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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf genetisch veränderte
Mikroorganismen und deren Verwendung für die direkte Herstellung
von Hydroxytyrosol (2-(3,4-Dihydroxyphenyl)-ethanol) aus Tyrosol(2-(4-Hydroxyphenyl)ethanol).
Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung von Polynucleotiden
und Polypeptiden als biotechnologische Werkzeuge bei der Herstellung
von Hydroxytyrosol aus Mikroorganismen, wobei die Polynucleotide
und/oder codierten Polypeptide einen direkten oder indirekten Einfluss
auf Ausbeute, Produktion und/oder Produktionseffizienz des Fermentationsproduktes
haben.
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Hydroxytyrosol
(hierin nachstehend Hy-T genannt) ist ein wirksames Antioxidationsmittel,
das in Oliven zu finden ist, folglich in großer Anzahl
in Abwässern einer Olivenmühle vorliegt. Hy-T
wurde im Mittelmeerraum mit geringerer Sterblichkeit und geringerem
Auftreten von Krebs in Verbindung gebracht, und ihm wurden kardioprotektive
Eigenschaften zugeschrieben. Deshalb bestand erhöhtes Interesse
an der Herstellung und Kommerzialisierung von Hy-T als Nahrungsergänzung.
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Derzeit
ist Hydroxytyrosol kommerziell lediglich in Form angereicherter
Olivenextrakt erhältlich.
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Verfahren
für die chemische Synthese von Hy-T wurden beschrieben,
diese machen jedoch von umweltschädlichen Produkten wie
organischen Lösungsmitteln, starken Säuren, Hydriden
und/oder Cyaniden Gebrauch. Daher wurden in den vergangenen Jahren
andere Ansätze zur Herstellung von Hy-T unter Verwendung
anderer Extraktionsverfahren und/oder Biotransformationen, die sowohl ökonomischer
als auch ökologischer wären, untersucht.
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Beispielsweise
lehrt
EP-A-1,623,960 die
Gewinnung einer strukturanalogen Substanz von Hy-T wie Tyrosol aus
Abwässern einer Olivenmühle mittels teurer Verfahrensweisen
wie Mikrofiltration, Ultrafiltration, Nanofiltration und Umkehrosmose,
gefolgt von Oxidation mit auf Schwermetall basierenden Katalysatoren. Ferner
offenbart
Bouzid O., et al. (Proc. Biochem. (2005) 40: 1855–1862) ein
Verfahren zum Anreichern von Ölnebenprodukten in Hy-T durch
deren Behandlung mit Zellen von Aspergillus niger, angereichert
in Cinnamoyl esterasen. Verschiedene andere Beispiele für
die Extraktion von Hy-T aus Olivenöl, Olivenbaumblättern
oder Abwässern aus der Olivenölproduktion sind
zu finden, wobei diese Verfahrensweisen bei schlechten Ausbeuten
durchgeführt werden, teure Extraktionsverfahren und die
Verwendung toxischer Verbindungen wie organischer Lösungsmittel
oder Behandlungen mit gefährlichen starken Säuren
erfordern.
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Ferner
offenbart
WO/02/16628 ein
Verfahren zur Umwandlung von Tyrosol in vitro unter Verwendung von
gereinigter Pilztyrosinase. Die Hauptnachteile dieses enzymatischen
Verfahrens sind die erhöhten Kosten eines gereinigten Enzyms
sowie die intrinsische Instabilität von Enzymen, die aus
ihrer natürlichen zellulären Umgebung isoliert
werden. Des Weiteren sind die Reaktionsbedingungen in diesem Verfahren
auf Phosphatlösungen, gepuffert auf pH 7, und die Verwendung
von Raumtemperatur beschränkt, wobei von kostspieligen Proteinentfernungssystemen
wie nach Molekülgröße unterscheidenden
Membranen und Reinigungsverfahren Gebrauch gemacht wird, die auf
Techniken wie HPLC basieren, die für industrielle Anwendungszwecke
sehr teuer sind. Daher ist es wünschenswert, von Technologien
Gebrauch zu machen, die einen breiteren Bereich an Reaktionsbedingungen
für deren Anwendbarkeit bieten und selbst nicht auf die
Verwendung gereinigter Pilztyrosinase beschränkt sind.
Im Stand der Technik ist kein anderes Enzym als Pilztyrosinase zu
finden, das organische Verbindungen wie beispielsweise Tyrosol in
Hy-T umwandeln kann.
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Schließlich
wurde von der Fähigkeit, den Präkursor Tyrosol
in Hydroxytyrosol umzuwandeln, bei einigen Mikroorganismen berichtet,
es gab jedoch vorher keinen Bericht, der angibt, wie man die Fähigkeit
von Mikroorganismen, Tyrosol in Hy-T umzuwandeln, erhöht.
Ferner ist einer der Hauptnachteile der oben aufgeführten
Ansätze die Verwendung unerwünschter menschlicher
opportunistischer Krankheitserreger wie Pseudomonas aeruginosa (Allouche
N., et al. Appl. Environ. Microbiol. (2004) 70: 2105–2109)
oder Serratia marcensces (Allouche N., et al. J. Agric.
Food Chem. (2005) 53: 6525–6530). Ferner wird
beschrieben, dass diese Organismen nicht nur Tyrosol in Hy-T umwandeln
können, sondern auch das kostspielige und sehr wertvolle Substrat
Tyrosol als Kohlenstoffquelle verwenden, d. h., das Substrat und
dessen Produkt Hy-T aus dem Kulturmedium entfernen können.
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Überraschend
ist nunmehr ein Verfahren zur Einführung einer Hydroxylgruppe
an der 3-Stellung des aromatischen Kerns von Tyrosol unter Verwendung
einer Reihe neuer nicht-pathogener Mikroorganismen gefunden worden.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung von Hy-T, welches die Zugabe von Tyrosol,
einer aromatischen Verbindung, unsubstituiert an der 3-Stellung
des aromatischen Ringes, zu einem Reaktionsgemisch, das einen Mikroorganismus
enthält, der Enzymaktivitäten exprimiert, die
Tyrosol an der 3-Stellung seines aromatischen Ringes hydroxylieren
können, oder zu einem Reaktionsgemisch, das ein Enzym enthält,
das von einem Mikroorganismus erzeugt wird, der das Wasserstoffatom
an der 3-Stellung in eine Hydroxylgruppe umwandeln kann, umfasst.
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Der
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete Mikroorganismus
exprimiert Gene, die Enzyme codieren, die eine Hydroxylgruppe an
der 3-Stellung des aromatischen Tyrosolringes einführen
können, wobei der Mikroorganismus mindestens eine Polynucleotidsequenz
gemäß SEQ ID NR.: 1, SEQ ID NR.: 3, SEQ ID NR.:
5, SEQ ID NR.: 7 und SEQ ID NR.: 9 oder Varianten davon endogen
trägt oder von dieser/diesen transfiziert oder transformiert
wird.
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Die
Nucleotidsequenzen gemäß SEQ ID NR.: 1 und SEQ
ID NR.: 3 entsprechen den hpaB- bzw. hpaC-Genen aus Escherichia
coli W und exprimieren ein Zweikomponenten-Enzym, 4-Hydroxyphenylacetat-3-monooxygenase
(HpaBC). Es wird berichtet, dass das HpaBC-Enzym eine Zweikomponenten-Flavin-abhängige
Monooxygenase ist, die die Hydroxylierung von 4-Hydroxyphenylacetat
zu 3,4-Dihydroxyphenylacetat katalysiert. Die große Komponente
(HpaB), dargestellt von SEQ ID NR.: 2, ist eine reduzierte Flavin-nutzende Monooxygenase.
Die kleine Komponente (HpaC), dargestellt von SEQ ID NR.: 4, ist
eine Oxido-Reduktase, die die Flavinreduktion unter Verwendung von
NAD(P)H als ein Reduktionsmittel katalysiert.
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Die
Nucleotidsequenzen gemäß SEQ ID NR.: 5 und SEQ
ID NR.: 7 entsprechen Tyrosinaseenzymen aus Agaricus bisporus und
codieren Enzyme, dargestellt durch SEQ ID NR.: 6 und SEQ ID NR.:
8. Die Nucleotidsequenz SEQ ID NR.: 9 entspricht einer Tyrosinase
aus Pycnoporus sanguineus, die ein Enzym, dargestellt durch SEQ
ID NR.: 10, codiert.
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Auch
ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist ferner die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Umwandlung des in natürlichen Quellen,
wie zum Beispiel in natürlichen Pflanzenextrakten, bevorzugt
Olivenextrakten, Olivensaft, Olivenwasser, Olivenvegetationswässern,
Abwässern aus einer Olivenmühle und Gemischen
davon oder Extrakten daraus, zu findenden Tyrosols in Hy-T unter
Verwendung des oben beschriebenen Mikroorganismus. Bevorzugt führt
ein solches Verfahren zu einer Erhöhung des Hy-T-Gehaltes
(Anreicherung an Hy-T) der natürlichen Quellen, die anfänglich
sowohl Tyrosol als auch Hy-T enthalten, durch die Verwendung des
oben beschriebenen Mikroorganismus.
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Ferner
ist es auch ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines Mikroorganismus bereitzustellen, der gentechnisch
verändert, beispielsweise durch solche Polynucleotid-(DNA-)Sequenzen
oder Vektoren, die wie oben definierte Polynucleotide umfassen,
transformiert wurde. Dies kann beispielsweise durch Überführen
der Polynucleotide, wie hierin exemplarisch dargestellt, in eine
rekombinante oder nicht rekombinante Wirtszelle, die ein endogenes Äquivalent
des entsprechenden Gens enthalten kann oder nicht, erreicht werden.
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Eine
solche transformierte Zelle ist auch ein Gegenstand der Erfindung.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden aus den anhängenden
Ansprüchen offensichtlich. Diese und andere Aspekte und
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sollten Fachleuten
aus den Lehren hierin ersichtlich sein.
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Wie
hierin verwendet, ist unter „verbessert” oder „verbesserte
Ausbeute von Hy-T” oder „höhere Ausbeute” oder „verbessertes
Biokonversionsverhältnis” oder „höheres
Biokonversionsverhältnis”, verursacht durch eine
genetische Veränderung, eine Erhöhung von mindestens
5%, 10%, 25%, 30%, 40%, 50%, 75%, 100%, 200% oder sogar mehr als
500% im Vergleich zu einer Zelle, die nicht genetisch verändert
wurde, zu verstehen. Solche unveränderten Zellen werden
oft auch als Wildtypzellen bezeichnet.
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Unter
dem Ausdruck „genetisch verändert” oder „gentechnisch
verändert” ist jedes Mittel zur Veränderung
des genetischen Materials eines lebenden Organismus zu verstehen.
Er kann die Herstellung und Verwendung rekombinanter DNA involvieren,
es sind jedoch auch andere Verfahren verfügbar und einem
Fachmann zur Erzeugung genetisch veränderter Mikroorganismen
bekannt, wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf
chemische Behandlungen oder Aussetzung UV- oder Röntgenstrahlung.
Insbesondere wird er verwendet, um den gentechnisch veränderten
oder modifizierten Organismus von natürlich vorkommenden Organismen
abzugrenzen. Gentechnik kann mittels einer Vielzahl in der Technik
bekannter Verfahren durchgeführt werden, wie z. B. Genersatz,
Genamplifikation, Genunterbrechung, Transfektion, Transformation
unter Verwendung von Plasmiden, Viren oder anderen Vektoren. Ein
genetisch modifizierter Organismus, z. B. genetisch modifizierter
Mikroorganismus, wird auch oft als ein rekombinanter Organismus,
z. B. rekombinanter Mikroorganismus, bezeichnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Polynucleotid,
das ein Protein, ausgewählt aus der oben definierten Gruppe,
codiert, in einen rekombinanten oder nicht-rekombinanten Mikroorganismus – nachstehend
auch als Wirtszelle bezeichnet – so überführt,
dass im Vergleich zu dem Wildtypgegenstück dieser Zelle
eine verbesserte Ausbeute und/oder Herstellungseffizienz für
Hy-T, produziert von der Wirtszelle, herhalten wird.
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Jede
Zelle, die als Empfänger für die fremden Nucleotidsäuremoleküle
dient, kann als Wirtszelle verwendet werden, wie beispielsweise
eine Zelle, die einen replizierbaren Expressionsvektor oder Klonierungsvektor
trägt, oder eine Zelle, die durch allgemein bekannte Verfahren
gentechnisch verändert oder genetisch verändert
wurde, so dass sie (ein) gewünschte(s) Gen(e) an ihren/ihrem
Chromosom(en) oder Genom enthält. Die Wirtszelle kann prokaryotischen
oder eukaryotischen Ursprungs sein, wie beispielsweise Bakterienzellen, Tierzellen,
einschließlich menschlichen Zellen, Pilzzellen, einschließlich
Hefezellen, und Pflanzenzellen. Vorzugsweise ist die Wirtszelle
ein Mikroorganismus. Stärker bevorzugt gehört
der Mikroorganismus zu Bakterien. Der Ausdruck Bakterien umfasst
sowohl Gram-negative als auch Gram-positive Mikroorganismen. Beispiele Gram-negativer
Bakterien sind beispielsweise jegliche der Gattungen Escherichia,
Gluconobacter, Rhodobacter, Pseudomonas und Paracoccus. Gram-positive
Bakterien sind aus jeglichen der Familien Bacillaceae, Brevibacteriaceae,
Corynebacteriaceae, Lactobacillaceae und Streptococcaceae ausgewählt,
jedoch nicht darauf beschränkt, und gehören insbesondere
zu den Gattungen Bacillus, Brevibacterium, Corynebacterium, Lactobacillus,
Lactococcus und Streptomyces. Unter der Gattung Bacillus sind B.
subtilis, B. amyloliquefaciens, B. licheniformis und B. pumilus
bevorzugte Mikroor ganismen im Kontext der vorliegenden Erfindung.
Unter Gluconobacter, Rhodobacter und Paracoccus sind die Gattungen
G. oxydans, R. sphaeroides bzw. P. zeaxanthinifaciens bevorzugt.
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Beispiele
von Hefen sind Saccharomyces, insbesondere S. cerevisiae. Beispiele
anderer bevorzugter Pilze sind Aspergillus niger und Penicillium
chrysogenum.
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Mikroorganismen,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
können öffentlich von verschiedenen Quellen zugänglich
sein, z. B. Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ),
Mascheroder Weg 1B, D-38124 Braunschweig, Deutschland, American
Type Culture Collection (ATCC), P. O. Box 1549, Manassas, VA 20108
USA oder Culture Collection Division, NITE Biological
Resource Center, 2-5-8, Kazusakamatari, Kisarazu-shi, Chiba, 292-0818,
Japan (ehemals: Institute for Fermentation, Osaka
(IFO), 17–85, Juso-honmachi 2-chome, Yodogawa-ku, Osaka
532-8686, Japan).
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Bevorzugte
Beispiele von Mikroorganismen gemäß der Erfindung
leiten sich von dem Stamm Escherichia coli K-12 TOP10 ab, der von
Invitrogen erhältlich ist.
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Die
Umwandlung des Substrats Tyrosol in Hy-T in Verbindung mit dem obigen
Verfahren unter Verwendung eines Mikroorganismus bedeutet, dass
die Umwandlung des Substrats, die zu Hy-T führt, durch
den Mikroorganismus durchgeführt wird, d. h., das Substrat
kann direkt in Hy-T umgewandelt werden. Der Mikroorganismus wird
unter Bedingungen, die eine solche Umwandlung aus dem Substrat gestatten,
wie oben definiert, kultiviert.
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Ein
Medium, wie hierin für das obige Verfahren unter Verwendung
eines Mikroorganismus verwendet, kann irgendein geeignetes Medium
für die Herstellung von Hy-T sein. Typischerweise ist das
Medium ein wässeriges Medium, umfassend beispielsweise
Salze, Substrat(e) und einen bestimmten pH. Das Medium, in dem das
Substrat Tyrosol in Hy-T umgewandelt wird, wird auch als das Produktionsmedium
bezeichnet.
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„Fermentation” oder „Herstellung” oder „Fermentationsverfahren” oder „Biotransformation” oder „Biokonversion” oder „Umwandlung”,
wie hierin verwendet, kann die Verwendung wachsender Zellen unter
Verwendung irgendeines Kultivierungsmediums, irgendwelcher Bedingungen
und Verfahren, die einem Fachmann bekannt sind, oder die Verwendung
nicht wachsender, sogenannter ruhender Zellen, nachdem sie unter Verwendung
irgendeines Wachstumsmediums, irgendwelcher Bedingungen und Verfahren,
die einem Fachmann bekannt sind, kultiviert wurden, unter entsprechenden
Bedingungen für die Umwandlung geeigneter Substrate in
gewünschte Produkte wie Hy-T sein.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich ruhende Zellen auf Zellen eines Mikroorganismus,
die beispielsweise lebensfähig sind, jedoch aufgrund des
Fehlens eines essenziellen Nährstoffes in dem Medium nicht
aktiv wachsen, oder die bei niedrigen spezifischen Wachstumsraten
[μ], beispielsweise Wachstumsraten, die kleiner als 0,02
h–1, vorzugsweise kleiner als 0,01
h–1, sind, wachsen. Man sagt, dass
Zellen, die die obigen Wachstumsraten zeigen, sich in einem „ruhenden
Zellmodus” befinden. Mikroorganismen im ruhenden Zellmodus können
als Zellsuspensionen in einem flüssigen Medium, sei es
wässerig, organisch oder ein Gemisch aus wässerigen
und organischen Lösungsmitteln; oder als ausgeflockte oder
immobilisierte Zellen auf einer festen Phase, sei es eine poröse
oder polymere Matrix, verwendet werden.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in verschiedenen Schritten
oder Phasen durchgeführt werden. In einem Schritt, als
Schritt (a) oder Wachstumsphase bezeichnet, kann der Mikroorganismus
unter Bedingungen kultiviert werden, die sein Wachstum ermöglichen.
In einem anderen Schritt, auch als Schritt (b) oder Übergangsphase
bezeichnet, können die Kultivierungsbedingungen modifiziert
werden, so dass die Wachstumsrate des Mikroorganismus sinkt, bis
ein ruhender Zellmodus erreicht ist. In noch einem anderen Schritt,
auch als Schritt (c) oder Produktionsphase bezeichnet, wird Hy-T
aus einem Substrat in Gegenwart des Mikroorganismus erzeugt. In
Verfahren, in denen ruhende Zellen verwendet werden, folgen auf
Schritt (a) typischerweise die Schritte (b) und (c). In Verfahren,
in denen wachsende Zellen verwendet werden, folgt auf Schritt (a)
typischerweise Schritt (c).
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Die
Wachstums- und Produktionsphasen, wie in dem obigen Verfahren unter
Verwendung eines Mikroorganismus durchgeführt, können
in demselben Behälter, d. h., nur in einem Behälter,
oder in zwei oder mehr verschiedenen Behältern mit einem
optionalen Zelltrennungsschritt zwischen den beiden Phasen durchgeführt
werden. Das hergestellte Hy-T kann aus den Zellen durch jegliche
geeigneten Mittel gewonnen werden. Gewinnung bedeutet beispielsweise,
dass das hergestellte Hy-T von dem Produktionsmedium getrennt werden
kann. Gege benenfalls kann das so hergestellte Hy-T weiter verarbeitet
werden. Für den Zweck der vorliegenden Erfindung, die sich
auf das obige Verfahren bezieht, werden die Ausdrücke „Wachstumsphase”, „wachsender
Schritt”, „Wachstumsschritt” und „Wachstumsperiode” hierin
austauschbar verwendet. Selbiges trifft auch auf die Ausdrücke „Produktionsphase”, „Herstellungsschritt”, „Produktionszeitraum” zu.
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Ein
Weg zur Durchführung des obigen Verfahrens kann ein Verfahren
sein, bei dem der Mikroorganismus in einem ersten Behälter,
dem sogenannten Wachstumsbehälter, als eine Quelle für
die ruhenden Zellen gezüchtet wird und zumindest ein Teil
der Zellen in einen zweiten Behälter, den sogenannten Produktionsbehälter, überführt
wird. Die Bedingungen in dem Produktionsbehälter können
derart sein, dass die Zellen, die aus dem Wachstumsbehälter überführt
wurden, ruhende Zellen werden, wie oben definiert. Hy-T wird in
dem zweiten Behälter hergestellt und daraus gewonnen.
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In
Verbindung mit dem obigen Verfahren kann der Wachstumsschritt in
einem wässerigen Medium, d. h. dem Wachstumsmedium, ergänzt
mit entsprechenden Nährstoffen für ein Wachstum
unter aeroben Bedingungen, durchgeführt werden. Die Kultivierung
kann beispielsweise in Batch-, Fed-batch, halbkontinuierlicher oder
kontinuierlicher Weise durchgeführt werden. Der Kultivierungszeitraum
kann in Abhängigkeit der Art der Zellen, pH, Temperatur
und zu verwendendem Nährmedium variieren, und kann beispielsweise
etwa 10 h bis etwa 10 Tage, vorzugsweise etwa 1 bis etwa 10 Tage,
stärker bevorzugt etwa 1 bis etwa 5 Tage bei Betrieb in Batch-
oder Fed-batch-Weise betragen, in Abhängigkeit des Mikroorganismus.
Werden die Zellen auf kontinuierliche Weise gezüchtet,
wird die Verweilzeit in Abhängigkeit des Mikroorganismus
beispielsweise etwa 2 bis etwa 100 h, vorzugsweise etwa 2 bis etwa
50 h betragen. Ist der Mikroorganismus aus Bakterien ausgewählt, kann
die Kultivierung beispielsweise bei einem pH von etwa 3,0 bis etwa
9,0, vorzugsweise etwa 4,0 bis etwa 9,0, stärker bevorzugt
etwa 4,0 bis etwa 8,0, noch stärker bevorzugt etwa 5,0
bis etwa 8,0 durchgeführt werden. Werden Algen oder Hefe
verwendet, kann die Kultivierung beispielsweise bei einem pH unter
etwa 7,0, vorzugsweise unter etwa 6,0, stärker bevorzugt
unter etwa 5,5 und am stärksten bevorzugt unter etwa 5,0 durchgeführt
werden. Ein geeigneter Temperaturbereich zur Durchführung
der Kultivierung unter Verwendung von Bakterien kann beispielsweise
etwa 13°C bis etwa 40°C, vorzugsweise etwa 18°C
bis etwa 37°C, stärker bevorzugt etwa 13°C
bis etwa 36°C und am stärksten bevorzugt etwa
18°C bis etwa 33°C sein. Werden Algen oder Hefe
verwendet, kann ein geeigneter Temperaturbereich für die
Durchführung der Kultivierung beispielsweise etwa 15°C
bis etwa 40°C, vorzugsweise etwa 20°C bis etwa
45°C, stärker bevorzugt etwa 25°C bis
etwa 40°C, noch stärker bevorzugt etwa 25°C
bis etwa 38°C und am stärksten bevorzugt etwa
30°C bis etwa 38°C sein. Das Kulturmedium für
das Wachstum kann gewöhnlich Nährstoffe wie assimilierbare
Kohlenstoffquellen, z. B. Glycerol, D-Mannitol, D-Sorbitol, L-Sorbose,
Erythritol, Ribitol, Xylitol, Arabitol, Inositol, Dulcitol, D-Ribose,
D-Fructose, Saccharose und D-Glucose oder Gemisch und davon abgeleitete
Polymere, wie Maltose oder Stärke und dergleichen, vorzugsweise
L-Sorbose, D-Glucose, D-Sorbitol, D-Mannitol und Glycerol; und aufschließbare
Stickstoffquellen wie organische Substanzen, z. B. Pepton, Hefeextrakt
und Aminosäuren, enthalten. Die Medien können
mit oder ohne Harnstoff und/oder Maisquellwasser und/oder Bäckerhefe
vorliegen. Verschiedene anorganische Substanzen können
auch als Stickstoffquellen verwendet werden, z. B. Nitrate und Ammoniumsalze.
Ferner kann das Wachstumsmedium gewöhnlich anorganische
Salze, z. B. Magnesiumsulfat, Mangansulfat, Kupfer(II)-sulfat, Kaliumphosphat,
Natriumphosphat und Calciumcarbonat, enthalten.
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In
Verbindung mit dem obigen Verfahren betragen die spezifischen Wachstumsraten
beispielsweise mindestens 0,02 h–1.
Für Zellen, die in Batch-, Fed-batch- oder halbkontinuierlicher
Weise wachsen, hängt die Wachstumsrate beispielsweise von
der Zusammensetzung des Wachstumsmediums, dem pH, der Temperatur und
dergleichen ab. Im Allgemeinen können die Wachstumsraten
beispielsweise im Bereich von etwa 0,05 bis etwa 0,2 h–1,
vorzugsweise etwa 0,06 bis etwa 0,15 h–1 und
am stärksten bevorzugt etwa 0,07 bis etwa 0,13 h–1 liegen.
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In
einem anderen Aspekt des obigen Verfahrens können ruhende
Zellen durch Kultivieren des entsprechenden Mikroorganismus auf
Agarplatten, die folglich als Wachstumsbehälter dienen,
unter Verwendung im Wesentlichen derselben Bedingungen, z. B. Kultivierungszeitraum,
pH, Temperatur, Nährmedium, wie oben beschrieben, unter
Zugabe von Agar bereitgestellt werden.
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Werden
die Wachstums- und Produktionsphase in zwei separaten Behältern
durchgeführt, dann können die Zellen aus der Wachstumsphase
geerntet oder konzentriert und in einen zweiten Behälter,
den sogenannten Produktionsbehälter, überführt
werden. Dieser Behälter kann ein wässeriges Medium,
ergänzt mit irgendeinem geeigneten Produktionssubstrat,
das von den Zellen in Hy-T umgewandelt werden kann, enthalten. Zellen
aus dem Wachstumsbehälter können durch irgendein
geeignetes Verfahren, wie beispielsweise Zentrifugation, Membran-Kreuzstrom-Ultrafiltration
oder -Mikrofiltration, Filtration, Dekantierung, Ausflockung, geerntet
oder konzentriert werden. Die so erhaltenen Zellen können
in den Produktionsbehälter auch in Form der ursprünglichen
Nährlösung aus dem Wachstumsbehälter,
ohne dass sie geerntet, konzentriert oder gewaschen werden, d. h.,
in Form einer Zellsuspension, überführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Zellen
aus dem Wachstumsbehälter in den Produktionsbehälter
in Form einer Zellsuspension ohne irgendeinen Wasch- oder Isolationsschritt
dazwischen überführt. Werden die Wachstums- und
Produktionsphase in demselben Behälter durchgeführt,
können die Zellen unter entsprechenden Bedingungen zu der
gewünschten Zelldichte gezüchtet werden, gefolgt
von einem Austausch des Wachstumsmediums gegen das Produktionsmedium,
das das Produktionssubstrat enthält. Ein solcher Austausch
kann beispielsweise das Einspeisen des Produktionsmediums in den
Behälter zur selben Zeit und bei derselben Rate wie der
Abzug oder das Ernten des Überstandes aus dem Behälter
sein. Um die ruhenden Zellen in dem Behälter zu halten,
können Verfahren für das Zellrecycling oder die
Zellretention, wie beispielsweise Zellrecyclingschritte, verwendet werden.
Solche Recyclingschritte umfassend beispielsweise, sind jedoch nicht
beschränkt auf Verfahren unter Verwendung von Zentrifugen,
Filtern, Membran-Kreuzstrom-Mikrofiltrations- oder -Ultrafiltrationsschritten, Membranreaktoren,
Ausflockung oder Zellimmobilisierung in entsprechenden porösen,
nicht porösen oder polymeren Matrizes. Nach einer Übergangsphase
wird der Behälter auf Verfahrensbedingungen gebracht, unter denen
sich die Zellen in einem ruhenden Zellmodus befinden, wie oben definiert,
und das Produktionssubstrat wird effizient in Hy-T umgewandelt.
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Alternativ
könnten die Zellen zur Herstellung von Hy-T im Wachstumsmodus
verwendet werden, wie bei der teilweisen Umwandlung eines gegebenen
Substrats in Hy-T, während es teilweise als Kohlenstoffquelle verwendet
wird. Die Zellen können als wachsende Zellen verwendet
werden, indem eine Kohlenstoffquelle und ein in Hy-T umzuwandelndes
Substrat oder Kombinationen von diesen zugeführt werden.
Die Zellen können auch durch die Zugabe externer organischer
Verbindungen (Induktoren) verändert werden, so dass sie
die erforderlichen Aktivitäten bei der Induktion exprimieren
können.
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Das
wässerige Medium in dem Produktionsbehälter, wie
es für den Herstellungsschritt in Verbindung mit dem obigen
Verfahren unter Verwendung eines Mikroorganismus verwendet wird,
hierin nachstehend Produktionsmedium genannt, kann lediglich das
in Hy-T umzuwandelnde Produktionssubstrat enthalten oder kann beispielsweise
weitere anorganische Salze, z. B. Natriumchlorid, Calciumchlorid,
Magnesiumsulfat, Mangansulfat, Kaliumphosphat, Natriumphosphat,
Calciumphosphat und Calciumcarbonat, enthalten. Das Produktionsmedium
kann auch aufschließbare Stickstoffquellen wie beispielsweise
organische Substanzen, z. B. Pepton, Hefeextrakt, Harnstoff, Aminosäuren
und Maisquellwasser, und anorganische Substanzen, z. B. Ammoniak,
Ammoniumsulfat und Natriumnitrat, bei solchen Konzentrationen enthalten,
dass die Zellen in einem ruhenden Zellmodus gehalten werden, wie
oben definiert. Das Medium kann mit oder ohne Harnstoff und/oder Maisquellwasser
und/oder Bäckerhefe vorliegen. Der Herstellungsschritt
kann beispielsweise in Batch-, Fed-batch-, halbkontinuierlicher
oder kontinuierlicher Weise durchgeführt werden. Im Falle
des Fed-batch-, halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Modus
können sowohl Zellen aus dem Wachstumsbehälter
als auch das Produktionsmedium kontinuierlich oder periodisch in
den Produktionsbehälter bei entsprechenden Einspeiseraten
eingespeist werden. Alternativ kann nur das Produktionsmedium kontinuierlich
oder periodisch in den Produktionsbehälter eingespeist
werden, während die Zellen, die aus dem Wachstumsbehälter
stammen, auf einmal in den Produktionsbehälter überführt
werden. Die Zellen, die aus dem Wachstumsbehälter stammen,
können als eine Zellsuspension innerhalb des Produktionsbehälters
verwendet werden, oder können beispielsweise als ausgeflockte
oder immobilisierte Zellen in irgendeiner festen Phase wie porösen
oder polymeren Matrizes verwendet werden. Der Produktionszeitraum,
definiert als Zeitspanne, die zwischen dem Eintritt des Substrats
in den Produktionsbehälter und der Ernte des Überstandes,
enthaltend Hy-T, dem sogenannten Erntestrom, vergeht, kann in Abhängigkeit
von beispielsweise der Art und Konzentration der Zellen, pH, Temperatur
und zu verwendendem Nährmedium variieren und beträgt
vorzugsweise etwa 2 bis etwa 100 h. Der pH und die Temperatur können
sich von dem pH und der Temperatur des Wachstumsschrittes unterscheiden, sind
aber im Wesentlichen dieselben wie für den Wachstumsschritt.
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In
einer Ausführungsform wird der Herstellungsschritt auf
kontinuierliche Weise durchgeführt, worunter zu verstehen
ist, dass ein erster Speisestrom, der die Zellen aus dem Wachstumsbehälter
enthält, und ein zweiter Speisestrom, der das Substrat
enthält, kontinuierlich oder periodisch in den Produktionsbehälter
eingeführt werden. Der erste Strom kann entwe der nur die
Zellen, die aus dem Wachstumsmedium isoliert/getrennt wurden, oder
eine Zellsuspension, die direkt aus dem Wachstumsschritt stammt,
d. h., Zellen, suspendiert in Wachstumsmedium, ohne irgendwelche
Zwischenschritte der Zelltrennung, Waschen und/oder Isolieren und/oder
Konzentrieren enthalten. Der zweite Speisestrom, wie hierin definiert,
kann alle anderen Speiseströme enthalten, die für
die Durchführung des Herstellungsschrittes notwendig sind,
z. B. das Produktionsmedium, das das Substrat in Form eines oder
mehrerer verschiedener Ströme umfasst, Wasser zur Verdünnung und
Säure oder Base zur pH-Kontrolle.
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In
Verbindung mit dem obigen Verfahren kann, wenn beide Ströme
kontinuierlich eingespeist werden, das Verhältnis der Einspeiserate
des ersten Stroms zur Einspeiserate des zweiten Stroms zwischen
etwa 0,01 und etwa 10, vorzugsweise zwischen etwa 0,01 und etwa
5, am stärksten bevorzugt zwischen etwa 0,02 und etwa 2,
variieren. Dieses Verhältnis ist von der Konzentration
der Zellen und dem Substrat in dem ersten bzw. zweiten Strom abhängig.
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Ein
anderer Weg zur Durchführung des obigen Verfahrens unter
Verwendung eines Mikroorganismus der vorliegenden Erfindung kann
ein Verfahren unter Verwendung einer bestimmten Zelldichte der ruhenden Zellen
in dem Produktionsbehälter sein. Die Zelldichte wird als
Absorptionseinheiten (optische Dichte) bei 600 nm durch einem Fachmann
bekannte Verfahren gemessen. In einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Zelldichte in dem Herstellungsschritt mindestens
etwa 2, stärker bevorzugt zwischen etwa 2 und etwa 200, noch
stärker bevorzugt zwischen etwa 10 und etwa 200, noch stärker
bevorzugt zwischen etwa 15 und etwa 200, noch stärker bevorzugt
zwischen etwa 15 und etwa 120, und am stärksten bevorzugt
zwischen etwa 20 und etwa 120.
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Um
die Zellen in dem Produktionsbehälter während
der Produktionsphase, wie sie beispielsweise in kontinuierlicher
oder halbkontinuierlicher Weise durchgeführt wird, bei
der gewünschten Zelldichte zu halten, können jegliche
in der Technik bekannte Mittel verwendet werden, wie beispielsweise
Zellrecycling durch Zentrifugation, Filtration, Membran-Kreuzstrom-Ultrafiltration
oder -Mikrofiltration, Dekantierung, Ausflockung, Zellretention
in dem Behälter durch Membranvorrichtungen oder Zellimmobilisierung.
Ferner kann, wenn der Herstellungsschritt in kontinuierlicher oder
halbkontinuierlicher Weise durchgeführt wird und die Zellen
kontinuierlich oder periodisch aus dem Wachstumsbehälter
eingespeist werden, die Zelldichte in dem Produktionsbehälter
bei einem konstanten Niveau gehalten werden, indem beispielsweise
eine Menge an Zellen aus dem Produktionsbehälter geerntet
wird, die der Menge an Zellen entspricht, die aus dem Wachstumsbehälter
eingespeist werden.
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In
Verbindung mit dem obigen Verfahren wird das gewonnene Hy-T, das
in dem sogenannten Erntestrom enthalten ist, aus dem Produktionsbehälter
gewonnen/geerntet. Der Erntestrom kann beispielsweise zellfreie
oder zellhaltige wässerige Lösung, die aus dem
Produktionsbehälter stammt, enthalten, die Hy-T als ein
Ergebnis der Umwandlung des Produktionssubstrats durch die ruhenden
Zellen in dem Produktionsbehälter enthält. Zellen,
die in dem Erntestrom noch vorhanden sind, können von dem
Hy-T durch irgendwelche in der Technik bekannte Verfahren, wie beispielsweise
Filtration, Zentrifugation, Dekantierung, Membran-Kreuzstrom-Ultrafiltration
oder -Mikrofiltration, Tangentialfluss-Ultrafiltration oder -Mikrofiltration
oder Dead-End-Filtration, getrennt werden. Nach diesem Zelltrennungsverfahren
ist der Erntestrom im Wesentlichen frei von Zellen.
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In
einem weiteren Aspekt kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung
mit weiteren Schritten der Trennung und/oder Reinigung des hergestellten
Hy-T von anderen Komponenten, die in dem Erntestrom enthalten sind,
d. h., sogenannten Aufarbeitungsverfahrensschritten, kombiniert
werden. Diese Schritte können jegliche einem Fachmann bekannte
Mittel umfassen, wie beispielsweise Konzentration, Extraktion, Kristallisation,
Ausfällung, Adsorption, Ionenaustausch, Chromatographie,
Destillation, Elektrodialyse, bipolare Membran-Elektrodialyse und/oder
Umkehrosmose. Jegliche dieser Verfahrensweisen allein oder in Kombination
stellen ein geeignetes Mittel zur Isolation und Reinigung des Produktes,
d. h. Hy-T, dar. Das so erhaltene Produkt kann ferner in einer Weise
wie z. B. durch Konzentration, Kristallisation, Ausfällung,
Waschen und Trocknen isoliert und/oder ferner durch beispielsweise
Behandlung mit Aktivkohle, Ionenaustausch und/oder Umkristallisieren
gereinigt werden.
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Polynucleotide,
die Enzyme codieren, wie oben definiert, und deren Auswahl werden
hierin nachstehend ausführlicher beschrieben. Unter dem
Ausdruck „Gen”, wie hierin verwendet, ist ein
Polynucleotid zu verstehen, das ein Protein codiert, wie oben definiert.
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Die
Erfindung umfasst die in SEQ ID NR.: 1, SEQ ID NR.: 3, SEQ ID NR.:
5, SEQ ID NR.: 7 und SEQ ID NR.: 9 gezeigten Polynucleotide.
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Die
Erfindung umfasst außerdem Polynucleotide, die zu einer
dieser Sequenzen im Wesentlichen homolog sind. In diesem Kontext
sollte erwähnt werden, dass sich der Ausdruck „ein
Polynucleotid, das im Wesentlichen homolog ist” auf eine
Polynucleotidsequenz, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
- a) Polynucleotiden, die ein Protein codieren,
umfassend die Aminosäuresequenz gemäß SEQ
ID NR.: 2, SEQ ID NR.: 4, SEQ ID NR.: 6, SEQ ID NR.: 8 und SEQ ID
NR.: 10;
- b) Polynucleotiden, die ein Fragment oder Derivat eines Polypeptids,
das von einem Polynucleotid nach (a) codiert wird, codieren, wobei
in dem Derivat verglichen mit dem Polypeptid ein oder mehrere Aminosäurereste
konservativ substituiert sind;
- c) Polynucleotiden, deren komplementärer Strang unter
stringenten Bedingungen zu einem Polynucleotid, wie in einem von
(a) oder (b) definiert, hybridisiert;
- d) Polynucleotiden, die zu mindestens 70%, wie 85, 90 oder 95%,
homolog zu einem Polynucleotid, wie in einem von (a) bis (c) definiert,
sind;
- e) dem komplementären Strang eines Polynucleotids,
wie in (a) bis (d) definiert, bezieht.
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Die
Erfindung umfasst auch Polypeptide, wie in SEQ ID NR.: 2, SEQ ID
NR.: 4, SEQ ID NR.: 6, SEQ ID NR.: 8 und SEQ ID NR.: 10 gezeigt.
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Die
Erfindung umfasst außerdem Polypeptide, die zu einer dieser
Aminosäuresequenzen im Wesentlichen homolog sind. In diesem
Kontext sollte erwähnt werden, dass sich der Ausdruck „ein
Polypeptid, das im Wesentlichen homolog ist” auf eine Polypeptidsequenz,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) Polypeptiden, die eine Aminosäuresequenz umfassen,
umfassend ein Fragment oder Derivat einer Polypeptidsequenz gemäß SEQ
ID NR.: 2, SEQ ID NR.: 4, SEQ ID NR.: 6, SEQ ID NR.: 8 und SEQ ID
NR.: 10;
- b) Polypeptiden, die eine Aminosäuresequenz umfassen,
codiert durch ein Fragment oder Derivat einer Polynucleotidsequenz
gemäß SEQ ID NR.: 1, SEQ ID NR.: 3, SEQ ID NR.:
5, SEQ ID NR.: 7 und SEQ ID NR.: 9;
- c) Polypeptiden, die zu mindestens 50%, wie 70, 80 oder 90%,
homolog zu einem Polypeptid gemäß SEQ ID NR.:
2, SEQ ID NR.: 4, SEQ ID NR.: 6, SEQ ID NR.: 8 und SEQ ID NR.: 10
sind, bezieht.
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Ein „isoliertes
Nucleinsäurefragment” ist ein Nucleinsäurefragment,
das als Fragment nicht natürlich vorkommt und im Naturzustand
nicht zu finden wäre.
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Ausdrücke „Polynucleotid”, „Gen” und „rekombinantes
Gen” auf Nucleinsäuremoleküle, die aus
chromosomaler oder Plasmid-DNA isoliert werden können oder
durch synthetische Verfahren, welche ein offenes Leseraster (ORF),
das ein wie oben veranschaulichtes Protein codiert, umfassen, generiert
werden können. Ein Polynucleotid kann eine Polynucleotidsequenz
oder Fragmente davon und Regionen upstream und downstream der Gensequenzen,
die beispielsweise Promotorregionen, Regulatorregionen und Terminatorregionen
umfassen können, die für die entsprechende Expression
und Stabilisierung des davon abgeleiteten Polypeptids wichtig sind,
umfassen.
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Ein
Gen kann codierende Sequenzen, nicht codierende Sequenzen, wie beispielsweise
untranslatierte Sequenzen, die sich an den 3'- und 5'-Enden der
codierenden Region eines Gens befinden, und regulatorische Sequenzen
umfassen. Überdies bezieht sich ein Gen auf ein isoliertes
Nucleinsäuremolekül, wie hierin definiert. Ein
Fachmann wird ferner erkennen, dass DNA-Sequenzpolymorphismus, der
zu Veränderungen in den Aminosäuresequenzen des
Proteins führt, innerhalb einer Genpopulation existieren
kann. Ein solcher genetischer Polymorphismus in dem Gen kann unter
Individuen innerhalb einer Population aufgrund der natürlichen Variation
oder in Zellen aus unterschiedlichen Populationen existieren. Solche
natürlichen Variationen können typischerweise
zu einer 1- bis 5%igen Varianz in der Nucleotidsequenz des entsprechenden
Gens führen. Jegliche und alle derartigen Nucleotidvariationen
und der resultierende Aminosäurepolymorphismus sind das
Ergebnis natürlicher Variation. Sie verändern
die funktionelle Aktivität von Proteinen nicht, und folglich
sollen sie im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen.
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Wie
hierin verwendet, sollen die Ausdrücke „Polynucleotid” oder „Nucleinsäuremolekül” DNA-Moleküle (z.
B. cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z. B. mRNA)
und Analoga der DNA oder RNA, die unter Verwendung von Nucleotidanaloga
generiert wird, umfassen. Das Nucleinsäuremolekül
kann einsträngig oder doppelsträngig sein, ist
jedoch vorzugsweise doppelsträngige DNA. Die Nucleinsäure
kann unter Verwendung von Oligonucleotidanaloga oder Derivaten (z.
B. Inosin- oder Phosphorothioatnucleotiden) synthetisiert werden.
Solche Oligonucleotide können beispielsweise verwendet
werden, um Nucleinsäuren mit verändertem Basenpaarungsvermögen
oder erhöhter Beständigkeit gegenüber
Nucleasen herzustellen.
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Sofern
nicht anders angegeben, wurden alle Nucleotidsequenzen, die hierin
durch Sequenzieren eines DNA-Moleküls bestimmt wurden,
unter Verwendung eines DNA-Sequenzierungsautomaten bestimmt, und wurden
alle Aminosäuresequenzen von Polypeptiden, die von hierin
bestimmten DNA-Molekülen codiert werden, durch Translation
einer wie oben bestimmten DNA-Sequenz vorhergesagt. Folglich kann,
wie in der Technik für jede DNA-Sequenz, die durch diesen
automatisierten Ansatz bestimmt wird, bekannt ist, jede hierin bestimmte
Nucleotidsequenz einige Fehler enthalten. Nucleotidsequenzen, die
durch Automation bestimmt wurden, sind typischerweise zu mindestens
90%, noch typischer zu mindestens etwa 95% bis zu mindestens etwa 99,9%
mit der tatsächlichen Nucleotidsequenz des sequenzierten
DNA-Moleküls identisch. Die tatsächliche Sequenz
kann durch andere Ansätze, einschließlich in der
Technik allgemein bekannter manueller DNA-Sequenzierungsverfahren,
noch genauer bestimmt werden. Wie in der Technik außerdem
bekannt ist, wird eine einzelne Insertion oder Deletion in einer
bestimmten Nucleotidsequenz im Vergleich zu der tatsächlichen
Sequenz eine Rasterverschiebung bei der Translation der Nucleotidsequenz
verursachen, so dass sich die vorhergesagte Aminosäuresequenz,
die von einer bestimmten Nucleotidsequenz codiert wird, vollständig
von der Aminosäuresequenz unterscheiden wird, die tatsächlich
von dem sequenzierten DNA-Molekül codiert wird, beginnend
an dem Punkt einer solchen Insertion oder Deletion.
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Ein
Fachmann kann solche irrtümlicherweise identifizierten
Basen identifizieren und weiß, wie solche Fehler zu korrigieren
sind.
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Homologe
oder im Wesentlichen identische Gensequenzen können isoliert
werden, beispielsweise, indem PCR unter Verwendung zwei degenerierter
Oligonucleotid-Primer-Pools, die auf der Basis der Nucleotidsequenzen,
wie hierin gelehrt, gestaltet wurden, durchgeführt wird.
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Die
Matrize für die Reaktion kann cDNA, erhalten durch Umkehrtranskription
von mRNA, hergestellt aus Stämmen, die bekanntermaßen
oder vermutlich ein Polynucleotid gemäß der Erfindung
exprimieren, sein. Das PCR-Produkt kann subkloniert und sequenziert
werden, um sicherzustellen, dass die amplifizierten Sequenzen die
Sequenzen einer neuen Nucleinsäuresequenz, wie hierin beschrieben,
oder ein funktionelles Äquivalent davon darstellen.
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Das
PCR-Fragment kann dann verwendet werden, um einen Volllängen-cDNA-Klon
durch eine Vielzahl bekannter Verfahren zu isolieren. Beispielsweise
kann das amplifizierte Fragment markiert und zum Screenen einer
Bacteriophagen- oder Cosmid-cDNA-Bibliothek verwendet werden. Alternativ
kann das markierte Fragment zum Screenen einer genomischen Bibliothek
verwendet werden.
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PCR-Technologie
kann auch verwendet werden, um Volllängen-cDNA-Sequenzen
aus anderen Organismen zu isolieren. Beispielsweise kann RNA gemäß Standardverfahrensweisen
aus einer entsprechenden zellulären oder Gewebequelle isoliert
werden. Eine Umkehrtranskriptionsreaktion kann an der RNA unter
Verwendung eines Oligonucleotidprimers, der für das äußerste
5'-Ende des amplifizierten Fragments zum Primen der ersten Strangsynthese
spezifisch ist, durchgeführt werden.
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Der
resultierende RNA/DNA-Hybride kann dann unter Verwendung einer terminalen
Standardtransferasereaktion „angeschwänzt” werden
(z. B. mit Guaninen), der Hybride kann mit RNaseH digeriert werden,
und eine zweite Strangsynthese kann dann (z. B. mit einem Poly-C-Primer)
geprimt werden. Folglich können cDNA-Sequenzen upstream
des amplifizierten Fragments ohne weiteres isoliert werden. Für
einen Überblick über verwendbare Klonierungsstrategien
siehe z. B. Sambrook, et al. (Sambrook J. et al. „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" Cold Spring Harbor (NY, USA):
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 2001); und Ausubel
et al. (Ausubel F. M. et al., „Current Protocols in Molecular
Biology", John Wiley & Sons
(NY, USA): John Wiley & Sons,
2007).
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Homologe,
im Wesentlichen identische Sequenzen, funktionelle Äquivalente
und Orthologa von hierin veranschaulichten Genen und Proteinen,
wie beispielsweise das Gen gemäß SEQ ID NR.: 1
und das codierte Protein gemäß SEQ ID NR.: 2,
können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Mikroorganismen
erhalten werden. In diesem Kontext sollte erwähnt werden,
dass auch die folgenden Abschnitte mutatis mutandis für
alle anderen oben definierten Enzyme Anwendung finden.
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Die
Verfahrensweisen für die Isolation spezifischer Gene und/oder
Fragmente davon werden hierin veranschaulicht. Demgemäß liegen
Nucleinsäuren, die andere Familienmitglieder codieren,
die folglich eine Nucleotidsequenz aufweisen, die sich von einer
Nucleotidsequenz gemäß SEQ ID NR.: 1 unterscheidet,
innerhalb des Umfangs der Erfindung. Überdies liegen Nucleinsäuren,
die Proteine anderer Spezies codieren, die folglich eine Nucleotidsequenz
aufweisen, die sich von einer in SEQ ID NR.: 1 gezeigten Nucleotidsequenz unterscheidet,
innerhalb des Umfangs der Erfindung.
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Die
Erfindung offenbart auch ein isoliertes Polynucleotid, das unter
stringenten Bedingungen, vorzugsweise unter hochstringenten Bedingungen,
zu einem Polynucleotid gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie beispielsweise einem in SEQ ID NR.: 1 gezeigten Polynucleotid,
hybridisierbar ist. Vorteilhafterweise können solche Polynucleotide
aus einem Mikroorganismus erhalten werden, der eine gegebene Kohlenstoffquelle
direkt in Hy-T umwandeln kann.
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Wie
hierin verwendet, soll der Ausdruck „Hybridisieren” Bedingungen
für Hybridisierung und Waschen beschreiben, unter denen
Nucleotidsequenzen, die mindestens etwa 50%, mindestens etwa 60%,
mindestens etwa 70%, stärker bevorzugt mindestens etwa
80%, noch stärker bevorzugt mindestens etwa 85% bis 90%, am
stärksten bevorzugt mindestens 95% homolog zueinander sind,
typischerweise miteinander hybridisiert bleiben.
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Ein
bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel solcher Hybridisierungsbedingungen
ist die Hybridisierung in 6× Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei etwa 45°C, gefolgt von einer oder mehreren Wäschen
in 1 × SSC, 0,1% SDS bei 50°C, vorzugsweise bei
55°C, stärker bevorzugt bei 60°C und
noch stärker bevorzugt bei 65°C.
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Hochstringente
Bedingungen umfassen beispielsweise 2 h bis 4 Tage Inkubation bei
42°C unter Verwendung einer Digoxigenin-(DIG-)-markierten
DNA-Sonde (hergestellt durch die Verwendung eines DIG-Markierungssystems;
Roche Diagnostics GmbH, 68298 Mannheim, Deutschland) in einer Lösung
wie DigEasyHyb-Lösung (Roche Diagnostics GmbH) mit oder
ohne 100 mg/ml Lachssperma-DNA oder einer Lösung, umfassend
50% Formamid, 5 × SSC (150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat),
0,02% Natriumdodecylsulfat, 0,1% N-Lauroylsarcosin und 2% Blocking-Reagens
(Roche Diagnostics GmbH), gefolgt von zweimaligem Waschen der Filter
für 5 bis 15 Minuten in 2 × SSC und 0,1% SDS bei
Raumtemperatur und dann zweimaligem Waschen für 15–30
Minuten in 0,5 × SSC und 0,1% SDS oder 0,1 × SSC
und 0,1% SDS bei 65–68°C.
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Ein
Fachmann wird wissen, welche Bedingungen für stringente
und hochstringente Hybridisierungsbedingungen anzuwenden sind. Eine
weitere Orientierung in Bezug auf solche Bedingungen ist ohne weiteres in
der Technik erhältlich, beispielsweise in Sambrook et al.,
(supra), Ausubel et al. (supra). Selbstverständlich wäre
ein Polynucleotid, das nur an eine Poly(A)-Sequenz (wie den 3'-terminalen
Poly(A)-Trakt von mRNAs) oder an einen komplementären Stretch
von T- (oder U-) Resten hybridisiert, von einem Polynucleotid der
Erfindung, das speziell zur Hybridisierung an einen Teil einer Nucleinsäure
der Erfindung verwendet wird, nicht umfasst, da solch ein Polynucleotid
an jedes Nucleinsäuremolekül, das ein Poly(A)-Stretch
oder das Komplement davon enthält (z. B. praktisch jeden
doppelsträngigen cDNA-Klon), hybridisieren würde.
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Ein
Nucleinsäuremolekül der vorliegenden Erfindung,
wie beispielsweise ein in SEQ ID NR.: 1 gezeigtes Nucleinsäuremolekül
oder ein Fragment oder Derivat davon, kann unter Verwendung von
Standardmolekularbiologieverfahren und der hierin bereitgestellten
Sequenzinformation isoliert werden. Beispielsweise können
unter Verwendung des gesamten oder eines Teils der in SEQ ID NR.:
1 gezeigten Nucleinsäure als eine Hybridisierungssonde
Nucleinsäuremoleküle gemäß der
Erfindung unter Verwendung von Standardhybridisierungsund -Klonierungsverfahren
isoliert werden (z. B. wie in Sambrook et al. (supra) beschrieben).
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Ferner
können Oligonucleotide, die Nucleotidsequenzen gemäß der
Erfindung entsprechen oder damit hybridisierbar sind, durch Standardsyntheseverfahren,
z. B. unter Verwendung eines DNA-Syntheseautomaten, hergestellt
oder durch Gensynthese erhalten werden, wie sie von Unternehmen,
wie beispielsweise DNA2.0 (DNA2.0, Menlo Park, 94025 CA, USA), durchgeführt
wird, basierend auf den hierin bereitgestellten Sequenzinformationen.
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Die
Ausdrücke „Homologie”, „identisch”, „Prozentidentität” oder „gleich” werden
hierin austauschbar verwendet. Für die Zwecke dieser Erfindung
wird hier definiert, dass zur Bestimmung der Prozentidentität
von zwei Aminosäuresequenzen oder von zwei Nucleinsäuresequenzen
die Sequenzen für optimale Vergleichszwecke ausgerichtet
werden (z. B. können Gaps in die Sequenz einer ersten Aminosäure-
oder Nucleinsäuresequenz für eine optimale Ausrichtung
mit einer zweiten Aminosäure- oder Nucleinsäuresequenz
eingeführt werden). Die Aminosäurereste oder Nucleotide
an entsprechenden Aminosäurepositionen oder Nucleotidpositionen
werden dann verglichen. Ist eine Position in der ersten Sequenz
von demselben Aminosäurerest oder Nucleotid besetzt, wie
die entsprechende Position in der zweiten Sequenz, sind die Moleküle
an dieser Position identisch. Die Prozentidentität zwischen
den beiden Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl identischer Positionen,
die von den Sequenzen geteilt werden (d. h., %-Identität
= Anzahl an identischen Positionen/Gesamtanzahl an Positionen (d.
h., überlappenden Positionen) × 100). Vorzugsweise
haben die beiden Sequenzen dieselbe Länge.
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Dem
Fachmann wird die Tatsache bewusst sein, dass mehrere verschiedene
Computerprogramme zur Bestimmung der Homologie zwischen zwei Sequenzen
verfügbar sind. Beispielsweise können ein Vergleich
von Sequenzen und die Bestimmung der Prozentidentität zwischen
zwei Sequenzen unter Verwendung eines mathematischen Algorithmus
erreicht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird
die Prozentidentität zwischen zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des Needleman-Wunsch-Algorithmus (Needleman
und Wunsch, J. Mol. Biol. (1970) 48: 443–453),
der in das GAP-Programm in dem GCG-Softwarepaket (erhältlich
bei http://www.accelrys.com) eingearbeitet wurde,
unter Verwendung von entweder einer BLOSUM62-Matrix oder einer PAM250-Matrix
und einem Gap-Gewicht von 16, 14, 12, 10, 8, 6 oder 4 und einem
Längen-Gewicht von 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 bestimmt. Ein Fachmann
wird erkennen, dass all diese unterschiedlichen Parameter etwas
unterschiedliche Ergebnisse ergeben werden, dass jedoch die prozentuale Identität
von zwei Sequenzen insgesamt nicht signifikant verändert
wird, wenn unterschiedliche Algorithmen verwendet werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform wird die Prozentidentität
zwischen zwei Nucleotidsequenzen unter Verwendung des GAP- oder
ClustalW+-Programms in dem GCG-Softwarepaket (erhältlich
bei http://www.accelrys.com) unter Verwendung einer
NWSGAP DNA.CMP-Matrix und eines Gap-Gewichtes von 40, 50, 60, 70
oder 80 und eines Längen-Gewichtes von 1, 2, 3, 4, 5 oder
6 bestimmt. In einer anderen Ausführungsform wird die Prozentidentität
zwischen zwei Aminosäure- oder Nucleotidsequenzen unter
Verwendung des Algorithmus von E. Meyers und W. Miller (Meyers
und Miller, Comput. Appl. Biosci. (1989) 4: 11–17), der
in das ALIGN-Programm (Version 2.0) (erhältlich bei http://vega.igh.cnrs.fr/bin/align-guess.cgi)
eingearbeitet wurde, unter Verwendung einer PAM120-Gewichtungstabelle
(weight residue table), eines Lückenlängenwertes
(Gap Length Penalty) von 12 und eines Lückenwertes (Gap
Penalty) von 4 bestimmt.
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Die
Nucleinsäure- und Proteinsequenzen der vorliegenden Erfindung
können ferner als eine „Abfragesequenz” verwendet
werden, um eine Suche gegenüber öffentlichen Datenbanken
durchzuführen, um beispielsweise andere Familienmitglieder
oder verwandte Sequenzen zu identifizieren. Solche Recherchen können
unter Verwendung des BLASTN- und BLASTP-Programms (Version 2.0)
von Altschul, et al. (J. Mol. Biol. (1990) 215: 403–410)
durchgeführt werden. BLAST-Nucleotid-Recherchen können
mit dem BLASTN-Programm, Maßzahl = 100, Wortlänge
= 12 durchgeführt werden, um Nucleotidsequenzen zu erhalten,
die zu den Nucleinsäuremolekülen der vorliegenden
Erfindung homolog sind. BLAST-Protein-Recherchen können
mit dem BLASTP-Programm, Maßzahl = 50, Wortlänge
= 3 durchgeführt werden, um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die zu den Proteinmolekülen der vorliegenden
Erfindung homolog sind. Um eine mit Lücken versehene Ausrichtung
für Vergleichszwecke zu erhalten, kann Gapped BLAST eingesetzt
werden, wie in Altschul et al., (Nucleic Acids Res. (1997)
25: 3389–3402) beschrieben. Werden das BLAST-
und Gapped BLAST-Programm eingesetzt, können die Default-Parameter
des entsprechenden Programms (z. B. BLASTP und BLASTN) verwendet
werden (siehe beispielsweise http://www.ncbi.nim.nih.gov).
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In
einer anderen Ausführungsform umfasst ein isoliertes Nucleinsäuremolekül
der Erfindung ein Nucleinsäuremolekül, das das
Komplement einer Nucleotidsequenz wie der vorliegenden Erfindung
ist, wie beispielsweise die in SEQ ID NR.: 5 gezeigte Sequenz. Ein
Nucleinsäuremolekül, das zu einer hierin offenbarten Nucleotidsequenz
komplementär ist, ist eines, das zu einer in SEQ ID NR.:
1 gezeigten Nucleotidsequenz ausreichend komplementär ist,
so dass es an die Nucleotidsequenz hybridisieren kann, wodurch ein
stabiler Doppelstrang gebildet wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform enthält eine Nucleinsäure
der Erfindung, wie beispielsweise in SEQ ID NR.: 1 gezeigt, oder
das Komplement davon mindestens eine Mutation, die zu einem Genprodukt
mit modifizierter Funktion/Aktivität führt. Die
mindestens eine Mutation kann durch in der Technik bekannte oder
hierin beschriebene Verfahren eingeführt werden. Im Hinblick
auf im Vorstehenden veranschaulichte Gruppe von Enzymen führt
die mindestens eine Mutation zu einem Protein, dessen Funktion im
Vergleich zu dem Wildtyp-Gegenstück gesteigert oder verbessert
ist. Die Aktivität des Proteins wird dadurch erhöht.
Verfahren zur Einführung solcher Mutationen sind in der
Technik allgemein bekannt.
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Ein
anderer Aspekt betrifft Vektoren, enthaltend eine Nucleinsäure,
die ein Protein gemäß der Erfindung codiert, oder
ein funktionelles Äquivalent oder Teil davon. Wie hierin
verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Vektor” auf
ein Nucleinsäuremolekül, das eine andere Nucleinsäure,
mit der es verbunden wurde, transportieren kann. Eine Vektorenart
ist ein „Plasmid”, was sich auf ein ringförmiges
doppelsträngiges DNA-Molekül bezieht, in das weitere
DNA-Segmente eingeführt werden können. Eine andere
Vektorenart ist ein viraler Vektor, wobei weitere DNA-Segmente in
das virale Genom insertiert werden können. Bestimmte Vektoren
sind zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle, in die sie eingeführt
werden, fähig (z. B. bakterielle Vektoren mit einem DNA-Replikationsursprung,
der in den Bakterien funktional ist). Andere Vektoren werden in
das Genom einer Wirtszelle bei der Einführung in die Wirtszelle
integriert und folglich zusammen mit dem Wirtsgenom repliziert.
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Überdies
können bestimmte Vektoren die Expression von Genen, mit
denen sie operativ verknüpft sind, steuern. Solche Vektoren
werden hierin als „Expressionsvektoren” bezeichnet.
Im Allgemeinen liegen Expressionsvektoren von Nutzen in rekombinanten
DNA-Verfahren oft in Form von Plasmiden vor. Die Ausdrücke „Plasmid” und „Vektor” können
hierin austauschbar verwendet werden, da das Plasmid die am häufigsten
verwendete Form des Vektors ist. Die Erfindung soll jedoch auch
andere Formen von Expressionsvektoren, wie virale Vektoren (z. B.
replikationsdefekte Retroviren, Adenoviren und adenoassoziierte
Viren), die äquivalente Funktionen bedienen, umfassen.
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung können
für die Expression von wie oben definierten Enzymen in
einem geeigneten Mikroorganismus gestaltet sein. Expressionsvektoren,
die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, umfassen aus
Chromosomen, Episomen und Viren stammende Vektoren, z. B. Vektoren,
die von bakteriellen Plasmiden abgeleitet sind, Bacteriophage und
Vektoren, die aus Kombinationen davon abgeleitet sind, wie die,
die von genetischen Plasmid- und Bacteriophagen-Elementen abgeleitet sind,
wie Cosmide und Phagemide.
-
Die
rekombinanten Vektoren der Erfindung umfassen eine Nucleinsäure
der Erfindung in einer Form, die für die Expression der
Nucleinsäure in einer Wirtszelle geeignet ist, was bedeutet,
dass der rekombinante Expressionsvektor eine oder mehrere regulatorische
Sequenzen, ausgewählt auf der Basis der für die
Expression zu verwendenden Wirtszellen, die operativ mit der zu
exprimierenden Nucleinsäuresequenz verknüpft sind,
umfasst. In einem rekombinanten Expressionsvektor sollte unter „operativ
verknüpft” zu verstehen sein, dass die Nucleotidsequenz
von Interesse mit der/den regulatorischen Sequenz(en) in einer Weise
verbunden ist, die die Expression der Nucleotidsequenz gestattet
(z. B. in einem In-vitro-Transkriptions/Translations-System oder
in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingeführt
wird). Der Ausdruck „regulatorische Sequenz” soll
Promotoren, Enhancer und andere Expressionskontrollelemente (z.
B. Attenuatoren) umfassen. Solche regulatorischen Sequenzen werden
beispielsweise in „Methods in Enzymology",
Band 185: „Gene Expression Technology", Goeddel
DV (Hrsg.), Academic Press (San Diego, CA), 1990, beschrieben.
Regulatorische Sequenzen umfassen die, die die konstitutive oder
induzierbare Expression einer Nucleotidsequenz in vielen Arten von
Wirtszellen steuern, und die, die die Expression der Nucleotidsequenz
nur in einer bestimmten Wirtszelle steuern (z. B. Gewebe-spezifische
regulatorische Sequenzen). Ein Fachmann wird erkennen, dass die
Gestaltung des Expressionsvektors von Faktoren wie der Wahl der
zu transformierenden Wirtszelle, dem Expressionsgrad des gewünschten
Proteins, usw. abhängen wird. Die Expressionsvektoren der
Erfindung können in Wirtszellen eingeführt werden,
um dadurch Proteine oder Peptide, die von den hierin beschriebenen Nucleinsäuren
codiert werden, einschließlich, jedoch nicht beschränkt
auf mutante Proteine, Fragmente davon, Varianten oder funktionelle Äquivalente
davon, und Fusionsproteine, die von einer hierin beschriebenen Nucleinsäure
codiert werden, herzustellen.
-
Das
DNA-Insert kann mit einem geeigneten Promotor, der entweder ein
konstitutiver oder induzierbarer Promotor sein kann, operativ verknüpft
sein. Der Fachmann wird wissen, wie geeignete Promotoren auszuwählen
sind. Die Expressionskonstrukte können Stellen für
die Transkriptionsinitiation, Termination und in der transkribierten
Region eine Ribosomenbindungsstelle für die Translation
enthalten. Der codierende Teil der reifen Transkripte, die von den
Konstrukten exprimiert werden, können vorzugsweise ein
Startcodon am Beginn und ein Stoppcodon, das sich geeigneterweise
am Ende des zu translatierenden Polypeptids befindet, umfassen.
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Vektor-DNA
kann in geeignete Wirtszellen mittels konventionellen Transformations-
oder Transfektionsverfahren eingeführt werden. Wie hierin
verwendet, sollen sich die Ausdrücke „Transformation”, „Konjugation” und „Transfektion” auf
eine Vielzahl von in der Technik bekannten Verfahren zur Einführung
fremder Nucleinsäure (z. B. DNA) in eine Wirtszelle beziehen,
Calciumphosphat- oder Calciumchlorid-Mitfällung, DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, Transduktion, Infektion, Lipofektion, kationische
Lipid-vermittelte Transfektion oder Elektroporation eingeschlossen.
Geeignete Verfahren zur Transformation oder Transfektion von Wirtszellen
sind in Sambrook, et al. (supra), Davis et al., („Basic
Methods in Molecular Biology", Elsevier (NY, USA), 1986)
und anderen Labortagebüchern zu finden.
-
Um
Zellen zu identifizieren und auszuwählen, in deren Genom
die fremde DNA integriert ist, wird ein Gen, das einen selektierbaren
Marker codiert (z. B. Antibiotikaresistenz), in die Wirtszellen
im Allgemeinen zusammen mit dem Gen von Interesse eingeführt.
Bevorzugte selektierbare Marker umfassen die, die Arzneimitteln,
wie Kanamycin, Tetracyclin, Ampicillin und Streptomycin, Resistenz
verleihen. Eine Nucleinsäure, die einen selektierbaren
Marker codiert, wird in eine Wirtszelle vorzugsweise an demselben
Vektor wie dem, der ein Protein gemäß der Erfindung
codiert, eingeführt oder kann an einem separaten Vektor,
wie beispielsweise einem Suizid-Vektor, der in der Wirtszellen nicht
replizieren kann, eingeführt werden. Zellen, die mit der
eingeführten Nucleinsäure stabil transfektiert
wurden, können durch Arzneimittelselektion identifiziert
werden (z. B. werden Zellen, in die das selektierbare Markergen
eingeführt wurde, überleben, während
die anderen Zellen sterben).
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Wie
oben erwähnt, können die Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung bei der gentechnischen Veränderung einer geeigneten
Wirtszelle verwendet werden, um diese für die Herstel lung,
beispielsweise in einem direkten Fermentationsverfahren, von Hy-T
zu verbessern und effizienter zu machen.
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Folglich
bezieht sich die Erfindung auch auf die gleichzeitige Verwendung
von Genen, die Polypeptide mit wie oben spezifizierten Aktivitäten
codieren. Eine solche Wirtszelle wird dann eine verbesserte Fähigkeit zur
direkten Herstellung von Hy-T zeigen.
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Die
Veränderung in dem Genom des Mikroorganismus kann z. B.
durch Ersetzen einer Wildtyp-DNA-Sequenz durch eine DNA-Sequenz,
die die Veränderung enthält, mittels einer Einfach-
oder Doppel-Crossing-over-Rekombination erhalten werden. Für
eine geeignete Auswahl von Transformanten des Mikroorganismus mit
der Veränderung in seinem Genom kann die Veränderung
z. B. eine DNA-Sequenz, die einen Antibiotikaresistenz-Marker codiert,
oder ein Gen, das eine mögliche Auxotrophie des Mikroorganismus ergänzt,
sein. Mutationen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt
auf Deletion-Insertion-Mutationen.
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Eine
Veränderung in dem Genom des Mikroorganismus, die zu einem
funktionelleren Polypeptid führt, kann auch durch zufälliges
Mutagenisieren des Genoms des Mikroorganismus unter Verwendung von
z. B. chemischen Mutagenen, Strahlung oder Transposonen und Selektion
oder Screenen nach Mutanten, die bessere oder effizientere Produzenten
eines oder mehrerer Fermentationsprodukte sind, erhalten werden.
Standardverfahren für Screening und Selektion sind einem
Fachmann bekannt.
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In
einer anderen speziellen Ausführungsform ist es gewünscht,
die Aktivität eines Proteins, ausgewählt aus der
Gruppe der hierin zuvor spezifizierten Enzyme, zu steigern und/oder
zu verbessern.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf Mikroorganismen, wobei die Aktivität
eines gegebenen Polypeptids gesteigert und/oder verbessert wird,
so dass die Ausbeute an Hy-T, das direkt hergestellt wird, erhöht
wird, vorzugsweise in den Organismen, die die Polypetide oder ein
aktives Fragment oder Derivat davon überexprimieren. Dies
kann beispielsweise durch Überführen eines Polynucleotids
gemäß der Erfindung in einen rekombinanten oder
nicht rekombinanten Mikroorganismus, der ein endogenes Äquivalent
des entsprechenden Gens enthalten kann oder nicht, erreicht werden.
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Der
Fachmann wird wissen, wie die Aktivität eines Proteins
gesteigert und/oder verbessert werden kann. Dies kann durch genetisches
Modifizieren des Wirtsorganismus in einer solchen Weise, dass er
mehr oder stabilere Kopien des Proteins erzeugt als der Wildtyp-Organismus,
erreicht werden. Es kann auch die Erhöhung der spezifischen
Aktivität des Proteins erreicht werden.
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In
den folgenden Abschnitten werden Verfahrensweisen beschrieben, wie
dieses Ziel zu erreichen ist, d. h., die Erhöhung in Bezug
auf Ausbeute und/oder Produktion von Hy-T durch Erhöhen
(Hochregulierung) der Aktivität eines speziellen Proteins.
Diese Verfahrensweisen finden mutatis mutandis auf dieselben Proteine Anwendung,
deren Funktionen im Vergleich zu dem Wildtyp-Gegenstück
gesteigert oder verbessert werden müssen.
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Modifikationen,
damit der Organismus mehr Kopien eines speziellen Gens, d. h. Überexprimieren
des Gens, und/oder Proteins produzieren kann, können die
Verwendung eines starken Promotors oder die Mutation (z. B. Insertion,
Deletion oder Punktmutation) (von Teilen) des Gens oder seiner regulatorischen
Elemente umfassen. Es kann auch die Insertion mehrerer Kopien des
Gens in einen geeigneten Mikroorganismus umfassen. Eine Erhöhung
der spezifischen Aktivität eines Proteins kann auch durch
in der Technik bekannte Verfahren erreicht werden. Solche Verfahren
können die Mutation (z. B. Insertion, Deletion oder Punktmutation) (von
Teilen) des codierenden Gens umfassen.
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Eine
Mutation, wie hierin verwendet, kann irgendeine Mutation sein, die
zu einem funktionelleren oder stabileren Polypeptid, z. B. funktionelleren
oder stabileren Genprodukten, führt. Dies kann beispielsweise
eine Veränderung in dem Genom eines Mikroorganismus umfassen,
die die Synthese des Proteins verbessert oder zur Expression des
Proteins mit einer veränderten Aminosäuresequenz
führt, deren Funktion verglichen mit dem Wildtyp-Gegenstück
mit nicht veränderter Aminosäuresequenz verbessert
und/oder gesteigert ist. Diese Interferenz kann bei der Transkriptions-,
Translations- oder Post-translations-Stufe auftreten.
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Der
Ausdruck „Erhöhung” der Aktivität,
wie hierin verwendet, umfasst das Erhöhen der Aktivität
von einem oder mehreren Polypeptiden in dem produzierenden Organismus,
welche wiederum von den entsprechenden hierin beschriebenen Polynucleotiden
codiert werden. In der Technik sind mehrere Verfahren zugänglich,
um die Erhöhung der Aktivität eines gegebenen
Proteins zu erreichen. Im Allgemeinen kann die spezifische Aktivität
eines Proteins erhöht werden oder die Kopienzahl des Proteins
kann erhöht werden.
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Um
eine solche Erhöhung zu erleichtert, kann die Kopienzahl
der Gene, die den hierin beschriebenen Polynucleotiden entsprechen,
erhöht werden. Alternativ kann ein starker Promotor verwendet
werden, um die Expression des Polynucleotids zu steuern. In einer
anderen Ausführungsform können der Promotor, die
regulatorische Region und/oder die Ribosomenbindungsstelle upstream
des Gens verändert werden, um die Expression zu erhöhen.
Die Expression kann auch gesteigert oder erhöht werden,
indem die relative Halbwertszeit der Messenger-RNA erhöht
wird. In einer anderen Ausführungsform kann die Aktivität
des Polypeptids selbst erhöht werden, indem eine oder mehrere
Mutationen in der Polypeptid-Aminosäuresequenz eingesetzt werden,
die die Aktivität erhöhen. Beispielsweise werden
eine Verringerung der relativen Km und/oder eine Erhöhung
der kcat des Polypeptids mit dessen entsprechendem Substrat zu einer
verbesserten Aktivität führen. Ebenso kann die
relative Halbwertszeit des Polypeptids erhöht werden. In
beiden Szenarien, welche gesteigerte Genexpression oder erhöhte
spezifische Aktivität sind, kann die Verbesserung durch
Verändern der Zusammensetzung des Zellkulturmediums und/oder
von Verfahren, die für die Kultivierung verwendet werden, erreicht
werden. Unter „gesteigerte Expression” oder „verbesserte
Aktivität”, wie hierin verwendet, ist eine Erhöhung
von mindestens 5%, 10%, 25%, 50%, 75%, 100%, 200% oder sogar mehr
als 500% im Vergleich zu einem Wildtyp-Protein, -Polynucleotid,
-Gen oder der Aktivität und/oder der Konzentration des
Proteins, bevor die Polynucleotide oder Polypeptide gesteigert und/oder
verbessert werden, zu verstehen. Die Aktivität des Proteins
kann auch durch Kontaktieren des Proteins mit einem spezifischen
oder allgemeinen Enhancer dieser Aktivität gesteigert werden.
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Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
die nicht als einschränkend betrachtet werden sollen.
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Beispiele für die
Hydroxytyrosol-Herstellung aus Tyrosol
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Materialien und Verfahren
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Stämme und Plasmide
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Die
für die Erfindung verwendeten Bakterienstämme
waren Escherichia coli W (ATCC 11105, American Type Culture Collection),
Escherichia coli TOP10 (Invitrogen). Die in dieser Studie verwendeten
Plasmide waren pCR-XL-TOPO (Invitrogen), pJF119EH (
Furste
et al., Gene (1986) 48: 119–131) und pJF119EH
hpaB hpaC (auch als pJF hpaB hpaC, pJFhpaBC oder pD1 bezeichnet).
Das Plasmid pJF119EH hpaB hpaC (alias pD1) ist in
WO 2004/015094 beschrieben und
wurde gemäß dem Budapester Vertrag am 23. Juli
2002 bei der DSMZ unter der Nummer DSM 15109 hinterlegt. Tabelle 1. Beschreibung von Stämmen
und Plasmiden, die für die Hydroxytyrosol-Herstellung verwendet
werden
Wirtsstamm & Plasmide | Beschreibung |
E.
coli TOP10 | F– mcrA Δ(mrr–hsdRMS–mcrBC) φ80lacZΔM15 ΔlacX74
deoR recA1 endA1 araΔ139 Δ(ara, leu)7697 galU
galK λ- rpsL(StrR) nupG. |
pD1
= pJFhpaBC | hpaBC-Gene,
die für 4-Hydroxyphenylessigsäure-3-monooxygenase
codieren, aus E. coli W ATCC 11105, kloniert als ein BamHI/HindIII-Fragment
in der MCS des Vektors pJF119EH unter der Kontrolle eines IPTG-induzierbaren
tac-Promotors; ApR. |
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Allgemeine Mikrobiologie
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Alle
Lösungen wurden in deionisiertem Wasser hergestellt. LB-Medium
(1 l) enthielt Bacto-Trypton (10 g), Bacto-Hefeextrakt (5 g) und
NaCl (10 g). Sofern nicht anders angegeben, waren die zugegeben
Antibiotika für die folgenden Endkonzentrationen geeignet:
Ampicillin (Ap), 100 mg/l; Kanamycin (Km), 50 mg/l; Chloramphenicol
(Cm), 33 mg/l. Stammlösungen aus 4-Hydroxyphenylessigsäure,
2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol und Tyrosol wurden in Kaliumphosphatpuffer
(50 mM, pH 7,0) hergestellt. Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG)
wurde als eine 100-mM-Stammlösung in Wasser hergestellt.
Lösungen aus LB-Medium, Kaliumphosphatpuffer, MgSO4 und D-Glucose wurden vor dem Mischen einzeln
autoklaviert. Lösungen aus Antibiotika, Tyrosol, 4-Hydroxyphenylessigsäure,
2-(3-Hydroxyphenyl)-ethanol, Ascorbinsäure, Glycerol und
IPTG wurden durch 0,22-μm-Membranen sterilisiert. Festes
Medium wurde durch die Zugabe von Difco-Agar auf eine Endkonzentration
von 1,5% (Gew./Vol.) hergestellt. Sofern nicht anders angegeben,
wurden Flüssigkulturen von E. coli bei 37°C unter
Rühren bei 250 U/min gezüchtet und wurden Feststoffkulturen
bei 30°C inkubiert. Das Bakterienwachstum wurde durch Messen
der optischen Dichte (O. D.) von Flüssigkulturen bei 600
nm (OD600) unter Verwendung eines Spektrophotometers überwacht.
Molekulare Standardklonierungsverfahren, die einem Fachmann allgemein
bekannt sind, wurden für die Konstruktion und Analyse von
Plasmid-DNA sowie für die Transformation von E. coli-Stämmen
durchgeführt, wie in Sambrook J. et al. „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" Cold Spring Harbor (NY, USA):
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 2001, beschrieben.
Kommerziell erhältliche Kits für die Isolierung
und Amplifikation von Nucleinsäuren wurden gemäß den
Anweisungen des Herstellers verwendet. QIAprep Spin Miniprep Kit
wurde von Qiagen erworben und für die Plasmid-DNA-Isolierung
verwendet. Das hochreine PCR-Matrizenherstellungskit wurde von Roche
Diagnostics erworben und für chromosomale DNA-Isolierung
verwendet. Polymerasekettenreaktionen (PCR) wurden mit HerculaseTM Enhanced DNA Polymerase von Stratagene
unter Verwendung eines iCyclers, einem thermischen Cycler von BioRad,
durchgeführt. Restriktionsenzyme wurden von New England
Biolabs oder Roche Diagnostics erworben. Nucleinsäureligationen
wurden unter Verwendung von T4-Ligase von Roche Diagnostics durchgeführt.
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Herstellung von Substratlösungen
aus getrocknetem Olivenabwasser (OWW), das Hydroxytyrosol und Tyrosol enthält.
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Olivenabwasser
(OWW) wurde für eine leichte Manipulation in seiner getrockneten,
pulverisierten Form verwendet. Zwei Lösungen wurden in
separaten Zentrifugenröhrchen durch Auflösen des
getrockneten OWW (5 g) in Kaliumphosphatpuffer (15 ml, 50 mM, pH
7,0) hergestellt. Der Hydroxytyrosolgehalt, bezogen auf das Gewicht,
in dem getrockneten OWW betrug ~2% und der Tyrosolgehalt betrug
~2%. Die Lösungen wurden unter Verwendung von KOH auf einen
pH von 7,0 titriert, dann zentrifugiert (16 min, 4000 U/min, 4°C), um
Feststoff und Olivenöl aus der Tyrosol- und Polyphenol-enthaltenden
wässerigen Phase abzutrennen. Jede wässerige Phase
wurde in ein sauberes Zentrifugenröhrchen überführt,
und der Zentrifugationsschritt wurde zweimal wiederholt. Die OWW-Lösungen
wurden dann vereinigt, homogenisiert und ohne Sterilisation verwendet.
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Herstellung von Substratlösungen
aus Extrakten von Olivenabwasser, das Hydroxytyrosol und Tyrosol
enthält.
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Der
Hydroxytyrosolgehalt, bezogen auf das Gewicht, wurde durch Extraktion
des OWW unter Verwendung organischer Lösungsmittel auf
~3,9% erhöht und der Tyrosolgehalt auf ~0,4%. Die resultierenden
viskosen OWW-Extrakte wurden durch Mikrowellenerwärmung
für 30 s verflüssigt. Die OWW-Extrakte (5 g) wurden nach
kräftigem Verwirbeln und Erwärmen auf 40°C
in Kaliumphosphatpuffer (5 ml, 50 mM, pH 7,0) gelöst. Der pH
wurde unter Verwendung von KOH auf 7,0 eingestellt. Das Lösungsvolumen
wurde unter Verwendung von Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0)
auf 15 ml eingestellt. Die Lösungen wurden ohne Sterilisation
verwendet.
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HPLC-Analyse
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Zu
mehreren Zeitpunkten während des Kultivierungs- und Inkubationszeitraums
wurden Reaktionsproben (1,0 ml) genommen. Die Proben wurden zentrifugiert,
um Zelltrümmer zu entfernen. Der klare Überstand
(0,75 ml) wurde in eine Braunglasampulle für die HPLC-Analyse überführt.
Umkehrphasen-HPLC-Verfahren wurden für die gleichzeitige
Quantifizierung von Tyrosol, Hydroxytyrosol, 4-Hydroxyphenylessigsäure, 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure,
Tyramin, L-Tyrosin und verwandte Substanzen entwickelt (siehe nachstehend):
Verfahren 2 führt im Vergleich zu Verfahren 1 zu einer
besseren Trennung von L-Tyrosin und Tyramin (Tabelle 2). HPLC wurde
auf einem Agilent 1100 HPLC-System, ausgestattet mit einem thermostatischen
Autosampler und einem Diodenarraydetektor, durchgeführt.
Die Trennung wurde unter Verwendung einer Phenomenex Security Guard
C18-Vorsäule (4 mm × 3,0 mm I. D.) und einer analytischen
YMC Pack ProC18-Säule (5 μm, 150 mm × 4,6
mm I. D.) durchgeführt. Die Säulentemperatur wurde
bei 23°C und die Fließgeschwindigkeit bei 1,0
ml/min gehalten. Typischerweise variierte der Säulendruck
von 70 (zu Beginn) bis 120 bar. Probendetektion wurde bei 210 nm
erreicht. Das Injektionsvolumen betrug 3 μl. Die Verbindungen
wurden durch Vergleich der Retentionszeiten und deren online aufgezeichneten
UV-Spektren mit denen von Referenzverbindungen identifiziert. Die
Konzentrationen wurden durch Integration von Peakflächen
und basierend auf zuvor konstruierten Standardkalibrierungskurven
berechnet (siehe Tabelle 2 für eine Auflistung der Retentionszeiten).
Verfahren
1: Ein Gradient von Acetonitril (ACN) in 0,1% wässeriger
Methansulfonsäure wurde als eine mobile Phase mit dem folgenden
Elutionsprofil verwendet: 0 bis 5 min, 10% ACN; 5 bis 20 min, Erhöhen
von ACN auf 90%; 20 bis 25 min, Halten von ACN bei 90%.
Verfahren
2: Ein Gradient von ACN in 0,1% wässeriger Methansulfonsäure
wurde als eine mobile Phase mit dem folgenden Elutionsprofil verwendet:
0 bis 3 min, 6% ACN; 4 bis 20 min, Erhöhen von ACN auf
70%; 20 bis 25 min, Halten von ACN bei 70%. Tabelle 2. HPLC-Retentionszeiten
Verbindungsname | Abkürzung
der Verbindung | Retentionszeit
(min) |
| | Verfahren
1 (alt) | Verfahren
2 (neu) |
Hydroxytyrosol | HO-Tyrosol | 4,80 | 7,65 |
3,4-Dihydroxyphenylessigsäure | 3,4-DHPA | 6,50 | 9,11 |
Tyrosol | 4-HPE | 7,80 | 10,00 |
4-Hydroxyphenylessigsäure | 4-HPA | 9,59 | 11,35 |
2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol | 3-HPE | 9,63 | 11,39 |
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Beispiel 1: Biokonversion von Tyrosol
zu Hydroxytyrosol durch nicht-pathogene Escherichia coli-Stämme.
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Der
nicht-pathogene Mikroorganismus Escherichia coli W ATCC 11105 wurde
hinsichtlich seiner Fähigkeit, Tyrosol in Hydroxytyrosol
zu transformieren, getestet (Prieto M. A. und Garcia J.
L. Biochem. Biophys. Res. Comm. (1997) 232: 759–765).
Die Expression chromosomaler hpa-Gene wie hpaB und hpaC, die die Zweikomponenten-Flavin-diffusionsfähige
4-Hydroxyphenylacetat-3-monooxygenase codieren, konnten durch Zugabe
von Phenylessigsäure und/oder davon abgeleiteten Molekülen,
wie zum Beispiel 4-Hydroxyphenylessigsäure oder 3-Hydroxyphenylessigsäure,
zu dem Zellkulturmedium induziert werden. Eine Einzelkolonie von
E. coli W, gesammelt von einer Platte mit verfestigtem LB-Medium,
wurde zur Inokulation von 50 ml der LB-Kulturlösung verwendet.
Die resultierende Kultur wurde über Nacht bei 37°C
unter Schütteln bei 250 U/min, um die richtige Belüftung
sicherzustellen, inkubiert. Das Über-Nacht-Wachstum wurde
zur Inokulation jeder der beiden 50 ml-Kulturen einer frischen LB-Kulturlösung
auf eine optische Dichte (O. D.) bei 600 nm von 0,1 verwendet. Die
Kultivierung wurde unter denselben Bedingungen fortgesetzt, bis
eine O. D. bei 600 nm von 0,5 erreicht war. Zu diesem Zeitpunkt
wurde die hpaBC-Genexpression durch die Zugabe von 1 mM 4-Hydroxyphenylessigsäure
zu einer der Kulturen induziert. Die zweite Kultur wurde nicht behandelt,
was E. coli W-Kontrollzellen lieferte, die die hpaBC-Gene nicht
exprimierten. Das Heranziehen wurde für weitere 3,5 Stunden
fortgesetzt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, mit
5 ml Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) gewaschen und schließlich
in frischem Puffer auf eine endgültige O. D. von 20–40
resuspen diert. Variierende Mengen der Zellsuspension (0,25–3,0
ml) wurden in Biotransformationsreaktionen (5 ml) in Gegenwart von
Tyrosol (16 mM) und Ascorbinsäure (40 mM) in Kaliumphosphatpuffer
(50 mM, pH 7,0) eingebracht. Die Reaktionen wurden bei 37°C
unter Schütteln bei 250 U/min, um die richtige Belüftung
sicherzustellen, inkubiert. Die Proben wurden abgezogen, und das
Fortschreiten der Reaktion wurde durch HPLC-Analyse der zellfreien Überstände überwacht,
wie im Abschnitt Materialien und Verfahren beschrieben. Nach einer
Reaktionszeit von 18 h wurde Hydroxytyrosol mit einer Ausbeute von
bis zu 26% (mol/mol aus Tyrosol) in Reaktionen, die auf eine O.
D. bei 600 nm von 20 induzierte E. coli W-Zellen enthielten, erhalten.
Die E. coli W-Zellen, die während der Kultivierung nicht
mit dem Induktor 4-Hydroxyphenylessigsäure behandelt wurden,
katalysierten die Bildung von Hydroxytyrosol aus Tyrosol nicht.
Unsere Beobachtungen demonstrieren, das hochregulierte hpaBC-Genexpression
zur Tyrosolkonversion zu Hydroxytyrosol durch E. coli W ATCC 11105-Zellen
führt. Bis heute wurde die Fähigkeit von Mikroorganismen,
Tyrosol in Hydroxytyrosol umzuwandeln, immer mit ihrer Fähigkeit,
Tyrosol als die alleinige Kohlenstoffund Energiequelle für
das Wachstum zu nutzen, in Verbindung gebracht (Allouche
N. et al. Appl. Environ. Microbiol. (2004) 70: 2105–2109
und J. Agric. Food. Chem. (2005) 53: 6525–6530),
jedoch wurden die Enzyme oder codierenden Gene selbst, die die Bildung
von Hydroxytyrosol katalysieren, bisher nicht identifiziert. Bisher
wurde noch kein E. coli-Stamm beschrieben, der fähig ist,
auf Tyrosol als alleinige Kohlenstoff- und Energiequelle zu wachsen
(Diaz E. et al. Microbiol. Mo/. Biol. Rev. (2001) 65: 523–569).
Die Entdeckung, dass ein E. coli-Stamm wie E. co/i W ATCC 11105
zur Tyrosol-zu-Hydroxytyrosol-Umwandlung fähig ist, war
daher unerwartet. Ebenso unerwartet war die eindeutige Feststellung,
dass das Enzym 4-Hydroxyphenylacetat-3-monooxygenase (HpaBC) und
die codierenden Gene hpaB und hpaC für die Hydroxytyrosolproduktion
aus Tyrosol verantwortlich sind.
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Beispiel 2: Biokonversion von Tyrosol
zu Hydroxytyrosol durch ruhende Escherichia coli-Zellen, die hpaB-
und hpaC-Gene exprimieren.
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Die
offenen Leseraster (ORFs) von hpaB (SEQ ID NR.: 1) und hpaC (SEQ
ID NR.: 3) aus E. coli W ATCC 11105, die eine 4-Hydroxyphenylacetat-3-hydroxylase
(SEQ ID NR.: 2) bzw. eine Flavin: NAD(P)H-Reduktase (SEQ ID NR.:
4) codieren, wurden wie von Kramer M. et al.
WO 2004/015094 beschrieben, zugänglich gemacht.
In dem resultierenden Plasmid pD1 wurden die hpaBC-Gene aus dem
IPTG-induzierbaren tac-Promotor transkribiert. Kompetente Zellen
des E. coli-Stammes TOP10 (Invitrogen), ein E. coli K-12-Derivat,
das keine hpa-Gene aufweist, wurden mit dem Plasmid pD1 transformiert.
Der resultierende rekombinante E. coli-Stamm TOP10/pD1 wurde hinsichtlich
seiner Fähigkeit, Tyrosol in Hydroxytyrosol umzuwandeln,
getestet. Die Impfmaterialien wurden mit einer Einzelkolonie von
E. coli TOP10/pD1 gestartet und über Nacht bei 37°C unter
Rühren bei 250 U/min in LB-Kulturlösung (5 ml),
enthaltend Ampicillin (100 mg/l), gezüchtet. Ein aliquoter Teil
der Übernachtkultur (1% Impfmaterial) wurde in frische
LB-Kulturlösung (25 ml), enthaltend Ampicillin (100 mg/ml), überführt.
Die Kultur wurde bei 37°C unter Rühren bei 250
U/min auf OD
600 = 0,5 gezüchtet,
wobei zu diesem Zeitpunkt die Proteinexpression durch die Zugabe
von IPTG auf eine Endkonzentration von 1 mM induziert wurde. Die
Kultivierung wurde fortgesetzt, bis eine OD
600 von
1,0 erreicht war. Die Zellen wurden durch Zentrifugation (3220 g,
15 min) geerntet, dann in 5 ml Tris-HCl-Puffer (10 mM, pH 8,0) resuspendiert.
Aliquote Teile (1 ml) wurden in drei separate Reaktionsröhrchen
verteilt: Röhrchen Nr. 1 wurde mit Tyrosol (5 mM) behandelt;
Röhrchen Nr. 2 wurde mit 4-Hydroxyphenylessigsäure
(5 mM) behandelt, was eine Positivkontrolle lieferte; Röhrchen
Nr. 3 wurde nicht behandelt, was eine Negativkontrolle lieferte.
Nach einer Inkubation von 48 h bei 37°C unter Schütteln
bei 350 U/min zeigten nur die Röhrchen Nr. 1 und 2 eine
braune Färbung, was ein Anzeichen für die Bildung
von Catecholderivaten ist. Die Bildung von Hydroxytyrosol aus Tyrosol
in Röhrchen Nr. 1 wurde durch DC-Analyse bestätigt.
Ruhende Zellen von E. coli TOP10/pD1, die Plasmid-codierte hpaBC-Gene
exprimieren, katalysierten die Bildung von Hydroxytyrosol aus Tyrosol
in einem 20%igen Umwandlungsverhältnis, wie durch
1H-NMR-Analyse des zellfreien Reaktionsüberstandes
beurteilt werden konnte. Dieses Experiment demonstriert Tyrosolhydroxylaseaktivität
für das hpaB- und hpaC-codierte Enzym HpaBC. Ein Fachmann
wird erkennen, dass zahlreiche andere Mikroorganismen als E. coli,
die 4-Hydroxyphenylessigsäure oder ähnliche aromatische
Moleküle metabolisieren können, erwartungsgemäß auch
Hydroxytyrosol mittels aromatischer Hydroxylierung produzieren können,
ungeachtet dessen, ob diese Mikroorganismen Tyrosol oder Hydroxytyrosol
als eine Kohlenstoff- und Energiequelle nutzen können oder
nicht.
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Beispiel 3: Biokonversion von 2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol
zu Hydroxytyrosol durch ruhende Escherichia coli-Zellen, die hpaB-
und hpaC-Gene exprimieren.
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Die
Impfmaterialien wurden mit einer Einzelkolonie von E. coli TOP10/pD1
gestartet und über Nacht bei 37°C unter Rühren
bei 250 U/min in LB-Kulturlösung (5 ml), enthaltend Ampicillin
(100 mg/l), gezüchtet. Ein aliquoter Teil der Übernachtkultur
wurde in jede von zwei Kulturen einer frischen LB-Kulturlösung
(50 ml), enthaltend Ampicillin (100 mg/ml), überführt.
Beide Kulturen wurden bei 37°C unter Rühren bei
250 U/min auf OD600 = 0,85 gezüchtet,
wobei zu diesem Zeitpunkt die Proteinexpression in einer der Kulturen
durch Zugabe von IPTG auf eine Endkonzentration von 0,5 mM induziert
wurde. Die andere Kultur wurde nicht behandelt, was Zellen für
Negativkontrollen lieferte. Die Kultivierung wurde für
3 h bei 37°C unter Schütteln fortgesetzt. Die
Zellen wurden durch Zentrifugation (2500 g, 10 min) geerntet, in
5 ml Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) gewaschen, dann in 8 ml
desselben Puffers auf eine endgültige OD600 =
11 für die Kontrollzellen und OD600 =
10,5 für die IPTG-behandelten Zellen resuspendiert. Aliquote
Teile (1 ml) wurden in separaten Reaktionsröhrchen verteilt:
die Röhrchen 1a, 2a und 3a enthielten Kontrollzellen; die
Röhrchen 1b, 2b und 3b enthielten IPTG-behandelte E. coli
TOP10/pD1-Zellen; die Röhrchen 1a und 1b wurden mit Ethanol
(0,1 ml) behandelt, was eine Negativkontrolle lieferte; die Röhrchen
2a und 2b wurden mit Tyrosol (15 mM) behandelt, was eine Positivkontrolle
lieferte; und die Röhrchen 3a und 3b wurden mit 2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol
(25 mM) behandelt. Die Reaktionen wurden für 20 h bei 37°C
unter Schütteln bei 250 U/min inkubiert. Nur die Röhrchen
2b und 3b zeigten eine braune Verfärbung, was ein Anzeichen
für die Bildung von Catecholderivaten wie Hydroxytyrosol
ist. In den Negativkontrollreaktionen 1a oder 1b, die mit Ethanol
behandelt wurden, wurde durch HPLC-Analyse kein Hydroxytyrosol detektiert.
Als Positivkontrolle bestätigte die HPLC-Analyse der zellfreien Überstände
der Reaktionen 2a und 2b, dass die Produktion von Hydroxytyrosol
aus Tyrosol im Vergleich zu Reaktionen, enthaltend die E. coli TOP10/pD1-Kontrollzellen
(Umwandlungsverhältnis von weniger als 4 mol-%), in Reaktionen,
enthaltend die IPTG-induzierten E. coli TOP10/pD1-Zellen (Umwandlungsverhältnis von
bis zu 26 mol-%), höher war. Die HPLC-Analyse der Reaktionen
3a und 3b demonstrierte, dass ruhende Zellen von E. coli TOP10/pD1,
die Plasmid-codierte hpaBC-Gene exprimieren, die Produktion von
Hydroxytyrosol aus einer anderen Quelle als Tyrosol katalysierten:
Reaktionen, enthaltend IPTG-induzierte E. coli TOP10/pD1-Zellen
zeigten ein 2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol-zu-Hydroxytyrosol-Biokonversionsverhältnis
von 4–6%, während das Biokonversionsverhältnis
für Reaktionen mit E. coli TOP10/pD1-Kontrollzellen 0,5%
nicht überstieg. Dieses Experiment demonstriert, dass die
hpaB- und hpaC-codierte aromatische Monooxygenase HpaBC 2-(3-Hydroxyphenyl)ethanol
als ein Substrat annimmt. Diese Biotransformation eines anderen
Substrats als Tyrosol zur Herstellung von Hydroxytyrosol war bisher
beispiellos.
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Beispiel 4: Verbesserung der Biokonversion
von Tyrosol zu Hydroxytyrosol durch ruhende Escherichia coli-Zellen,
die hpaB- und hpaC-Gene exprimieren.
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Zur
Maximierung der Biokonversionsausbeute von Hydroxytyrosol aus Tyrosol
wurden Moleküle wie Glutathion oder Glycerol zugegeben.
In einem typischen Experiment wurde eine Einzelkolonie von E. coli TOP10/pD1
zur Inokulation von 50 ml LB-Kulturlösung, ergänzt
mit Ampicillin (100 mg/ml), zur Plasmiderhaltung verwendet. Die
resultierende Kultur wurde über Nacht bei 37°C
unter Schütteln bei 250 U/min, um die richtige Belüftung
sicherzustellen, gezüchtet. Das Über-Nacht-Wachstum
wurde zur Inokulation mehrer Arbeitskulturen von 50 ml LB-Kulturlösung,
ergänzt mit Ampicillin, auf eine Ausgangs-O. D. bei 600
nm von 0,1 verwendet. Die resultierenden Kulturen wurden bei 37°C
geschüttelt, bis eine O. D. bei 600 nm von 0,8–1,0 erreicht
war, wobei zu diesem Zeitpunkt dem Medium IPTG auf eine Endkonzentration
von 0,5 mM zugegeben wurde. Die Kulturen wurden bei 37°C
einen 3,5stündigen Induktionszeitraum weiter geschüttelt
und dann auf Eis abgeschreckt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation
geerntet, mit Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) gewaschen, erneut
durch Zentrifugation geerntet und schließlich in Phosphatpuffer
(50 mM, pH 7,0) auf eine endgültige O. D. bei 600 nm von
20–30 resuspendiert. Die resultierenden Zellen wurden unmittelbar
in Biotransformationsreaktionen (5 ml), enthaltend Tyrosol (16 mM),
in Phosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) eingebracht. Reaktionen, in denen
Zellen zugegeben wurden, um eine O. D. bei 600 nm von 6–8
zu erhalten, produzierten Hydroxytyrosol in 23%iger Umwandlung (mol/mol
aus Tyrosol) nach einer Reaktionszeit von 18 h. Unter denselben
Reaktionsbedingungen, aber in Gegenwart von Glutathion (40 mM) wurde
Hydroxytyrosol in 49%iger Umwandlung (mol/mol aus Tyrosol) produziert.
Unter ähnlichen Reaktionsbedingungen, aber in Gegenwart von
Glycerol (50 mM), wurde Hydroxytyrosol in 62%iger Umwandlung (mol/mol
aus Tyrosol) produziert. Wurden dem Reaktionsgemisch sowohl Glycerol
(25 mM) als auch Ascorbinsäure (20 mM) zugegeben, erhöhten sich
die Hydroxytyrosolumwandlungsverhältnisse auf 83% (mol/mol
aus Tyrosol). Unter denselben Reaktionsbedingungen wurde 4-Hydroxyphenylacetat
(16 mM) anstelle von Tyrosol als das Ausgangsmaterial verwendet.
In Gegenwart von Glutathion (50 mM) wurde selbst nach längeren
Reaktionszeiten kein erwartetes 3,4-Dihydroxyphenylacetatprodukt
in dem Reaktionsgemisch detektiert. Wurden sowohl Ascorbat als auch
Glycerol zugegeben, wurden nicht mehr als 3% Umwandlung zu 3,4-Dihydroxyphenylacetat
(mol/mol aus 4-Hydroxyphenylacetat) erreicht, wobei dies noch überraschender
ist, da 4-Hydroxyphenylacetat angeblich das natürliche
Substrat von HpaBC ist (Prieto M. A. et al. J. Bacteriol
(1993) 175: 2162–2167).
-
Beispiel 5: Verbesserung der Biokonversion
von Tyrosol zu Hydroxytyrosol durch wachsende Escherichia coli-Zellen,
die hpaB- und hpaC-Gene exprimieren.
-
Zum
weiteren Testen der Stabilität der Hydroxytyrosolproduktion
aus Tyrosol wurde die HpaBC-katalysierte Biotransformation unter
Verwendung von wachsenden E. coli TOP10/pD1-Zellen, die hpaB- und hpaC-Gene
exprimieren, durchgeführt. In einem typischen Experiment
wurde eine Einzelkolonie von E. coli TOP10/pD1 zum Inokulieren von
50 ml einer LB-Kulturlösung, ergänzt mit Ampicillin
(100 mg/ml), zur Plasmiderhaltung verwendet. Die resultierende Kultur
wurde über Nacht bei 37°C unter Schütteln
bei 250 U/min, um die richtige Belüftung sicherzustellen,
gezüchtet. Das Über-Nacht-Wachstum wurde zum Inokulieren
mehrerer Arbeitskulturen von 50 ml einer LB-Kulturlösung,
ergänzt mit Ampicillin, auf eine Ausgangs-O. D. bei 600
nm von 0,1 verwendet. Die resultierenden Kulturen wurden bei 37°C
geschüttelt, bis eine O. D. bei 600 nm von 0,8–1,0
erreicht war, wobei zu diesem Zeitpunkt dem Medium IPTG auf eine
Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben wurde. Die Kulturen wurden
bei 37°C und 250 U/min weitere 4 h geschüttelt.
Die Experimente wurden durch Zugabe des Substrats Tyrosol auf eine
Endkonzentration von 8,3 mM initiiert (t = 0). Auch Glycerol (27 mM)
und Ascorbinsäure (20 mM) wurden dem Kulturmedium zu diesem
Zeitpunkt zugegeben. Zu mehreren Zeitpunkten wurden Proben (1 ml)
aus den wachsenden E. coil TOP10/pD1-Kulturen abgezogen und die
entsprechenden zellfreien Kulturüberstände durch
HPLC analysiert. Typischerweise wurden Proben der Bakterienkulturen
kurz vor der Substratzugabe (t = –0,3 h) für eine
Hintergrundüberprüfung; unmittelbar nach der Substratzugabe
für eine experimentelle Messung der anfänglichen
Substratkonzentration (t = 0); dann 1–2 h nach der Substratzugabe
zur Detektion potentieller biosynthetischer Zwischenprodukte und
schließlich 16 h und 40 h nach der Substratzugabe zur Messung
der Produkt- und Nebenproduktkonzentrationen genommen. Die E. coil
TOP10/pD1-Wachstumszellen können Tyrosol zu Hydroxytyrosol
in einem 55- bis 62%igen Biokonversionsverhältnis (mol/mol
aus Tyrosol) innerhalb einer Reaktionszeit von 1,6 h transformieren.
Nach 16stündiger Reaktion war das gesamte Tyrosol verbraucht
und in einem 93- bis 100mol-%igen Umwandlungsverhältnis
in Hydroxytyrosol umgewandelt, wie durch HPLC-Analyse beurteilt
werden konnte.
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Steigerung der Tyrosol-zu-Hydroxytyrosol-Biokonversion
-
Beispiel 6: Biotransformation von Tyrosol
zu Hydroxytyrosol in einem 20-Liter-Fed-Batch-Fermenter unter Verwendung
von wachsenden E. coli TOP10/pD1-Zellen, die hpaB- und hpaC-Gene
exprimieren.
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Die
Kultivierung des E. coli-Stammes TOP10/pD1 unter Fed-Batch-Fermentationsbedingungen
wurde in einem New Brunswick Scientific BioFlo 4500-Kulturgefäß mit
einer Arbeitskapazität von 20 l durchgeführt. Temperatur,
pH und gelöster Sauerstoff (D. O.) wurden mit PID-Kontrollschleifen
kontrolliert. Die Temperatur wurde bei 27°C gehalten. Die
Zugabe von konzentriertem NaOH oder konzentrierter H2SO4 wurde zur Aufrechterhaltung des pH bei
7,2 verwendet. D. O. wurde unter Verwendung eines O2-Sensors überwacht
und bei 30% Luftsättigung gehalten, indem die Rührergeschwindigkeit
reguliert wurde. Der Luftstrom wurde auf 7,8 nl/min eingestellt.
Schaumhemmer (Basildon 86/013k) wurde nach Bedarf zugegeben. Die
anfängliche Glucosekonzentration in dem Fermentationsmedium
betrug 8,8 g/l. Nach dem anfänglichen Glucoseverbrauch
wurde die Glucosekonzentration während der Fermentation
unter 1 g/l gehalten, indem die Zugaberate einer Glucosespeisung
(500 g/l) kontrolliert wurde. Alle Lösungen wurden in deionisiertem
Wasser hergestellt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist. Das
Fermentations-Vorkulturmedium (1 l) enthielt Hefeextrakt (19 g), Na2HPO4·2H2O (8,9 g), KH2PO4 (6,8 g), NH4Cl
(2,4 g) und Ampicillin (100 mg). Das Fermentationsmedium (1 l) enthielt
K2HPO4 (7 g), Zitronensäuremonohydrat
(1 g), MgSO4·7H2O
(2,3 g), Ammoniumsulfat (1,7 g), Hefeextrakt (40 g), FeSO4·7H2O (30
mg) und wurde in dem Fermentationsgefäß zusammen
mit den kalibrierten pH- und O2-Sensoren
sterilisiert. Eine Lösung aus Glucosemonohydrat (400 g/l)
wurde separat autoklaviert und dem sterilen Fermentationsmedium
vor der Inokulation auf eine Endkonzentration von 8,8 g/l zugegeben.
Eine Stammlösung von Ampicillin (12 g/l) wurde durch eine
0,22-μm-Membran filtersterilisiert und dem sterilen Fermentationsmedium
vor der Inokulation auf eine Endkonzentration von 0,1 g/l zugegeben.
Eine IPTG-Stammlösung (20 g/l) wurde hergestellt. Substrat
und Additivlösungen wurden durch Auflösen von
35 g Tyrosol in 90 ml Ethanol, 63 g Ascorbinsäure in 200
ml Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) und 36 g Glycerol in 70
ml Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) hergestellt. Die Lösungen
von IPTG, Ascorbinsäure und Glycerol wurden durch eine
0,22-μm-Membran filtersterilisiert. Die Zelldichten wurden
durch Verdünnen der Fermentationskulturlösung
mit Wasser, gefolgt von Messungen der Absorption bei 600 nm (OD600) bestimmt. Proben der Fermentationskulturlösung
(7,5 ml) wurden periodisch genommen, Zellen wurden durch Zentrifugation
(4300 g, 4°C, 6 min) abgetrennt und der zellfreie Überstand
wurde durch HPLC analysiert.
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Gefrorene
Zellvorräte in 20% Glycerol wurden durch Einführung
einer Einzelkolonie von E. coli TOP10/pD1, gesammelt von einer frisch
ausgestrichenen Agarplatte, in 100 ml LB-Medium, enthaltend 100 mg/l
Ampicillin, hergestellt. Die Kultur wurde bei 37°C unter
Rühren bei 200 U/min gezüchtet, bis eine OD600 von 0,6 erreicht war. Bis zu 35 gefrorene
Zellvorräte wurden aseptisch durch Mischen von 0,6 ml einer
bakteriellen Zellkultur mit 0,4 ml einer 50%igen Glycerollösung
in 2-ml-Kryophiolen hergestellt. Die resultierende Zellsuspension
wurde bei –80°C bis zur Verwendung eingefroren.
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Fermentationsvorkulturen
wurden in Schüttelkolben (2 l), enthaltend steriles Vorkulturmedium
(300 ml), inokuliert mit 1 ml gefrorenen E. coli TOP10/pD1-Zellen
in 20% Glycerol, durchgeführt. Die Vorkulturen wurden bei
220 U/min und 27°C 24 h geschüttelt. Die Fermentationsexperimente
wurden initiiert (t = 0), als 240 ml Vorkultur (4%iges Impfmaterial)
in das Fermentergefäß, enthaltend steriles Fermentationsmedium
(6 l), Glucose (53 g) und Ampicillin (0,6 g), überführt
wurden. Die Glucosespeisung wurde 11 h nach Beginn des Verfahrens
begonnen. Die Genexpression wurde durch Zugabe von 50 ml einer IPTG-Stammlösung
(20 g/l) in das Bioreaktorgefäß 23 h und erneut
27 h nach Beginn des Verfahrens induziert. Zu diesem Zeitpunkt (t
= 27 h) wurden Tyrosol (35 g), Ascorbinsäure (63 g) und
Glycerol (36 g) in den Bioreaktor gegeben. Die HPLC-Analyse der
Kulturüberstände deckte auf, dass das Tyrosol
vollständig verbraucht und in einem 54%-mol/mol-Biokonversionsverhältnis
und in weniger als 1,5 h von wachsenden E. coli TOP10/pD1-Zellen
(~182 g Trockenzellgewicht), die hpaB- und hpaC-Gene exprimieren,
in Hydroxytyrosol umgewandelt und in ~7,8 kg Fermentationskulturlösung
kultiviert worden war.
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Beispiel 7: Großmaßstäbliche
Biotransformation von Tyrosol zu Hydroxytyrosol unter Verwendung
von ruhenden E. coli TOP10/pD1-Zellen, die hpaB- und hpaC-Gene exprimieren.
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Die
Kultivierung des E. coli-Stammes TOP10/pD1 wurde in einem New Brunswick
Scientific BioFlo 4500-Kulturgefäß mit einer Arbeitskapazität
von 20 l unter Fed-Batch-Fermentationsbedingungen, wie in dem vorstehenden
Beispiel beschrieben, durchgeführt. Die Fermentationsexperimente
wurden initiiert (t = 0), als 240 ml Vorkultur (4%iges Impfmaterial)
in das Fermentergefäß, enthaltend steriles Fermentationsmedium
(6 l), Glucose (53 g) und Ampicil lin (0,6 g), überführt
wurden. Die Glucosespeisung wurde 11 h nach Beginn des Verfahrens
begonnen. Die Genexpression wurde durch Zugabe von 50 ml einer IPTG-Stammlösung
(20 g/l) in das Bioreaktorgefäß 23 h nach Beginn
des Verfahrens induziert. Etwa 3–4 h nach der IPTG-Zugabe
wurden die Zellen durch Zentrifugation (4300 g, 4°C, 5
min) geerntet, mit kaltem Kaliumphosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) gewaschen,
dann erneut durch Zentrifugation geerntet. Die resultierende Biomasse
wurden in drei ungleiche Teile geteilt, die in 1,25 l Kaliumphosphatpuffer
(50 mM, pH 7,0) auf endgültige Trockenzellkonzentrationen von
41, 26 und 11 g/kg Puffer resuspendiert und in ein New Brunswick
Scientific BioFlo 3000-Kulturgefäß mit einer Arbeitskapazität
von 2,5 l geladen wurden. Die resultierenden ruhenden E. coli TOP10/pD1-Zellsuspensionen
wurden mit IPTG (0,14 g), Tyrosol (6,25 g), Ascorbinsäure
(11,2 g) und Glycerol (6,5 g) behandelt. Die Temperatur wurde bei
37°C gehalten. D. O. wurde unter Verwendung eines O
2-Sensors überwacht und durch Regulierung
der Rührergeschwindigkeit bei einer 30%igen Luftsättigung
gehalten. Die HPLC-Analyse der Reaktionsüberstände
deckte auf, dass Tyrosol in 58 bis 65%-mol/mol-Biokonversionsverhältnissen
innerhalb von 3 h durch ruhende E. coli TOP10/pD1-Zellen, die hpaB-
und hpaC-Gene exprimieren, vollständig in Hydroxytyrosol
umgewandelt worden war, wie in der nachstehenden Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3. Biokonversion von Tyrosol zu
Hydroxytyrosol durch ruhende E. coli TOP10/pD1-Zellen in dem Fermenter.
Biotransformation | A | B | C |
OD600 | 60 | 42 | 21 |
Biomassenkonzentration
(g/kg) | 41 | 26 | 11 |
Biokonversionsverhältnis
(%, mol/mol aus Tyrosol) | 58 | 59 | 65 |
Zeit
bis Tyrosol erschöpft ist (h) | 0,6 | 2,7 | 2,6 |
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Anreicherung von Olivenabwässern
und Olivenabwasserextrakten in Hydroxytyrosol unter Verwendung von Biotechnologie.
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Bis
heute ist die Extraktion von Hydroxytyrosol aus natürlichen
Quellen (d. h. Olivenabwasser, Vegetationswasser, Olivensaft, Olivenextrakten)
die Hauptquelle für potentiell „natürliches” Hydroxytyrosol.
Neben Hydroxytyrosol und anderen phenolischen und Polyphenol-Verbindungen
ist auch Tyrosol in Olivenabwasser (OWW) vorhanden. Das oben beschriebene
Tyrosol-Biokonversionsverfahren wurde zum Anreichern „natürlicher” Rohmaterialien
mit Hydroxytyrosol durch Hydroxylierung von Tyrosol unter Verwendung
des rekombinanten E. coli-Stammes TOP10/pD1, der hpaBC-Gene exprimiert,
durch Messen einer deutlichen Verringerung des Tyrosolgehaltes mit
einer entsprechenden Erhöhung des Hydroxytyrosolgehaltes
in Olivenwässern oder -extrakten angewendet.
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Die
in den nachstehenden Beispielen veranschaulichten Experimente nutzen
OWW und OWW-Extrakte, die sowohl Tyrosol als auch Hydroxytyrosol
in einem ~1:11-Verhältnis enthalten, und zeigen, dass Tyrosol-
und Hydroxytyrosol-enthaltende „natürliche” Rohmaterialien
unter Verwendung der hierin beschriebenen Technologie, die E. coli
TOP10/pD1-exprimierende 4-Hydroxyphenylacetat-3-monooxygenase (HpaBC) involviert,
mit Hydroxytyrosol angereichert werden können. Die hierin
beschriebenen Erkenntnisse können zur Erhöhung
des Hydroxytyrosolgehaltes jeglicher „natürlicher” Matrix,
die Tyrosol enthält, wie zum Beispiel OWW, Vegetationswasser,
Olivensaft und Olivenextrakte, verwendet werden.
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Allgemeines Schüttelkolbenverfahren
-
Impfmaterialien
des E. coli-Stammes TOP10/pD1 wurden durch die Einführung
einer Einzelkolonie in 50 ml einer LB-Kulturlösung, ergänzt
mit Ampicillin (Ap, 100 mg/l), gestartet und bei 37°C über
Nacht gezüchtet. Aliquote Teile dieser Übernachtkultur
wurden in mehrere Arbeitskulturen (50 ml) von LB/Ap auf eine Ausgangs-OD600 von 0,1 (4%iges Impfmaterial) überfährt.
Die 50-ml-Kulturen wurden bei 37°C unter Rühren
bei 250 U/min auf OD600 = 0,7–0,9
gezüchtet. Dann wurde die Proteinexpression durch die Zugabe
von IPTG auf eine Endkonzentration von 0,5 mM induziert. Die Kulturen
wurden bei 37°C und 250 U/min 4 h geschüttelt.
Die Experimente wurden durch die Zugabe von 2,5-ml-Substratlösungen
wie OWW (0,34 g/ml Stammlösung) oder OWW-Extrakten (0,33
g/ml Stammlösung) initiiert (t = 0). Als Kontrollexperiment
wurde den Wachstumskulturen von E. coli TOP10/pD1 auch Tyrosol (5
ml, 83 mM Stammlösung) zugegeben. Ascorbinsäurelösung (1M-Stammlösung)
und/oder Glycerollösung (0,68-M-Stammlösung) wurden
wie im Text angegeben zugegeben. Es wurden mehrere Male Proben (1
ml) der Kulturlösung genommen (t = –0,25, 0, 1,5,
16 und 40 h) und zentrifugiert. Der resultierende zellfreie Überstand
wurde durch HPLC analysiert.
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Beispiel 8: Anreicherung von OWW mit Hydroxytyrosol
durch Hydroxylierung von Tyrosol.
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Zur
Bestimmung, ob OWW unter Verwendung des rekombinanten E. coli-Stammes
TOP10/pD1, der hpaB- und hpaC-Gene codiert, mit Hydroxytyrosol angereichert
und an Ty rosol ärmer gemacht werden kann, wurden Schüttelkolbenexperimente
durchgeführt. Eine gepufferte Lösung von OWW wurde
den Wachstumskulturen von TOP10/pD1 in Gegenwart oder Abwesenheit
von Ascorbinsäure und/oder Glycerol in situ zugegeben.
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Für
die Herstellung von OWW-Lösungen wurde ein Standardverfahren
entwickelt (siehe Materialien und Verfahren). Zunächst
wurde lyophilisiertes OWW in Phosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) rehydratisiert
und unter Verwendung von KOH auf einen pH von 7,0 titriert. Die
resultierende Suspension wurde mehrere Male zentrifugiert, um so
die Tyrosol- und Hydroxytyrosol-haltige wässerige Phase
von festen Gewebetrümmern und restlichem Olivenöl
zu trennen. Die Polyphenol-enthaltende wässerige Phase
wurde den wachsenden E. coli-Kulturen ohne weitere Sterilisation
zugegeben. Lösungen von OWW-Extrakten wurden durch ein ähnliches Verfahren
hergestellt (siehe Materialien und Verfahren).
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Die
HPLC-Analyse der OWW-Lösungen deckte ein Tyrosol-zu-Hydroxytyrosol-Verhältnis
von 1:11 in natürlichem OWW auf. Dieses Verhältnis
war schwer auszuwerten und wurde nur in Gegenwart von 20–40
mM Ascorbinsäure bestimmt. Die Hydroxytyrosolinstabilität
wurde unter Kultivierungsbedingungen verstärkt. Aliquote
Teile der OWW-Lösung wurden Wachstumskulturen von E. coli
TOP10/pD1, die hpaBC-Gene exprimieren, für Tyrosolhydroxylase-(HpaBC-)-Aktivität
zugegeben. In Abwesenheit von Ascorbinsäure verringerte
sich der Polyphenolgesamtgehalt dramatisch, wie in 1,
Kolben 1 & 3
veranschaulicht. Hydroxytyrosol kann durch die Zugabe von Ascorbinsäure
stabilisiert werden. Zu wenig Ascorbinsäure verhindert
jedoch die Hydroxytyrosolzersetzung, wie in 1, Kolben
4 veranschaulicht, nicht. Es wurde herausgefunden, dass Ascorbinsäure
die HpaBC-vermittelte Tyrosolbiokonversion inhibiert, wenn sie bezogen
auf Tyrosol und/oder Hydroxytyrosol in großem Überschuss
zugegeben wird. Unter optimierten Bedingungen wurden OWW-Lösungen,
die mit wachsenden E. coli TOP10/pD1-Zellen, die hpaBC-Gene exprimieren,
behandelt wurden, unter entsprechender Verringerung von Tyrosol
mit Hydroxytyrosol angereichert, wie in 1, Kolben
2 veranschaulicht. Das gesamte anfänglich in der OWW-Lösung
vorhandene Tyrosol wurde ohne jegliche Hydroxytyrosolzersetzung
während des Verfahrens in Hydroxytyrosol umgewandelt.
-
Beispiel 9: Anreicherung von OWW-Extrakten
mit Hydroxytyrosol durch Hydroxylierung von Tyrosol.
-
Es
wurden ähnliche Experimente durch die Zugabe von OWW-Extrakten
anstelle von OWW-Lösungen in eine Wachstumskultur von E.
coli TOP10/pD1, die hpaBC-Gene exprimiert, für Tyrosolhydroxylaseaktivität durchgeführt.
Die Zugabe solcher „Olivenextrakte” zu Wachstumskulturen
von E. coli TOP10/pD1 führte zu einer Anreicherung mit
Hydroxytyrosol unter entsprechender Verringerung des Tyrosolgehalts,
wie in 2, Kolben 2 & 4
und in 3, Kolben 1, 3 & 5
veranschaulicht. Eine vollständige Umwandlung von Tyrosol
zu Hydroxytyrosol wurde innerhalb der ersten Stunde der Reaktion
erreicht, wie in 3 veranschaulicht.
-
Beispiel 10: Wirkung von Ascorbinsäure
für das Verfahren zur Anreicherung von OWW mit Hydroxytyrosol
-
Die
Notwendigkeit, dass Ascorbinsäure Hydroxytyrosol in dem
Kulturmedium stabilisiert, wurde demonstriert, wie in 2,
Kolben 3 veranschaulicht. Die experimentellen Daten zeigen deutlich
die Existenz eines optimalen Ascorbinsäurekonzentrationsbereiches:
Hydroxytyrosol zersetzt sich in Gegenwart von 10 mM Ascorbinsäure
(2, Kolben 1 & 5),
eine Erhöhung der Ascorbinsäurekonzentration auf
20 mM führt jedoch zu einer vollständigen Tyrosol-zu-Hydroxytyrosol-Biokonversion
unter Erhalt des Kohlenstoffgleichgewichts (2, Kolben
2 & 4 und 3,
Kolben 1, 3 & 5).
Eine weitere Erhöhung der Ascorbinsäurekonzentration
auf 40 mM inhibierte HpaBC-katalysierte Tyrosolhydroxylierung vollständig
(3, Kolben 2, 4 & 6).
Selbstverständlich sind solche Konzentrationsgrenzwerte
nicht absolut und hängen von dem Hydroxytyrosoltiter in
dem Kulturmedium, von der Zelldichte und von den HpaBC-Expressionsgraden
ab. Folglich müssen sie an jedes Verfahren angepasst werden.
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Beispiel 11: Wirkung von Glycerol auf
das Verfahren zur Anreicherung von OWW mit Hydroxytyrosol
-
Auf
den ersten Blick schien Glycerol nur eine geringe Wirkung auf die
Tyrosol-Biokonversion oder Hydroxytyrosolstabilität zu
haben. Eine Verdopplung der Konzentration an Glycerol in dem Medium
in Gegenwart der optimalen Ascorbinsäurekonzentration (20
mM) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Biokonversionsrate
(3, Kolben 3 gegenüber 5). Waren jedoch
suboptimale Ascorbinsäuremengen (10 mM) in dem Kulturmedium
vorhanden, dann schien die Zugabe von Glycerol die Hydroxytyrosolzersetzung
zu verlangsamen (2, Kolben 5 gegenüber
1). Folglich hatte Glycerol insgesamt eine vorteilhafte Wirkung
auf die Produktstabilität.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft neu identifizierte Mikroorganismen,
die Hydroxytoyrosol (im Folgenden auch bezeichnet als Hy-T) aus
Tyrosol direkt herstellen können. Die Erfindung betrifft
außerdem Polynukleotid-Sequenzen umfassend Gene, die Proteine
kodieren, die an der Synthese von Hy-T aus Tyrosol beteiligt sind.
Ebenfalls eingeschlossen sind Methoden/Verfahren zur Verwendung
der Polynukleotide und modifizierten Polynukleotid-Sequenzen zur
Transformation von Wirts-Mikroorganismen. Die Erfindung betrifft
ebenfalls genetisch veränderte Mikroorganismen und ihre
Verwendung für die Umwandlung von Tyrosol in Hy-T.
-
Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
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werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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A [0005]
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