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Verfahren zum fortlaufenden Umpressen von elektrischen Leitern oder
Kabeln mit gleichbleibend starken Schichten aus thermoplastischenWerkstoffen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum fortlaufenden Umpressen von elektrischen einzelnen
Leitern oder mehradrigen Kabeln mit gleichbleibend starken Schichten aus therrnoplastischen
Werkstoffen, insbesondere Kunststoffen, bei dem die elektrischen Antriebe derUmpreßmaschine
und derHilfsmaschine zum Abziehen des Arbeitsgutes in Abhängigkeit von dem fortlaufend
gemessenen Außendurchmesser oder der Stärke der Schicht selbttätig geregelt werden.
Derartige Verfahren und entsprechend ausgebildete Vorrichtungen zum fortlaufenden
Umpressen von elektrischen Leitern sind bekannt.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art werden die Abzugs- und/oder
Förderschneckengeschwindigkeiten der Spritzmaschine mittels eines die gemessenen
Fehler korrigierenden Servomotors geändert. Dabei empfängt der Servomotor seine
Stromimpulse von einem mit Kontaktpaaren ausgerüsteten Steuergerät in Abhängigkeit
von einer mit mechanischen Tastern, z. B. Tastrollen, versehenen Meßeinrichtung
und überträgt die Fehlerkorrektion, deren Zeitdauer bei einer solchen bekannten
Vorrichtung über einen weiten Bereich mittels eines periodischen Unterbrechers mit
einstellbarer Zeitfolge regelbar ist, mittels einer mechanischen Kupplung, nämlich
eines Riemen-, Ketten- oder Zahnradantriebes oder bei einer anderen Ausführung eines
stufenlos regelbaren Getriebes, auf ein die Abzugs- und/oder Förderschneckengeschwindigkeiten
beeinflussendes Organ.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird statt der Stärke der
aufgepreßten Schicht zwar deren Kapazität je Längeneinheit zur Steuerung
benutzt, jedoch treibt auch hierbei der Servomotor den Steuerwiderstand für den
Antrieb des Abzuges über ein Reduziergetriebe und eine Schleifkupplung an, so daß
eine mechanische Kupplung auf dem Wege von den Regel- zu den Antriebsorganen nicht
vermieden ist. Weder bei dieser Vorrichtung noch bei den verschiedenen anderen bekannten
Vorrichtungen ist eine Regelung des Antriebes der Hilfsmaschinen für die Abwicklung
des noch nicht umpreßten und für die Aufwicklung des umpreßten Arbeitsgutes vorgesehen.
Bei vielen bekannten Umpreßmaschinen fehlt sogar ein Antrieb für die Abwicklung
des Arbeitsgutes und auch der Antrieb für die Aufwicklung wird zumeist vom Maschinenführer
von Hand nach Augenmaß eingeregelt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich demgegenüber dadurch
aus, daß in einer vollelektrischen, ohne jedwede mechanische Kupplungen bewirkten
Durchregelung die Grunddrehzahlen der bei allen Maschinen, nämlich außer bei der
HauptmaschIne zum Umpressen auch bei den Hilfsmaschinen zum Abwickeln, Abziehen
und Aufwickeln des Arbeitgutes vorgesehenen elektrischen Einzelantriebe, die aus
je einem eigenen, mittels seiner Generatorerregung über Magnetverstärker
unmittelbar oder mittelbar geregelten Leonardsatz bestehen, von einem einzigen Sollwertgeber
aus, der in bei Mehrmotorenantrieben an sich bekannter Weise zur Einstellung des
Drehzahlniveaus dient und mit einem Drehzahlverhältniseinsteller für die von der
Hauptmaschine abhängigen Antriebe verbunden ist, eingestellt werden und daß zusätzlich
hierzu die Drehzahlen der Leonardsätze für die Hilfsmaschinen zum Abziehen und Aufwickeln
des Arbeitsgates in Ab-
hängigkeit von dessen mechanischen Zugspannungen hinter
bzw. vor diesen Hilfsmaschinen selbsttätig nachgeregelt werden.
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Leonardsätze sind zwar bereits seit längerer Zeit als Antriebsorgan
für Arbeitsmaschinen verschiedener Art und ferner auch in sogenannten Gleichlaufschaltungen
für Mehrmotorenantriebe von mehrteili-g gen Arbeitsmaschinen bekannt; auch
Magnetverstärker sind seit jüngerer Zeit als Regelorgan sowohl in anderer Verbindung
als auch für Leonardsätze schon bekannt. Die Verwendung von über Magnetverstärker
geregelten Leonardsätzen bildet infolgedessen für sich genommen kein Merkmal der
Erfindung, sondern nur in der ang gegebenen besonderen Anordnung zur vollelektrischen
Durchregelung aller Maschinen der Umpreßanlage. Auf dem Gebiet der Kabelwerksmaschinen
ist hinsichtlich des Leonardantriebes bisher
nur eine Verseilmaschine
für Fernmeldekabel mit stufenloser Regel- bzw. Einstellmöglichkeit der Verseildralle
bekannt, bei der die fremderregten Antriebsmotoren für den Verseilkorb und die Abzugsscheibe
von zwei Generatoren eines einzigen Leonard-Doppelaggregates gespeist werden. Diese
Schaltung ist jedoch für die besonderen anders gelagerten Regelaufgaben bei Kabelumpreßmaschinen
nicht geeignet; ferner ist sie für eine schnelle selbsttätige Regelung nicht genügend
empfindlich. Andererseits handelt es sich bei der Erfindung auch nicht um eine (durch
Stromregelung erzielte, lastabhängige) Gleichlaufsteuerung von elektrischenAntrieben
gleichartiger Maschinen, wofür die Verwendung von Leonardsätzen bekannt und üblich
ist, sondern um eine (lastunabhängige) Regelung von verschiedenartigen Haupt-und
Hilfsmaschinen, die man bisher nach ihren eigenen verschiedenen Arbeitsbedingungen
einzeln und unabhängig voneinander mit Motoren angetrieben hat.
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Die Erfindung gründet sich auf folgende Grundüberlegungen: Für den
Antrieb der Haupt- und lElfsmaschinen werden weder, wie bei Umpreßmaschinen bisher
allgemein üblich, einzelne elektrische Motoren verwendet, noch die, wie erwähnt,
für Verseihnaschinen bekannten Leonard-Doppelsätze, sondern wegen der erforderlichen
besseren Regelmöglichkeit für die Hauptmaschine und jede Hilfsinaschine, wie schon
gesagt, je ein eigener Leonardsatz. Nur auf diese Weise läßt sich nämlich
im Rahmen der Erfindung der besondere an sich bekannte Vorteil der Leonardsätze
völlig ausnutzen, daß bei ihnen Drehzahl und Drehmoment der elektrischen Motoren
mittels verlustariner Reg
,elung der Erregerspannungen der ihnen vorgeschalteten
elektrischen Generatoren geregelt werden. Als elektrische Motoren werden, wie bekannt,
wegen ihrer besseren Regelcharakteristik Gleichstrommotoren verwendet. Dem antreibenden
Leonardsatz wird dabei eine bestimmte, von äußeren Bestimmgrößen diktierte Drehzahl
vorgeschrieben, und er versucht dann mit seinem verfügbaren maximalen, durch die
größte momentane Beschleunigung oder Bremsung bestimmten Drehmoment, diese gewünschte
Drehzahl unabhängig von dem ihm jeweils tatsächlich abverlangten Drehmoment zu halten.
Das Drehmoment soll also in seiner jeweils gewünschten Größe davon unabhängig sein,
ob die betreffende Haupt-oder Mlfsmaschine während des Arbeitsganges gerade gebremst
oder nicht gebremst wird.
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Die äußeren Bestimmgrößen bei Spritzmaschinen sind insbesondere folgende:
a) Dicke der aufgebrachten Schicht, kontrolliert durch ein Dickenmeßgerät;
b) Spannung im Arbeitsgut, kontrolliert durch eine oder mehrere Tänzerwalzen;
c) Geschwindigkeit des Arbeitsgutes, kontrolliert durch einen Tourendynamo;
d) Drehzahl der Förderschnecke in der Spritzmaschine, kontrolliert durch
einen weiteren Tourendynamo.
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Eine weitere Grundüberlegung besteht darin, daß die Erregerspannungen
der Generatoren der Leonardsätze, deren Motoren mit konstanter Gleichspannung fremderregt
werden, über Magnetverstärker geändert werden. Magnetverstärker sind als solche
bekannt und haben gegenüber Elektronenröhrenverstärkern gewisse, bei der Erfindung
ausgenutzte Vorzüge. Sie haben nämlich zwar einen kleineren Regelbereich als andere
Regelorgane, z. B. die eben schon genannten Röhrenverstärker, sind aber sowohl betriebssicherer
als auch gegen Überlastung unempfindlicher. Die Magnetverstärker, die im Prinzip
aus Wechselstrornübertragem bestehen, arbeiten bekanntlich mittels Änderung ihres
Magnetfeldes, zu welchem Zweck eine zusätzliche Spule meist auf einem dritten
Transformatorjoch aufgebracht ist. Dieser zusätzlichen Erregerspule wird die Regelspannung
aufgedrückt, und es kann dann mit minimaler Regelspannung und von ihr verursachter
Magnetisierungsänderung eine große Änderung der abgegebenen Spannung erzielt werden.
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung sitzt elektrisch hinter jedem der drei Magnetverstärker
ein nicht besonders dargestellter Gleichrichter, damit die Generatoren auf diese
Weise die jeweils erforderliche Erregergleichspannung erhalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem
Prinzipbauplan dargestellt, der die Anordnung der einzelnen Bauteile einer ganzen
Spritzmaschinenanlage wiedergibt und zugleich das elektrische Schaltbild der Anlage
ist. Bei der folgenden Erläuterung des Bauplanes wird die Bauart der einzelnen Bauteile
nur so weit beschrieben, als sie für das Verständnis notwendig ist.
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Hauptmaschine der Anlage ist eine Spritzmaschine Sp mit motorischem
Schneckenantrieb in bekannter Bauart. lElfsmaschinen sind die Abwickelvorrichtung
(Abhaspel) Ab, von deren Vorratstrommel ein in der Spritzmaschine Sp zu umspritzender
blanker Draht D
abläuft, ferner die Abzugsvorrichtung (Abzug) Az, die den
Draht durch die Spritzmaschine hindurchzieht, und schließlich die Aufwickelvorrichtung
(Aufhaspel) Aw, die den umspritzten Draht wieder auf eine Vorratstrornmel zur Weiterverarbeitung
aufspult. Sowohl die Abwickel- als auch die Aufwickelvorrichtung können in bekannter
Weise für selbsttätigen Trommelwechsel zwecks kontinuierlichem Betrieb der Anlage
eingerichtet sein. Zwischen AbhaspelAb und SpritzmaschineSp einerseits und AbzugAz
und AufhaspelAw andererseits läuft der DrahtD über die TänzerwalzenTwl bzw. Tw4,
die an diesen Stellen in bekannter Weise die Spannung im Draht mittels seines Durchhangs
ermitteln. Zwischen der Spritzmaschine Sp und dem Abzug Az läuft der DrahtD durch
einen sogenannten Dickengeber Dg, der die Ober:Wäche des umspritzten Drahtes abtastet
und damit seinen Außendurchmesser feststellt, was optisch oder elektrisch auf induktivem
oder kapazitivem Wege oder kombiniert elektrisch-optisch geschehen kann, und der
dann den festgestellten Wert laufend an das als Steuerorgan wirkende elektrische
Dickenmeßgerät (Dickenmesser) Dm weitergibt.
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Dem schon erwähnten Grundgedanken der Erfindung entsprechend wird
jede der vier Maschinenvon dem Motor M eines eigenen, auch je einen Generator
besitzenden LeonardsatzesG/M angetrieben; es gehört somitzumAbhaspelAbderLeonardsatzGI/M1,
zur SpritzmaschineSp der LeonardsatzG2/M2, zum AbzugAz der LeonardsatzG3/M3 und
zum Aufhaspel Aw der Leonardsatz G41M4. In den von einer vorzugsweise gemeinsamen
konstanten Wechselspannungsquelle gespeisten Erregerstromkreisen der GeneratorenG1,
G2 und G3 liegt je ein MagnetverstärkerMvl bzw. Mv2 bzw. Mv3,
während der Erregerstromkreis
des Generators G 4 anders
geschaltet ist, wie später erläutert wird. Die Erregerwicklungen der MotorenM1 und
M2 einerseits und der MotorenM3 und M4 andererseits sind hintereinandergeschaltet
und liegen somit paarweise gemeinsam an einer konstanten Gleichspannungsquelle (von
z. B. 220 Volt). Auf diese Weise sind die Antriebe der Maschinen, die korrespondierend
zueinander arbeiten müssen, elektrisch miteinander gekoppelt, nämlich der Abhaspel
mit der Spritzmaschine und der Ab-
zug mit dem Aufhaspel.
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Die drei Magnetverstärker sind elektrisch parallel auf ein mit Dv
bezeichnetes Gerät geschaltet, mit dem das gewünschte Drehzahlverhältnis der Maschinen
eingestellt wird und das seinerseits von einem mit So bezeichneten Gerät (Sollwertgeber)
gesteuert wird, mit dem sich der jeweils gewünschte Sollwert für die Förderleistung
der Spritzmaschine und damit der ganzen Anlage einstellen läßt.
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Im Erregerstromkreis des Generators Gl liegt außer dem MagnetverstärkerMvl
noch ein KollektorreglerKrl, der aus zwei verstellbaren Widerständen besteht, z.
B. zwei Schiebewiderständen. Dabei dient ein Widerstand zur Voreinstellung, während
der andere von der Tänzerwelle Tw 1 verstellt wird. Eine entsprechende Anordnung
ist im Erregerstromkreis des Generators G 4 mit dem Kollektorregler Kr 4
und der Tänzerwelle Tw 4 getroffen. Im übrigen ist der Erregerstromkreis des Generators
G4 auf - den Haupt- oder Arbeitsstromkreis des Generators G3
aufgeschaltet
und außerdem noch (gegebenenfalls wie im Beispiel über einen nicht besonders bezeichneten
Gleichrichter) an eine Hilfsspannungsquelle Hs ge-
legt. Diese elektrische
Zusammenschaltung der Ge-
neratoren G 3 und G 4 wirkt
sich dahin aus, daß der Abzug Az die Grunddrehzahl des Aufhaspels Aw über die Erregerspannung
von dessen Generator G4 bestimmt. Eine Änderung der Spannung am Generator
G 3 führt über die Änderung der Erregerspannung am GeneratorG4 auch eine
entsprechende Änderung der Spannung und Drehzahl des Motors M4 herbei. Diese Regelung
der Grunddrehzahl erfolgt also neben der von der 'Fänzerwelle Tw 4 über den Kollektorregler
diktierten Regelung.
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Die beiden Magnetverstärker Mv 2 und Mv 3 stehen abweichend
vom Magnetverstärker Mv 1 unter der Wirkung von noch je zwei weiteren
Bestimmungsgrößen. Bei beiden Verstärkern sind nämlich auf dem dritten Schenkel,
auf dem die Magrietfeldänderungsspule sitzt, noch je zwei weitere, elektrisch
oder nur magnetisch parallel geschaltete Wicklungen aufgebracht. Je eine dieser
beiden Wicklungen ist an den Hauptstromkreis (Motorkreis) der Leonardsätze G2/M2
und G31M3 angeschaltet. Zweck dieser Maßnahme ist eine Synchronisierung zur genauen
Ausregelung der Generatordrehzahl, wodurch eine 'besondere Eichung der beiden Magnetverstärker
erspart wird. Die jeweils andere zusätzliche Wicklung ist an einen Tourendynamo
Td2 bzw. Td3 angeschlossen, der starr mit dem zugehörigen MotorM2 bzw. M3 gekuppelt
ist und dem zugehörigen Magnetverstärker die jeweils tatsächlich vorhandene Motordrehzahl
(Istdrehzahl) als Bestimmgröße liefert.
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Im Schaltkreis des MagnetverstärkersMv3 liegt die Tourendynamo außerdem
noch parallel mit dem schon erwähnten DickenmesserDm. Dabei können mit der Tourendynamo
Td3 und dem Dickenmesser Dm je ein nicht besonders bezeichneter Abgleichwiderstand
in Reihe geschaltet sein, der zur Voreinstellung oder Justierung dient. Mit dieser
Schaltung wird dem MagnetverstärkerMv3 als Bestimmungsgröße somit ein die Motordrehzahl
als Istwert und die Auftragsstärke der auf den Draht gespritzten Schicht als Sollwert
geliefert.
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Auf Grund dieser Anordnung und elektrischen Schaltung der einzelnen
Bauteile weist die Spritzanlage. gemäß der Erfindung eine vollständige elektrische
Durchregelung auf und arbeitet vollselbsttätig auf folgende Weise, und zwar ohne
jedwede mechanische Kupplung: Entsprechend dem Charakter der Spritzmaschine Sp als
Hauptmaschine sind der Leonardsatz G21M2 und der MagnetverstärkerMv2 die zentralen
elektrischen Organe der Anlage, von denen die gesamte automatische Regelung ausgeht,
nämlich derart, daß die Schnecke der Spritzmaschine auf den mit zunächst als gleichbleibend
veranschlagter Geschwindigkeit durch sie hindurchgezogenen Draht je Längeneinheit
die stets gleiche, vom gewünschten Außendurchmesser der Isolierung bestimmte Menge
Kunststoff fördert und durch das Mundstück auf den Draht aufspritzt. Der Magnetverstärker
Mv 2 hat dabei in Verbindung mit der Tourendynam Td2 die Aufgabe, eine lastunabhängige
starre Drehzahl der Förderschnecke in der SpritzmaschineSp sicherzustellen. In Abhängigkeit
von diesen zentralen Organen arbeitet der AbzugAz, der im Idealfall ebenfalls mit
gleichbleibender Geschwindigkeit läuft, aber bei Abweichung vom Sollwert in gleicher
Richtung wie die Spritzmaschine mittels des Leonardsatzes G31M3 und des Magnetverstärkers
Mv 3 gesteuert wird. Fördert also die Spritzmaschine mehr, muß der Abzug
schneller laufen und umgekehrt, wofür der DickenmesserDm den Befehl gibt. Der Dickenmesser
bekommt seinerseits den Regelbefehl von dem den Draht z. B. induktiv oder kapazitiv
elektrisch abtastenden DickengeberDg. Sobald am Dickengeber durch Abweichung vom
Sollwert ein Ausschlag entsteht, läßt er sofort einen im Dickenmesser angeordneten
Verstellmotor anlaufen, wobei die Größe, des Ausschlags durch die Drehgeschwindigkeit
des Motors erfaßt wird. Der elektrische Gegenwert des Ausschlags kann dabei durch
einen kleinen zum Dickenmesser gehörenden Magnetverstärker verstärkt werden. Der
für die Dauer der Einhaltung des Sollwerts stillstehende Verstellmotor läuft
je nach der (positiven oder negativen) Richtung des Ausschlags in der einen
oder anderen Richtung um und verstellt dabei einen mit ihm gekuppelten Regelwiderstand,
der ein Dreh- oder Schiebewiderstand sein kann. Mit dem elektrischen Dickengeber
Dg kann ein elektrisches Meßinstrument oder ein selbständiges optisches Anzeigegerät
kombiniert sein, das dem Maschinenfährer die visuelle Kontrolle des Sollwerts der
aufgespritzten Schicht ermöglicht.
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Vom Verhalten der zwei zentralen Maschinen sind die beiden anderen
Maschinen abhängig, die außerdem auch noch unter sich ständig korrespondierend nachgeregelt
werden. Einerseits darf dämlich der AbhaspelAb nur so viel Draht liefern, als die
Spritzmaschine gebrauchen kann, und der AufhaspelAw darf nur, muß aber auch so viel
Draht aufwickeln, als ihm der AbzugAz liefert. Andererseits muß der sich entleerende
AbhaspelAb ständig schneller und der sich auffüllende AufhaspelAw um einen etwas
mehr als gleichen Wert wegen des dort noch um die Spritzschicht zusätzlich zunehmenden
Aufwickeldurchmessers
langsamer laufen. Die Leonardsätze GlIM1
und G41M4 werden deshalb über ihre MagnetverstärkerMvl bzw. Mv3 reziprok
geregelt. Der Magnetverstärker Mvl hängt dabei elektrisch über den Drehzahlverhältniseinsteller
Dv am Magnetverstärker Mv 3, der, wie schon erwähnt, auch als Regelorgan
für den LeonardsatzG4/M4 dient. Es wird gleich noch besonders erläutert werden,
inwiefern zwischen den Leonardsätzen GI1M1 und G41M4 eine elektrische Umkehrschaltung
besteht. Das Regelspiel mit der Umkehrung wiederholt sich mit jedem Haspelwechsel,
der, wie schon gesagt, in bekannter Weise automatisch erfolgen kann.
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Die beiden Tänzerwalzen Twl und Tw4 liefern über die von ihnen gesteuerten
KollektorreglerKrl bzw. Kr4 eine von der Drahtspannung abhängige zusätzliche Regelung
zu der vorgegebenen Regelung, die beim LeonardsatzGI/M1 vom Magnetverstärker Mvl
und beim LeonardsatzG4/M4 vom Generator G 3 stammt. Die Hilfsspannungsquelle
Hs liefert keine veränderliche Regelgröße, sondern sorgt mit einer von ihrer gelieferten
Grundspannung nur dafür, daß auch bei Stillstand der Anlage eine ausreichende Spannung
im Draht vorhanden ist.
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Wenn die Tänzerwalzen Tiv 1 und Tw 4 mit einer unter den Sollwert
nachlassenden Drahtspannung absinken, verursachen sie eine Änderung der Drehzahl
der Motoren M 1 bzw. M4, aber Üi entgegengesetzter Richtung. Denn beim Absinken
von Twl muß der mit dem AbhaspelAb starr gekuppelte MotorM1 langsamer laufen, während
beim Absinken von Tw4 der mit dem Aufhaspel Aw gekuppelte Motor M4 schneller laufen
muß. Hierdurch erklärt sich auch, daß mit dem MagnetverstärkerMvl in anderer Richtung
geregelt wird als über den Magnetverstärker Mv3, der zwar beim LeonardsatzG3/M3
auf einen möglichst gleichbleibenden Wert regelt, bei dem Leonardsatz G41M4 aber
die reziproke Regelung zuläßt. Die beiden Tänzerwalzen könnten an sich allein mit
dem von ihnen getragenen Dralitgewicht, als Bestimmgröße arbeiten, jedoch ist aus
Gründen der Raumersparnis eine konstante Vorbelastung mit einem fremden Zusatzgewicht
zweckmäßig, ohne daß hierunter die Feinfühligkeit der Regelung leidet.
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Bei den bisher bekannten Spritzmaschinenanlagen ist nur eine empirische
manuelle Leistungsanpassung zwischen der Haupt- und den Hilfsmaschinen möglich.
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung kann von dem Maschinenführer mit dem SollwertgeberSo
über den nachgeschalteten DrebzahlverhältniseinstellerDv zu einer bestimmten Schneckenförderleistung
der Spritzmaschine ohne Betätigung weiterer Regelorgane sowohl die erforderliche
Abhaspelleistung als auch die zugehörige Abzugsleistung und Aufwickelleistung eingestellt
werden. Nur wenn einmal der Maschinenführer mit dem Sollwertgeber So ein ganz falsches
Drehzahlverhältnis am Gerät Dv eingestellt haben sollte, kann die ganze Maschinenanlage
sich nicht selbst ausregeln, was sich dahin auswirkt, daß die auf den Draht gespritzte
Schicht trotz aller selbsttätigen Regelversuche der Anlage zu dick oder zu dünn
bleibt. In diesem besonderen Fall muß dann der Maschinenführer mit dem Sollwertgeber
am Drehzahlverhältniseinsteller einen neuen Sollwert einstellen, was seine einzige
manuelle Steuerarbeit ist.
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Die gemäß der Erfindung ausgerüstete Spritzmaschine kann noch dadurch
weiter ausgestaltet werden, daß neben der Drehzahlverhältnisregelung auch noch eine
Drehzahlniveauregelung vorgesehen wird, mit der neben der Leistung der Förderschnecke
auch die Temperatur der Spritzmasse als weitere Bestimmgröße erfaßt wird. Zu diesem
Zweck kann im Spritzkopf der Spritzmaschine, z. B. in ihrem Mundstück ein Temperaturfühler
angeordnet werden. Dieser Temperaturfühler gibt den Befehl, wenn die Spritzmasse
zu kalt ist, die Drehzahl der Spritzmaschine zu verringern und im umgekehrten Fall,
wenn also die Spritzmasse zu heiß ist, zu erhöhen. Der Dickenmesser sorgt auch bei
dieser Anordnung dafür, daß die gewünschte Stärke der aufgespritzten Schicht eingehalten
wird. Der Temperaturfühler hat bei dieser Anordnung eine andere Aufgabe als die
an Spritzmaschinen an sich schon bekannten Temperaturfühler, mit denen die Spritztemperatur
unabhängig von der Förderleistung durch Änderung der Beheizung des Spritzkopfes
auf einen konstanten Wert eingeregelt wird. Der Vorteil dieser zusätzlichen Einrichtung
besteht darin, daß die Maschine nach einer Unterbrechung des Betriebes schneller
wieder angefahren werden kann. Bisher mußte nämlich nach einer Inbetriebnahme die
Maschine erst so lange leer laufen, bis die Spritzmasse genau die gewünschte Temperatur
erreicht hat.
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Mit der Erfindung läßt sich eine vollständige elektrische Durchregelung
erreichen, bei der die Abweichung vom Sollwert weit unter 1 % liegt. Eine
solche Genauigkeit hat sich bei anderen Spritzmaschinenantrieben bisher nicht entfernt
erreichen lassen.