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Pneumatische Förderanlage mit Abscheider und einem Nachabscheider
Bei pneumatischen Förderanlagen für Getreide oder sonstiges körniges Gut muß verhindert
werden, daß in der an den bzw. die Abscheider anschließenden Luftleitung Fördergut
abgeführt wird. Bei Saugförderanlagen würde das durch die Luftleitung abgeführte
Fördergut in das Gebläse gelangen und diesem schaden. Besonders empfindlich sind
Drehkolbengebläse. Bei Druckförderanlagen würde Fördergut ins Freie geblasen.
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Es ist bekannt, das Abführen von Fördergut in der Luftleitung durch
Stoffilter zu verhindern. Die Stoffilter haben jedoch einen großen Strömungswiderstand
und setzen sich leicht zu. Ferner haben sie einen großen Platzbedarf und verlangen
eine sorgfältige Wartung.
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Da das genannte Eindringen von Fördergut in das Gebläse oder das
Ausblasen von Fördergut dadurch zustande kommt, daß die Austragvorrichtung des Abscheiders
aussetzt oder weniger Gut aus dem Abscheider abführt, als abgeschieden wird, wäre
es theoretisch möglich, das Eindringen von Fördergut in die vom Abscheider abgehende
Luftleitung dadurch zu verhindern, daß man die Gutstandhöhe im Abscheider begrenzt.
Eine diesbezügliche Vorrichtung ist bekannt. Hierbei ist zur Abgrenzung des Gutstandes
im Abscheider in der Wand des Abscheiders ein Membranfühler vorgesehen. Diese Ausbildung
ist jedoch unzuverlässig, da die Membran nicht nur auf die sie belastende Gutsäule,
sondern auch auf die recht erheblichen Luftdruckschwankungen anspricht und dadurch
unter Umständen die Förderanlage überhaupt nicht funktionsfähig ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Förderanlage, bei
welcher in die von dem Abscheider bzw. den Abscheidern ausgehende Luftleitung ein
Nachabscheider eingebaut ist, der auf einen mit einer Austragvorrichtung versehenen
Auffangbehälter aufgesetzt ist, und besteht darin, daß in den Auffangbehälter des
Nachabscheiders ein auf die Gutstandhöhe ansprechender Stabelektrodenfühler eingebaut
ist, der bei einer bestimmten Gutstandhöhe in dem Auffangbehälter den Gebläseantrieb
abschaltet.
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Der Stabelektrodenfühler, dessen Kapazität sich ändert, wenn er von
Material umgeben ist, wird von dem Luftdruck im Behälter nicht beeinflußt. Würde
er aber, wie der Membranfühler bei der bekannten Vorrichtung, in dem Abscheider
angebracht, so könnte es vorkommen, daß er infolge seiner großen Empfindlichkeit
durch die im Abscheider normalerweise in der Zeiteinheit anfallende große Gutmenge,
in deren Strom die Elektrode liegt, zum Ansprechen gebracht und somit das Gebläse
abgestellt würde, auch wenn die Anlage ordnungsgemäß arbeitet. Wird aber der Stabelektrodenfühler,
wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, in den Nachabscheider eingebaut, so stört seine
hohe Ansprechempfindlichkeit nicht. In dem Nachabscheider fällt nämlich bei ordnungsgemäßem
Betrieb kein Fördergut, sondern nur eine geringe Staubmenge an, die die Elektrode
nicht zum Ansprechen bringen kann. Der Nachabscheider, dessen Austragvorrichtung
auf den geringen Staubanfall abgestellt ist, füllt sich mit Fördergut bis zum Ansprechen
des Fühlers nur dann, wenn der Gutablauf aus dem Hauptabscheider unterbrochen bzw.
gestört ist, also nur dann, wenn eine echte Störung vorliegt. Ein Membranfühler
wäre in dem Auffangbehälter des Nachabscheiders ebenso unbrauchbar wie in dem Hauptabscheider,
weil dort ebenfalls die erheblichen Luftdruckschwankungen auftreten, die zu einem
ungewollten Ansprechen des Fühlers führen können.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt Fig. 1 das Schema einer Saugförderanlage,
Fig. 2 das Schema einer Druckförderanlage.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Saugförderanlage hebt der von dem
Gebläse 1, z. B. einem Drehkolbengebläse, in dem an dessen Saugseite angeschlossenen
Leitungssystem erzeugte Unterdruck das Fördergut aus der Aufgabestelle 2 in die
Förderleitung 3. Die Förderleitung 3 mündet in üblicher Weise oben in das Gehäuse
4 eines Fliehkraftabscheiders, das mit einem kegelförmig nach unten verjüngten Unterteil
in eine nach der Fördermenge bemessene Austragvorrichtung 5, z. B. eine Zellenradschleuse,
ausmündet und durch dessen obere Stirnwand das Reinluftrohr 6
herausgeführt
ist, an das die zum Gebläse 1 fillirende Luftleitung 7 anschließt. Die Druckleitung
8 des Gebläses 1 führt beim Ausführungsbeispiel über einen Schalldämpfer 9 ins Freie.
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In die Luftleitung ist ein Nachabscheider eingebaut, dessen Gehäuse
mit 10 bezeichnet ist. Der vom Reinluftrohr 6 des Gehäuses 4 kommende Teil der Luftleitung
7 mündet in das Gehäuse 10 des als Fliehkraftabscheider ausgebildeten Nachabscheiders.
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Der an das Gebläse 1 angeschlossene Teil der Leitung 7 ist aus dem
Reinluftrohr 11 des Nachabscheiders herausgeführt. Das Gehäuse 10 des Nachabscheiders
ist auf einen größeren Auffangbehälter 12 aufgesetzt, dessen Unterteil nach unten
kegelig verjüngt ist und unten in eine Austragvorrichtung 13, z. B. eine Zellenradschleuse,
mündet.
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In den kegeligen Unterteil des Auffangbehälters 12 ragt ein Stabelektrodenfühler
14 hinein, der anspricht, sobald das Gut in dem Behälter bis auf seine Höhe angestiegen
ist. In diesem Augenblick schaltet der Stabelektrodenfühler 14 den Antrieb des Gebläses
1 ab. Die Austragvorrichtung 13 ist so bemessen, daß sie die normalerweise anfallende
Staubmenge abführen kann. Tritt aber, z. B. bei einer Störung der Austragvorrichtung
des Abscheiders 4, Fördergut in die Luftleitung 7, so steigt das Gut in dem Auffangbehälter
an und erreicht schließlich den Stabelektrodenfühler 14, der dann den Antrieb des
Gebläses 1 abschaltet. Nachdem die Störung behoben und der Auffangbehälter 12 des
Nachabscheiders entleert worden ist, kann der Gebläseantrieb wieder eingeschaltet
werden.
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Fig. 2 zeigt eine Druckförderanlage, bei der das über einen Schalldämpfer
29 ansaugende Gebläse 21 die angesaugte Luft in eine Druckleitung 23 ausbläst, in
die das Fördergut durch eine Eintragvorrichtung 22 eingeschleust wird. Die Druckleitung
23 mündet in einen Abscheider 24 mit Austragvorrichtung 25. Die an das Reinluftrohr
26 des Abscheiders 24 angeschlossene Luftleitung 27 geht zu einem Nachabscheider
30, der in gleicher Weise wie der beim Ausführungsbeispiel Fig. 1 vorgesehene Nachabscheider
auf
einem Auffangbehälter 32 mit Austragvorrichtung 33 aufgebaut ist, in dessen kegeligen
Unterteil ein Stabelektrodenfühler 34 zum Schalten des Gebläseantriebs hineinragt.
Der Abluftstutzen 31 des Nachabscheiders 30 mündet ins Freie. Beim Ausführungsbeispiel
Fig. 2 ist dem Nachabscheider 30 ein zweiter Nachabscheider 35 vorgeschaltet, der
ähnlich ausgebildet ist wie der Hauptabscheider 24 und eine Austragvorrichtung 36
hat. Ein gleicher zweiter Nachabscheider könnte auch bei der in Fig. 1 dargestellten
Saugförderanlage zwischen dem Abscheider 4 und dem NachabscheiderlO vorgesehen werden.
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Der Nachabscheider 10 bzw. 30 kann auch an eine gemeinsame Luftleitung,
die von mehreren Abscheidem 4 bzw. 24 kommt, angeschlossen sein.
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Der Nachabscheider 10 bzw. 30 kann jederzeit nachträglich in Anlagen
eingebaut werden, die noch keine Vorrichtung zur Verhinderung des Abführens von
Fördergut in der an den Abscheider bzw. die Abscheider anschließenden Luftleitung
haben oder die mit Stoffiltern ausgerüstet sind. In diesem Fall wird der Nachabscheider
an die vorhandenen Abscheider angeschlossen. Die Austragschleuse des Nachabscheiders
kann hierbei durch eine von Hand bedienbare Entleerungsklappe ersetzt sein.