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Fernsehempfänger für mehrere Fernsehnormen Für die Übertragungsform
der Bild- und Tonsignale beim Fernsehen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten,. Man
kann. das Bildsignal in negativer oder positiver Modulation und das Tonsignal mit
Frequenz- oder Amplitudenmodulation übertragen. Darüber hinaus hat man in der Wahl
der Sendefrequenz, der übertragungsb:andbrreite, der Zeilenzahl und der Synchronisierzeichennortn
eine Reihe von Variationsmöglichkeiten. Durch internationale- Zusammenarbeit und
technische Notwendigkeiten hat sich für die Sendefrequenzen, die übertragungsbandbreite,
die Bildwechselzahlen und die Synchromsierzeichennorm eine gewisse Einheitlichkeit
ergeben, während schon in Europa die Zeilenfrequenz und die Modulationsarten für
Bild und Ton gewisse Unterschiede aufweisen. Für die Bevölkerung in Grenzgebieten,
in denen Fernsehsendungen verschiedener Länder empfangen werden können, besteht
das Interesse, Fernsehgeräte zur Verfügung zu haben, die auch für die gegebenen
verschiedenen Möglichkeiten anwendbar sind. Die hierzu erforderliche Umschaltung
der Geräte von einer auf die andere Sendenorm ist aber durch Schalter nicht ohne
weiteres möglich, da es sich hier um Geräte handelt, die mit höheren Frequenzen
betrieben werden.
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Die Erfindung bezieht sich darauf, durch einfache Mittel die erforderlichen
Umschaltungen betriebssicher und zufriedenstellend zu ermöglichen, um das Gerät
allen Möglichkeiten anzupassen bzw. alle gebotenen Möglichkeiten auszunutzen. Sie
ermöglicht eine hochfrequenztechnische einwandfreie Lösung dieser Aufgabe dadurch,
daß die notwendigen Umschaltungen an Stellen vorgenommen werden, die hochfrequenztechnisch
unkritisch sind. Als solche hochfrequenztechnisch unkritische Stellen werden in
an sich bekannter Weise die Heizleitungen von Röhren benutzt, die in einfacher Weise
umgeschaltet bzw. ein- und ausgeschaltet werden können.
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Es ist bekannt, bei Rundfunkempfängern zum Abhören mittels Kopfhörer
die für Lautsprecherempfang vorgesehene Endröhre durch Unterbrechung ihrer Heizung
unwirksam zu machen: Ferner ist es bekannt, je nach Bedarf Oszillatoren durch Öffnen
oder Schließen des Heizkreises ,einzuschalten. Weiterhin hat man bei Fernsehempfängern
zum Zweck der Umstellung auf Tonempfang bei fehlendem Bildempfang einen Hilfsoszillator
durch Einschalten seiner Anodenspeisespannung bzw. durch das Nullwerden einer negativen
Gittersperrspannung in Betrieb gesetzt.
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Die Erfindung bietet herstellungstechnisch den wichtigen Vorteil,
daß es nunmehr möglich- ist, ein Fernsehgerät, das durch einfache Umschaltung einer
größeren: Zahl von Sendenormen angepaßt werden kann und somit gleichzeitig auch
für die verschiedensten Länder brauchbar ist, in großen Serien, herzustellen und
dadurch auch bei Auslandsaufträgen mit anderen als inländischen Sendenormen selbst
noch bei kleinen Stückzahlen wirtschaftlich durchzuführen.
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Erfindungsgemäß wird bei einem: Fernsehempfänger für mehrere Fernsehnormen
eine Gleichrichter-und Schwarzsteuerungsstufe für negative Modulation mit einer
Gleichrichter- und Störbegrenzerstufe für positive Modulation kombiniert und zum
wahlweisen Empfang von Sendungen mit negativer oder positiver Modulation jeweils
die Heizung der Duodiode des einen Systems durch einen Umschalter abgeschaltet und
gleichzeitig die des anderen Systems eingeschaltet.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn: außer, dieser Umschaltung im Bedarfsfall
noch weitere Umschaltungen in gleicher Weise vorgenommen werden. So können, wenn
erforderlich, durch Umschaltung weitere Heizkresse, z. B. der Gleichrichter- und
der Diskriminatorkreis, auf Amplituden- oder Frequenzmodulation umgeschaltet werden.
Ferner kann wahlweise von einer Zeilenzahl auf eine andere, von flankensynchronisierter
auf eine frequenznachgesteuerte Kippschaltung und/oder von niederfrequentem Kabelempfang
auf Hochfrequenzempfang umgeschaltet werden.
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Die Erfindung wird: an Hand der in den Abbildun-gen Ausführungsbeispielen
erläutert. `Äbb. 1 zeigt einen Fernsehempfänger für mehrere Fernsehnormen bei dem
eine Bildgleichrichter- und Schwarzsteuerungsstufe für negative Modulation mit einer
Bildgleichrichter- und Störbegrenzungsschaltung für positive Modulation kombiniert
wird. Die Röhre Rd, ist die letzte ZF-Stufe, die über die Drossel S1 die
Anodenspannung
erhält:.Die ZF-Spannung wird über den Kondensator Cl an die Spule S2 gelegt, -die
mit den Streu- und Röhrenkapazitäten den letzten ZF-Abstimmkreis bildet. Im Falle
der Negativmodulation ist die Duodiode Rö., geheizt und die Duodiode Rö, ungeheizt.
Im Falle der Positivmodulation ist-izmgekehrt Rö, geheizt und Rö, ungeheizt. Die
jeweils ungeheizte Röhre stört die jeweils geheizte Röhre nicht in ihrer Funktion
und vergrößtert nur die Streukapazitäten, die aber durch Wahl der Spule S2 und der
Anhebedrossel S3 wieder ausgeglichen werden können. Die Heizleistungen der Röhren
Rö, und Rö, werden durch einen Umschalter mit den Schaltkontakten K1 und K2 wahlweise
an die Spannungsquelle U gelegt, die z. B. eine Wicklung vom Netztransformator
oder bei Serienheizung ein Glied der Heizkette darstellen kann. Falls mehrere Heizkreise
umgeschaltet werden müssen, also z. B. - zusätzliche Heizung in Abb. 2, kann das
gleichzeitig mit einem Schalter und mit den gleichen Kontakten geschehen. Die Funktion
der Schaltung nach Abb. 1 im Falle der negativen Modulation ist weiterhin folgende:
Entladungsstrecke A der Röhre Rö2 mit dem Ladeblock-Kondensator C2 und der Ableitung
R1 richtet die Zwischenfrequenz gleich und gibt die Modulation über die Anhebedrossel
S3 an das Gitter der Bildendstufenröhre Rö4, die ihrerseits die Steuerspannung für
die Braurasche Röhre Rö5 erzeugt und' über die Anhebedrossel S4 auf die Kathode
von Rä" gibt. Der Schwarzwert wird durch die Entladestrecke B von Rö, automatisch
gehalten, indem die an C3 entstehende positive Spannung über R2 und R3 mit dem Glättungskondensator
C4 derartig geteilt wird, daß über R3 und C4 eine Gleichspannung, die 75% der über
R1 stehenden maximalen Impulsspannung beträgt, abfällt und das Spannungsniveau am
Steuergitter von Rö4 anhebt. Rö4 hat durch die Kathodenkombination R4, C5 oder durch
eine im Fußpunkt der Schaltelemente R3, C4 und der Anode der Entladestrecke B von
Rö, eingeführte negative Spannung eine Vorspannung, die dafür sorgt, d'aß die Braurasche
Röhre Rö', dunkel gesteuert ist, wenn kein Signal einfällt. Im Falle der Positivmodulation
dient die Entladestrecke D - der Röhre Rö, als Bildgleichrichten. Hierbei ist eine
Schwarzsteuerung nicht unbedingt notwendig, da sich die Bildsignale positiv auf
der Gittervorspannung- von Rö4- aufbauen. R3 kann: in diesem Falle kurzgeschlossen
werden, und zwar mit einem einfachen Schalter, da es sich um einen Gleichstromkreis
handelt. Notwendig ist dieses Kurzschließen aber nicht. Die Entladestrecke C von
Rö3 dient als Störbegrenzer. Die Anode ist an dem heißen Punkt der Bildmodulation
angeschlossen, und die Kathode hat durch R7, R8 und: Cs eine derartige, eventuell
einstellbare Vorspannung, daß eine Störmodulation, die die Bildmodulation überragt,
abgeschnitten wird. Die Funktion der übrigen Schaltelemente von Abb. 1 sind bei
beiden Modulationen gleich.
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In Abb. 2 ist eine.- vorteilhafte Weiterbildung eines Fernsehempfängers
für. mehrere Normen dargestellt. Es handelt sich um eine von Amplituden- auf Frequenzmodulation
umschaltbare Gleichrichterschaltung im Tonteil eines Fernsehempfängers mit hohen
Zwischenfrequenzen: - Umgeschaltet wird hier die Amplituden-Demodulator- und NF-Röhre
Rö7 gegen den Diskriminator Dk;. der mit Röhren arbeitet und hier nur schematisch-dargestellt
ist, Es wird wieder die Heizung der jeweils arbeitenden Röhre eingeschaltet und
die der -anderen ausgeschaltet, und zwar durch den Unischalter mit den Kontakten
K1 und K2, an denen die Heizspannung U liegt. Die Funktion der Schaltung ist bei
Amplitudendemodulation folgende: Rös ist die letzte ZF-Röhre, SS ist der letzte
ZF-Kreis. Durch. den Kondensator C7 wird die ZF Spannung an die Diode von Röi gelegt
und gleichgerichtet. R13 ist der Diodenwiderstand. Die Modulation wird über C8 an
das Gitter des NF-Verstärkerteiles der Röhre Rö7 mit dem Gitterwiderstand R8 gelegt.
Das RC-Glied R12, C9 erzeugt die Gitterspannung. Die verstärkte NF-Spannung wird
über den Kondensator C12 auf das Lautstärkepotentiometer R19 und von dort auf die
Endröhre Rös gegeben, die über den Transformator Tr den Lautsprecher L versorgt.
R9 ist der Arbeitswiderstand der Röhre Rö7. Selbstverständliches Beiwerk der Schaltung,
wie Gegenkopplung, Klangregelung und Baßanhebung, ist nicht dargestellt. Im Falle
der Frequenzdemodulation wird die Heizung der Röhre Rö7 abgeschaltet und der Frequenzdemodulator
Dk in Betrieb gesetzt, der über die Spule S5 und die induktiv angekoppelte Spule
S, an die Röhre Rös angeschaltet ist. Die NF-Spannung wird über den Kondensator
Cii an den Lautstärkeregler gegeben und dann wie oben weiter verstärkt.
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Es besteht auch die Möglichkeit, daß bei parallel geheizten Röhren,
auf eine Umschaltung der Heizleitungen verzichtet wird und die Umschaltung der Röhren
durch Umstecken: derselben von einer Fassung in die andere erfolgt. Dabei braucht
es sich nicht um den gleichen Typ von Röhren zu handeln. In manchen: Fällen, wie
bei Röhren mit kreissymmetrischem Sockel, kann man die Röhre auch zur Änderung der
Schaltung nur verdreht in die gleiche Fassung wieder einsetzen, was z. B. bei Röhren
mit wenig Anschlüssen möglich ist.