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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung für
den Nachweis von organischen Spurenbestandteilen auf Oberflächen,
wie sie u. a. für Sprengstoff- oder Drogennachweise z.
B. in Kleidung, Gepäck, Gebäuden, Fahrzeugen und
Containern oder zur Bodenuntersuchungen und Altlastenerkennung nutzbar
sind, gemäß des ersten bzw. des achtzehnten Patentanspruchs.
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Bei
Nachweisen der vorgenannten Art werden im Rahmen alle oder ein Teil
der Spurenbestandteile, die auf einer Oberflächen adsorbiert
sind, stichprobenweise von dieser desorbiert, ionisiert und einem
anschließenden Nachweis in einem Massensprektrometer zugeführt.
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Aus
der
US 6.797.944 ist
ein Verfahren zur Laserdesorption bekannt, bei dem Substanzen durch Einwirkung
eines gepulsten Infrarotlichts von einer Oberfläche zur
Weiterleitung zu einem chemischen Analysesystem, wie z. B. ein Massenspektrometer molekular
oder atomar desorbiert werden. Durch die Pulslänge und
Pulswiederholungsrate lassen sich bestimmte Substanzen selektiv
desorbieren.
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Massenspektrometer
sind für die Analyse von chemischen Substanzen aus Gasen
oder aus Stäuben in verschiedenen Bauformen hinlänglich
bekannt.
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Ein
Nachweis von nur geringen Substanzkonzentrationen erfordert jedoch
längere Messzeiten, oftmals im Rahmen nachgeschalteter
massenspektrometrischer off-line Untersuchungen. Bei einer Spurensicherung
z. B. bei Sprengstoffen oder Drogen im Rahmen von Routinekontrollen
ist dies jedoch oftmals nicht möglich, sodass schnellere,
aber meist unempfindlichere Verfahren mit kürzeren Messzeiten zum
Einsatz kommen, mit der Einschrän kung, dass bestimmte Substanzen
mit sehr geringen Konzentrationen nicht mehr zuverlässig
erkannt werden können.
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Davon
ausgehend liegt die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und
eine Vorrichtung für den Nachweis von organischen Spurenbestandteilen auf
Oberflächen vorzuschlagen, das sich gegenüber dem
Stand der Technik durch ein signifikant erhöhtes Auflösungsvermögen
in der Nachweisgrenze sowie in der Selektivität auszeichnet.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren und einer Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 bzw. 18 gelöst. Die auf diese rückbezogenen
Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen wieder.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren für den Nachweis von organischen
Spurenbestandteilen auf Oberflächen eines Trägerstoffes
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Das
Analyseverfahren besteht aus den Verfahrensschritten Laserdesorption,
Ionisation und massenspektrometrischem Nachweis sowie vorzugsweise
auch aus mindestens einer Anreicherung von Molekülen und/oder
Ionen der Spurenbestandteile.
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Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung umfasst eine Laserdesorption
bei Atmosphärendruck, womit eine zeitintensive und aufwendige
Verfahrensführung mit Teilschritten im Vakuum vermieden
wird. Ein grundsätzlicher Nachteil einer Laserdesorption gegenüber
einer Durchführung im Vakuum ist z. B. eine vermehrte Einmischung
von zusätzlichen, nicht der Zielsubstanz zugehörigen
Substanzen aus Umgebungseinflüssen, die üblicherweise
Vakuumdesorptionen erforderlich machen, im Rahmen von bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung durch die Anreicherungen überkompensiert
werden. Ein derartiges Verfahren zeichnet sich damit vorteilhaft durch
ein signifikant erhöhtes Auflösungsvermögen in
der Nachweisgrenze sowie in der Selektivität aus und ermöglicht
oder begünstigt damit die vorgenannten Routinekontrollen
insbesondere von Drogen und Sprengstoff.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung liegt in der Photoionisierung, d.
h. eine sog. weiche Ionisierung ohne Zersetzung der Moleküle
für den spektrometrischen Nachweis. Damit verbleiben die
ionisierten Moleküle in ihrer Zusammensetzung unverändert und
sind damit in einem Wechselfeld z. B. einer Ionenfalle selektiv
anreicherbar.
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Die
Anreicherungen sind online, d. h. zeitlich zusammenhängend
und/oder offline, d. h. mit zeitlicher Unterbrechung zu den anderen
Verfahrensschritten der durchführbar. Sie kennzeichnen
sich vorzugsweise durch eine selektive Anreicherung von Molekülen
der Zielsubstanz und ermöglichen in vorteilhafter Weise
eine selektive und empfindlichere Erfassung von Spurenbestandteilen
der Zielsubstanz und folglich geringere Nachweisgrenzen und/oder kürzere
Messzeiten für eine Erfassung.
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Eine
erste on-line Anreicherung erfolgt beispielsweise über
ein Ansaugen von Luft mit den Spurenbestandteilen über
eine Oberfläche eines Sorbenten, vorzugsweise eines Adsorbentien.
Eine Anreicherung erfolgt dann durch Physikalisch/chemische Sorption
von Molekülen der Spurenbestandteile als Analyten an der
Oberfläche, wobei eine Selektivität durch Auswahl
bestimmter Adsorbenten möglich ist. Als geeignete Adsorbentien
kommen alle in der Gaschromatograpie etablierten feste Trennphasen
wie z. B. Polystyrol oder verschiedene substituierte Polysiloxane
in Frage. Sind die Moleküle partikelgebundene Analyten,
erfolgt eine Anreicherung durch Impaktion der Trägerpartikel
mit den Molekülen auf der Oberfläche.
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Dagegen
erfolgt eine offline Anreicherung der Moleküle vorzugsweise
als Wischprobe, angereichert auf Oberflächen beispielsweise
eines Wischpads oder eines anderen aufwischenden Mediums oder Gewebes
eines mit guten, ggf. adhäsiven Eigenschaften für
die Moleküle oder Trägerpartikel für die
Moleküle (z. B. elektrostatisch unterstützt).
Alternativ erfolgt eine Anreicherung von Spurenbestandteilen direkt
auf Oberflächen mit ausgeprägten Sorptionseigenschaften
wie z. B. Filtermedien (Schwebstofffilter), Kunststoffoberflächen
(z. B. Kunststoffkoffer, Fahrzeugverkleidungen, Reifen) und/oder
Lackschichten (z. B. auf Container). In jeden Fall erfolgt die genannte
offline Anreicherung auf der Oberfläche unabhängig
von nachgeschalteten Verfahrensschritten.
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Die
genannte Oberfläche ist Teil eines Trägermaterials
und dient der Anreicherung der Spurenbestandteile durch Adhäsion
aus einer Umgebung. Im Rahmen einer ersten Ausführungsform
wird das Trägermaterial durch ein Filtermedium (Oberfläche eine
Impaktionsfläche oder ein Filtermedium für luftgetragene
Aerosole) oder einem anderem Gewebe wie ein Wischpad gebildet. Alternativ
besteht die Oberfläche aus einem organischen Polymer, an
der sich die Moleküle aktiv oder passiv anheften. Dabei fördern
selektive Adhäsionseigenschaften des eingesetzten Polymers
zu bestimmten Substanzen ihre Vortrennung und selektive Anreicherung
auf der Oberfläche in vorteilhafter Weise.
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In
einem ersten Schritt werden die auf der vorgenannten Oberfläche
angereicherten und zu detektierenden Moleküle der Spurenbestandteile
mittels eines Laserlichts selektiv oder in einem Molekülmix
integral desorbiert. Wesentlich ist die Durchführung der
Laserdesorption bei Atmosphärendruck, d. h. in vorteilhafter
Weise ohne eine vorherige aufwendige und zeitintensive Evakuierung
der Proben.
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Die
Desorption unter Atmosphärendruck ist nur möglich,
da Desorption und Ionisation räumlich und zeitlich getrennt
erfolgen. Wesentlich ist, dass die desorbierten Moleküle
erst nach der Desorption in ein Vakuum vorzugweise einer Ionenfalle überführt und
im Vakkum auch ionisiert werden. Im Gegensatz hierzu müssen
die herkömmlichen Einschrittverfahren wie die Laser-Desorption-Ionisation
(LDI) oder Matrix-Induced-Laser-Desorption-Ionisation (MALDI) im
Hochvakuum durchgeführt werden, um eine Weiterleitung der
Ionen in das Massenspektrometer zu ermöglichen.
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Durch
eine Optimierung der Laserenergie und Auswahl geeigneter Wellenlange
(z. B. 10,7 μm, CO2 Laser, 50 ns
Pulse, 10 mJ/Puls) werden die Moleküle (Analyten) explosionsartig
in die Gasphase überführt. Dieses soll ohne Ionisierung
(kein LDI/MALDI), ohne nennenswerte Zersetzung der Moleküle
(keine Plasmabildung) und ohne massive Zerstörung der Oberfläche
erfolgen. Ziel ist eine maximale Anzahl an desorbierten, aber nicht
ionisierten und/oder zersetzten Molekülen der Zielsubstanz
für eine Weiterleitung an einen Nachweis. Zersetzte und/oder
ionisierte Moleküle werden dagegen vor oder während
der Weiterleitung ausgesondert. Bei der Desorption entsteht eine
Gaswolke, die anschließend von einem Ionenspektrometer,
vorzugsweise ein Massenspektrometer umfassend angesaugt wird.
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Die
Einkopplung der Laserenergie zur Desorption auf der Oberfläche
erfolgt entweder direkt auf der Oberfläche (Saugseite)
oder bei plattenförmigen Trägermaterialien oder
Substraten indirekt bevorzugt von der gegenüberliegenden
Oberfläche, wobei die Desorption durch thermische Schockwellen
von der Rückseite durch das Substrat oder Trägermaterial
erfolgt.
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Die
Laserdesorption erfolgt kontinuierlich oder bevorzugt impulsweise,
wobei die Einstellung der übertragenen Laserlichtleistung über
eine Vorwahl der Wellenlänge, Impulsdauer und/ oder Leistungsdichte
für den Energieimpuls der hierfür herangezogenen
Laserquelle erfolgt. Als Laserquelle für die Laserdesorption
eignet sich aufgrund der guten und breiten Einstellbarkeit insbesondere
CO2-Laser. Die Einstellung erfolgt mit Hilfe
von Einstelldaten, vorzugsweise Erfahrungswerte. Diese sind primär von
den Eigenschaften von Material und Beschaffenheit der Oberfläche
und erst sekundär von den zu desorbierenden Substanzen
abhängig.
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Eine
Ermittlung der Einstelldaten für die vorgenannte Einstellung,
insbesondere für die Höhe des Energieimpulses
erfolgt vorzugsweise über eine photoakustische Erkennung
der Oberfläche. Es wird vorgeschlagen, dass mindestens
ein Laserimpuls mit einer definierten Laserenergie auf die Oberfläche
geschossen wird. Erfasst wird dann der Energiebetrag einer durch
Energiedeposition erzeugten Laser-Schockwelle als Reaktion auf je
einen der vorgenanten Laserimpule (eingespeiste Laserenergie). Der
Energiebetrag der Laser-Schockwelle ist ein Maß für
die eingekoppelte Energie (= Laserenergie der Laserimpulse abzüglich
des Energiebetrags der Laserschockwelle) und wird vorzugsweise direkt
mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen, wobei jedem Sollwert
eine Einstellung oder Kombinationen mehrerer Einstellungsdaten (z.
B. Wellenlänge, Impulsdauer und Leistungsdichte) zuordnungsfähig
ist.
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Eine
vorgenannte Ermittlung der Einstelldaten ist grundsätzlich
ein eigenständiges Verfahren, ist aber vorteilhafter Bestandteil
eines Verfahrens gemäß der Erfindung, wenn die
Desorption an wechselnden Oberflächen erfolgt, vorzugsweise
im Rahmen von zolltechnische Routinekontrollen von Gepäckstücken
oder Containern auf Spurenbestandteile z. B. von Sprengstoff oder
Rauschgiften.
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Als
Ausführungsvariante des Verfahrens wird als prozessbegleitend
zur Überwachung alternierend oder sequenziell zur Laser desorption
durch zeitweise höhere, bevorzugt pulsweise Laserpulsenergien
ein Laserplasma erzeugt, womit sich die Moleküle quantitativ
durch eine Messung der Photoemission der Molekülbruchstücke
(der zersetzten Moleküle) erfassen lassen. Weist das dabei
erfasste Photospektrum nicht das Spektrum von Bestandteilen der Zielsubstanz
auf, lassen sich zusätzliche Maßnahmen zur Abrennung
unerwünschter Moleküle wie z. B. eine Intensivierung
der folgenden Anreicherungsschritte eingeleitet werden. Andererseits
lassen sich bei einer besonderen Übereinstimmung bestimmte Anreicherungsschritte
zugunsten einen schnellen zeitsparenden Nachweis der Zielsubstanz
einsparen.
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Die
desorbierten Moleküle werden anschließend einem
spektrometrischen Nachweis zugeführt. Dies erfolgt zunächst
durch Absaugung in eine Ionenfalle und nach Anreicherung (Ionenanreicherung) dort
vorzugsweise erst dann zu einem spektrometrischen Nachweis. In der
Ionenfalle erfolgt in einem ersten Schritt eine sog. weiche Photoionisierung,
d. h. einer Aufladung der Moleküle zu Ionen mittels eines
UV-Lichts, bevorzugt einer VUV-Lichtquelle (Laser- oder Lampen-generiert),
z. B. einer für einen im Rahmen der Erfindung vorteilhaften
Pulsbetrieb besonders geeigneten Elektronenstrahlgepumpten VUV-Excimerlampe
(e-VUV-Lampe).
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Die
Wellenlänge der e-VUV-Lampe kann über die Wahl
des Excimergases so angepasst werden, dass nahezu alle organischen
Verbindungen ionisiert werden (> 12
eV), oder nur eine Auswahl mit niedrigerem Ionisierungspotential
unterhalb einer Potentialschwelle (z. B. viele Drogen mit haben
ein Ionisierungspotential zwischen 7 und 9 eV). Matrixmoleküle
mit Ionisierungspotentialen oberhalb der Schwelle werden nicht ionisiert
und können so ausgeschlossen werden, was die Nachweisempfindlichkeit
erhöht.
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Durch
eine pulsweise Einstrahlung des VUV-Lichts (durch Puls betrieb der
Lampe z. B. mit 50 bis 200 ns, bevorzugt 80 bis 150 ns, weiter bevorzugt ca.
100 ns Pulslänge, bei 0,5 bis 2,0 MHz, bevorzugt 0,8 bis
1,3 MHz, weiter bevorzugt ca. 1 MHz Pulswiederholungsfrequenz) kohärent
mit der Frequenz mit dem Wechselfeld der Ionenfalle vorzugsweise
bei integral unveränderter Leistung der Lampe ist grundsätzlich
eine höhere Empfindlichkeit erreichbar. Eine Ionisierung
erfolgt pulsweise vorzugsweise zu dem Zeitpunkt, in der die entstandenen
Ionen im Wechselfeld mit einem bevorzugten Minimum an Verlusten
an fehlgeleiteten, d. h. nicht auf die Ionenkreislaufbahn geleiteten
Ionen z. B. aufgrund von Umlenkungsträgheiten der Ionen
in eine stabile Ionenkreislaufbahn eingetaktet werden können.
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Vorzugsweise
werden die Moleküle in der Ionenfalle direkt in ein elektrisches
und/oder magnetisches Wechselfeld geleitet und dort (weich) ionisiert (interne
Ionisierung). Die Ionen befinden sich bei Entstehung im Wechselfeld
und nehmen eine stabile Ionenkreislaufbahn auf. Bei Eintritt der
Moleküle in eine Ionenfalle erfolgt vorteilhaft eine Abkühlung
der Moleküle vor der Ionisation durch Expansion.
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Alternativ
werden die Moleküle bereits vor Eintritt in die Ionenfalle,
d. h. in das Wechselfeld zu Ionen ionisiert, um anschließend
im Wechselfeld auf eine stabile Ionenkreislaufbahn gelenkt zu werden.
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Der
Vorteil der internen Ionisierung liegt in den geringeren Verlusten
bei der Anreicherung, damit im höheren Wirkungsgrad und
folglich in einer höheren Nachweisempfindlichkeit. Der
Vorteil einer externen Ionisierung liegt dagegen im geringeren apparativen
Aufwand. Außerdem erfolgt bei einer externen Ionisierung
eine geringere Kontamination der Ionenfalle, was eine Detektion
von unterschiedlichen Substanzen in aufeinander folgenden Probennahmen
begünstigt.
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Im
Wechselfeld reichern sich die Ionen integral über die Zeit
an (Ionenanreicherung) und werden von dort impulsweise dem spektrometrischen
Nachweis der Ionen.
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3-D-Ionenfallen
(System Paul-Trap) haben bei externer Ionisierung (vor Eintritt
in das Wechselfeld) Anreicherungseffizienzen (Verhältnis
von Ionenzahl auf Ionenkreislaufbahn zu Gesamtzahl der Ionen in
der Ionenfalle) im Bereich 2%, bei interner Ionisierung (im Wechselfeld)
im Bereich 5%, die durch eine pulsweise Ionisierung sich erheblich
steigern lassen.
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Ionen
mit zu den untersuchenden Ionen abweichenden Massen und/oder Ladung
(z. B. nach einer Zersetzung) weisen dabei eine ebenfalls abweichende
Trägheit bzw. elektrische Anziehungskraft auf. Sie werden
folglich im Wechselfeld nicht auf der stabilen Ionenkreislaufbahn,
sondern auf einer eigenen abweichenden Laufbahn geführt
und damit nicht angereichert. Die Ionenfalle wird vorzugsweise im selektiven
MS/MS-Mode betrieben.
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Ionen
mit den einem zu untersuchenden Ionen abweichende Massen/Ladungen-Quotienten
(als Verunreinigung oder nach Zersetzung) weisen dabei eine ebenfalls
abweichende Trägheit auf. Sie werden folglich im Wechselfeld
nicht auf stabilen Ionenkreisbahnen, sondern auf einer eigenen abweichenden Laufbahn
geführt und nicht angereichert. Die Ionenfalle wird vorzugsweise
im MS/MS-Mode betrieben, bei der die Analytmoleküle nach
der Anreicherung durch Stossen mit Helium gezielt fragmentiert werden
und die dabei gebildeten charakteristischen Bruchstücke
anschließend selektiv zum Detektor ausgeschleust werden
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In
jeden Fall ist eine Ionisierung der Moleküle zu Ionen in
Phase mit der Frequenz des Wechselfeldes aufgrund geringerer Verluste
aufgrund von Umlenkung der Ionenbewegungen beim Eintakten in die Ionenkreislaufbahn
besonders vorteilhaft. Ebenso begünstigt ein Einlass der
Moleküle und Ionen in Phase mit der Frequenz an den Endkappen
der Ionenfalle anliegenden Wechselspannung ein verlustarmes Einführen
der Ionen in die Ionenkreislaufbahn und damit zum spektrometrischen
Nachweis.
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Das
Verfahren sowie die Vorrichtung eignen sich insbesondere für
eine Verwendung zur selektiven Detektion von organischen Stoffen
wie Sprengstoffen oder chemische Kampfstoffe im Erdreich oder Bauwerken
(Gebäude, Verkehrswege, Kunstbauten etc.). Ebenso bevorzugt
ist eine Verwendung zur selektiven Detektion
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert es zeigen
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1 ein
Ablaufschema eines Verfahrens zum Nachweis von organischen Spurenbestandteilen
auf Oberflächen eines Trägerstoffes sowie
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2a bis
c jeweils prinzipielle Darstellungen von Vorrichtungen zum Nachweis
von organischen Spurenbestandteilen auf Oberflächen eines Trägerstoffes.
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Den
zeitlichen Ablauf eines Verfahrens mit Verfahrensteilschritte im
Rahmen der Erfindung zeigt beispielhaft 1. Der bevorzugte
erste Teilschritt umfasst die vorgenannte erste Anreicherung 1 von Spurenbestandteilen
der Zielsubstanz on-line oder off-line aus einem vorliegenden Substanzgemisch beispielsweise
direkt auf einer Oberfläche z. B. auf einem Koffer, Container,
Filtermaterial oder einer sonstigen der zu detektierenden Spurenbestandteile oder
alternativ auf einem Zwischenträger als Wisch- oder gezielten
Ansaugprobe z. B. auf einem Wischpad oder einer anderen Sorberoberfläche.
Durch eine Materialauswahl und/oder eine physikalische oder chemische
Manipulation der Oberfläche wie z. B. durch Anlegen eines
elekt rischen oder magnetischen Feldes oder Maßnahmen zur
Beeinflussung der Affinität gegenüber bestimmten
Substanzen z. B. durch Imprägnierung der Oberfläche
wird eine selektive Anreicherung bestimmter Spurenbestandteile (Moleküle
oder Molekülgruppen) gefördert. Es folgt als Teilschritt
eine Laserdesorption von Molekülen 2 von der Oberfläche
in vorgenannter Weise gepulst oder ungepulst. Die Laserenergie ist
dabei so einzustellen, dass eine Zersetzung sowie eine Ionisierung der
zu untersuchenden Moleküle nicht erfolgen und vorzugsweise
die Oberfläche nicht verändert wird. Vorzugsweise
werden nur Moleküle der Zielsubstanz desorbiert, dabei
aber nicht ionisiert oder zersetzt, während alle anderen
Substanzen entweder nicht desorbiert oder mit einer Desorption auch
ionisiert und damit mittels eines elektrischen Feldes separierbar
werden. Alternativ kann die Energie so eingestellt werden, dass
spezifische Fragmente entstehen. Wenn z. B. Sprengstoffe nachgewiesen
werden sollten, die Nitrogruppen enthalten, können laserinduziert
NO oder andere stickstoffhaltige Verbindungen freigesetzt werden,
die zur Detektion herangezogen werden können. Die selektive
Laserdesorption stellt damit eine Laserdesorptionsanreicherung und
damit eine zusätzliche Anreicherung dar.
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Es
folgt als dritter Teilschritt eine Absaugung 3 der desorbierten
und nicht ionisierten Moleküle der Zielsubstanz im Bereich
oberhalb der Oberfläche zur Weiterleitung zu einer nachfolgenden
weichen Ionisation 5 für einen spetrometrischen
Nachweis der Moleküle. Bei dieser Weiterleitung erfolgt
optional eine Zwischenanreicherung 4 durch Aufstauen oder Adsorption
und pulsweises Weiterleiten (durch Desorption wie Verdampfen) zur
weichen Ionisierung 5 der Moleküle (Spurenbestandteile)
im Trägergas.
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Die
weiche Ionisierung 5 erfolgt vorzugsweise in einer Ionenfalle
(interne Ionisierung), in der Moleküle in ein elektrisches
Wechselfeld eingeleitet in diesem vorzugsweise photo nisch ionisiert
werden und im Wechselfeld in eine stabile Ionenkreislaufbahn eingetaktet
werden. Alternativ ist auch eine Ionisierung vor Eintritt in das
Wechselfeld der Ionenfalle (externe Ionisierung). In der Ionenkreislaufbahn
erfolgen eine Akkumulation selektiv von eingeleiteten Ionen der
Zielsubstanz und damit eine Ionenanreicherung 6. Nach der
Ionenanreicherung werden die Ionen vorzugsweise pulsweise einem
spektrometrischen Nachweis 7 zugeführt.
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Der
Nachweis erfolgt vorzugsweise mittels herkömmlicher Ionen-Massenspektrometrie
wie beispielsweise vom Typ Time-of-Flight (TOF) oder Quadrupol.
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Die
vorgenannten Teilschritte lassen sich den grundlegenden Verfahrenschritten
Anreicherung 8, Desorption 9, Ionisation 10 und
Nachweis 11 zuordnen (vgl. 1).
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2a bis
c zeigen jeweils eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Verfahrens zum Nachweis von organischen Spurenbestandteilen 12 auf
Oberflächen 13 eines Trägerstoffes 14.
Sie umfasst eine Laserquelle 15 für die Laserdesorption
von Molekülen der Spurenbestandteile von der Oberfläche,
eine Transferkapillare 29 mit einer Zwischenanreicherungsvorrichtung 24 zum
Absaugen bzw. zur vorgenannten Zwischenanreicherung (4)
der desorbierten Moleküle 16, das in ein anschließendes
Ionenspektrometer ausmündet. Während 2c eine
Ausführungsform mit einem Ionenmobilitätsspektrometer IMS 30 als
Ionenspektrometer zeigt, umfassen die Ausführungsformen
gemäß 2a und
b Mittel zur Photoionisation 18 der Moleküle zu
Ionen. Die gezeigten Mittel zur Photoionisation 18 umfassen
bevorzugt eine VUV-Excimerlampe der vorgenanten Art.
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Das
Ionenspektrometer beider Ausführungsformen gemäß 2a und
b umfassen neben den Mitteln zur Photoionisation 18 auch
Mittel zur Ionenanreicherung 21, umfassend wiederum ein
Wech selfeld 19 einer Ringelektrode 25 sowie zwei
Endkappen 26 zur Weiterleitung der Ionen zu einem nachgeschalteten
Nachweis der Ionen. Im Wechselfeld 19 befinden sich die
Ionenkreislaufbahnen, auf denen sich weich Photo-Ionisierten Moleküle
der Zielsubstanz und anderen Substanzen sortenrein auf je einer eigenen
Ionenkreislaufbahn anreichern, sofern die Ionen nicht aufgrund einer
von Sollwerten abweichenden Ladung und/oder Masse eine abweichendende
Laufbahn einnehmen und damit ausgesondert werden.
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Die
erste Ausführungsform (2a) umfasst eine
vom Spektrometer 23 (z. B. Time-of-Flight(TOF)-Spektrometer,
Quadrupolspektrometer) apparativ getrennte Ionenfalle 17,
umfassend die Mittel zur Photoionisation und Ionenanreicherung 18 bzw. 21 auf.
Die Photoionisation (weiche Ionisation) erfolgt in einem Wechselfeld 19 zwischen
zwei Elektroden 20 einer Ionenfalle 21. Nach der
Ionisierung wird jedes elektrisch geladene Ion im Einflussbereich
des Wechselfeldes hin- und herbewegt und nimmt eine individuelle
u. A. von Masse und Ladung abhängige Bewegungslinie auf,
wobei die Ionen der Zielsubstanz sich auf einer Ionenkreislaufbahn 22 akkumulieren
(anreichern). Von der Ionenkreislaufbahn eine pulsweise Weiterleitung
der Ionen selektiv der Zielsubstanz an ein Spektrometer 23.
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2b zeigt
dagegen eine Bauform, bei der die Mittel zur Photoionisation und
Ionenanreicherung 18 bzw. 21 gemeinsam mit einem
Detektor 27 (z. B. TOF) in einem Ionenfallenspektrometer 28 zusammengefasst
sind.
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Eine
mögliche relevante Anwendung der Erfindung ist die Detektion
insbesondere von sicherheitsrelevanten Stoffen (z. B. Sprengstoffe,
Kampfstoffe oder auch Betäubungsmitteln, Drogen oder zollrelevante
Stoffen wie Tabakprodukte) in geschlossenen Behältern (Container,
Koffer, Räume etc.) über eine Sonde (Endoskop).
Dabei werden die an den Innenwänden der Behälter
oder an den Gegenständen im Behälter befindlichen
Spurenstoffe durch Laserpulse vaporisiert und durch Einsaugung aus
dem Behälter in die Sonde oder auf ein Adsorbens/Filter überführt.
Die Laserpulse können über die Sonde eingeführt
werden (z. B. über Faseroptiken). Entweder erfolgt dann
ein direkter massenspektrometrischer Nachweis der laserdesorbierten
oder bereits in der Gasphase befindlichen Stoffe ohne Anreicherung (direct
inlet mass spectreoemtry) oder die laserdesorbierten oder bereits
in der Gasphase befindlichen Stoffe werden auf einem Adorbens angereichert
(z. B. auf organischen Polymeren wie PDMS oder MIP) und dann vor
dem MS-Nachweis thermodesorbiert.
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Über
die Sonde sind simultan oder sequentiell auch weitere Detektionsverfahren
anwendbar (optisch, laser induced break-down spectroscopy – LIBS etc.).
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Insbesondere
bei Sprengstoffe wie TNT oder anderen sicherheitsrelevanten oder
explosiven Stoffen ist zur Vermeidung von explosiven Reaktionen eine
Bestrahlung nur mit kurzzeitigen Laserpulsen besonders erforderlich.
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- 1
- erste
Anreicherung
- 2
- Laserdesorption
- 3
- Absaugung
- 4
- Zwischenanreicherung
- 5
- weiche
Ionisierung
- 6
- Ionenanreicherung
- 7
- spektrometrischen
Nachweis
- 8
- Anreicherung
- 9
- Desorption
- 10
- Ionisation
- 11
- Nachweis
- 12
- organische
Spurenbestandteile
- 13
- Oberfläche
- 14
- Trägerstoff
- 15
- Laserquelle
- 16
- Moleküle
- 17
- Ionenfalle
- 18
- Mittel
zur Photoionisation
- 19
- Wechselfeld
- 20
- Elektroden
- 21
- Mittel
zur Ionenanreicherung
- 22
- Ionenkreislaufbahn
- 23
- Spektrometer
- 24
- Zwischenanreicherungsvorrichtung
- 25
- Ringelektrode
- 26
- Endkappe
- 27
- Detektor
- 28
- Ionenfallenspektrometer
- 29
- Transferkapillare
- 30
- Ionenmobilitätsspektrometer
IMS
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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