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GEBIET UND HINTERGRUND DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verfahren zur Isolierung und
Kultivierung vaskulogenischer bzw. Blutgefäß-bildender Vorläuferzellen
von Stammzellen und insbesondere Verfahren zur Verwendung von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
bei der Gewebetechnik, Forschung und Diagnose.
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Jüngst wurden
Techniken entwickelt, welche menschlichen embryonalen Stammzellen
ermöglichen
in Kultur unbegrenzt zu proliferieren, wodurch eine Versuchsdurchführung mit
Induktion einer Differenzierung auf eine gerichtete, gewebespezifische
Art ermöglicht
wird (Itskovitz-Eldor, J et al. Mol Med.; 6 (2000), 88–95, Reubinoff
BE et al., Nat. Biotech.; 18 (2000), 399–404, Schuldiner
M. et al., PNAS USA; 97 (2000), 11307–12). Wachstum und
Entwicklung menschlicher embryonaler Stammzellen wird sorgfältig untersucht
und das schnell zunehmende Wissen wird in einer Vielzahl innovativer
therapeutischer Anwendungen eingesetzt, einschließlich von
in-vitro Gewebetechnik, Transplantationsmedizin, Erzeugung transgener
Embryos und Behandlung einer degenerativen Erkrankung. Am bedeutendsten
ist, dass der Präsident
der U.S. die unermeßliche
Bedeutung embryonaler Stammzellen für Medizin und Forschung erkannt
hat und jüngst
Projekte sanktioniert hat, in welchen bereits vorliegende menschliche
embryonale Stammzelllinien verwendet werden (Faktenpapier (fact sheet)
des Weißen
Hauses: Embryonic Stem Cell Research, Aug. 9, 2001). Eine In-vitro
Manipulation der komplexen Schritte einer Entwicklung, um zuverlässig wesentliche
Mengen der gewünschten
Zelllinien und spezifischen Phänotypen
herzustellen, verbleibt allerdings ein Ziel von entscheidender Wichtigkeit.
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Blutgefäßbildung bei embryonaler Entwicklung
und im Erwachsenenleben
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Bei
den frühen
Stadien einer embryonalen Entwicklung tritt eine Gefäßbildung
durch einen Vorgang auf, welcher als Vaskulogenese bezeichnet wird,
in welcher mesodermal-abgeleitete Endothelzellvorläufer einer
erneuten Differenzierung unterzogen werden, expandieren und zusammenwachsen,
um ein Netzwerk einfacher Röhrchen
zu bilden (Yancopoulos GD et al., Nature; (2000), 407:242).
Diese Blutgefäße sind
im Allgemeinen aus zwei Zelllinien zusammengesetzt, wobei jede einer
verschiedenen Funktion dient: Innere Endothelzellen, welche die
Kanäle
für eine
Blutleitung bilden, welche allerdings alleine keine Vaskulogenese
vervollständigen
können;
und periendotheliale glatte Muskelzellen, welche die zerbrechlichen
Kanäle
vor einem Zerbrechen schützen
und stabilisieren und eine haemostatische Kontrolle bereitstellen
(Carmeliet P., Nature Med.; 6 (2000), 389). Eine
dritte Zelllinie, die blutbildenden Zellen, teilen einen gemeinsamen
Vorläufer
mit den vaskulogenischen Zellen und differenzieren in die Blutzellen.
In dem Embryo eines Wirbeltieres tritt Vaskulogenese in dem paraxialen
und lateralen Mesoderm auf, was zur Entstehung des Vorläufers bzw.
Primordia des Herzens führt,
der dorsalen Aorta und großen
Gefäßen des
Kopfes, Lunge und gastrointestinalen Systems. Angiogenese bezieht
die Reifung und Remodellierung des einfachen vaskulären Plexus
in ein komplexes Netzwerk von großen und kleinen Gefäßen ein.
Angiogenese führt
ebenso zu einer Vaskularisierung von anfänglich nicht vaskulären Organen,
wie beispielsweise Niere, Gehirn und anfänglichen Gliedmaßen (limb buds).
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Angiogenese
wird darüber
hinaus nach einer Geburt für
ein gewöhnliches
Gewebewachstum benötigt und
setzt sich über
das Erwachsenenleben fort, beispielsweise während einer erneuten Vaskularisierung
des Endometriums während
des gewöhnlichen
weiblichen Östrus,
während
Schwangerschaft in der Plazenta und während einer Gewebeheilung (Risau,
et al. Nature 386 (1997), 671–674).
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Darüber hinaus
wurde eine Anzahl von Erkrankungen und Krankheiten mit abnormalem
Endothelwachstum in Zusammenhang gebracht: Endothel-Hyperproliferation
bei Arteriosklerose, eine erneute Vaskularisierung bei Tumorwachstum
und Methastasis, und eine deregulierte Angiogenese bei rheumatischer
Arthritis, Retionopathien, Hemangiomen und Psoriasis (Folkman
et al., Nature Med. 1 (1995), 27–31; Hanahan
and Folkman, Cell 86 (1996), 353–64).
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Embryonale Endothelzellen
In-vitro
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Forschung über die
Funktionen, Ursprung und Beschaffenheit von embryonalen Endothelzellen
(EEC) hat gezeigt, dass EECs eine Leberorganogenese fördern (Matsumoto
K. et al. Sicence 294 (2001), 559), eine Pankreasdifferenzierung
induzieren (Lammert E. et al. 294 (2001), 564)
und in Herzmuskelzellen bei spezifischen Bedingungen traps-differenzieren
(Condorelli G. et al. 98 (2001), 10733) können. Während die
Ablauf der Differenzierung und Entwicklung von Endothel-Vorläufern bis
jetzt noch nicht voll verstanden ist, wird es klar, dass eine blutbildende
Entwicklung und die Erzeugung von vaskulären glatten Muskelzellen (v-SMC)
mit einer vaskulären
Entwicklung eng verknüpft
sind.
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Embryonale
Stammzellen sind in Kultur schwierig zu halten und tendieren zu
einer spontanen Differenzierung. Für permanente Kulturen werden
Zellen der inneren Masse von Blastocysten für gewöhnlich auf einer Schicht von
embryonalen Fibroblast "Nähr-" ("Feeder-") Zellen der Maus
wachsen gelassen, um ihren nicht differenzierten Phänotyp und
Befähigung
zur Proliferation beizubehalten (Keller, G.M., Curr. Opin.
Cell. Biol. 7 (1995), 802–69).
In Mäusen
kann eine frühere
Differenzierung in embryonal verschiedene Zelltypen durch Cokultivierung
mit stromalen Zelllinien induziert werden (Palacios R.,
et al., PNAS USA, 1995; 92:7530–34),
Kultivierung auf Substraten, wie beispielsweise Fibronectin, Laminin,
Kollagen, usw. (Ogawa, M. et al., Blood, 93 (1999), 1168–77)
oder in-vitro Aggregation embryonaler Stamm (ES) Zellen in "Embryoidkörper" (EB), welcher eine örtliche
Differenzierung in drei Keimschichten zeigen (Keller, G.
M., Curr. Opin. Cell. Biol. 7 (1995), 862–69).
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Embryonale Stammzellen der
Maus
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Eine
Untersuchung vaskulogenischer Ereignisse in ES-Zellen der Maus war
aufschlussreich. Sowohl blutbildende als auch Endothelzellen wurden
in blast cell Kolonien untersucht, die von Maus ES zellabgeleiteten
Embryoidkörpern
erzeugt wurden (Choi K. et al., Development 125 (1998),
725). Ebenso bei einer Arbeit mit ES-Zellen der Maus zeigten
Nishikawa und Kollegen, dass eine 3-D Embryoidkörperbildung für eine Differenzierung
lateraler Mesodermzellen nicht benötigt waren. Bei einer Kultivierung
wurden nicht aggregierte embryonale Zellen der Maus auf einem Kollagensubstrat
wachsen gelassen und von Zellen, welche vaskulares Endothelcadherin
exprimieren (VE-cad+) wurde gefunden zu blutbildenden Zellen zu
führen
(Nishikawa SI, et al., Development 1998; 125:1747, Nishikawa
SI et al. Immunity, 8 (1998), 761, und Fujimoto
T. et al., Gene Cells 6 (2001), 1113). Wo Marker von Phänotyp glatter
Muskelzellen (SMC) (beispielsweise Oberflächenmarker und Morphologie)
beobachtet wurden, kann eine frühe
periodothelielle SMCs zusammenhängend
mit embryonalen Endothelröhrchen
gezeigt werden, von dem Endothel- zu trans-differenzieren (Gittenberger de-Groot,
AC et al., Atheroscler. Thromb. Vasc. Biol., 1999; 19:1589),
und eine Differenzierung embryonaler gewöhnlicher vaskulogenischer Vorläufer (Flk1+)
in Endothel- und Zellen der glatten Muskulatur kann beobachtet werden
(Jamashita J. et al., Nature 408 (2000), 92). Es
wurden allerdings Versuche unternommen, um direkt von Maus zu menschlichen
EC Systemen zu extrapolieren, welche allerdings zu enttäuschenden
Ergebnissen führten,
was zeigt, dass viele Entwicklungsvorgänge und Bedürfnisse speziesspezifisch sind
(siehe beispielsweise Reubinoff BE. Et al., Nat. Biotechnolog.
18 (2000), 399–404).
Insbesondere wird der vaskuläre spezifische
Wachstumsfaktor Rezeptor VEGFR 2 (Flk-1/KDR), im Gegensatz zu seiner
Expression in embryonalen Maus Stamm (mES)-Zellen, in nicht differenzierte
menschliche embryonale Stammzellen (hES) exprimiert (Kaufman,
DS et al. PNAS USA, 98 (2001), 10716–21) und steigt während der
ersten Woche einer Differenzierung nicht an (Levenberg,
S. et al., PNAS USA 99 (2002), 4391–96), was anzeigt,
dass die zeitliche Regulierung einer VEGFR 2 Expression unter Wirbeltierspezies
variieren kann (ebenso von Nishikawa besprochen; Nishikawa
SI et al., Curr. Opin. Cell. Biol. 13 (2001), 862–69).
Levenberg et al. (Leberwerg, S. et al., PNAS USA 99 (2002),
4391–96)
berichteten weiterhin, dass andere Endothelmarker, d.h. vaskuläres Endothelcadherin
(VE-cad) und Blutplättchen-Endothelzelladhesionsmolekül-1 (PECAM1/CD31),
während
der ersten Woche einer hES-Differenzierung zunahmen. Es ist eindeutig,
dass eine Koordinierung einer Expression spezifischer endothelspezifischer
Faktoren, in den geeigneten Kombinationen, für eine menschliche Vaskulogenese
entscheidend sind.
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Menschliche embryonale Stammzellen
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Menschliche
embryonale Stamm (hES) Zelllinien wurden 1998 zuerst abgeleitet
(
Thomson, JA. et al., Science 282 (1998), 1145;
US-P-6,200,806 Thomson et
al.;
US-P-6,331,406 Gearhart
JD und Shamblott MJ), und wurden jüngst für eine Differenzierung in-vitro
auf eine zelllinienspezifische Art induziert (
Schuldiner
M. et al., PNAS 97 (2000), 11307–312,
WO02/10347 Benvenisty, N.). Da hES-Zellen
den embryonalen Stammzellphänotyp
während
hunderten von Verdopplungszeiten beibehalten und in alle embryonalen
Zelllinien differenzieren, stellen sie eine potentiell unbegrenzte
Quelle von Zellen zur Untersuchung und klinischen Anwendung bereit.
Sowohl blutbildende als auch Endothelzelldifferenzierung wurden
in menschlichen ES-Zellen beobachtet. Bis heute benötigte eine
blutbildende Differenzierung der hES-Zellen eine Cokultivierung
mit entweder den S17 (Knochenmark der Maus) oder C166 (Dottersackendothel)
stromalen Zelllinien, was die Erscheinung von primären menschlichen
blutbildenden Gewebecharakteristika, wie beispielsweise Zelloberflächenantigenen CD34
und blutbildende Koloniebildung (
Kaufman, DS. et al., PNAS
USA, 98 (2001), 10716–21),
induziert. In einer anderen jüngsten
Untersuchung wurden Endothelzellen durch Zellsortierung (FACS) von
menschlichen Embryoidkörpern
(EB) unter Verwendung monoklonaler Antikörper selektiert, die gegen
den endothelspezifischen Marker PECAM-1 gerichtet waren (
Lebenberg,
S. et al., PNAS USA, 2002; 99:4391–96). Die selektierten,
PECAM-1+ Embryoidkörper-abgeleiteten
(EBD) Zellen zeigten endothelspezifische Charakteristika, wie beispielsweise
von Willebrand Faktor, VEGFR-2 und VE-cad Oberflächenmarker und eine einfache,
gewebeähnliche
Cordbildung, falls auf einem weichen Substrat (Matrigel) kultiviert.
PECAM-1+ EBD Zellen wurden weiterhin beobachtet vaskuläre Strukturen
nach einer Aussaat(Plazierung/Impfen (seeding) auf biologisch abbaubaren
Polymermatrixschwämmen
und Implantation in SCID Mause in vivo zu bilden. All die vorstehenden Verfahren
für eine
Differenzierung von menschlichem ES benötigen allerdings entweder eine
Cokultivierung mit nicht menschlichen Zellen oder eine Embryoidkörperbildung
vor einem Auftreten von Endothelphänotypen und Immunfluoreszenz-Zellsortieren
für eine
Selektion gemäß Endothelzellmarkern,
was sie sowohl kostenintensiv als auch ungeeignet für viele
klinische Anwendungen macht. Daher würde es von Vorteil sein, ein
vereinfachtes, kostengünstigeres
Verfahren zur Kultivierung, Selektion und Richten einer Differenzierung
von menschlichen embryonalen Stammzellen bereitzustellen, ohne die
Begrenzungen einer Aggregation in embryonale Körper oder Immunofluoreszenzselektion.
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Im
Stand der Technik sind eine Anzahl von Techniken und Verfahren für eine Herstellung
und Verwendung embryonaler Stammzellen für eine Differenzierung offenbart.
Frühe Techniken
benötigten
Zellen der innere Zellmasse (inner-cell mass cells) von Embryonen
in Blastocystenstadium (frisch oder kryogelagert) als eine Quelle
für Stammzellen
(siehe beispielsweise
WO 01/29206 Cibelli
et al.;
US-A. 2002/0045259 Lim
et al.,
2002/0004240 Wang).
Viele andere beruhen auf einer Aggregation der Stammzellen in embryonale
Körper
für eine
Initiierung einer Differenzierung (siehe beispielsweise
WO 00/70021 Itskovitz-Eldor
J. and Benvenisty N.).
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Zahlreiche
Verfahren für
eine Differenzierung von Stammzellen in Kultur wurden ebenso offenbart.
WO 01/34776 ,
US-A. 2002/0015694 und
US-P. 6,280,718 , alle Kaufman,
D. et al. offenbaren Verfahren für
eine Differenzierung menschlicher embryonaler Stammzellen in blutbildende
Zellen durch Cokultivierung mit stromalen Zellen von Säugern.
US-A. 2002/0023277 Stuhlmann,
H. et al. offenbart die Identifizierung und Isolierung des mit Vaskulogenese
zusammenhängenden
Gens Vezfl in Mausen und Verfahren zur Selektion von Endothelzellen
und Vorläufern
basierend auf Vezfl Expression. Ebenso offenbart sind Verfahren
für eine
Modulierung von Angiogenese, und Diagnose und Behandlung einer vaskularen
Erkrankung und Neoplasmie in einem Subjekt, wobei bei den Verfahren
ein Nachweis, Bestimmen bzw. Messen und Modifikation von Niveaus
von Vezfl in Geweben verwendet wird. Die beschriebenen transgenen
ES Zellversuche waren allerdings ausschließlich auf Embryoidkörperzellen
der Maus begrenzt, und weder menschliche, noch irgendwelche andere embryonale
Zellen eines Primaten wurden verwendet. Darüber hinaus ist eine Selektion,
gemäß der Offenbarung,
auf der Grundlage einer Vezfl Expression, und kann daher die vorstehenden
Begrenzungen einer Aggregation und Immunofluoreszenzsortierung nicht überwinden.
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In
der
US-A-2002/0039724 offenbart
Carpenter, M. K. Verfahren für
eine Differenzierung und Selektion von menschlichen embryonalen
neuralen Vorläuferzellen
und therapeutische, diagnostische und forschungsgerichtete Verwendungen
davon. Die offenbarten menschlichen neuralen Vorläuferzellen
für eine
rekonstitutive Therapie von beispielsweise einer neuralen degenerativen
Erkrankung sind ebenso von menschlichen Embryoidkörpern abgeleitet
und sind gemäß Expression
und Nachweis von neuralen zellspezifischen Markern, NCAM und A2B5,
selektiert und isoliert. Ähnlich
dazu offenbart
WO 01/81549 Rambhatla
L. and Carpenter M. K. Verfahren für eine Behandlung Embryoidkörpern mit
n-Butyrat für
eine Induktion einer Differenzierung in Hepatocytzelllinien. Nicht
aggregierte hES Ursprünge
oder vereinfachte Verfahren einer Vorläuferisolierung werden in keiner
Anwendung angemerkt.
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Jüngst offenbarte
Benevenisty (
WO 02/10347 Benvenisty)
Verfahren für
eine "gerichtete
Differenzierung" von
menschlichen embryonalen Stammzellen durch Behandlung aggregierter,
Embryoidkörper-abgeleiteter
Zellen mit exogenen Faktoren und Anreichern der Kulturen für einen
spezifischen Zelllinientyp. Die verwendeten Faktoren waren bekannte
Effektoren einer Differenzierung, wie beispielsweise Retinolsäure, neuronaler
Wachstumsfaktor, epidermaler Wachstumsfaktor, Fibroblastwachstumsfaktor,
etc., und eine Differenzierung wurde durch eine erneute Genexpression
und das Auftreten von gewebelinienspezifischen Zelloberflächenmarkern
bestimmt.
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In
der
US-A-2001/0041668 offenbart
Baron, M. et al. die Verwendung extra embryonaler, morphogener Genprodukte,
wie beispielsweise Hedgehog, TNF und WNT, für ein Modulieren einer Blutbildung
und vaskularem Wachstum von einem erwachsenem Säuger und embryonal mesodermal-abgeleiteten
Stammzellen. Eine Manipulierung der Niveaus von diesen extra-embryonalen
Genprodukten in der Stammzellenumgebung über beispielsweise eine externe
Anwendung oder genetische Technik wird für entweder eine Anreicherung oder
Verringerung des blutbildenden und/oder vaskulären Potentials von Stammzellen
für Behandlung
und Diagnose von Erkrankungen offenbart, welche Blutabnormalitäten, Hypervaskularisierung,
Neovaskularisierung und Revaskularisierung von Geweben einbeziehen.
Obgleich allerdings eine Behandlung von menschlichen embryonalen
Geweben vorgeschlagen wird, werden keine Beispiele für eine Verwendung
menschlicher erwachsener oder embryonaler Zellen vorgelegt und keine
Verfahren für
eine Kultivierung oder Selektion von nicht aggregierten embryonalen
Stammzellen werden offenbart, die ausgelegt sind, die vorstehend
aufgeführten
Begrenzungen zu bewältigen.
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Daher
besteht ein Bedarf an einem vereinfachten und kostengünstigen
Verfahren für
die in-vitro Identifikation,
Isolierung und Kultivierung von menschlichen vaskulogenischen Vorläuferzellen.
Ein derartiges Verfahren und die dadurch isolierten Vorläuferzellen
können
für in-vitro
vaskuläre
Technik, Behandlung angeborener und erworbener vaskulären und
blutbildenden Abnormalitäten,
für eine
Bewertung und Entwicklung von Arzneimitteln, welche vaskuläre und Angiogenesevorgänge beeinflussen,
und für
weitere Untersuchungen bei einer Gewebedifferenzierung und Entwicklung
verwendet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vaskulogenischer
bzw. Blutgefäß-Bildender
Vorläuferzellen
von nicht differenzierten ES-Zellen
bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Kultivierung einzelner
nicht differenzierter ES-Zellen auf eine Art durchgeführt wird,
welche für
ein Induzierung einer Differenzierung der nicht differenzierten
ES-Zellen in vaskulogenische Vorläuferzellen geeignet ist, dadurch
Erhalten einer gemischten Population von Zellen; und Isolierung
von Zellen kleiner als 50 um von der gemischten Population von Zellen,
wobei Zellen kleiner als 50 μm
vaskulogenische Vorläuferzellen
sind.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung Epithel-Vorläuferzellen
von nicht differenzierten ES-Zellen bereitgestellt, wobei das Verfahren
durch Kultivieren einzelner nicht differenzierter ES-Zellen auf
eine Art durchgeführt
wird, welche für
ein Induzieren einer Differenzierung der nicht differenzierten ES-Zellen
in vaskulogenische Vorläuferzellen
geeignet ist, dadurch Erhalten einer gemischten Population von Zellen;
und Isolieren von Zellen größer als
50 μm der
gemischten Population von Zellen, wobei die Zellen größer als
50 μm und
epitheliale Vorläuferzellen
sind.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung somatischer
Zellen von einer Population von vaskulogenischen Vorläuferzellen
bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Erhalten einer Population
von vaskulogenischen Vorläuferzellen
durchgeführt
wird; und Kultivieren der Population von vaskulogenischen Vorläuferzellen
in der Gegenwart von zumindest einem Wachstumsfaktor, der für eine Induzierung
somatischer Zelldifferenzierung geeignet ist.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vaskulärer glatter
Muskelzellen und vaskulogenischen Vorläuferzellen bereitgestellt.
Das Verfahren wird durch Kultivieren der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in einem Differenzierungsmedium durchgeführt, welches eine Serumvolumen-Konzentration
höher als
5% für
einen Zeitraum umfasst, welcher für ein Induzieren einer Differenzierung
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in vaskuläre
glatte Muskelzellen ausreichend ist.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Endothelzellen von vaskulogenischen Vorläuferzellen bereitgestellt.
Das Verfahren wird durch Kultivieren der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in einem Differenzierungsmedium durchgeführt, welches eine Serumvolumen-Konzentration
geringer als 5% nach Volumen für
einen Zeitraum umfasst, der für
ein Induzieren einer Differenzierung der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in Endothelzellen geeignet ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Erhöhen einer
Differenzierung, Reifung und/oder Funktionalität vaskulogenischer Zellen bereitgestellt.
Das Verfahren wird durch Aussetzen der vaskulogenischen Zellen einer
Scherkraft von mindestens 1 Dyn/cm2 für einen
ausreichenden Zeitraum durchgeführt,
um eine Differenzierung, Reifung und/oder Funktionalität der vaskulogenischen
Zellen zu erhöhen.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung vaskulären Gewebes
bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Erhalten einer Population
vaskulogenischer Vorläuferzellen
durchgeführt
wird; und Kultivieren der Population vaskulogenischer Vorläuferzellen
in der Gegenwart von zumindest einem vaskulogenischen und/oder angiogenen
Wachstumsfaktor, unter Bedingungen, welche für ein Induzieren vaskulärer Gewebedifferenzierung
geeignet sind.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird die Population vaskulogenischer
Vorläuferzellen
in einem halbfesten, Vaskularisierungs-fördernden Medium gezüchtet.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird die Population eines
vaskulären
Vorläufers
auf einem dreidimensionalen Gerüst
gezüchtet.
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Gemäß noch weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist der vaskulogenische
und/oder angiogene Faktor ausgewählt
unter der Gruppe bestehend aus vaskulärem Endothelwachstumsfaktor
(VEGF), Angiopoietin (Ang), blutplättchenabgeleiteter Wachstumsfaktor
(PDGF), Ephrin (Eph), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF), Tumorwachstumsfaktor
(TGF) und Wachstumsfaktor der Plazenta (PlGF).
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Gemäß einer
zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen einer
Wirkung eines Faktors auf vaskuläre
Entwicklung, Wachstum und/oder Modifikation bereitgestellt, wobei
das Verfahren durch Erhalten einer Population von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
durchgeführt wird;
Aussetzen der Population vaskulogenischer Vorläuferzellen gegenüber dem
Faktor; und Bestimmen einer Wirkung des Faktors auf die Population
vaskulogenischer Vorläuferzellen
um dadurch die Wirkung davon auf eine vaskuläre Entwicklung zu bestimmen.
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Gemäß weiterer
Merkmale der bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist der Faktor eine Substanz
und/oder ein Umweltfaktor.
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Gemäß noch weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist der Faktor ein putativer
Angiogenese und/oder vaskulogenischer Herunterregulator, wobei das Verfahren
weiterhin umfasst Kultivieren der Population vaskulogenischer Vorläuferzellen
unter Bedingungen, welche für
ein Fördern
einer Angiogenese und/oder Vaskulogenese geeignet sind.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist der Faktor ein putativer
Angiogenese und/oder vaskulogenischer Heraufregulator, wobei das Verfahren
weiterhin umfasst Kultivieren der Population vaskulogenischer Vorläuferzellen
unter Bedingungen, welche eine Angiogenese und/oder Vaskulogenese
begrenzen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Erleichterung
oder Verhinderung bzw. Vorbeugen einer vaskulären Erkrankung oder Zustands
in einem Sängersubjekt bereitgestellt,
wobei das Verfahren durch Erhalten einer Population vaskulogenischer
Vorläuferzellen
bewirkt wird; und Verabreichen der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in das Subjekt unter Bedingungen, welche für ein Stimulieren einer Differenzierung
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in Endothel- und glatte Muskelzellen geeignet sind.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist die vaskuläre Erkrankung
oder der Zustand ausgewählt
unter einer Gruppe bestehend aus angeborenen vaskulären Erkrankungen,
erworbenen vaskulären
Erkrankungen und der Ischämie/Wiederdurchblutung
(reperfusion) Verletzung.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Vaskularisierung
eines Säugergewebes
bereitgestellt, wobei das Verfahren bewirkt wird durch Erhalten
einer Population vaskulogenischer Vorläuferzellen, in Kontakt bringen
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
mit dem Säugergewebe
unter Bedingungen, welche für
ein Stimulieren einer Differenzierung der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in Endothel- und Zellen der glatten Muskulatur geeignet sind.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebe nen Erfindung ist das Säugergewebe
ein konstruiertes, nicht vaskuläres
Gewebe bei Bedarf an Vaskularisierung und/oder an embryonalem Gewebe.
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird ein in Kontakt bringen
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
mit dem Säugergewebe
in-vitro oder in vivo durchgeführt.
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Gemäß eines
noch weiteren Merkmales der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zum Erleichtern oder Vorbeugen einer blutbildenden Erkrankung oder
Zustands in einem Säugerobjekt
bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Erhalten einer Population
vaskulogenischer Vorläuferzellen
bewirkt wird; und Verabreichen der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in das Subjekt unter Bedingungen, welche für eine Stimulierung einer Differenzierung
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in Endothel- und Blutzellen geeignet sind.
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist die blutbildende Erkrankung
oder Zustand ausgewählt
von einer Gruppe bestehend aus angeborenen Bluterkrankungen, erworbenen
Bluterkrankungen, Gerinnungserkrankungen und neoplastischer Erkrankung.
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird ein Erhalten der Population
vaskulogenischer Zellen durch Kultivieren einzelner nicht differenzierter ES-Zellen
auf eine Art bewirkt, welche für
ein Induzieren einer Differenzierung der nicht differenzierten ES-Zellen
in vaskulogenische Vorläuferzellen
geeignet ist, dadurch Erhalten einer gemischten Population von Zellen und
Isolieren von Zellen kleiner als 50 μm von der gemischten Population
von Zellen.
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Gemäß einer
noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Stoffzusammensetzung bereitgestellt,
welche ein Substrat in eine Population vaskulogenischer Vorläuferzellen
umfasst, wobei die vaskulogenischen Vorläuferzellen von nicht differenzierten
ES-Zellen durch ein Verfahren hergestellt sind, welches durch die
Schritte bewirkt wird: Kultivieren einzelner nicht differenzierter
ES-Zellen auf eine Art, welche für
ein Induzieren einer Differenzierung der nicht differenzierten ES-Zellen
in vaskulogenischen Vorläuferzellen
geeignet ist, dadurch Erhalten einer gemischten Population von Zellen
und Isolieren von Zellen kleiner als 50 μm von der gemischten Population
von Zellen, wobei Zellen kleiner als 50 μm und vaskulogenische Vorläuferzellen
sind.
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Gemäß weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist das Substrat ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Matrigel, Kollagengel und Polymergerüst.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung werden die vaskulogenischen
Vorläuferzellen
mit dem Substrat auf eine Art in Kontakt gebracht, um so eine vaskuläre Entwicklung
in dem Substrat zu induzieren.
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist die blutbildende Erkrankung
oder Zustand ausgewählt
aus einer Gruppe bestehend aus angeborenen Bluterkrankungen, erworbenen
Bluterkrankungen, Gerinnungserkrankungen und neoplastischer Erkrankung.
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Gemäß noch weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird ein Kultivieren der
einzelnen nicht differenzierten ES-Zellen durch Unterziehen der
nicht differenzierten ES-Zellen mindestens einem Zustand bewirkt,
welcher ausgewählt
ist aus einer Gruppe bestehend aus Vermeiden einer Aggregation von
ES Zellen, Wachstum auf Collagen, Zellsaat-Konzentration zwischen
2 × 104 und 1 × 105 Zellen/cm2 und
Anwesenheit von Differenzierungsmedium.
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Gemäß noch weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung sind die nicht differenzierten
ES-Zellen menschliche ES Zellen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von
Endothelzeilen von vaskulärem
Gewebe bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Unterziehen des vaskulären Gewebes
zu Bedingungen bewirkt wird, welche für ein Dissoziieren von Zellen
von dem vaskulärem
Gewebe ausgelegt sind, dadurch Erhalten einer gemischten Population
von dissoziierten Zellen und Isolieren von Zellen kleiner als 50 μm von der
gemischten Population von Zellen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Epithelzellen von vaskulärem
Gewebe bereitgestellt, wobei das Verfahren durch Unterziehen des
vaskulären
Gewebes zu Bedingungen erzielt wird, welche für ein Dissoziieren von Zellen
von dem vaskulären
Gewebe ausgelegt sind, dadurch Erhalten einer gemischten Population
von dissoziierten Zellen, dadurch Erhalten einer gemischten Population
von einzelnen Zellen; und Isolieren von Zellen größer als
50 μm von
der gemischten Population von Zellen.
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung ist das vaskuläre Gewebe
menschliches vaskuläres
Gewebe.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung werden die Zellen kleiner
oder größer als
50 μm mittels
Filtration, Morphometrie und Densitometrie isoliert.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird die Filtration mittels
eines Filters bewirkt, der eine Porengröße kleiner als 50 μm aufweist.
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Gemäß zu einem
noch weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist eine Zellkultur
bereitgestellt, welche eine Population vaskulogenischer Vorläuferzellen
umfasst, welche in einem proliferativen Zustand für zumindest
14 Tage gehalten werden können
und in glatte Muskel-, Endothel- und/oder blutbildende Zellen bei Aussetzung
gegenüber
mindestens einem Wachstumsfaktor differenzieren können, der
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus vaskulärem Endothel-Wachstumsfaktor
(VEGF), Angiopoietin (Ang), Blutplättchenabgeleiteter Wachstumsfaktor
(PDGF), Ephrin (Eph), Fibroblastwachstumsfaktor (FGF), Tumorwachstumsfaktor (TGF),
Wachstumsfaktor der Placenta (PlGF), Cytokine, Erythropoietin, Thromboietin,
Tranferrin, Insulin, Stammzellfaktor (SCF), Granulocytenkolonie
stimulierender Faktor (G-CSF) und Granulocytenmacrophagenkolonie
stimulierender Faktor (GM-CSF).
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Gemäß weiterer
Merkmale in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung kann die Population vaskulogenischer
Vorläuferzellen
zumindest ein exogenes Polypeptid exprimieren, welches ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Zelloberflächenmarkern, Zelloberflächenantigenen,
angiogenen Faktoren, vaskulogenischen Faktoren und blutbildenden
Faktoren.
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Gemäß noch weiteren
Merkmalen in bevorzugten Ausführungsformen
der nachstehend beschriebenen Erfindung wird das exogene Polypeptid
auf eine induzierbare Art exprimiert.
-
Mit
Ausnahme einer anderen Festlegung weisen alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftliche Begriffe die gleiche Bedeutung auf, wie allgemein
von einem Fachmann verstanden, zu welchem diese Erfindung gehört. Obgleich
Verfahren und Materialen ähnlich
oder äquivalent
zu jenen in der Durchführung oder
Testen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, die
hierin beschrieben sind, sind geeignete Verfahren und Materialien
nachstehend beschrieben. Alle Veröffentlichungen, Patentanmeldungen,
Patente und andere hierin erwähnte
Bezüge
sind mittels Bezug in ihrer Gesamtheit eingefügt. Im Konfliktfall wird die Patentbeschreibung,
einschließlich
von Definitionen, bestimmend sein. Darüber hinaus sind die Materialien, Verfahren
und Beispiele ausschließlich
illustrativ und nicht beabsichtigt limitierend zu sein.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird hier ausschließlich
beispielhaft unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben.
Mit spezifischem Bezug nun auf die Zeichnungen im Detail wird betont,
dass die gezeigten Angaben nur beispielhaft sind und für Zwecke
einer illustrativen Erörterung
der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ausschließlich dienen, und als der Anlass
zur Bereitstellung dargelegt sind, was angenommen wird, am meisten
nützlich
und am besten verständliche
Beschreibung der Prinzipien und konzeptualen Gesichtspunkte der
Erfindung zu sein. In diesem Hinblick wird kein Versuch unternommen, strukturelle
Details der Erfindung ausführlicher
zu zeigen, als es für
ein grundlegendes Verständnis
der Erfindung notwendig ist, wobei die Beschreibung mit den Zeichnungen
genommen wird, dem Fachmann offensichtlich zu machen, wie die verschiedenen
Formen der Erfindung in Praxis ausgeführt sein können.
-
In
den Zeichnungen:
Stellen die 1A–I einen
Entwurf und mikroskopische Aufnahmen dar, welche die kulturbasierte
Selektion menschlicher ES Zell-Abgeleiteter vaskulogenischer Vorläuferzellen
zeigen. 1A zeigt den Entwurf des Differenzierung-Selektionsvorgangs. 1B ist
eine Serie von mikroskopischen Aufnahmen, welche die divergierende
Morphologie der Zellen nach dem 6 Tag Kultivierung auf Collagen
zeigen: Bemerke die großen,
flachen, Fiber-Tragenden Zellen (Pfeile) und die kleineren, abgeflachten
Zellen mit großen
Nuklei (Pfeilspitzen). 1C ist eine Serie von Graphen,
welche eine FACS Analyse von Endothelzelloberflächenmarkern in den filtrierten,
isolierten vaskulogenischen Vorläuferzellen
zeigen. Filtrierte Zellen wurden primären Antikörpern zu VE-Cadhedrin (VE-cad),
VEGFR2 (VEGFR2) und Fluoreszenz markierten Anti-IgG oder dem sekundären Antikörper alleine
(IgG-FITC) ausgesetzt. Bemerke den hohen Anteil von Zellen (78%),
welche VE-cad exprimieren. Die 1D–E sind
Fotografien, welche die indirekte immunomorphologische Analyse einer
VE-cad Expression auf filtrierten, isolierten, vaskulogenischen
Vorläuferzellen
zeigen. Immunofluoreszenzfärbung
von fixierten und ausplattierten 12-Stunden Kulturen der filtrierten
Zellen zeigen eine starke Lokalisierung von VE-cad bei Zell-Zell
anhaftenden Verbindungen, welche bei größerer Vergrößerung (1E) sichtbar
sind. 1F ist eine Fotografie von EtBr
gefärbten
Gelen, welche die Expression von Endothel- und blutbildenden Markern
in den isolierten vaskulogenischen Vorläuferzellen zeigen. Expression
der CD31 und Tie2 Endothelmarker und den Tal1, GATA2 und AG133 frühen vaskulären Vorläufermarkern
wurde in gesamt RNA von den kleineren, flachen filtrierten Zellen
(filtriert) und den nicht differenzierten menschlichen embryonalen
Stamm (hES) Zellen durch RT-PCR verglichen. Der Haushaltsmarker
GAPDH dient als ein interner Standard einer Amplifikation. Bemerke
den hervorragenden, Endothel-, glatten Muskel und blutbildende (ESH)-spezifische Expression
der CD31, Tie2, Tal1 und GATA2 Marker. 1G ist
eine Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme der größeren, flachen Zellen, welche
durch Filtration zurückgehalten
wurden, und zeigt die Anwesenheit des Epitheliod-Phänotyp glatten
Muskelzellmarkers α-sma,
welcher in den kleineren, menschlichen vaskulogenischen Vorläuferzellen
nicht nachgewiesen wird. 1H ist
eine Fotografie von EtBr gefärbten
Gelen, welche die Expression von Epitheliodmarkern in den isolierten,
größeren zurückgehaltenen
Zellen zeigt. Expression der Calponin, Caldesmon, glatten Muskelactin
(SMA) und SM-MHC Markern wurde in gesamt RNA von den größeren, flachen
zurückgehaltenen
Zellen (zurückgehalten),
und den kleineren, menschlichen vaskulären Vorläufer (filtriert) Zellen durch
RT-PCR verglichen. Der Haushaltsmarker GAPDH dient als ein interner
Standard für
eine Amplifikation. Bemerke die Abwesenheit einer Expression aller
der glatten Muskelzellmarkern in den menschlichen vaskulären Vorläuferzellen
und ihre bedeutende Expression in den zurückgehaltenen Zellen. 1I ist
eine mikroskopische Aufnahme einer BrdU Aufnahme in sowohl kleinere,
filtrierte (linke Tafel) als auch größere, zurückgehaltene Zellen (rechte
Tafel), was die aktive Proliferation der kleineren, menschlichen
vaskulogenischen Vorläuferzellen
zeigt. Bemerke die aktive Aufnahme von BrdU in die kleineren, dunkleren
Zellnuklei, welche mit der minimalen Aufnahme in die größeren, nicht
poliferierenden zurückgehaltenen Zellen
(Pfeil) kontrastieren. Der Balken entspricht 100 μm.
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Sind
die 2A–M
mikroskopische, Immunofluoreszenz und RT-PCR Studien von kultivierten
gewöhnlichen
menschlichen vaskulogenischen Vorläuferzellen, welche eine spezifische
wachstumsfaktor-mediierte Induktion von Endothel- oder glatten Muskellzellcharakteristika
zeigen. 2A ist eine Fotografie von EtBr
gefärbten
Gelen, welche die Expression von glatten Muskelzellmarkern in gewöhnlichen
menschlichen vaskulogenischen Vorläuferzellen zeigt, welche auf
Typ IV Collagen bei 2,5 × 104 Zellen/cm2 für 10–12 Tage mit
10 ng/ml hPDGF-BB rekultiviert sind (R und D Systems, Inc., Minneapolis,
MN, USA). Expression der glatten Muskelzellmarkern Caldesmon, glattes
Muskelactin (SMA), Calponin, SM22α und
SM-MHC Markern wurde in gesamt RNA von dem mit Wachstumsfaktor behandelten
Zellen (v-SMC) und den nicht behandelten menschlichen vaskulären Vorläufer (ESH
Vorläufer)
Zellen durch RT-PCR verglichen. Der Haushaltsmarker GAPDH dient
als ein interner Standard für
eine Amplifikation. Bemerke die Abwesenheit einer Expression aller der
glatten Muskelzellmarker in den ESH Zellen und ihre bedeutende Expression
in den hPDGF-BB behandelten Zellen. 2B–E sind
fotomikroskopische Aufnahmen eines Immunofluoreszenznachweises von
glatten Muskelzellmarkern, welche in dem menschlichen Blutplättchen-abgeleiteten
Wachstumsfaktor (hPDGF)-BB-behandelten menschlichen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
exprimiert sind. Fixierte Präparationen
von behandelten Zellen wurden mit primären Antikörpern eingefärbt gegen: αSMA (2B);
Smoothelin (2C), SM-MHC (2D)
und Calponin (2E), mit fluoreszierenden sekundäre Antikörpern Immunonachgewiesen
und mittels Fluoreszenzmikroskopien visualisiert. Bemerke die Färbung von
sowohl Epitheliod- und spindelgeformten Zelltypen in den Wachstumsfaktor
behandelten Kulturen. 2F–H sind fotomikroskopische
Aufnahmen, welche den Nachweis von Endothelzellmarkern zeigen, welche
in menschlichen vaskulogenischen Vorläuferzellen exprimiert sind,
die auf Typ IV Collagen bei 2,5 × 104 Zellen/cm2 für
10–12
Tage mit 50 ng/ml hVEGF165 rekultiviert
sind (R und D Systems, Inc. Minneapolis, MN, USA). Wachstumsfaktor
behandelnde Zellen wurden wie vorstehend beschrieben fixiert und
mit Anti-VEcad (2F) oder Anti-von Willebrand
Factor (vWF) (2G) Antikörpern immunonachgewiesen. Bemerke
die Lokalisierung der Anti-vWF Färbung
in den Weibel-Palade Körpern
(2G). Aufnahme von Dill-markiertem ac-LDL (10 μg/ml, 4 Stunden, 37°C) (2H)
wurde ebenso nachgewiesen (2H). 2I und 2J sind
mikroskopische Aufnahmen einer BrdU Aufnahme in sowohl blutplättchenabgeleiteten
(PDGF) (2J) als auch vaskuläres Endothel- (VEGF)
(2I) Wachstumsfaktor-behandelte vaskulogenische
Vorläuferzellen,
welche eine aktive Proliferation (Färbung) der Zellen vom Endothel-Typ
zeigen. Bemerke das Erscheinen von Stressfibern (2E,
Pfeil) und die aktive Aufnahme von BrdU in die dunklen Zellnuklei
der VEGF-behandelten Zellen (2I), welche
zu der verringerten Aufnahme der größeren hPDGF-BB behandelten
Zellen (2J) kontrastiert sind. 2K–2M sind
mikroskopische Aufnahmen blutbildender Kolonien, welche von menschlichen
vaskulogenischen Vorläuferzellen
gebildet sind. ESH Zellen wurden selektiert und in einem halbfesten
Medium kultiviert, welches mit Cytokinen supplementiert ist, um
eine blut bildende Differenzierung zu fördern. Bemerke das charakteristische
Erscheinen von blutbildenden Kolonien (CFU), welche nach 12 Tagen
Inkubation nachgewiesen wurden.
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Sind
die 3A–G
fotomikroskopische Aufnahmen (3A–D) und
elektronenmikroskopische Aufnahmen (3E–G), welche
vaskuläre
Strukturbildung in Wachstumsfaktor-behandelten menschlichen vaskulären Vorläufer (ESH)
Zellen zeigen. Aggregierte (24 Stunden in Differenzierungsmedium,
welches mit 50 ng/ml hVEGF165 und 10 ng/ml
hPDGF-BB supplementiert bzw. unterstützt wird) ESH Zellen, welche
auf Typ I Collagen (3A) oder in Matrigel (3B)
platziert wurden, zeigen vaskuläre
Bildung nach 7 Tagen Wachstum (Bemerke Sprießen und röhrenförmige Strukturen in beiden
Histologieschnitten). Toluidinblau gefärbte Schnitte der gleichen
Präparation
zeigten Endothelzell-Eindringen und Bilden einer vaskulären-Netzwerkstruktur
in dem Matrigel (3C) und, mit höherer Vergrößerung,
eine weiße
Blutzelle, welche in einem Gefäß gebildet
ist (Pfeil, 3D). Der Balken entspricht 100 μm (3A–C) (3D)
Die 3E–G
sind elektronenmikroskopische Aufnahmen einer Gefäßbildung
in Matrigel, welche gut geformte Weibel-Palade Körper zeigen (3E,
X6.000 Vergrößerung,
Einsatz, X12.000), typisch für
Endothelzellen. 3F zeigt klar die Anwesenheit
einer dunklen Färbung
(aufgrund von Hämoglobin)
Blutzelle (BC) in dem Mittelpunkt eines Gefäßes, welches durch verlängerte Endothelzellen
(EC) in dem Matrigel (M) (X5.000 Vergrößerung) gebildet ist. Die 3G zeigt
eine gewöhnliche
Anordnung von Endothelzellen (N-Nucleus)
in dem Matrigel (M), welche ein klar unterscheidbares Lumen (Lu)
enthält,
charakteristische Lipoproteinkapseln (Li), Weibel-Palade Körper (WP)
und Glycogen (G) (3G, X5.000 Vergrößerung).
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Sind
die 4A–B
fotomikroskopische Aufnahmen von Histologieschnitten, welche die
in-vitro Vaskularisierung von 3-D Alginatgerüsten durch menschliche vaskulogenischen
Vorläufer
(ESH) Zellen zeigen. ESH Aggregate wurden auf ein 1f120 50 μl Alginatgerüste in-vitro
in Differenzierungsmedium platziert, welches mit 50 ng/ml hVEGF165 und 10 ng/ml hPDGF-BB supplementiert
ist, und für
14 Tage inkubiert. Die 4A zeigt eine Gefäßbildung
um zwei repräsentative
Gerüstporen.
Eine größere Vergrößerung (4B)
zeigt gewöhnliche
vaskuläre
Wandstruktur von verlängerten
flachen Endothelzellen mit einer angrenzenden Schicht glatter Muskelzellen.
Der Balken entspricht 100 μm.
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Sind
die 5A–B
zwei Serien von photomikroskopischen Aufnahmen, welche die Sensitivität von ESH-abgeleitetem
vaskulären
Gewebe auf Inhibitoren einer Angiogenese zeigen. ESH Aggregate wurden
auf Matrigel platziert und für
7 Tage in Differenzierungsmedium inkubiert, welches mit 50 ng/ml
hVEGF165 und 10 ng/ml hPDGF-BB
allein (5A) oder mit der Zugabe von
50 μg/mg
Angiogenese inhibierendem Anti-VE-cad monoklunarem
Antikörper
(Klon BV6, CHEMICON INTNL, Inc. Temecula CA, USA) (5B)
supplementiert ist. Bemerke das Fehlen zellulärer Vorsprünge und die Abwesenheit von
Röhren
und Netzwerkstrukturen in den Anti-VE-cad behandelten Kulturen (5B).
Balken – 100 μm.
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Zeigen
die 6A–B
kultivierungsbasierende Anreicherung von vaskulogenischen Vorläuferzellen, welche
von hES-Zellen abgeleitet sind. 6A zeigt
einen Entwurf der Anreicherungsprozedur. Die 6B ist
eine invertierte lichtmikroskopische Aufnahme von 6 Tage alten hES
Zellaggregaten, welche auf Typ IV Collagen kultiviert sind. Diese
Aufnahme zeigt nicht differenzierte hES-Zellen (Pfeile) und verschiedene
Typen von differenzierten Zellen. Die 6C zeigt
eine invertierte Lichtmikroskopische Aufnahme von 6 Tage alten Einzel-Zell-Suspensions-Kulturen,
welche zwei Zelltypen zeigen: große flache Zellen mit Fiberanordnung
(Pfeil) und kleinere flache Zellen mit großen Nuklei. Die 6D ist
eine FACS Analyse der filtrierten Zellen für VE-cad, CD31 und VEGFR2. 6E ist
eine indirekte Immunofluoreszenzanalyse, welche Expressionen zeigen
von: (i) Punktierte (punctate) Oberfläche CD34 (wie bereits für menschliche
v-SMCs Vorläufern
berichtet), (ii) Nuklei Gata2 und (iii) Tal1. Die 6F zeigt
Zellproliferation der kleineren und größeren Vorläufer mittels: (i und ii) BrdU
Aufnahme (vorliegend in den kleineren Vorläuferzellen und nicht in größeren Zellen
(Pfeil) und (iii) Ki67 Expression im Nukleus, welche in 66 ± 2% der
filtrierten Zellen vorliegt. Die Nuklei sind mit Dapi (1:1000) gefärbt. Balken – 100 μm.
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Zeigen
die 7A–D
eine Liniendifferenzierung in Vorläuferzellen. 7A – Filtratzellen,
welche mit 50 ng/ml hVEGF 165 für
10–12
Tage rekultiviert wurden, wurden auf eine Dil-Ac-LDL Aufnahme untersucht (Zellen
in hellem Licht auf der linken und mit Fluoreszenzbeleuchung auf
der rechten). 7B – einzelne isolierte Zellen
wurden untersucht auf: (i) Dil-Ac-LDL Metabolismus (ii) perinucleares
vWF, (iii) sowohl (i) als auch (ii). 7C – Filtratzellen,
welche mit 10 ng/ml hPDGF-BB für
10–12
Tage rekultiviert wurden, zeigten eine Heraufregulierung einer SMA
Expression in den spindelähnlich
geformten Zellen. 7D – RT-PCR Analyse zeigte eine
Heraufregulierung in zusätzlichen
v-SMC Markern. Die Nuklei wurden mit Dapi (1:1000) gefärbt. Balken – 100 μm.
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Zeigen
die 8Ai–Biii
klonale Analyse von VE-cad+ Zellen. 8A(i)
zeigt eine gewöhnliche
8 Tage alte Kolonie, welche von einer einzelnen VE-cad+ Zelle gebildet
wird. Zwei verschiedene Zellformen werden beobachtet: Eine endothelzellähnliche
Morphologie [8A(ii)] und spindelähnliche
Morphologie (Pfeile), welche an v-SMC erinnert [8A(iii)].
Spindelförmige
Zellen exprimierten SMA [8B(i)]
und Calponin [8B(ii)]. Die 8B(iii)
zeigt Ac-LDL Metabolismus in einer Kolonie, welche mit VEGF supplementiert
ist. Die Nuklei sind mit Dapi gefärbt. Balken – 100 μm.
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Sind
die 9Ai–Ciii
fotomikroskopische Aufnahmen von Histologieschnitten, welche Blut
und Blutgefäße zeigen,
welche in Alginatgerüsten
gebildet sind, welche mit menschlichen ES vaskulogenischen Vorläuferzellen
platziert und subkutan in SCID Mause transplantiert sind. Die 9A zeigt
unreife Blutgefäße, welche
eine dünne
Schicht von Endothelzellen aufweisen, die in nicht platzierten (Kontrolle)
Gerüsten
gebildet sind. Die 9B zeigt dicke Blutgefäße, welche
in zellplatzierten Gerüsten
gebildet sind. Die 9C zeigt Blutgefäße menschlichen
Ursprungs, welche in zellplatzierten Gerüsten gebildet sind und durch
anti-human SMA Färbung
identifiziert sind. Pfeile zeigen auf Mausblutfluss in der menschlichen
Vaskulatur. Balken – 100 μm.
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Ist
die 10 eine schematische Darstellung der Flusskammer,
welche für
eine Bewertung der Wirkung von Scherstress auf vaskulogenische Zellen
verwendet wird.
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Sind
die 11A–B sind fotomikroskopische
Aufnahmen, welche vaskulogenische glatte Muskelzellen (v-SMC) zeigen,
welche von hES vaskulogenischen Vorläuferzellen nach einem Aussetzen
gegenüber
flussinduziertem Scherstress abgeleitet sind. Die v-SMC Zellen wurden
für aSMA
(rot), Phalloidin (grün)
und Nuklei in To-pro 3 (blau) gefärbt.
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Zeigt
die 12 RT-PCR Analysen von differenzierten Kulturen
von hES-abgeleiteten vaskulogenischen Vorläuferzellen. Die Zellen wurden
in geringem Serum (2%) oder hohem Serum (10%) Differenzierungsmedien
kultiviert, welche mit Wachstumsfaktoren (VEGF, Ang2 oder IGF) supplementiert
sind. Die Analysen wurden unter Verwendung genetischer Marker von
Endothelzellen (ECs), vaskulären
glatten Muskelzellen (v-SMCs) und Wachstumsfaktoren durchgeführt; – und +
zeigen jeweils negative (ohne Templat) und positive Kontrollen.
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Zeigt
die 13 Echtzeit RT-PCR Analysen differenzierter Kulturen
von hES-abgeleiteten vaskulogenischen Vorläuferzellen. Die Zellen wurden
in geringem Serum (2% v/v) oder hohem Serum (10% v/v) Differenzierungsmedien
kultiviert, welche mit VEGF supplementiert sind. Die Analysen wurden
unter Verwendung von v-SMCs Markern (SM-MHC und α-SMA) durchgeführt.
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Zeigt
die 14 Echtzeit RT-PCR Analysen von differenzierten
Kulturen von hES-abgeleiteten
vaskulogenischen Vorläuferzellen.
Die Zellen wurden in geringem Serum (2% v/v) oder hohem Serum (10%
v/v) Differenzierungsmedien kultiviert, welche mit VEGF supplementiert
sind. Die Analysen wurden unter Verwendung von EC Markern (Tier2
und CD31) durchgeführt.
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Sind
die 15A–B fotomikroskopische Aufnahmen,
welche ein Sprießen
und vaskulaturähnliche
Organisation von differenzierten Zellen zeigen, welche von hES vaskulogenischen
Vorläuferzellen
abgeleitet sind und in hohem Serum Differenzierungsmedium (10% v/v; 15A) und in geringem Serum Diffenzierungsmedium
(2% v/v; 15B) kultiviert sind.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung besteht aus neuen Verfahren, welche für eine einfache
und kostengünstige Präparation
vaskulogenischer Vorläuferzellen
verwendet werden kann, und Zellkulturen und Zusammensetzungen davon,
welche beispielsweise von menschlichen Stammzellen hergestellt sind.
Die vorliegende Erfindung kann insbesondere für ein Isolieren vaskulogenischer
Vorläuferzellen
von Stammzellen verwendet werden und für ein in-vitro Wachstum und
Differenzierung der isolierten vaskulogenischen Vorläuferzellen
für eine Verwendung
in beispielsweise Gewebetechnik, Angiogeneseforschung und therapeutischen
und diagnostischen Anwendungen.
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Die
Prinzipien und Durchführung
der vorliegenden Erfindung können
mit Bezug auf die Zeichnungen und beigefügte Beschreibungen besser verstanden
werden. Bevor zumindest eine Ausführungsform der Erfindung detailliert
erläutert
wird, sollte es klar sein, dass die Erfindung in ihrer Anwendung
nicht auf die Details der Zusammensetzung und die Anordnung der
Bestandteile begrenzt ist, welche in der nachstehenden Beschreibung
ausgeführt
oder in den Zeichnungen dargelegt sind. Die Erfindung ist zu anderen
Ausführungsformen
in der Lage oder kann auf verschiedene Arten praktiziert oder durchgeführt werden.
Es sollte ebenso klar sein, dass die hier verwendete Ausdrucksweise
und Terminologie für
die Zwecke einer Beschreibung dient und nicht als limitierend angesehen
werden sollte.
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Jüngste Forschungsstudien
haben gezeigt, dass embryonale Zellen möglicherweise als eine Quelle für pluripotente
Zellen dienen können.
Derartige Zellen sind bei einer Humantherapie von Nutzen, da sie
die Befähigung
aufweisen, in eine Vielzahl von Zelltypen zu differenzieren (R.
A. Pedersen, Sci. Am. 1999, 280:68). Frühe Arbeit auf embryonale Stammzellen
wurde unter Verwendung von Inzuchtmausstämmen als ein Modell durchgeführt. Im
Vergleich zu Maus ES-Zellen haben sich Affen und menschliche pluripotente
Zellen als wesentlich zerbrechlicher erwiesen und reagieren nicht
auf die gleichen Kultivierungsbedingungen und Handhabungen.
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Jüngst wurden
embryonale Stammzellen (hES) und Keimlinien (hEG) Zellen isoliert
und in Kultur gehalten. Sowohl menschliche embryonale hES als auch
hEG Zellen weißen
die lang gefragten Charakteristika von menschlichen pluripotenten
Stammzellen auf, sie können
in-vitro ohne Differenzierung
andauernd proliferieren, sie behalten einen gewöhnlichen Karyotypen bei, und
sie behalten die Befähigung
bei zur Erzeugung aller erwachsener Zelltypen zu differenzieren.
Eine spontane somatische Differenzierung von hES und hEG Zellen
in Kultur findet allerdings ohne irgendein beständiges Muster einer strukturellen
Organisierung statt, was multizelluläre Aggregate von Zellpopulationen
mit einer höchst
heterogenen Mischung von Phänotypen erzeugt,
und ein Spektrum verschiedener Zelllinien darstellt (Reubinoff,
BE, et al., Nat. Biotech 2001; 19:1134).
-
Untersuchungen
im Stand der Technik beschreiben verschiedene Verfahren, welche
für eine
Isolierung von Vorläuferzellen
spezifischer Zelltyplinien von ES-Zellen geeignet sind, wobei derartige
Verfahren jedoch für
gewöhnlich
extrem komplex und kostenaufwendig sind. Anfänglich werden menschliche embryonale Stammzellen
entweder auf einer Säugerstromazellschicht
wachsen gelassen (siehe beispielsweise
US-P. 6,280,718 Kaufman, D. S. und
Thomson, J. A.), in einem lebenden Wirt wie einem Teratoma (
Thomson
J. A. et al., Science 1998; 282:1145-47) oder in Suspension
in eine multizellulare Struktur aggregiert, welche als der Embryoidkörper (EB)
bekannt ist (siehe beispielsweise
WO
00/70021 Itskovitz-Eldor, J. und Benvenisty, N.; und
WO 02/10347 Benvenisty,
N.), und ausgesetzt gegenüber
Differenzierungsfaktoren, wobei für gewöhnlich eine gemischte Population
von Zelltypen und Linien erzeugt wird. Eine Isolierung von Vorläuferzellen
spezifischer Linien wird anschließend auf der Grundlage eines
Immunonachweises von linienspezifischen Markern durchgeführt und
Trennung von Zelllinien durch Fluoreszenz oder magnetisches Sortieren
(siehe beispielsweise
WO 01/81549 Rambhatla,
L. und Carpenter, M. K.;
US-P.
6,280,718 Kaufman, D. S. und Thomson, J. A.;
WO 01/29206 Cibelli, J. et al.; und
WO 01/68815 Pera, M. F.
und Ben-Hur, T.). Alle der vorstehend aufgeführten Verfahren leiden an ähnlichen
Nachteilen: Anfängliche
ES Differenzierung in Vorläuferzellen
bezieht viele komplexe Handhabungen und Wechselwirkungen mit der
stromalen Zellschicht, lebenden Wirtgeweben oder anderen EB Zellen
ein. Darüber
hinaus ist eine Selektion gemäß einer
Expression oder Anzeigen bzw. Display von Zelloberflächenmarkern
nicht effizient, benötigt sogar
umfangreichere Handhabungen, was große Ausgaben für Reagenzien
und Nachweisausrüstung
nach sich zieht und die Lebensfähigkeit
und Sterilität
der Vorläuferzellen
gefährdet.
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Bei
Reduzieren der vorliegenden Erfindung auf die Praxis haben die vorliegenden
Erfinder enthüllt, dass
vaskulogenische Vorläuferzellen
einfach und kostengünstig
von embryonalen Stammzellen durch Verhindern einer Aggregation,
Kultivieren auf Typ IV Kollagen mit spezifischen Endotheldifferenzierungsfaktoren
und Anwenden einfacher und effizienter Größenselektionsverfahren hergestellt
werden können.
Die vaskulären Vorläuferzellen,
welche gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, sind vorteilhaft dadurch, dass sie
in Kultur weiter expandiert werden können, für eine Differenzierung in Endothel-,
murales und blutbildendes Gewebe in-vitro induziert werden können, sowohl
kleine als auch große
vaskuläre
Strukturen bilden, falls sie auf ein geeignetes Substrat platziert
werden, und genetisch manipuliert werden können, und für Gewebetechnik, Diagnose und
Forschungszwecke geeignet sind.
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Daher
wird gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung vaskulogenischer
Vorläuferzellen
von nicht differenzierten ES Zellen, wie beispielsweise menschlichen
ES Zellen, bereitgestellt. Das Verfahren wird gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durch Kultivieren einzelner nicht differenzierter
ES-Zellen auf eine Art bewirkt, welche für ein Induzieren einer Differenzierung
der nicht differenzierten ES-Zellen in vaskulogenische Vorläuferzellen
geeignet ist, dadurch Erhalten einer gemischten Population von Zellen
und Isolieren von Zellen kleiner als 50 μm von der gemischten Population
von Zellen. Auf diese Art isolierte Zellen stellen vaskulogenische
Vorläuferzellen
dar, wie es in dem nachstehend aufgeführten Beispielsabschnitt klar
gezeigt wird.
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "vaskulogenische Vorläuferzellen" eine Population von Zellen, welche
Nachkommen erzeugen können,
welche Endothel- oder glatte Muskelvorläufer sind (wie beispielsweise
Angioblasten) oder reife Endothel- oder glatte Muskelzellen, oder
einen blutbildenden Vorläufer
(wie beispielsweise Erythroidkolonie bildende Einheiten und Megakaryozyten)
oder reife Blutzellen (wie beispielsweise Erythrocyten und Leukozyten).
Für gewöhnlich exprimieren
vaskulogenische Vorläuferzellen
einige der phänotypischen
Markern, welche für
die Endothel-, glatten Muskeln und blutbildenden Linien charakteristisch
sind. Für
gewöhnlich
erzeugen sie keine Nachkommen von anderen embryonalen Keimschichten,
falls sie durch sich selbst in-vitro kultiviert werden, bis sie
de-differenziert oder wieder programmiert werden. Es wird klar sein, dass
es nicht impliziert ist, dass jede der Zellen in der Population
die Kapazität
zur Bildung mehr als eines Typs eines Nachkommens bzw. Abkömmlings
aufweist, obgleich einzelne Zellen vorliegen können, welche multipotente vaskulogenische
Vorläuferzellen
darstellen.
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Wie
hier verwendet betreffen die Ausdrücke "totipotent", "pluripotent" und "multipotent" Zellen mit abnehmenden
Graden einer entwicklungsmäßigen Plastizität. Totipotente
Zellen können
sich in alle Zelltypen oder vollständige Organismen (beispielsweise
Blastomere) entwickeln, pluripotente Zellen können sich in alle Zelltypen
entwickeln (beispielsweise ES Zellen) und multipotente Zellen können in
zellenspezifischer Linien ausschließlich differenzieren (beispielsweise
vaskulogenische Vorläuferzellen).
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "Endothelvorläuferzelle" oder "Endothelprekursorzelle" eine Zelle, welche
reife Endothelzellen erzeugen kann. Diese Zellen können oder
können
nicht die Kapazität
aufweisen, blutbildende oder glatte Muskelzellen zu bilden.
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "Epithelvorläuferzelle" oder "Epithelprekursorzelle" eine Zelle, welche
reife glatte Muskelzellen erzeugen kann.
-
Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "blutbildende Vorläuferzelle" oder "blutbildende Prekursorzelle" eine Zelle, welche
reife Blutzellen erzeugen kann.
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Embryonale
Stammzellen werden als "nicht
differenziert" beschrieben,
falls ein wesentlicher Anteil von Stammzellen und ihrer Derivate
in der Population morphologische Charakteristika nicht differenzierter
Zellen zeigen, was sie eindeutig von differenzierten Zellen embryonalen
oder erwachsenen Ursprungs unterscheidet. Nicht differenzierte ES-Zellen
können
von dem Fachmann leicht erkannt werden, und erscheinen für gewöhnlich in
einer mikroskopischen Ansicht als Zellen mit hohen Nuklear/Cytoplasma
Verhältnissen
und bedeuteten Nukleoli. Ähnlich
dazu können
nicht differenzierte Zellen von differenzierten Zellen durch die
Abwesenheit von linienspezifischen Markern, wie beispielsweise vaskularem
Endothelwachstumsfaktor Rezeptor 2 (VEGFR2), vaskularem Endothel-
Cadherin (VE-cad) oder Blutplättchen-Endothelzelladhäsionsmolekül-1 (PECAM-1)
unterschieden werden.
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "differenzierte Zelle" eine Zelle, welche einen entwicklungsmäßigen Weg
abwärts
durchlaufen ist. Pluripotente embryonale Stammzellen können daher
in linienbeschränkten
Vorläuferzellen
differenzieren, wie beispielsweise einen neuralen Vorläufer, Hepatozytenvorläufer oder
blutbildende Zellen, welche jeweils für neurale Zellen, Hepatozyten
oder Blutzelltypen pluripotent sind; und die vorstehend aufgeführten Endothel-,
glatte Muskel und Blutzelltypen. Diese können wiederum in andere Typen
von Vorläufern
weiter abwärts
in den Wegen differenziert werden, oder zu einer Endstadium differenzierten
Zelle, welche für
einen spezifischen Gewebetyp charakteristisch ist und die Befähigung zur
weiteren Proliferation beibehalten oder nicht beibehalten kann.
Vaskuläres
Endothel, muraler glatter Muskel und Erythrozyten sind Beispiele
von zu Ende bzw. begrenzt differenzierten Zellen.
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Wie
vorstehend erwähnt
werden einzelne, nicht differenzierte ES-Zellen auf eine Art kultiviert,
welche für
ein Induzieren einer Differenzierung in vaskulogenische Vorläuferzellen
geeignet ist. Die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht
differenzierten ES-Zellen können
embryonale Stammzellen von einem Säuger sein, welche von frischen
oder cryogelagerten embryonalen Zellmassen erhalten werden, Zellen
von in-vitro-befruchteten
Zellmassen und/oder kultivierten ES Zelllinien. Die ES-Zellen können von
menschlichem oder nicht menschlichem Ursprung sein.
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Wie
es in dem nachstehend aufgeführten
Beispielabschnitt eindeutig gezeigt wird, sind die Verfahren und
Zusammensetzungen während
der vorliegenden Erfindung für
eine Verwendung mit menschlichen embryonalen Stammzellen geeignet.
Da eine Etablierung von Verfahren zur Handhabung und Kontrolle einer menschlichen
embryonalen Stammzellen differenzierung ein Hauptziel gegenwärtiger medizinischer
und wissenschaftlicher Bemühungen
ist, sind in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die nicht differenzierten ES-Zellen menschliche ES Zellen.
Die ES-Zellen sind vorzugsweise nicht aggregierte Zellen, wie es
in dem nachstehend ausgeführten
Beispielsabschnitt detailliert beschrieben ist.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Differenzierung der einzelnen
nicht differenzierten ES-Zellen durch Kultivieren derartiger Zellen
auf Platten bewirkt, welche mit einem anhaftenden Substrat, wie
beispielsweise Typ IV Collagen, Laminin oder Gelatine beschichtet
sind, um eine Aggregation der ES-Zellen zu vermeiden, Platzieren
der Zellen bei einer Konzentration zwischen 2 × 104 und
1 × 105 Zellen/cm2, und
Bereitstellen eines Differenzierungsmediums. In einer am meisten bevorzugten
Ausführungsform
werden einzelne nicht differenzierte ES-Zellen auf Typ IV Collagen-beschichteten
Platten wachsen gelassen (verfügbar
von beispielsweise Cell Cultureware, BD-Falcon, Boston, MA). Siehe den
Beispielsabschnitt für
eine weitere Beschreibung von Bedingungen für eine Differenzierung von
ES Zellen.
-
Ein
wichtiger Gesichtspunkt der vorliegenden Methodik besteht in dem
Zellplazierungsschritt (Zell-Aussaat-Schritt). Während die vorliegende Erfindung
auf Praxis reduziert wurde, wurde beobachtet, dass eine 3-dimensionale
Embryoidkörperstruktur
nicht benötigt
war, wie es zuvor für
eine mesodermale Differenzierung menschlicher embryonaler Stammzellen
behauptet wurde. Nicht differenzierte hES Zellen, welche von ihrer
Nähr-Schicht entfernt
wurden und als einzelne Zellen auf Typ IV Collagen mit Differenzierungsmedium plattiert
wurden, wiesen eine Expression von Indikatoren einer Endotheldifferenzierung
auf (1A–G).
Eine Zellplatzierungskonzentration beeinflusste drastisch die Wirksamkeit
der vorliegenden Methodik: Zellen, welche gemäß Studien nach dem Stand der
Technik mit Maus ES platziert wurden (Yamashita, J. et al.
Nature, 2000; 408:92) waren nicht lebensfähig; wobei
derartige hohe Konzentrationen (1,0–1,5 × 105 Zellen/cm2) von hES-Zellen zu einer heterogenen Population
führten.
Geringere Zellplatzierungskonzentration (5 × 104 – 1 × 105 Zellen/cm2) erzeugte
eine festgelegte Zellpopulation, einschließlich einer Mehrzahl von kleinen,
flachen Endothelähnlichen
Zellen und weniger großen,
glatten muskelähnlichen
Zellen (1B).
-
Der
nachstehende Beispielsabschnitt stellt eine weitere Beschreibung
von Verfahren zur Kultivierung "einzelner
nicht differenzierter ES Zellen" unter
nicht aggregierenden Bedingungen bereit.
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Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck "Differenzierungsmedium" ein geeignetes Medium,
welches ein Wachstum und eine Differenzierung der ES-Zellen unterstützen kann.
Beispiele für
geeignete Differenzierungsmedien, welche mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
umfassen eine Vielzahl von Wachstumsmedien, welche mit einer Basis
von alpha MEM Medium (Life Technologies Inc., Rockville, MD, USA)
oder Dulbecco's
minimalem wesentlichen Medium (DMEM) hergestellt sind, supplementiert
mit 10% FBS (HyClone, Logan, UT, USA) und 0,1 mM β-Merapoethanol
(Life Technologies Inc., Rockville, MD, USA).
-
Wie
vorstehend erwähnt
wurde, wurde beobachtet, dass ein Kultivieren der nicht differenzierten
ES Zellen, wie vorstehend detailliert ausgeführt wurde, eine festgelegt
Population von Zellen erzeugt, umfassend eine Mehrheit von kleinen,
flachen endothelähnlichen
Zellen und weniger großen,
glatten muskelähnlichen
Zellen (1B).
-
Während vorherige
Techniken für
eine Selektion von spezifischen Linienvorläufern auf einem Immunonachweis
von Indikatoren einer Differenzierung und spezifischen Zelllinien
und Fluoreszenz oder magnetischem Zellsortieren abhängen (siehe
beispielsweise
WO 02/10347 Benvenisty,
US-P. 6,280,718 Kaufman,
D. S. und Thomson, J. A.,
WO
01/29206 Cibelli, J. et al.) sind diese Verfahren mühselig und
kostenaufwendig. Die beobachteten morphologischen Eigenschaften
der gemischten Population von Zellen, welche gemäß der Lehren der vorliegenden
Erfindung erzeugt werden, ermöglichen
eine einfache und schnelle Isolierung von vaskulogenischen Vorläuferzellen
davon. Wie in dem nachstehend aufgeführten Beispielsabschnitt aufgeführt, ermöglicht eine
Selektion von Zellen kleiner als 50 μm eine schnelle und effiziente
Isolierung vaskulogenischer Vorläuferzellen
von einer gemischten Population von Zellen (
1C–F).
-
Daher
wird bei der vorliegende Methodik ein Schritt einer Größen/Morphologieselektion
folgend einer Differenzierung verwendet. Eine derartige Größen/Morphologieselektion
kann durch Verwenden verschiedener Filtrations-, Morphometrie- und/oder
Densitometriemethoden bewirkt werden, wie es weiter nachstehend beschrieben
wird.
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Verfahren
zur Filtration sind im Stand der Technik gut bekannt, wie beispielsweise
die Passage durch ein Netz, Sieb, Filter und ähnliches. Filter können eine
faserartige Matrix oder poröses
Material umfassen. Derartige Filter können einer von mehreren im
Handel erhältlichen
Filter sein, umfassend aber nicht beschränkt auf Zellkulturfilter von
Pall Life Sciences (Ann-Arbor MI, USA) oder BD-Falcon (Boston, MA,
USA). Ein bevorzugter Filter ist ein Nylonnetzfilter mit einer Porengröße von 40 μm (Cell Cultureware,
BD-Falcon, Boston, MA), welcher den kleineren, endothelähnlichen
Zellen ermöglicht,
zu passieren und den größeren, glatten
muskelähnlichen
Zellen ausgeschlossen zu werden.
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"Morphometrie" betrifft die Bestimmung
bzw. Abmessung einer externen Form und kann mit Methoden durchgeführt werden,
welche 2- und 3-D Bildanalyse umfassen, aber nicht darauf begrenzt
sind. Fortgeschrittene Bildanalysensoftware, welche für eine Identifikation
und Isolierung von Zellen kleiner als 50 μm geeignet ist, ist für den Fachmann
im Handel erhältlich
[siehe beispielsweise Metamorph Software (Universal Imaging Corp.,
Downing PA, USA), Imagic-5 (Image Science Software, Berlin, Deutschland)
und Sterologer (Systems Planning and Analysis, Inc., Alexandria,
VA, USA)] und können
mit gut bekannter Lichtmikroskopie und Flusssortiertechniken für eine Selektion
von Objekten gewünschten
externer Charakteristika kombiniert werden (beispielsweise Größe) (für eine geeignete
Vorrichtung siehe beispielsweise
US-P.
6,249,341 Basiji et al.).
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"Densitometrie" betrifft eine Bestimmung
der optischen oder physikalischen Dichte eines Objekts. Da die kleineren,
endothelähnlichen
Zellen eine einzigartige und charakteristische Verteilung von Zellkomponenten
aufweisen, können
densitometrische Bestimmungen verwendet werden, um Kriterien für eine Separation und
Isolierung von Zellen zu charakterisieren und bereitzustellen. Für eine densitometrische
Isolierung von Endothel ähnlichen
Zellen geeignete Geräte
sind beispielsweise der MECOS-C1 Blutzelldensitometrische Analysegerät (MECOS
Co., Moskau, Russland). Zellen können
ebenso durch Sedimentierung durch einen präparativen Dichtegradienten
getrennt werden, wie beispielsweise FICOLLTM oder
PERCOLLTM (Amersham Biosciences, Inc. Piscataway,
NJ USA) (für
einen ausführlichen Überblick
densitometrischer Fraktionierungstechniken siehe Pertoft,
H. J., Biochem. Biophys. Methods; 44 (2000) 1–30). Die vorliegende
Erfindung stellt daher eine einfache und schnelle Methode für eine Vorläuferzellerzeugung
und Isolierung bereit. Seitherige Methoden für ein Isolieren derartiger
Vorläuferzellen
erzeugten Vorläuferpopulationen,
welche wünschenswerte
Proliferations-Befähigungen
nicht aufwiesen, was ihre praktische Anwendung begrenzt (Reubinoff,
B. E. et al., Nat. Biotech.; 18 (2000) 399–404, und Schuldiner,
M. et al., PNAS USA; 97 (2000) 11307–312). Die vaskulogenischen
Vorläuferzellen,
welche durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung isoliert wurden,
können
große
Zahlen identischer Zellen durch Proliferation durch zahlreiche Zellverdopplungen
erzeugen.
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Die
Population an vaskulogenischen (vasculogenic) Vorläuferzellen,
die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung isoliert wird, ist durch eine Fülle an Zellen
gekennzeichnet, die den endothelialen Vorläufermarker VE-Cadhedrin (
1C–E) und
endotheliale Marker (
1F) exprimieren, und sich aktiv
vermehren bzw. proliferieren, wie durch die Inkorporation von (BrdU)
in den Kern angezeigt ist (
1I). In
der Abwesenheit eines zusätzlichen
Stimulus für
eine weitere Differenzierung, sind diese Zellen in der Lage eine
große
Anzahl an multipotenten, vaskulogenischen Vorläuferzellen zu erzeugen. Zusätzlich können die
vaskulogenischen Vorläuferzellen über eine
außerordentlich
lange Zeitperiode durch Kryo-Konservierung
gemäß eines
beliebigen der Verfahren zum Konditionieren, Lager und Auftauen,
die üblicherweise
im Stand der Technik eingesetzt werden (siehe beispielsweise
US-Patent 6,140,123 von
Demetriou et al.), in einem lebensfähigen Zustand gehalten werden.
-
Aufgrund
der Bedeutung differenzierter Zellen in verschiedenen therapeutischen
Ansätzen
stellt eine gerichtete Differenzierung von embryonalen Präkursor-
bzw. Vorstufenzellen ein wichtiges Ziel auf dem Gebiet der Kultivierung
von Stammzellen dar. Obwohl in Kultur gehaltene embryonale Stammzellen
oftmals einer spontanen Differenzierung unterliegen (
Thomson
J.A. et al Science 1998; 282:1145–47), wurde eine gerichtete Differenzierung
von Embryoid-Körper
abgeleiteten Zellen (
Shamblott MJ et al., PNAS USA 98 (2001),
113–18) und
menschlichen ES-Zellen, die zusammen mit MEF-Zellen kultiviert wurden
(
Kaufman DS et al., PNAS USA 98 (2001), 10716–721)
durch eine Manipulation von Umweltfaktoren gezeigt. Sie induzierte
Kaufman et al. beispielsweise eine Blut-bildende Differenzierung
in ES-Zellen durch Kultur mit stromalen Zellen des Knochenmarks
von Mausen (
Kaufman DS et al., PNAS, USA 2001; 98:10716–721 und
US-Patent Nr. 6,280,718 von Kaufman,
D et al.) und Carpenter (
US-Patentanmeldung Nr. 20020039724 A1 ) induzierte
eine neuronale und Gliazell-Entwicklung in neuralen Vorläuferzellen
durch Aussetzen an einen cAMP-Aktivator und/oder neurotropen Wachstumsfaktor.
Benvenisty erzeugte pulsierende, kardiale Muskelzellen, und Nervenzell-ähnliche
Zellen durch ein Aussetzen menschlicher Embryoid-Körper-Zellen
an eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren (
Itskovitz-Eldor,
J et al., Mol Med 6 (2000), 88–95,
Schuldiner,
M et al., PNAS, USA 97 (2000), 11307–312 und Internationale
Patentanmeldung Nr.
WO
0210347 A2 von Benvenisty N). Jedoch setzten alle der vorstehend aufgeführten Verfahren
entweder ein Co-Kultivieren, Embryoid-Körper-Bildung oder eine Selektion
von Vorläufern
durch Immunodetektion von Zelloberflächenmarkern ein.
-
Eine
gerichtete Differenzierung der erfindungsgemäßen vaskulogenischen Vorläuferzellen
kann durch Aussetzen an spezifische vaskuläre Wachstumsfaktoren, Wachstumsfaktoren
für glatte
Muskulatur, oder Blut-bildende Wachstumsfaktoren bewirkt werden.
-
Wie
in dem nachfolgenden Beispiels-Abschnitt gezeigt, induziert ein
Aussetzen der vaskulogenischen Vorläuferzellen, die mit einer geringen
Konzentration plaziert sind, an Wachstumsfaktoren eine Differenzierung in
spezifische ausgereifte Zellphänotypen.
Ein Aussetzen an den Wachstumsfaktor hVEGF induzierte das Erscheinen
von sowohl morphologischen als auch funktionalen Indikatoren eines
endothelialen Zellphänotyps (1C–F und 2F–H), während ein
Aussetzen an den Wachstumsfaktor für glatte Muskulatur hPDGF-BB Zellmarker
für glatte
Muskulatur hochregulierte (2A–E). In
gleicher Weise stimulierte ein Aussetzen an Cytokine eine Blut-bildende
Differenzierung der vaskulogenischen Vorläuferzellen (2K–M).
-
Somit
wird, gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Asekts,
ein Verfahren zum Herstellen somatischer Zellen aus der Population
von erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
bereitgestellt, wobei das Verfahren bewirkt wird durch Erhalten
einer Population vaskulogenischer Vorläuferzellen, wie vorstehend
beschrieben, und Kultivieren der Population der vaskulogenischen
Vorläuferzellen
in der Gegenwart von mindestens einem Wachstumsfaktor, der in der
Lage ist eine somatische Zelldifferenzierung zu induzieren.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "somatische Zelle" eine Zelle mit einer definierten Abstammung, die
durch Zugehörigkeit
zu einem spezifischen Zellphänotyp über morphologische,
immunologische, biochemische und/oder funktionale Kriterien identifiziert
werden kann. Somatische Zellen sind per Definition mehr differenziert
und weniger multipotent, als Vorläufer- oder Stammzellen. Beispiele
für somatische
Zellen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind endotheliale
Zellen, glatte Muskelzellen und Blutzellen.
-
In
den komplexen Abläufen
einer Vaskulogenese, Angiogenese und Blut-bildenden Differenzierung sind
zahlreiche Wachstumsfaktoren einbezogen (für Übersichtsartikel siehe Carmeliet,
P, Nature Med 6 (2000), 389–95 und Yancopoulus
G, Nature 407 (2000), 242–48).
Obwohl einige (d.h. VEGF, Ang und PDGF) in ihrer Wirkung dominanter
als andere sind, ist eine wirksame Differenzierung von Vorläuferzellen
in somatischen Zellen üblicherweise
ein Ergebnis der kombinierten und zeitlich koordinierten Wirkung
mehrerer Faktoren.
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Somit
wird, gemäß einer
Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
eine gerichtete Differenzierung durch Verwendung von einem oder
mehrerer Wachstumsfaktoren bewirkt, umfassend, jedoch nicht beschränkt auf,
vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF), Angiopoietin (Ang), Blutplättchen-Wachstumsfaktor
(PDGF), Ephrin (Eph), Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF), Tumor-Wachstumsfaktor
(TGF), Plazenta-Wachstumsfaktor (PIGF), Cytokine, Erythropoietin,
Thrombopoietin, Transferrin, Insulin, Stammzellenfaktor (SCF), Granulozyten-Kolonie-stimulierender
Faktor (G-CSF) und Granulozyten-Makrophagen-Kolonie stimulierenden
Faktor (GM-CSF). Derartige Faktoren sind für den Fachmann im Handel in
Ansätzen
bzw. Präparationen
verfügbar,
die zur Verwendung in einer Zellkultur geeignet sind.
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Weiterhin
ist klar, dass die vorstehend aufgeführten Wachstumsfaktoren Familien
von Faktoren umfassen können,
die verwandte Moleküle
mit unterschiedlichen und divergenten Rollen in dem Entwicklungsprozess
umfassen. Somit kann ein Aussetzen an Mitglieder der VEGF-Familie
(beispielsweise VEGF-A, VEGF-B...VEGF-D), GM-CSF und bFGF eine endotheliale
Differenzierung stimulieren, während
die PDGF- und Ang-Familien in der Entwicklung der glatten Muskulatur
bzw. Lumenbildung wichtig sind.
-
Die
Differenzierung von vaskulogenischen Vorläuferzellen kann durch Erhöhen einer
Konzentration von Serum in dem Differenzierungsmedium (siehe nachstehend
aufgeführtes
Beispiel 9) in vaskuläre,
glatte Muskelzellen (v-SMC) gerichtet werden.
-
Somit
wird, gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Aspekts,
ein Verfahren zum Erzeugen vaskulärer, glatter Muskelzellen aus
vaskulogenischen Vorläuferzellen
bereitgestellt.
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Das
Verfahren wird bewirkt durch ein Kultivieren vaskulogenischer Vorläuferzellen
in einem Differenzierungsmedium, welches eine Serumkonzentration
höher als
5%, mehr bevorzugt höher
als 9%, am meisten bevorzugt höher
als 10% (Vol./Vol.) umfasst.
-
Zusätzlich kann
die Differenzierung von vaskulogenischen Vorläuferzellen in endotheliale
Zellen (EC) durch Verringern der Serumkonzentration in dem Differenzierungsmedium,
siehe nachfolgend aufgeführtes Beispiel
9, erhalten werden.
-
Somit
wird, gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Aspekts,
ein Verfahren zum Induzieren einer Differenzierung von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
in endotheliale Zellen bereitgestellt.
-
Das
Verfahren wird bewirkt durch ein Züchten vaskulogenischer Vorläuferzellen
in einem Differenzierungsmedium, welches eine Serumkonzentration
von weniger als 5%, bevorzugter weniger als 3%, am meisten bevorzugt
weniger als 2% (Vol./Vol.) umfasst.
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Die
Differenzierung, Reifung und/oder Funktionalität von vaskulogenischen Zellen
(v-SMC und/oder EC) kann ferner gefördert werden durch Aussetzen
der vaskulogenischen Zellen an eine Scherkraft von mindestens 1
dyne/cm2, vorzugsweise mindestens 5 dyne/cm2, am meisten bevorzugt mindestens 10 dyne/cm2 für
einen Zeitraum, der ausreichend ist, um eine Differenzierung, Reifung
und/oder Funktionalität
der vaskulogenischen Zellen zu fördern,
(siehe nachfolgend aufgeführtes
Beispiel 8). Das Aussetzen der vaskulogenischen Zellen an eine Scherkraft
wird vorzugsweise durch Verwendung einer Strömungs- bzw. Durchstromkammer,
wie in 10 gezeigt, bewirkt.
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Indem
die vorliegende Erfindung praktisch umgesetzt wurde, wurde erkannt,
dass nach einem anfänglichen
Aussetzen an ein Differenzierungsmedium und einer Größenselektion
durch Filtration, die vaskulogenischen Vorläuferzellen, und nicht die Vorläufer der
glatten Muskeln der vorliegenden Erfindung, eine kräftige Aufnahme
von BrdU in den Kern zeigten, was eine Zellproliferation anzeigt.
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Somit
wird gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
eine Zellkultur bereitgestellt, die eine Population von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
umfasst, die für
14 Tage oder länger
in einem proliferierenden, undifferenzierten Zustand aufrecht erhalten
werden können
und in der Lage sind, nach Aussetzen an mindestens einen angiogenischen,
vaskulogenischen oder Blut-bildenden Wachstumsfaktor, wie vorstehend
im Detail erläutert,
in glatte Muskeln, endotheliale und/oder Blut-bildende Zellen zu
differenzieren. Somit kann die erfindungsgemäße Zellkultur in einem relativ
undifferenzierten Zustand expandiert und beibehalten werden.
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Die
pluripotente und proliferierende Eigenschaft der embryonalen und
adulten Stammzellen wurde natürlich
für den
Nutzen einer in vitro Gewebe-Herstellung und -Technik bzw. -Engineering
ausgenutzt. Zur Gewebetechnik wurden Gewebe-Vorläufer oder Präkursor bzw.
Vorstufen in vitro mit geeigneten Differenzierungsfaktoren kultiviert,
um nicht nur eine Differenzierung auf dem Niveau der einzelnen Zellen,
sondern ebenfalls auf der morphologischen, biochemischen und anatomischen
Organisation in erkennbare und funktionale Gewebe- und Organstrukturen
zu leisten, die als eine Quelle für Gewebe/Organtransplantate,
für künstliche Organträger oder
Organbioreaktoren verwendet werden können. Beispiele für Gewebe,
die in vitro manipuliert bzw. technsich hergestellt (engineered)
wurden sind Knorpel (Koch RJ und Gorti GK Facial Plast Surg
18 (2002), 59–68), Haut
(Lee KH, Yonsei Med J 41 (2000), 774–79) urogenitale Gewebe
(Atala A Curr Opin Urol 9 (1999), 517–26) und pankreatische
Inseln (Maria-Engler SS et al Braz J Med Biol Res 34 (2001),
691–7). Jedoch
wurden diese Gewebe von differenzierten Gewebekomponenten und nicht
aus Stammzellen manipuliert. Embryonale Stammzellen wurden verwendet,
um in vitro funktionale, pankreatische Insel-ähnlich Strukturen (Lemelsky,
et al Science 2001; 292:1389–94)
und Blutgewebe (Kaufman DS et al., PNAS, USA 2001; 98:10716–21)
herzustellen.
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Ebenfalls
wurden in vitro gefäßähnliche
Strukturen gebildet. Kaushal et al (Nat Med 7 (2001), 1035–40) berichten,
dass periphere, endotheliale Vorläufer funktionale Neogefäße auf dezellularisierten
Gefäßen von Schweinen
bilden. Levenberg et al (PNAS USA 99: (2002), 4391–96),
die mit menschlichen aus Embryoidkörper abgeleiteten endothelialen
Zellen arbeiteten, zeigten eine Bildung von röhrenähnlichen (tube-like) Strukturen
in Matrigel und Mikrogefäßen nach
Transplantation. Jedoch fehlt diesen gefäßähnlichen Strukturen üblicherweise
die normale, komplexe vaskuläre/Wand-Organisation,
die für
normale Blutgefäße charakteristisch ist.
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Indem
die vorliegende Erfindung praktisch umgesetzt wurde, wurde überraschenderweise
erkannt, dass die erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
kleine, kapillarähnliche
Gefäße bilden,
wenn sie in Matrigel mit geeigneten Wachstumsfaktoren wachsen gelassen
wurden (3A–G), und größere vaskuläre Strukturen auf Alginat-Gerüsten (4A und 4B).
In beiden Fällen
wurde ein normale, endotheliale Organisation und Wandorganisation
beobachtet (3E–G und 4A–B) sowie
eine Blutzellbildung in den vaskulären Strukturen.
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Somit
wird gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Aspekts,
ein Verfahren zum Herstellen von vaskulärem Gewebe bereitgestellt.
Das Verfahren wird bewirkt durch Kultivieren der Population von
erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
in der Gegenwart von mindestens einem vaskulogenischen und/oder
angiogenischen Wachstumsfaktor unter Bedingungen, die geeignet sind,
eine vaskuläre
Gewebedifferenzierung zu induzieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
wird vaskuläres
Gewebe durch Kultivieren der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in einem halbfesten eine Vaskularisierung forderndem Medium hergestellt.
Ein derartiges Medium umfasst üblicherweise
extrazelluläre
Matrixkomponenten (beispielsweise Matrigen-BD Biosciences, Redford,
MA USA) oder Kollagen (beispielsweise Kollagen I aus Rattenschwanz),
in die mit Wachstumsfaktor behandelte, differenzierende vaskulogenische
Zellen nach Aggregation gemischt werden. Die Wachstumsfaktoren können ein
beliebiger der vorstehend aufgeführten
vaskulogenischen und/oder angiogenischen Faktoren sein, wie vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor (VEGF), Angiopoietin (Ang), Blutplättchen-Wachstumsfaktor
(PDGF), Ephrin (Eph), Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF), Tumor-Wachstumsfaktor
(TGF) und Plazenta-Wachstumsfaktor (TGF), von denen bekannt ist,
dass sie vaskulogenisches und/oder angiogenisches Wachstum oder
Entwicklung induzieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Wachstumsfaktoren 50 ng/ml VEGF165 und
10 ng/ml hPDGF-BB. Ein Wachstum von vaskulären Strukturen wird üblicherweise
nach einer Inkubation von 7–15
Tagen offenkundig. Charakteristische endotheliale Komponenten, wie
Weibel-Palade-Körper
und Lipoprotein-Kapseln; Gefäßlumen und
Blutzellen werden mittels Histologie und Elektronenmikroskopie nachgewiesen,
wie in dem nachfolgenden Beispiels-Abschnitt im Detail erläutert.
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Die
komplexe makroskopische Gewebearchitektur kann ebenfalls in vitro
durch Platzieren bzw. Aussetzen der erfindungsgemäßen Vorläufer auf
einem porösen
Träger
oder Gerüst
nachgeahmt werden. Derartige Träger
sind im Stand der Technik wohl bekannt (siehe
US Patent Nr. 5,759,830 und
5,770,417 von Vacanti et
al, und
6,379,962 von
Holy et al) und wurden kürzlich
vorgeschlagen als beispielsweise tubuläre Blutgefäßprothesen zur Vaskularisierung
und Epithelisierung durch Wirts-Zellen zur vaskulären Regeneration
(
US Patentanmeldung
20020019663 A1 von Termin, PL et al), zur Wundreparatur
mit Fibroblasten (
US Patentanmeldung
20020076816 von Dai, J et al) und zur in vitro Knochentechnik
(
US Patentanmeldung Nr. 20020028511 von
deBruijn, JD et al). In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird vaskuläres Gewebe,
das größer als eine
kapillare Größe ist,
durch Kultivieren der vaskulogenischen Vorläuferzellen auf einem 3-dimensionalen Gerüst hergestellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gerüst
ein poröses,
biologisch abbaubares, schwammähnliches
Material, wie Poly-L-Milchsäure,
Polymilchsäure-Glycolsäure oder
Alginat, wobei ein Differenzierungsmedium die Wachstumsfaktoren
VEGF
165 (50 ng/ml) und hPDGF-BB (10 ng/ml)
umfasst. Erfindungsgemäßes, vaskulares
Gewebe, das auf einem derartigen Alginatgerüst wachsen gelassen wird, zeigt üblicherweise
nach 14 Tagen in Kultur vaskuläre
Merkmale, wie ein Lumen, endotheliale Zellen und glatte Muskelzellen,
Zelleinschlüsse
und von- Willebrand-Faktor
(
4A–B).
-
Lebendes,
vaskuläres
Gewebe, das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wird,
kann zur regenerativen Therapie und zur Neovaskularisierung von
nicht-vaskulärem
Gewebe verwendet werden. Vaskuläres
Gewebe kann in embryonale, wachsende oder adulte Organismen implantiert
werden, die an einer nicht ausreichenden oder gestörten Vaskularisierung
leiden, wie in der mikrovaskulären
Pathologie von Diabetes, oder in Gewebe, die eine ischämische Schädigung erfahren
haben oder ein Risiko dafür
tragen, wie bei ischämischen
Herzerkrankungen und cerebral-vaskulären Erkrankungen. In gleicher
Weise kann das erfindungsgemäße vaskuläre Gewebe
Blutgefäße mit einem
größeren Durchmesser
für eine
Gewebeaustauschtherapie in Fällen
eines chirurgischen Bypasses, vaskulärer Degeneration, wie Arteriosklerose
und Autoimmun-Erkrankungen bereitstellen.
-
Es
ist klar, dass differenzierende Kulturen oder vaskuläres Gewebe,
das aus erfindungsgemäßen, vaskulogenischen
Vorläuferzellen
hergestellt ist, ebenfalls ein Modell bereitstellen, das für die Untersuchung
von Prozessen, die eine vaskuläre
Entwicklung und Funktion bewirken, geeignet ist. Beispielsweise
können
die erfindungsgemäßen Zellen
und Gewebe in der Gegenwart von erwarteten toxischen Materialien,
Antikörpern, Teratogenen,
Arzneimitteln und dergleichen kultiviert werden, oder nicht standardgemäßen Umweltfaktoren, wie
Temperatur, Gaspartialdruck, und pH-Wert ausgesetzt werden, oder zusammen
in der Gegenwart von Zellen aus anderen Geweben oder anderen Organismen
kultiviert werden. So können
Veränderungen
in Wachstums- und Entwicklungsparametern, wie ein Ausbleiben oder
eine Verzögerung
von endothelialer Markerexpression, Verlust einer proliferierenden
Kapazität
oder Desorganisation der in vitro Vaskularisierung beurteilt werden,
um die Wirkung der verschiedenen Faktoren zu bestimmen.
-
Somit
wird, gemäß eines
weiteren erfindungsgemäßen Aspekts,
ein Verfahren zum Bestimmen bzw. Erfassen einer Wirkung eines Faktors
auf eine vaskuläre(s)
Entwicklung, Wachstum und/oder Modifikation bereitgestellt. Das
Verfahren wird bewirkt durch ein Aussetzen der Population erfindungsgemäßer, vaskulogenischer
Vorläuferzellen
an den Faktor und Bestimmen einer Wirkung des Faktors auf die Zellen.
-
So
können
die vaskulogenischen Vorläuferzellen
einem Faktor ausgesetzt werden, von dem eine Inhibierung oder Herunter-Regulierung
einer/eines vaskulären
Entwicklung, Wachstum oder Modifikation erwartet wird. Derartige
Assays bzw. Tests sind in der Arzneimittel-Entwicklung und -Forschung wohl bekannt
und können
eingesetzt werden, um nicht gewünschte
Nebenwirkungen von Substanzen zu untersuchen, die zur Behandlung
anderer, nicht vaskulärer
Prozesse angedacht sind, oder können
alternativ verwendet werden, um neue Inhibitoren der Vaskulogenese
zu entdecken. Um eine Beurteilung von Wirkungen zu ermöglichen,
die ein(e) vaskuläre(s)
Entwicklung und Wachstum inhibieren, sollten die Kulturbedingungen
der vaskulogenischen Vorläuferzellen
günstig,
oder noch bevorzugter optimal für
eine Vaskulogenese und Angionese sein. Dies umfasst eine Optimierung
der Mediumkomponenten (wie Wachstums- oder Differenzierungsfaktoren), Temperatur,
Substratzusammensetzung, Gaspartialdrücke und dergleichen für das spezifische
Stadium einer vaskulären
Entwicklung, das untersucht wird.
-
In
der Tat haben die hier genannten Erfinder, indem die vorliegende
Erfindung praktisch umgesetzt wurde, gefunden, dass eine Inkubation
von erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
mit einem Angiogense-inhibierenden anti-VE-cad mAb eine Differenzierung
durch hVEGF verhinderte (5A–B). In gleicher
Weise konnte ein Arzneimittel, das zur Behandlung von frühen Schwangerschaftskomplikationen
angedacht ist, hinsichtlich möglicher
nachteiliger Wirkungen auf eine embryonale vaskuläre Entwicklung
durchmustert werden, indem vaskulogenische Vorläuferzellen ausgesetzt wurden,
das Arzneimittel entfernt wurde und eine Modulationen des Wachstums
oder der Entwicklung der Zellen durch Verfahren, die im Stand der Technik
allgemein verwendet werden, beobachtet wurden. In gleicher Weise
können
Faktoren, die eine Angiogenese und/oder Vaskulogenese in den vaskulogenischen
Vorläuferzellen
stimulieren oder hochregulieren am Besten unter suboptimalen Kulturbedingungen
beurteilt werden. Substanzen, die eine Vaskulogenese und/oder Angiogenese
beeinflussen, umfassen Peptide, Peptidomimetika (Peptidnachahmungen),
Polypeptide, Antikörper,
chemische Verbindungen und biologische Agenzien.
-
Da
Vorläuferzellpopulationen
für Gewebetechnik,
Transplantation und generative Therapie sehr zugänglich sind, kann eine genetische
Manipulation derartiger Zellen eine Quelle zum Entwickeln von Zellpopulationen
bereitstellen, die einzigartige, vorher nicht erreichbare Merkmale
hervorbringen.
-
Wie
in Beispiel 1 des nachstehend aufgeführten Beispielabschnitts klar
gezeigt, zeigt die erfindungsgemäße, vaskulogenische
Vorläuferzellpopulation
eine aktive Vermehrung bzw. Proliferation, wodurch derartige Zellen
für genetische
Manipulationen zugänglich
sind, die es möglich
machen, das derartige Zellen beispielsweise mindestens ein exogenes
Polypeptid exprimieren. Exogene Polypeptide, die in einer derartigen Zellkultur
exprimiert werden, können
Zelloberflächen-Marker,
Zelloberflächen-Antigene,
angiogenische Faktoren, vaskulogenische Faktoren und Blut-bildende
Faktoren sein. Zusätzliche
Polypeptide, die exprimiert werden können, sind beispielsweise verschiedene
Rezeptoren, Liganden, Zelladhesionsmoleküle, Enzyme, Peptidhormone und
Proteine des Immunsystems.
-
Die
erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
können
manipuliert werden, um exogene Polypeptide zu exprimieren, indem
eine Nukleotidsequenz eingeführt
wird, die das exogene Polypeptid oder eine Präkursorform des exogenen Polypeptids
codiert. Exogene, fremde Nukleinsäuresequenzen können in die
vaskulogenischen Vorläuferzellen
der Kultur durch Elektroporation, Calciumphosphat, Mikroinjektion,
Lipofektion, retro- oder andere virale oder mikrobielle Vektoren
oder andere, einem Fachmann wohl bekannte Mittel übertragen
werden. Vorzugsweise ist die Expression der exogenen Sequenz/Sequenzen
induzierbar. Zellen, die das exogene Polypetid exprimieren, können durch
Techniken durchmustert und isoliert werden, die im Stand der Technik
wohl bekannt sind und umfassen, jedoch nicht beschränkt sind
auf, Immunoblotting, Immunofluoreszenz, ELISA und RT-PCR. Zellen,
die exogene Polypetide exprimieren, können geerntet, expandiert, differenziert
und verwendet werden, um beispielsweise einen Mangel zu reparieren
oder zu vermehren. In dieser Art und Weise können Zellen, Gewebe oder Organe
mit exogenen Haupthistokompatibilitäts-Antigenen hergestellt werden,
die eine Abstoßung
von transplantierten Materialien durch den Wirtsorganismus verringern werden.
Zusätzlich
können
Zellen, die vaskulogenische Wachstumsfaktoren exprimieren und sekretieren
oder Wachstumsfaktor-Rezeptoren überexprimieren,
selektioniert und kultiviert werden, wodurch Kulturen von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
mit geänderten
zeitlichen Dynamiken und/oder Sensitivitäten auf Differenzierungsfaktoren
erzeugt werden.
-
Die
vaskulogenischen Vorläuferzellen,
die durch die erfindungsgemäßen Verfahren
isoliert werden, können
therapeutisch in einer Behandlung von vaskulären und vaskulär bedingten
Erkrankungen verwendet werden. Mögliche
Anwendungen umfassen Zelltransplantation, um geschädigte und
ischämische
Gewebe zu reparieren, Vaskularisierung von regenerierendem Gewebe
und embryonale regenerative Medizin. Beispiele für derartige therapeutische
Anwendungen von Stamm- und Vorläuferzellen
sind die Vermehrung von Gefäßwachstum,
das in Gebieten von ischämischen
Geweben nach Transplantation von adulten, endothelialen Vorläufern beobachtet
wird (Kawamoto A et al Circulation 103 (2001), 634–37)
und die Neovaskularisierung durch adulte, endotheliale Vorläufer nach
cerebraler Ischämie
bei induziertem Gehirnschlag in Mausen (Zhang ZG et al Circ
Res 90 (2002), 284–88).
-
Somit
wird, gemäß eines
noch weiteren erfindungsgemäßen Aspekts
ein Verfahren zum Lindern oder Verhindern bzw. Vorbeugen einer/eines
vaskulären
Erkrankung oder Zustands in einem Säuger bereitgestellt. Das Verfahren
wird bewirkt durch Verabreichen der erfindungsgemäßen, vaskulogenischen
Vorläuferzellen
an das Subjekt/die Testperson/das Testobjekt.
-
Verfahren
zum Verabreichen der erfindungsgemäßen Vorläuferzellen an Testobjekte,
insbesondere Menschen, umfassen Injektion oder Implantation der
Zellen in Zielstellen in den Testobjekten, wobei die erfindungsgemäßen Zellen
in eine Abgabe- bzw. Liefereinrichtung eingefügt werden können, welche ein Einführen durch
Injektion oder Implantation der Zellen in die Testobjekte erleichtert.
Derartige Abgabeeinrichtungen umfassen Röhren, beispielsweise Katheter,
um Zellen und Flüssigkeiten
in den Körper
eines Empfängers
zu injizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Röhren zusätzlich eine
Nadel, beispielsweise eine Spritze, durch die die erfindungsgemäßen Zellen
in das Testobjekt an eine gewünschte
Stelle eingeführt
werden können.
Die erfindungsgemäßen Vorläuferzellen
können
in eine derartige Abgabeeinrichtung, beispielsweise eine Spritze,
in verschiedenen Formen eingeführt
werden. So können
die Zellen beispielsweise in einer Lösung suspendiert werden oder
in eine Trägermatrix
eingebettet werden, wenn sie in einer derartigen Abgabeeinrichtung
enthalten ist. Wie hier verwendet umfasst der Begriff "Lösung" einen Träger oder ein Verdünnungs-
bzw. Streckmittel, in dem die erfindungsgemäßen Zellen lebensfähig bleiben.
Träger
und Verdünnungsmittel,
die in diesem erfindungsgemäßen Aspekt
verwendet werden können,
umfassen Kochsalzlösung
bzw. physiologische Kochsalzlösung,
wässrige
Pufferlösungen,
Lösungsmittel
und/oder Dispersionsmedien. Die Verwendung derartiger Träger und
Lösungsmittel
ist im Stand der Technik wohl bekannt. Die Lösung ist vorzugsweise steril
und soweit flüssig,
das eine leichte Spritzbarkeit existiert. Vorzugsweise ist die Lösung unter den
Herstellungs- und Lagerbedingungen steril und gegen die kontaminierende
Wirkung von Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze, durch die
Verwendung von beispielsweise Parabenen, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und dergleichen geschützt.
Erfindungsgemäße Lösungen können durch
Inkorporieren Vorläuferzellen,
wie hier beschrieben, in einen Träger oder ein Verdünnungsmittel,
und wenn nötig
andere vorstehend aufgeführte
Bestandteile, gefolgt von einer Sterilfiltration, hergestellt werden.
-
Trägermatrizen,
in die die vaskulogenischen Vorläuferzellen
inkorporiert oder eingebettet werden können, umfassen Matrizen, die
empfängerkompatibel
sind und die in Produkte abgebaut werden, die für den Empfänger nicht gesundheitsschädlich sind.
Natürliche und/oder
synthetische, biologisch abbaubare Matrizen sind Beispiele für derartige
Matrizen. Natürliche,
biologisch abbaubare Matrizen umfassen Plasmagerinnsel, beispielsweise
von einem Säuger
abgeleitet, polymere Gerüste,
Matrigel und Kollagen-Matrizen. Synthetische, biologisch abbaubare
Matrizen (Gerüste)
umfassen synthetische Polymere wie Polyanhydride, Polyorthoester und
Polymilchsäure.
Andere Beispiele für
synthetische Polymere und Verfahren zum Inkorporieren oder Einbetten
der Zellen in diese Matrizen sind im Stand der Technik bekannt.
Siehe beispielsweise
US-P-4,298,002 und
US-P-5,308,701 . Diese Matrizen
stellen in vivo einen Träger
und einen Schutz für
die anfälligen
Zellen dar und sind deshalb die bevorzugte Form, in der die vaskulogenischen
Vorläuferzellen
in die Empfänger
eingeführt
werden.
-
Eine
Differenzierung der erfindungsgemäßen, implantierten vaskulogenischen
Vorläuferzellen
kann durch Faktoren gerichtet werden, die von dem umgebenden Gewebe
abstammen, oder kann durch eine Inkubation mit abstammungsspezifischen
Wachstumsfaktoren vor einer Implantation initiiert werden. Somit
können beispielsweise
Mangel, die eine Regeneration von glatten Muskeln benötigen, mit
Zellen behandelt werden, die an PDGF-BB ausgesetzt wurden, um eine
Population zu erhalten, die mit Vorläufern für glatte Muskeln angereichert
ist.
-
Vaskuläre Erkrankungen
und Zustände,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden können,
umfassen angeborene und erworbene vaskuläre Störungen und Ischämie/Reperfusions-Verletzung. Wie
hier verwendet betrifft der Begriff "angeborene vaskuläre Störungen" vaskuläre Störungen die von Geburt an existieren,
wobei sowohl erbliche als auch Entwicklungsstörungen umfasst sind. "Erworbene vaskuläre Störungen" betreffen vaskuläre Störungen,
die auf die Geburt folgen, umfassend sekundäre vaskuläre Manifestationen von systemischen
oder anderen Erkrankungen, wie die mikrovaskuläre Pathologie von Diabetes. "Ischämie/Reperfusions-Verletzung" betreffen eine Zell-
oder Gewebeverletzung, die von einer unterbrochenen oder verringerten
Blutversorgung resultiert, und den Gewebeschaden, insbesondere die
entzündliche
Antwort, die mit einer Re-Etablierung
der Blutzirkulation in ischämischen
Geweben assoziiert ist.
-
Zustande,
die einen Vorteil aus einer derartigen Behandlung ziehen können, umfassen
ischämische Zustände (beispielsweise
assoziiert mit myocardialer, peripherer vaskulärer Ischämie oder vaskulärer Ischämie im Gehirn),
Wundheilung, Gewebeverpflanzung (umfassend Transplantation) und
Zustände,
bei denen endotheliales Zellwachstum und Proliferation beteiligt
ist, beispielsweise nach Koronarangioplastie, Stent-Implantation
oder verwandten Verfahren, Re-Endothelialisierung von arteriellen
Transplantaten, und endotheliale Regeneration in A-V-Abzweigungen,
beispielsweise in Nierendialyse-Patienten. Aufgrund der Komplikationen, auf
die man stößt, wenn
man Vorläufer-Heterotransplantate
aus Schweinen in Primaten verwendet (Buhler L et al Transplantation
70 (2000), 1232–31),
sind die erfindungsgemäßen Verfahren,
die auf menschliche Stammzellen angewendet werden können, insbesondere
zur Behandlung derartiger vaskulärer
Zustände
geeignet.
-
Da
hier gefunden wurde, dass die erfindungsgemäßen vaskulogenischen Vorläuferzellen,
wenn sie Blut-bildenden Wachstumsfaktoren und Cytokinen ausgesetzt
werden, induziert werden können
sich in Blutzellvorläufer
und ausgereifte Blutzellen zu differenzieren (2K–M beziehungsweise 3D–F), können die erfindungsgemäßen vaskulogenischen
Vorläuferzellen
ebenfalls zur Behandlung oder zur Verhinderung einer/eines hämatologischen
Erkrankung oder Zustands in einem Säuger verwendet werden.
-
Eine
derartige Behandlung kann bewirkt werden durch Verabreichen der
Zellen in ein Testobjekt unter Bedingungen, die geeignet sind eine
Differenzierung in sowohl endotheliale als auch Blutzellen zu stimulieren. Hämatologische
Erkrankungen oder Zustände,
die in dieser Art und Weise behandelt oder verhindert werden können, umfassen
angeborene und erworbene Blutstörungen,
Gerinnungsstörungen
und neoplastische Erkrankungen.
-
Ein
Beispiel einer Gerinnungsstörung,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
behandelt werden kann, ist die von-Willbrand's-Erkrankung, eine Art von Hämophilie,
die durch einen Mangel an dem endothelialen von-Willebrand-Gerinnungsfaktor
verursacht wird. Indem die vorliegende Erfindung praktisch umgesetzt wurde,
wurde erkannt, dass differenzierte, endotheliale Zellen, die durch
die erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
werden, von- Willebrand-Faktor
umfassen (3A–G und 4A–B). Somit
können
erfindungsgemäße, endotheliale
Zellen oder endotheliale Vorläuferzellen
oder Zusammensetzungen davon verabreicht werden, die den Gerinnungsfaktor
erzeugen und den Gerinnungsmangel lindern.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend aufgeführten
therapeutischen Anwendungen können
gemäß der erfindungsgemäßen Verfahren
isolierte und hergestellte vaskulogenische Vorläuferzellen verwendet werden,
um eine Vaskularisierung von nicht-vaskulärem oder von Natur aus schwach
vaskularisiertem Gewebe bereitzustellen. Es ist klar, dass eine
der wichtigsten Aufgaben, die das Gebiet der Gewebetechnik betrifft,
die adäquate
Durchblutung von Gewebe und Organen ist, die in vitro zur Implantation
hergestellt werden. Gegenwärtig sind
die meisten Gewebetechnik-Verfahren auf mikroporöse Träger und eine Vaskularisierung
durch den Wirt angewiesen, um ein dauerhaftes Anwachsen und eine Übertragung
von Sauerstoff und Nährstoffen
bereitzustellen, wobei die Ergebnisse variieren und oftmals unvorhersagbar
ist, insbesondere wo dicke, komplexe Gewebe (beispielsweise Leber)
betroffen sind. Ein alternativer Ansatz ist die Herstellung von "vaskulären" Kanälen aus
Silikon durch Mikrobearbeitung für
Populationen von gemischten Hepatozyten und endothelialert Zellen
in vitro (Kaihara S et al., Tissue Eng 6 (2000), 105–07).
In einem anderen Ansatz, der die normale Entwicklung näher nachahmt,
wurden endotheliale Zellen zusammen kultiviert mit Haut- (Black
AF et al Cell Biol Toxicol 15 (1999), 81–90) oder Fettzellen
(Frerich B et al., Int J Oral Maxillofac Surg 30 (2001),
414–20),
um ein vaskuläres
Netzwerk für
das wachsende Gewebe bereitzustellen. Jedoch war keines erfolgreich
im Manipulieren von lebensfähigen,
implantierfähigen,
vaskularisierten Geweben.
-
Somit
ist gemäß einem
weiteren erfindungsgemäßen Aspekt,
ein Verfahren zum Vaskularisierung von Säugergewebe bereitgestellt.
Das Verfahren wird bewirkt durch Erhalten einer Population von vaskulogenischen
Vorläuferzellen
und Kontaktieren der Zellen mit einem Säugergewebe unter Bedingungen,
die zur Differenzierung der vaskulogenischen Vorläuferzellen
in endotheliale Zellen und glatte Muskelzellen geeignet sind. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Säugergewebe
ein manipuliertes bzw. technisch hergestelltes, nicht-vaskuläres Gewebe.
-
Beispiele
für derartig
manipulierte Gewebe sind Massen von in vitro erzeugten Hepatozyten, epidermalen
und dermalen Zellen, pankreatische Zellen und Knochenzellen zur
Implantation. Ein Kontaktieren des Gewebes mit den differenzierenden,
vaskulogenischen Vorläuferzellen
kann durch eine Co-Kultur in einer halbflüssigen Matrix oder auf einem
porösen
Gerüst
erfolgen, wie es allgemein, wie hier im Detail erläutert, in der
Architektur von manipuliertem Gewebe verwendet wird. Ein Kontaktieren
des Säugergewebes
kann in vitro vor einer Implantation in den Wirtsorganismus durchgeführt werden,
oder in vivo in einem vorher implantierten oder existierendem Gewebe.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Säugergewebe
ein embryonales Gewebe, das zur Implantation in einem adulten Wirtsorganismus
erzeugt wird oder zur Implantation und zum Wachstum wie ein Embryo.
-
Indem
die vorliegende Erfindung praktisch umgesetzt wurde, wurde ebenfalls
beobachtet, dass Zellen, die größer als
50 μm sind,
durch einen Größenselektionsschritt
der gegenwärtigen
Methode zurückgehalten werden,
die eine Population umfassen, die mit Präcursern von glatten Muskelzellen
angereichert ist, wobei sie charakteristische, epitheliale Zellmarker
und ein Morphologie exprimieren (1H beziehungsweise 1G).
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls ein Verfahren zum Erzeugen
epithelialer Vorläuferzellen
von undifferenzierten ES-Zellen bereit. Das Verfahren wird bewirkt
durch Kultivieren der undifferenzierten ES-Zellen in einer Art und
Weise, die zur Differenzierung in vaskulogenische Vorläuferzellen
geeignet ist, und ein Isolieren von Zellen, die größer als
50 μm sind.
Die Kulturbedingungen für
epitheliale Präkursor
und deren Differenzierung in glatte Muskelzellen waren im Wesentlichen
gleich zu denen, die hier für
die vaskulogenischen Vorläuferzellen
im Detail erläutert
wurden, wobei Wachstumsfaktoren für glatte Muskeln oder epitheliale Wachstumsfaktoren,
wie PDGF-BB, anstelle von endothelialen oder vaskulogenischen Wachstumsfaktoren
ersetzt wurden. Jedoch wurde bemerkt, dass den epithelialen Zellen
und glatten Muskelzellen die proliferierende Kapazität der kleineren,
vaskulogenischen Vorläuferzellen
fehlt.
-
Adultes,
vaskuläres
Gewebe umfasst endotheliale und epitheliale Zellen, die hinsichtlich
Größe, Morphologie
und Zellmarker sowie hinsichtlich Lokalisation und Funktion unterschieden
werden können.
Gegenwärtige
Verfahren zum Isolieren von vaskulären Zelltypen sind auf einen
Nachweis von Zelloberflächenmarkern,
Immunofluoreszenz und Flusszytometrie (siehe beispielsweise Kevil
EG und Bullard DC Acta Physiol Scand 173 (2001), 151–57)
angewiesen, was das Herstellen bzw. Präparieren bzw. Aufbereiten von
vaskulären
Zellen für
Experimente und eine primäre
Kultur mühsam,
teuer und ineffizient macht. Somit ist klar, dass die erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden könne,
um Zellen aus vaskulärem
Gewebe sowie von undifferenzierten Stammzellen zu isolieren und
zu erzeugen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Zellen
von dem vaskulären
Gewebe durch mechanische oder enzymatische Mittel, wie Trypsin-
oder Kollagenase-Verdau,
dissoziiert, um eine gemischte Population aus dissoziierten Zellen
zu erhalten, wobei die kleineren (kleiner als 50 μm) endothelialen
Zellen durch Größenselektion,
wie hier im Detail erläutert,
für die vaskulogenischen
Vorläuferzellen
isoliert werden. In gleicher Weiser können adulte, epitheliale Zellen
durch ein gleichartiges Verfahren von einem vaskulären Gewebe
isoliert werden, wobei die zurückgehaltene
Zellpopulation (größer als
50 μm),
die reich an epithelialen Zellen ist, gesammelt wird.
-
Weitere
Gegenstände,
Vorteile und neue Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann nach Betrachtung der folgenden Beispiele offensichtlich,
die nicht beabsichtigt sind begrenzend zu sein. Zusätzlich findet
jede der verschiedenen Ausführungsformen
und Aspekte der vorliegenden Erfindung, wie hier vorstehend geschildert,
und in dem Anspruchsabschnitt nachfolgend beansprucht, in den folgenden Beispielen
eine experimentelle Unterstützung.
-
Beispiele
-
Es
wird jetzt auf die folgenden Beispiele Bezug genommen, die zusammen
mit der vorstehend aufgeführten
Beschreibung die Erfindung in einer nicht beschränkenden Art und Weise erläutern.
-
Im
Allgemeinen umfassen die hier verwendete Nomenklatur und die Laborverfahren,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, molekulare,
biochemische mikrobiologische und rekombinante DNA-Techniken. Derartige
Techniken sind in der Literatur genau erläutert. Siehe beispielsweise
"Molecular Cloning:
A laboratory Manual" Sambrook
et al., (1989);
"Current Protocols in Molecular Biology" Bande I–III, Ausubel,
R.M:, Herausgeber (1994);
Ausubel et al., "Current protocols
in Molecular Biology",
John Wiley und Söhne,
Baltimore, Maryland (1989);
Perbal, "A Practical Guide
to Molecular Cloning",
John Wiley und Söhne, New
York (1988);
Watson et al., "Recombinant DNA", Scientific American Books, New York;
Girren
et al. (Herausgeber) "Genome
Analysis: A Laboratory Manual Series" Bande. 1–4, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York (1988); Methoden, wie aufgeführt in den
US-P-4,666,828 ;
4,683,202 ;
4,801,531 ;
5,192,659 und
5,272,057 ;
"Cell Biology: A Laboratory
Handbook", Bande
I–III,
Cellis, J.E., Herausgeber (1994);
"Current Protocols
in Immunology" Bände I–III Coligan
J.E. Herausgeber. (1994);
Sites et al (Herausgeber), "Basic and Clinical
Immunology" (8.
Auflage), Appleton & Lange,
Norwalk, CT (1994);
Mishell und Shiigi (Herausgeber), "Selected Methods
in Cellular Immunology",
W.H. Freeman und Co., New York (1980); verfügbare Immunoassays
sind ausführlich
in der Patentliteratur und der wissenschaftlichen Literatur erläutert, siehe
beispielsweise
US-P-3,791,932 ;
3,839,153 ;
3,850,752 ;
3,850,578 ;
3,853,987 ;
3,867,517 ;
3,879,262 ;
3,901,654 ;
3,935,074 ;
3,984,533 ;
3,996,345 ;
4,034,074 ;
4,098,876 ;
4,879,219 ;
5,011,771 und
5,281,521 ;
"Oligonucleotide Synthesis" Gait, M.J., Herausgeber
(1984);
"Nucleic
Acid Hybridization" Harnes,
B.D., und Higgins S.J., Herausgeber (1985);
"Transcription and
Translation" Harnes,
B.D., und Higgins S.J., Herausgeber (1984);
"Animal Cell Culture" Freshney, R.I.,
Herausgeber (1986);
"Immobilized Cells and Enzymes" IRL Press, (1986),
"A Practical Guide
to Molecular Cloning" Perbal,
B., (1984) und
"Methods
in Enzymology" Bande
1–317,
Academic Press;
"PCR Protocols: A Guide To Methods And
Applications", Academic
Press, San Diego, CA (1990);
Marshak et al., "Strategies for Protein
Purification and Characterization – A Laboratory Course Manual" CSHL Press (1996);
wobei alle unter Bezugnahme aufgenommen sind, als ob sie hier vollständig dargelegt
sind. Andere allgemeine Quellen werden in diesem Dokument bereitgestellt.
Es wird angenommen, dass die hier aufgeführten Verfahren im Stand der
Technik wohl bekannt sind und sie werden zur Einfachheit für den Leser
bereitgestellt.
-
Soweit
nicht anders definiert, haben alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, wie sie im
Allgemeinen durch einen Fachmann verstanden werden, auf den diese Erfindung
gerichtet ist. Obwohl Verfahren und Materialien, die ähnlich oder äquivalent
zu den hier beschriebenen sind, in der Praxis und im Testen der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden nachstehend geeignete
Verfahren und Materialien beschrieben.
-
Materialien und Methoden
-
Zellkultur
-
Undifferenzierte,
menschliche embryonale Stammzellen (hES) (H9.2, H13) wurden, wie
kürzlich
beschrieben (Amit M. et al., Dev Biol 227 (2000), 271–78),
auf einer inaktivierten embryonalen Feeder-Schicht von Maus (MEF)
in 80% knock-out DMEM-Medium wachsen gelassen (kein Pyruvat, hohe
Glucose-Formulierung; Life Technologies Inc., Rockville, Maryland
USA) ergänzt
mit 20% FBS (HyClone, Logan, Utah, USA) oder Serum-Ersatz und bFGF,
1 mM L-Glutamin, 0,1 mM Mercaptoethanol und 1% Ausgangsmaterial
von nicht essentiellen Aminosäuren
(Life Technologies Inc., Rockville, MD, USA). hES-Zellen wurden
von der Feeder-Schicht unter Verwendung von EDTA 5 mM, ergänzt mit
1% fetalem bovinen Serum (FBS; HyClone, Logan, Utah, USA) entfernt,
und unter Verwendung eines Siebs mit einer 40 μm Maschenweite (Genton, Dickinson
und Co, Discovery Labware, Redford, MA, USA) in einzelne Zellen
dispergiert.
-
Zur
Differenzierung wurden undifferenzierte hES-Zellen auf mit Kollagen
Typ IV beschichtete (Becton Dickinson und Co, San Jose, CA, USA)
oder auf mit 0,1% Gelatine beschichtete (Sigma Chemical Co., St.
Louis MO, USA) Platten mit 6 Vertiefungen bei einer Konzentration
von 5 × 104 Zellen/cm2 in Differenzierungsmedium
ausplattiert, welches aus alpha-MEM-Medium (Life Technologies Inc.,
Rockville, MD, USA) bestand und mit 10% FBS (HyClone, Logan, UT,
USA) und 0,1 mM β-
Mercaptoethanol (Life Technologies Inc., Rockville, MD, USA) ergänzt war.
Am Tag 6 der Züchtung
wurden die Zellen durch ein 40 μm
Filtersieb (Becton, Dickinson und Co, Discovery Labware, Redford,
MA, USA) filtriert und analysiert, und zur weiteren Differenzierung
gezüchtet.
Zur erneuten Züchtung
wurden die Zellen auf die mit Kollagen Typ IV beschichteten Schalen
(Becton Dickinson und Co, San Jose, CA, USA) bei 2,5 × 104 Zellen/cm2 in Differenzierungsmedium
(siehe vorstehend) mit 50 ng/ml hVEGF165 oder
10 ng/ml hPDGF-BB (beide von R&D
Systems Inc., Minneapolis, MN, USA) für weitere 10–12 Tage
ausgesät.
-
Kollagengel und Matrigel 3-D Vaskularisierungs
Assays
-
Vor
der dreidimensionalen Kultur wurden für 6 Tage in Differenzierungsmedium
gezüchtete,
filtrierte Zellen mit EDTA (5 mM) geerntet wobei 0,3–0,5 × 106 Zellen pro ml in Differenzierungsmedium
mit 50 ng/ml VEGF165 und 10 ng/ml hPDGF-BB
auf nicht beschichtete Petrischalen (Ein-Shemer Industries, Israel)
für maximal
24 Stunden zur Induzierung der Aggregation inkubiert wurden. Für den Kollagengel-Assay
wurden Aggregate in 2 × Differenzierungsmedium
re-suspendiert und mit einem gleichen Volumen an Rattail-Kollagen
I (3 mg/ml) (Fa. Hoffman-La Roche Ltd. Basel, Schweiz) vermischt.
Anfänglich
wurden 250 μl
dieses Gemisch in Schalen mit 24 Vertiefungen ausplattiert und für 15 Minuten
bei 37°C
polymerisieren gelassen, bevor 500 μl Differenzierungsmedium, welches
mit den gleichen Wachstumsfaktoren ergänzt war, zugesetzt wurden.
Für den
Matrigel-Assay wurden Schalen mit 24 Vertiefungen mit 380 μl Matrigel
(Becton Dickinson und Co, San Jose, CA, USA) beschichtet, für 30 Minuten
bei 37°C
inkubiert wobei Aggregate auf dem Matrigel in Differenzierungsmedium,
welches hVEGF (50 ng/ml) und hPDGF-BB (10 ng/ml) enthielt ausgesät wurden.
In einigen Assays wurden Aggregate in dem Matrigel (Becton Dickinson
und Co, San Jose, CA, USA) re-suspendiert, für 30 Minuten bei 37°C inkubiert
und dann mit Differenzierungsmedium, welches hVEGF (50 ng/ml) und hPDGF-BB
(10 ng/ml) enthielt, in die Vertiefungen gegeben. Bei allen Assays
wurde für
7–12 Tage
inkubiert und diese unter Verwendung eines Kontrast-Phasenmikroskops
(Olympus Optical Co. Ltd., Hamburg GmbH) analysiert.
-
Gerüst-Vaskularisierung
-
50 μl LF120 Alginat-Gerüst (Shapiro
L. und Cohen S. Biomaterial 1997; 18:583) wurden freundlicherweise
von Professor Smadar Cohen (Ben Gurion Universität, Beer Sheba, Israel) zur
Verfügung
gestellt. Wie vorstehend erläutert
wurden die Gerüste
mit 24 Stunden alten ESH-Zellaggregaten, welche wie hier beschrieben
hergestellt wurden, gesät,
wobei ca. 0,5– 1,0 × 106 Zellen pro Gerüst ausgesät wurden. Die Zell-enthaltenden
Gerüste
wurden dann in Differenzierungsmedium gezüchtet, welches mit 50 ng/ml
VEGF165 und 10 ng/ml hPDGF-BB ergänzt war.
-
Hematopoetischer Kolonie Assay
-
Die
Fähigkeit
hematopoetischer Vorläufer
wurde gezeigt, indem filtrierte, mit VEGF behandelte VE-cad+ ESH-Zellen
als einzelne Zellen bei 1–2 × 105 Zellen pro Platte in halbfestem Medium,
das mit Cytokinen (Methokult GF+ Medien; StemCell Technologies,
Vancouver BC) (für
Details des Assays siehe Kaufmann DS et al., PNAS 98 (2001),
10716–21)
ergänzt
war, ausgesät
wurden. Nach 14 Tagen Inkubation wurden die Platten auf Kolonie
formende Einheiten (CFU) gemäß Standardkriterien
(Eaves C und Lambie, K Atlas of Human Hematopoietic Colonies
(1995); StemCell Technologies, Vancouver, BC) bewertet.
-
Immunfärbung,
Dil-Ac-LDL und BrdU-Inkorporierung
-
Gezüchtete Zellen
wurden in situ durch Inkubation von 4% Paraformaldehyd (Sigma-Aldrich
Corp., St. Louis, MO, USA) in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
(Life Technologies Inc., Rockville, MD, USA) für 30 Minuten bei Raumtemperatur
fixiert. Nach Waschen mit PBS wurden die Zellen gemäß den Anweisungen
des Lieferanten mit entsprechenden primären Antikörpern gefärbt: Ziegen-anti-Mensch KDR
(R&D Systems
Inc., Minneapolis, MN, USA), Maus-anti-hCD31, Maus-anti-hSMA, Maus-anti-hCalponin,
Maus-anti-h-Myosin schwere Kette der glatten Muskulatur (alles von
DAKO Corp, Carpenteria, CA, USA), Ziegen-anti-VE-Cadherin (Santa
Cruz Biotechnology, Inc. Santa Cruz, CA, USA), (DAKO Corp, Carpenteria,
CA, USA), Maus-anti-Smoothelin (CHMEICON, Intn'1, Inc. Temecula, CA, USA). Die Kontrollen
bestanden aus Zellen, die allein mit sekundären Antikörpern inkubiert wurden. Immungefärbte Kulturen
wurden untersucht und unter Verwendung eines Fluoreszenz-Mikroskops
(Olympus Optical Co., Ltd. Hamburg GmbH) photographiert.
-
Zur
Aufnahme von Dill-markiertem ac-LDL wurden gezüchtete ESH- Zellen mit 10 μg/ml Dill-markierten
ac-LDL (Biomedical Technologies Inc. Stoughton, MA, USA) für vier Stunden
bei 37°C
inkubiert. Nach Inkubation wurden die Zellen 3 mal mit PBS gewaschen,
mit 4% Paraformaldehyd für
30 Minuten fixiert, untersucht, und unter Verwendung eines Fluoreszenz-Mikroskops
(Olympus Optical Co., Ltd. Hamburg, GmbH) photographiert.
-
Eine
BrdU-Inkorporierung/-Aufnahme in ESH-Kulturen und in differenzierende
Zellen wurde unter Verwendung eines BrdU-Kits (Zymed Labs Inc. South
San Francisco, CA, USA) in situ gemäß den Aweisungen des Herstellers
untersucht. In Kürze,
eine BrdU-Lösung
wurde in Kulturmedium 1:100 verdünnt
und den Zellen über
Nacht zugesetzt, gefolgt von 2 Waschungen mit PBS, Fixierung mit
75% Ethanol und spezifischem BrdU-Immunofärben.
-
Immun-Phenotyp
-
Zellen
wurden unter Verwendung von Immunofluoreszenz-Färben wie vorstehend erläutert (Reubinoff BE
et al., Nat Biotech 19 (2001), 1134) charakterisiert. Über Filter
abgetrennte ESH-Zellen wurden wie vorstehend erläutert erneut in Differenzierungsmedium
(Alpha-MEM, 10%
FBS und 0,1 β-Mercaptoethanol)
auf Kollagen Typ IV Platten für
12–20
Stunden gezüchtet,
fixiert und mit anti-Mensch-VE-Cadherin (Santa Cruz Biotechnology.,
Santa Cruz, CA, USA) und anti-Mensch KDR (R&D Systems Inc., Minneapolis, MN,
USA) auf Expression bestimmter Zelltyp-Marker untersucht. Mindestens
150 Zellen wurden in zufälligen
Feldern (× 100) auf
die Expression eines jeden dieser Marker bewertet und die Experimente
wurden mindestens 3 mal wiederholt.
-
Histolomorphology und immunhistochemische
Analyse
-
Matrigel
oder Kollagengel enthaltende Zellen (wie für die vorstehenden Kollagengel
und Matrigel 3-D Vaskularisierungs-Assays beschrieben) wurden wie
vorstehend erläutert
auf Glasplättchen
in Schalen mit 24 Vertiefungen ausplattiert. Nach Beendigungen der
Behandlungen wurden Zell-enthaltende Gelblöcke auf Abdeckplättchen in
10% neutral gepuffertem Formalin fixiert, in abgestuften Alkoholbädern (70%–100%) dehydriert,
und in Paraffin eingebettet. Bei Verwendung wurden Alginat-Gerüste direkt
in abgestuftem Alkohol dehydriert. Für eine allgemeine Histomorphology
wurden 1–8 μm Schnitte
mit Hera toxylin/Eosin oder Toluidin-Blau gefärbt. Entparaffinierte Schnitte
wurden mit den relevanten primären
Antikörpern
unter Verwendung des LSAB + Färbe
Kits (DAKO Corp, Carpenteria, CA, USA) oder Zell and Tissue Färbe Kit
(R&D Systems
Inc. Minneapolis, MN, USA) gemäß den Instruktion
des Herstellers immungefärbt.
Gefärbte
Bereiche wurden gesichtet und mikroskopisch bei einer Vergrößerung von
x100–x400
photographiert.
-
FACS Analyse
-
Zellen,
welche die Endothel-Vorläufer-Marker
VEGFR2 (KDR) und VE-cad exprimieren, wurden nachgewiesen und nach
Filtration und erneuter separater Züchtung auf Kollagen Typ IV,
wie vorstehend erläutert, aus
den abgetrennten humanen ES-Zellpopulationen mit 2 Größen quantitativ
erfaßt.
Für eine
FACS-Analyse wurden filtrierte ESH-Zellen mit PBS gewaschen, welches
5% FBS enthielt, mit humanen VE-Cadherin (Santa Cruz Biotechnologe,
Inc., Santa Cruz, CA, USA) oder humanem KDR (R&D Systems Inc., Minneapolis, MN, USA)
inkubiert, gewaschen und 30 Minuten mit geeigneten zweiten Antikörpern inkubiert.
Die Zellen wurden unter Verwendung eines FACSCalibur (Genton Dickinson
und Co., San Jose, CA, USA) mittels der CELLQUEST Software analysiert.
In beiden Assays dienten Zellen, die nur mit zweiten Antikörpern umgesetzt
wurden, als Kontrollen.
-
Elektronenmikroskopie
-
Zellen,
welche in Matrigel oder Kollagengel ausgesät wurden, wurden für eine Stunde
in 3% Glutaraldehyd, in 0,1M Natriumcacodylat fixiert und dann anschließend 0,1%
OsO4 in Veronal-Acetat-Puffer für eine Stunde
fixiert. Eine Herstellung für
eine Mikroskopie-Analyse
wurde gemäß den Standardverfahren
der Pathologieabteilung des Rambam Medical Center, Haifa, Israel
durchgeführt.
In Kürze,
die Zellen wurden mit Bleicitrat gefärbt, dehydriert und im Epon-Harz
eingebettet. Schnitte wurden in einer Dicke von 600 Å unter
Verwendung eines Diamantmessers erstellt, überprüft und unter Verwendung eines
JEM-100SX Elektronen-Mikroskops
photographiert.
-
Reverse Transkriptions(RT)-PCR Analyse
-
Aus
Vorläufern
und Zellen unterschiedlicher Linien wurden unter Verwendung des
TriReagent (Sigma-Aldrich Corp., St. Louis, MO, USA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers Gesamt-RNA extrahiert. Die Gesamt-RNA wurde mittels
UV-Spektrophotometrie quantifiziert, wobei 1 μg für jede RT-Probe eingesetzt
wurde. RNA wurde mit der Reversen Transkriptase M-MLV (Promega Corp.,
Madison, WI, USA) und Oligo(dT)-Primern (Promega Corp., Madison,
WI, USA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers rücktranskribiert.
Eine PCR-Amplifizierung bestimmter Transkripte wurde mit BIOTAQTM
DNA-Polymerase (BIOLINE, Ltd. GmbH Luckenwalde, Deutschland) unter
Verwendung von 1 μl
an RT-Produkt pro Reaktion gemäß den Instruktionen des
Herstellers durchgeführt.
In einigen Fällen
wurde die MgCL2-Konzentration (normalerweise
1,5 mM) eingestellt (nachstehend gezeigt). Um in den RT-PCR-Assays
halb-quantitative Ergebnisse sicher zu stellen wurde sichergestellt,
dass sich die Anzahl an PCR-Zyklen für jeden Primer in dem linearen
Bereich der Amplifikation bewegte. Darüber hinaus wurden alle RNA-Proben
derart eingestellt, dass für
das Housekeeping-Gen GAPDH als interner Standard die gleiche Amplifizierung
erhalten wurde. Die PCR- Bedingungen und das Protokoll bestand aus:
5 min bei 94°C
(heißer
Start); gefolgt von 30–40
Zyklen (tatsächliche
Anzahl nachstehend gezeigt) von: (a) 94°C für 30 sec; (b) Annealing-Temperatur
(Ta, nachstehend gezeigt) für
30 sec; und (c) 72°C für 30 sec,
abschließend
mit einer schlussendlichen 7 minütigen
Verlängerung
bei 72°C
am Ende. Die Oligonukleotid-spezifischen Bedingungen waren wie folgt: α-sma, 32
Zyklen, Ta 60°C
(Yamamura, H et al., Int. J. Cancer (Pred. Oncol.) 79 (1998),
245); Calponin, 35-Zyklen, Ta 60°C (Yamamura, H et al.
Int. J. Cancer (Pred Oncol) 79 (1998), 245); SM-MHC, 35
Zyklen, Ta 62°C,
1 mM MgCl2 (Boreham et al., Am J.
Obsetet. Gynyocol. 185 (2001), 9444–52); SM22α, 35Zyklen,
Ta 60°C
(Dupla, C. et al., Circ. Res. 80 (1998), 159); GATA2, 35Zyklen,
Ta 55°C
(Kaufmann DS et al PNAS; 98 (2001), 10716); AC133,
32Zyklen, Ta 60°C
(Shamblott MJ et al, PNAS 98 (2001), 113); Tie2,
35 Zyklen, Ta 60°C
(Ahmad, S et al, Cancer 92 (2001) 1138); CD31,
32 Zyklen, Ta60°C
(Quarmby, S et al., Arterio Thrombo Vas Biol; 19 (1999),
588–97);
Tall, 40 Zyklen, Ta 53 °C
(Kaufmann DS et al PNAS; 98 (2001), 10716); GAPDH,
32 Zyklen, Ta 60°C
(Itskovitz-Eldor J et al Mol Med; 6 (2000), 88)
-
Oligonukleotid-Primer:
-
Für die PCR
Reaktionen wurden die folgende spezifischen Oligonukleotid-Primer
eingesetzt:
- (a) [α]-sma: 5' CCAGCTATGTGAAGAAGAAGAGG 3' (SEQ. ID. NO: 1)
(sense) und 5' GTGATCTCCTTCTGCATTCGGT
3' (SEQ. ID. NO:
2) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 965 Basenpaare;
- (b) Calponin: 5' GAGTGTGCAGACGGAACTTCAGCC
3' (SEQ. ID. NO:
3) (sense) und 5' GTCTGTGCCCAACTTGGGGTC
3' (SEQ. ID. NO:
4) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 671 Basenpaare;
- (c) SM-MHC: 5' CTACAGGAGCATGCTGCAGGATCG
3' (SEQ. ID. NO:
5) und 5' GCTTGCAGAAGCTGCTTCTCCAGC
3' (SEQ. ID. NO:
6), entsprechend Nucleotiden 579 (sense) bzw. 758 (antisense). Die
vorhergesagte Grösse
der Bande ist 179 Basenpaare;
- (d) SM22[α]:
5' CGCGAAGTGCAGTCCAAAATCG
3' (SEQ. ID. NO:
7) (sense) und 5' GGGCTGGTTCTTCTTCAATGGGG
3' (SEQ. ID. NO:
8) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 928 Basenpaare;
- (e) Caldesmon: 5' AACAACCTGAAAGCCAGGAGG
3' (SEQ. ID. NO:
9) und 5' GCTGCTTGTTACGTTTCTGC
3' (SEQ. ID. NO:
10), entsprechend Nucleotiden 244 (sense) bzw 792 (antisense). Die
vorhergesagte Grösse
der Bande ist 530 Basenpaare;
- (f) GATA2: 5' AGCCGGCACCTGTTGTGCAA
3' (SEQ. ID. NO:
11) (sense) und 5' TGACTTCTCCTGCATGCACT
3' (SEQ. ID. NO:
12) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 242 Basenpaare;
- (g) AC 133: 5' CAGTCTGACCAGCGTGAAAA
3' (SEQ. ID. NO:
13) (sense) und 5' GGCCATCCAAATCTGTCCTA
3' (SEQ. ID. NO:
14) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 200 Basenpaare;
- (h) Tie2: 5' ATCCCATTTGCAAAGCTTCTGGCTGGC
3' (SEQ. ID. NO:
15) (sense) und 5' TGTGAAGCGTCTCACAGGTCCAGGATG
3' (SEQ. ID. NO:
16) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 512 Basenpaare;
- (i) CD31: 5' CAACGAGAAAATGTCAGA
3' (SEQ. ID. NO:
17) (sense) und 5' GGAGCCTTCCGTTCTAGAGT
3' (SEQ. ID. NO:
18) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 260 Basenpaare;
- (j) Tall: 5' ATGGTGCAGCTGAGTCCTCC
3' (SEQ. ID. NO:
19) (sense) und 5' TCTCATTCTTGCTGAGCTTC
3' (SEQ. ID. NO:
20) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 331 Basenpaare;
- (k) GAPDH: 5' AGCCACATCGCTCAGACACC
3' (SEQ. ID. NO:
21) (sense) und 5' GTACTCAGCGGCCAGCATCG
3' (SEQ. ID. NO:
22) (antisense). Die vorhergesagte Grösse der Bande ist 302 Basenpaare.
-
Beispiel 1
-
Isolierung und Anreicherung von humanen
vaskulogenen Vorläuferzellen
aus humanen Stammzellen
-
Trotz
der überragenden
Bedeutung der humanen Stammzell-Technologie für die Forschung und Medizin
war die Anwendung von bei der Forschung mit nicht-humanen Spezien
gewonnen Erkenntnisse auf humane Stammzellen äußerst schwierig und erforderte
großen
Scharfsinn und erhebliche Anstrengungen. Obwohl beispielsweise embryonale
Stammzell-Linen
(mES) in Kultur ihre Pluritpotenz beibehalten und voraussagbar manipuliert
werden können
um sich in vitro Zellen der mesodermalen, endodermalen und ectodermale Linie
auszudifferenzieren, war eine in vitro Differenzierung humaner und
anderer Primaten ES-Zelllinien
durch Inkonsistenz, Desorganisierung und fehlender Synchronie gekennzeichnet,
was eine erfolgreiche in vitro Gewebe-Organisation verhinderte (siehe
beispielsweise Thompson et al Curr Top Dev Biol 38 (1998),
133–165). Bei
der Isolierung vaskulogener Vorläufer-Zellen
aus humanen embryonalen Stammzellen wurde anfänglich eine humane mesodermale
ES-Differenzierung in einem neuen zweidimensionalen (2D) anstelle
des dreidimensionalen (3D) Modells, welches gewöhnlich im Stand der Technik
eingesetzt wird, versucht, basierend auf der Beobachtung, dass die
embryode 3D-Körperstruktur
für eine
mesodermale Differenzierung von Maus-Stammzellen nicht erforderlich
ist (Nishikawa S-I., et al., Development 125 (1998) 1747).
-
Undifferenzierte
humane embryonale Stammzelllinien H9,2 und H13 wurden wie vorstehend
erläutert gezüchtet (Amit
M et al Dev Biol 227 (2000), 271–78) von der Feeder-Schicht
(NährzellenSchicht)
entfernt und als einzelne Zellen auf mit Kollagen Typ IV beschichtete
Schalen mit Differenzierungsmedium, das für Maus CCE-ES-Zellen beschrieben
wurde (Yamashita J, et al, Nature 408 (2000), 92)
ausplattiert. Kürzlich
durchgeführte
Experimente mit Maus-Stammzellen zeigte, dass eine bestimmte Zellsaat-Konzentration
für die
Induzierung endothelialer Differenzierung wichtig ist. Eine Aussaat
humaner ES-Zellen in der empfohlenen Zell-Konzentration (1 × 104 Zellen(cm2) führte jedoch
zum Zelltod. Es wurden daher mehrere Zellsaat-Konzentrationen untersucht.
Eine Aussaat der Zellen bei höheren
Konzentrationen einer Vielzahl von Anheftungssubstraten (1,0–1,5 × 105 Zellen/cm2) führte zu
einer Inkonsistenz, gemischten Population undifferenzierter mit
differenzierten Zellen (Daten nicht gezeigt). Überaschenderweise führte eine
Aussaat der Zellen bei geringer Konzentration (5–10 × 104 Zellen/cm2) auf Kollagen Typ IV Substrat zu einer
Förderung
der Differenzierung, welche zu zwei unterschiedlichen Populationen
an Zelltypen (1B) führte. Ein erheblicher Anteil
der Zellpopulation umfaßte
kleinere flache Zellen mit großen
Kernen, welche der enodthelialen Vorläufer-Morphologie (1B, Pfeile) ähnelte,
die zuvor bei Maus-Zellen erkannt wurde (Yamashita J, et
al. Nature 408 (2000) 92), während der Rest große flache
Zellen mit einer offensichtlichen fibrösen Struktur (1B,
Pfeilköpfe)
waren.
-
Um
die zwei Zellpopulationen zu trennen und die kleineren humanen vaskulogenen
Vorläufer
zu isolieren, wurden die Zellen durch ein 40 μm Sieb filtriert, wodurch die
Endothel-ähnlichen
Zellen von den großen flachen
Zellen getrennt wurden. Um den Anteil an Endothel-Vorläufern in
den Kulturen zu bewerten, wurden die filtrierten Zellpopulationen
durch Erfassen spezifischer Zelltyp-Marker charakterisiert, wie
zuvor für
die Bewachung der Differenzierung an neuronalen Vorläufernq,
welche von hES-Zellen abgeleitet wurden, beschrieben wurde (Reubinoff
BB et al., Nat Biotech 19 (2001), 1134). Filtrierte Zellen
wurden plattiert, fixiert und immunologisch auf Expression des humanen
vaskulären
endothelialen Endothelrezeptor 2 (VEGFR2, KDR) und vaskulären endothelialen
Cadherin VE-cad, untersucht, die beide bei der Entwicklung endothelialer
Maus-Vorläufer
eine wichtige Rolle spielen (Nishikawa S-I., et al., Development
125 (1998), 1747).
-
Unerwarteter
Weise wurde bei Quantifizierung der Expression dieser Marker bei
zwei Populationen mittels Erfassung und FACS-Analyse (1C–E) gefunden,
dass ein erheblicher Anteil der kleineren Endothel-ähnlichen
Zellen VE-cad (78%, 1C) exprimierte, und ein kleinerer
Anteil VEGFR2 (28%, 1C). Wenn die kleineren filtrierten
Zellen für
12 Stunden ausplattiert, fixiert und mit dem fluoreszierenden anti-VE-cad
Antikörper
auf Immunmorphologie untersucht wurde (1D–E), wurde
eine bedeutend größere Expression
an VE-cad nachgewiesen (90,55 + 5,20%) was höchstwahrscheinlich auf die
geringe Fluoreszenzintensität
zurück
geht, die verzeichnet wird, wenn VE-cad an den Zell-Zell-Verbindungen exprimiert
wird (1E). Untersuchungen einer Vielzahl
von Zellsaat-Dichten
zeigte eine optimale VE-cad Expression bei 5 × 104 Zellen/cm2.
-
Bei
weiterer Charakterisierung der RT-PCR Amplifizierung der RNA wurde
gefunden, dass die endothelialen- ähnlichen Zellen die Endothel-Marker
CD31 und Tie2; AC133/CD133, GATA2 und Ta11, frühe Endothel/hematopoeitische
Vorläufer-Zell-Marker
(Peichev, M et al., Blood 95 (2000), 952 und Kaufman
DS et al PNAS 98 (2001), 10716) (1F, filtriert)
exprimierten. RT-PCR von RNA aus nicht differenzierten humanen Stammzellen
(1F, hES) zeigte keine CD31-, Tie2-, Tal1- oder
GATA2-Expression und nur eine geringe Expression von AC133. Es ist
festzustellen, dass die Intensitäten
der GAPDH- Banden für
sowohl die nicht differenzierten als auch differenzierten Zellpopulationen
(1F) identisch sind, und die spezifische Natur
der Änderung
des Zell-Phenotyps beider Differenzierung anzeigt.
-
Eine
Immunofluoreszenz-Färbung
der größeren, ausgeschlossenen
Zellen (1G) zeigte die Existenz von
Zell-Merkmalen eines Epithel-Phenotyps der glatten Muskel (erläutert von Gittenberger-de
Groot A.C. et al PNAS 97 (2000), 11307) und von Markern
(AlphaSMA), die in dem kleineren filtrierten Zellen nicht erfaßt wurden.
Bei weiterer Charakterisierung mittels RT-PCR Amplifizierung von
RNA wurden gefunden, dass die ausgestoßenen Zellen aktiv die Epithel-Marker
Calponin und Caldesmon, Actin des glatten Muskels (SMA) und SM-MHC
(1H, zurückgehalten)
exprimerten. RT-PCR von RNA der kleineren, Endothel-ähnlichen
Zellen zeigte keine Expression irgendeiner der Epithel-Zell-Marker
(1H, filtriert). Es ist festzustellen, dass die
Intensitäten
der GAPDH- Banden für
beide Zellpopulationen (1H) identisch
sind, was die spezifische Natur des Wechsels des Phänotyps mit
Differenzierung zeigt.
-
Wenn
die zwei, aus der Aussaat bei geringer Saatdichte und Züchten der
humanen Stammzellen (hES) hervorgehenden zwei Zellpopulationen auf
Zell-Proliferations-Fähigkeiten
untersucht wurden, zeigte der BrdU-Inkorporierungs-Assay, dass die
epitheloiden, ausgeschlossenen, großen, zu der glatten Muskulatur-ähnlichen
Zellen nicht profilieren können
(1I, Pfeil) während
die kleineren, Endothel-ähnlichen
Vorläufer-Zellen
die Färbung
klar inkorporieren, was einen Erhalt der Profilerations-Fähigkeit
anzeigt (1I). Diese Ergebnisse zeigen
insgesamt, dass humane Stammzellen, welche als einzelne Zellen und
nicht als embryoide Körper
ausgesät
und in vitro auf einer Zell-freien, zweidimensionalen Matrix gezüchtet wurden,
proliferierende, Endothel-ähnliche
Vorläufer-Zellen
ergeben können,
welche durch Filtration von glatten Muskulatur- ähnlichen Vorläufern getrennt
werden können.
-
Beispiel 2
-
In vitro Induzierung endothelialer Zellen
der glatten Muskulatur und hematopoetischer Zellen
-
Differenzierung von humanen vaskulären Vorläufer-Zellen
-
Um
das Differenzierungspotential der vaskulogenen Vorläufer-Zellen
zu studieren, wurden die Zellen auf mit Kollagen Typ IV beschichteten
Schalen bei einer geringeren Saat-Konzentration (2,5 × 104 Zellen/cm2) erneut
gezüchtet.
Eine Differenzierung glatter Muskelzellen wurde durch Zusatz des
von Platelets-abgeleiteten Wachstumsfaktors BB (hPDGF-BB) induziert,
wobei gefunden wurde, dass dies in der Maus (mES) jedoch nicht in
humanen Stammzellen (Gittenberger de Groot A.C. et al.,
PNAS 97 (2000), 11307) eine SMT-Differenzierung induziert,. Nach 10–12 Tagen
Züchten
wurden in der Kultur sowohl schrauben-/Spindel-förmig geformte Zellen, als auch
Zellen mit einem epithelioiden Phänotyp nachgewiesen, zusammen
mit einer gleichzeitigen Induktion der Expression von Marker glatter
Muskelzellen. Mit einer RT-PCR-Analyse wurde eine Hochregulierung
von Markern des spezifischen glatten Muskels erfasst, wie α-Actin des
glatten Muskels (SMA), der schweren Myosinkette des glatten Muskels
(SM-MHC), Calponin, SM22 und Caldesmon (2A, v-SMC), welche
jedoch in der RNA aus nicht hPDGF-BB behandelten Zellen nicht erfasst
wurden (2A, ESH-Vorläuferzellen). Eine immunofluoreszente
Erfassung von Markerproteinen humaner glatter Muskelzellen (αSMA, 2B;
Smoothelin, ein Marker der frühen
Entwicklung der glatten Muskulatur, 2C; SM-MHC 2D und Calponin 2E)
bestätigt
die Fähigkeit
zu einer weiteren in vitro Differenzierung humaner vaskulogener
Vorläuferzellen
durch Aussetzen an hPDGF-BB.
-
Um
das Potential der Differenzierung zu Endothelzellen zu überprüfen, wurden
humane vaskulogene Vorläuferzellen
an hVEGF165 ausgesetzt, das in der Maus,
jedoch nicht bei der Induktion humaner Endothelzellen (Yamashita
J. et al., Nature 408 (2000) 92) als wirksam befunden wurde.
Diese Manipulation führte
zu der Induktion der Endothelzell-spezifischen Marker: eine kontinuierliche
Expression von VE-cad und das Auftreten des Willebrand Faktors (vWF),
der in Weibel-Palade-Körperchen
gespeichert wird, erfasst durch Immunfluoreszenz (2F bzw. 2G),
Dill-Ac-LDL-Aufnahme in reifere Zellen (2H) und
gleiche Beanspruchungsfaser-Anordnung in einigen reifen Zellen (2I).
So induzierte insbesondere eine Wachstumsfaktor-induzierte Differenzierung
mit hPDGF-BB oder hVEGF165 keine linienspezifische
Festlegung, d. h. es wurden sowohl endotheliale als auch Zelltypen
der glatten Muskulatur bei Verabreichung eines jeden der Wachstumsfaktoren
verzeichnet. Darüber
hinaus zeigte eine BrdU-Inkorporierung in die differenzierten Zellen
einen Erhalt der proliferativen Fähigkeit in den mit dem vaskulären Endothel-Wachstumsfaktor (VEGF)
behandelten Zellen (2I) an und insbesondere in jenen
Zellen mit kleinerer Morphologie, während mit hPDGF-BB behandelte
Zellen eine verschlechtete Proliferationsfähigkeit (2J)
zeigten. Die hematopoietische Fähigkeit der
isolierten Vorläuferzellen
wurde ebenfalls gezeigt. Wenn die VE-cad-exprimierende Population filtrierter, vaskulogener
Vorläuferzellen
in einem halb festen Medium mit Cytokinen gezüchtet wurde, wurden CFUs verzeichnet,
die hematopoietische Kolonien anzeigten (2K–M). Eine
Differenzierung isolierter humaner vaskulogener Vorläuferzellen
kann daher durch spezifische Wachstumsfaktoren in vitro in einem
zellfreiem Medium ohne linienspezifische Festlegung oder Verlust
der proliferativen Fähigkeit
induziert und gesteuert werden.
-
Beispiel 3
-
In-vitro Vaskulogenese und Blutzellbildung
durch ESH-Zellen
-
Wichtige
Abläufe,
welche für
die Vaskulogenese charakteristisch sind, wurden in vitro unter Verwendung
von embryoiden Körperchen,
welche von murinen embryonalen Stammzellen abgeleitet waren (siehe beispielsweise Feraud
O et al., Lab Investig 81 (2001), 1661–89) induziert, wobei
jedoch Anstrengungen zum Nachahmen vaskulogener Prozesse in vitro
unter Verwendung humaner pluripotenter Stammzellen im Großen und
Ganzen nicht erfolgreich waren. Zum Studium des Vaskularisierungspotentials
in vitro humaner vaskulogener Vorläuferzellen (ESH) wurden zwei
unterschiedliche 3-dimensionale Modelle eingesetzt: Kollagen Typ
I und Matrigel, welche verwendet wurden, um eine 3D Gefäß-ähnliche
Bildung aus Endothelzellen zu fordern (Mardi JA und Pratt
BM, B.M.J. Cell Biol. 106 (1988), 1375; Kubota
Y et al. J. Cell. Biol. 107 (1988), 1589).
-
Die
Aggregation der ESH-Zellen in Anwesenheit von mit hVEGF und hPDGF-BB
ergänztem
Differenzierungsmedium vor Aussaat in Kollagen Typ I (3A)
oder auf Matrigel (3B) zeigte in sowohl dem Kollagen
als auch dem Matrigel-Substrat klar ein Keimen/eine Sprossenbildung
und Röhren-ähnliche
Strukturen, welche mit der frühen
Vaskulogenese und Vaskularisierung assoziiert sind,. Histologische
Schnitte zeigen ein Eindringen der Endothelzellen in das Matrigel,
welche eine röhrenähnliche
Netzwerkstruktur bilden, die für
die vaskuläre
Bildung charakteristisch ist (3C). Überraschenderweise
und insbesondere von Bedeutung zeigte eine Beobachtung bei größerer Vergrößerung Blutzellen
in diesen in-vitro gezüchteten
Gefäßen (3D, Pfeil).
Die Elektronenmikroskopie offenbarte weiter gut geformte, endothelspezifische
Weibel-Palade-Körperchen (WP)
in dem Zellcytoplasma, Lipoproteinkapseln (Li), Endothelzellen,
die in den Strängen
ein Lumen (Lu) bilden und hematopoietische (BC) Entwicklung in den
durch die Endothelzellen (EC) in dem Matrigel (M) (3E–3G)
gebildeten Gefäßen. Diese
Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass isolierte humane vaskulogene
Vorläuferzellen
die Fähigkeit
zur Differenzierung zu funktionalen Endothelzellen mit Lipoprotein
Methabolismus, Faktor VIII (vWF) Produktion, Blutzellen und allen
Komponenten vaskulärer
Strukturen in vitro unter definierten Bedingungen aufweisen.
-
Beispiel 4
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3-dimensionale Gerust-Vaskularisierung
-
Eine
in vitro Vaskularisierung manipulierter Gewebe ist ein wichtiger
Aspekt regenerativer Medizin und für die Aufrechterhaltung der
Lebensfähigkeit
des gezüchteten
Gewebes vor und nach Implantation entscheidend. Vaskuläre Strukturen
mit großem
Durchmesser, welche für
eine Implantation geeignet sind, erfordern einen Trägerrahmen,
beispielsweise ein Gerüst,
zur wirksamen Entwicklung und zum Wachstum. Das therapeutische Potential
humaner vaskulogener (ESH) Vorläuferzellen
wurde daher unter Verwendung eines in-vitro manipulierten Gewebemodells,
dem 3-dimensionalen Alginat-Gerüst,
untersucht, wobei gezeigt werden konnte, dass dieses in vitro die
Gewebebildung aus Fibroblasten und Hepatocyten unterstützt (Shapiro
L, und Cohen S., Biomaterials 18 (1997), 583; und Gicklis
R, et al., Biotechnol Bioeng 67 (2000), 344), jedoch nicht
aus humanen vaskulogenen Vorläufern.
-
Wenn
humane vaskulogene Vorläufer
wie beschrieben aggregieren und in poröse Alginat-Gerüste ausgesät wurden,
dann wurde nach 14 Tagen Inkubation im Differenzierungsmedium, das
mit hVEGF und hPDGF-BB ergänzt
war, eine bestimmte Gefäßbildung
um die Gerüstporen
(4A, rot gefärbte
Strukturen), verzeichnet. Eine Überprüfung der
vaskulären
Wandstruktur bei höherer
Vergrößerung zeigt
flache, längliche Endothelzellen,
die von glatten Muskelzellen umgeben sind, was für die vaskuläre Morphologie
typisch ist (4B). Ein Züchten humaner vaskulogener
Vorläufer
(ESH)-Zellen auf 3-D-Gerüsten
zeigte zum ersten Mal die Fähigkeit
zur direkten in-vitro Vaskulogenese mit differenzierten humanen
Stammzellen, die eine normale angiogenische Entwicklung anzeigen.
-
Beispiel 5
-
Humane vaskulogene Vorläuferzell-Differenzierung
als Modell für
die Angiogenese
-
Kürzlich durchgeführte Studien
zeigten, dass einige embryonale Maus-Stammzell (mES) – Systeme
in der Lage sind, Schlüsselabläufe und
die Chronologie des angiogenischen Prozesses zu reproduzieren und, was
ein möglicherweise
nützliches
Werkzeug liefert, mit dem der Mechanismus der Angiogenese untersucht werden
kann (Feraud O et al., Invest 81 (2001), 1669).
Von weiterer Bedeutung war die Beobachtung, dass von VE-cad defizienten
Mäusestämmen (VE-cad –/–) abgeleitete
mES-Zellen keine Endothel-Keimungen entwickelten. Nur embryoidale
Körper
(mEB), jedoch nicht Einzelzellen waren in der Lage vaskulogene Abläufe in vitro
zu beginnen.
-
Um
zu überprüfen, ob
eine in vitro durchgeführte
vaskuläre
Entwicklung aus isolierten humanen vaskulogenen Vorläuferzellen
physiologische Abläufe
der Angio- und Vaskulogenese reflektieren, wurde der Effekt inhibitorischer
Antikörper
unter Verwendung von BV6 untersucht, ein monoklonaler hVE-cad-spezifischer
Antikörper,
der in vitro die Röhrenbildung
humaner Endothelzellen inhibieren kann (Corada M et al.,
Blood 97 (2001), 1679).
-
Überraschenderweise
zeigte der monoklonale anti-VE-cad starken inhibitorischen Effekt
auf die in vitro Vaskularisierung durch ESH-Zellen. 7 Tage nach
Inkubation von ESH-Zellen, die auf Matrigel in Differnezierungsmedium
ausgesäät worden
waren, das mit Wachstumsfaktoren ergänzt war, waren die Gefäße und Netzwerkstrukturen,
die für
eine frühe
Vaskulogenese typisch sind, in dem Gel klar erkennbar (5). Ein Zusatz von 50 μg/ml des anti-hVE-cad Antikörpers BV6
zu dem Medium störte
klar die Vaskulogenese und inhibierte im wesentlichen Zellkeimung
und die Bildung von Röhren-
und Netzwerkstrukturen (5B). Eine
gesteuerte in vitro Differenzierung isolierter humaner vaskulogener
Vorläufer
(ESH)-Zellen zeigte gegenüber
bekannten Inhibitoren humaner Angiogenese-Vaskulogenese Sensitivität und liefert
als solche ein Model zum Studium und zur Bewertung vaskulärverwandter
Effektoren und Therapien
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Beispiel 6
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Anreicherung von vaskulogenen Vorläufern
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MIt
hES-Zellen, die bei den von Yamashita et al. gelehrten Zell Konzentrationen
(Yamashita J. et al Nature 408 (2000), 92–96)
ausgesät
wurden, durchgeführte
Experimente führten
zum Zelltod (Daten nicht gezeigt). Als solche wurden mehrere 2D
Differenzierungs- Experimente, bei denen unterschiedliche Zell-Konzentrationen
auf Gelatine, Laminin oder Typ IV Kollagen beschichtete Schalen
eingesetzt wurden, entworfen und durchgeführt.
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Material und Methoden
-
Nicht
differenzierende hES- Zellen (119.2 Passagen 29 + 36 + 29 + 60;
H13 Passagen 31–57;
I6 Passagen 35–50)
wurden auf einer inaktivierten embryonalen Maus-feeder-Schicht (MEF)
gezüchtet.
Alle Experimente wurden unter Verwendung von der Linien H9.2 und
H13 durchgeführt,
während
Vorläufer-
Anreicherung und Charakterisierung- Experimente auch unter Verwendung
von der Linie I6 durchgeführt
wurden. Die hES- Zellen wurden unter Verwendung von Kollagenase
Typ IV geteilt, was zu kleinen Aggregaten führte. Die Zellen wurden mit
5mM EDTA in PBS, das mit 1% (Vol./Vol.) fötalem Kälberserum (FBS; HyClone) ergänzt war,
behandelt und unter Verwendung eines 40 μm Sieb-Filters (Falcon) zur
Erleichterung der Differenzierungsstudien und der FACS-Analyse getrennt.
Nicht differenzierte hES-Zell-Suspensionen wurden auf mit Kollagen
Typ IV beschichteten Schalen (6 Vertiefungen, Becton Dickinson)
oder auf mit 0,1% Gelatine (Sigma) beschichteten Schalen in einer
Zelldichte von 5 × 104 Zellen/cm2 in einem
Differenzierungsmedium aufplattiert, das aus Alpha MEM-Medium (Gibco-BRL)
bestand, das mit 10% FBS (HyClone) und 0,1 mM β- Mercaptoethanol (Gibco-BRL)
ergänzt
war. Nach 6 Tagen Züchten
wurden differenzierte Zellen durch einen 40 μm Sieb-Filter (Falcon) filtriert,
analysiert oder zur Differenzierung auf mit Kollagen Typ IV beschichteten
Schalen (Becton Dickinson) in einem Differenzierungsmedium mit 50
ng/ml hVEGF165 oder 10 ng/ml hPDGF-BB (beide von R&D Systems Inc.)
für weitere
10–12
Tage erneut gezüchtet.
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Klonale Analyse
-
Eine
angereicherte Endothel-Zellpopulation wurde zur FACS-Analyse mit
anti-VE-Cadherin-FITC (Santa
Cruz) immun-markiert und einzelne Zellen wurden unter Verwendung
einer IVF Mikropipette (Cook) isoliert. Jede Zelle wurde in einer
Vertiefung einer Platte mit 96 Vertiefungen (Kollagen Typ IV) in
einem geeignete Differenzierungsmedium ausplattiert. Nach einer
Stunde Züchten
wurde jede Vertiefung visuell untersucht (sowohl mit Licht- als
auch Fluoreszenz-Mikroskop) um die Anzahl an ausplattierten Zellen
festzustellen. Eine einzelne mechanischen Zell-Isolierung wurde
anstelle von FACS eingesetzt, da hES-Einzel-Zellen das FACS-Sortierungs-Verfahren
normalerweise nicht überleben
(Daten nicht gezeigt). Nach einer Woche Züchten geernteter einzelner
Zellen konnten Einzelzell-Kolonien verzeichnet werden. Im Monat
Eins nach Züchten
wurde jede Kolonie mit Kollagenase Typ IV verdaut und in einer Vertiefung
mit einer Platte von 20 Vertiefungen (Kollagen Typ IV) transferiert.
Konfluente Figuren wurden verdaut und für kontinuierliches Züchten oder
der Immunphänotyp
Analyse eingesetzt.
-
Ergebnisse
-
Isolierung und Charakterisierung
von endothel und SMC Vorläufern
-
Die
vorliegende Vorgehensweise bei der Forschung (1A)
basierte auf der Erkenntnis, dass zur Differenzierung von lateralen
Mesoderm-Zellen (Yamashita J, et al Nature; 408 (2000) 92–96)
keine embryoide 3D-Körperstruktur
erforderlich ist.
-
Versuche
die von Yamashita et al vorgeschlagene Zellkonzentration zu verwenden
(1 × 105 – 1,5 × 105 Zellen/cm2) führte zu
einer gemischten Population, welche sowohl undifferenzierte Kolonien
als auch mehrere daraus differenzierte Zelltypen beinhaltete (6B).
-
Unter
Verwendung von mit Kollagen Typ IV beschichteten Schalen und geringeren
Zell-Saatkonzentrationen
(5 × 104 – 7 × 104 hES-Zellen/cm2)
konnten die hier genannten Erfinder eine einheitlicherer Population erzeugen,
welche als Quelle für
spezifische Vorläufer
Populationen besser dienen kann. Die zuletzt genannte Population
beinhaltete zwei Typen Zellen, kleiner flache Zellen mit großen Kernen
vergleichbar mit endothelialen Vorläufern (Yamashita J,
et al; Nature 408 (2000) 92–96)
und große
flache Zellen mit Faseranordnung (6C).
-
Die
aus den zweiten Saat- Experiment erhaltene Zellpopulation (d.h.,
5 × 104 – 7 × 104 Zellen/cm2, ausgesät auf mit
Kollagen Typ IV beschichteten Schalen) wurde daher in weiteren Experimenten
eingesetzt, bei denen die Gewinnung bestimmter Vorläuferpopulationen
versucht wurde.
-
Da
die zwei dominanten Subpopulationen hinsichtlich der Größe erhebliche
Unterschiede zeigten, wurde die gemäß der erfindungsgemäßen Lebre
erzeugte Population durch einen 40 μm Filter filtriert, so dass die
Endothel-ähnlichen
Zellen von den großen
flachen Zellen getrennt wurden. Eine Analyse der Endothel-ähnlichen
Zellfraktion zeigte ein präferentielles Überleben
einer VE-cad angereicherten Population (~35%) welche durch wiederholte
Filtration weiter angereicht wurde (~75%). Die Endothel-ähnliche
Zellfraktion beinhaltete CD31 exprimierende Zellen (~60% der Zellen)
und Flk-1 (~30% der Zellen) (6D). Eine RT-PCR-
Analyse, welche an beiden Zellfraktionen durchgeführt wurde
zeigte, dass die Endothel-ähnliche Zellfraktion
keinen der v-SMCs Marker exprimierte. Eine Immunphänotypische
Analyse der Endothel-ähnlichen
Zellfraktion zeigte eine Hochregulierung der CD34- (17 ± 3%; n
= 3), Tal1- (75 ± 8%;
n = 3) und Gata2- (42 ± 10%;
n = 3) Proteine (6E), welche zuvor als frühe Endothel/hematopoetische-Vorläufer-Zellmarker erkannt
wurden (Kaufman DS et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 98
(2001), 10716–10721; Peichev
M, et al Blond 95 (2000), 952–958; Robertson
SM, et al., Development 127 (2000), 2447–2459).
-
Um
das proliferative Potential zu bewerten wurden die vorstehend beschriebenen
Zellfraktionen auf BrdU-Inkorporierung und Ki-67-Expression analysiert.
Eine Puls-Markierung mit BrdU für
12 Stunden zeigte, dass einige der Endothel-Vorläuferzellen BrdU inkorporierten,
während
keine der SMC-ähnlichen
Zellen diese Fähigkeit
zeigte (6Fi–ii). Beide isolierten Fraktionen
wurden darüber
hinaus auf die Expression von Ki-67 untersucht, ein typisches, in
teilenden Zellen gefundenes Antigen. Dieses Experiment zeigte, dass
66 ± 2%
(n = 3) der erneut gezüchteten,
endothel ähnlichen
Zellen Ki-67 exprimierten (6Fiii)
während
inaktivierte embryonale Maus-Fibroblasten, die als Kontrolle dienten,
für Ki-67
nicht färbten
(Daten nicht gezeigt).
-
Linien-Differenzierung
-
Ein
Studium des Differenzierungspotentials der angereicherten Vorläuferfraktion
erforderte ein erneutes Züchten
auf mit Collagen Typ IV beschichteten Schalen bei geringerer Zell-Saatkonzentration
(2,5 × 104 Zellen/cm2). Das
Potential derartiger Zellen zur kontinuierlichen Differenzierung
zu Endothelzellen wurde in der Anwesenheit von hVEGF 165, einem
wohlbekannten Mitogen für
Endothelzellen untersucht. Die Anwesenheit dieses Mitogens induzierte
die Aufnahme von Dil-acetyliertem Lipoproteinen geringer Dichte
(Ac-LDL) (7A) und die Produktion des Willebrand
Faktors (vWF) der in Weibel-Palade-Körperchen (7B)
gespeichert wird. Zur Induzierung der v-SMC Differenzierung wurde
ein bekannter "Rekrutierungsfaktor" für Pericyten verwendet,
der von Platelets abgeleitete Wachstumsfaktor BB (PDGF-BB), wobei
dieser Faktor sich bei der Differenzierung von Maus ES-Zellen zu
der SMC-Linie als wirksam erwiesen hat (Yamashita J, et
al., Nature 408 (2000), 92–96).
Nach 10–12
Tagen Züchten
in PDGF-BB erschienen schraubenartige Zellen in der Kultur. Diese
Zellen exprimierten a-Actin der glatten Muskulatur (SMA) (7C).
Andere spezifische v-SMCs-Marker, wie die schwere Kette von Myosin
der glatten Muskulatur (SM-MHC), SM22 und Caldesmon wurden von diesen
Zellen ebenfalls exprimiert, wie durch RT-PCR-Analyse gezeigt (7D).
Diese Ergebnisse zeigen das Potential der hier isolierten Zellen
zur Differenzierung in einem SMC-Phenotyp.
-
Clonale Analyse
-
Einzelne
VE-cad+-Zellen, die aus hES-Zellen erzeugt wurden, wurden untersucht,
um festzustellen, ob diese Zellen gemeinsame Vorläufer für Endothel
und murale Zellen enthielten. Einzelne VE-cad+-Zellen, die aus einer
angereicherten vaskulogenen Population isoliert worden waren, wurden
auf einer mit Collagen Typ IV beschichteten Platte mit 96 Vertiefungen
gezüchtet.
Eine Stunde nach Ausplattieren wurde jede Vertiefung visuell untersucht
(sowohl Licht als auch Fluoreszenz), um die Anzahl an plattierten
Zellen festzustellen. Um deren Differenzierungsfähigkeit zu untersuchen, wurden
Einzelzellen in Differenzierungsmedium gezüchtet, das mit hVEGF oder mit
hPDGF-BB ergänzt
war. Einzelne Zellkolonien konnten nach 8 Tagen Züchten unter
jeder Kulturbedingung (8Ai) verzeichnet werden. Die
Plattierungseffizienz betrug 8%, geringer als die für das mES-System überlieferte
(Yamashita J, et al., Nature 408 (2000), 92–96),
was die Schwierigkeit des Züchtens
einzelner hES-Zellen zeigt (Amit et al., Dev. Biol. 227
(2000), 271–278).
-
Mit
VEGF ergänzte
Zellkulturen enthielten hauptsächlich
Zellen mit Endothelzell-Morphologie (8Aii),
während
PDGF-BB ergänzte
Kulturen hauptsächlich
spindelartige Zellen, welche v-SMCs ähneln (8Aiii),
enthielten. Diese spindelartigen Zellen exprimierten SMA und Calponin
(8Bi–ii).
In den mit VEGF ergänzten
Kulturen waren die meisten Zellen durch eine vWF-Produktion und
Dil-Ac-LDL Metabolismus (8Ciii) gekennzeichnet,
was daher einen Endothelzell-Phänotyp
anzeigt. Aussetzen von VE-cad+-Zellen an spezifischen Wachstumsfaktoren
führte
nicht zu einer Gesamtzell-Ausrichtung in eine Linie. Die mit PDGF-BB
ergänzten
Kulturen beinhalteten Zellen, welche v-SMC-Marker exprimierten und
Zellen, die als VE-cad+-Zellen klassifiziert wurden.
-
Beispiel 7
-
Humane Vaskulatur in der Maus
-
Materialien und Methoden
-
Um
zu bestimmen, ob hES-abgeleitete, vaskulogene Vorläuferzellen
zur Bildung von Vaskulatur in vivo eingesetzt werden können, wurden
Alginat-Gerüste
mit den Zellen (wie vorstehend erläutert) vor-ausgesät und subkutan
in SCID Mäuse
transplantiert. Nicht ausgesäte
Gerüste
dienten als negative Kontrollen. Zwei Wochen nach Transplantation
wurden die Gerüste
und das Umgebungsgewebe aus den Mausen entfernt und histologisch
untersucht.
-
Ergebnisse
-
Wie
in den 9A–B ersichtlich, waren vaskuläre Röhren, welche
in den mit Zellen ausgesäten,
transplantierten Gerüsten
gebildet wurden, wesentlich dicker als die vaskulären Röhren, die
sich in den nicht ausgesäten
Kontroll-Gerüsten
bildeten. Eine Färbung
transplantierter Gerüst-Schnitte
mit anti-Mensch-SMA zeigte die Bildung funktionaler Vaskulatur menschlichen
Ursprungs, welche Mausblutstrom enthielt (9C). Vergleichbare
Ergebnisse wurden nach subkutanem Injizieren von Matrigel-Stopfen,
welche hES-abgeleitete
vaskulogene Vorläuferzellen
enthielten, verzeichnet.
-
Beispiel 8
-
Auswirkung von Scher-Beanspruchung auf
hES-abgeleitete vaskulogene Zellen
-
Materialien und Methoden
-
Humane,
von ES abgeleitete vaskulogene Zellen, hauptsächlich vaskulogene Zellen der
glatten Muskulatur (v-SMCs) wurden in einer Strömungskammer (wie in 10 gezeigt)
gezüchtet
und einer strömungsinduzierten
Scher-Beanspruchung für
24 Stunden ausgesetzt. Ein geschlossener Strömungskreislauf zirkulierte
steriles EC-Differenzierungsmedium durch die zusammengesetzte Strömungskammer,
welcher eine stetige, laminare Scher-Beanspruchung von 10 dyne/cm2, die auf die Zellen wirkte, mit sich brachte.
Jedes Experiment wurde von einem statischen Kontroll-Aufbau begleitet.
Nach 24 Stunden Aussetzen an Scherbeanspruchung wurden die Zellen
von der Kultur entfernt und histologisch analysiert.
-
Ergebnisse
-
Wie
in den 11A–B ersichtlich, zeigt die Phalloidin-Expression
eine typische senkrechte Organisation, was reife funktionale vaskulogene
Zellen, die von einer Scher-Beanspruchung
herrühren,
anzeigt. Darüber
hinaus war die Expression von α-SMA
(ein spezifischer Marker, der frühe
vaskuläre
Zellen der glatten Muskulatur zeigt) auch im Wesentlichen von der
Scher-Beanspruchung beeinträchtigt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Scher-Beanspruchung die Expression
und Organisationsgenetik von Stressfasern wirksam induziert, wodurch
eine Differenzierung und Reifung und Funktionalität von ES-abgeleiteten
vaskulogenen Zellen erhöht wird.
-
Beispiel 9
-
Gesteuerte Differenzierung von hES vaskulogenen
Vorläuferzellen
-
Materialien und Methoden
-
Humane
ES-Zellen wurden für
sechs Tage, wie vorstehend beschrieben, auf mit Collagen Typ IV
beschichteten Platten gezüchtet.
Die so erhaltenen vaskulogenen Vorläuferzellen wurden in Differenzierungsmedien
transferiert, welche hohe Mengen an Serum (10%, Vol./Vol.) oder
geringe Serummengen (2%, Vol./Vol.) enthielten und bei 37°C inkubiert.
Die gezüchteten
Zellen wurden proliferieren gelassen, wobei routinemäßig jede
5–6 Tage
passagiert wurde. Nach einer Inkubationszeitspanne von 15 Tagen
wurden die Zellen aus der Kultur entnommen und mittels RT-PCR und
Real-time RT-PCR unter Verwendung spezifischer Marker analysiert,
welche für
Endothelzellen (ED) und vaskuläre
Zellen der glatten Muskulatur (v-SMC) anzeigend sind. Primersequenzen
unter den Reaktionsbedingungen, die bei der PCR zum Einsatz kamen,
sind in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Länge (bp) | Reaktionsbedingungen | Primer
SEQ ID NO: | Primer | Marker-Gen |
32
Zyklen, Annealen bei 60 °C,
in 1.mnM MgCl2 | 2324 | F:TGAAGCCTAGCCTGTCACCT
R:CGCACAGCTGGAGGTCTTAT | CD34 |
331 | 40
Zyklen, Annealen bei 55°C,
in 1.5 mM MgCl2 | 2526 | F:ATGGTGCAGCTGAGTCCTCC
R:TCTCATTCTTGCTGAGCTTC | Tal-1 |
362 | 35
Zyklen, Annealen bei 60 °C,
in 1.5 mM MgCl2 | 2728 | F:GGGGGAGGTTGGACTGTAAT
R:AGGGCACATTTGCACATACA | Ang1 |
535 | 35
Zyklen, Annealen bei 60°C
in 15 mM MgCl2 | 2930 | F:GGATCTGGGGAGAGAGGAAC
R:CTCTGCACCGAGTCATTCGTA | Ang2 |
512 | 35
Zyklen, Annealen bei 60°C,
in 1.5 mM MgCl2 | 1516 | F:ATCCCATTTGCAAAGCTTCTGGCTGGCC
R:TGTGAAGCGTCTCACAGGTCCAGGATG | Tie2 |
596 | 35
Zyklen, Annalen bei 60°C,
in 1.5 mM MgCl2 | 3132 | F:ACGGGATGACCAAGTACAGC
R:ACACACTTTGGGCTGGTAGG | VE-cad |
790 | 35
Zyklen, Annalen bei 60°C,
in 1.5mM MgCl2 | 3334 | F:CTGGCATGGTCTTCTGTGAAGCA
R:AATACCAGTGGATGTGATGGCGG | KDR |
200 | 32
Zyklen, Annalen bei 60 °C,n
1.5 mM MgCl2 | 1314 | F:CAGTCTGACCAGCTGAAAA
R:GGCCATCCAAATCTGTCCTA | AC133 |
700 | 35
Zyklen, Annalen bei 60 °C,
in 1.5 mM MgCl2 | 3536 | F:GAAGCCAGCTTCCACATAAC
R:AGTGGTGGCCTCGTGAATGG | VCAM |
965 | 35
Zyklen, Annalen bei 60°C,
in 1.5 mM MgCl2 | 1
2 | F:CCAGCTATGTGAAGAAGAAGAGG
R:GTGATCTCCTTCTGCATTCGGT | aSMA |
671 | 35
Zyklen, Annalen bei 60 °C,
in 1 mM MgCl2 | 34 | F:GAGTGTGCAGACGGAACTTCAGCC
R:GTCTGTGCCCAACTTGGGGTC | Calpon
in |
179 | 35
Zyklen, Annalen bei 62 °C,
in 1 mM MgCl2 | 56 | F:AAGCCAAGAGCTTGGAAGC
R:TCCTCCTCAGAACCATCTGC | SM-MHC |
302 | 27
Zyklen, Annalen bei 60°C,
in 1.5 mM MgCl2 | 2122 | F:AGCCACATCGCTCAGACACC
R:GTACTCAGCGCCAGCATCG | GAPDH |
595 | 35
Zyklen, Annalen bei 55 °C,
in 1.5 mM MgCl2 | 1920 | F:CAAGCGTCGTGAATGACAC
R:CACTGCCTTGACTGTCTTAAG | mCD8
1 |
-
Ergebnisse
-
Wie
in den 12–13 ersichtlich,
wurden grosse Mengen an v-SMC Markern (α-SMA, Calponin und SM-MHC) in
Zellen nachgewiesen, die in Medien mit hohen Serumgehalt gezüchtet wurden,
während
die Expression von EC-Markern im Wesentlichen herunterreguliert
war. Andererseits zeigten Zellen, die in Medien mit geringem Serumgehalt
gezüchtet
wurden, hohe Mengen an EC-Markern (Tie2, CD31, KDR (VEGFR2), VCAM
und VE-Cad, während
die Expression von v-SMC-Markern im Wesentlichen herunterreguliert
war (12 und 14).
-
Darüber hinaus
zeigten vaskulogene Vorläuferzellen,
die auf mit Matrigel beschichteten Platten erzeugt und in Differenzierungsmedium
mit geringem Serum Mengen gezüchtet
wurden, hauptsächlich
eine Morphologie vaskulärer
Zellen der glatten Muskulatur (15A).
Andererseits proliferierten sie bei erneuter Züchtung in Differenzierungsmedium
mit hohen Serummengen kontinuierlich und zeigten eine hohe Rate
an Vaskulatur-Sprossung zusammen mit intensivem röhrenähnlichen
Netzwerk von Endothelzellen (15B).
-
Die
Ergebnisse zeigen daher klar, dass von hES abgeleitete vaskulogene
Vorläuferzellen
induziert werden können,
um zu EC oder v-SMC zu differenzieren, in dem sie in Differenzierungsmedium
mit geringem (12%) oder hohem (10%) Serum Volumenkonzentrationen
gezüchtet
werden.
-
Es
ist klar, dass bestimmte Merkmale der Erfindung, die zur Klarheit
im Zusammenhang mit bestimmten Ausführungsformen beschrieben wurden,
auch in Kombination einer einzelnen Ausführungsform bereitgestellt werden
können.
Andererseits können
verschiedene erfindungsgemäße Merkmale,
die zur Kürze
im Zusammenhang mit einer einzelnen Ausführungsform beschrieben wurden,
auch separat oder in jeder geeigneten Unterkombination bereitgestellt
werden.
-
Obwohl
die Erfindung mit bestimmten Ausführungsformen davon beschrieben
wurde, ist klar, dass dem Fachmann viele Alternativen, Modifikationen
und Variationen offensichtlich sein werden. Es ist daher beabsichtigt,
alle derartige Alternativen, Modifikationen und Variationen, die
in den Geist und den breiten Bereich der anliegenden Ansprüche fallen,
als umfasst anzusehen. Alle Veröffentlichungen,
Patente und Patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung aufgeführt wurden,
werden hier in ihrer Gesamtheit durch Inbezugnahme in die Beschreibung
mitaufgenommen, so dass jede einzelne Veröffentlichung, Patent oder Patentanmeldung spezifisch
und individuell hier durch Bezugnahme mit aufgenommen ist. Darüber hinaus
sollen Zitate oder Identifizierungen jedes Dokuments in dieser Anmeldung
nicht dahingehend ausgelegt werden, dass dieses Dokument als Stand
der Technik für
die vorliegende Erfindung verfügbar
ist.
-
Zusammenfassung
-
Ein
einfaches und kostengünstiges
Verfahren zur in vitro Identifizierung, Isolierung und Züchtung humaner
vaskulogener Vorläuferzellen
wird bereitgestellt. Das hier bereitgestellte Verfahren und die
hier gelieferten Vorläuferzellen
können
für eine
vaskuläre
in vitro Manipulationsbehandlung kongenitaler und erworbener vaskulärer und
hämatologischer
Abnormalitäten,
für die
Bewertung und Entwicklung von Arzneimitteln, die vaskuläre und angiogenische
Prozesse beeinflussen, eingesetzt werden, und zur weiteren Untersuchung
bei Gewebe-Differenzierung und -Entwicklung.
-
Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
Dieses kann von der
amtlichen Veröffentlichungsplattform
des DPMA heruntergeladen werden.