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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Fahrzeugbremssysteme und insbesondere
ein Zufuhrventil zur Verwendung in einem Antiblockierbremssystem
(ABS) mit Antriebsschlupfsteuerung (traction control = TC).
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Fahrzeuge
werden üblicherweise
mit hydraulischen Bremssystemen verlangsamt und angehalten. Diese
Systeme variieren hinsichtlich ihrer Komplexität, jedoch umfasst ein Basis-Bremssystem
typischerweise einen Tandemhauptbremszylinder, eine in zwei ähnlichen,
aber getrennten Bremskreisen angeordnete Druckmittelleitungsführung und
Radbremsen in jedem Kreis. Der Hauptbremszylinder erzeugt durch
Unterdrucksetzen von Bremsflüssigkeit
hydraulische Kräfte
in beiden Kreisen, wenn der Fahrer auf das Bremspedal tritt. Die unter
Druck gesetzte Flüssigkeit
bewegt sich in beiden Kreisen durch die Druckmittelleitungsführung, um
Radbremsen zu betätigen
und das Fahrzeug zu verlangsamen.
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Basis-Bremssysteme
verwenden typischerweise einen Bremskraftverstärker, um an den Hauptbremszylinder
eine Kraft zu liefern, die die vom Fahrer erzeugte Pedalkraft unterstützt. Der
Verstärker
kann mit Unterdruck oder hydraulisch betrieben sein.
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Das
Abbremsen eines Fahrzeuges auf kontrollierte Weise unter schwierigen
Bedingungen erfordert eine präzise
Beaufschlagung der Bremsen durch den Fahrer. Unter solchen Bedingungen
kann ein Fahrer leicht zuviel Bremsdruck ausüben und somit ein oder mehrere
Räder zum
Blockieren bringen, was zu einem übermäßigen Schlupf zwischen dem
Rad und der Fahrbahnoberfläche
führt.
Solche Radblockierzustände
können
zu größeren Anhaltewegen
und einem möglichen
Verlust an Richtungskontrolle führen.
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Fortschritte
in der Bremsentechnologie haben zur Einführung des ABS geführt. Ein
Antiblockierbremssystem überwacht
das Raddrehverhalten und baut Bremsdruck in den entsprechenden Radbremsen
selektiv auf und ab, um die Raddrehzahl in einem ausgewählten Schlupfbereich
zu halten und dabei maximale Bremskräfte zu erreichen. Obwohl solche
Systeme typischerweise das Bremsen jedes gebremsten Rades des Fahrzeuges
zu steuern vermögen,
sind manche Systeme zum Steuern des Bremsens nur eines Teils der
gebremsten Räder
entwickelt worden.
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Elektronisch
gesteuerte ABS-Ventile, die Druckaufbringungsventile und -ablassventile
umfassen, sind zwischen dem Hauptbremszylinder und den Radbremsen
angeordnet und führen
die Druckregelung aus. Wenn sie aktiviert sind, arbeiten diese ABS-Ventile typischerweise
in drei Drucksteuerbetriebsarten: Druckaufbringung, Druckabbau und
Druck halten. Die Druckaufbringungsventile lassen Bremsdruck in
die Radbremsen, um Druck während
der Druckaufbringungsbetriebsart zu erhöhen, und die Ablassventile öffnen, um
während
der Druckabbaubetriebsart Druck aus den Radbremsen abzulassen. Während der
Druckhaltebetriebsart wird der Radbremsdruck konstant gehalten durch
Schließen
sowohl der Druckablassventile und der Druckaufbringungsventile.
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Eine
Weiterentwicklung in der Bremstechnologie hat zur Einführung von
Antriebsschlupfregelungssystemen geführt. Zusätzliche Ventile sind zu existierenden
Antiblockierbremssystemen hinzugefügt worden, um Bremssysteme
bereitzustellen, die die Raddrehzahl während einer Beschleunigung
steuern. Eine übermäßige Raddrehzahl
während
einer Fahrzeugbeschleunigung führt
zu Radschlupf und einem Verlust an Traktion. Ein elektronisches
Steuersystem erfasst diesen Zustand und bringt automatisch Bremsdruck
auf die Radbremse des durchrutschenden Rades auf, um den Schlupf
zu reduzieren und die verfügbare
Traktion zu erhöhen.
Um eine optimale Fahrzeugbeschleunigung zu erreichen, müssen Bremsdrücke oberhalb
des Hauptbremszylinderdrucks schnell verfügbar sein, wenn das Fahrzeug
beschleunigt.
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In
ABS/TC-Systemen werden eine Vielzahl Steuerventile und hydraulischer
Komponenten verwendet und sind typischerweise in einer Hydrauliksteuereinheit
(hydraulic control unit = HCU) untergebracht. Die HCU umfasst ein
Gehäuse
mit mehreren Bohrungen, in denen die Steuerventile und Hydraulikkomponenten
aufgenommen sind. Kanäle
oder Leitungen sind in die HCU gebohrt, um eine Fluidverbindung
zwischen den verschiedenen Ventilen und Komponenten bereitzustellen.
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Es
ist wünschenswert,
Funktionen herkömmlicher
Ventile und hydraulischer Komponenten in einer einzigen, integrierten
Baueinheit zu kombinieren. Solche integrierten Baueinheiten verringern
die Herstellungskosten der unterschiedlichen Komponenten und der
HCU und vermindern auch die Größe und das
Gewicht eines ABS/TC-Systems.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
druckausgeglichenes Zufuhrventil zum Einsatz in einem Fahrzeugbremssystem,
das einen Hauptbremszylinder, eine Pumpe und einen Niederdruckspeicher
umfasst. Das Zufuhrventil hat ein Gehäuse, welches eine erste Kammer,
eine zweite Kammer, eine erste Flüssigkeitsleitung zur Verbindung
mit einem Auslass des Hauptbremszylinders und eine zweite Flüssigkeitsleitung
zur Verbindung mit einem Einlass der Pumpe festlegt. Die zweite
Flüssigkeitsleitung
steht in Fluidverbindung mit sowohl der ersten Kammer als auch der zweiten
Kammer. Das Gehäuse
legt ferner eine dritte Flüssigkeitsleitung
fest, die zwischen die erste Flüssigkeitsleitung
und die zweite Flüssigkeitsleitung
geschaltet ist. In der dritten Flüssigkeitsleitung ist ein Ventilsitz begrenzt.
Ein bewegliches Ventilglied ist in eine erste Stellung bewegbar,
in der es gegen den Ventilsitz abdichtet, um einen Fluidstrom zwischen
der ersten Leitung und der zweiten Leitung durch die dritte Leitung
zu unterbinden. Das bewegliche Ventilglied ist auch in eine zweite
Stellung bewegbar, die von dem Ventilsitz beabstandet ist, um einen
Fluidstrom zwischen der ersten Leitung und der zweiten Leitung durch
die dritte Leitung zuzulassen. Das bewegliche Ventilglied ist Drücken in
sowohl der ersten Kammer als auch der zweiten Kammer ausgesetzt,
um im Betrieb zumindest teilweise druckausgeglichen zu sein. Das
Gehäuse
kann darüber
hinaus den Niederdruckspeicher integriert nahe dem Zufuhrventil
umfassen, so dass ein Betrieb der Niederdruckspeicherbauteile das
bewegliche Element des Zufuhrventils von dem Sitz wegdrängt, wenn
der Niederdruckspeicher leer ist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Fahrzeugbremssystems mit Antiblockier-
und Antriebsschlupfregelungsfähigkeiten,
das das erfindungsgemäße Zufuhrventil
beinhaltet.
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2 ist
eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen, druckausgeglichenen Zufuhrventils,
das in eine Hydrauliksteuereinheit des Systems aus 1 eingebaut
ist.
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3 ist
eine Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, druckausgeglichenen
Zufuhrventils.
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Genaue Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Zunächst soll
darauf hingewiesen werden, dass eine Bezugnahme auf die beigefügte Bezugszeichentabelle
ein Verständnis
der folgenden Beschreibung und Figuren erleichtern kann.
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1 veranschaulicht
ein pedalisoliertes ABS/TC-Bremssystem 200 gemäß der Erfindung.
Ein Bremspedal 202 ist mit einem Verstärker 203 und einem
Tandemhauptbremszylinder 204 verbunden. Ein Bremsschalter 201 wird
dazu benutzt anzugeben, wenn ein Fahrer auf das Bremspedal 202 drückt. Ein
Reservoir 205 ist mit dem Hauptbremszylinder 204 verbunden
und enthält
einen Vorrat an Bremsflüssigkeit,
typischerweise bei Atmosphärendruck.
Der Tandemhauptzylinder 204 ist mit zwei ähnlichen,
jedoch separaten Bremskreisen 210a, 210b über entsprechende
Flüssigkeitsleitungen 221a und 221b verbunden.
Der Einfachheit halber werden nur die Komponenten im Kreis 210a erläutert werden.
Die Komponenten des Kreises 210b können identisch zu den Komponenten
des Kreises 210a sein. Ein Drucksensor 199 ist
mit der Flüssigkeitsleitung 221a verbunden
und bildet ein für
den Ausgangsdruck des Hauptbremszylinders 204 repräsentatives
Drucksignal. In Abwesenheit eines Fehlers sollte der Druck in der
Flüssigkeitsleitung 221b im
Wesentlichen gleich dem Druck in der Flüssigkeitsleitung 221a sein
und es wird davon ausgegangen, dass ein Drucksensor, der entweder
wie dargestellt mit der Flüssigkeitsleitung 221a oder
mit der Flüssigkeitsleitung 221b verbunden
ist, dazu ausreicht, ein brauchbares Signal des Hauptbremszylinderdrucks
zu liefern. Jedoch kann es bei bestimmten Anwendungen wünschenswert
sein, einen Drucksensor in Verbindung mit jeder der Flüssigkeitsleitungen 221a und 221b bereitzustellen
oder sogar den Drucksensor 199 völlig wegzulassen und stattdessen
auf irgendeine andere Prozessmesseinrichtung als ein Eingang zur
Steuerung des Bremssystems 200 zu vertrauen.
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Eine
Bremse 206 eines nicht angetriebenen Rades und eine Bremse 207 eines
angetriebenen Rades sind mittels der Bremsflüssigkeitsleitung 221a mit
dem Hauptbremszylinder 204 verbunden. Die Leitung 221a ist
mit einer Leitung 222 und einer Leitung 223 verbunden.
Eine Leitung 225 ist zwischen die Leitung 222 und einen
Auslass 211a einer Pumpe 211 geschaltet. Die Leitung 223 ist
mit einem Einlass 211b der Pumpe 211 verbunden.
Ein Drucksensor 198 ist zum Liefern eines für den Druck
in der Flüssigkeitsleitung 225 repräsentativen
Signals angeschlossen. Eine Leitung 224 ist zwischen die
Leitung 225 und die Bremse 206 des nicht angetriebenen
Rades geschaltet. Eine Leitung 226 ist zwischen die Leitung 225 und
die Bremse 207 des angetriebenen Rades geschaltet. Ein
Paar von Zweistellungs, Zweiwege normal offe nen Elektromagnetdruckaufbringungsventilen 208 und 209 sind
in der Leitung 224 bzw. der Leitung 226 angeordnet.
Ein Zufuhrventil 212 ist in der Leitung 223 zwischen
dem Hauptbremszylinder 204 und der Pumpe 211 angeordnet.
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Ein
Zweistellungs, Zweiwege normal offenes Elektromagnetabsperrventil 213 stellt
wahlweise eine Fluidverbindung zwischen der Leitung 222 und
den Leitungen 224 und 226 her (über die
Leitung 225). In der normal offenen Stellung des Absperrventils 213 kann
Fluid in jeder Richtung durch das Absperrventil 213 strömen. Jedoch
ist in dem Absperrventil 213 ein Rückschlagventil 240 angeordnet,
das dann, wenn das Absperrventil 213 in die "geschlossene" (oder Absperr-)
Stellung bewegt ist, Fluid erlaubt, vom Hauptbremszylinder 204 durch
die Leitung 221a und die Leitung 222 durch das
Absperrventil 213 zur Leitung 225 zu strömen und die
Bremse 207 des angetriebenen Rades (über die Leitung 226)
und die Bremse 206 des nicht angetriebenen Rades zu versorgen,
jedoch kann Fluid nicht in der entgegengesetzten Richtung durch
das Absperrventil 213 fließen. Geeigneterweise kann das
Rückschlagventil 240 als
eine Lippendichtung in dem Ventil 213 ausgebildet sein.
Ferner kann unter Bedingungen hohen Differenzdrucks über das
Absperrventil 213, d.h. wenn der Druck in der Flüssigkeitsleitung 225 deutlich
höher als
der Druck in der Leitung 222 ist, das Absperrventil 213 durch
den Differenzdruck in die Offenstellung bewegt werden, um den hohen
Druck in der Leitung 225 zum Hauptbremszylinder 204 zu
einem untenstehend beschriebenen Zweck abzubauen.
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Eine
Leitung 228 ist mit der Leitung 226 über das
Druckaufbringungsventil 209 mit der Bremse 207 des
angetriebenen Rades verbunden. Wenn das Druckaufbringungsventil 209 in
der Offenstellung ist, kann Flüssigkeit
in jeder Richtung zwischen der Leitung 228 und der Leitung 226 durch
das Druckaufbringungsventil 209 fließen. Somit kann, wenn das Druckaufbringungsventil 209 in
der Offenstellung ist, Flüssigkeit
von der Pumpe 211 durch die Leitung 226 und durch
das offene Druckaufbringungsventil 209 der Bremse 207 des
angetriebenen Rades zugeführt
werden; die Bremse 207 des angetriebenen Rades kann ebenfalls
aus dem Hauptbremszylinder 204 durch die Leitung 221a und
die Leitung 222, durch das Absperrventil 213,
durch die Leitung 225 in die Leitung 226 und durch
das offene Druckaufbringungsventil 209 versorgt werden.
Ein Einweg-Rückschlagventil 231 ist
in dem normal offenen Druckaufbringungsventil 209 angeordnet.
Wenn das Druckaufbringungsventil 209 in die "geschlossene" (oder Absperr-)
Stellung bewegt ist, hindert das Rückschlagventil 231 Flüssigkeit
daran, von der Leitung 226 zur Leitung 228 zu
fließen,
aber das Rückschlagventil 231 gestattet
einen Fluss in der entgegengesetzten Richtung (z.B. von der Bremse 207 des
angetriebenen Rades durch die Leitung 228, das Druckaufbrin gungsventil 209,
die Leitung 226, die Leitung 225 und durch das offene
Absperrventil 213, durch die Leitung 222 und durch
die Leitung 221a zum Hauptbremszylinder 204). Geeigneterweise
kann das Rückschlagventil 231 als
eine Lippendichtung in dem Druckaufbringungsventil 209 ausgeführt sein.
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Eine
Leitung 232 ist mit der Leitung 224 über das
Druckaufbringungsventil 208 mit der Bremse 206 des
nicht angetriebenen Rades verbunden. Wenn das Druckaufbringungsventil 208 in
seiner Offenstellung ist, kann Flüssigkeit in jeder Richtung
zwischen der Leitung 232 und der Leitung 224 durch
das Druckaufbringungsventil 208 fließen. Somit kann, wenn das Druckaufbringungsventil 208 in
seiner Offenstellung ist, Flüssigkeit
der Bremse 206 des nicht angetriebenen Rades zugeführt werden,
aus der Pumpe 211 durch die Leitung 225 und die
Leitung 224 und durch das offene Druckaufbringungsventil 208;
die Bremse des nicht angetriebenen Rades kann auch von dem Hauptbremszylinder 204 versorgt
werden, durch die Leitung 221a und die Leitung 222,
durch das Absperrventil 213 zur Leitung 224 und
durch das Druckaufbringungsventil 208. Ein Einweg-Rückschlagventil 233 ist
in dem normal offenen Druckaufbringungsventil 208 angeordnet.
Wenn das Druckaufbringungsventil 208 in die "geschlossene" (oder Absperr-)
Stellung bewegt ist, hindert das Rückschlagventil 233 Flüssigkeit
daran, von der Leitung 224 zur Leitung 232 zu
fließen,
jedoch gestattet das Rückschlagventil 233 ein
Fließen
in der entgegengesetzten Richtung (z.B. von der Bremse 206 des
nicht angetriebenen Rades durch die Leitung 232, das Druckaufbringungsventil 208,
die Leitung 224, durch das offene Absperrventil 213,
durch die Leitung 222 und durch die Leitung 221a zum
Hauptbremszylinder 204). Geeigneterweise kann das Rückschlagventil 233 als
eine Lippendichtung in dem Druckaufbringungsventil 208 ausgeführt sein.
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Eine
zweite Flüssigkeitsleitung 227 steht
in Fluidverbindung mit dem Pumpeneinlass 211b. Ein Niederdruckspeicher
(low pressure accumulator = LPA) 217 ist an der Kreuzung
der Leitung 223 und der Leitung 227 auf eine Art
und Weise angeordnet, die im Folgenden näher beschrieben wird.
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Die
Flüssigkeitsleitung 227 steht über eine
Flüssigkeitsleitung 232a auch
in Verbindung mit der Leitung 232. Ein Zweistellungs, Zweiwege
normal geschlossenes Elektromagnetablassventil 218 ist
in der Leitung 232a zwischen der Radbremse 206 und
der Flüssigkeitsleitung 227 angeordnet.
Ein vorzugsweise als eine Lippendichtung ausgebildetes Rückschlagventil 218a ist
in dem Ablassventil 218 angeordnet, welches eine Flüssigkeitsströmung in
der Richtung von der Flüssigkeitsleitung 227 zur
Flüs sigkeitsleitung 232 zulässt, aber
nicht in der anderen Richtung, wenn das Ablassventil 218 in
der Schließstellung
ist.
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Die
Flüssigkeitsleitung 227 steht
ferner über
eine Flüssigkeitsleitung 228a in
Verbindung mit der Leitung 228. Ein Zweistellungs, Zweiwege
normal geschlossenes Elektromagnetablassventil 219 ist
zwischen der Radbremse 207 und der Flüssigkeitsleitung 227 in
der Leitung 228a angeordnet. Ein vorzugsweise als eine Lippendichtung
ausgebildetes Rückschlagventil 219a ist
in dem Ablassventil 219 angeordnet, welches eine Flüssigkeitsströmung in
der Richtung von der Flüssigkeitsleitung 227 zur
Flüssigkeitsleitung 228 zulässt, jedoch
nicht in der anderen Richtung, wenn das Ablassventil 219 in
der Schließstellung
ist.
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Es
ist zu bemerken, dass all die oben beschriebenen Elektromagnetventile 213, 208, 209, 218 und 219 als
ein ein zugehöriges
Rückschlagventil
in dem Ventil aufweisend beschrieben worden sind. Natürlich kann jedes
und können
alle dieser Rückschlagventile
in jeder geeigneten Form ausgeführt
sein, einschließlich
als ein separates Rückschlagventil,
das parallel zu dem zugehörigen
Elektromagnetventil geschaltet ist.
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Die
Pumpe 211 ist vorzugsweise eine Sechskolbenpumpe, wie schematisch
dargestellt, mit drei dem Bremskreis 210a Flüssigkeit
zuführenden
Kolben und drei dem Bremskreis 210b Flüssigkeit zuführenden
Kolben. Diese Kolben werden vorzugsweise nacheinander durch denselben
Nocken betätigt
und liefern somit einen relativ gleichförmigen Fluss mit relativ geringer
Pulsation in dem vereinten Auslassstrom der Pumpe 211 (verglichen
mit dem Betrieb einer herkömmlichen
Zweikolbenpumpe), wodurch ein relativ leiser Betrieb gegeben ist.
Es ist möglich,
dass die Pumpe 211 in bestimmten Anwendungen mit weniger
(oder mehr) Kolben als den dargestellten sechs Kolben versehen ist.
Unabhängig
von der Anzahl verwendeter Kolben können bekannte Anordnungen zum
Dämpfen
von Druckpulsen (und Herabsetzen des Betriebsgeräusches der Pumpe 211)
vorhanden sein, wenn die gewählte
Konfiguration der Pumpe 211 dazu neigt, merkliche Druckpulse
und Geräusche
zu erzeugen. Beispielsweise können
eine oder mehrere Öffnungen
kleinen Durchmessers (nicht gezeigt) im Pumpenauslass 211a vorhanden
sein, um im Betrieb der Pumpe 211 erzeugte Druckpulse zu dämpfen.
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Ein
Elektromotor FSM ist zum Antreiben der Pumpe 211 vorgesehen.
Vorzugsweise ist der Motor ein bürstenloser
Motor. Ein besonderer bürstenloser
Motor, der als geeignet angesehen wird, ist ein flussschaltender
Motor, wie er am Zentrum für
fortgeschrittene elektronisch gesteuerte Antriebe der Universität Leicester
in Leices ter, England, entwickelt wird. Ein flussschaltender Motor
ist eine Kombination aus einem geschalteten Reluktanzmotor und einem
Induktionsgenerator. Jedoch kann jeder geeignete Motor verwendet
werden.
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Eine
elektronische Steuereinheit (electronic control unit = ECU) (nicht
dargestellt) ist elektrisch mit dem Motor FSM und jedem Elektromagnetventil
verbunden. Die ECU ist auch zum Empfangen der von den Drucksensoren 199 und 198 und
dem Bremsschalter 201 erzeugten Signalen angeschlossen.
Die ECU betreibt den Motor FSM zum Antreiben der Pumpe 211 und
fährt,
wenn während
der ABS- oder TC-Betriebsarten erforderlich, die entsprechenden
Ventile hin und her.
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Wie
oben angegeben wird das Absperrventil 213 aufgrund hohen
Differenzdrucks unter Bedingungen relativ hohen Drucks in der Leitung 225 und
relativ niedrigen Drucks in der Leitung 222 öffnen. Da
der Pumpenauslass 211a in Fluidverbindung mit der Flüssigkeitsleitung 225 steht,
wirkt auf diese Weise das Absperrventil 213 als ein Entlastungsventil
für die
Pumpe 211. Somit besteht, wenn der Aufbau des Absperrventils 213 geeignet
ausgelegt ist, so dass das Absperrventil 213 bei einem
gewünschten
Differenzdruck öffnet,
keine Notwendigkeit für
ein separates Entlastungsventil, das beispielsweise den Pumpeneinlass 211b und
den Pumpenauslass 211a verbindet, obwohl solch ein dediziertes
Entlastungsventil vorgesehen werden könnte, falls gewünscht.
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Bezugnehmend
nunmehr auf 2 sind das Zufuhrventil 212 und
der Niederdruckspeicher 217 in einer vergrößerten Querschnittsansicht
dargestellt. Das Zufuhrventil 212 ist in einer Bohrung 12 einer
Hydrauliksteuereinheit (hydraulic control unit = HCU) 10 aufgenommen,
die vorzugsweise die verschiedenen Komponenten des Systems 200 einschließlich der
Absperrventile, der Druckaufbringungsventile, der Ablassventile, des
Niederdruckspeichers 217 und der Pumpe 211 beherbergt.
Die HCU 10 ist als ein Gehäuse ausgebildet und enthält Bohrungen
zum Aufnehmen der Komponenten und Flüssigkeitskanäle für eine Fluidverbindung zwischen
den Komponenten. Das Zufuhrventil 212 ist zwischen dem
Niederdruckspeicher 217 an einem ersten Ende und einer
Dichtscheibe 13 an einem zweiten Ende angeordnet. Die Scheibe 13 ist
mit einer in der dem Niederdruckspeicher 217 zugewandten
Fläche
der Scheibe ausgebildeten zylindrischen Ausnehmung 13a versehen.
Eine Ringdichtung 16 ist zwischen der Scheibe 13 und
der HCU 10 vorhanden, um ein Entweichen von Bremsflüssigkeit
aus der Bohrung 12 an der Scheibe 13 vorbei zu
verhindern.
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Das
Zufuhrventil 212 umfasst eine allgemein zylindrische Hülse 102 mit
einem offenen Ende 102a und einem Flanschende 102b.
Das Flanschende 102b hat einen radial einwärts verlaufenden
Flansch, der eine zentrale Öffnung 102c begrenzt,
und einen um die zentrale Öffnung 102c herum
ausgebildeten Ventilsitz 108. Ein sich in Umfangsrichtung
auswärts
erstreckender Flansch 102d ist um die Hülse 102 gebildet,
der eine Schulter an der Wand der Bohrung 12 berührt, um
die Hülse 102 axial
innerhalb der Bohrung 12 anzuordnen. Eine in Umfangsrichtung
verlaufende Nut 102e ist auf einer Außenfläche 102h der Hülse 102 gebildet,
zwischen dem offenen Ende 102a und dem Flansch 102d.
Ein O-Ring oder eine andere geeignete Dichtung 48 ist in
der Umfangsnut 102e angeordnet, um zwischen der Hülse 102 und
der Wand der Bohrung 12 abzudichten. Eine oder mehrere
radiale Öffnungen 102f ist
bzw. sind durch die Hülse 102 ausgebildet,
allgemein radial auswärts
zwischen einer Innenfläche 102g der
Hülse 102 zur
Außenfläche 102h verlaufend.
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Ein
allgemein mit 114 bezeichnetes bewegliches Ventilglied
ist zwischen dem Flanschende 102b der Hülse 102 und der Scheibe 13 angeordnet.
Das Ventilglied 114 ist als eine Kugel 115 und
einen allgemein zylindrischen Kolben 116 aufweisend dargestellt.
Wie unten stehend näher
erläutert
wird, wirkt der Kolben 116 mit der HCU 10 zusammen,
um eine erste Kammer 9 in einem Endbereich der Bohrung 12 zwischen
dem Kolben 116 und der Scheibe 13 festzulegen.
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Die
Kugel 115 besteht vorzugsweise aus einem geeignet haltbaren
Material für
die vorgesehene Anwendung; Stahl wird als für viele vorgesehene Anwendungen
geeignet angesehen. Die Kugel 115 hat einen durch sie ausgebildeten
Kanal 115a. Die Kugel 115 ist in eine in dem Kolben 116,
der aus Aluminium oder einem anderen geeigneten Material bestehen
kann, ausgebildete Ausnehmung 116a gepresst, deren Orientierung
so ist, dass der Kanal 115a eine Fluidverbindung durch
die Kugel 115 in die Ausnehmung 116a herstellt. Der
Kolben 116 weist einen Abschnitt 116b verringerten
Durchmessers an einem Ende entgegengesetzt dem Ende auf, in dem
die Ausnehmung 116a gebildet ist. Der Abschnitt 116b verringerten
Durchmessers hat einen Außendurchmesser,
der im Wesentlichen derselbe wie der Kreis ist, den die Berührungslinie
zwischen der Kugel und dem Ventilsitz 108 um die zentrale Öffnung 102c in
der Hülse 102 beschreibt,
wenn das Zufuhrventil 212 geschlossen ist. Der Abschnitt 116b verringerten
Durchmessers ist in der Ausnehmung 13a in der Scheibe 13 angeordnet.
Ein zentraler Fluidkanal 116c ist längs durch den Abschnitt 116b verringerten
Durchmessers hindurch ausgebildet und stellt eine Fluidverbindung
zwischen der Ausnehmung 116a und der zwischen dem Kolben 116 und
der Scheibe 13 gebildeten ersten Kammer 9 her.
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Ein
zylindrischer Filter 50 ist zwischen dem Flanschende 102b der
Hülse 102 und
der Scheibe 13 angeordnet. Der Filter 50 weist
eine kreisrunde Dichtung gegenüber
der Scheibe 13 an einem Längsende des Filters 50 auf.
Der Filter 50 hat eine kreisförmige Dichtung gegen das Flanschende 102b,
um die zentrale Öffnung 102c,
am anderen Längsende
des Filters 50. Der Filter 50 unterteilt den Bereich
zwischen dem Flanschende 102b und der Scheibe 13 in
eine zweite Kammer 105 innerhalb des Filters 50 (zwischen
dem beweglichen Ventilglied 114 und dem Ventilsitz 108)
und eine ringförmige
dritte Kammer 104 um die Außenseite des Filters 50.
Die zentrale Öffnung 102c in
dem Flanschende 102b bildet einen Kanal, der eine Fluidverbindung zwischen
der zweiten Kammer 105 und einer vierten Kammer, der Niederdruckspeicherkammer 106,
innerhalb der zylindrischen Hülse 102 herstellt,
wobei der Sitz 108 um die Öffnung 102c den Übergang
der Kammer 105 zur Niederdruckspeicherkammer 106 festlegt.
Die radiale Öffnung 102f stellt
eine Fluidverbindung zwischen der Niederdruckspeicherkammer 106 innerhalb
der zylindrischen Hülse 102 und
einer ringförmigen
fünften Kammer 107 her,
die um die Hülse 102 zwischen
der Umfangsnut 102e und dem Flansch 102d ausgebildet ist.
Die fünfte
Kammer 107 steht in Fluidverbindung mit der Flüssigkeitsleitung 227 und
ist somit in Fluidverbindung mit den Ablassventilen 218, 219 und
dem Pumpeneinlass 211b.
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Die
Flüssigkeitsleitung 227 ist
in ständiger
Fluidverbindung mit der ersten Kammer 9 über die
fünfte Kammer 107,
die radiale Öffnung 102f,
die vierte Kammer 106, die zentrale Öffnung 102c, den Kanal 115c und den
zentralen Flüssigkeitskanal 116c.
Dies ist schematisch in 1 durch die Verbindung der Leitung 227 auf zwei
Seiten des Zufuhrventils 212 dargestellt. Tatsächlich könnte, obwohl
diese Verbindung zwischen der ersten Kammer 9 und der Flüssigkeitsleitung 227 in
der in 2 dargestellten Ausführungsform innen im Zufuhrventil 212 ist
(über den
Kanal 115c) diese Verbindung auch außerhalb des Zufuhrventils 212 sein,
wie aus der in 3 wiedergegebenen Ausführungsform
ersichtlich sein wird.
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Die
dritte Kammer 104 steht in Fluidverbindung mit der Flüssigkeitsleitung 223 und
ist somit in Fluidverbindung mit dem Hauptbremszylinder 204.
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In
der Kammer 9 ist eine Feder 118 angeordnet. Die
Feder 118 wirkt zwischen der Scheibe 13 und dem
Kolben 116, um die Kugel 115 des Ventilgliedes 114 zum
Ventilsitz 108 zu drängen.
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Eine
aus einem geeigneten Material, etwa aus Polytetrafluorethylen, bestehende
reibungsarme Dichtung 197 berührt dichtend die radial äußere Fläche des
Abschnitts 116b verringerten Durchmessers. Die Dichtung 197 wird
von einem umgebenden O-Ring 196 beaufschlagt, der sowohl
zur Dichtung 197 als auch zur Innenwand der zylindrischen
Ausnehmung 13a in der Scheibe 13 hin abdichtet.
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Der
Niederdruckspeicher 217 umfasst ein bewegliches Druckabgrenzungselement.
Das bewegliche Druckabgrenzungselement bewegt sich, um das Volumen
des Niederdruckspeichers 217 zu ändern, wenn der Niederdruckspeicher 217 sich
füllt und
entleert. In der in 2 veranschaulichten bevorzugten
Ausführungsform
ist das bewegliche Druckabgrenzungselement als ein Niederdruckspeicherkolben 217a ausgeführt, der in
der zylindrischen Hülse 102 angeordnet
ist. Jedoch könnte
das bewegliche Druckabgrenzungselement jedes geeignete Bauteil sein,
etwa eine bewegliche Membran oder eine zusammenfaltbare Blase. Der
Niederdruckspeicherkolben 217a weist eine oder mehrere
in seiner Fläche
ausgebildete Nuten 217b auf, um eine Fluidverbindung zwischen
den radialen Öffnungen 102f in
der Hülse 102 und
der zentralen Öffnung 102c im Flanschende 102b der
Hülse 102 herzustellen,
selbst wenn der Niederdruckspeicherkolben 217a das Flanschende 102b berührt. Eine
Dichtung 217c ist in einer Umfangsnut in der Außenfläche des
Niederdruckspeicherkolbens 217a angeordnet und stellt eine
Gleitdichtung zwischen dem Niederdruckspeicherkolben 217a und
der Innenfläche 102g der
Hülse 102 bereit.
Der Niederdruckspeicher 217 umfasst ferner eine Feder 120, die
zwischen dem geschlossenen Ende der Bohrung 12 und dem
Niederdruckspeicherkolben 217a wirkt. Die Feder 120 bewirkt
ein Drängen
des Niederdruckspeicherkolbens 217a zum Flanschende 102b der
Hülse 102 und
somit ein Minimieren des Volumens der Kammer 106.
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Wenn
der Niederdruckspeicher 217 leer ist, befindet sich der
Niederdruckspeicherkolben 217a in Berührung mit dem Flanschende 102b der
Hülse 102,
wie in 2 dargestellt. Der Niederdruckspeicherkolben 217a berührt auch
die Kugel 115, was die Kugel 115 von dem Sitz 108 fortbewegt,
so dass das Zufuhrventil 212 in der Offenstellung ist.
In der dargestellten normal offenen Stellung des Zufuhrventils 212 kann
sich Flüssigkeit
zwischen der Niederdruckspeicherkammer 106 und der zweiten
Kammer 105 bewegen. Wenn Flüssigkeit in den Niederdruckspeicher 217 eintritt
und sich genauer ausgedrückt
in der Kammer 106 sammelt, wird der Niederdruckspeicherkolben 217a nach
unten verschoben (bezüglich
der Orientierung der 2), was dem Ventilglied 114 erlaubt,
sich abwärts
zu bewegen, bis die Kugel 115 gegen den Sitz 108 dichtet
und das Zufuhrventil 212 schließt.
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Zwischen
dem Niederdruckspeicherkolben 217a und dem geschlossenen
Ende der Bohrung 12 ist die Bohrung 12 zur Atmosphäre über eine
Leitung 190 entlüftet,
in der eine Staubkappe 191 angeordnet ist.
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Während einer
Basisbremsbeaufschlagung setzt der Hauptbremszylinder 204 Bremsflüssigkeit
unter Druck, wenn der Fahrer das Bremspedal 202 niederdrückt. Unter
Druck gesetzte Flüssigkeit
strömt
aus dem Hauptbremszylinder 204 durch Leitungen 221a, 222 und 225,
durch das Druckbeaufschlagungsventil 208 und die Leitung 232 in
die Bremse 206 des nicht angetriebenen Rades. Unter Druck
gesetzte Flüssigkeit
strömt auch
zur Bremse 207 des angetriebenen Rades, aus der Leitung 225 durch
die Leitung 226, das Druckbeaufschlagungsventil 209 und
die Leitung 228. Die die Radbremsen 206 und 207 erreichende,
unter Druck gesetzte Bremsflüssigkeit
betätigt
die Bremsen und verlangsamt das Fahrzeug. Unter Druck gesetzte Flüssigkeit
strömt durch
die Flüssigkeitsleitung 223 und
das Zufuhrventil 212 in den Niederdruckspeicher 217.
Da die Pumpe 211 in der Basis-Bremsbetriebsart nicht läuft, beginnt
sich die Flüssigkeit
in der Kammer 106 zu sammeln und bewegt den Niederdruckspeicherkolben 217a mit
dem Expandieren der Kammer 106 von dem Flanschende 102b weg.
Das schließt
das Zufuhrventil 212, nachdem nur eine sehr geringe Flüssigkeitsmenge
in den Niederdruckspeicher 217 eintritt, wodurch unter
Druck stehende Flüssigkeit
daran gehindert wird, den Pumpeneinlass 211b zu erreichen,
oder jegliche weitere Flüssigkeitsansammlung
in dem Niederdruckspeicher 217 verhindert wird.
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Man
sieht, dass die Kammer 9 mittels des Kanals 115a durch
die Kugel 115 in die Kammer 106 und von dort über die
Leitung 227 zum Pumpeneinlass 211b entlüftet wird.
Es sollte auch verstanden werden, dass das Ventilglied 114 im
Wesentlichen druckausgeglichen ist, da die Drücke in der ersten Kammer 9 und
der zweiten Kammer 105 an jedem Ende des Ventilgliedes 114 im
Wesentlichen durch den Kanal 115a ausgeglichen sind. Da
der Abschnitt 116b verringerten Durchmessers des Ventilgliedes 114 im
Wesentlichen denselben Durchmesser wie der Durchmesser der Berührlinie
zwischen der Kugel 115 und dem Sitz 108 aufweist, sind
die Flächen,
auf die diese ausgeglichenen Drücke
wirken, im Wesentlichen gleich, so dass die auf das Ventilglied 114 wirkenden
Druckkräfte
im Wesentlichen gleich und entgegengesetzt gerichtet sind. Dies
ermöglicht
es, das Zufuhrventil 212 mit einer zentralen Öffnung 102c relativ
großen
Durchmessers in dem Sitz 108 auszubilden und dennoch relativ
niedrige Betriebskraftanforderungen zu haben (d.h., weniger Federkraft
wird benötigt,
um das bewegliche Ventilglied 114 von dem Ventilsitz 108 abzuheben).
Obwohl in einer bevorzugten Ausführungsform
der Abschnitt 116b verringerten Durchmessers des Ventilgliedes 114 im
Wesentlichen denselben Durchmesser wie der Innendurchmesser des
Sitzes 108 hat, ist klar, dass es unter bestimmten Umständen wünschenswert
sein kann, dass der Abschnitt 116b verringerten Durchmessers
des Ventilgliedes 114 einen etwas anderen Durchmesser als
der Innendurchmesser des Sitzes 108 hat, so dass kein vollständiger Druckausgleich
stattfindet, sondern nur ein teilweiser Druckausgleich. Eine solche
Anordnung, die lediglich einen teilweisen Druckausgleich erzielt,
wird als innerhalb des Schutzbereiches der Erfindung liegend angesehen.
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Wenn
das Bremspedal 202 freigegeben wird, setzt der Hauptbremszylinder 204 die
Bremsflüssigkeit nicht
länger
unter Druck, womit der Druck an den Radbremsen 206 und 207 verringert
wird. Die Bremsdruckabnahme lässt
die Flüssigkeit
durch die offenen Druckaufbringungsventile 208, 209 und
das Absperrventil 213 zurück zum Hauptbremszylinder 204 und
Reservoir 205 strömen.
Genauer kehrt an der Bremse 206 des nicht angetriebenen
Rades unter Druck stehende Flüssigkeit
durch die Leitung 232, das offene Druckaufbringungsventil 208,
die Leitung 224, das offene Absperrventil 213,
die Leitung 222 und die Leitung 221a zurück. Unter Druck
stehende Flüssigkeit
an der Bremse 207 des angetriebenen Rades kehrt über zwei
Wege zurück.
Der erste Weg umfasst die Leitung 228, das offene Druckaufbringungsventil 209,
die Leitung 226, die Leitung 225, das Ventil 213,
die Leitung 222 und die Leitung 221a.
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Während eines
ABS-Vorgangs wird eine Ablassbetriebsart verwendet, um den Druck
in der Radbremse des rutschenden Rades zu vermindern. In der Basis-Bremsbetriebsart
zu Beginn einer ABS-Ablassbetriebsart ist das Zufuhrventil 212 geschlossen
und das Absperrventil 213 ist offen. Zum Starten der ABS-Ablassbetriebsart
schließt
die ECU die elektromagnetbetriebenen Druckaufbringungsventile 208 und 209.
Das elektromagnetbetriebene Ablassventil 218, 219,
das der Radbremse 206, 207 des rutschenden Rades
zugehörig
ist, wird in seine offene Stellung bewegt. Die unter Druck stehende
Flüssigkeit
aus der Bremse 206, 207 des rutschenden Rades
strömt
durch das zugehörige
Ablassventil 218, 219 in den Niederdruckspeicher 217.
Die ECU bestromt auch den Motor FSM zum Antreiben der Pumpe 211,
die während
eines ABS-Vorgangs kontinuierlich läuft.
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In
einer ABS-Druckhaltebetriebsart wird der Druck an den Radbremsen 206, 207 konstant
gehalten. Die Ventile 212 und 213 bleiben offen
bzw. geschlossen. Die Druckaufbringungsventile 208 und 209 bleiben geschlossen
und die offenen Ablass ventile 218, 219 werden
von der ECU ebenfalls in die geschlossene Stellung bewegt. Die Pumpe 211 läuft und
pumpt Flüssigkeit
aus dem Niederdruckspeicher über
das Antriebsschlupfregelungsabsperrventil 213 und die Leitung 223 zurück zum Niederdruckspeicher.
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Wenn
das betroffene Rad einen vorbestimmten Schlupfzustand erreicht hat,
nimmt das Bremssystem 200 eine ABS-Druckaufbringungsbetriebsart
auf, um das betroffene Rad wieder abzubremsen zu beginnen. In einer
ABS-Druckaufbringungsbetriebsart bleibt das Zufuhrventil 212 geschlossen
und das Absperrventil 213 ist offen. Das dem betroffenen
Rad zugehörige
Druckaufbringungsventil 208, 209 wird aufgepulst,
um unter Druck stehende Flüssigkeit
an die betroffene Radbremse 206, 207 anzulegen.
Das Druckaufbringungsventil 208, 209 wird auf
und zu gepulst, um den Druck zu erhöhen, bis die Drücke in allen
betroffenen Radbremsen mit dem Hauptbremszylinderdruck ausgeglichen
sind, was den ABS-Vorgang abschließt, oder das Rad wieder rutscht,
woraufhin die ABS-Ablassbetriebsart wieder aufgenommen wird, um
den Zyklus zu wiederholen.
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Wenn
das angetriebene Rad beim Beschleunigen durchzurutschen beginnt,
kommt es zu einem Antriebsschlupfregelungs(TC)-Vorgang und es wird
Bremsdruck an das durchrutschende Rad angelegt. Bei einem TC-Vorgang
bestromt die ECU den Motor FSM, der die Pumpe 211 antreibt.
Typischerweise betätigt
der Fahrer beim Beschleunigen nicht die Bremsen und das Zufuhrventil 212 bleibt
während
einer Antriebsschlupfregelung offen (wobei der Niederdruckspeicherkolben 217a in
dem leeren Niederdruckspeicher 217 die Kugel 115 von
dem Sitz 108 wegdrängt,
um den Strömungsweg
zu öffnen).
Die Pumpe 211 saugt Flüssigkeit
aus dem Hauptbremszylinder 204 und dem Reservoir 205 durch
das offene Zufuhrventil 212 über die Leitung 221a und
die Leitung 223. Das Absperrventil 213 wird von
der ECU geschlossen, um die unter Druck stehende Flüssigkeit
von der Pumpe 211 an der Bremse des angetriebenen Rades
zu isolieren. Das Rückschlagventil 240 trennt
den Pumpendruck vom Hauptbremszylinder 204 und verhindert,
dass Druckpulse den Hauptbremszylinder 204 erreichen. Der
Pumpenauslass 211a kommuniziert mit der Bremse 207 des
angetriebenen Rades durch die Leitung 226 und das offene
Druckaufbringungsventil 209. Die Ablassventile 218, 219 sind
geschlossen. Das Druckaufbringungsventil 209 steuert den
Strom unter Druck stehender Flüssigkeit
in die betroffene Radbremse, bis die korrekte Drehzahl des angetriebenen
Rades erreicht ist.
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Eine
TC-Druckhaltebetriebsart sperrt Flüssigkeitsdruck an der Bremse
des angetriebenen Rades ein durch Schließen des Druckaufbringungsventils 209 des
angetriebe nen Rades und Halten des Ablassventils 219 in
geschlossenem Zustand. Die Ventile 208 und 213 werden
weiterhin in die Schließstellung
betätigt.
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Druck
wird aus der Bremse 207 des angetriebenen Rades abgebaut,
um während
einer TC-Ablassbetriebsart die Bremskraft auf das angetriebene Rad
zu verringern. Das Druckaufbringungsventil 209 des angetriebenen
Rades ist geschlossen, während
das Ablassventil 219 geöffnet
wird, was es überschüssiger Flüssigkeit
ermöglicht,
durch die Leitung 223 und die Leitung 221a zum
Hauptbremszylinder 204 und dem Reservoir 205 zurückzukehren.
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Bezugnehmend
auf 3 ist eine zweite Ausführungsform des Zufuhrventils 212 und
eine zweite Ausführungsform
des Niederdruckspeichers 217 dargestellt. In der folgenden
Erläuterung
dieser zweiten Ausführungsformen
behalten das Zufuhrventil 212 und der Niederdruckspeicher 217 denselben
Funktionszweck und eine einigermaßen ähnliche Funktion. Demzufolge
haben Bauteile dieser zweiten Ausführungsformen einigermaßen ähnliche
Bezugszeichen (abgesehen davon, dass sie mit einer "3" beginnen) wie Bauteile der ersten Ausführungsformen,
wenn diese Bauteile allgemein einen ähnlichen Aufbau und eine ähnliche
Funktion haben.
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In
der zweiten Ausführungsform
sind das Zufuhrventil 212 und der Niederdruckspeicher 217 in
einer HCU 310 untergebracht. Die HCU 310 besteht
aus jeglichem geeigneten Material; es wird angenommen, dass die
HCU 310 vorteilhaft aus Aluminium bestehen kann. Die HCU 310 hat
eine Bohrung 312 mit einem ersten Ende 312a im
Inneren der HCU 310 und einem zweiten Ende 312b,
welches eine Öffnung
in der Außenfläche der
HCU 310 bildet.
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Wie
durch Bezugnahme auf 3 zu erkennen ist, hat die Bohrung 312 keinen
konstanten Durchmesser, sondern ist stattdessen zwischen dem zweiten
Ende 312b und dem ersten Ende 312a einwärts gestuft, um
mehrere Absätze
zu bilden, einschließlich
eines ersten Absatzes 312c, eines zweiten Absatzes 312d und eines
dritten Absatzes 312e. Ein vierter Absatz 312f ist
zwischen dem zweiten Absatz 312d und dem dritten Absatz 312e gebildet.
Der Zweck der Absätze 312c bis 312f wird
untenstehend beschrieben. Zusätzlich
ist in der Wandung der Bohrung 312 zwischen dem ersten
Absatz 312c und dem zweiten Absatz 312d eine in
Umfangsrichtung verlaufende Nut 311 gebildet. Eine statische
Dichtung 311a (wie etwa ein O-Ring) ist in der Nut 311 angeordnet,
deren Zweck untenstehend beschrieben werden wird.
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Die
HCU 310 begrenzt ferner zumindest Abschnitte der Flüssigkeitsleitungen 227 und 223.
Die Flüssigkeitsleitung 227 kommuniziert
mit der Bohrung 312 an einer ersten Stelle am ersten Ende 312a der
Bohrung 312 und an einer zweiten Stelle zwischen dem ersten
Absatz 312c und dem zweiten Absatz 312d (nahe
dem zweiten Absatz 312d). Die Flüssigkeitsleitung 227 stellt
eine ständige
Fluidverbindung zwischen der ersten und der zweiten Kommunizierungsstelle
mit der Bohrung 312 über
einen Weg durch einen in 3 nicht dargestellten Teil der
HCU 310 her, obwohl diese Verbindung schematisch in 1 veranschaulicht
ist. Die Flüssigkeitsleitung 223 kommuniziert
mit der Bohrung 312 zwischen dem zweiten Absatz 312d und
dem dritten Absatz 312e.
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Eine
Haltescheibe 313 ist im zweiten Ende 312b der
Bohrung 312 den ersten Absatz 312c kontaktierend
befestigt. Nachdem die Bauteile des Zufuhrventils 212 und
des Niederdruckspeichers 217 in die Bohrung 312 montiert
sind, wird die Haltescheibe 313 durch jegliche geeignete
Methode an Ort und Stelle befestigt, etwa durch Verformen eines
Teils der HCU 310 zum Bilden eines Flansches 310a,
der die Haltescheibe 313 gegen den ersten Absatz 312c hält. Eine Öffnung 313a ist
durch die Haltescheibe 313 hindurch ausgebildet und entlüftet die
Bohrung 312 zur Atmosphäre.
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Eine
Schraubenfeder 320 ist in der Bohrung 312 angeordnet.
Ein erstes Ende der Feder 320 liegt an der Haltescheibe 313 an.
Das zweite Ende der Feder 320 ist gegen einen Kolben 317a gedrückt, der
die bewegliche Druckabgrenzung des Niederdruckspeichers 217 bildet.
Der Kolben 317a ist vorzugsweise als ein tassenförmiges Bauteil
ausgebildet, wobei ein Teil der Feder 320 sich innerhalb
des offenen Endes des Kolbens 317a befindet. Der Kolben 317a ist
mittels der statischen Dichtung 311a gleitend gegenüber der
HCU 310 abgedichtet. Das geschlossene Ende des Kolbens 317a ist
mit einem Vorsprung 317b versehen, der sich von dem geschlossenen
Ende des Kolbens 317a axial auswärts in Richtung des ersten
Endes 312a der Bohrung 312 erstreckt und dessen
Zweck untenstehend beschrieben werden wird. Der Kolben 317a besteht
aus jeglichem geeigneten Material; es wird angenommen, dass ein
besonders geeignetes Material harteloxiertes Aluminium ist, das
eine gute Beständigkeit
gegenüber
Verschleiß aufweist,
der durch den gleitenden Kontakt mit der Dichtung 311a hervorgerufen
wird. Demgegenüber
kann die HCU 310 aus relativ weicherem Material bestehen
(beispielsweise aus weicherem, nicht eloxiertem Aluminium), da keine
oder nur eine geringe Relativbewegung zwischen der statischen Dichtung 311a und
der HCU 310 auftritt.
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Eine
allgemein zylindrische Hülse 302 ist
in der Bohrung 312 zwischen dem Kolben 317a und
dem ersten Ende 312a der Bohrung 312 befestigt.
Die Hülse 302 ist
allgemein tassenförmig
mit einem offenen Ende 302a, das sich zum ersten Ende 312a der
Bohrung 312 öffnet,
und einem Flanschende 302b. Das Flanschende 302b hat
einen einwärts
verlaufenden Flansch, der eine zentrale Öffnung 302c begrenzt.
Das Flanschende 302b weist ferner einen sich geringfügig nach
außen
erstreckenden Umfangsflansch 302d auf. Eine in Umfangsrichtung
verlaufende Nut 302e ist auf der Außenfläche der Hülse 302 gebildet.
Wenn die Hülse 302 in
die Bohrung 312 montiert wird, wird die Hülse 302 in
Eingriff mit dem zweiten Absatz 312d gepresst, welcher
einen Durchmesser hat, der geringfügig größer als der Durchmesser des
offenen Endes 302a der Hülse 302 ist, und geringfügig kleiner
ist als der Durchmesser des sich auswärts erstreckenden Flansches 302d.
Während
die Hülse 302 in
Stellung gepresst wird, verformt sich Metall des Absatzes 312d in
die Nut 302e am Flansch 302d, wodurch die Hülse 302 an
Ort und Stelle mit einer flüssigkeitsdichten
Abdichtung gegenüber
der HCU 310 befestigt wird. Die Hülse 302 weist eine
oder mehrere radial verlaufende Nuten 302f auf, die in
einer axialen Stirnfläche
nahe dem Niederdruckspeicherkolben 317a gebildet sind.
Die Nuten 302f hindern den Niederdruckspeicherkolben 317a daran,
gegen die Hülse 302 abzudichten,
und stellen einen Flüssigkeitsweg
zwischen der zentralen Öffnung 302c und
der Flüssigkeitsleitung 327 an
der zweiten Stelle her, an der die Flüssigkeitsleitung 227 mit
der Bohrung 312 kommuniziert.
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Die
Feder 312 drängt
den Niederdruckspeicherkolben 317a zur Hülse 302,
genauer zu einer Stelle, an der der Niederdruckspeicherkolben 317a die
axiale Stirnfläche
der Hülse 302 nahe
dem Niederdruckspeicherkolben 317a berührt und an der der Vorsprung 317b sich
in die Öffnung 302c erstreckt.
Die Öffnung 302c in der
Hülse 302 hat
einen größeren Durchmesser
als der Vorsprung 317b an dem Niederdruckspeicherkolben 317a,
so dass Flüssigkeit
zwischen der Öffnung 302c und
den Nuten 302f selbst dann fließen kann, wenn der Vorsprung 317b sich
in der Öffnung 302c befindet.
Die Hülse 302 bildet
die Begrenzung zwischen dem Niederdruckspeicher 217 und
dem Zufuhrventil 212.
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Auf
der dem ersten Ende 312a der Bohrung 312 zugewandten
Seite der Hülse 302 ist
an der Hülse ein
Ventilsitz 308 um die Öffnung 302c herum
ausgebildet. Ein bewegliches Ventilglied 314 ist zwischen
der Hülse 302 und
dem ersten Ende 312a der Bohrung 312 angeordnet.
Das bewegliche Ventilglied 314 besteht aus einer Kugel 315 und
einem Kolben 316. Der Kolben 316 besitzt eine
in einer axialen Stirnfläche
ausgebildete Ausnehmung 316a, in der die Kugel 315 sich
teilweise befindet. Die Kugel 315 ist in der Ausnehmung 316a vorzugsweise
durch einwärts
bördeln
der zylindrischen Wände
der Ausnehmung 316a befestigt, um die Kugel 315 zu
halten. Die Ausnehmung 316a ist in einem Abschnitt relativ
großen
Durchmessers des Kolbens 316 ausgebildet. Der Kolben 316 weist
einen Abschnitt 316b verringerten Durchmessers auf, der
sich zum ersten Ende 312a der Bohrung 312 erstreckt,
am dritten Absatz 312e vorbei. Der Kolben 316 hat
ferner einen sich auswärts
erstreckenden Umfangsflansch 316c, dessen Zweck unten stehend
erläutert
werden wird.
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Eine
Dichtung 397 ist um den Abschnitt 316b verringerten
Durchmessers herum in den dritten Absatz 312e berührender
Weise angeordnet, um eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung zwischen dem Kolben 316 und der HCU 310 bereitzustellen
und zugleich dem beweglichen Ventilglied 314 zu erlauben,
sich axial in der Bohrung 312 zu bewegen. Die Dichtung 397 kann
aus jeglichem geeigneten Material auf jegliche geeignete Art bestehen;
eine geeignete Anordnung besteht darin, dass die Dichtung 397 eine
Rechteckprofildichtung ist.
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Zwischen
dem Kolben 316 und dem inneren Ende der Bohrung 312 ist
eine erste Kammer 309 gebildet, die mit der Leitung 227 an
der ersten Stelle kommuniziert, an der die Leitung 227 mit
der Bohrung 312 kommuniziert.
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Um
das bewegliche Ventilglied 314 herum ist ein zylindrischer
Filter 350 angeordnet. Der Filter 350 weist eine
kreisförmige
Dichtung gegen den vierten Absatz 312f an einem Längsende
des Filters 350 auf. Der Filter 350 weist eine
kreisförmige
Dichtung gegen die Hülse 302,
um die zentrale Öffnung 102c herum,
am anderen Längsende
des Filters 350 auf. Der Filter 350 unterteilt
den Bereich zwischen dem vierten Absatz 312f und der Hülse 302 in
eine zweite Kammer 305 innerhalb des Filters 350 (zwischen
dem beweglichen Ventilglied 314 und dem Ventilsitz 308)
und eine ringförmige
dritte Kammer 304 um die Außenseite des Filters 350.
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Eine
vierte Kammer 306 ist die Niederdruckspeicherkammer innerhalb
der Bohrung 312 in der HCU 310, begrenzt zwischen
dem Niederdruckspeicherkolben 317a und der Hülse 302.
Die vierte Kammer 306 steht in Fluidverbindung mit der
Flüssigkeitsleitung 227 an
der zweiten Stelle, an der die Flüssigkeitsleitung 227 mit
der Bohrung 312 kommuniziert. Die vierte Kammer 306 steht über die
Flüssigkeitsleitung 227 in
ständiger
Verbindung mit der ersten Kammer 307. Der Durchmesser des
Abschnitts 310b reduzierten Durchmessers des Kolbens 316 an
der Dichtung 397 ist vorzugsweise der gleiche wie der Durchmesser
des Kontaktkreises zwischen der Kugel 315 und dem Ventilsitz 308,
der um die Öffnung 302c gebildet
ist. Somit ist, da der auf das bewegliche Glied 314 in
der vierten Kammer 306 wirkende Druck der gleiche ist wie
der auf das bewegliche Glied 314 in der ersten Kammer 309 wirkende
Druck und auf gleiche Flächen
wirkt, das bewegliche Glied 314 im Wesentlichen druckausgeglichen,
was die Kraft reduziert, die die Feder 320 zum Abheben
des beweglichen Gliedes 314 von dem Ventilsitz 308 benötigt. Obgleich
in einer bevorzugten Ausführungsform
der Abschnitt 316b verringerten Durchmessers des Ventilgliedes 314 im
Wesentlichen denselben Durchmesser wie der Ventilsitz 308 hat,
versteht es sich wie bei der ersten in 2 gezeigten
Ausführungsform,
dass es unter bestimmten Umständen
wünschenswert
sein kann, dass der Abschnitt 316b verringerten Durchmessers
des Ventilgliedes 314 einen etwas anderen Durchmesser als
der Innendurchmesser des Sitzes 308 haben kann, so dass keine
vollständige
Druckausgeglichenheit vorliegt, sondern nur eine teilweise Druckausgeglichenheit.
Eine solche, nur eine teilweise Druckausgeglichenheit erzielende
Anordnung wird als innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung liegend
angesehen.
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In
dem Filter 350 ist um den Kolben 316 herum eine
Feder 318 angeordnet. Die Feder 318 ist zwischen dem
Flansch 316c am Kolben 316 und einem sich einwärts erstreckenden
Flansch des Filters 350 zusammengedrückt, anliegend an dem vierten
Absatz 312f. Die Feder 318 drängt das bewegliche Ventilglied 314 zur
Hülse 302,
so dass die Kugel 315 dichtend in den Ventilsitz 308 eingreift,
um Flüssigkeit
daran zu hindern, durch die Öffnung 302c durch
die Hülse 302 zu
fließen.
Ist jedoch der Niederdruckspeicherkolben 317a durch die Feder 320 vollständig vorgerückt in Kontakt
mit der Hülse 302,
erstreckt sich der Vorsprung 317b ausreichend weit durch
die Öffnung 302c,
um die Kugel 315 zu berühren
und die Kugel 315 daran zu hindern, gegen den Ventilsitz 308 abzudichten,
wie in 3 gezeigt. Befindet sich im Niederdruckspeicher 317 jedoch
Flüssigkeit, wird
der Niederdruckspeicherkolben 317a von der Hülse 302 wegbewegt
und der Vorsprung 317b wird aus der Öffnung 302c bewegt,
was der Feder 318 erlaubt, die Kugel in dichtenden Eingriff
mit dem Ventilsitz 308 zu bewegen. Es sei bemerkt, dass
die Feder 320 mehr Kraft ausübt als die Feder 318,
wenn diese zwei Federn gegeneinander wirken.
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Die
Gesamtfunktion des Bremssystems 200, wenn es mit der zweiten
Ausführungsform
des Zufuhrventils 212 und des Niederdruckspeichers 217 wie
in 3 dargestellt ausgerüstet ist, ist gegenüber der
unter Bezug auf die in 2 gezeigte erste Ausführungsform
unverändert.
Genauer gesagt wird während
eines ABS-Vorgangs eine Ablassbetriebsart verwendet, um Druck in
der Radbremse des rutschenden Rades zu verringern. In der Basis-Bremsbetriebsart
zu Beginn einer ABS-Ablassbetriebsart ist das Zufuhrventil 212 geschlossen
und das Absperrventil 213 ist offen.
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Zum
Starten der ABS-Ablassbetriebsart schließt die ECU die elektromagnetbetriebenen
Druckaufbringungsventile 208 und 209. Das elektromagnetbetriebene
Ablassventil 218, 219, das der Radbremse 206, 207 des
rutschenden Rades zugehörig
ist, wird in seine offene Stellung bewegt. Die unter Druck stehende
Flüssigkeit
aus der Bremse 206, 207 des rutschenden Rades
strömt
durch das zugehörige
Ablassventil 218, 219 in den Niederdruckspeicher 217.
Die ECU 229 bestromt auch den Motor FSM zum Antreiben der
Pumpe 211, die während
eines ABS-Vorgangs kontinuierlich läuft.
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In
einer ABS-Druckhaltebetriebsart wird der Druck an den Radbremsen 206, 207 konstant
gehalten. Das Zufuhrventil 212 und das Absperrventil 213 bleiben
geschlossen bzw. offen. Die Druckaufbringungsventile 208 und 209 bleiben
geschlossen und die offenen Ablassventile 218, 219 werden
von der ECU 229 ebenfalls in den geschlossenen Zustand überführt.
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Wenn
das betroffene Rad einen vorbestimmten Schlupfzustand erreicht hat,
nimmt das Bremssystem 200 eine ABS-Druckaufbringungsbetriebsart
auf, um das betroffene Rad wieder abzubremsen zu beginnen. In einer
ABS-Druckaufbringungsbetriebsart bleibt das Zufuhrventil 212 geschlossen
und das Absperrventil 213 ist offen (wobei der Vorsprung 317b des
Niederdruckspeicherkolbens 317a im leeren Niederdruckspeicher 317 die
Kugel 315 von dem Sitz 208 wegdrängt, um
den Strömungsweg
zu öffnen).
Die Pumpe 211 saugt Flüssigkeit
aus dem Hauptbremszylinder 204 und dem Reservoir 205.
Das dem betroffenen Rad zugehörige
Druckaufbringungsventil 208, 209 wird aufgepulst,
um unter Druck stehende Flüssigkeit
an die betroffene Radbremse 206, 207 anzulegen.
Das Druckaufbringungsventil 208, 209 wird auf
und zu gepulst, um den Druck zu erhöhen, bis die Drücke in allen
betroffenen Radbremsen mit dem Hauptbremszylinderdruck ausgeglichen
sind, was den ABS-Vorgang abschließt, oder das Rad wieder rutscht,
woraufhin die ABS-Ablassbetriebsart wieder aufgenommen wird, um
den Zyklus zu wiederholen.
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Wenn
das angetriebene Rad beim Beschleunigen durchzurutschen beginnt,
kommt es zu einem Antriebsschlupfregelungs(TC)-Vorgang und es wird
Bremsdruck an das durchrutschende Rad angelegt. Bei einem TC-Vorgang
bestromt die ECU den Motor FSM, der die Pumpe 211 antreibt.
Typischerweise betätigt
der Fahrer beim Beschleunigen nicht die Bremsen und das Zufuhrventil 212 bleibt
während
einer Antriebsschlupfregelung offen. Die Pumpe 211 saugt
Flüssigkeit
aus dem Hauptbremszylinder 204 und dem Reservoir 205 durch
das offene Zufuhrventil 212 über die Leitung 221a und
die Leitung 223. Das Absperrventil 213 wird von der
ECU geschlossen, um die unter Druck stehende Flüssigkeit von der Pumpe 211 an
der Bremse des angetriebe nen Rades zu isolieren. Das Rückschlagventil 240 trennt
den Pumpendruck vom Hauptbremszylinder 204 und verhindert,
dass Druckpulse den Hauptbremszylinder 204 erreichen. Der
Pumpenauslass 211a kommuniziert mit der Bremse 207 des
angetriebenen Rades durch die Leitung 226 und das offene
Druckaufbringungsventil 209. Die Ablassventile 218, 219 sind
geschlossen. Das Druckaufbringungsventil 209 steuert den Strom
unter Druck stehender Flüssigkeit
in die betroffene Radbremse, bis die korrekte Drehzahl des angetriebenen
Rades erreicht ist.
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Eine
TC-Druckhaltebetriebsart sperrt Flüssigkeitsdruck an der Bremse
des angetriebenen Rades ein durch Schließen des Druckaufbringungsventils 209 des
angetriebenen Rades und Halten des Ablassventils 219 in
geschlossenem Zustand. Die Ventile 208 und 213 werden
weiterhin in die Schließstellung
betätigt.
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Druck
wird aus der Bremse 207 des angetriebenen Rades abgebaut,
um während
einer TC-Ablassbetriebsart die Bremskraft auf das angetriebene Rad
zu verringern. Das Druckaufbringungsventil 209 des angetriebenen
Rades ist geschlossen, während
das Ablassventil 219 geöffnet
wird, was es überschüssiger Flüssigkeit
ermöglicht,
durch die Leitung 223 und die Leitung 221a zum
Hauptbremszylinder 204 und dem Reservoir 205 zurückzukehren.
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Das
Prinzip und die Funktionsweise dieser Erfindung sind in ihrer bevorzugten
Ausführungsform
beschrieben und veranschaulicht worden. Es versteht sich jedoch,
dass diese Erfindung anders als speziell erläutert und veranschaulicht ausgeübt werden
kann, ohne von ihrem Geist abzuweichen oder ihren Schutzbereich
zu verlassen.
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung betrifft ein druckausgeglichenes Zufuhrventil (
212)
zur Verwendung in einem Fahrzeugbremssystem. Ein Gehäuse (
10,
310)
begrenzt eine erste Kammer (
9,
309), eine zweite
Kammer (
105,
305), eine erste Flüssigkeitsleitung
(
223) zur Verbindung mit einem Hauptbremszylinder (
204),
eine zweite Flüssigkeitsleitung
(
227) zur Verbindung mit einer Hydraulikpumpe (
211),
und eine dritte Flüssigkeitsleitung
(
102c,
302c), die zwischen die erste (223) und
die zweite Flüssigkeitsleitung
(
227) geschaltet ist. Die zweite Flüssigkeitsleitung (
227)
kommuniziert sowohl mit der ersten Kammer (
9,
309)
und der zweiten Kammer (
105,
305). Ein Ventilsitz
(
108,
308) ist in der dritten Flüssigkeitsleitung
(
102c,
302c) gebildet. Ein bewegliches Ventilglied (
114,
314)
ist in eine erste Stellung, in der es gegen den Ventilsitz (
108,
308)
abdichtet, um einen Fluidstrom zwischen den ersten und zweiten Leitungen
(
223,
227) durch die dritte Leitung (
102c,
302c)
zu unterbinden, und in eine zweite Stellung bewegbar, in der ein
Fluidstrom zwischen der ersten und zweiten Leitung (
223,
227) durch
die dritte Leitung (
102c,
302c) erlaubt ist. Das
bewegliche Ventilglied (
114,
314) ist Drücken in
sowohl der ersten und der zweiten Kammer (
9,
109;
105,
305)
ausgesetzt, um im Betrieb druckausgeglichen zu sein. BEZUGSZEICHENLISTE