwendungen, und ein Verfahren
zu deren Herstellung. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
einen Flüssigkristall-Projektor und -Empfänger
für das Rückprojektionsfernsehen, die die transparenten
polykristallinen Spinellträger verwenden.
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TECHNISCHER HINTERGRUND:
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Während
der letzten Jahre wurden Flüssigkristall-Projektoren und
-Empfänger für das Rückprojektionsfernsehen
kommerziell verfügbar. Bei diesen Produkten sind die Vorder-
und Rückseiten des Flüssigkristall-Bildschirms
transparent, wobei eine Seite als Flüssigkristall-Element
dem Licht ausgesetzt wird und das übertragene Licht durch
Linsen oder dergleichen eingestellt wird. Transparente Träger
zum Schutz von Flüssigkristall-Bildschirmen dieser Art
von Flüssigkristall-Projektoren und dergleichen, sind nicht
nur zum Schutz der Flüssigkristall-Bildschirme vor Schmutz
oder Luft nötig, sondern auch um einen thermischen Schutz
vor der benachbarten Lichtquelle bereitzustellen und um die Hitze
steigender Temperaturen abzuführen, die, begleitet vom
Phänomen der Wärmeabsorption, in dem Flüssigkristall-Bildschirm
durch das Licht der Lichtquelle oder dergleichen erzeugt werden.
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Transparente
polykristalline Spinellträger sind in den Patentdokumenten
1 bis 3 und auch sonst als transparente Träger mit hervorragenden
Lichtübertragungseigenschaften offenbart. Die transparenten
polykristallinen Spinellträger weisen eine hervorragende
Transparenz auf, absorbieren wenig Licht-induzierte Hitze von der
oben erwähnten Lichtquelle und können die Hitze
der steigenden Temperatur des Flüssigkristalls abbauen
und verteilen, und sind deshalb als transparente Träger
in Flüssigkristall-Projektoren oder dergleichen geeignet.
- Patentdokument 1: veröffentliche und geprüfte japanische Patentanmeldung Nr. 6-72045
- Patentdokument 2: JP-OS
2006-273679
- Patentdokument 3: japanische Übersetzung
der internationalen PCT-Anmeldung Nr. 4-502748
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Technisches Problem:
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Wenn
Flüssigkristall-Projektoren und andere optische Produkte
unter Verwendung dieser transparenten polykristallinen Spinellträger
hergestellt werden, erzeugen diese jedoch manchmal eine Bildunschärfe
und Hell-Dunkel-Verschiebungen und es treten Probleme bei der Herstellung
eines Produkts mit stabilen Eigenschaften auf.
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Dementsprechend
beabsichtigt die vorliegende Erfindung die Bereitstellung eines
transparenten polykristallinen Spinellträgers, bei dem
eine Bildunschärfe und Hell-Dunkel-Verschiebungen nicht
auftreten, wenn der Träger als optisches Produkt verwendet
wird. Die vorliegende Erfindung beabsichtigt ebenfalls, ein Verfahren
zur Herstellung solcher transparenten polykristallinen Spinellträger
bereitzustellen. Die vorliegende Erfindung beabsichtigt ausserdem,
einen Flüssigkristall-Projektor und -Empfänger
für das Rückprojektionsfernsehen bereitzustellen,
die solche transparenten polykristallinen Spinellträger
verwenden.
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Lösung des Problems:
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Die
gegenwärtigen Erfinder führten eine sorgfältige
Untersuchung bezüglich der Ursache von Bildunschärfe
und Hell-Dunkel-Verschiebungen in Flüssigkristall-Projektoren
unter Verwendung der oben erwähnten, gewöhnlichen,
transparenten, polykristallinen Spinellträger durch. Sie
entdeckten, dass, obwohl von den gewöhnlichen Spinellmaterialien
(MgO·nAl2O3;
n = 1 bis 3) angenommen wird, dass diese aufgrund ihrer kubischen
Kristallstruktur keine kristallografischen Polarisationseigenschaften
aufweisen, diese tatsächlich eine geringe Streuung erzeugen.
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Die
gegenwärtigen Erfinder führten eine Untersuchung
hinsichtlich der Ursache der erzeugten leichten Polarisationseigenschaften
durch und entdeckten, dass das Herstellungsverfahren sowie Uneinheitlichkeit
und dergleichen in der Dichte der gewöhnlichen, transparenten, polykristallinen
Spinellträger eine mikroskopische Oberflächenstruktur
mit kleinen Dellen erzeugt und diese mikroskopische Oberflächenstruktur
die oben erwähnte, leichte Streuung erzeugt.
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Auf
Grundlage der oben erwähnten Untersuchungsergebnisse führten
die gegenwärtigen Erfinder eine weitere Untersuchung durch,
um die genauen Abweichungen in den Streuungseigenschaften zu bestimmen. Sie
entdeckten, dass die Abweichungen der Streuungseigenschaften, durch
Verwendung der Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System des
Sinterkörpers oder eines Spinellträger-Formkörpers
als Index, genau bestimmt werden können. Ausserdem entwickelten
die gegenwärtigen Erfinder die vorliegende Erfindung aufgrund
der Entdeckung einer spezifischen Transmittanz in einem gekreuzten
Nicol-System, die in der Lage ist, einen transparenten polykristallinen
Spinellträger bereitzustellen, der keine Bildunschärfe
oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt, wenn dieser als optisches
Produkt verwendet wird.
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Aspekte
der vorliegenden Erfindung sind nachstehend genau beschrieben.
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Ein
erster erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist ein transparenter polykristalliner Spinellträger, der
dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine Transmittanz von 0,005%
oder weniger in einem gekreuzten Nicol-System bei einer Dicke von
1 mm und einer Wellenlänge von 450 nm aufweist.
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Bei
der Bestimmung der oben beschriebenen, Transmittanz in einem gekreuzten
Nicol-System wurde die Transmissionsachse der Polarisationsplatte
nahe dem Detektor, relativ zu der Polarisationsplatte nahe der Lichtquelle,
zunächst auf 90° (in anderen Worten orthogonal)
gesetzt, Licht mit einer vorherbestimmten Wellenlänge von
der Lichtquelle emittiert, die Transmittanz berechnet und dessen
Wert als Blindwert angenommen, wie es in 1A gezeigt
ist. Anschliessend wird eine zu messende Probe zwischen die zwei
Polarisationsplatten eingeführt, wie es in 1B gezeigt
ist, Licht in gleicher Weise emittiert und die Differenz zwischen dem
Probenwert und dem oben definierten Blindwert als Transmittanz in
einem gekreuzten Nicol-System definiert.
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Die
gegenwärtigen Erfinder führten eine Untersuchung
durch, um speziell die Transmittanz in einem passenden gekreuzten
Nicol-System zu erhalten, die geeignet ist, in einem Projektor verwendet
zu werden. Als Ergebnis wurde gefunden, dass die Transmittanz in
einem gekreuzten Nicol-System auf 0,005% oder weniger bei einer
Dicke von 1 mm und einer Wellenlänge von 450 nm gebracht
werden kann.
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Da
insbesondere beim ersten erfindungsgemässen Aspekt der
vorliegenden Anmeldung die Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System
0,005% oder geringer bei einer Dicke von 1 mm und einer Wellenlänge von
450 nm ist, ist es möglich, einen transparenten polykristallinen
Spinellträger bereitzustellen, der im wesentlichen keine
Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt,
wenn dieser als optisches Produkt verwendet wird.
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Es
ist ebenfalls möglich, einen transparenten Träger
mit hervorragender Transparenz und besseren Polarisationseigenschaften
bereitzustellen, als solche eines polarisierbaren Saphirs.
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Ein
zweiter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist der transparente polykristalline Spinellträger gemäss
dem ersten Aspekt, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Dichte
3,58 g/cm3 oder grösser ist.
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Da
die Dichte im erfindungsgemässen zweiten Aspekt 3,58 g/cm3 oder grösser ist, ist die Transmittanz in
einem gekreuzten Nicol-System 0,005% oder weniger bei einer Dicke
von 1 mm und eine Wellenlänge von 450 nm.
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Die
Dichte von 3,58 g/cm3 des transparenten
polykristallinen Spinellträgers entspricht insbesondere einem
theoretischen Dichteverhältnis (relativer Prozentsatz zu
wahrer Dichte von 3,6) von 99,5 oder grösser.
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Da
bei der Erfindung gemäss dem zweiten Aspekt das theoretische
Dichteverhältnis grösser als das theoretische
Dichteverhältnis von 99,3% in einem gewöhnlichen
Produkt gesetzt ist, sind sehr kleine Dellen extrem rar mithin im
wesentlichen abwesend auf dem transparenten polykristallinen Spinellträger,
und die vorliegenden Dellen sind extrem klein, weshalb im wesentlichen
kein Effekt auf die Streueigenschaften eintritt. Es ist daher möglich,
einen guten transparenten polykristallinen Spinellträger
ohne Streuung bereitzustellen.
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Das
hohe theoretische Dichteverhältnis kann auch die Transmittanz
verbessern, wodurch es möglich ist, einen transparenten
polykristallinen Spinellträger bereitzustellen, der eine
hervorragende Transparenz aufweist und keine Bildunschärfe
oder Hell-Dunkel-Verschiebungen bei der Erfindung des zweiten Aspekts
erzeugt.
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Ein
dritter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist der transparente polykristalline Spinellträger gemäss
dem ersten oder zweiten Aspekt, der dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Transmittanz bei einer Wellenlänge von 450 nm
82% oder grösser ist bei einer Dicke von 1 mm.
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Da
bei der Erfindung gemäss dem dritten Aspekt bei einer Dicke
von 1 mm die Transmittanz bei einer Wellenlänge von 450
nm 82% oder grösser ist, ist es möglich, den oben
erwähnten, transparenten, polykristallinen Spinellträger
mit einer hervorragenden Transparenz bereitzustellen.
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Ein
vierter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist der transparente polykristalline Spinellträger gemäss
einem des ersten bis dritten Aspekts, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass mindestens eine Seite mit eine Antireflexionsbeschichtung
versehen ist und die Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System
0,005% oder geringer bei einer Dicke von 1 mm ist.
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Da
bei der Erfindung gemäss dem vierten Aspekt die Transmittanz
bei einer Dicke von 1 mm in einem gekreuzten Nicol-System des transparenten
polykristallinen Spinellträgers, der mit der Antireflexionsbeschichtung
auf einer Seite versehen ist, 0,005% oder weniger ist, ist es möglich,
einen transparenten polykristallinen Spinellträger mit
einer verbesserten Richtungstransparenz bereitzustellen.
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MgF2, YF3, LaF3, CeF3, BaF2 oder andere Metallfluoride werden vorzugsweise
als Antireflexionsbeschichtung verwendet. Eine Mehrfachbeschichtung
mit SiO2, TiO2,
Al2O3, Y2O3, Ta2O5, ZrO2 und anderen
Metalloxiden ist ebenfalls möglich.
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Ein
physikalisches Gasabscheidungsverfahren kann zur Bereitstellung
der Antireflexionsbeschichtung verwendet werden; spezifische Beispiele
schliessen Zerstäubungsverfahren, Ionenplattierverfahren
und Vakuumabscheidungsverfahren ein.
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Ein
fünfter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden
Anmeldung ist der transparente polykristalline Spinellträger
gemäss dem vierten Aspekt, der dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Transmittanz bei einer Wellenlänge von 450 nm
und einer Dicke von 1 mm 91% oder grösser ist.
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Da
beim fünften erfindungsgemässen Aspekt die Transmittanz
bei einer Wellenlänge von 450 nm und einer Dicke von 1
mm 91% oder grösser ist, ist es möglich, den oben
beschriebenen, transparenten, polykristallinen Spinellträger
mit hervorragenden Streuungseigenschaften sowie hervorragender Transparenz
bereitzustellen.
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Bei
der Erfindung gemäss dem fünften Aspekt ist der
transparente polykristalline Spinell-Zielträger der transparente
polykristalline Spinellträger gemäss dem vierten
Aspekt, der mit einer Antireflexionsbeschichtung versehen ist, was
eine höhere Transmittanz als bei dem erhaltenen transparenten
polykristallinen Spinellträger des ersten bis dritten Aspekts
ermöglicht.
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Ein
sechster erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist ein Verfahren zur Herstellung des transparenten polykristallinen
Spinellträgers gemäss einem des ersten bis fünften
Aspekts, wobei das Verfahren zur Herstellung des transparenten polykristallinen
Spinellträgers dadurch gekennzeichnet ist, dass es folgendes
umfasst:
einen Schritt zur Herstellung eines Spinellpulvers;
einen
Schritt zum Formen des Spinellpulvers und Herstellen eines Spinell-Formkörpers;
einen
Schritt zum Sintern des Spinell-Formkörpers und Herstellen
eines Spinell-Sinterkörpers; und
einen Schritt, bei
dem der Spinell-Sinterkörper einem isotaktischen Heisspressen
(HIP) unterworfen wird, und Herstellen eines polykristallinen Spinellkörpers.
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Ein
hochdichter polykristalliner Spinellkörper kann bei der
Erfindung gemäss dem sechsten Aspekt durch Sintern des
Spinell-Formkörpers und Herstellen eines Spinell-Sinterkörpers
und durch Unterwerfen des Spinell-Sinterkörpers dem isotaktischen
Heisspressen (HIP) und Herstellen eines polykristallinen Spinellkörpers
erhalten werden.
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Das
Sintern wird vorzugsweise unter Vakuum durchgeführt. Sintern
unter Vakuum ermöglicht die Reduktion von Uneinheitlichkeiten
und Verformungen im Kristallgitter, die durch das Entfernen von
Löchern in Gegenwart von mikroskopischen Verunreinigungen
verursacht werden, und minimiert die Erzeugung von sehr kleinen
Dellen.
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Die
Verwendung von isotaktischem Heisspressen ermöglicht weiterhin
die Grössenreduktion der sehr kleinen Dellen. Als Ergebnis
ist es möglich, einen hochdichten polykristallinen Spinellkörper
zu erhalten.
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Der
erhaltene polykristalline Spinellkörper wird weiterhin
einer spiegelähnlichen Veredelung und anderen Arten der
Oberflächenveredelung unterworfen, die im allgemeinen auf
optische Produkte angewandt werden, wobei es schliesslich möglich
ist, einen transparenten polykristallinen Spinellträger
zu erhalten, der ein geringe Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System,
d. h. hervorragende Richtungstransparenzeigenschaften, aufweist.
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Die
bevorzugten Bedingungen, unter denen der Spinell-Formkörper
gesintert wird, sind z. B. ein Vakuum von etwa 1 bis 200 Pa und
eine Temperatur von etwa 1.500 bis 1.750°C.
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Die
bevorzugten Bedingungen für den HIP-Schritt sind z. B.
solche, bei denen die Atmosphäre Argongas, Sauerstoff,
Stickstoff oder dergleichen ist; die Temperatur etwa 1.800 bis 1.900°C
und die Andruckkraft etwa 5 bis 200 MPa ist.
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Für
die verschiedenen oben erwähnten Schritte gibt es keine
besonderen Beschränkungen bezüglich der Bedingungen,
solange sie so gewählt sind, dass schliesslich dem ersten
bis fünften Aspekt genügen.
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Abhängig
von den Eigenschaften und dergleichen des transparenten polykristallinen
Spinellträgers können, je nach Wunsch, weitere
Schritte den oben erwähnten hinzugefügt werden.
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Ein
siebter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist der transparente polykristalline Spinellträger gemäss
einem des ersten bis fünften Aspekts, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass er in einem Flüssigkristall-Projektor oder -Empfänger
für das Rückprojektionsfernsehen verwendet wird.
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Bei
der Erfindung gemäss dem siebten Aspekt ermöglicht
die Anwendung des transparenten polykristallinen Spinellträgers
gemäss einem des ersten bis fünften Aspekts auf
einer Polarisationsplatte oder dergleichen für einen Flüssigkristall-Projektor
oder -Empfänger für das Rückprojektionsfernsehen
die Bereitstellung eines ausgezeichneten Flüssigkristall-Projektors
oder -Empfängers für das Rückprojektionsfernsehen.
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Ein
achter erfindungsgemässer Aspekt der vorliegenden Anmeldung
ist ein Flüssigkristall-Projektor oder -Empfänger
für das Rückprojektionsfernsehen, der die transparenten
polykristallinen Spinellträger gemäss einem des
ersten bis fünften Aspekts aufweist.
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Gemäss
der Erfindung des achten Aspekts ist es möglich, einen
Flüssigkristall-Projektor oder -Empfänger für
das Rückprojektionsfernsehen bereitzustellen, der die transparenten
polykristallinen Spinellträger gemäss einem des
ersten bis fünften Aspekts aufweist, bei denen im wesentlichen
keine Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt
werden.
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WIRKUNG DER ERFINDUNG:
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Gemäss
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, einen transparenten
polykristallinen Spinellträger bereitzustellen, der keine
Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt,
wenn dieser als optisches Produkt verwendet wird.
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Die
Verwendung dieser Art von transparenten polykristallinen Spinellträgern
ermöglicht es, einen Flüssigkristall-Projektor
oder -Empfänger für das Rückprojektionsfernsehen
bereitzustellen, bei dem im wesentlichen keine Bildunschärfe
oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN:
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1 ist eine Illustration der Transmittanz
in einem gekreuzten Nicol-System; und
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2 zeigt
schematisch die Struktur eines Flüssigkristall-Projektors.
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- 50
- Lichtquelle
- 51
- Reflexionsspiegel
- 53
- Infrarot-Fokussierlinse
- 54
- Ultraviolettfilter
- 60
- Polarisationskonversationsintegrator
- 61
- Fliegenaugenlinse
- 62
- Spalt
- 63
- Linse
- 70
- dichromatischer
Spiegel
- 71
- Spiegel
- 80
- Flüssigkristallelement
- 81
- Polarisationsplatte
- 82
- Staubabdichtfenster
- 83
- Halbwellenplatte
- 84
- gekreuztes
dichromatisches Prisma
- 90
- Projektionslinsensystem
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN:
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
auf Grundlage der folgenden Beispiele genauer beschrieben. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf die nachstehend beschriebene Ausführungsform
beschränkt. Eine Vielzahl von Veränderungen kann
innerhalb des Identitäts- und Äquivalenzumfangs
der vorliegenden Erfindung dem unten beschriebenen Beispiel hinzugefügt
werden.
- (a) Schritt zum Herstellen und Formen
des Spinellpulvers, wodurch ein Spinell-Formkörper hergestellt
wird:
Spinellpulver (mittlerer Partikeldurchmesser: 0,2 μm)
mit einer Reinheit von 99,9% oder grösser wurde unter einem
Druck von 98 MPa gepresst, wonach bei 196 MPa isotaktisches Kaltpressen
(CIP) durchgeführt wurde, und ein Spinell-Formkörper,
der 50 mm (Durchmesser) × 10 mm misst, hergestellt.
- (b) Schritt des Sinterns des Spinell-Formkörpers in
einem Vakuum und Herstellen eines Spinell-Sinterkörpers:
Der
erhaltene Spinell-Formkörper wurde in einem Vakuum bei
einer Temperatur von 1.670°C für 2 Stunden gehalten,
wodurch ein Spinell-Sinterkörper hergestellt wird.
- (c) Schritt der Durchführung des isotaktischen Heisspressens
des Spinell-Sinterkörpers und Herstellen eines polykristallinen
Spinellkörpers:
Der erhaltene Spinell-Sinterkörper
wurde in einer Argon-Atmosphäre bei einer Temperatur, wie
in Tabelle 1 gezeigt, für 2 Stunden gehalten, isotaktisches
Heisspressen (HIP) durchgeführt und Polykristalle gebildet, wodurch
die polykristallinen Spinell-Probenkörper Nr. 1 bis 4 hergestellt
wurden.
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Der
Druck in all diesen Fällen betrug 200 MPa.
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Die
Dichte der erhaltenen Proben wurde unter Verwendung des Archimedes-Verfahrens
gemessen. Die Messergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
- (d) Herstellen eines transparenten polykristallinen
Spinellträgers:
Die erhaltenen Proben wurden zu einer
Dicke von 1 mm einer spiegelähnlichen Veredelung unterzogen, anschliessend
wurde MgF2 jeweils in eine Dicke von 0,1 μm
auf eine Seite aufgetragen, um eine Antireflexionsbeschichtung bereitzustellen,
und transparente polykristalline Spinellträger wurden unter
Verwendung dieser Proben hergestellt.
- (e) Messen der Transmittanz [der Substrate] und Transmittanz
in einem gekreuzten Nicol-System:
Die Transmittanz der erhaltenen
transparenten polykristallinen Spinellträger wurde bei
einer Wellenlänge von 450 nm gemessen. Ein Spektralphotometer
(UV 4100), hergestellt von Hitachi High-Technologies Corporation,
wurde bei der Durchführung der Messung verwendet.
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Anschliessend
wurde die Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System bei einer
Wellenlänge von 450 nm unter Verwendung des gleichen Spektralphotometers
gemessen.
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Die
Messergebnisse für die Transmittanz der Träger
und die Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System sind in Tabelle
1 zusammengefasst. TABELLE 1
Probe | HIP-Temperatur (°C) | Dichte
(g/cm3) | Transmittanz
(%) | Transmittanz
in einem gekreuzten Nicol-System (%) |
Nr.
1 | 1.700 | 3.575 | 91,5 | 0,010 |
Nr.
2 | 1.750 | 3.578 | 92,0 | 0,008 |
Nr.
3 | 1.800 | 3.580 | 91,8 | 0,001 |
Nr.
4 | 1.850 | 3.582 | 91,5 | 0,002 |
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Nr.
1 und 2 in Tabelle 1 sind Vergleichsbeispiele, bei denen die Transmittanz
in einem gekreuzten Nicol-System 0,005% überschreitet,
und Nr. 3 und 4 sind Beispiele aufgrund der vorliegenden Erfindung.
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Wie
in Tabelle 1 zu sehen, zeigen alle transparenten polykristallinen
Spinellträger Nr. 1 bis 4 eine Transmittanz von 91% oder
grösser, was darauf hinweist, dass sie hochtransparente
polykristalline Spinellträger sind.
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Wie
daraus hervorgeht, zeigen die transparenten polykristallinen Spinellträger
mit einer Dichte von 3,58 g/cm3 oder grösser
(Nr. 3 und 4) eine bei weitem niedrigere Transmittanz in einem gekreuzten
Nicol-System als die transparenten polykristallinen Spinellträger
mit einer Dichte, die geringer ist als 3,58 g/cm3 (Nr.
1 und 2).
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Wie
aus dem Obigen zu sehen ist, kann ein sehr guter transparenter polykristalliner
Spinellträger, mit hervorragender Transparenz und geringer
Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System, durch Erhöhen
der Dichte erhalten werden.
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Es
sollte erwähnt werden, dass die Transmittanz der Nr. 4
in Tabelle 1 und die Transmittanz in einem gekreuzten Nicol-System
schlechter sind als die der Nr. 3, die eine geringere Dichte als
die Nr. 4 aufweist. Der Grund hierfür wird im folgenden
postuliert.
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Insbesondere
werden mit steigender Dichte (theoretisches Dichteverhältnis)
die Dellen kleiner und die beeinträchtigenden Effekte auf
die Polarisationseigenschaften sind weniger ausgeprägt.
Es wird jedoch postuliert, dass eine weitere Erhöhung der
Dichte (theoretisches Dichteverhältnis) zu einem Zustand
führt, in dem die mikroskopischen Dellen sich zueinander
bewegen und schliesslich miteinander verschmelzen und so eine grössere
Delle resultiert, als vor dem Verschmelzen, was einen beeinträchtigenden
Effekt auf die Transmittanz der Träger und die Transmittanz
in einem gekreuzten Nicol-System hat.
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Einbau in einen Flüssigkristall-Projektor
und Auswertung:
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Die
transparenten polykristallinen Spinellträger Nr. 3 und
4 wurden in einen Flüssigkristall-Projektor eingebaut,
dessen Struktur schematisch in 2 gezeigt
ist, und ausgewertet.
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Bezugszeichen
(50) in 2 zeigt eine Metallhalogenlampe,
Xenonlampe, Ultra-High Performance(UHP)-Lampe oder eine andere Hochintensitätslampe,
(51) ist ein Reflexionsspiegel, (53) ist eine
Infrarot-Fokussierlinse, (54) ist ein Ultraviolettfilter,
(60) ist ein Polarisationskonversationsintegrator, (61)
ist eine Fliegenaugenlinse, (62) ist ein Spalt, (63)
ist eine Linse, (70) ist ein dichromatischer Spiegel zur Übertragung und
Reflexion von Licht, entsprechend dessen Wellenlänge, (71)
ist ein Spiegel, (80) ist ein Flüssigkristallelement,
(81) ist eine Polarisationsplatte, (82) ist ein
Staubabdichtfenster, (83) ist eine Halbwellenplatte, (84)
ist ein gekreuztes dichromatisches Prisma und (90) ist
ein Projektionslinsensystem.
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Licht
von der Lichtquelle (50) wird durch den Reflexionsspiegel
(51) reflektiert und durch die Infrarot-Fokussierlinse
(53) fokussiert. Unnötige Ultraviolettstrahlung
wird durch den Ultraviolettfilter (54) ausgeschlossen,
Leuchtuneinheitlichkeiten werden durch zwei Fliegenaugenlinsen (61)
geglättet und das Licht wird über den Spalt (62)
zum Polarisationskonversationsintegrator (60) geführt,
der einen polarisierenden Lichtteiler und eine Halbwellenplatte
aufweist. Das Licht wird anschliessend durch die Linse (63)
geführt und durch die zwei dichromatischen Spiegel (79)
in die drei Hauptfarben Rot, Grün und Blau aufgelöst.
Die drei aufgelösten Hauptfarben werden jeweils durch den
Spiegel (71) oder dergleichen geführt; separat
an eine optische Weiche mit einer Polarisationsplatte (81),
das Flüssigkristallelement (80), das Staubabdichtfenster
(82) und an eine Polarisationsplatte (81) geleitet;
weiter durch eine Halbwellenplatte (83) geführt
und durch das gekreuzte dichromatische Prisma (84) zusammengeführt.
Das zusammengeführte Licht wird durch das Projektionslinsensystem
(90) geführt und wird in vergrösserter
Form projiziert, wodurch ein Bild auf dem vorderen Bildschirm gezeigt
wird.
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Die
transparenten polykristallinen Spinellträger wurden in
dem UV-Filter (54), den Fliegenaugenlinsen (61),
der Linse (63), dem dichromatischen Spiegel (70),
der Verzögerungsplatte des Polarisationskörpers
im Polarisationskonversationsintegrator (60) und der Polarisationsplatte
(81), dem transparenten Träger des Flüssigkristallelements
(80) und dem Staubabdichtfenster (82) des oben
beschriebenen Flüssigkristall-Projektors verwendet. Nach
Auswertung konnte bestätigt werden, dass die transparenten
polykristallinen Spinellträger zur Verwendung in optischen
Produkten geeignet sind, ohne dass Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen
erzeugt werden.
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Ein
transparenter polykristalliner Spinellträger, der keine
Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen erzeugt,
wenn er in optischen Produkten verwendet wird, kann daher gemäss
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden. Der erfindungsgemässe,
transparente, polykristalline Spinellträger kann in geeigneter Weise
z. B. in Teilen (Polarisationsplatte (81), Staubabdichtfenster
(82) und dergleichen in den Beispielen von 2)
verwendet werden, wo transparente Träger in einem Flüssigkristall-Projektor
verwendet werden, und in einer Vielzahl anderer Komponenten.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es
wird ein transparenter polykristalliner Spinellträger bereitgestellt,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine Transmittanz von 0,005%
oder weniger in einen gekreuzten Nicol-System bei einer Dicke von
1 mm und einer Wellenlänge von 450 nm aufweist, und keine
Bildunschärfe oder Hell-Dunkel-Verschiebungen während
der Verwendung in optischen Produkten erzeugt. Es wird auch ein
Verfahren zur Herstellung der transparenten polykristallinen Spinellträger
bereitgestellt, das einen Schritt zur Herstellung eines Spinellpulvers,
einen Schritt zum Formen des Spinellpulvers und Herstellen eines
Spinell Formkörpers; einen Schritt zum Sintern des Spinell-Formkörpers
und Herstellen eines Spinell-Sinterkörpers; und einen Schritt,
bei dem der Spinell-Sinterkörper einem isotaktischen Heisspressen
(HIP) unterworfen wird, und Herstellen eines polykristallinen Spinellkörpers
umfasst. Es werden ausserdem ein Flüssigkristall-Projektor
und -Empfänger für das Rückprojektionsfernsehen
bereitgestellt, die die oben erwähnten polykristallinen
Spinellträger aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 6-72045 [0003]
- - JP 2006-273679 [0003]
- - JP 4-502748 [0003]