DE112007002810T5 - Ätzverfahren mit verbesserter Kontrolle der kritischen Ausdehnung eines Strukturelements an der Unterseite dicker Schichten - Google Patents

Ätzverfahren mit verbesserter Kontrolle der kritischen Ausdehnung eines Strukturelements an der Unterseite dicker Schichten Download PDF

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Arnoldus Den Dekker
Robertus T. F. Van Schaijk
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Abstract

Verfahren zum Ätzen eines Strukturelements (522) in einer Ätzschicht, die eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern von einer Anfangskontaktseite für das Ätzmittel zu einer gegenüberliegenden Unterseite der Ätzschicht aufweist, an einer lateralen Strukturelementeposition in der Ätzschicht und mit einer kritischen lateralen Ausdehnung (CD) auf der Unterseite, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
– Bereitstellen einer Substratschicht (502);
– Herstellen eines Maskenstrukturelements (512) aus einem Maskenschichtmaterial an der lateralen Strukturelementeposition auf der Substratschicht, wobei das Maskenstrukturelement die kritische laterale Ausdehnung (CD) aufweist;
– Abscheiden der Ätzschicht (516) aus einem Ätzschichtmaterial bis auf eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern auf das Maskenstrukturelement und auf die Substratschicht, wobei das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv ätzbar ist; und
– Ätzen des Strukturelements (522) in der Ätzschicht an der ersten lateralen Position mit einer lateralen Ausdehnung, die größer als die kritische laterale Ausdehnung ist, unter Verwendung eines...

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ätzen eines Strukturelements in einer Ätzschicht, die eine Dicke von mehr als 2 Mikrometer aufweist, wobei das Strukturelement in der Ätzschicht eine laterale Strukturelementposition und an einer Grenzfläche zwischen der Grenzschicht und einer Substratschicht eine kritische laterale Ausdehnung aufweist.
  • STAND DER TECHNIK
  • US 2005/0068608 beschreibt einen Prozess zum selektiven Ätzen einer Ätzschicht in Form einer Materialschicht. Der Prozess wird bei der Herstellung von Bauelementen eines mikroelektromechanischen Systems (MEMS) verwendet. In einer Schichtstruktur mit Submikrometerdicke werden Strukturelemente in Form eines Durchgangslochs geätzt.
  • Beim Ätzen von dicken Schichten mit einer Dicke von mehr als 2 Mikrometer mit einem Plasmaätzprozess oder einem Nassätzprozess wird die Kontrolle über kritische laterale Ausdehnungen am Boden der Ätzschicht, d. h. an der Grenzfläche zwischen der Ätzschicht und dem Substrat, reduziert. Folglich beobachtet man eine Variation der erwähnten kritischen lateralen Ausdehnung des Strukturelements über einen einzigen Wafer und auch von Wafer zu Wafer.
  • Dieses Problem kann bei der Herstellung von MEMS-Strukturen sehr kritisch sein. Zum Beispiel kann die kritische laterale Ausdehnung ein Durchmesser von Löchern sein, die in einer Metallbrücke gebildet werden, die sich über einer Elektrode in einem MEMS-Bauelement befindet. Die Metallbrücke kann verlagert werden, um ihre Distanz von der Elektrode zu variieren. Bei dieser beispielhaften Konfiguration hängt die Kapazität zwischen der Metallbrücke und der Bodenelektrode u. a. von dem Flächeninhalt auf der Unterseite der Metallbrücke, die der Elektrode zugewandt ist, ab. Der Flächeninhalt der Unterseite der Metallbrücke hängt von der Fläche der Löcher ab, die als Strukturelemente mit kritischer lateraler Ausdehnung auf der Unterseite der Metallbrücke bereitgestellt werden. Variationen der Größe der Löcher auf der Unterseite der Metallbrücke sind deshalb für Variationen der Kapazität des MEMS-Bauelements dieses Anschauungsbeispiels verantwortlich.
  • KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Verbesserung der Kontrolle einer kritischen lateralen Ausdehnung an einer Grenzfläche zwischen einer dicken Ätzschicht und der darunterliegenden Substratschicht.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Ätzen eines Strukturelements in einer Ätzschicht, die eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern von einer Anfangskontaktseite für ein Ätzmittel zu einer gegenüberliegenden Unterseite der Ätzschicht aufweist, bereitgestellt. Das Verfahren dient zum Ätzen des Strukturelements mit einer kritischen lateralen Ausdehnung auf der Unterseite der Ätzschicht und an einer lateralen Strukturelementeposition. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
    • – Bereitstellen einer Substratschicht;
    • – Herstellen eines Maskenstrukturelements aus einem Maskenschichtmaterial an der lateralen Struktur elementeposition auf der Substratschicht, wobei das Maskenstrukturelement die kritische laterale Ausdehnung aufweist;
    • – Abscheiden der Ätzschicht aus einem Ätzschichtmaterial bis auf eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern auf dem Maskenstrukturelement und auf der Substratschicht, wobei das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv ätzbar ist; und
    • – Ätzen des Strukturelements in der Ätzschicht an der ersten lateralen Position mit einer lateralen Ausdehnung, die größer als die kritische laterale Ausdehnung ist, unter Verwendung eines Ätzmittels, das das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv entfernt.
  • Das Verfahren der Erfindung erlaubt die Herstellung des Strukturelements in der Ätzschicht mit einer kritischen lateralen Ausdehnung auf der Unterseite der Ätzschicht mit besonders hoher Genauigkeit und Unempfindlichkeit gegenüber Prozessschwankungen während des Ätzschritts. Die kritische laterale Ausdehnung des Strukturelements auf der Unterseite wird für Strukturelemente auf einem einzigen Wafer und für Strukturelemente auf verschiedenen Wafern präzise reproduziert. Der Ausdruck „Ätzschicht” soll hier eine Schicht bedeuten, die zur Herstellung des Strukturelements geätzt wird. Der Name „Ätzschicht” für diese Schicht bedeutet keine weitere Einschränkung.
  • Der Ausdruck „Strukturelement” bedeutet hier vielfältige Strukturen, die durch Ätzung hergestellt werden können. Andererseits sind solche Strukturen zum Beispiel Durchgangslöcher oder Löcher oder Gräben. Andererseits können Strukturelemente auch die Form erhöhter Strukturen auf der Substratschicht annehmen, wie zum Beispiel Säulen oder Linien, Platten oder dergleichen. Es sind auch Kombinationen der oben erwähnten Strukturen möglich, wie etwa perforierte Platten.
  • Der Ausdruck „Substratschicht” wird mit einer allgemeinen Bedeutung verwendet, um eine beliebige Art von Substrat zu bezeichnen, auf dem das Maskenstrukturelement abgeschieden wird. Die Maskenschicht kann die Form eines Wafers oder einer Schicht annehmen, die zuvor auf einem Wafer abgeschieden wurde. Die Substratschicht kann auch ein Opfersubstrat sein, das während späterer Verarbeitungsphasen entfernt wird.
  • Die kritische laterale Ausdehnung des Strukturelements auf der Unterseite wird so bezeichnet, um anzuzeigen, dass Kontrolle dieser lateralen Ausdehnung von besonderer Wichtigkeit ist. Die kritische laterale Ausdehnung kann eine laterale Ausdehnung sein, die besonders klein und nahe bei einer Auflösungsgrenze einer verwendeten Verarbeitungstechnologie ist. Dieser Fall wird jedoch als eine Ausführungsform von mehreren Ausführungsformen aufgefasst. Im Allgemeinen bedeutet der Ausdruck „kritische laterale Ausdehnung” nicht, dass die laterale Ausdehnung des betrachteten Strukturelements auf der Unterseite der Ätzschicht nahe bei der Auflösungsgrenze einer verwendeten Technologie liegen muss. Innerhalb des Kontexts des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist die kritische laterale Ausdehnung des Strukturelements in der Ätzschicht die laterale Ausdehnung, für die das Verfahren verbesserte Genauigkeit und Reproduzierbarkeit bereitstellt.
  • Die Verarbeitung der Erfindung hat den Vorteil, dass die begrenzte Genauigkeit und Reproduzierbarkeit des Ätzprozesses in der dicken Ätzschicht für die Erzielung der gewünschten höheren Genauigkeit und Reproduzierbarkeit in der kritischen lateralen Ausdehnung des zu ätzenden Strukturelements praktisch irrelevant werden.
  • Im Folgenden werden Ausführungsformen des Verfahrens der Erfindung beschrieben. Wenn nichts Anderes ausgesagt wird, können die Ausführungsformen miteinander kombiniert werden.
  • Die Erfindung basiert auf dem Konzept des Definierens der kritischen lateralen Ausdehnung des zu ätzenden Strukturelements mittels eines Maskenstrukturelements. Das Maskenstrukturelement besitzt vorzugsweise im Vergleich mit der Ätzschicht reduzierte Dicke. Die Dicke des Maskenstrukturelements wird durch die Anforderung definiert, dass sie eine reproduzierbare Herstellung des Maskenstrukturelementen mit der kritischen lateralen Ausdehnung aus einer Maskenschicht mit einer herkömmlichen Strukturierungstechnik erlaubt. Der konkrete Dickewert für die Maske hängt von Verarbeitungsbedingungen ab, wie etwa Materialwahl, Ätzprozess usw. Das Finden der richtigen Dicke des Maskenstrukturelements für eine gewünschte hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit ist jedoch nur eine Frage des Prüfens verschiedener Dickewerte für das Maskenstrukturelement unter den gewünschten Verarbeitungsbedingungen. Bei bestimmten Ausführungsformen beträgt die Dicke des Maskenstrukturelements 20% oder weniger der Gesamtschichtdicke. Die Gesamtschichtdicke ist die Summe der Dickewerte der Ätzschicht und der Maskenschicht. Bei anderen Ausführungsformen ist die Dicke des Maskenstrukturelements jedoch größer als 20% der Gesamtschichtdicke. Typischerweise besitzt die Maskenschicht eine Dicke von weniger als 50% zur Gesamtschichtdicke.
  • Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst der Schritt des Herstellens des Maskenstrukturelements das Herstellen einer Maskenöffnung in einer Maskenschicht auf der Substratschicht an der lateralen Strukturelementeposition und mit der kritischen lateralen Ausdehnung. Diese Ausführungsform eignet sich zur Herstellung von Strukturelementen in Form von Durchgangslöchern oder Löchern oder Gräben in der Ätzschicht. Die vorliegende Ausführungsform umfasst typischerweise das Abscheiden der Maskenschicht auf der Substratschicht. Die Maskenschicht wird jedoch bei einer anderen Ausführungsform als Teil einer vorfabrizierten Struktur bereitgestellt.
  • Eine nützliche Ausführungsform verwendet eine Maskenschicht, die aus TiW besteht, und eine Ätzschicht, die aus Al besteht. Diese Materialkombination der Maskenschicht und der Ätzschicht stellt die erforderliche Selektivität während des Schritts des Ätzens des Strukturelements in der Ätzschicht bereit. Al kann mit Bezug auf TiW selektiv geätzt werden, indem man als Ätzmittel zum Beispiel eine wässrige Lösung von H3PO4/HNO3 verwendet. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die TiW-Maskenschicht auch Schutz vor Oberflächenaufrauung auf der Unterseite der Al-Ätzschicht bereitstellt, wenn die Substratschicht später entfernt wird, wie zum Beispiel durch Unterätzung. Man beachte, dass es möglich ist, dass die Ätzschicht und die Maskenschicht aus demselben Material, zum Beispiel aus Al, bestehen. Eine natürliche Oxidschicht auf dem Al-Maskenstrukturelement bildet in diesem Fall eine Ätzbarriere, wenn die Al-Ätzschicht in einer auf Chlor basierenden Isotropieplasmaätzung geätzt wird.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform, die die Herstellung einer Maskenöffnung in einer Maskenschicht auf der Substratschicht ausnutzt, wird die folgende zusätzliche Verarbeitung eingehalten:
    • – das Herstellen des Maskenstrukturelements umfasst das Herstellen einer Opferätzstoppkappe aus einem Ätzstoppmaterial in der Maskenöffnung, wobei das Ätzstoppmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial und dem Ätzschichtmaterial selektiv ätzbar ist;
    • – das Ätzschichtmaterial ist zusätzlich relativ zu dem Ätzstoppmaterial selektiv ätzbar; und
    • – das Ätzen des Strukturelements in der Ätzschicht umfasst einen ersten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzschicht relativ zu der Ätzstoppkappe selektiv entfernt wird, und einen zweiten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzstoppkappe relativ zu der Ätzschicht und zu der Maskenschicht selektiv entfernt wird.
  • Die vorliegende Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass sie die Verwendung identischer Materialien für die Ätzschicht und die Maskenschicht erlaubt. Dies vermeidet Probleme der Verwendung zweier verschiedener Metalle für die Ätzschicht und die Maskenschicht. Bei Verwendung in einem mechanischen Bauelement, könnten zwei solche verschiedene Metalle zu einem unerwünschten Bimetalleffekt führen. Eine Schichtstruktur aus verschiedenen Metallen, die bei zunehmenden Temperaturen verschiedene Wärmeausdehnungsgeschwindigkeiten aufweisen, führt bekanntlich zu Anspannung, die typischerweise zu einer Deformierung der Schichtstruktur führt. Dieser Effekt kann mit der vorliegenden Ausführungsform vermieden werden. Die Opfermaskenkappe, die in einer Zwischenstufe dieser Ausführungsform verwendet wird, um die Maskenöffnung abzudecken, bildet einen Ätzstopp für das Ätzmittel während des ersten selektiven Ätzschritts.
  • Bei einer Form dieser Ausführungsform ist das Material der Ätzschicht (und der Maskenschicht) ein Metall und das Ätzstoppmaterial der Ätzstoppkappe ist nichtmetallisch. Eine geeignete Materialkombination ist zum Beispiel die Verwendung von Al für die Ätzschicht und die Maskenschicht und die Verwendung von SiO2 für die Ätzstoppkappe.
  • In diesem Beispiel ist es vorteilhaft, die Ätzstoppkappe in der Form des Großbuchstaben T herzustellen. Der vertikale Balken des „T” füllt die Maskenöffnung. Der horizontale Balken bedeckt Teile der Maskenschicht. Ohne den Schutz durch die horizontalen T-Balkenteile der Ätzstoppkappe könnten die Maskenschichtteile darunter bei der Ätzung der Ätzschicht angegriffen werden. Dieses Beispiel ist nicht nur für den Fall von Al als das gemeinsame Material für die Maske und die Ätzschichten nützlich, sondern für jede Material- und Prozesswahl, bei der nicht gleichzeitig das Ätzschichtmaterial selektiv mit Bezug auf das Maskenschichtmaterial und das Ätzstoppmaterial geätzt wird.
  • Bei einer von zwei alternativen Formen dieser Ausführungsform ist das Ätzstoppmaterial nicht relativ zu der Substratschicht selektiv ätzbar. Dadurch werden Materialanforderungen gelockert, wenn die Substratschicht eine Opferschicht ist, die während der folgenden Verarbeitung entfernt wird. In diesem Fall ist keine Selektivität notwendig, weil die Substratschicht vorteilhafterweise in demselben Ätzschritt wie die Ätzstoppschicht geätzt werden könnte. Bei der anderen der beiden alternativen Formen dieser Ausführungsform ist das Ätzstoppmaterial jedoch relativ zu der Substratschicht selektiv ätzbar.
  • Obwohl die oben beschriebenen Ausführungsformen eine Maskenschicht benutzen, um eine Maskenöffnung der kritischen lateralen Ausdehnung darin zu bilden, umfasst eine alternative Ausführungsform im Schritt des Herstellens des Maskenstrukturelements einen Schritt des Abscheidens einer Maskenschicht aus einem Maskenschichtmaterial auf der Substratschicht. Er umfasst ferner das Entfernen der Maskenschichtteile, die außerhalb der kritischen lateralen Ausdehnung an der lateralen Strukturelementeposition angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform umfasst das Ätzen des Struk turelements in der Ätzschicht einen ersten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzschicht relativ zu dem Maskenstrukturelement selektiv entfernt wird, und einen zweiten selektiven Ätzschritt, bei dem das Maskenstrukturelement relativ zu der Ätzschicht selektiv entfernt wird. Man beachte, dass der Einheitlichkeit der Terminologie halber in der vorliegenden Ausführungsform das Maskenstrukturelementmaterial dasselbe wie das Maskenschichtmaterial ist, weil das Maskenstrukturelement eine erhöhte Struktur ist, die aus Maskenschicht gebildet wird.
  • Die vorliegende Ausführungsform hat gegenüber der vorherigen Ausführungsform, die eine Opfermaskenkappe benutzte, den Vorteil, dass keine lithografische Verarbeitung erforderlich ist, um die Maskenkappe auf der Maskenschicht herzustellen. Deshalb kann ein lithografischer Maskenschritt, d. h. Resistabscheidung, Bereitstellung einer lithografischen Maske, Maskenbelichtung, Resistentwicklung, Resiststrukturierung, Schichtabscheidung, Resistentfernung) gespart werden. Dennoch wird die kritische laterale Ausdehnung mit guter Zuverlässigkeit hergestellt, und ohne eine Schichtstruktur aus zwei Schichten in der Endstruktur verwenden zu müssen. Das Maskenstrukturelement ist bei der vorliegenden Ausführungsform auch ein Opfermaskenstrukturelement und wird in dem zweiten selektiven Ätzschritt entfernt. Ein Beispiel für eine geeignete Materialkombination für die Ätzschicht und die Maskenschicht ist wieder Al (Ätzschicht) und SiO2 (Maskenstrukturelement). Andere Materialkombinationen sind möglich und werden später beschrieben.
  • Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst der Schritt des Herstellens des Maskenstrukturelements das Abscheiden einer Maskenschicht auf der Substratschicht und das Strukturieren der Maskenschicht mit einem lithografischen Prozess, um das Maskenstrukturelement zu bilden.
  • Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die Erfindung wird nun ausführlicher mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1 und 2 ein erstes Beispiel für eine Schichtstruktur in einer Querschnittsansicht in zwei verschiedenen Phasen während der Herstellung eines Strukturelements durch Ätzung gemäß dem Stand der Technik;
  • 3 und 4 ein zweites Beispiel für eine Schichtstruktur in einer Querschnittsansicht in zwei verschiedenen Phasen während der Herstellung eines Strukturelements durch Ätzung gemäß dem Stand der Technik;
  • 5 bis 8 eine erste Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur während verschiedener Verarbeitungsphasen;
  • 9 bis 12 eine zweite Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur während verschiedener Verarbeitungsphasen;
  • 13 bis 15 eine dritte Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur während verschiedener Verarbeitungsphasen; und
  • 16 eine Querschnittsansicht einer kapazitiven MEMS-Struktur gemäß dem Verfahren der Erfindung.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Im Folgenden wird parallel auf 1 bis 4 Bezug genommen. 1 und 2 zeigen ein erstes Beispiel für eine Schichtstruktur 100 in einer Querschnittsansicht in zwei verschiedenen Phasen während der Herstellung eines Strukturelements durch Ätzen gemäß dem Stand der Technik. 3 und 4 zeigen ein erstes Beispiel für eine Schichtstruktur 300 in einer Querschnittsansicht in zwei verschiedenen Phasen während der Herstellung eines Strukturelements durch Ätzen gemäß dem Stand der Technik.
  • Die in 1 gezeigte Schichtstruktur 100 umfasst einen Wafer 102, eine Ätzschicht 104 und eine Resistschicht 106, die mittels einer fotolithografischen Technik strukturiert worden ist. Die Strukturierung hat zu einer Öffnung 108 an einer vordefinierten lateralen Position und mit einer kritischen lateralen Ausdehnung CD geführt, die in 2 angegeben ist. Die Ätzschicht 104 besitzt eine Dicke, die größer als 2 Mikrometer ist. Ein Strukturelement 110 in Form eines Durchgangslochs wird dann durch einen Plasmaätzprozess oder einen Nassätzprozess durch die Öffnung 108 geätzt. Das Durchgangsloch reicht von der Oberseite zu der Unterseite der Ätzschicht 104 und besitzt somit eine Ausdehnung von mehr als 2 Mikrometern. Die Form des Durchgangslochs ähnelt der eines Trichters, sowie es bei Plasma- oder Nassätzprozessen in Schichten einer Dicke von mehr als 2 Mikrometern typisch ist.
  • Die in 3 gezeigte Schichtstruktur 300 umfasst ein Substrat 302, eine Ätzschicht 304 und eine Resistschicht 306, die mittels einer fotolithografischen Technik strukturiert worden ist. Die Strukturierung hat zu einem erhöhten Resistschichtsegment 308 an einer vordefinierten lateralen Position und mit einer kritischen lateralen Ausdehnung CD geführt, die in 4 angegeben ist. Die Ätzschicht 304 besitzt eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern. Dann wird mit Hilfe des Resistschichtsegments 308 durch einen Plasmaätzprozess oder einen Nassätzprozess ein Strukturelement 310 in Form einer Linie geätzt. Der Querschnitt der Linie 310 hat in der Schnittansicht von 4 die Form eines umgedrehten Trichters.
  • Die mit Bezug auf 1 bis 4 beschriebenen Ätzprozesse haben das Problem, dass die Kontrolle der kritischen lateralen Ausdehnung CD der Strukturelemente sich mit zunehmender Dicke verschlechtert. Verschiedene Strukturelemente auf demselben Wafer werden mit unerwünschten verschiedenen kritischen lateralen Ausdehnungen hergestellt. Außerdem besitzen verschiedene Strukturelemente auf verschiedenen Wafern unerwünschte verschiedene kritische laterale Ausdehnungen CD. Die Unterschiede zwischen den kritischen Ausdehnungen CD ergeben sich aus einer Ungleichförmigkeit des verwendeten Ätzprozesses. Eine solche Ungleichförmigkeit nimmt zu, wenn die Dicke der zu ätzenden Schichten zunimmt. Bei der Herstellung von MEMS-Strukturen kann dieses Problem sehr kritisch sein.
  • 5 bis 8 zeigen eine erste Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur 500 während verschiedener Verarbeitungsphasen. Wie in 5 gezeigt, umfasst die Schichtstruktur 500 eine Substratschicht, zum Beispiel einen Siliziumwafer 502, eine Maskenschicht 504 und eine Resistschicht 506, die durch eine lithografische Technik strukturiert wurden. Die Strukturierung hat zu einer Öffnung 508 in der Resistschicht 506 an einer gewünschten lateralen Position und mit einer gewünschten kritischen lateralen Ausdehnung geführt. Die Öffnung erstreckt sich zu einer Oberfläche 510 der Maskenschicht 504. Die Maskenschicht besteht bei der vorliegenden Ausführungsform aus TiW. Es sind jedoch auch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird. Die Maskenschicht 504 besitzt eine Dicke von weniger als 20% der Gesamtdicke der durch die Maskenschicht und die Ätzschicht gebildeten abgeschiedenen Schichtstruktur.
  • Bei nachfolgenden Verarbeitungsschritten erfolgt eine Maskenöffnung 514 durch Ätzen. Die Maskenöffnung 514 besitzt eine gewünschte kritische laterale Ausdehnung CD eines in der Ätzschicht 516 herzustellenden Strukturelements. Die Ätzschicht 516 wird in dem nächsten Schritt auf der Maskenschicht 504 abgeschieden und überdeckt auch die Maskenöffnung 512. In dem vorliegenden Beispiel besteht die Ätzschicht aus Al. Es sind jedoch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird.
  • Danach wird die Ätzschicht mit einer Resistschicht 518 überdeckt. Die Resistschicht 518 wird durch einen in der Technik wohlbekannten Prozess strukturiert, um sie mit einer Resistöffnung 520 an derselben lateralen Position wie der der gerade überdeckten Maskenöffnung 512 in der Maskenschicht 504 auszustatten. Die Resistöffnung 520 besitzt auch die kritische laterale Ausdehnung CD der Maskenöffnung 512.
  • Danach wird die Ätzschicht 516 durch die Resistöffnung 520 durch einen Plasmaätzprozess oder einen Nassätzprozess selektiv geätzt. Ein geeignetes Ätzmittel greift selektiv nur das Ätzschichtmaterial der Ätzschicht 516 an, und nicht das Maskenschichtmaterial der Maskenschicht 504. Ein Beispiel für ein geeignetes Ätzmittel ist H3PO4/HNO3 (aq.). Die Wahl des Ätzmittels richtet sich nach der gewählten Kombination des Ätzschichtmaterials und des Maskenschichtmaterials. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen, sollten das Ätzschichtmaterial und das Maskenschichtmaterial im Hinblick auf existierende Ätzmittel für einen selektiven Ätzprozess ausgewählt werden. Man beachte, dass es möglich ist, dass die Ätzschicht 516 und die Maskenschicht 504 aus demselben Material, zum Beispiel aus Al, bestehen. Eine natürliche Oxidschicht auf Al 504 bildet eine Ätzbarriere, wenn Al 516 in einer auf Chlor basierenden Isotropieplasmaätzung geätzt wird.
  • Der Ätzprozess führt zu einem gewünschten Strukturelement eines trichterförmigen Durchgangslochs, wie bereits für die Ausführungsform von 1 und 2 beschrieben wurde. Die Resistschicht 518 wird nach dem Ätzprozess entfernt. Dies führt zu der in 8 gezeigten Struktur, die ein Strukturelement in Form eines in die Ätzschicht 516 geätzten Durchgangslochs 522 aufweist. Durch die Anwesenheit der Maskenschicht 504 mit der kritischen lateralen Ausdehnung CD wird eine hohe Reproduzierbarkeit der kritischen lateralen Ausdehnung am Boden anderer Durchgangslöcher über den gesamten Wafer 502 hinweg erzielt und auch über verschiedene Wafer hinweg. Die Anwesenheit der TiW-Maskenschicht ist auch vorteilhaft, weil sie eine glatte Oberfläche bereitstellt und die Oberfläche der Al-Ätzschicht 516 vor Aufrauung geschützt wird.
  • 9 bis 12 zeigen eine zweite Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur 900 während verschiedener Verarbeitungsphasen. Wie in 9 gezeigt, umfasst die Schichtstruktur 900 eine Substratschicht, zum Beispiel einen Siliziumwafer 902, und eine Maskenschicht 904. Die Maskenschicht besteht bei der vorliegenden Ausführungsform aus Al. Es sind jedoch auch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird. Die Verarbeitung, die der in 9 gezeigten Phase vorausgeht, entspricht der im Kontext der vorherigen Ausführungsform mit Bezug auf 5 und 6 beschriebenen.
  • Tatsächlich entspricht die Verarbeitungsphase von 9 der von 6. Eine Maskenöffnung 906 wurde mit einer gewünschten kritischen lateralen Ausdehnung CD eines später in einer Ätzschicht 916 herzustellenden Strukturelements hergestellt. Es wird jedoch zuerst eine Opferätzstoppkappe 910 hergestellt, die einen Oberflächenteil 908 der Substratschicht 902 in der Öffnung 906 überdeckt. Zu diesem Zweck wird eine Ätzstoppschicht abgeschieden und dann strukturiert. Nach dem Strukturierungsprozess verbleibt die Ätzstoppkappe 912. Sie hat die Form des Buchstaben T. Der vertikale Balken des T füllt die Maskenöffnung 906, während sich äußere Teile des horizontalen Balkens des T auf der Maskenschicht 904 in der Umgebung der Maskenöffnung erstrecken. Der Zweck dieser Teile ist das Schützen der Maskenschicht 904 vor Angriff durch das Ätzmittel, das das Ätzschichtmaterial entfernt/angreift. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, wenn das Maskenschichtmaterial dasselbe wie das Ätzschichtmaterial ist. Die Ätzstoppkappe besteht in dem vorliegenden Beispiel aus SiO2.
  • Danach wird die Ätzschicht 916 auf der Maskenschicht 904 und auch auf der Ätzstoppkappe 912 abgeschieden. Bei dem vorliegenden Beispiel besteht die Ätzschicht aus Al. Es sind jedoch auch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird.
  • Danach wird die Ätzschicht mit einer Resistschicht 918 überdeckt. Die Resistschicht 918 wird durch einen in der Technik wohlbekannten Prozess strukturiert, um sie mit einer Resistöffnung 920 an derselben lateralen Position wie der der gerade überdeckten Maskenöffnung 906 in der Maskenschicht 904 auszustatten. Die Resistöffnung 920 ist nur schematisch dargestellt. Betrachtungen bezüglich der lateralen Ausdehnung der Resistöffnung 920 werden nachfolgend ausführlicher erläutert.
  • Die laterale Ausdehnung der Resistöffnung hängt von den spezifischen Parametern der verarbeiteten Schichtstruktur und den Eigenschaften des Ätzprozesses ab. Wenn ein Isotropieätzprozess verwendet wird, ist die laterale Ausdehnung der Resistöffnung 920 typischerweise kleiner als die der Öffnung 906 in der Maskenschicht. Folglich besteht eine laterale Overlay-Differenz zwischen der Resistöffnung 920 und der Öffnung 906 in der Maskenschicht 904. Es muss Sorgfalt walten gelassen werden, damit der Ätzprozess einerseits die Oberflächenätzstoppkappe 912 freilegt und dass andererseits eine laterale Unterätzung der Resistschicht 918 nicht bis unter die laterale Ausdehnung des horizontalen T-Balkens der T-förmigen Ätzstoppkappe reicht und die Maskenschicht angreift.
  • Die laterale Overlay-Differenz kann unter Verwendung von Simulationen des Ätzprozesses für eine gewünschte Schichtstruktur optimiert werden. Ein Beispiel verwendet eine Maskenschicht aus Al mit 1 Mikrometer Dicke, eine Ätzschicht aus Al mit 4 Mikrometer Dicke und eine Ätzstoppkappe mit einer lateralen Überlappung von 4 Mikrometern ihres horizontalen T-Balkens mit der Maskenschicht und einen Isotropieätzprozess. In diesem Beispiel kann die laterale Overlay-Differenz zwischen dem Rand der Resistöffnung und dem Rand der Maskenöffnung geeigneterweise zum Beispiel 3,2 Mikrometer auf jedem Rand betragen. Das heißt, die Resistöffnung besitzt eine laterale Ausdehnung, die um 6,4 Mikrometer kleiner als die Öffnung 906 in der Maskenschicht ist.
  • Nach dem Strukturieren der Resistschicht 918 wird die Ätzschicht 916 in einem ersten selektiven Ätzschritt durch die Resistöffnung 920 durch einen Plasmaätzprozess oder einen Nassätzprozess selektiv geätzt. Ein geeignetes Ätzmittel greift selektiv nur das Ätzschichtmaterial der Ätzschicht 916 an, und nicht das Ätzstoppmaterial der Ätzstoppkappe 912. Ein Beispiel für ein geeignetes Ätzmittel ist H3PO4/HNO3 (aq.). Die Wahl des Ätzmittels richtet sich nach der gewählten Kombination des Ätzschichtmaterials und des Ätzstoppmaterials. Von einem anderen Standpunkt aus gesehen, sollten das Ätzschichtmaterial und das Ätzstoppmaterial im Hinblick auf existierende Ätzmittel für einen selektiven Ätzprozess, natürlich angesichts der Einschränkungen der gewünschten Schichtstruktur für eine bestimmte Anwendung, ausgewählt werden.
  • Der erste selektive Ätzprozess führt zu einem trichterförmigen Durchgangsloch 922, wie zuvor für die Ausführungsform von 5 bis 9 beschrieben wurde. Die Resistschicht 918 wird nach dem ersten selektiven Ätzprozess entfernt. Danach wird ein zweiter selektiver Ätzprozess durchgeführt, der die Opferätzstoppkappe 912 selektiv entfernt. In diesem Beispiel ist NH4F/HF (aq.) ein geeignetes Ätzmittel für den zweiten selektiven Ätzschritt. Die Form der Ätzstoppkappe führt zu kleinen vertikalen Seitenwandteilen 924 und 926 in dem Durchgangsloch 922.
  • Die resultierende Schichtstruktur 900 von 12 teilt sich die Vorteile der Ausführungsform von 5 bis 9. Zusätzlich hat die Schichtstruktur 900 den Vorteil der Verwendung desselben Materials in der Maskenschicht und in der Ätzschicht. Dies vermeidet unerwünschte mechanische Anspannung und Deformierungen, die in einer Struktur auftreten können, die Schichten aus verschiedenen Metallen enthält. Eine solche Anspannung kann durch eine Differenz der Wärmeausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Metalle verursacht werden.
  • 13 bis 15 zeigen eine dritte Ausführungsform eines Ätzverfahrens durch Querschnittsansichten einer Schichtstruktur 1300 während verschiedener Verarbeitungsphasen. In einer Zwischenverarbeitungs phase, die in 13 gezeigt ist, umfasst die Schichtstruktur 1300 eine Substratschicht, zum Beispiel einen Siliziumwafer 1302, und ein Maskenstrukturelement in Form eines Verkappungssegments 1304. Die Verkappung besteht bei der vorliegenden Ausführungsform aus Al und wird durch eine natürliche Aluminiumoxidschicht überdeckt, die in 13 und 14 durch einen dickeren Umriss des Verkappungssegments dargestellt ist. Es sind jedoch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird. Die der in 13 gezeigten Phase vorausgehende Verarbeitung umfasst die Abscheidung und Strukturierung einer Al-Maskenschicht auf dem Wafer 1302 zur Bildung des Verkappungssegments.
  • Ein Maskenstrukturelement in Form eines Verkappungssegments 1304 wurde mit einer gewünschten kritischen lateralen Ausdehnung CD zwischen seinen lateralen Seiten 1306 und 1308 hergestellt. Die kritische laterale Ausdehnung CD ist die des später in einer Ätzschicht 1310 herzustellenden gewünschten Strukturelements.
  • Die Ätzschicht 1310 wird auf der Substratschicht 1302 und dem Verkappungssegment 1304 abgeschieden. In dem vorliegenden Beispiel besteht die Ätzschicht aus Al. Es sind jedoch auch andere Materialwahlen möglich, wie nachfolgend weiter erläutert werden wird.
  • Danach wird die Ätzschicht 1310 mit einer Resistschicht 1312 überdeckt. Die Resistschicht 1312 wird durch einen in der Technik wohlbekannten Prozess strukturiert, um sie mit einer Resistöffnung 1314 an derselben lateralen Position wie der des gerade überdeckten Verkappungssegments 1304 auszustatten. Die Resistöffnung 920 besitzt auch die kritische laterale Ausdehnung CD des Verkappungssegments 1304.
  • Hiernach wird die Ätzschicht 1316 durch einen Plasmaätzprozess oder einen Nassätzprozess in einem ersten selektiven Ätzschritt selektiv durch die Resistöffnung 1314 geätzt. Ein geeignetes Ätzmittel greift selektiv nur das Ätzschichtmaterial der Ätzschrit 1310 an, und nicht das Material des Maskenstrukturelements, d. h. des Verkappungssegments 1304. Die Funktion des Verkappungssegments 1304 entspricht somit der der Ätzstoppkappe 912 der vorherigen Ausführungsform. Gleichzeitig bildet das Verkappungssegment jedoch das Maskenstrukturelement, das die zuverlässige Reproduktion eines Strukturelements mit einer kritischen lateralen Ausdehnung sicherstellt.
  • Ein Beispiel für ein geeignetes Ätzmittel ist H3PO4/HNO3 (aq.). Die Wahl des Ätzmittels richtet sich nach der gewählten Kombination des Ätzschichtmaterials und des Materials des Verkappungssegments (des Maskenschichtmaterials). Von einem anderen Standpunkt aus gesehen, sollten das Ätzschichtmaterial und das Ätzstoppmaterial im Hinblick auf existierende Ätzmittel für einen selektiven Ätzprozess ausgewählt werden.
  • Der erste selektive Ätzprozess führt zu einem trichterförmigen Durchgangsloch 1316, wie zuvor für die Ausführungsform von 9 bis 12 beschrieben wurde. Die Resistschicht 1312 wird nach dem ersten selektiven Ätzprozess entfernt. Danach wird ein zweiter selektiver Ätzprozess durchgeführt, der selektiv das Verkappungssegment entfernt. In diesem Beispiel ist NH4F/HF (aq.) ein geeignetes Ätzmittel für den zweiten selektiven Ätzschritt.
  • Die Verarbeitung der vorliegenden Ausführungsform hat den Vorteil, einen lithografischen Maskenschritt weniger als die Ausführungsform von 9 bis 12 zu erfordern. Sie teilt sich jedoch weiterhin die Vorteile der Ausführungsform von 9 bis 12. 16 zeigt eine Querschnittsansicht einer kapazitiven MEMS-Struktur 1600 gemäß dem Verfahren der Erfindung. Die MEMS-Struktur 1600 besitzt eine untere Elektrode 1602, eine dielektrische Schicht 1604 und eine obere Elektrode 1606. Die obere Elektrode besteht aus Metall, zum Beispiel Al. Sie umfasst Löcher 1608 bis 1612, die sich von einer oberen Oberfläche der oberen Elektrode zu ihrer unteren Oberfläche 1607 erstrecken. Die Löcher weisen eine kritische laterale Ausdehnung CD auf, die beispielsweise für das Loch 1612 gezeigt ist.
  • Die obere Elektrode der MEMS-Struktur 1600 wurde durch einen Prozess gemäß einer der Verarbeitungsausführungsformen nach 9 bis 12 oder 13 bis 15 des hier beschriebenen Verfahrens der Erfindung hergestellt. Die obere Elektrode 1606 entspricht der Ätzschicht der vorherigen Ausführungsformen. Zusätzlich wurde die Substratschicht nach der Bildung der Löcher 1608 bis 1612 entfernt, die als die Strukturelemente in der Ätzschicht bei der Verarbeitung gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurden. Elektrische Feldlinien sind durch Pfeile dargestellt, die sich zwischen der oberen und unteren Elektrode erstrecken.
  • Die MEMS-Struktur 1600 besitzt Löcher mit einer genau reproduzierten kritischen lateralen Ausdehnung CD an der Unterseite 1607 der oberen Elektrode. Dies stellt einen genauen und reproduzierbaren Kapazitätswert der MEMS-Struktur in verschiedenen auf demselben Wafer gebildeten MEMS-Strukturen sicher, und in verschiedenen MEMS-Strukturen, die in verschiedenen Wafern gebildet werden. Denn die Kapazität der MEMS-Struktur wird durch die Gesamtfläche der Unterseite 1607 der oberen Elektrode 1606 beeinflusst. Da die kritischen lateralen Ausdehnungen der Löcher 1608 bis 1612 gut reproduzierbar sind, beobachtet man keine Schwankungen der Kapazität in durch den Prozess der Erfindung hergestellten verschiedenen MEMS-Anordnungen.
  • Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der obigen Beschreibung ausführlich dargestellt und beschrieben wurde, sollen diese Darstellung und Beschreibung nicht einschränken, sondern veranschaulichend oder beispielhaft sein; die Erfindung wird nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt.
  • Fachleute auf dem Gebiet der Ausübung der beanspruchten Erfindung können aus dem Studium der Zeichnungen, der Offenbarung und der angefügten Ansprüche andere Varianten der offenbarten Ausführungsformen verstehen und bewirken.
  • In den Ansprüchen schließt das Wort „umfassend” nicht andere Elemente oder Schritte aus, und der unbestimmte Artikel „ein” oder „eines” schließt nicht eine Vielzahl aus. Der bloße Umstand, dass bestimmte Maßnahmen in sich untereinander unterscheidenden abhängigen Ansprüchen aufgeführt werden, zeigt nicht an, dass nicht vorteilhaft eine Kombination dieser Maßnahmen verwendet werden kann.
  • Jegliche Bezugszeichen in den Ansprüchen sollen nicht als Beschränkung des Schutzumfangs aufgefasst werden.
  • ZUSAMMENFASSUNG
  • ÄTZVERFAHREN MIT VERBESSERTER KONTROLLE DER KRITISCHEN AUSDEHNUNG EINES STRUKTURELEMENTS AN DER UNTERSEITE DICKER SCHICHTEN
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ätzen eines Strukturelements in einer Ätzschicht, die eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern von einer Anfangskontaktseite für das Ätzmittel zu einer gegenüberliegenden Unterseite der Ätzschicht aufweist, an einer lateralen Strukturelementeposition in der Ätzschicht und mit einer kritischen lateralen Ausdehnung auf der Unterseite. Das Verfahren umfasst das Herstellen eines Maskenstrukturelements aus einem Maskenschichtmaterial an der lateralen Strukturelementeposition auf der Substratschicht, wobei das Maskenstrukturelement die kritische laterale Ausdehnung aufweist. Die Ätzschicht wird bis auf eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern auf dem Maskenstrukturelement und auf der Substratschicht aus einem Ätzschichtmaterial abgeschieden, das selektiv relativ zu dem Maskenschichtmaterial ätzbar ist. Dann wird das Strukturelement in der Ätzschicht an der ersten lateralen Position mit einer lateralen Ausdehnung von mehr als der kritischen lateralen Ausdehnung unter Verwendung eines Ätzmittels geätzt, das das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv entfernt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 2005/0068608 [0002]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Ätzen eines Strukturelements (522) in einer Ätzschicht, die eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern von einer Anfangskontaktseite für das Ätzmittel zu einer gegenüberliegenden Unterseite der Ätzschicht aufweist, an einer lateralen Strukturelementeposition in der Ätzschicht und mit einer kritischen lateralen Ausdehnung (CD) auf der Unterseite, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: – Bereitstellen einer Substratschicht (502); – Herstellen eines Maskenstrukturelements (512) aus einem Maskenschichtmaterial an der lateralen Strukturelementeposition auf der Substratschicht, wobei das Maskenstrukturelement die kritische laterale Ausdehnung (CD) aufweist; – Abscheiden der Ätzschicht (516) aus einem Ätzschichtmaterial bis auf eine Dicke von mehr als 2 Mikrometern auf das Maskenstrukturelement und auf die Substratschicht, wobei das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv ätzbar ist; und – Ätzen des Strukturelements (522) in der Ätzschicht an der ersten lateralen Position mit einer lateralen Ausdehnung, die größer als die kritische laterale Ausdehnung ist, unter Verwendung eines Ätzmittels, das das Ätzschichtmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial selektiv entfernt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Herstellens des Maskenstrukturelements das Herstellen einer Maskenöffnung (514) in einer Maskenschicht (504) auf der Substratschicht (502) an der lateralen Strukturelementeposition und der kritischen lateralen Ausdehnung (CD) umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Maskenschicht (504) entweder aus TiW oder aus Al mit einer Aluminiumoxid-Deckschicht besteht und wobei die Ätzschicht (516) aus Al besteht.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei – das Herstellen des Maskenstrukturelements (922) das Herstellen einer Opferätzstoppkappe (912) aus einem Ätzstoppmaterial in der Maskenöffnung (906) umfasst, wobei das Ätzstoppmaterial relativ zu dem Maskenschichtmaterial und dem Ätzschichtmaterial selektiv ätzbar ist; – das Ätzschichtmaterial zusätzlich relativ zu dem Ätzstoppmaterial selektiv ätzbar ist; und – das Ätzen des Strukturelements in der Ätzschicht einen ersten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzschicht (916) selektiv relativ zu der Ätzstoppkappe (912) entfernt wird, und einen zweiten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzstoppkappe selektiv relativ zu der Ätzschicht und der Maskenschicht (904) entfernt wird, umfasst.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Ätzstoppkappe (912) T-förmig ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Ätzschichtmaterial ein Metall und das Ätzstoppmaterial nichtmetallisch ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei – das Herstellen des Maskenstrukturelements (1304) das Entfernen der Maskenschichtteile, die außerhalb der kritischen lateralen Ausdehnung (CD) an der lateralen Strukturelementeposition angeordnet sind, von einer Maskenschicht auf der Substratschicht (1302) umfasst und – das Ätzen des Strukturelements (1316) in der Ätzschicht (1310) einen ersten selektiven Ätzschritt, bei dem die Ätzschicht selektiv relativ zu dem Maskenstrukturelement (1304) entfernt wird, und einen zweiten selektiven Ätzschritt, bei dem das Maskenstrukturelement selektiv relativ zu der Ätzschicht entfernt wird, umfasst.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Herstellens des Maskenstrukturelements das Abscheiden einer Maskenschicht (504) auf der Substratschicht und das Strukturieren der Maskenschicht mit einem lithografischen Prozess zur Bildung des Maskenstrukturelements umfasst.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Ätzens des Strukturelements in der Ätzschicht (916) mit Hilfe eines lithografischen Prozesses ausgeführt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend einen Schritt des selektiven Entfernens der Substratschicht selektiv zu der Ätzschicht nach dem Schritt des Ätzens des Strukturelements in der Ätzschicht.
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