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Die Erfindung bezieht sich auf eine Klärvorrichtung für langsam sinkende Feststoffteilchen enthaltendes
Abwasser mit über einem Schlammabzug angeordneten schräggestellten Platten, die zueinander parallel und auch parallel zur Hauptströmungsrichtung des Abwassers angeordnet sind, wobei der Zulauf im Bereich des Fussendes und der Ablauf am Kopfende der Platten liegt.
Bei einer bekannten Klärvorrichtung (deutsche Patentschrift Nr. 722988) erstreckt sich der Zulauf über einen wesentlichen Teil der Höhe der Platten, wodurch im Bereich des oberen Endes des Zulaufes eine
Kurzschlussströmung zum Ablauf hin entstehen kann. Es verbleibt dann nur ein verhältnismässig kurzer Fliessweg für die angestrebte Agglomeration der Feststoffteilchen und dementsprechend kann nur ein Teil der Plattenfläche für das Absetzen der agglomerierten Feststoffteilchen ausgenutzt werden.
Bekannt sind auch Klärvorrichtungen (deutsche Patentschrift Nr. 957652, Nr. 582788), in denen schnell sinkende Feststoffteilchen aus Wasser ausgesondert werden sollen. Bei einer dieser Vorrichtungen (deutsche
Patentschrift Nr. 957652) werden ebenfalls parallele, schräggestellte Platten verwendet. Das zu klärende Wasser wird der Plattenanordnung von oben her zugeführt und das geklärte Wasser oben abgezogen. Zwischen den
Platten besteht also eine Abwärtsströmung und eine Aufwärtsströmung. Solche gegenläufigen Strömungen würden das Absetzen von langsam sinkenden Feststoffteilchen behindern.
Bei einer bekannten Klärvorrichtung der eingangs genannten Art Schweizer Patentschrift Nr. 316169) sind zwei Behälter vorgesehen, nämlich ein Behälter, der das zu klärende Abwasser enthält und ein weiterer Behälter für die geklärte Flüssigkeit. Die Plattenanordnung befindet sich mit ihrem Fussende im erstgenannten Behälter und mit ihrem Kopfende in dem weiteren Behälter. Aus dieser Gesamtanordnung ergibt sich ein grosser
Raumbedarf, da sich über der Plattenanordnung grosse Wasservolumina befinden, insbesondere über den tiefer liegenden Teilen der Plattenanordnung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klärvorrichtung der eingangs genannten Art unter
Beibehaltung der günstigen Strömungsverhältnisse, die man bei einer Strömung von unten nach oben an sich erhält, so zu gestalten, dass die Klärvorrichtung möglichst wenig Raum einnimmt und insgesamt in einen Behälter eingebaut werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass sich der Zulauf an einer Seite der Plattenanordnung im Bereich der Plattenseitenkanten befindet und dass der Ablauf an den dem Zulauf diagonal gegenüberliegenden Plattenecken angeordnet ist.
Auch bei einer solchen Anordnung des Zulaufes und des Ablaufes wird das zu klärende Abwasser am unteren Ende der Platten zugeführt und muss über die gesamte Plattenhöhe auf einem langen Fliessweg nach oben steigen. Die nötige Sinkstrecke für die Feststoffteilchen bis zum Auftreffen auf eine Platte ist höchstens gleich dem lotrechten Abstand zwischen zwei benachbarten Platten. Auf dem langen Fliessweg wird die Zeit, die für das Agglomerieren und Absetzen der Teilchen gebraucht wird, auch noch bei verhältnismässig grossem Durchsatz erreicht. Dadurch kann die Klärvorrichtung verhältnismässig klein gehalten werden.
Zusätzlich erhält man eine sehr kompakte Gesamtanordnung, da die gesamte Klärvorrichtung nicht wesentlich grösser ist als das Plattenpaket. Dies wird durch die seitliche Anordnung des Zulaufes und die diagonal gegenüberliegende Anordnung des Ablaufes erreicht. Die Erprobung hat gezeigt, dass bei der raumsparenden seitlichen Zuführung des Abwassers ebenfalls eine sehr gute Verteilung des Abwassers über die gesamte Plattenbreite erreicht wird. Auch der diagonal gegenüberliegende Abzug hat sich voll bewährt. Das seitliche Abströmen, das im wesentlichen über den oberen Plattenenden stattfindet, bewirkt keinerlei Störung des Absetzvorganges im oberen Bereich der Platten.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Platten in an sich bekannter Weise gewellt und derart im Behälter angeordnet, dass die Wellen in Richtung der Schräge der Platten liegen. Die Feststoffteilchen sammeln sich in den Wellentälern der jeweils unteren Platte, während die leichtere, sich klärende Flüssigkeit in den Wellenbergen der jeweils oberen Platte aufsteigt. So erhält man einen verhältnismässig grossen Abstand zwischen dem nach oben gerichteten, sich klärenden Abwasserstrom und dem abgleitenden Schlamm.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemässen Klärvorrichtung geht von einer Vorrichtung mit Vorkammer aus, in die der Zulauf mündet und ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorkammer Platten angeordnet sind, die mindestens annähernd parallel zu den Platten im Behälter liegen. Eventuell im Abwasser vorhandene schnell sinkende Feststoffteilchen können sich bereits auf den Platten der Vorkammer absetzen. Auch führen die Platten der Vorkammer den Abwasserstrom, wodurch eine gleichmässige Zuführung des Abwassers zum eigentlichen Klärbehälter gewährleistet ist.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Klärvorrichtung gemäss der Erfindung dargestellt. Es zeigt : Fig. l eine schematische Seitenansicht einer Klärvorrichtung gemäss der Erfindung im Schnitt, Fig. 2 den Schnitt durch die Klärvorrichtung nach Fig. l nach Linie 11-11 in Fig. l, Fig. 3 die Draufsicht auf die Klärvorrichtung nach Fig. l in Richtung des Pfeiles III in Fig. l, Fig. 4 eine Seitenansicht einer Klärvorrichtung ohne Vorkammer, Fig. 5 die Ansicht der Klärvorrichtung nach Fig. 4 in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 4 und Fig. 6 die Draufsicht auf die Klärvorrichtung nach den Fig. 4 und 5 in Richtung des Pfeiles VIII in Fig. 4.
Die Klärvorrichtung hat einen Behälter --1--, an dessen unterem Ende ein Trichter--2--angebracht
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ist, der unten mit einem Schlamm-Abzugsstutzen --3-- endet, Der Behälter-l-ist durch ein Gestell mit Füssen-4-gehalten.
Wie der Schnitt nach Fig. 2 zeigt, ist im Behälter--l--eine Hauptkammer--5--und eine Vorkammer --6-- vorgesehen. In den oberen Bereich der Vorkammer-6-mündet ein Zuflussstutzen --7--. Am oberen Ende der Hauptkammer --5-- ist ein Ablaufraum-8-vorgesehen, dessen in Fig. 2 rechts liegender, als Ablaufkasten--9--dienender Teil durch schräge Bodenflächen --10--, vgl. Fig.1, nach unten hin verengt ist. Am tiefsten Ende des Ablaufkastens --9-- ist ein Ablaufstutzen --11-- angeordnet.
In der Hauptkammer --5-- befinden sich schräggestellte Platten--12--, die parallel angeordnet sind und parallel zu den schrägen Wänden des Behälters --1-- liegen. Die platten --12-- erstrecken sich vom Trichteransatz--13--bis zum Ansatz--14--des Ablaufraumes--8--. Ihre senkrechte Höhe ist mit --h-- bezeichnet. Die Platten--12-können eben oder gewellt ausgebildet sein.
Auch in der Vorkammer --6-- sind schräggestellte parallele Platten--15--angeordnet. Diese Platten --15-- liegen zu den platten --12-- parallel. Die in der Vorkammer enthaltenen platten --15-- sind so angeordnet, dass ihr oberes Ende --16-- kurz unterhalb des Zuflussstutzens--7--zu liegen kommt,
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--6-- reichen.--5-- und die Vorkammer --6-- sind durch eine Wand --17-- getrennt, die in ihrem unteren Bereich mit einer Zulauföffnung --18-- versehen ist, über die die Vorkammer --6-- mit der Hauptkammer-5--in Verbindung steht.
Die Klärvorrichtung arbeitet wie folgt : Das zu reinigende Abwasser tritt über den Zuflussstutzen-7- zunächst in den oberhalb der Platten--15--der Vorkammer gelegenen freien Raum wo sich das Abwasser über die gesamte Breite des Behälters verteilt. Von da wandert das Abwasser senkrecht nach unten in Richtung des Pfeiles-19--. Am unteren Ende der Vorkammer --6-- tritt die Flüssigkeit über die Zulauföffnung-18-in die Hauptkammer --5-- ein. Dort steigt das Abwasser in Richtung des Pfeiles --20-- nach oben und wandert zum oberen Ende der Platten-12-.
Bei dieser Strömung, die sehr langsam erfolgt, haben die Feststoffteilchen Zeit, so weit nach unten zu sinken, dass sie sich auf den Platten--15-der Vorkammer bzw. auf den Platten--12--der Hauptkammer absetzen, wobei sich in der Vorkammer im wesentlichen nur rasch sinkende Teilchen absetzen werden. Die Sinkstrecke bis zum Absetzen ist höchstens gleich dem lotrechten Abstand zweier Platten (in Fig. l angedeutet durch die Länge-a-). Nachdem das Abwasser am oberen Ende der platten --12-- angelangt ist, sammelt es sich im Ablaufraum-8--, wandert an das rechte Ende des Ablaufraumes --8-- und gelangt in den Ablaufkasten--9--, wo die nun gereinigte Flüssigkeit über den Ablaufstutzen --11-- abgezogen wird.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen eine Ausführungsform der Klärvorrichtung, bei der nur ein einziger Behälter ohne
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dargestellten Behältergrösse können die Stirnwände --33 und 34-mit einer Dicke von 5 mm und die übrigen Wände mit einer Dicke von 3 mm ausgeführt werden.
Eine Klärvorrichtung der beschriebenen Art ist z. B. für die Klärung von Trüben, die durch Neutralisierung saurer Flüssigkeiten mittels Lauge entstanden sind, oder für die Reinigung von durch Fäkalien verunreinigten Wässern anwendbar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Klärvorrichtung für langsam sinkende Feststoffteilchen enthaltendes Abwasser mit über einem Schlammabzug angeordneten schräggestellten Platten, die zueinander parallel und auch parallel zur Hauptströmungsrichtung des Abwassers angeordnet sind, wobei der Zulauf im Bereich des Fussendes und der
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Seite der Plattenanordnung (12) im Bereich der Plattenseitenkanten befindet und dass der Ablauf (9) an den dem Zulauf (18) diagonal gegenüberliegenden Plattenecken angeordnet ist.
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