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Plattenklärapparat Die Erfindung bezieht sich auf einen Klärapparat,
insbesondere zum Reinigen der Waschflüssigkeit von Aufbereitungsanlagen für Mineralien.
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Es ist bereits ein Klärapparat bekannt, welcher aus einem Behälter
besteht, in dem eine größere Anzahl von schräggestellten parallelen Platten mit
Abstand voneinander angeordnet sind. Der Behälter weist oberhalb der Platten ein
Rohr als Zulauf für die zu klärende Trübe auf. Der Ablauf für den eingedickten Schlamm
befindet sich an der Unterseite des Behälters. Der Behälter ist oben durch einen
Deckel verschlossen. In dem Deckel ist ein Ablauf für die geklärte Flüssigkeit vorgesehen
(deutsche Patentschrift 957 652).
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Klärapparat zu verbessern, um
insbesondere die Klärwirkung des Behälters unter günstigster Raumausnutzung zu erhöhen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen den Platten und mindestens einer Seitenwand
des Behälters eine freie Kammer vorgesehen ist, welche unten mit einer Austragsspitze
in Verbindung steht, und daß in diese Kammer ein Zulauf für die zu klärende Flüssigkeit
mündet, daß ferner die Kammer nach oben und seitlich von Abschlußwänden umschlossen
ist, daß die den Platten benachbarten seitlichen Abschlußwände der freien Kammer
nach oben über die obere Abschlußwand hinaus verlängert sind und daß jede Verlängerung
zugleich das Wehr des Überlaufes sowie eine Seitenwand einer Abüußrinne bildet.
Die zu klärende Trübe wird durch den Zulauf in die freie Kammer zwischen den Platten
und der Seitenwand des Behälters eingeführt. In dieser Kammer erfolgt zunächst ein
Absetzen der in der Trübe enthaltenen gröberen Feststoffteilchen. Die restliche
Trübe mit den feinen Feststoffteilchen steigt zwischen den schräg angeordneten Platten
in Parallelströmen nach oben, wobei sich in an sich bekannter Weise der feine Feststoff
auf den Platten absetzt und nach unten gleitet, bis er zusammen mit den vorher abgeschiedenen
gröberen Feststoffteilchen aus dem unteren Teil des Behälters als Dickschlamm abgezogen
wird. Dadurch, daß die gröberen Feststoffteilchen abgeschieden werden, bevor die
Trübe zwischen die Platten strömt, wird eine hohe Betriebssicherheit und intensive
Klärwirkung des Klärapparates erzielt, wobei insbesondere Verstopfungen vermieden
werden. Es ist hierbei auch nicht erforderlich, die Trübe vor dem Eintritt in den
Klärapparat über Siebe zu leiten, um auf diese Weise die gröberen Feststoffteilchen
vorher abzuscheiden.
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Es ist ein Waschapparat für Erze und Kohlen bekannt, welcher aus einem
Behälter besteht, in dem schräggestellte, parallel und mit Abstand voneinander angeordnete
Platten vorgesehen sind. Diese weisen abwechselnd im unteren und oberen Teil Öffnungen
auf, durch die die im übrigen abgeschlossenen Zwi-. schenräume zwischen den Platten
miteinander in Verbindung stehen. Der Behälterwand, an der die Platten mit ihren
Kopfbegrenzungen anliegen, ist eine Kammer vorgeordnet, in die die Trübe von oben
eingeleitet wird. Aus dieser gelangt die Trübe durch eine untere Öffnung in den
Zwischenraum zwischen den beiden untersten Platten. Anschließend durchströmt sie
auf einem Zickzackwege nacheinander die Zwischenräume zwischen den übrigen Platten.
Dabei sollen die Feststoffteile der Trübe sich auf den Platten absetzen, auf diesen
nach unten rutschen und durch je eine Öffnung am unteren Rande der Platten ausgetragen
werden. Der Nachteil einer solchen Einrichtung ist insbesondere, daß durch die ständige
Umkehr der Fließrichtung des Trübestromes der auf den Platten abwärts rutschende
Schlamm teilweise wieder aufgewirbelt wird. Weiterhin ist die Aufgabekammer für
die Trübe oben offen, so daß sich bei einem Klärapparat dieser Bauart nur eine geringe
statische Höhendifferenz einstellen kann, die nur eine begrenzte Durchsatzleistung
ermöglicht, die außerdem dadurch, daß die Trübe die einzelnen Zwischenräume nacheinander
durchströmt, noch weiter verringert wird (deutsche Patentschrift 62175). Alle diese
Nachteile sind durch die Erfindung in vorteilhafter Weise behoben.
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Der erfindungsgemäße Klärapparat kann auch in der Weise ausgebildet
sein, daß er zwei hintereinander angeordnete Reihen schräggestellter paralleler
Platten aufweist, und daß zwischen diesen Reihen eine weitere freie Kammer vorgesehen
ist, in die ebenfalls ein Zulauf für die zu klärende Flüssigkeit mündet.
Ferner
wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Überlaufs mit Ablaufrinne eine besonders
einfache und sehr raumsparende Bauart des Klärapparates erreicht. Dies ist vor allem
dort von Bedeutung, wo der zur Verfügung stehende Raum verhältnismäßig eng begrenzt
ist. Ferner ist es infolge des Überlaufes nicht erforderlich, den Behälter mit einem
Deckel zu versehen, sondern es ist möglich,- ihn oben offen zu gestalten, so daß
er leicht zugänglich ist und Betriebsstörungen sofort beseitigt werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. 1 einen Klärapparat im Querschnitt, Fig. 2 einen Schnitt gemäß
der Linie II-II in Fig. 1. Der Klärapparat besteht aus einem Behälter 1 mit einem
rechteckigen Grundriß. Er weist in seinem unteren Teil mehrere Austragstrichter
2 für den eingedickten Schlamm auf. Jeder Austragstrichter ist an seiner tiefsten
Stelle mit einem Stutzen 3 zum Ablauf des eingedickten Schlammes versehen. Im oberen
Teil des Behälters sind zwei Reihen von schräggestellten Platten 4 vorgesehen. Die
Platten jeder Reihe sind parallel zueinander angeordnet und weisen einen bestimmten
verhältnismäßig geringen Abstand voneinander auf. Die Länge jeder Platte 4 ist mit
Bezug auf die Breite des Behälters 1 so gewählt, daß zwischen jeder Platte 4 und
der benachbarten Seitenwand 5 bzw. 6 des Behälters eine Kammer 7 bzw. 8 frei bleibt.
Ferner sind die beiden Reihen der Platten ebenfalls mit Abstand voneinander angeordnet,
so daß auch zwischen ihnen eine freie Kammer 9 besteht. Die Kammern 7 bis 9 sind
von den benachbarten Platten durch eine bzw. zwei senkrechte Abschlußwände 10, welche
sich über die ganze Länge der freien Kammern erstrecken, abgetrennt. Nach oben sind
sie durch je eine waagerechte obere Abschlußwand 11 abgeschlossen. Die seitlichen
Abschlußwände 10 erstrecken sich in dem Ausführungsbeispiel nicht über die ganze
senkrechte Ausdehnung der freien Kammern, sondern enden bereits unterhalb der unteren
Plattenenden. Sie können jedoch auch bis an die unteren Enden der Platten herabreichen
oder sogar noch unten über die Platten hinausragen.
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In jeder der freien Kammern 7 bis 9 ist ein Rohr 12 vorgesehen, welches
zur Zuleitung der zu klärenden Trübe dient und sich ebenfalls über die ganze Länge
der Kammern erstreckt. Die Rohre sind zweckmäßig an ihrer Unterseite mit Öffnungen
13, z. B. Längsschlitzen, versehen, durch die die Trübe in die freien Kammern austritt.
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Die zu klärende Trübe strömt zunächst in den freien Kammern nach unten,
bis sie in den unterhalb der seitlichen Abschlußwände 10 liegenden Teil jeder Kammer
gelangt. Hier sinken die in der Trübe enthaltenen gröberen Feststoffteilchen entsprechend
dem Pfeil 14 weiter ab, während die Trübe mit den feineren Feststoffteilchen allmählich
zur Seite umgelenkt wird (Pfeil 15) und zwischen die Platten gelangt. Sie strömt
zwischen diesen Platten langsam nach oben, wobei sich auch die feineren Feststoffbestandteile
der Trübe auf den Platten 4 absetzen und nach unten sinken (Pfeile 16). Die feinen
sowie die groben Feststoffteilchen gelangen als Schlamm in die Austragstrichter
2, aus denen sie durch die Stutzen 3 abgezogen werden.
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Der Ablauf für das geklärte Wasser (s. Pfeile 19) ist oberhalb der
Platten 4 vorgesehen und zweckmäßig als Überlauf mit Abflußrinne ausgebildet. Vorteilhaft
ist er unmittelbar über der oberen Abschlußwand der freien Kammern? bis 9 angeordnet.
Zu diesemZweck sind die den Platten benachbarten seitlichen Abschlußwände 10 der
freien Kammern 7 bis 9 vorteilhaft nach oben über die obere Abschlußwand 11 hinaus
bis zu einer bestimmten Höhe verlängert. Die Verlängerung 17 bildet das Wehr des
Überlaufes. Zugleich bildet der verlängerte Teil 17 jeder Abschlußwand eine
Seitenwand einer Abflußrinne 18, deren Boden durch die obere Abschlußwand 11 der
zugehörigen freien Kammer gebildet wird. Um einen guten Abfluß des geklärten Wassers
zu gewährleisten, sind die oberen Abschlußwände 11 daher, wie aus Fig. 1 hervorgeht,
in- der Längsrichtung der Rinnen 18 geneigt.
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Die Rinnen 18 für die geklärte Flüssigkeit stehen zweckmäßig an ihrer
tiefsten Stelle mit einer über die ganze Breite des Behälters sich erstreckenden
Sammelrinne 20 in Verbindung, durch welche die geklärte Flüssigkeit abgeführt wird.
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Da die Klärwirkung des Apparates unter anderem von der Länge des Weges
abhängt, den die zu klärende Trübe in Aufwärtsströmung zurückzulegen hat, sind zweckmäßig
die überlaufwehre für die geklärte Flüssigkeit höhenverstellbar eingerichtet. Zu
diesem Zweck ist an der Innenseite der oberen Verlängerung 17 jeder seitlichen Abschlußwand
10 ein Klemmstück 20 mittels Schrauben 20 befestigt und zwischen diesem Klemmstück
sowie dem verlängerten Teil 17 jeder Abschlußwand ein Schieber 22 festgeklemmt,
welcher sich über die ganze Länge des Überlaufes erstreckt. Nach dem Lockern der
Schrauben 21 kann der Schieber 22 und somit die Höhe des Überlaufes verstellt werden.