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HINTERGRUND
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Die
Messung und die Detektion von Komponenten von Gasen und insbesondere
der Umgebungsluft sind wichtig bei der Überwachung der Umwelt, bei
forensischen Untersuchungen und als ein Mittel für die Forschung.
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Bei
einer einfachen Technik detektiert ein kolorimetrischer Indikator,
der einen spezifischen Feststoff enthält, der Komponenten eines Gases
absorbiert und mit diesem reagiert, qualitativ das Vorhandensein
von bestimmten Analyten, indem ein charakteristischer Farbwechsel
erzeugt wird. Beispielsweise sind Indikatorvorrichtungen kommerziell
erhältlich,
die das Vorhandensein von toxischen bzw. giftigen Chemikalien, wie
beispielsweise Kohlenmonoxid und Schwefelwasserstoff, detektieren.
Obwohl derartige kolorimetrische Vorrichtungen üblicherweise nicht kostspielig
sind, sind diese im Allgemeinen bei der Detektion von Gaskomponenten nicht
nützlich,
da sie aufgrund der Reaktivität
des festen Indikatormaterials auf die komplementären spezifischen Chemikalien
beschränkt
sind, für
die diese hergestellt worden sind. Ferner sind kolorimetrische Indikatoren
im Allgemeinen nicht für
eine quantitative Messung geeignet.
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Andere
Techniken mit einem größeren Anwendungsbereich
ermöglichen
die Detektion und die Messung von Komponenten von Gasproben, einschließlich von
Komponenten mit niedrigen Konzentrationen. Häufig ist die Detektion von
Komponenten von Gasen niedriger Konzentration durch die Empfindlichkeit
der Instrumente beschränkt.
Um Messungen niedriger Konzentrationen zu verbessern, können gasförmige Analyten
vor der Detektion konzentriert werden. Typischerweise wird ein dreistufiger
Prozess verwendet, um die Komponenten einer Gasprobe zu untersuchen:
Sammeln der Gasprobe, Vorkonzentration der Analyten darin und Detektion
der Analyten. Eine Gasprobe kann beispielsweise mittels eines evakuierten Kanisters
mit einem Volumen von ungefähr
6 bis 12 Liter (oder größer) gesammelt
werden, der beim Öffnen
eines Steuerventils Umgebungsluft einsaugt. Die Umgebungsluft wird
sodann zum Labor für
eine Analyse zurückgebracht
(siehe z.B. McClenny, et al., "Canister-based
method for monitoring toxic VOCs in ambient air", J. Air Waste Manage. Assoc. 41, 1308-18
(1991)). Oftmals werden jedoch die Schritte des Sammelns der Gasprobe
und die Vorkonzentrierung und die Detektion von Analyten gleichzeitig
durchgeführt,
da dies bequemer ist.
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Ein
Verfahren zur Vorkonzentrierung von Analyten aus der gasförmigen Phase
umfasst das Durchleiten eines Probengases durch eine Flüssigkeit,
die dazu geeignet ist, die Analyten zu lösen. Beispielsweise kann ein
Gas mit Schadstoffen gesammelt werden, indem dieses durch eine Flüssigkeit
hindurch geperlt wird (bubbling), in der sich der Schadstoff bzw.
die Schadstoffe lösen.
Typischerweise tritt Umgebungsluft in eine Extraktionsvorrichtung
durch eine Feuchtigkeitsfalle und einen Filter ein und wird sodann
mit einem flüssigen Extraktionsmedium
in Berührung
gebracht, das sodann analysiert wird, um die Konzentration von gasförmigen Schadstoffen
zu bestimmen. Wenn diese mit kontinuierlichen Zuführmechanismen
verwendet wird, dann können
große
Gasvolumina extrahiert und analysiert werden. Gas-Flüssigkeits-Extraktionsverfahren
werden nicht häufig
verwendet, da hierzu typischerweise große Volumina von Lösungsmitteln,
eine kostspielige Maschinerie und lange Analysenzeitdauern erforderlich
sind.
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Ein üblicheres
Verfahren für
die Konzentrierung vor der Messung verwendet "Adsorptions"- (oder "Diffusions"-) Röhren,
die ein "Sorbens"-Material enthalten,
z.B. aktivierte Holzkohle, das selektiv toxische Chemikalien, Verunreinigungen
oder andere zu untersuchende Substanzen aus einer Gasprobe zurückhält und desorbiert.
Eine Pumpe kann eine Gasprobe durch eine Vorkonzentrationsröhre bewegen,
die ein Sorbensmaterial enthält,
das zu untersuchende Analyten zurückhält, bis sich eine hinreichend
große
Probenmenge angesammelt hat. Ein Heizelement, das um die Vorkonzentrationsröhre gewickelt
ist, wird sodann verwendet, um das Sorbensmaterial zu erwärmen und
um somit die Chemikalien zu desorbieren oder zu verflüchtigen.
Nach der Desorption werden die Chemikalien zu einem Messinstrument
geführt,
das das Vorhandensein, die Identität oder die Menge der verschiedenen
Chemikalien anzeigt.
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Bestimmte
Feststoffe sind dazu in der Lage, spezifische Analyten auf deren
Oberfläche
zurückzuhalten.
Aktivierter Kohlenstoff oder aktivierte Holzkohle wird oft mals verwendet,
um organische Chemikalien aus Luftströmen zurückzuhalten und zu konzentrieren.
Zahlreiche andere Sorbensmaterialien können ebenso verwendet werden,
und zwar je nach der Natur der zu untersuchenden Analyten. Ein Material,
das z.B. bei der Analyse von Aminen nützlich ist, umfasst ein Gemisch
eines adsorbierenden organischen Polymers mit einer Affinität für Amine,
z.B. Tenax® (2,6-Diphenylphenylenoxidpolymer,
eine registrierte Handelsmarke der Firma Buchem, N.V.) und ein zweites
Adsorbens, wobei es sich um ein anorganisches poröses Material
handelt, das alkalisch ist, z.B. Natronkalk (sodalime) (US-PS 4,701,306).
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Typischerweise
handelt es sich bei auf Sorbens basierenden Techniken um Festphasenextraktionsverfahren,
die eine Durchflusskammer verwenden, die ein stationäres Phasenmaterial
enthält,
um vorzugsweise zu untersuchende Komponenten aus einer Gasprobe
zurückzuhalten,
die durch die Kartusche gespült
wird. Ein Lösungsmittel,
in dem die zurückgehaltenen
Analyten gelöst
werden können,
wird sodann durch die Kartusche gespült, um somit eine Lösung der
zu untersuchenden Komponenten für
die Analyse zu erzeugen. Zahlreiche Adsorptionsröhren sind kommerziell erhältlich,
einschließlich
der Adsorptionsröhren,
die mit einer Vielzahl von adsorbierenden stationären Phasenmaterialien
gefüllt
sind, wie beispielsweise aktiviertem Kohlenstoff, graphitisiertes
Carbon-Black, Kieselgel, Quarzglas, Kohlenstoffmolekülsiebe oder
Poly(2,6-diphenylphenylenoxid). Obgleich mit Lösungsmitteln befeuchtete Sorbensmaterialien
ebenso verwendet worden sind, um Analyten aus Dämpfen oder Aerosolen vorzukonzentrieren,
US-PS 5,173,264, US-PS 4,912,051 und US-PS 4,977,095, werden trockene
Sorbensmaterialien häufiger
verwendet.
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Die
EPA-Verfahren TO-1, TO-5 und TO-17 sind beispielsweise auf Sorbens
basierende Verfahren für die
Messung von flüchtigen
organischen Verbindungen in der Umgebungsluft. Bei diesen EPA-Verfahren
wird eine Probe durch eine Kartusche geführt, die ein Adsorbens umfasst,
wie beispielsweise Tenax®, XAD-2 (eine Handelsmarke
der Firma Rohm and Haas Co. Corp. aus Philadelphia, Pennsylvania)
oder Holzkohle, und sodann werden Analyten thermisch desorbiert
oder Lösungsmittel
für die
Analyse extrahiert (siehe Riggin, "Compendium of Methods for the Determination
of Toxic Organic Compounds in Ambient Air: Methods TO-1 and TO-2", U.S. Environmental Protection Agency,
Research Triangle Park, NC 27711, EPA 600/4-84-041, April 1984;
Winberry, et al., "Compendium
of Methods for the Determination of Toxic Organic Compounds in Ambient Air:
Method TO-14, Second Supplement",
U.S. Environmental Protection Agency, Research Triangle Park, NC 27711,
EPA 600/4-89-018, März
1989; Anon., "Compendium
of Methods for the Determination of Toxic Organic Compounds in Ambient
Air, Second Edition: Method TO-17", U.S. Environmental Protection Agency,
Cincinnati, OH 45268, EPA/625/R-96/010b, Januar 1997. Siehe auch
Woolfenden, "Monitoring
VOCs in air using sorbent tubes followed by thermal desorption-capillary
GC analysis – Summary
of data and practical guidelines", J.
Air Waste Manage. Assoc. 47, 20-36 (1997); Pankow, et al., "Determination of
a wide range of volatile organic compounds in ambient air using
multisorbent adsorption/thermal desorption and gas chromatography/mass spectrometry", Anal. Chem. 70,
5213-21 (1998); Ciccioli, et al., "GC Evaluation of the Organic Components Present
in the Atmosphere at Trace Levels with the Aid of Carbopack B for
Preconcentration of the Sample", J.
Chrom. 351, 433-49 (1986); Brown, et al., "Collection and Analysis of Trace Organic
Vapour Pollutants in Ambient Atmospheres: The Performance of a Tenax-GC
Adsorbent Tube",
J. Chrom. 178, 79-90 (1979); Walling, "The Utility of Distributed Air Volume
Sets When Sampling Ambient Air Using Solid Adsorbents", Atmos. Environ.
18, 855-59 (1984); und US-PS 4,541,268).
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Wenn
eine Absorptionsröhre
in Verbindung mit Gaschromatographie verwendet wird, dann wird diese erwärmt, um
rasch die zurückgehaltenen
Analyten zu desorbieren und einen konzentrierten Analytenpuls zu erzeugen,
der in eine Gaschromatographiesäule
eingebracht wird. In einem derartigen Verfahren dient die Vorkonzentrationsröhre zum
einen dem Zweck der Probenvorkonzentrierung und zum anderen dem
Zweck der Probeninjektion. Die verschiedenen Komponenten in der
Probe werden sodann chromatographisch getrennt und mittels eines
Detektors analysiert. Die Gaschromatographie ist eine übliche Detektions-
und Messungstechnik, bei der eine Gasprobe, die zu untersuchende
Analyten enthält,
in einen fließenden
Strom eines Trägergases
eingebracht wird und durch eine Kapillare gepumpt wird, deren Wand
mit einem stationären
Phasenmaterial beschichtet ist. Die Analyten wechseln zwischen dem
sich bewegenden Trägergas
und der stationären
Phase hin und her, und zwar durch Absorption und Desorption mittels
der Beschichtung, wenn diese durch die Kapillare wandern. Die Komponenten
werden somit gemäß ihrer
relativen Wechselwirkungskoeffizienten getrennt und verlassen die
Kapillare zu unterschiedlichen Zeiten. Analyten mit ähnlichen
physikalischen und chemischen Eigenschaften können somit effizient getrennt
werden. Ein Detektor, der aufgrund des Typs der analysierten Gase
ausgewählt
wird, ist an dem Auslass der Kapillare angeordnet und misst ununterbrochen das
Gasgemisch, wenn dieses austritt. Beispielhafte Detektoren umfassen
Detektoren für
die Wärmeleitfä higkeit,
den Elektroneneinfang, die Flammenionisation, die Massenspektrometrie
und die Chemilumineszenz.
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Auf
Sorbens basierende Vorkonzentrierungsverfahren für gasförmige Analyten weisen mehrere
nachteilhafte Eigenschaften auf. Beispielsweise erfordert die geringe
Gaspermeabilität
von Sorbensmaterialien das Sampeln bzw. Sammeln von großen Gasvolumina.
Das Sorbensmaterial kann unerwünschterweise überladen werden
(overloaded). Wenn das Sorbens hinsichtlich eines adsorbierten Spurenmaterials
stark retentiv wirkt, dann wird dieses verhältnismäßig große Elutionsvolumina erfordern.
Ferner kann der Analyt mit dem Sorbensmaterial reagieren oder das
Material selbst kann bewirken, dass störende Verunreinigungen eingebracht
werden, die die analytischen Daten verschlechtern. Es gibt den zusätzlichen
Nachteil der Zeit, die dazu benötigt wird,
das chemische Sorbens oder die chemische Membran zu erneuern (oder
zu ersetzen und zu konditionieren) und die gaschromatographische
Trennung vor der Detektion auszuführen, was die Ausgabe beschränkt. Sofern
die Vorkonzentrierungsröhre
nicht über
einen hinreichend langen Zeitraum beheizt bzw. erwärmt wird, könnte es
sein, dass nicht alle angesammelten Analyten freigesetzt werden
und die Probe aus Chemikalien, die von dem Sorbensmaterial, das
den Detektor erreicht, freigegeben werden, kann unter Umständen nicht
akkurat die Konzentration von Chemikalien widerspiegeln, die in
das Sorbensmaterial eintreten. Ferner kann das Sorbens einen Memory-Effekt
aufweisen, bei dem Chemikalien, die in dem Sorbensmaterial verbleiben,
freigesetzt werden, wenn die Vorkonzentrationsröhre zu einem späteren Zeitpunkt
beheizt bzw. erwärmt
wird, wodurch künstlich
stärkere
Messungen erzeugt werden. Um Analyten mit Konzentrationen von weniger
als ungefähr
1 ppb in der Luft zu messen, kann ein verhältnismäßig großes Sorbensvolumen erforderlich
sein, was große
Elutionsvolumina erforderlich macht, und in solchen Fällen kann
es schwierig sein, einige Substanzen (insbesondere nicht flüchtige Spurenmaterialien)
zu desorbieren, die sehr starke Bindungen eingehen.
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Als
eine Alternative zu auf Sorbens basierenden Vorkonzentrierungsverfahren
kann die "Cryofokussierung" (oder "Thermofokussierung") verwendet werden,
um Analyten aus einer Gasprobe in einer thermischen Fokussierungskammer
oder in einer kalten Falle vorzukonzentrieren. Cryofokussierung
ist die Konzentrierung von Analyten, indem diese aus ihrer ursprünglichen
Gasmatrix in ein kleineres Volumen in einer inerten Röhre kondensiert
werden. Eine typische kalte Falle ist eine Kapillarröhre, die
von einem kalten Gefäß eingefasst
ist, das gekühlt
wird. In einer derarti gen Vorrichtung wird eine Gasprobe durch die
Kapillare geleitet und, indem der eintretende Analyt den niedrigen
Temperaturen ausgesetzt wird, kondensiert dieser innerhalb der Kapillare.
Wenn sich ausreichende Mengen des Analyten angesammelt haben, dann
wird die Temperatur der Kapillare, die durch die kalte Falle geführt ist,
rasch erhöht,
um die Probe zu verflüchtigen.
Ein Trägergasstrom, der
kontinuierlich durch die Falle strömt, injiziert sodann den Analyten
in die Säule
für eine
Trennung (siehe Pankow, et al., "Determination
of volatile compounds in water by purging directly to a capillary
column with whole column cryotrapping", Environ. Sci. Technol. 22, 398-405
(1988); US-PS 5,005,399, 5,595,709, 5,795,368, 5,954,860, 5,872,306;
Ewels, et al., "Electrically
Heated Cold Trap Inlet System for High-Speed Gas Chromatography", Anal. Chem. 57,
2774-79 (1985); Mouradian, et al., "Evaluation of a Nitrogen-Cooled, Electrically Heated
Cold Trap Inlet for High-Speed
Gas Chromatography",
J. Chrom. Sci. 28, 643-48 (1990); Klemp, et al., "Cryofocusing Inlet
with Reverse Flow Sample Collection for Gas Chromatography", Anal. Chem. 65,
2516-21 (1993); Tijssen, et al., "Theoretical Aspects and Practical Potentials
of Rapid Gas Analysis in Capillary Gas Chromatography", Anal. Chem. 59,
1007-15 (1987); und Giese, et al., "Adsorption/thermal desorption for the determination
of volatile organic compounds in water", J. Chrom. 537, 321-28 (1991)).
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In
der Vergangenheit ist die Cryofokussierung typischerweise durchgeführt worden,
indem der Probengasstrom auf die Temperaturen von flüssigem Stickstoff
gekühlt
worden ist. Die Analyten können
in diesem Fall mittels eines Flash-Heizens (flash heating) zu der
Säule übertragen
werden. Oftmals wird die Probe dann an dem Kopf der Säule "refokussiert". Indem Cryofokussierungsverfahren
mit auf Sorbens basierenden Techniken in einer Falle kombiniert
werden, kann beim Einfangen bei Umgebungstemperaturen ein ähnlicher
Effekt erzielt werden.
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Obgleich
einige der vorstehend beschriebenen Nachteile hinsichtlich auf Sorbens
basierender Vorkonzentrierungsverfahren durch thermische Fokussierungstechniken überwunden
werden, bleiben zahlreiche Nachteile bestehen. Aus praktischen Gesichtspunkten
sind cryogenische Vorkonzentrierungsverfahren durch kleine Probenvolumina
(ungefähr
10 ml oder weniger) beschränkt.
Außerdem
erzeugt die Verwendung von thermischer Fokussierung mit einem Gaschromatographiesystem
ein unerwünschtes
Totvolumen und eine Bandenverbreiterung, was die Systemauflösung und
die Systemeffizienz nachteilig beeinflusst. Nach dem Erwärmen der
Probenröhre
der kalten Falle müssen
die Probenkomponenten die gesamte Länge der Probenröhre durchlaufen,
bevor diese in die Röhre
eingebracht werden. Da die Zeit dauer vergrößert wird, die dazu benötigt wird,
die Probe an dem Einlassende der Säule zu injizieren, neigen die
Peaks, die durch die Elution der Komponenten erzeugt werden, dazu,
sich zu verbreitern.
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Das
Erfordernis, Wärme
sowohl bei den auf Sorbens basierenden Vorkonzentrierungsverfahren
als auch bei den thermalen Fokussierungsverfahren aufbringen zu
müssen,
stellt eine bedeutende Beschränkung dar.
Bestimmte Verbindungen werden bei einer Erwärmung bei Temperaturen thermal
zersetzt, die für
die thermische Desorption oder GC-Trennungen erforderlich sind.
Daher werden diese Verfahren idealerweise nicht bei der Analyse
von wärmeempfindlichen
Verbindungen verwendet. Bei der thermischen Fokussierung in Kombination
mit GC können
Analyten exzessiven Temperaturen ausgesetzt werden, um diese vollständig durch
die Fokussierungskammer zu verflüchtigen,
wodurch eine thermische Zersetzung bewirkt wird. Anstatt, tatsächliche
Analyten der ursprünglichen
Probe aus der Säule
auszugeben, werden diese Komponenten fragmentiert, was die Analyse
bedeutend erschwert. Ferner kann nicht die gesamte Länge der
Probenröhre
der kalten Falle bei einer idealerweise gleichförmigen konstanten Temperatur
beibehalten werden, und zwar entweder während des Sammelmodus und/oder
während
des Injektionsmodus, und ein thermischer Gradient besteht. Da während des
Sammelmodus des Betriebs der Analyt in der Nähe des Einlassendes der Kapillarröhre kondensiert,
ist es erforderlich, sicherzustellen, dass dieser Bereich hinreichend
erwärmt
wird, um alle Komponenten während
des Injektionsschrittes zu verflüchtigen.
Dieses Erfordernis führt
dazu, dass einige Abschnitte der Probenröhre der kalten Falle auf eine
bedeutend höhere
Temperatur erwärmt
werden, als dies nötig
wäre, um die
gesammelte Probe zu verflüchtigen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt analytische Verfahren, Instrumente
und Vorrichtungen bereit, die sich den vorstehend beschriebenen
Problemen und Nachteilen stellen. Die vorliegende Erfindung stellt
eine Vorrichtung, ein System und dazugehörige Verfahren bereit, die
aktiv oder passiv Luft sampeln, indem diese auf die Oberfläche eines
porösen
Halbleitersubstrats gelenkt wird, wie beispielsweise ein Chip für die Desorption/Ionisation
auf porösem
Silizium (desorption/ionisation on porous silicon chip; "DIOS"-Chip). Da das poröse Silizium
sowohl eine große
Oberfläche
als auch eine aktive Oberfläche
mit ausgezeichneten Adsorptionseigenschaften aufweist, hat es sich
herausgestellt, dass es sich hierbei um eine ideale Oberfläche für das Adsorbieren
von bestimmten Chemikalien aus der Luft handelt. So bald der Adsorptionsschritt
beendet ist, kann die Oberfläche
darüber
hinaus direkt mittels Laser-Desorption/-Ionisation analysiert werden,
indem der Chip in einem MALDI-TOF-Massenspektrometer (matrix-assisted
laser desorption/ionization-time of flight mass spectrometer) angeordnet
wird. Im Gegensatz zu herkömmlicher
MALDI ist es jedoch nicht notwendig, eine UV-absorbierende organische
Matrix hinzuzufügen,
da das Silizium dahinwirkt, die UV-Energie zu absorbieren, woraus
der Desorptions-/Ionisations-Vorgang entspringt.
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Da
der Prozess der Laser-Desorption/-Ionisation und der Massendetektion
der Komponenten von der porösen
Siliziumoberfläche
nicht die erhöhten
Temperaturen bekannter Systeme erfordert, wird eine thermische Zersetzung
der Komponenten vermieden. Die Erfindung ermöglicht somit die Adsorption
von Komponenten, die in einem Gas, wie beispielsweise Umgebungsluft,
enthalten sind, ohne dass es notwendig ist, Wärme aufzubringen, die eine
thermische Zersetzung der Analyten bewirken kann.
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Somit
stellt die Erfindung Verfahren zum Sampeln und für die Analyse von Gasproben
bereit, um die chemischen Verbindungen davon bei niedrigen Konzentrationen
zu bestimmen. Die Erfindung umfasst ferner Verfahren zum Überwachen
eines Gases, beispielsweise Umgebungsluft, hinsichtlich der darin
enthaltenen Mengen von Chemikalien. Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung aktive oder passive Gas-Sample-Vorrichtungen, einschließlich Vorrichtungen,
die in verhältnismäßig kleinen
oder entfernten Bereichen angeordnet werden können.
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Gemäß einer
Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Analyten
bereit, der in einem Gas enthalten ist, wobei das Verfahren die
Schritte umfasst: Leiten eines Gases, das einen Analyten umfasst,
auf die Oberfläche
eines porösen
Halbleitersubstrats (insbesondere eines wie hier definierten "porösen Siliziumsubstrats"), und zwar über einen
Zeitraum, der dafür
ausreichend ist, dass der Analyt auf der Oberfläche adsorbiert wird, sowie
das Analysieren des Analyten mittels Laser-Desorption/-Ionisation.
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Gleichermaßen umfasst
die Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Analyten, der
in einem Gas enthalten ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
Bereitstellen eines porösen,
lichtabsorbierenden Halbleitersubstrats, Leiten eines Gases, das
einen Analyten umfasst, auf das Halbleitersubstrat, und zwar über einen
Zeitraum, der dafür
ausreichend ist, dass ein in dem Gas enthaltener Analyt auf dem
Halbleitersubstrat adsorbiert wird, und sodann Analysieren des Analyten
mittels Laser-Desorption/-Ionisation.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Analysieren
einer physikalischen Eigenschaft eines Analyten bereit, wobei das
Verfahren die Schritte umfasst: Bereitstellen eines porösen, lichtabsorbierenden
Halbleitersubstrats; In-Berührung-Bringen
einer Menge eines Gases, das einen Analyten enthält, der eine zu bestimmende
physikalische Eigenschaft aufweist, mit dem Halbleitersubstrat,
um ein mit einem Analyten beladenes Halbleitersubstrat auszubilden,
wobei der Analyt direkt von dem Gas adsorbiert wird; und Bestrahlen
des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats, um einen ionisierten
Analyten oder ein Produkt herzustellen, das aus der chemischen Reaktion
davon resultiert.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt ein Verfahren zum Bereitstellen eines Analyten-Ions bereit,
das für
eine Analyse einer physikalischen Eigenschaft davon geeignet ist,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bereitstellen eines porösen, lichtabsorbierenden
Halbleitersubstrats mit einer Vielzahl von gesättigten bzw. saturierten Kohlenstoffatomen,
die kovalent mit dem Halbleitersubstrat gebunden sind; In-Berührung-Bringen
einer Menge eines Gases, das einen Analyten enthält, der eine zu bestimmende
physikalische Eigenschaft aufweist, mit dem Halbleitersubstrat,
um ein mit einem Analyten beladenes Halbleitersubstrat auszubilden;
Anordnen des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats unter
einem verminderten Druck; und Bestrahlen des mit einem Analyten
beladenen Halbleitersubstrats mit einer Ultraviolett- oder Infrarotlaserquelle
unter einem verminderten Druck, um einen ionisierten Analyten bereitzustellen,
der für
eine Analyse geeignet ist, um eine erwünschte physikalische Eigenschaft
zu bestimmen.
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Ein
weiteres Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
das Identifizieren eines Analyten-Ions, wobei das Verfahren umfasst:
Bereitstellen eines porösen,
lichtabsorbierenden Siliziumhalbleitersubstrats mit einer Porosität von ungefähr 60% bis
ungefähr
70%, wobei Ethylphenylgruppen an dieses gebunden sind; In-Berührung-Bringen einer Menge
eines Gas, das einen Analyten enthält, der eine zu analysierende
Masse aufweist, mit dem Halbleitersubstrat, um ein mit einem Analyten
beladenes Halbleitersubstrat auszubilden, wobei das Gas frei von
Matrixmolekülen
ist; Anlegen eines Potentials von ungefähr ± 5000 bis ungefähr ± 34 000
Volt an das mit einem Analyten beladene Halbleitersubstrat; Bestrahlen
des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats unter einem
verminderten Druck mit einem Ultravi olettlaser, um einen ionisierten
Analyten bereitzustellen; und Analysieren des Masse-Ladungs-Verhältnisses
des ionisierten Analyten mittels Time-of-flight-Massenspektrometrietechniken.
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Die
Erfindung umfasst ferner Vorrichtungen und Instrumente für die Verwendung
bei den Verfahren gemäß der Erfindung.
Beispielsweise umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum aktiven
Sampeln eines Gases und zum Leiten dieses Gases auf ein poröses, vorzugsweise
lichtabsorbierendes Halbleitersubstrat, wobei die Vorrichtung umfasst:
eine Gasleitung mit einem Einlassende und einem Auslassende; eine
Düse mit
einem Einlassende und einem Auslassende, wobei das Leitungsauslassende
und das Düseneinlassende
in fluider Verbindung stehen, wobei die Düse dazu geeignet ist, ein Gas
von dem Leitungsauslassende durch die Düse und auf ein poröses lichtabsorbierendes
Halbleitersubstrat zu leiten; sowie eine Pumpe zum Einbringen des Gases
in das Leitungseinlassende und zum Bewegen des Gases durch das Düsenauslassende.
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Die
Erfindung stellt außerdem
eine Vorrichtung zum passiven Sampeln eines Gases bereit. Die Vorrichtung
umfasst eine DIOS-geätzte
Oberfläche
mit einer schützenden
Abdeckung über
dem oberen Ende, die es ermöglicht,
dass Luft mit dieser in Berührung
kommt. Ein Beispiel für
eine solche Vorrichtung umfasst eine obere Abdeckung mit einer Vielzahl
von parallelen Wänden,
die von der oberen Abdeckung nach unten abstehen und somit eine
Reihe von Kanälen
ausbilden; eine untere Platte mit einer Vielzahl von parallelen
Wänden, die
von der unteren Platte nach oben abstehen und somit eine Reihe von
Kanälen
ausbilden; sowie eine Oberfläche
eines porösen,
lichtabsorbierenden Halbleitersubstrats, die an dem distalen Ende
der unteren Platte angeordnet ist, wobei die Oberfläche der
oberen Abdeckung zugewandt ist; wobei die obere Platte und die untere Platte
voneinander beabstandet sind, so dass die jeweiligen parallelen
Wände ineinander
greifen, wodurch eine Reihe von Blenden erzeugt wird, die es ermöglichen,
dass Gas zu dem distalen Ende der unteren Platte strömt und die
Oberfläche
berührt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine aktive Luft-Sample-Vorrichtung gemäß der Erfindung, wobei Umgebungsluft
von einem Einlassende eines Einlasses gesampelt wird und durch eine
Düse gepumpt
wird, die auf die poröse
Siliziumoberfläche
eines DIOS-Chips gerichtet ist.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer aktiven Luft-Sample-Vorrichtung gemäß der Erfindung, wobei Umgebungsluft
zu dem Einlassende eines Einlasses gepumpt und geleitet wird.
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3 zeigt
eine passive, direkte Luft-Sample-Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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4 zeigt
einen DIOS-Chip, der auf eine Target-Platte geladen ist, wo Komponenten
der Umgebungsluft, die auf die poröse Siliziumoberfläche des
DIOS-Chips (unter Verwendung einer der in den 1 bis 3 dargestellten
Vorrichtungen) adsorbiert worden sind, mit einem Laserpuls desorbiert
und ionisiert und beispielsweise mittels eines Time-of-flight-Massenspektrometers
detektiert werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Sammeln und die Analyse von Komponenten von
Gasproben, und insbesondere von Komponenten, die nur in Spurenmengen
vorhanden sind. Der Einfachheit halber werden nachstehend einige
Definitionen der hierin verwendeten Begriffe gegeben.
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Der
hierin verwendete Begriff "Gas" umfasst allgemein
jedwede nicht kondensierte Phase, einschließlich der gasförmigen Phasen
von Materialien, die üblicherweise
bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck als
Flüssigkeiten
oder Feststoffe betrachtet werden. Ein Gas kann eine beliebige Form
der gasförmigen
Zustände
eines Materials bei einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten
Druck sein, unabhängig
davon, ob diese Form thermodynamisch oder kinetisch bevorzugt wird.
Somit kann ein Gas bestimmte Zusammensetzungsbestandteile aufweisen,
die üblicherweise
nicht als Gase an sich betrachtet werden, die jedoch dazu geeignet
sind, aus einem Luftstrom oder dergleichen auf einem Halbleitersubstrat
adsorbiert zu werden. Ein Gas kann sich wie ein ideales thermodynamisches
Gas oder wie ein nicht ideales thermodynamisches Gas verhalten.
Ein Gas kann mittels Sublimation oder Verdampfung eines Feststoffes
oder einer Flüssigkeit
erzeugt werden oder es kann erzeugt werden, indem eine Flüssigkeit
in sehr kleine Partikel oder Tröpfchen
atomisiert wird.
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Bei
einem Gas kann es sich um ein Aerosol, um eine Wolke, um Rauch,
um Dunst, um Nebel, um Schwaden oder um Qualm handeln. Bei einem "Aerosol" handelt es sich üblicherweise
um ein Gemisch oder eine Dispersion von diskreten kleinen Partikeln
(fest oder flüssig
mit einem Durchmesser von ungefähr
0,01 μm
bis ungefähr 100 μm) und einem
Trägergas
(üblicherweise
Luft), das im Gravitationsfeld der Erde wenigstens teilweise stabil
ist. Gleichermaßen
handelt es sich bei einer "Wolke" lediglich um ein
Aerosol, das dicht genug ist, um mittels des Auges erfasst werden
zu können.
Ein "Qualm" ähnelt einem Aerosol, bezeichnet
jedoch üblicherweise
feste Partikel, die aus der Kondensierung von Dampf von einer chemischen
Reaktion resultieren. Auf der anderen Seite handelt es sich bei
einem "Dunst" oder einem "Nebel" qualitativ um eine
Suspension von flüssigen
Tröpfchen
in einem Gas. Bei "Schwaden" handelt es sich üblicherweise
um die gasförmigen
und aerosolen Emissionen, die durch Verbrennung erzeugt werden. "Rauch" ist ein sichtbares
Aerosol von Partikeln, die aus einer unvollständigen Verbrennung resultieren,
beispielsweise von organischem Material, wie beispielsweise fossilen
Brennstoffen, und besteht üblicherweise
aus Kohlenstoff, kohlenstoffreichen Produkten und allen anderen
Produktpartikeln von der unvollständigen Verbrennung, die verteilt
werden können
(wobei jedoch im Allgemeinen Dampf oder kondensierter Wasserdampf
nicht umfasst werden). Da die vorliegende Erfindung Verfahren zum
Analysieren eines beliebigen Typen dieser Materialtypen betrifft,
können
die Begriffe Gas, Aerosol, Wolke, Qualm, Dunst, Nebel, Schwaden
und Rauch austauschbar verwendet werden, wenn nichts anderes erwähnt ist.
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"Umgebungsluft" umfasst die Außenluft
oder die Innenluft an einem bestimmten Ort. Umgebungsluft kann die
Komponenten von reiner Luft und Luftschadstoffen enthalten. Die
Zusammensetzung von reiner Luft hängt von dem bestimmten Ort
ab und variiert in ihren Bestandteilen (z.B. Methan, Kohlendioxid,
Wasser), so dass der Begriff "reine" Luft keine exakte
Bedeutung hat. Nichtsdestotrotz wird reine Luft oftmals als Luft
betrachtet, in der kein Staub, keine Aerosole und keine reaktiven
gasförmigen
Verunreinigungen anthropogenen Ursprungs (d.h. durch den Menschen
erzeugt) vorhanden sind. Die Zusammensetzung der Hauptkomponenten
in trockener Luft ist verhältnismäßig konstant
(in Volumenprozent): Stickstoff 78,08; Sauerstoff 20,95; Argon 0,93;
Kohlendioxid 0,03; Neon 0,0018; Helium 0,00052; Methan 0,00016;
Krypton 0,00011; Wasserstoff 0,00005; Distickstoffoxid 0,00003;
Xenon 0,000009. Verhältnismäßig saubere
Luft, die frei von den meisten reaktiven Verunreinigungen anthropogenen
Ursprungs ist, wird oftmals als Referenzprobe bei der Kalibrierung und
dem Betrieb von Instrumenten verwendet und kann unter der Bezeichnung "Zero Luft" (zero air) kommerziell
erworben werden.
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Ein "Luftschadstoff' oder eine "Luftverschmutzung" ist üblicherweise
eine Substanz, ein gasförmiges Material
oder ein Aerosol, das in die Luft (entweder durch mensch liche Aktivität oder durch
natürliche
Prozesse) eingebracht worden ist. Üblicherweise erzeugt ein Luftschadstoff
einen messbaren nachteiligen oder unerwünschten Effekt auf Menschen,
Tiere, die Vegetation oder Materialien (Monumente, usw.), wenn dieser
in ausreichenden Konzentrationen vorhanden ist, und kann das Wohlbefinden,
die Gesundheit oder die Annehmlichkeit von Personen oder der Umwelt
beeinträchtigen.
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Der
Begriff "passiv", wie beispielsweise
in dem Begriff "passives
Sampeln", bedeutet,
dass Analyten von einer Gasprobe mittels molekularer Diffusion gesammelt
werden, und zwar ohne eine spezifisch gesteuerte Förderung
des Gases. Der Begriff "aktiv" bezeichnet das Gegenteil
von "passiv" und meint, dass
eine Gasprobe und Analyten darin auf eine gesteuerte Art und Weise
spezifisch befördert
werden.
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Ein "analytisches Instrument" oder eine "analytische Einheit" oder ein "Analysator" ist eine Zusammensetzung
von Untereinheiten, die geeignete Vorrichtungen umfassen, die das
Einbringen und das Entfernen eines zu analysierenden Probengases
erlauben; eine Messzelle oder eine andere Vorrichtung, die Signale
erzeugt (beispielsweise elektrische Signale in der Form eines Chromatogramms
oder Spektrogramms) anhand der physikalischen oder chemischen Eigenschaften
der Komponenten des Probengases, was deren Identifizierung oder
Messung ermöglicht;
sowie Signalverarbeitungsvorrichtungen (Verstärkung, Aufzeichnung) oder, falls
erforderlich, Datenverarbeitungsvorrichtungen. Bei einer Messzelle
handelt es sich üblicherweise
um einen "Detektor", wobei es sich um
ein Instrument oder um einen Teil eines Instrumentes handelt, das
das Vorhandensein einer Zusammensetzung mittels einer spezifischen
spektroskopischen oder chemischen Eigenschaft davon anzeigt.
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Ein "Massenspektrometer" ist eine Analysevorrichtung,
die bei der chemischen Analyse verwendet wird, die funktioniert,
indem Atome oder Moleküle
ionisiert werden und sodann die relative Masse der ionisierten Produkte
gemessen werden. Die Massenspektrometrie ("MS")
wird routinemäßig verwendet,
um das Molekulargewicht eines Probenmoleküls sowie die Fragmentierungseigenschaften
einer Probe zu messen, um diese Probe zu identifizieren. Die Massenspektrometrie
misst das Verhältnis
der Molekülmasse
zu der elektrischen Ladung des Ions. Die Masse wird üblicherweise
in atomaren Masseneinheiten, d.h. Daltons, ausgedrückt. Die
Ladung oder Ionisation wird üblicherweise
in Vielfachen der Elementarladung ausgedrückt. Das Verhältnis dieser
beiden Werte wird als der "m/z"-Wert (Masse-Ladungs-
oder Masse-Ionisations-Verhältnis) bezeichnet.
Da das Ion üblicherweise
einfach geladen ist, handelt es sich bei dem m/z-Verhältnis üblicherweise um
die Masse des "molekularen
Ions" oder um dessen
Molekulargewicht ("MW").
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Bei
einem Verfahren zum Messen der Masse der Probe wird das geladene
Molekül
oder Ion in einem magnetischen oder elektrischen Feld beschleunigt.
Das Proben-Ion bewegt
sich unter dem Einfluss des magnetischen oder elektrischen Feldes.
Ein Detektor kann am Ende des Weges durch das magnetische Feld angeordnet
werden und der m/z-Wert des Moleküls als eine Funktion des Weges
durch das magnetische Feld und der Stärke des magnetischen Feldes
berechnet werden. Eine Vielzahl von unterschiedlichen bekannten Massenanalysatoren
kann verwendet werden, wie beispielsweise Quadrupol, Triple Quadrupol,
Sector, FTMS, TOF, Ionenfallen, beispielsweise Linearquadrupol-Ionenfallen
und dreidimensionale Ionenfallen, und Quadrupol-TOF-Hybrid und dergleichen.
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MS
kann in der Gasphase durchgeführt
werden, wobei eine elektrisch neutrale Probe unter niedrigem Druck
durch einen Elektronenstrahl geführt
wird. Die einfachsten Massenspektrometer bringen eine gasförmige, elektrisch
neutrale Probe in vacuo normalerweise bei Drücken von ungefähr 10–6 Torr
oder weniger ein. Bei dieser MS-Technik trifft ein Elektronenstrahl
auf die Probe und wirft ein oder mehrere Elektronen aus, wonach die
Probe mit einer positiven Gesamtladung ionisiert ist. Die ionisierte
Probe wird sodann durch ein magnetisches Feld geführt und
je nach dem Weg der ionisierten Probe durch das Feld wird die Masse
des Moleküls im
Verhältnis
zu der elektrischen Ladung des Ions gemessen.
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Eine
weitere Technik zum Messen der Masse der Probe ist die Time-of-flight-Massenspektrometrie ("TOF" mass spectrometry).
Bei der "TOF"-MS wird ein Proben-Ion
mittels einer bekannten Spannung beschleunigt und die Zeitdauer
gemessen, die das Proben-Ion oder ein Fragment davon benötigt, sich
entlang einer bekannten Strecke zu bewegen. Die Massenspektrometrie
wird verwendet, um die Masse eines Probenmoleküls sowie die Masse der Fragmente
einer Probe zu messen, um diese Probe zu identifizieren.
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Moleküle, die
nicht ohne Weiteres in die gasförmige
Phase versetzt werden können,
bereiten mehr Schwierigkeiten bei der Analyse mittels MS. Es gibt
mehrere Techniken zum Verflüchtigen
von Proben, die ein großes
Molekulargewicht aufweisen. Wenn ein Probenmolekül auf einem Substrat abgelagert
wird, dann ist die Probe auf dem Substrat adsorbiert. Eine Desorption
tritt auf, wenn ein Molekül,
das auf einem Substrat adsorbiert ist, von dem Substrat entfernt
wird. Anstatt mit einer Probe in der Gasphase zu beginnen, wie dies
bei der herkömmlichen
MS gemacht wird, kann eine Desorptions-MS auf eine Probe angewandt
werden, die auf einem Substrat adsorbiert ist.
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Eine
Desorptions-MS-Technik ist die "MALDI"-Technik (matrix-assisted
laser desorption/ionization). Gemäß dieser Technik wird eine
Probe ionisiert, indem ein Proton von einer organischen Matrix als
Teil des Verflüchtigungsprozesses
zu der Probe übertragen
wird. Die Ionisation der Probe wird durch Elektronenstrahlionisation
oder Protonübertragungsionisation
erreicht.
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Bei
einem typischen MALDI-Experiment wird eine Probe in eine lichtabsorbierende
organische Matrix gemischt, die unter Bestrahlung mit gepulster
Laserstrahlung verdampft und die Probe mit der verflüchtigten Matrix
trägt.
Obgleich es sich um eine häufig
verwendete und leistungsfähige
Technik handelt, ist MALDI im Allgemeinen nicht für die Untersuchung
von kleinen Molekülen
geeignet, da die Matrix die Messungen unterhalb eines m/z-Werts
von ungefähr
700 stört.
MALDI weist außerdem
bedeutende Beschränkungen
bei der Analyse von großen
Molekülen
auf, da beispielsweise die Matrix Addukte mit dem Proben-Ion ausbilden
kann und somit die Analyse stören
kann.
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Neuere
MS-Techniken ermöglichen
eine direkte Laser-Desorption/Ionisation ohne eine Matrix. Derartige
Verfahren umfassen die Ionisation eines Analyten auf einem Halbleitersubstrat,
insbesondere auf einem "porösen Siliziumsubstrat" oder auf einem "porösen lichtabsorbierenden
Siliziumsubstrat",
indem bei vermindertem Druck das mit einem Analyten beladene Substrat
bestrahlt wird, einschließlich
Verfahren, die allgemein als "Desorption/Ionisation
auf Silizium" (desorption/ionization
on silicon; "DIOS") bekannt sind. "Poröse Siliziumsubstrate" und "poröse lichtabsorbierende
Siliziumsubstrate" sind
bekannt, siehe beispielsweise US-PS 6,288,390 und 6,358,613, und
zwar insbesondere auf dem Gebiet der Mikroelektronik.
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Obgleich
zahlreiche Verfahren verwendet werden können, um poröse Siliziumsubstrate
herzustellen, wird das elektrochemische Ätzen mit am häufigsten
verwendet (siehe Y. Watanabe, et al., Rev. Electron. Commun. Labs.
19, 899 (1971); und R.C. Anderson, et al., J. Microelectro-Mechanical
System 3, 10 (1994)). Diese elektro chemisch geätzten porösen Siliziumsubstrate sind
dadurch gekennzeichnet, dass diese das Ergebnis eines feuchten elektrochemischen Ätzprozesses
sind, der das sequenzielle Ausbilden des Siliziums selbst (oder
das Erwerben dieses von einer kommerziellen Quelle) und sodann das
feuchte Ätzen
beinhaltet. Ein so ausgebildetes Substrat weist üblicherweise Porenbereiche
auf, die bei einem stärkeren Ätzen mehr
miteinander verbunden sind.
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Der
Begriff "poröses Siliziumsubstrat" oder allgemeiner "poröses Halbleitersubstrat", wie dieser hier verwendet
wird, bezeichnet ein Halbleitermaterial (z.B. Silizium) mit einer
Oberfläche,
die dazu geeignet ist, Analyten (mittels Adsorption) aufzunehmen
und elektromagnetische Strahlung zu absorbieren (daher kann ein "Halbleitersubstrat" ebenso als ein "lichtabsorbierendes
Halbleitersubstrat" bezeichnet
werden). Wie ausführlicher
an anderer Stelle dieser Beschreibung beschrieben wird, kann es
sich bei porösen
Siliziumsubstraten um herkömmliche
Silizium-Wafer oder um ein dünnschichtiges
Silizium handeln, das geätzt
worden ist. Beispielsweise umfasst ein elektrochemischer feuchter Ätzprozess
das Aussetzen des Siliziums einer feuchten Lösung und das Leiten eines Stroms
durch einen Kontakt mit der Ätzprobe
und durch die Lösung
(z.B. eine wässrige
oder alkoholische Flusssäurelösung), um
somit ein "Pitting" bzw. Ätzen auf
dem Metall zu erzeugen und eine poröse Netzwerkstruktur zu hinterlassen.
Beim "elektrochemischen" (oder "anodischen") Ätzen werden
die Mikrostruktur (z.B. die Porengröße, die Morphologie und der
Abstand) sowie die Schichtdicke des porösen Siliziumsubstrats durch
den Widerstand des Siliziums, den Strom und das Potential, die Elektrolytzusammensetzung
und das Umgebungslicht, die Temperatur und andere Reaktionsbedingungen
gesteuert. Bei dem Silizium kann es sich um ein geätztes kontinuierliches
einzelnes Kristall oder um einen einzelnen Kristall-Wafer oder um
polykristallines Silizium handeln. Derartige Verfahren werden hier
ausführlicher
beschrieben und sind wohlbekannt (siehe L.T. Canham, Appl. Phys.
Lett. 57, 1046 (1990); I. Schecter, et al., Anal. Chem. 67, 3727
(1995); J. Wei, et al., Nature 399, 243 (1999); L.T. Canham, et
al., Thin Solid Films 297, 304 (1997); und P. Steiner, et al., Thin
Solid Films 255, 52 (1995)).
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Man
ist bisher davon ausgegangen, dass derartige poröse Siliziumsubstrate schlechte
Substrate für das
Sampeln und das Zurückhalten
(und die Analyse) von Analyten aus der Umgebungsluft sind. Ein beispielhafter
alternativer Ansatz erfordert die Verwendung von plasmaverstärkter chemischer
Dampfablagerung oder physikalischer Dampfablagerung, um Folien unterschiedlicher
Morphologien zu erzeugen, die entweder als "kontinuierlich leerraumfreie" Folien oder als "säulenförmige/leerraumnetzwerkartige" Folien beschrieben
werden. Die Ablagerungsverfahren bringen die Gasphasenmetallchemie
mit deren dazugehörigen
Komplikationen mit sich. Die resultierenden Erzeugnisse sind Silizium-Arrays
mit einer nanoskaligen säulenförmigen Leerraumnetzwerkstruktur
(US 2002/0048531 A1). Derartige säulenförmige/leerraumnetzwerkartige
Folien haben jedoch bisher keine weite Verbreitung gefunden.
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Aufgrund
des Absorptionsvermögens
des Halbleitersubstrats wirkt das Substrat als ein Energiespeicher
für elektromagnetische
Strahlung. Diese absorbierte elektromagnetische Energie wird verwendet,
um den eingefangenen Analyten zu ionisieren. Der ionisierte Analyt
wird sodann mittels einer massenspektrometrischen Vorrichtung zur
Analyse von Massen detektiert. Ein bevorzugtes Desorptions-/Ionisations-Verfahren für die Massenspektrometrie
ist die gepulste Laser-Desorption/-Ionisation von einem porösen Siliziumsubstrat und
daher werden derartige Verfahren üblicherweise "Desorption/Ionisation
auf porösem
Silizium" ("DIOS") Massenspektrometrie
genannt, und zwar unabhängig
davon, ob das Halbleitersubstrat auf Silizium basiert. Obgleich
Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
hierin hinsichtlich bestimmter bevorzugter Ausführungsformen beschrieben werden,
die ein auf Silizium basierendes Substrat verwenden, sollte der
Begriff "DIOS" so ausgelegt werden,
funktional äquivalente
Materialien zu umfassen, wenn nichts anderes erwähnt ist (siehe Amato, et al.,
Optoelectronic Properties of Semiconductors and Superlattices (Herausgeber
Amato, G., Delerue, C. & Bardeleben,
H.-J.v.) 3-52 (Gordon and Breach, Amsterdam, 1997); Canham, Appl.
Phys. Lett. 57, 1046 (1990); Cullis, et al., Appl. Phys. Lett. 82,
909 (1997)). Ein häufiges
Halbleitersubstrat ist beispielsweise Silizium, das mit hydrophoben
Gruppen gebunden ist, wie beispielsweise mit Ethylphenylgruppen.
Weitere Beispiele sind hier an anderer Stelle erwähnt. Bei
einem typischen DIOS-MS-Experiment wird eine Probe auf einem Halbleitersubstrat
angeordnet und sodann optional mit einer angelegten Spannung mit
Ultraviolett-Licht bestrahlt. Der Vorteil derartiger Verfahren besteht
darin, dass die Verwendung einer Matrix nicht erforderlich ist,
so dass die Verfahren für
eine Analyse kleiner Moleküle
besser geeignet sind. Zusätzlich
kann das Halbleitersubstrat chemisch oder strukturell modifiziert
werden, um die Desorptions-/Ionisationseigenschaften des Substrats
zu optimieren (siehe auch Shen, et al., Anal. Chem., 73, 612-19
(2001); Thomas, et al., Proc. Nat. Acad. Sci. U.S.A. 98, 4932-37
(2001); und Kruse, et al., Anal. Chem. 73, 3639-45 (2001)).
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Bestimmte
Aspekte der vorliegenden Erfindung können mittels chemischer Begriffe
beschrieben werden. Sofern nichts anderes erwähnt ist, können die Bedeutungen von chemischen
Resten, auf die hierin Bezug genommen wird, der folgenden Quelle
entnommen werden. "Nomenclature
of Organic Chemistry, Sections A, B, C, D, E, F and H", Pergamon Press,
Oxford, 1979, IUPAC.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen "Alkylgruppen" gesättigte Kohlenwasserstoffe
mit einem oder mehreren Kohlenstoffatomen, einschließlich geradliniger
Alkylgruppen (z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl,
Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, usw.), cyclischer Alkylgruppen (oder
cycloalkylischer oder alicyclischer Gruppen) (z.B. Cyclopropyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, usw.), verzweigte
Alkylgruppen (Isopropyl, tert-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl, usw.)
und alkylsubstituierte Alkylgruppen (z.B. alkylsubstituierte Cycloalkylgruppen
und cycloalkylsubstituierte Alkylgruppen). Der Begriff "aliphatische Gruppe" umfasst organische
Reste, die durch gerade oder verzweigte Ketten gekennzeichnet sind,
die typischerweise zwischen einem oder 22 Kohlenstoffatome aufweisen.
Bei komplexen Strukturen können
die Ketten verzweigt sein, Brücken
bilden oder querverbunden sein. Aliphatische Gruppe umfassen Alkylgruppen,
Alkenylgruppen und Alkinylgruppen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann eine geradlinige oder eine verzweigte Alkylgruppe 30 oder weniger
Kohlenstoffatome in dessen Hauptkette aufweisen, z.B. C1-C30 für
eine geradlinige Kette oder C3-C30 für
eine verzweigte Kette. Bei bestimmten Ausführungsformen kann eine geradlinige
oder eine verzweigte Alkylgruppe 20 oder weniger Kohlenstoffatome
in dessen Hauptkette aufweisen, z.B. C1-C20 für
geradlinige Ketten oder C3-C20 für verzweigte
Ketten, und weiter bevorzugt 18 oder weniger Kohlenstoffatome. Ebenso
weisen bevorzugte Cycloalkylgruppen zwischen 4 und 10 Kohlenstoffatome
in deren Ringstruktur und weiter bevorzugt 4 bis 7 Kohlenstoffatome
in deren Ringstruktur auf. Der Begriff "niederes Alkyl" bezeichnet Alkylgruppen, die zwischen
1 und 6 Kohlenstoffe in der Kette aufweisen, sowie Cycloalkylgruppen,
die zwischen 3 und 6 Kohlenstoffe in der Ringstruktur aufweisen.
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Falls
die Anzahl der Kohlenstoffe nicht anderweitig spezifiziert ist,
bedeutet "niedere" bzw. "niederes", wie beispielsweise
in "niedere aliphatische
Verbindung", "niederes Alkyl", "niederes Alkenyl" usw., wie diese hierin
verwendet werden, dass der Rest wenigstens ein und weniger als ungefähr 8 Kohlenstoffatome
aufweist. In be stimmten Ausführungsformen
weist eine geradlinige oder eine verzweigte niedere Alkylgruppe
6 oder weniger Kohlenstoffatome in dessen Hauptkette (z.B. C1-C6 für eine geradlinige
Kette, C3-C6 für eine verzweigte Kette)
und vorzugsweise 4 oder weniger Kohlenstoffatome auf. Gleichermaßen weisen
bevorzugten Cycloalkylgruppen zwischen 3 und 8 Kohlenstoffatome
in deren Ringstruktur und bevorzugter 5 oder 6 Kohlenstoffe in der
Ringstruktur auf. Der Begriff "C1-C6" umfasst Alkylgruppen,
die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten.
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Darüber hinaus
umfasst, wenn nichts anderes angegeben ist, der Begriff Alkyl sowohl "unsubstituierte Alkyle" als auch "substituierte Alkyle", wobei die substituierten
Alkyle Alkylreste umfassen, die Substituenten aufweisen, die einen
oder mehrere der Wasserstoffe an einem oder mehreren Kohlenstoffen
der Kohlenwasserstoffhauptkette ersetzen. Derartige Substituenten
können
beispielsweise umfassen Alkenyl, Alkinyl, Halogen, Hydroxyl, Alkylcarbonyloxy,
Arylcarbonyloxy, Alkoxycarbonyloxy, Aryloxycarbonyloxy, Carboxylat,
Alkylcarbonyl, Arylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl,
Dialkylaminocarbonyl, Alkylthiocarbonyl, Alkoxyl, Phosphat, Phosphonato,
Phosphinato, Cyano, Amino (einschließlich Alkylamino, Dialkylamino,
Arylamino, Diarylamino und Alkylarylamino), Acylamino (einschließlich Alkylcarbonylamino,
Arylcarbonylamino, Carbamoyl und Ureido), Amidino, Imino, Sulfhydryl,
Alkylthio, Arylthio, Thiocarboxylat, Sulfate, Alkylsulfinyl, Sulfonato,
Sulfamoyl, Sulfonamido, Nitro, Trifluormethyl, Cyano, Azido, Heterocyclyl,
Alkylaryl oder aromatische oder heteroaromatische Reste.
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Ein "Arylalkylrest" ist eine Alkylgruppe,
die mit einem Aryl (z.B. Phenylmethyl (d.h. Benzyl)) substituiert ist.
Ein "Alkylarylrest" ist eine Arylgruppe,
die mit einer Alkylgruppe (z.B. p-Methylphenyl (d.h. p-Tolyl)) substituiert
ist. Der Begriff "n-Alkyl" meint eine geradlinige
(d.h. unverzweigte), unsubstituierte Alkylgruppe. Eine "Alkylengruppe" ist ein zweiwertiger
Rest, der von der entsprechenden Alkylgruppe abgeleitet ist. Die
Begriffe "Alkenyl" und "Alkenyl" bezeichnen ungesättigte aliphatische
Gruppen analog zu Alkylen, die jedoch wenigstens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppel- bzw. -Dreifachbindung
enthalten. Geeignete Alkenyl- und Alkinylgruppen umfassen Gruppen
mit 2 bis ungefähr
12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise zwischen 1 und ungefähr 6 Kohlenstoffatomen.
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Der
Begriff "aromatische
Gruppe" oder "Arylgruppe" umfasst ungesättigte cyclische
Kohlenwasserstoffe, die einen oder mehrere Ringe enthalten. Arylgruppen
können
ferner mit alicyclischen oder heterocyclischen Ringen verschmolzen
oder über
eine Brücke
verbunden sein, die nicht aromatisch sind, um eine polycyclische
Verbindung (z.B. Tetralin) auszubilden. Der Begriff "aromatische Gruppe" umfasst ungesättigte cyclische
Kohlenwasserstoffe, die einen oder mehrere Ringe enthalten. Im Allgemeinen
umfasst der Begriff "Aryl" Gruppen, einschließlich aromatischer
Gruppen mit einem einzelnen Ring, der 5 oder 6 Elemente enthält, die zwischen
keinem und 4 Heteroatome umfassen können, wie beispielsweise Gruppen,
die aus Benzen, Pyrol, Furan, Thiophen, Thiazol, Isothiazol, Imidazol,
Triazol, Tetrazol, Pyrazol, Oxazol, Isooxazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin
und Pyrimidin und dergleichen abgeleitet sind. Eine "Arylengruppe" ist ein zweiwertiger
Rest, der aus einer Arylgruppe abgeleitet ist. Der Begriff "heterocyclische Gruppe" umfasst geschlossene
Ringstrukturen, in denen eines oder mehrere der Atome in dem Ring
ein anderes Element als Kohlenstoff ist, wie beispielsweise Stickstoff,
Schwefel oder Sauerstoff. Heterocyclische Gruppen können gesättigt oder
ungesättigt
sein und heterocyclische Gruppen, wie beispielsweise Pyrol und Furan,
können
einen aromatischen Charakter aufweisen. Sie umfassen verschmolzene
Ringstrukturen, wie beispielsweise Chinolin und Isochinolin. Weitere
Beispiele für
heterocyclische Gruppen umfassen Pyridin und Purin. Heterocyclische
Gruppen können
ebenso an einem oder an mehreren der die Gruppe ausmachenden Atome
substituiert sein.
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Der
Begriff "Amino", wie dieser hierin
verwendet wird, bezeichnet einen unsubstituierten oder einen substituierten
Rest gemäß der Formel
-NRaRb, wobei Ra und Rb jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl, Aryl oder Heterocyclyl sind, oder
Ra und Rb zusammen
mit dem Stickstoffatom, an dem diese angebracht sind, einen cyclischen
Rest ausbilden, der zwischen 3 bis 8 Atome in dem Ring aufweist.
Der Begriff "Amino" umfasst somit cyclische
Aminoreste, wie beispielsweise Piperidinyl oder Pyrrolidinylgruppen,
wenn nichts anderes erwähnt
ist. Somit bedeutet der hierin verwendete Begriff "Alkylamino" eine Alkylgruppe,
wie diese vorstehend definiert ist, mit einer daran angebrachten
Aminogruppe. Geeignete Alkylaminogruppen umfassen Gruppen mit 1
bis ungefähr
12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise mit 1 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen. Der
Begriff "Alkylthio" bezeichnet eine
Alkylgruppe, wie diese vorstehend definiert ist, mit einer daran
angebrachten Sulfhydrylgruppe. Geeignete Alkylthiogruppen umfassen
Gruppen mit 1 bis ungefähr
12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise mit 1 bis ungefähr 6 Kohlenstoffatomen.
Der Begriff "Alkylcarboxyl", wie dieser hierin
verwendet wird, bedeutet eine Alkylgruppe, wie diese vorstehend
definiert ist, mit einer daran angebrachten Carboxylgruppe. Der
Begriff "Alkoxy", wie dieser hierin
verwendet wird, bedeutet eine Alkylgruppe, wie diese vorstehend
definiert ist, mit einem daran angebrachten Sau erstoffatom. Repräsentative
Alkoxygruppen umfassen Gruppen mit 1 bis ungefähr 12 Kohlenstoffatomen und
vorzugsweise mit 1 bis ungefähr
6 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, tert-Butoxy
und dergleichen. Der Begriff "Nitro" bedeutet -NO2; der Begriff "Halogen" oder "Halo" bedeutet
-F, -Cl, -Br oder -I; der Begriff "Thiol", "Thio" oder "Mercapto" bedeutet SH und der
Begriff "Hydroxyl" oder "Hydroxyl" bedeutet -OH.
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Wenn
nichts anderes spezifiziert ist, können die chemischen Reste der
Verbindungen gemäß der Erfindung,
einschließlich
der vorstehend beschriebenen Gruppen, "substituiert" oder "unsubstituiert" sein. In einigen Ausführungsformen
bedeutet der Begriff "substituiert", dass der Rest Substituenten
aufweist, die auf dem Rest angeordnet sind, wobei es sich nicht
um Wasserstoff handelt (d.h. in den meisten Fällen wird ein Wasserstoff ersetzt),
die es dem Molekül
ermöglichen,
seine ihm zugedachte Funktion zu erfüllen. Beispiele für Substituenten
umfassen Reste, die ausgewählt
sind aus einem geradlinigen oder einem verzweigten Alkyl (vorzugsweise
C1-C5), Cycloalkyl
(vorzugsweise C3-C8),
Alkoxy (vorzugsweise C1-C6),
Thioalkyl (vorzugsweise C1-C6),
Alkenyl (vorzugsweise C2-C6),
Alkinyl (vorzugsweise C2-C6),
heterocyclischem oder carbocyclischem Aryl (z.B. Phenyl), Aryloxy
(z.B. Phenoxy), Aralkyl (z.B. Benzyl), Aryloxyalkyl (z.B. Phenyloxyalkyl),
Arylacetamidoyl, Alkylaryl, Heteroaralkyl, Alkylcarbonyl und Arylcarbonyl
oder aus einer anderen derartigen Acylgruppe, Heteroarylcarbonyl
oder Heteroarylgruppe, (CR'R'')0-3NR'R'' (z.B.
-NH2)-, (CR'R'')0-3CN
(z.B. -CN), -NO2, Halogen (z.B. -F, -Cl,
-Br- oder -I), (CR'R'')0- 3C(Halogen)3 (z.B. -CF3), (CR'R'')0-3CH(Halogen)2,
(CR'R'')0-3CH2(Halogen),
(CR'R'')0- 3CONR'R'',
(CR'R'')0-3(CNH)NR'R'',
(CR'R'')0-3S(O)1-2NR'R'', (CR'R'')0-3CHO,
(CR'R'')0- 3O(CR'R'')0-3H, (CR'R'')0-3S(O)0-3R' (z-B.
-SO3H), (CR'R'')0-3O(CR'R'')0-3H (z.B. -CH2OCH3 und -OCH3), (CR'R'')0-3S(CR'R'')0-3H (z.B.
-SH und -SCH3), (CR'R'')0-3OH
(z.B. -OH), (CR'R'')0-3COR', (CR'R'')0-3 (substituiertes oder unsubstituiertes
Phenyl), (CR'R'')0-3(C3-C8 Cycloalkyl), (CR'R'')0-3CO2R' (z.B.
-CO2H) oder (CR'R'')0-3OR' Gruppe oder die
Seitenkette irgendeiner natürlich
vorkommenden Nukleinsäure,
wobei R' und R'' jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff,
ein C1-C5-Alkyl,
C2-C5-Alkenyl, C2-C5-Alkinyl oder eine
Arylgruppe sind oder R' und
R'' zusammen eine Benzylidengruppe
oder eine -(CH2)2O(CH2)2-Gruppe sind.
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Ein "Substituent", wie dieser Begriff
hierin verwendet wird, kann außerdem
beispielsweise Halogen, Hydroxyl, Alkylcarbonyloxy, Arylcarbonyloxy,
Alkoxycarbonyloxy, Aryloxycarbonyloxy, Carboxylat, Alkylcarbonyl,
Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Alkylthiocarbonyl, Alkoxyl, Phosphat,
Phosphonato, Phosphinato, Cyano, Amino (einschließlich Alkylamino,
Dialkylamino, Arylamino, Diarylamino und Alkylarylamino), Acylamino
(einschließlich
Alkylcarbonylamino, Arylcarbonylamino, Carbamoyl und Ureido), Amidino,
Imino, Sulfhydryl, Alkylthio, Arylthio, Thiocarboxylat, Sulfat,
Sulfonato, Sulfamoyl, Sulfonamido, Nitro, Trifluormethyl, Cyano,
Azido, Heterocyclyl, Aralkyl oder ein aromatischer oder heteroaromatischer
Rest sein.
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Die
Erfindung stellt somit ein Verfahren zum Detektieren eines Analyten
bereit, der in einem Gas enthalten ist, wobei das Verfahren die
Schritte umfasst: Leiten eines Gases, das einen Analyten umfasst,
auf die Oberfläche
eines porösen
Halbleitersubstrats über
einen Zeitraum, der dafür
ausreichend ist, dass der Analyt auf der Oberfläche adsorbiert wird; und Analysieren
des Analyten mittels Laser-Desorption/-Ionisation.
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Die
vorliegende Erfindung nutzt die Kapazität eines Halbleitersubstrats,
wie beispielsweise eines DIOS-Chips, um Analyten direkt aus einer
gasförmigen
Probe, wie beispielsweise der Umgebungsluft, zu extrahieren. Vermutlich
macht sich die Erfindung das folgende Phänomen zu Nutze. Da DIOS-MS-Substrate
hydrophob sind, können
Verbindungen in einer Probe, die ebenfalls hydrophob sind, bevorzugt
auf dem Chip partitioniert bzw. abgelagert werden, obgleich nicht-hydrophobe
Verbindungen ebenso gemäß der Erfindung
analysiert werden können.
Eine vergleichbare Trennung zwischen der Gasphase und der absorbierten
Phase kann ebenso aufgrund der relativen Diffusionsraten von Gasmolekülen gegenüber Analyten-Molekülen auftreten.
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Ein
bedeutender Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
eine Vorkonzentrierung oder Aufbereitung, beispielsweise mittels
Cryofokussierung, der Probe nicht mehr nötig ist, da die Analyten direkt aus
der Gasprobe beispielsweise auf einem DIOS-Chip abgelagert werden,
der sodann direkt in einem MS-Instrument verwendet werden kann.
Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung ist die Fähigkeit,
Proben zu analysieren, die temperaturempfindliche Analyten enthalten
können.
Gemäß der Erfindung
kann die Desorption und die Ionisation in einem einzelnen Schritt
mit einem Stickstoff-, OPO-, Excimer- oder Infrarot-Laser durchgeführt werden,
und zwar ohne ein Erwärmen
auf hohe Temperaturen, die dafür
bekannt sind, die Zersetzung von zahlreichen Verbindungen zu bewirken.
Indem die Notwendigkeit der thermalen Desorption und der Gasphasentrennung
eliminiert wird, erreicht die vorliegende Erfindung somit einen
hochgradig verbesserten Durchsatz. In Fällen, bei denen Chromatographie,
wie beispielsweise GC und HPLC, nicht benötigt werden, ist eine Derivatisierung
vor der Säule
von reaktiven funktionalen Gruppen ebenso nicht notwendig, was ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer empfindlichen Technik für
die Desorption/Ionisation von Molekülen in Picomol-, Femtomol- und Attomol-Mengen.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
ein Substrat es nicht nötig
macht, dass eine Matrix verwendet wird, um die Probe zu ionisieren.
Aufgrund des Fehlens einer Matrix wird die Messung von m/z-Werten nicht durch die
Störung
bei niedrigen Massen kompliziert, die eine Matrix normalerweise
mit sich bringt. Die geringere Störung durch die Matrix verbessert
außerdem
die gemessene Peak-Höhe
des gemessenen Analyten im Vergleich zu den verbreiterten und verkürzten Peaks,
die bei MALDI-Messungen beobachtet werden.
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Ein
noch weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin,
dass das Substrat ohne Weiteres chemisch und strukturell modifiziert
werden kann. Dies ermöglicht
es, die Desorptions-/Ionisations-Eigenschaften des Substrats für biomolekulare
oder andere Anwendungen zu optimieren.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Analyten
bereit, der in einem Gas enthalten ist, wobei das Verfahren die
Schritte umfasst: Bereitstellen eines porösen lichtabsorbierenden Halbleitersubstrats;
Leiten eines Gases, das einen Analyten umfasst, auf das Halbleitersubstrat über einen
Zeitraum, der dafür
ausreichend ist, dass ein Analyt, der in dem Gas enthalten ist,
auf dem Halbleitersubstrat adsorbiert wird; und Analysieren des
Analyten mittels Laser-Desorption/-Ionisation.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Analysieren einer physikalischen
Eigenschaft eines Analyten bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Bereitstellen eines porösen
lichtabsorbierenden Halbleitersubstrats; In-Berührung-Bringen einer Menge eines
Gases, das einen Analyten enthält,
der eine zu bestimmende physikalische Eigenschaft aufweist, mit
dem Halbleitersubstrat, um ein mit einem Analyten beladenes Halbleitersubstrat
auszubilden, wobei der Analyt direkt aus dem Gas adsorbiert wird;
und Bestrahlen des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats,
um einen ionisierten Analyten oder ein Produkt herzustellen, das
aus der chemischen Reaktion davon entsteht.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen eines Analyten-Ions
bereit, das für
eine Analyse einer physikalischen Eigenschaft davon geeignet ist,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bereitstellen eines porösen lichtabsorbierenden
Halbleitersubstrats mit einer Vielzahl von gesättigten Kohlenstoffatomen,
die kovalent an das Halbleitersubstrat gebunden sind; In-Berührung-Bringen
einer Menge eines Gases, das einen Analyten enthält, der eine zu bestimmende
physikalische Eigenschaft aufweist, mit dem Halbleitersubstrat,
um ein mit einem Analyten beladenes Halbleitersubstrat auszubilden;
Anordnen des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats bei
vermindertem Druck; Bestrahlen des mit einem Analyten beladenen
Halbleitersubstrats mit einem Ultraviolettlaser bei vermindertem
Druck, um einen ionisierten Analyten bereitzustellen, der für eine Analyse
geeignet ist, um eine erwünschte
physikalische Eigenschaft zu bestimmen.
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Gleichermaßen umfasst
die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren eines Analyten-Ions,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bereitstellen eines porösen, lichtabsorbierenden
Siliziumhalbleitersubstrats mit einer Porosität von ungefähr 60% bis ungefähr 70% mit
daran gebundenen Ethylphenylgruppen; In-Berührung-Bringen einer Menge eines Gases, das
einen Analyten enthält,
der eine zu analysierende Masse aufweist, mit dem Halbleitersubstrat,
um ein mit einem Analyten beladenes Halbleitersubstrat auszubilden,
wobei das Gas keine Matrixmoleküle
aufweist; Anlegen einer positiven Spannung von ungefähr ± 5000
bis ungefähr ± 34 000
Volt an das mit einem Analyten beladene Halbleitersubstrat; Bestrahlen
des mit einem Analyten beladenen Halbleitersubstrats bei vermindertem
Druck mit einem Ultraviolettlaser, um einen ionisierten Analyten bereitzustellen
und Analysieren des Masse-Ladungs-Verhältnisses des ionisierten Analyten
mittels Time-of-flight-Massenspektrometrietechniken.
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Der
Analyt kann hydrophob sein und auf dem porösen Halbleitersubstrat adsorbiert
werden und von diesem zurückgehalten
werden. Die Menge des Analyten, der auf dem porösen Halbleitersubstrat adsorbiert wird,
beträgt
weniger als ungefähr
1 Millimol, oder weniger als ungefähr 1 Mikromol oder sogar weniger
als ungefähr
1 Nanomol. Vor der Analyse ist es typischerweise nicht notwendig,
dass der Analyt mit einer lichtabsorbierenden Matrix vermischt wird,
wie beispielsweise mit lichtabsorbierenden organischen Polymeren,
wie diese häufig
bei MALDI verwendet werden. Analyten, die ohne Weiteres ionisiert
werden, können
einfacher mit der Massenspektrometrie analysiert werden. Bei dem
Gas, das die Analyten enthält,
kann es sich um Umgebungsluft oder um eine beliebige Zusammensetzung
handeln, die bei Zimmertemperatur und Atmosphärendruck im natürlichen
Zustand gasförmig
ist. Das Gas kann eine Suspension von feinen Partikeln, ein Rauch, ein
Nebel oder eine zerstäubte
Suspension sein. Der Analyt kann ein Schadstoff anthropogenen Ursprungs sein,
wie beispielsweise Rauch oder ein anderer Schadstoff, einschließlich Komponenten
davon. In einer Ausführungsform
handelt es sich bei dem Rauch um Zigarettenrauch, die Abgase eines
Motors eines Kraftfahrzeuges bzw. Autoabgase oder um die Verbrennungsprodukte
fossiler Brennstoffe. Bei dem Analyten kann es sich ebenso um ein
Arzneimittel, das missbräuchlich
verwendet werden kann, bzw. eine verbotene Droge, ein Mittel für die chemische
Kriegsführung
oder einen Explosivstoff oder Komponenten davon handeln. Das Gas kann
direkt aus der Umgebung gesampelt werden oder das Gas kann sich
in einem Luft-Sample-Behälter
oder einem Beutel befinden, das unter Verwendung einer Vakuumpumpe
in den Luft-Sample-Container oder den Beutel eingesaugt worden ist.
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In
einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist das Halbleitersubstrat oxidiert. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Halbleitersubstrat porös. In einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Halbleitersubstrat mit einer Substanz gebunden,
die ein gesättigtes
Kohlenstoffatom aufweist, das mit dem Substrat gebunden ist.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung weist ein poröses
Halbleitersubstrat auf, dessen Oberfläche mit Ethylphenylgruppen
gebunden ist. In einer noch weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das
Halbleitersubstrat ein poröses
Halbleitersubstrat mit einer hydrophoben Oberflächenbeschichtung. In einer noch
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Halbleitersubstrat ein poröses Halbleitersubstrat mit
einer hydrophilen Oberflächenbeschichtung.
In einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Halbleitersubstrat ein poröses Halbleitersubstrat mit
einer fluorophilen Oberflächenbeschichtung.
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Das
poröse
Halbleitersubstrat ist vorzugsweise ein poröses Siliziumsubstrat. Die Porosität des porösen Siliziums
kann als die Siliziummenge definiert werden, die aufgrund der Anodisierung
und des Ätzens
gegenüber
dem ursprünglichen
Zustand des gesamten Siliziums verloren wird. Diese gravimetrische
Messung kann durchgeführt
werden, indem eine durchschnittliche Dichte der porösen Halbleiterschicht
berechnet wird und diese Dichte mit der des ursprünglichen
Halbleiters verglichen wird. Porosität (in Prozent ausgedrückt) = 10 – 100·(Dichte
der porösen
Halbleiter schicht/Dichte der ursprünglichen Halbleiterschicht).
Somit besteht eine Probe eines porösen Halbleiters mit einer Porosität von 45%
aus Hohlräumen
(leer), und eine Probe mit einer Porosität von 55% ist ein Halbleiter
(gefüllt)
(siehe Brumhead, et al., Electrochim. Acta (UK) 38, 191-97 (1993)).
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Gemäß bestimmter
Ausführungsformen
der Erfindung kann die Porosität
des porösen
Halbleitersubstrats ungefähr
4% bis ungefähr
100% oder ungefähr
50% bis ungefähr
80% oder sogar ungefähr
60% bis ungefähr
70% betragen. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Porosität ungefähr 50% bis
ungefähr 80%.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die Porosität ungefähr 60% bis
ungefähr
70%.
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Ein
poröser
Halbleiter, wie beispielsweise Silizium, ist ein effektives Substrat
für die
erfindungsgemäßen Verfahren,
und zwar unabhängig
davon, ob das poröse
Silizium mikroporös,
makroporös
oder meoporös ist.
Mikroporöse
Substrate sind solche, die eine dominante Porengröße von weniger
als ungefähr
2 nm aufweisen. Mesoporöse
Substrate sind solche, die eine dominante Porengröße von ungefähr 2 bis
5 nm aufweisen. Und makroporöse
Substrate sind solche, die eine Porengröße von größer als 50 nm aufweisen. In
bevorzugten Aspekten ist die Morphologie der Pore ähnlich zu
der eines geätzten
Materials, in dem ein Teil des Materials von einer kontinuierlichen
(d.h. hohlraumfreien) Probe, wie beispielsweise einem einzelnen
Kristall, entfernt worden ist (typischerweise mittels eines oxidativen
Prozesses), und zwar im Gegensatz zu einem Material, das hergestellt
wird, indem Atome auf eine Art und Weise abgelagert werden, so dass
säulenförmige Hohlraumstrukturen
erzeugt werden.
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Die
Porosität
kann außerdem
mittels der spezifischen Oberfläche
pro Masse oder pro Volumen definiert werden. Die spezifische Oberfläche kann
entweder als eine Oberfläche
pro Einheitsmasse des porösen Halbleiters
oder als eine Oberfläche
pro Einheitsvolumen des porösen
Halbleiters ausgedrückt
werden, wobei die zwei Zahlen durch die Dichte des Halbleitermaterials
miteinander in Beziehung stehen. Gemäß der Erfindung beträgt die spezifische
Oberfläche
von porösem
Silizium typischerweise ungefähr
1 m2 pro Gramm poröses Silizium (oder ungefähr 2 m2/cm3) bis ungefähr 1000
m2 pro Gramm poröses Silizium (oder ungefähr 2300
m2/cm3). In einer
Ausführungsform
weisen die porösen
Siliziumoberflächen
eine spezifische Oberfläche von
ungefähr
200 bis ungefähr
800 m2/g (450 bis 1900 m2/cm3) auf. In einer weiteren Ausführungsform
weisen die porösen
Siliziumoberflächen
spezifische Oberflächen
von ungefähr
640 m2 pro Gramm poröses Silizium (oder ungefähr 1500
m2/cm3) auf.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Ionisieren eines Analyten
bereit, der auf einem porösen,
lichtabsorbierenden Halbleitersubstrat absorbiert ist. Wenn ein
poröses
Siliziumsubstrat verwendet wird, dann kann somit ein Verfahren gemäß der Erfindung
hinsichtlich einer bevorzugten Ausführungsform mit porösem Silizium
als Desorption/Ionisation auf Silizium (desorption/ionisation on
silicon, DIOS) bezeichnet werden.
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Andere
leitende Materialien oder Halbleitermaterialien, wie beispielsweise
Metalle und Halbmetalle, die Licht absorbieren und dazu geeignet
sind, die Lichtenergie an einen Analyten zu übertragen, um diesen zu ionisieren,
werden vom Umfang der Erfindung umfasst. Andere Halbleiter, die
eine starke UV-Absorption aufweisen, wenn diese mit einer porösen Oberfläche versehen
werden, werden ebenso vom Umfang der Erfindung umfasst, einschließlich Halbleiter
der Gruppe IV (z.B. Diamant), Halbleiter der Gruppen I-VII (z.B.
CuF, CuCl, CuBr, CuI, AgBr und AgI), Halbleiter der Gruppen II-VI
(z.B. BeO, BeS, BeSe, BePo, MgTe, ZnO, ZnS, ZnSe, ZnTe, ZnPo, CdS,
CdSe, CdTe, CdPo, HgS, HgSe und HgTe), Halbleiter der Gruppen III-V
(z.B. BN, BP, Bas, AlN, AlP, AlAs, AlSb, GaN, GaP, GaSb, InN, InAs
und InSb), Halbleiter mit Zinkblendestruktur (z.B. MnS, MnSe, β-SiC, Ga2Te3, In2Te3, MgGeP2, ZnSnP2 und ZnSnAs2), Verbindungen
mit Wurtzitstruktur (z.B. NaS, MnSe, SiC, MnTe, Al2S3 und Al2Se3), I-II-VI2 Halbleiter
(z.B. CuAlS2, CuAlSe2,
CuAlTe2, CuGaS2,
CuGaSe2, CuGaTe2,
CuInS2, CuInSe2,
CuInTe2, CuTlS2,
CuTlSe2, CuFeS2,
CuFeSe2, CuLaS2,
AgAS2, AgAlSe2,
AgAlTe2, AgGaS2,
AgGaSe2, AgGaTe2,
AgInS2, AgInSe2,
AgInTe2 und AgFeS2).
Darüber
hinaus werden weitere bekannte Substrate, wie beispielsweise Al2O3, SiC, GaP, Si1-xGex, Ge, GaAs
und InP, die dazu geeignet sind, Strahlung zu absorbieren, von der
Erfindung umfasst.
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Typischerweise
ist das poröse
Halbleitersubstrat hydrophob und es umfasst ein Metall oder ein
Halbmetall, beispielsweise Silizium und vorzugsweise poröses Silizium.
Der poröse
Halbleiter kann durch elektrochemisches Ätzen oder ein Ätzen mit
Säure von
Silizium, wie beispielsweise kristallinem Silizium, hergestellt werden.
Das poröse
Halbleitersubstrat kann ebenso oxidiert sein, oder ein n-Typ-Halbleiter
oder ein p-Typ-Halbleiter sein.
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Frisch
geätzte
poröse
Siliziumsubstrate sind aufgrund einer metastabilen Siliziumhydridendung
(metastable silicon-hydride termination) hydrophob. Die metastabile
Siliziumhydridendung ist in Anwesenheit von Sauerstoff inhärent instabil
und wird schließlich
in Luft in eine Siliziumoxidoberfläche oxidiert. Das Substrat kann
ebenso chemisch oxidiert werden. Die Siliziumhydridendung kann ebenso
mittels Hydrosylierungsreaktionen, die durch Lewis-Säuren vermittelt
werden, oder mittels Hydrosylierungsreaktionen, die durch Licht
gefördert
werden, verändert
werden. Diese und weitere Hydrosylierungsreaktionen stabilisieren
und funktionalisieren poröse
Siliziumsubstrate. Die mittels dieser Hydrosylierungsreaktionen
zugefügten
Beschichtungen dienen im Allgemeinen dazu, die Oberfläche hydrophob
zu machen, wobei diese jedoch hydrophil sein kann, wenn die Endungen
chemisch geeignete Substituenten aufweisen. Aufgrund der hohen Stabilität der hydrophoben,
hydrosylierten Substrate gegenüber
wässrigen
Medien können
derartige Substrate wiederholt wiederverwendet werden und zwar mit
geringem Qualitätsverlust.
Beispielsweise können
Substrate, die normalerweise durch stark alkalische Lösungen zerstört werden,
in diesen gesiedet werden, nachdem diese mittels der durch Lewis-Säure vermittelten oder durch
Licht beförderten
Hydrosylierungstechniken funktionalisiert worden sind (siehe Buriak,
et al., J. Am. Chem. Soc. 120, 1339-40 (1998); und Stewart, et al.,
Angew. Chem. Int. Ed. 37, 3257-3261 (1998)).
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Poröse Halbleitersubstrate
können
gemäß bekannter
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise umfasst ein Herstellungsverfahren
das Herstellen eines porösen
Substrats aus einem festen Substrat, z.B. einem Halbleiterwafer,
wobei eine bevorzugte Ausführungsform
umfasst: das selektive Erzeugen von Abschnitten eines festen Substrats
als ein poröses
Substrat und das Modifizieren des Substrats mit optionalen Substratendungen
(oder "Beschichtungen", "Liganden", "Modifikationen" oder "Monoschichten") für das poröse Substrat.
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Poröses Silizium
für DIOS
kann entweder aus Silizium des n-Typs oder des p-Typs hergestellt
werden. Sowohl mesoporöse
Proben des n-Typs als auch mikroporöse oder mesoporöse Proben
des p-Typs sind dazu geeignet gewesen, nützliche Ionensignale zu erzeugen.
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Üblicherweise
wird, wie bei dem DIOS-Prozess, ein poröses Siliziumsubstrat aus einem
flachen kristallinen Silizium hergestellt. Nicht-dotierte Halbleiter
können
bekanntermaßen
unter Verwendung eines Lichtätzens
oder eines einfachen chemischen Ätzens
erzeugt werden (siehe Cullis, et al., J. Appl. Phys. 82, 909 (1997); und
Jung, et al., J. Electrochem. Soc. 140, 3046 (1993)). Das Ergebnis
des galvanostatischen Ätzvorgangs
ist eine poröse
Schicht aus porösem
Silizium mit einer Dicke im Mikrometerbereich und einer nanokristallinen
Architektur, die beim Bestrahlen mit UV-Licht oftmals eine starke
Fotolumineszenz aufweist (siehe Sailor, et al., Adv. Mater. 9, 783
(1997); und Canham, Appl. Phys. Lett. 57, 1046 (1990)).
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Das
Halbleitersubstrat kann modifiziert werden, um die Desorptions-/Ionisations-Eigenschaften des Substrats
für bestimmte
Anwendungen zu optimieren, wie beispielsweise, um die Peakverbreiterung
eines Analyten zu verhindern. Vorzugsweise wird eine poröse Siliziumoberfläche mit
einer Endung modifiziert, da man davon ausgeht, dass ein Modifizieren
der porösen
Oberfläche
die Stabilität
der Oberfläche
verbessert und das Signal verbessert, das von der Oberfläche erzeugt
wird. Das Modifizieren der Oberfläche kann durch Hydrosylierung
mit organischen Endungen durchgeführt werden, um hydrophobes
poröses
Silizium zu erzeugen, das gegenüber
wässrigen
Medien stabil ist. Derartige Substrate können mit einem geringen Qualitätsverlust wiederholt
wiederverwendet werden.
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Poröse Siliziumsubstrate
sind im Allgemeinen hinsichtlich MS-Analyse-Bedingungen inert, und
die Herstellung von porösem
Siliziummaterial ist preiswert und einfach. Poröse Silizium-Features, die bis
zu 20 μm und
100 nm klein sein können,
können
mittels herkömmlicher
optischer Techniken erzeugt werden (siehe Cullis, et al., J. Appl.
Phys. 82, 909-65 (1997); Doan, et al., Appl. Phys. Lett. 60, 619-20
(1992); und Schmuki, et al., Phys. Rev. Lett. 80, 4060-4063 (1998);
siehe auch Cullis, et al., J. Appl. Phys. 82, 909 (1997)).
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Die
porösen
Siliziumsubstrate können
beispielsweise mittels Beschichten erzeugt werden, um Substrate
mit hydrophoben, hydrophilen oder fluorophilen Oberflächen bereitzustellen.
Derartige Oberflächenbeschichtungen
können
aus beliebigen nichtmetallischen Atomen bestehen, einschließlich Kohlenstoff,
Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor, Germanium, Schwefel, Fluor, Iod,
Chlor, Brom, Phosphor, Bor und Selen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine hydrophobe Oberflächenbeschichtung
gesättigte
Kohlenstoffatome, die kovalent mit dem Metall gebunden sind, wie
beispielsweise einem Metallsubstrat, das kovalent mit Ethylphenylgruppen
gebunden ist.
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Poröse Siliziumsubstrate
können
eine Vielzahl von Oberflächenendungen
aufweisen, beispielsweise Wasserstoff (d.h. der Grundzustand), Dodecyl,
Ethylphenyl und Oxid. In einer Ausführungsform werden hydrophobere
Oberflächen
umfasst, z.B. eine Oberfläche
mit Ethylphenylendungen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung poröse
Siliziumsubstrate mit einer Oberfläche bereit, die eine kovalent
gebundene Monoschicht umfasst. Poröses Silizium stellt eine große Oberfläche bereit und
ist daher besonders für
die Verwendung bei der Sensorherstellung und dem elektrometrischen
Erfassen von Analyten in Testlösungen
geeignet. Es ist jedoch bekannt, dass poröses Silizium hinsichtlich einer
großen Vielzahl
von Bedingungen instabil ist. Die milden Reaktionsbedingungen, die
mit der Verwendung von in Lösungsmitteln
löslichen
Lewis-Säuren gemäß der Erfindung
im Zusammenhang stehen, stellen eine stabile poröse Siliziumoberfläche bereit.
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In
einer Ausführungsform
ist die Oberflächenbeschichtung
eine kovalent gebundene Monoschicht auf der Oberfläche des
Siliziums, wobei die Monoschicht einen chemischen Rest gemäß einer
der folgenden Formeln umfasst:
wobei
Si ein Siliziumatom
auf der Oberfläche
ist,
------ eine Doppelbindung
entweder mit E-Konfiguration oder Z-Konfiguration ist,
R
1, R
2, R
3 und
R
4 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff, substituiertem oder unsubstituiertem Alkyl oder
Cycloalkyl, substituiertem oder unsubstituiertem Aryl oder Heteroaryl und
substituierten oder unsubstituierten heterocyclischen Gruppen, mit
der Maßgabe,
dass keiner der Reste R
1, R
2,
R
3 oder R
4 eine
Alkenyl- oder Alkinylgruppe aufweist, oder
zwei geminale oder
vizinale R-Gruppen zusammen mit den Kohlenstoffatomen, an die diese
angebracht sind, einen Cycloalkylring, Cycloalkenylring oder einen
heterocyclischen Ring ausbilden.
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Die
Erfindung umfasst Verfahren, wobei entweder R1 oder
R3 eine Phenylgruppe ist und die übrigen R-Gruppen
alle Wasserstoff sind.
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Somit
besteht ein Vorteil der Erfindung darin, dass diese die Ausbildung
einer oberflächenschützenden Monoschicht
bei verhältnismäßig milden
Bedingungen, d.h. bei Raumtemperatur, ermöglicht. Die Erfindung stellt
ferner ein Verfahren bereit, mit dem die Oberfläche des porösen Siliziums sowohl geschützt als
auch selektiv mit Resten oder funktionalen Gruppen funktionalisiert
werden kann, die beispielsweise auf eine elektrometrisch detektierbare
Art und Weise mit vorbestimmten Analyten in einem Testfluid wechselwirken
können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenso mit Gemischen von Alkynen und Alkenen durchgeführt werden,
um kovalent gebundene Oberflächen
bereitzustellen, wobei der Molenbruch der Gruppen in der Monoschicht
im Allgemeinen den Molenbrüchen
der Alkyne oder der Olefine in dem Reagenzgemisch entspricht, das
verwendet wird, um die Monoschicht auszubilden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann ebenso mit Gemischen von Alkynen und Alkenen durchgeführt werden,
um kovalent gebundene Oberflächen
bereitzustellen, wobei der Molenbruch der Gruppen in der Monoschicht
im Allgemeinen den Molenbrüchen
der Alkyne oder der Olefine in dem Reagenzgemisch entspricht, das
verwendet wird, um die Monoschicht auszubilden.
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Ein
Alkyn der Form R1C≡CR2 oder
ein Olefin der Form R1R2C=R3R4 kann an die poröse Siliziumoberfläche angebracht
werden, wobei die R-Gruppen unabhängig voneinander Wasserstoff
oder ein substituiertes oder ein unsubstituiertes Alkyl, Aryl oder
eine Heteroarylgruppe sein können,
wobei R-Gruppen-Substituenten Substituenten aus der Gruppe umfassen,
die aus (C1-C24)Alkoxy,
Hydroxy, Halo, Cyano, Ester, einem primären oder sekundären oder
tertiären
Amino, Carbamido, Thiol, Alkylthio bestehen, oder wobei zwei R-Gruppen
zusammen mit den Kohlenstoffatomen, an die diese angebracht sind,
einen Ring mit 5 oder 6 Elementen ausbilden. Bei den R-Gruppen kann
es sich ebenso um einen beliebigen Alkenylgruppen-substituenten handeln,
wie dieser hierin definiert ist.
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Somit
umfassen Beispiele für
poröses
Silizium solche Siliziumverbindungen, die mit dem Alkyn (R1C≡CR2) hydrosyliert worden sind, wobei R1 Wasserstoff ist und R2(CH2)9CH3 (von
1-Dodecyn), -(CH2)8COOCH3 (von Methyl 10-Undcynoat), -Phenyl (von
Phenylacetylen), -tert-Butyl (von tert-Butylacetylen), -(CH2)3CN (von 5-Cyan-1-pentyn), -(CF2)7CF3,
-(CH2)2OH (von 3-Butyn-1-ol)
ist. Weitere Beispiele für
poröses Silizium
umfassen solche, die mit einem Olefin (R1R2C=R3R4)
hydrosyliert worden sind, wobei R2, R3 und R4 Wasserstoff
sind und R1 (CH2)5CH3 (von 1-Hexen)
ist. Es ist außerdem
bekannt, poröses
Silizium mit einem Olefin zu hydrosylieren, wobei R1,
R2 und R3 alle Methylgruppen
sind und R4 Wasserstoff ist (von 2-Methyl-2-buten).
Das hydrosylierte poröse
Silizium mit der R-Gruppe mit einer Methylesterendung ist schwach
hydrophil und das poröse
Silizium, das mit der Alkylgruppe mit einer Hydroxyendung modifiziert
worden ist, und die Alkylgruppe mit einer Nitrilendung sind beide
stark hydrophil. Die anderen Endungen sind hydrophob. Das Alkyl
bindet als ein Olefin in einer Anti-Markovnikov-Hinzufügung, wobei
das poröse
Silizium kovalent mit einer Seite der neuen Doppelbindung gebunden
ist und ein Wasserstoff auf der anderen Seite gebunden ist, um eine neue
cis-Doppelbindung auszubilden. Im Falle des Olefins bindet der Kohlenstoff,
der den Wasserstoff trägt, kovalent
mit der porösen
Siliziumoberfläche
und das andere Ende der Doppelbindung gewinnt einen Wasserstoff.
Das Ergebnis der Reaktion des porösen Siliziums mit einem Olefin
ist die Ausbildung eines beschichteten Substrats, das Silizium aufweist,
das mit einem gesättigten
Kohlenstoffatom gebunden ist, wohingegen die Reaktion von porösem Silizium
mit einem Alkyn ein beschichtetes Substrat ausbildet, das Silizium
aufweist, das mit einem ungesättigten
Kohlenstoffatom gebunden ist. Demgemäß kann die Siliziumoberfläche modifiziert werden,
um hydrophil, hydrophob oder fluorophil zu sein, wie dies für die gedachte
Verwendung geeignet ist.
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Alternativ
können
kovalent gebundene Monoschichten, die Gemische von kovalent gebundenen
Spezies umfassen, ausgebildet werden, indem die Oberfläche sequenziell
mit Alken- oder Alkynreaktanten zur Reaktion gebracht wird, und
zwar in Mengen, die kleiner als stöchiometrische Mengen sind.
Funktionale Gruppen, die auf der kovalent gebundenen Monoschicht
vorhanden sind, z.B. Hydroxy, Amino, Carboxy und Thiol, können verwendet
werden, um die Oberfläche
weiter zu funktionalisieren, und zwar mittels der Kopplung mit biologisch
bedeutenden Molekülen,
wobei herkömmliche
Ester- oder Amid-ausbildende Kopplungstechniken verwendet werden.
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Das
poröse
Halbleitersubstrat ist üblicherweise
an eine Trägerstruktur
befestigt, die aus einer festen Phase besteht, die Silizium oder
ein Oxid davon, ein Glas, ein organisches und anorganisches Polymer,
ein Metall oder Halbmetall, eine Keramik oder eine Kombination davon
umfasst. Das poröse
Halbleitersubstrat kann eine kontinuierliche Schicht auf der Trägerstruktur
oder zwei oder mehr diskrete Bereiche oder Flecken auf der Trägerstruktur
ausbilden. Die Trägerstruktur
kann im Wesentlichen eben oder partikulär sein, wobei in diesem Fall
die Trägerstruktur
an eine zweite Trägerstruktur
befestigt sein kann oder als ein freies partikuläres Material verwendet werden
kann. Vorzugsweise besteht die Trägerstruktur aus Silizium, oxidiertem
Silizium oder einer Kombination davon.
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Sobald
eine Probe, die einen Analyten enthält, in ein geeignetes Halbleitersubstrat
eingebracht (oder geladen oder abgelagert) worden ist, kann der
Analyt desorbiert oder ionisiert werden. Die Desorption und Ionisation
des Analyten erfordert eine Quelle elektromagnetischer Strahlung.
Die Quelle elektromagnetischer Strahlung stellt Strahlung bereit,
die das Halbleitersubstrat absorbieren kann und verwenden kann,
um den Analyten zu desorbieren und zu ionisieren, um einen ionisierten
Analyten oder ein Produkt herzustellen, das aus der chemischen Reaktion
davon resultiert.
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Bestimmte
erfindungsgemäße Verfahren
umfassen das Bestrahlen eines porösen Halbleitersubstrats mit
elektromagnetischer Strahlung. Die Verfahren können außerdem zunächst das Anordnen des porösen Halbleitersubstrats
in einem Vakuum und sodann das Bestrahlen umfassen, während sich
das Halbleitersubstrat in einem Vakuum befindet. Die elektromagnetische
Strahlung kann mittels einer Stickstoff-UV-, Infrarot-, Excimer-
oder OPO-Laserquelle erzeugt werden. Bei der Bestrahlung findet
bei vermindertem Druck oder ungefähr bei Atmosphärendruck
die Desorption statt. Das Bestrahlen eines porösen Halbleitersubstrats mit
elektromagnetischer Strahlung bewirkt die Desorption und Ionisation
des bzw. der Analyten, um einen ionisierten Analyten oder ein Produkt
zu erzeugen, das aus der chemischen Reaktion davon resultiert.
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Die
Temperatur, bei der die Desorption/Ionisation idealerweise stattfindet,
liegt unterhalb der Temperatur, bei der sich der Analyt thermisch
zersetzen würde,
und daher bietet die vorliegende Erfindung einen bedeutenden Fortschritt
gegenüber
dem Stand der Technik, wie dies vorstehend beschrieben worden ist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das mit einem Analyten geladene Halbleitersubstrat
mit einem Laser bestrahlt. Bei einem porösen Siliziumsubstrat ist die
Quelle elektromagnetischer Strahlung vorzugsweise ein Ultraviolett-Pulslaser.
Es wird ferner bevorzugt, dass der Ultraviolett-Pulslaser auf den
Abschnitt des Halbleitersubstrats fokussiert werden kann, der den
Analyten enthält.
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In
einer immer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das mit einem Analyten beladene Halbleitersubstrat
mit Ultraviolett-Licht bestrahlt. In einer immer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das mit einem Analyten beladene Substrat mit
Licht bestrahlt, das eine Wellenlänge von ungefähr 337 nm aufweist.
In einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine positive Spannung an das mit einem Analyten
beladene Halbleitersubstrat angelegt. In einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Spannung von ungefähr 5000 bis ungefähr 30 000
Volt auf das mit einem Analyten beladene Halbleitersubstrat angelegt.
Ein weiteres Verfahren zum Bestrahlen der Probe verwendet Laserpulse
von einem gepulsten Stickstofflaser bei 337 nm (Laser Science, Inc.)
mit einer Leistung von 2 bis 50 μJ/Puls,
mit einer Linse und mit einem optionalen Neutralgraufilter. Der
Fachmann erkennt, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen Lasern
(die Licht bei unterschiedlichen Wellenlängen erzeugen) bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können.
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Wenn
Massenspektrometrie durchgeführt
wird, dann wird ein elektrisches Feld zwischen dem porösen Halbleitersubstrat
und dem Detektor mit einer Potentialdifferenz ausgebildet, die hinsichtlich
des porösen
Halbleitersubstrats und der Erde positiv oder negativ ist. Im Allgemeinen
hängt die
Potentialdifferenz von der verwendeten Vorrichtung und/oder der
Orientierung des Analyten relativ zum elektrischen Feld ab. Typischerweise
liegt die Potentialdifferenz im Bereich von ungefähr ± 5000
bis ungefähr ± 30 000
Volt.
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Beispielsweise
wird das Halbleitersubstrat, das den Analyten enthält, bei
einer positiven Spannung während
der Bestrahlung gehalten, obgleich mit geeigneten Veränderungen
das gleiche Verfahren ebenso in dem negativen Ionenmodus durchgeführt werden
könnte.
Die positive Spannung relativ zu dem Rest des Spektrometers wird
verwendet, um positive Ionen weg von dem Substrat und in Richtung
des Detektors zu lenken. Ein Abstoßen der positiven Ionen mit
einer positiven Spannung kann bevorzugt sein, da die Ionen durch Protonentransfer
ausgebildet werden, beispielsweise ein Spannungsbereich für das Substrat
zwischen ungefähr
+5000 bis ungefähr
+30 000 Volt (vorzugsweise ungefähr
+20 000 Volt). Andere Konfigurationen können ebenso verwendet werden,
bei denen das Substrat oder die leitende Probenplatte geerdet wird
und die Ionen sodann extrahiert und auf ein hohes Potential beschleunigt
werden. Eine beispielhafte Ausgestaltung umfasst eine Ionenquelle,
eine Platte und einen DIOS-Chip, der geerdet ist, sowie ein angelegtes
Extraktionsfeld, in dem Ionen auf eine hohe kinetische Energie beschleunigt
werden (z.B. "Micromass
M@LDI"-Instrument,
wobei es sich um ein "axiales" MALDI-Time-of-flight-Instrument
handelt) oder in dem eine verhältnismäßig niedrige Spannung
(z.B. ungefähr
0 bis ungefähr
200 Volt) angelegt wird und die Ionen stoßgekühlt werden und sodann in eine
Pulsregion einer orthogonalen Time-of-flight-Massenanalysevorrichtung
eingebracht werden.
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Eine
Massenanalysevorrichtung mit einem Time-of-flight-Detektor ist der
bevorzugte Detektor zum Messen des desorbierten und ionisierten
Analyten und noch weiter bevorzugt ist der Time-of-flight-Massenanalysevorrichtung
ein Ionenreflektor vorgeschaltet, um Unterschiede der kinetischen
Energie bei Ionen derselben Masse auszugleichen. Eine weitere optionale
Verbesserung des Time-of-flight-Massenanalysators wird realisiert,
wenn es eine kurze gesteuerte Verzögerung zwischen der Desorption
und Ionisation des Analyten und dem Anlegen der Anfangsbeschleunigungsspannung
durch die Massenanalysevorrichtung gibt. Eine weitere optionale
Ausführungsform
der Erfindung verwendet den Ionenreflektor, um Zerfallsmessungen
des desorbierten, ionisierten und reflektierten Analyten nach der
Quelle durchzuführen.
Andere Massenanalysevorrichtungen können ebenso verwendet werden,
einschließlich
Magnetic Sector, Single Quadrupol, Triple Quadrupol, Ionenfalle,
z.B. lineare Ionenfalle und dreidimensionale Ionenfalle, Orthogonal-Time-of-flight,
Time-of-flight/Time-of-flight-Tandem
und Hybridkombinationen dieser Massenanalysevorrichtungen, Instrumente
zur Messung der magnetischen Ionencycloton-Resonanz, Ablenkungsinstrumente
und Quadrupol-Massenanalysatoren.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein auf DIOS basierendes Überwachungssystem bereit, das
entweder mit Online- oder Offline-Laser-Desorptions-/Ionisations-Massenspektrometern
verbunden ist. Eine Vielzahl von Massenspektrometersystemen weisen
eine einfache Konstruktion und eine kompakte Bauweise auf und sind
transportierbar, so dass diese an Ort und Stelle verwendet werden
können.
Mit derartigen portablen Systemen kann ein erfindungsgemäßes, auf
DIOS basierendes Sample- und Analyse-Verfahren vollständig außerhalb
der Laborumgebung durchgeführt
werden. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wer den Proben auf wegwerfbare DIOS-Einwegtargets adsorbiert
und sodann für
eine Analyse in die Laborumgebung zurückgebracht.
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Da
die Erfindung ein DIOS-System verwendet, das auf einer Laser-Desorptions-/Ionisations-Time-of-Flight-Massenspektrometrie
basiert, stellt eine Ausführungsform
der Erfindung ein kompaktes, einfaches und einfach zu verwendendes
System bereit, das ideal für
die portable Luftüberwachung
geeignet ist. Das durch die Erfindung bereitgestellte System erfordert
nicht die Verwendung von Edelgasen (wie beispielsweise Helium für einen
GC- oder Wasserstoff für
einen FID-Detektor) und ist mit dem Hintergedanken eines niedrigen Energieverbrauchs
entwickelt worden, da dieses keine Hochleistungsheizelemente benötigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der zu bestimmenden physikalischen Eigenschaft
um die Masse und ein Verfahren zum Bestimmen einer physikalischen
Eigenschaft eines Analyten-Ions analysiert das Masse-Ladungs-Verhältnis (m/z)
des Analyten-Ions oder eines Ionenfragments mittels massenspektrometrischer
Techniken. Gleichermaßen
können
erfindungsgemäße Verfahren
einen Schritt des Analysierens umfassen, wobei es sich in einigen
Ausführungsformen
um die Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses (m/z) des Analyten-Ions
oder des Ionenfragments durch massenspektrometrische Techniken handelt.
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Der
Analyseschritt umfasst das Bestimmen oder Messen einer physikalischen
Eigenschaft des Analyten; vorzugsweise ist der Analyseschritt quantitativ.
Bei bestimmten Ausführungsformen
wird die quantitative Analyse unter Bezug auf einen internen Standard
durchgeführt.
Die physikalische Eigenschaft ist das Masse-Ladungs-Verhältnis eines
Ions, das durch die Ionisation des Analyten erzeugt wird, wie dies
mittels einer massenspektrometrischen Technik gemessen wird. Bei
bestimmten Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Ion, das durch Ionisation des Analyten erzeugt
wird, um ein Molekular-Ion des Analyten. Der Begriff "Molekular-Ion", wie dieser hierin
verwendet wird, umfasst, ist jedoch nicht beschränkt auf protonierte Spezien,
deprotonierte Spezien, molekulare Ionen-Addukte (z.B. Alkalimetall-Addukte,
wie beispielsweise Natrium-, Kalium- und Lithium-Addukte) usw. Bei
anderen Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Ion, das durch die Ionisation des Analyten
erzeugt wird, um ein Fragment-Ion des Analyten.
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Der
Massenanalysator, der bei der massenspektrometrischen Technik verwendet
wird, kann ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus: Orthogonal Time-of-flight-Massenanalysator,
Ionenfalle, z.B. dreidimensionale Ionenfalle (z.B. Finnegan LCQ
Deca XP MAX®,
erhältlich
von der Firma Thermo Electron Corporation, Woburn, MA), lineare
Ionenfalle (z.B. Finnegan LTQ®, erhältlich von der Firma Thermo
Finnegan Corporation, Woburn, MA, sowie Q TRAP® und
4000 Q TRAP® LC/MS/MS-Systeme,
erhältlich
von der Firma Applera Corporation, Norwalk, CT) Single Quadrupol,
Triple Quadrupol, Fourier-Transform-MS, Magnetic Sector, Quadrupol-TOF-Hybrid
oder Time-of-flight/Time-of-flight-Tandem, Ionenmobilität-Massenspektrometer und
Hybridkombinationen davon. Ferner kann das Massenspektrometer entweder
in einem positiven oder in einem negativen Modus verwendet werden;
beispielsweise kann das poröse
Halbleitersubstrat hinsichtlich der Erdung entweder positiv oder
negativ sein.
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Die
Erfindung umfasst ferner die Vorrichtungen, die in den hierin beschriebenen
Verfahren verwendet werden. Daher betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum aktiven Sampeln eines Gases und zum Lenken desselben Gases auf
ein poröses,
lichtabsorbierendes Halbleitersubstrat, wobei die Vorrichtung eine
Gasleitung umfasst, die ein Einlassende und ein Auslassende aufweist;
eine Düse,
die ein Einlassende und ein Auslassende aufweist, wobei das Leitungsauslassende
und das Düseneinlassende
fluidisch in Verbindung stehen, wobei die Düse dazu geeignet ist, ein Gas
von dem Leitungsauslassende durch die Düse und auf ein poröses, lichtabsorbierendes
Halbleitersubstrat zu lenken; sowie eine Pumpe zum Einbringen des
Gases durch das Leitungseinlassende und zum Befördern des Gases durch das Düsenauslassende.
Die Pumpe kann zwischen dem Leitungsauslassende und dem Düseneinlassende
angeordnet sein und fluidisch mit diesen verbunden sein. Gleichermaßen kann
die Pumpe an dem Leitungseinlassende angeordnet sein, um das Gas
durch das Leitungseinlassende und durch das Düsenauslassende zu befördern. In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Pumpe ferner eine Röhre
mit einem Einlassende und einem Auslassende, wobei das Röhreneinlassende
fluidisch mit der Pumpe verbunden ist und das Röhrenauslassende relativ zu
dem Leitungseinlassende positioniert ist, um Gas, das durch die
Röhre gepumpt
wird, in das Leitungseinlassende einzubringen. Außerdem kann
die Vorrichtung ferner ein poröses,
lichtabsorbierendes Halbleitersubstrat umfassen, wobei das Halbleitersubstrat
relativ zu dem Düsenauslassende
derart angeordnet ist, dass das Gas, das durch das Düsenauslassende
gefördert
wird, auf das Halbleitersubstrat gelenkt wird. In eini gen Fällen ist
das Halbleitersubstrat in einem Gefäß abgedichtet, das dafür geeignet
ist, das Gas über
eine Pumpe aufzunehmen.
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Die
Erfindung umfasst ferner Vorrichtungen für ein passives Sampeln eines
Gases, umfassend eine obere Abdeckung mit einer Vielzahl von parallelen
Wänden,
die von der oberen Abdeckung nach unten abstehen und eine Reihe
von Kanälen
ausbilden; eine untere Platte mit einer Vielzahl von parallelen
Wänden,
die von der unteren Platte nach oben abstehen und eine Vielzahl
von Kanälen
ausbilden; und eine Oberfläche
eines porösen,
lichtabsorbierenden Halbleitersubstrats, das an einem distalen Ende
der unteren Platte angeordnet ist, wobei die Oberfläche der
oberen Abdeckung zugewandt ist, wobei die obere Platte und die untere
Platte voneinander beabstandet sind, so dass die jeweiligen parallelen
Wände ineinander
greifen, um somit eine Reihe von Blenden auszubilden, die es ermöglichen,
dass Gas zu dem distalen Ende der unteren Platte strömt und die
Oberfläche
berührt,
optional mit einer Schutzabdeckung, die nicht bedeutend den Gasfluss
stört.
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Bestimmte
illustrative Ausführungsformen
der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 beschrieben. 1 zeigt
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
zum direkten Sampeln von Umgebungsluft auf einem DIOS-Chip. Umgebungsluft
wird in das Einlassende des Gaseinlasses 1 durch die Wirkung
einer Pumpe 3 eingebracht. Das Einlassende der Pumpe 3 steht
in fluider Kommunikation mit dem Auslassende des Gaseinlasses 1 über den
Schlauch 2. Das Auslassende der Pumpe 3 steht
in fluider Kommunikation mit dem Einlassende der Düse 4 über den
Schlauch 2a. Die Pumpe 3 fördert sodann die Umgebungsluft durch
die Röhre 2a und
durch das Auslassende der Düse 4.
Ein DIOS-Chip 5 mit einer porösen Silizium-Oberfläche (die
durch ein photochemisches Ätzen
des Chips erzeugt wird) wird relativ zu dem Auslassende der Düse 4 positioniert,
so dass die Umgebungsluft, die durch die Düse gepumpt wird, auf die poröse Silizium-Oberfläche des
DIOS-Chips 5 gelenkt bzw. geleitet wird, wobei es den Komponenten
in der Luft ermöglicht wird,
absorbiert zu werden und auf der porösen Silizium-Oberfläche konzentriert
zu werden.
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2 zeigt
eine andere Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
zum direkten Sampeln von Umgebungsluft auf einem DIOS-Chip. Gemäß des "Mitführungs"-Ansatzes, der in 2 gezeigt
wird, ist das Auslassende des Gaseinlasses 3 direkt und
fluidisch mit dem Einlassende der Düse 5 über den Schlauch 4 verbunden.
Das Auslassende der Pumpe 2 steht in fluider Kommunikation
mit dem Einlassende der J-Röhre 1.
Das J-förmige
Auslassende der J-Röhre
ist in der Nähe
des Einlassendes des Gaseinlasses 3 angeordnet, so dass
Umgebungsluft in das Einlassende des Gaseinlasses 3 durch
die Verbindungsröhre 4 und durch
die Düse 5 gepumpt
wird. Wiederum ist ein DIOS-Chip 6 mit einer porösen Silizium-Oberfläche (die durch
ein photochemisches Ätzen
des Chips erzeugt wird) relativ zu dem Auslassende der Düse 5 derart
angeordnet, dass die Umgebungsluft, die durch die Düse gepumpt
wird, auf die poröse
Silizium-Oberfläche
des DIOS-Chips 6 gelenkt wird, um somit zu ermöglichen,
dass Komponenten in der Luft auf der porösen Silizium-Oberfläche adsorbiert
werden.
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3 zeigt
eine Vorrichtung zum passiven Sampeln von Umgebungsluft gemäß der Erfindung.
In dieser Ausführungsform
ist ein DIOS-Chip 1 mit einer Vielzahl von nach oben abstehenden
Wänden
bereitgestellt, um eine Vielzahl von U-förmigen Kanälen auszubilden. Am distalen
Ende des DIOS-Chips befindet sich eine poröse Silizium-Oberfläche, die
auf den DIOS-Chip enthalten ist. Eine Abdeckung 3 ist mit
einer Vielzahl von nach unten abstehenden Wänden bereitgestellt, um eine
Vielzahl von U-förmigen
Kanälen
auszubilden. Die Abdeckung 3 ist über dem DIOS-Chip 1 positioniert,
so dass die am weitesten außenstehende,
nach unten abstehende Wand der Abdeckung an die poröse Silizium-Oberfläche angrenzt
und die Oberfläche
des DIOS-Chips berührt,
jedoch nicht die poröse
Silizium-Oberfläche
berührt.
Die andere gegenüberliegende,
am weitesten außen
liegende, nach unten abstehende Wand sowie die übrigen nach unten abstehenden
Wände weisen
eine derartige Länge
auf, dass diese nicht die Oberfläche
des DIOS-Chips berühren
und somit einen Raum für
eine Luftströmung
zwischen den Enden dieser Wände
und der Oberfläche
des DIOS-Chips freihalten. Die Abdeckung 3 ist ebenso relativ
zum DIOS-Chip 1 derart positioniert, dass die nach oben
abstehenden Wände
des DIOS-Chips und
die nach unten abstehenden Wände
der Abdeckung 3 ineinander greifen, wodurch eine Blendenstruktur
erzeugt wird, die es erlaubt, dass Umgebungsluft sich durch die
Blenden bewegt und in Berührung
mit der porösen
Silizium-Oberfläche
am distalen Ende des DIOS-Chips 1 kommt.
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4 zeigt
einen DIOS-Chip 1, auf dem unter Verwendung einer der in
den 1 bis 3 dargestellten Vorrichtungen
Komponenten der Umgebungsluft adsorbiert worden sind. Der DIOS-Chip
ist auf einer Proben-Target-Platte 2 angebracht und einem
Laserpuls 3 ausgesetzt, der die Komponenten vom DIOS-Chip desorbiert
und ionisiert.
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Die
Gas-Sample-Vorrichtungen gemäß der Erfindung
können
entweder mit einem Online- oder einem Offline-Laser-Desorptions-/Ionisations-Massenspektrometer
verbunden werden. Die Vorrichtung (und die entsprechenden Verfahren)
können
somit entweder mit einem Online- oder einem Offline-Laser-Desorptions-/Ionisations-Massenspektrometer
verbunden werden oder das Massenspektrometer ist transportfähig, miniaturisiert
oder für
eine mobile Verwendung geeignet. Für eine bequeme mobile Analyse
kann das poröse
lichtabsorbierende Halbleitersubstrat wegwerfbar sein oder das poröse lichtabsorbierende
Halbleitersubstrat kann dazu verwendet werden, einen Analyten außerhalb
des Labors zu sammeln, und sodann für eine Analyse in die Laborumgebung
zurückgebracht
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum
Bereitstellen eines ionisierten Analyten für die Analyse. Die Vorrichtung
weist ein Halbleitersubstrat auf. Die Vorrichtung weist ferner eine
Strahlungsquelle auf oder ist dazu geeignet, eine strahlungsemittierende
Vorrichtung aufzunehmen. Wenn die Strahlungsquelle das Halbleitersubstrat
bei einem verminderten Druck bestrahlt und ein Analyt auf dem Substrat
adsorbiert wird, dann kann die Bestrahlung die Desorption und die
Ionisation des Analyten für
eine Analyse bewirken.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Erfindung eine "Beutelsample"-Vorrichtung (z.B.
Supelco Modell-Nr.: 1060, 1062 oder 1063, Bellefonte, Pennsylvania,
USA), wobei ein DIOS-Chip in einem Beutel angeordnet wird und sodann
ein Vakuum innerhalb eines umgebenden Containers erzeugt wird, der
die zu sampelnde Luft in den Beutel zieht, wobei die Luft niemals
mit der Luftpumpe selbst in Berührung
kommt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das mit einem Analyten beladene Halbleitersubstrat
vor der Bestrahlung einem verminderten Druck ausgesetzt. Der verminderte
Druck kann je nach der erwünschten
Empfindlichkeit bedeutend variieren. Drücke von ungefähr 10–6 Torr
bis 10–7 Torr
sind bei zahlreichen Arten von Massenspektrometern typisch. Weniger
verminderte Drücke
können
verwendet werden, und zwar bis zu 10–2 Torr,
obgleich dies vermutlich zu einer verminderten Empfindlichkeit führt, da
der Druck ansteigt (ein höherer
Druck ist im Quellenbereich eines Orthogonal-TOF-Instruments wünschenswert,
um eine Stoßkühlung/Fokussierung
von Ionen vor deren Einbringen in den TOF-Massenanalysator bereitzustellen). Auf
der anderen Seite können
beispielsweise bei einem Axial-TOF-Massenanalysator
weniger verminderte Drücke
vorteilhaft hinsichtlich der Empfindlichkeit sein und Drücke von
bis zu 10–11 Torr
sind möglich.
Die Empfindlichkeitsverbesserungen, die durch die Verwendung von
extrem verminderten Drücken
realisiert werden, rechtfertigen jedoch meistens nicht die Schwierigkeit
und die Kosten der Verwendung zusätzlicher oder größerer Vakuumpumpen.
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Die
vorliegende Erfindung ist nützlich
beim Überwachen
von Gasen, um zu detektieren, ob diese verschiedene gasförmige Spezien
enthalten, und zum Detektieren und Identifizieren zahlreicher Bestandteile
eines zu überwachenden
Gases. Die vorliegende Erfindung ist ideal dafür geeignet, Schadstoffe der
Luft (z.B. Amine, Stickstoffheterozyklen, usw.), Arzneimittel, die
missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen, Mittel zur chemischen Kriegsführung (z.B.
Organophosphor, Organoarsen), Explosivstoffe usw. zu überwachen.
Die Erfindung kann ferner zur Luftüberwachung bei der Prozessqualitätssicherstellung
und der Qualitätskontrolle,
für Diagnosezwecke
(z.B. Autoabgase) sowie von Verunreinigungen (z.B. Komponenten im
Zigarettenrauch, Formaldehyd beim "kranken Gebäudesyndrom" usw.) verwendet werden. Andere Anwendungen
umfassen das Überwachen
von Arbeitsabläufen,
das Überwachen
der Umwelt und die Analyse von Motorenabgasen. Eine noch weitere
Anwendung besteht in dem Überwachen
von gefährlichen
Abfällen, die
aus Mülldeponien
entweichen, und zwar privaten, industriellen, kommerziellen und
militärischen
Ursprungs.
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Detektierbare
Analyten umfassen beispielsweise Analyten, die bei der Herstellung
von Nahrungsmitteln, Industriemitteln oder chemischen Produkten
erzeugt werden. Beispiele für
solche Analyten umfassen Nahrungsmittelzusätze (z.B. Quellmittel, Vitamine,
Farbstoffe oder Geschmacksstoffe), Agrochemikalien (wie beispielsweise
Pestizide, Insektizide, Herbizide und Düngerstoffe), Tenside (z.B.
Natriumdodecylsulfat), Klebstoffe (z.B. Isocyanatklebstoffe), Harze
(z.B. Holzharze und Epoxyharze), organische Schadstoffe und Prozesschemikalien
(z.B. Chemikalien, die in Wassersystemen verwendet werden), wie
beispielsweise flockende Polymere, Biozide, Korrosionsinhibitoren,
Kesselsteingegenmittel (anti-scalants), Lösungsmittel und daraus erzeugte
Verbindungen.
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Die
Erfindung ist sehr gut für
die Verwendung bei der Prozesskontrolle und Umweltüberwachungsanwendungen
geeignet. Beispiele für
Umweltschadstoffe, die gemäß der Erfindung
analysiert werden können, umfassen
beispielsweise Pestizide, PCB-Stoffe und Dioxine. Die Verfahren
gemäß der Erfindung
können ebenso
bei der Detektion und der Analyse von polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen (polycyclic aromatic hydrocarbons, PAHs) verwendet
werden, die bekanntermaßen
karzinogen oder mutagen sind, einschließlich Pyren, Benz(a)anthrazen,
Chrysen, Benzo(a)pyren, Benzo(b)fluoranthen, Benzo(k)fluoranthen, Benzo(g,h,i)perylen,
Dibenz(a,h)anthrazen, Anthrazen, Phenanthren, Acenaphthen, Acenaphthylen,
Benzo(e)pyren, Fluoranthen, Fluoren, Ideno(1,2,3-cd)pyren, Naphthalen,
Perylen und Coronen. Der Fachmann erkennt, dass die vorliegende
Erfindung am vorteilhaftesten auf die Analyse der Verbindungen angewendet
werden kann, die am leichtesten ionisiert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung kann bei der Detektion von Arzneimitteln,
die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. "unerlaubten
Drogen" oder "Straßendrogen", einschließlich gesetzwidriger
oder illegaler Drogen, verwendet werden. Arzneimittel, die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen werden hauptsächlich zum Zwecke der Entspannung
oder zur Befriedigung einer Abhängigkeit
verwendet, und werden oftmals selbst verabreicht oder ohne die Voraussicht
eines kompetenten Gesundheitspflegers verabreicht. Arzneimittel,
die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen umfassen ebenso therapeutische Arzneimittel,
die ein großes
Potential für
eine Abhängigkeit
oder einen Missbrauch aufweisen, wie beispielsweise Steroide, Sedative,
Antidepressionsmittel und andere stimmungsändernde Medikamente. Arzneimittel,
die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen können
verschrieben werden, jedoch zu Missbrauch und zu einer Abhängigkeit
führen.
Beispiele für
Arzneimittel, die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen umfassen Diuretika (z.B. Acetazolamid, Amilond,
Bendroflumethiazid, Bumetanid, Canrenon, Chlormerodrin, Chlorthalidon,
Diclofenamid, Ethacrynsäure, Furosemid,
Hydrochlorthiazid, Mersalyl, Spironolakton, und Triamteren), narkotische
Analgetika (z.B. Alphaprodin, Anileridin, Suprenorphin, Codein,
Dextromoramid, Dextropropoxyphen, Diamorphin, Dihydrocodein, Dipipanon,
Ethoheptazin, Ethylmorphin, Levorphanol, Methadon, Morphin, Nalbuphin,
Pentazocin, Pethidin, Phenazocin, und Trimeperidin) und β-Blocker
(z.B. Acebutolol, Alprenolol, Atenolol, Labetalol, Metoprolol, Nadolol,
Oxprenolol, Propanolol und Sotalol). Beispiele für Arzneimittel, die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen umfassen außerdem Stimulanzien (z.B. Amfepramon,
Amphetamin, Amphetaminil, Amiphenazol, Benzphetamin, Benzoylecgonin,
Caffein, Cathin, Chlorphentermin, Clobenzorex, Clorprenalin, Kokain,
Cotinin, Cropropamid, Crotethamid, Dimethamphetamin, Ephedrin, Etafedrin,
Ethamivan, Etilamphetamin, Fencamfamin, Fenethyllin, Fenproporex,
Furfenorex, Mefenorex, Methamphetamin, Methoxyphenamin, Methylphedrin,
Methylendioxymethamphetamin, Methylphenidat, Morazon, Nikotinnikethamid, Pemolin,
Pentetrazol, Phendimetrazin, Phenmetrazin, Phentermin, Phenylpropanolamin,
Pipradrol, Prolintan, Propylhexedrin, Pyrovaleron, Strychnin und
Theophyllin). Weitere Beispiele für Arzneimittel, die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogen umfassen Halluzinogene (z.B. Lysergsäurediethylamid,
Meskalin, Phencyclidin, Ketamin, Dimethoxymethylamphetamin, Tetrahydrocannabinol,
Marihuana, Methylendioxymethamphetamin), Beruhigungsmittel (z.B.
Chloralhydrat, Glutethimid, Meprobamat und Methaqualon) und anabolische
Steroide (z.B. Bolasteron, Boldenon, Clostebol, Dehydromethyltestosteron,
Fluoxymesteron, Mesterolon, Methandienon, Methandrostenolon, Methenolon,
Methyltestosteron, Nandrolon, Norethandrolon, Oxandrolon, Oxymesteron,
Oxymetholon, Stanozolol, und Testosteron). Weitere Beispiele für Arzneimittel,
die missbräuchlich
verwendet werden können,
bzw. unerlaubte Drogenumfassen Opiate (z.B. Heroin, Morphin, Methandon,
Meperidin, Codein, Propoxyphen und Acetylmorphin), Barbiturate (z.B.
Amobarbital, Pentobarbital, Secobarbital, Phenobarbital, Butalbital
und Butabartial), Benzodiazepine (z.B. Diazepam, Clorazepat, Chlordiazepoxid,
Oxazepam, Flurazepam, Lorazepam, Alprazolam und Triazolam), Antipsychotika – Antidepressionsmittel
(z.B. Chlorpomazink, Trazodon, Haloperidol, Amoxapin, Lithiumcarbonat,
Doxepin, Imipramin und Amitriptylin) sowie Analgetika (z.B. Acetylsalicylsäure, Acetaminophen,
Ibuprofen, Diflunisal und Phenylbutazon).
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In
einigen Fällen
kann die Erfindung außerdem
bei der Detektion und der Messung von therapeutischen Arzneimitteln
angewendet werden. Ein "therapeutischer
Arzneimittel"-Analyt
ist üblicherweise
ein Arzneimittel oder ein Medikament, das für einen rechtmäßigen oder
medizinisch genehmigten therapeutischen oder diagnostischen Zweck
verabreicht wird. Therapeutische Arzneimittel können in der Drogerie oder mittels Verschreibung
erhalten werden. Beispiele für
therapeutische Arzneimittel umfassen Adrenalin-absonderndes Mittel
bzw. Sympathomimetikum, ein Anthelmintikum, ein Anti-Akne-Mittel,
ein Anti-Sympathomimetikum, ein Antiallergikum, ein Amöbenmittel,
ein Antiandrogen, eine antianämische
Substanz, ein Antianginal, ein Anti-Angstgefühl-Mittel, ein antiarthritisches
Mittel, ein antiasthmatisches Mittel, ein Antiatherosklerosemittel,
ein antibakterielles Mittel, ein anticholelithisches Mittel, ein
anticholelithogenisches Mittel, ein anticholinergisches Mittel,
ein Antikoagulanzmittel, ein Antikonvulsantmittel, ein Antidepressionsmittel,
ein Antidiabetikum, ein Antidiarrhömittel, ein antidiuretisches
Mittel, ein Gegenmittel, ein antiemetisches Mittel, ein antiepileptisches
Mittel, ein Antiöstrogenmittel,
ein antifibrinolytisches Mittel, ein antifungales Mittel, ein Antiglaucommittel,
ein antihemophilisches Mittel, ein antihemorrhagisches Mittel, ein
antihistamines Mittel, ein antihyperlipidemisches Mittel, ein antihyperlipoproteinemisches
Mittel, ein antihypertensives Mittel, ein Antiinfektionsmittel,
ein antiinflammatorisches Mittel, ein antimalariales Mittel, ein
antimikrobiales Mittel, ein Antimigränemittel, ein antimitotisches
Mittel, ein antimycotisches Mittel, ein Antiübelkeitsmittel, ein antineoplastisches
Mittel, ein antineutropenisches Mittel, ein antiobessionales Mittel,
ein antiparasitisches Mittel, ein Antiparkinsonmittel, ein Antiperestaltikmittel,
ein antipneumocystisches Mittel, ein antiproliferatives Mittel,
ein antiprotozoales Mittel, ein antipruritisches Mittel, ein antipsychotisches
Mittel, ein antirheumatisches Mittel, ein antischistosomales Mittel,
ein antiseborrheisches Mittel, ein antisekretorisches Mittel, ein
antispasmodisches Mittel, ein antithrombotisches Mittel, ein antitussives
Mittel, ein antiulceratives Mittel, ein antiurolithisches Mittel
und antivirale Mittel.
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Weitere
Beispiele für
therapeutische Arzneimittel umfassen adrenokortikale Steroide, adrenokortikale Zügler, Alkoholabwehrmittel,
Aldosteron-Antagonisten, Nukleinsäuren, Ammoniumentgifter, anabolische
Steroide, analeptische Mittel, Analgetika (z.B. Lidocain), Androgene,
Anästhetika,
Anoretika, Appetitzügler,
Therapiemittel für
bösartige
Prostatahyperplasie, Blutglukoseregulatoren, Knochenresorptionsinhibitoren,
Bronchiodilatatoren, carbonische Anhydraseinhibitoren, Herzberuhigungsmittel,
Herzschutzmittel, Herzstärkungsmittel,
kardiovaskuläre
Mittel, cholinergische Agonisten und Antagonisten, Cholinesterasedeaktivatoren
oder Inhibitoren, coccidiostatische Mittel, Wahrnehmungshilfsstoffe
und -Förderer,
Beruhigungsmittel, diagnostische Hilfen und Kontrastmittel, Diuretika,
dopaminergische Mittel, Ectoparasitiziden, Emetika, Enzyminhibitoren
und Östrogen.
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Eine
Bezugnahme auf Analyten, die Arzneimittel sind, ist ebenso dazu
gedacht, zahlreiche Metaboliten und Derivate der ursprünglichen
Arzneimittel zu enthalten, wobei es sich oftmals um die primären Substanzen
handelt, die aufgrund des raschen Stoffwechsels eines Arzneimittels
in dem Körper
entdeckt werden. Vorzugsweise sind derartige Analyten flüchtig oder
werden beispielsweise beim Ausatmen einer Person gefunden, von der
man weiß oder
die man verdächtigt,
dieses bestimmte Arzneimittel zu verwenden.
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Ein
Analyt gemäß der vorliegenden
Erfindung kann außerdem
ein Umweltgift, ein industrieller Schadstoff, eine industrielle
Chemikalie oder ein anderer Schadstoff (z.B. Amine, Stickstoffheterozyklen,
usw.) sein. Analyten können
außerdem
ein Mittel zur chemischen Kriegsführung sein (z.B. Organophosphor
und organoarsenische Verbindungen). Eine noch weitere Anwendung
der Erfindung ist das Überwachen
gefährlicher
Abfälle
in der Luft, die aus privaten, industriellen, kommerziellen und
militärischen
Mülldeponien
entweichen.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird weiter durch das nachstehende Beispiel illustriert,
das nicht limitierend ausgelegt werden sollte.
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Detektion von Nikotin
in Zigarettenrauch
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Eine
angezündete
Zigarette wurde in einem Glashalter angebracht (ein kurzes Stück Glas,
das von einer Wegwerfpipette abgeschnitten worden ist) und mittels
inerten Kunststoffröhren
mit dem Seitenarm eines Erlenmeyerkolbens verbunden. Ein Gummistopper
wurde in das obere Ende des Erlenmeyerkolbens eingebracht, durch
den eine wegwerfbare Glaspipette eingebracht worden ist. Das Ende
der Pipette, das aus dem Kolben herausragt, wurde mit einer Membran-Pumpe
verbunden, um somit ein geschlossenes System auszubilden, das sich
von der brennenden Zigarette über
die Kammer des Kolbens und schließlich zu der Pumpe erstreckt.
Die Pumpe wurde aktiviert, um Rauch von der Zigarette in die Kammer
zu saugen. Nachdem ausreichend Rauch gesammelt worden ist, ist die
Pumpe abgekoppelt worden und durch eine Quelle komprimierter Luft
ausgetauscht worden und die Zigarette und der Halter sind durch
eine wegwerfbare Glaspipette ersetzt worden. Der Gasfluss durch
das System wurde umgekehrt und der eingefangene Rauch wurde unter
Druck aus dem Kolben ausgestoßen.
Der Rauch wurde auf einen DIOS-Chip über das verjüngte Ende
der Pipette geleitet, so dass individuelle Flecken von adsorbiertem
Material ausgebildet worden sind. Die Flecken wurden sodann mittels
Massenspektrometrie (TOF LD+) analysiert und ein starkes Nikotinsignal
war bei m/z = 162 eindeutig erkennbar. Das Spektrum ist nachstehend
gezeigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung, ein System und dazugehörige Verfahren
bereit, um aktiv oder passiv Luft zu sampeln, indem diese auf die
Oberfläche
eines porösen
lichtabsorbierenden Halbleiters geleitet wird, beispielsweise auf
einen Chip zur Desorption/Ionisation auf porösem Silizium ("DIOS"-Chip). Nach der
Adsorption eines Analyten kann die Oberfläche direkt mittels Laser-Desorptions-/Ionisations-Time-of-flight-Massenspektrometrie
analysiert werden. Da der Prozess der Laser-Desorption/-Ionisation
und die anschließende
Massendetektion keine erhöhten
Temperaturen erfordert, wird eine thermale Zersetzung von Analyten
vermieden.