DE1114727B

DE1114727B - Fernmesseinrichtung nach dem Drehmomenten-Kompensationsverfahren

Info

Publication number: DE1114727B
Application number: DEV12890A
Authority: DE
Inventors: Franz Lauenroth; Gerhard Obenhaus
Original assignee: WERK FERNMELDEWESEN VEB
Current assignee: WERK FERNMELDEWESEN VEB
Priority date: 1957-08-07
Filing date: 1957-08-07
Publication date: 1961-10-05

Description

Fernmeßeinrichtung nach dem Drehmomenten-Kompensationsverfahren Zur Fernübertragung von Meßgrößen, insbesondere für die Überwachung von Kraftwerksbetrieben, haben sich Einrichtungen, die nach dem Drehmomenten-Kompensationsverfahren arbeiten, gut bewährt. In diesen Einrichtungen wird die zu messende Größe in einem Gebermeßwerk in ein Drehmoment umgewandelt. Das erforderliche Gegendrehmoment wird dabei von einem mit dem Gebermeßwerk mechanisch gekuppelten, als Drehspulmeßwerk ausgebildeten Kompensationsmeßwerk ausgeübt, die Größe des Gegendrehmomentes wird von einem ausschlagabhängigen, selbsttätigen Steuerspannungserzeuger eingeregelt. Bei Gleichheit der Wirkungen ist der Kompensationsvorgang abgeschlossen und Proportionalität zwischen der auf das Gebermeßwerk einwirkenden Meßgröße und dem zur Fernübertragung umgeformten Maß gewährleistet. Bei derartigen Geräten wird vielfach der von dem ausschlagabhängigen, selbsttätigen Steuerspannungserzeuger abgegebene Strom verstärkt oder zur Umwandlung in eine Impulsfrequenz benutzt. Sind diese verstärkenden oder umformenden Einrichtungen z. B. mit magnetischen Verstärkern oder Relaisschaltungen ausgestattet, so sind sie mit einer Zeitkonstante behaftet. Bei Meßwertsändemngen treten so infolge des zunächst noch fehlenden Gegendrehmomentes starke Überschwingungen auf, die die Einstellzeit für den Meßwert erheblich verlängern oder sogar eine stabile Einstellung der Geräte überhaupt verhindern können, was z. B. im Kraftwerksbetrieb, wo es unter Umständen auf ein schnelles Ablesen und Schalten ankommt, große Gefahren in sich bergen kann. Werden für diese Einrichtungen Röhrenverstärker oder -impulserzeuger verwendet, treten die Zeitkonstanten zwar nicht auf, jedoch sind diese Anordnungen störanfällig und wartungsbedürftig.
Nach der Erfindung werden die angeführten Mängel in Fernmeßeinrichtungen mit einer den zu übertragenden Meßstrom umformenden oder verstärkenden, mit einer großen Zeitkonstante behafteten Einrichtung dadurch vermieden, daß der Steuerstrom, vor der umformenden oder verstärkenden Einrichtung abgenommen, über eine RC-Kombination auf das Kompensationsmeßwerk ein zusätzliches Gegendrehmoment zur Überbrückung der Zeitkonstante der Einrichtung ausübt, das mit dem vom Ausgangssignal der Einrichtung erzeugten Gegendrehmoment in gleicher Richtung liegt und zeitlich in dem Maße abnimmt, wie dieses zunimmt. Damit wird erreicht, daß das Gebermeßwerk bei einer Meßwertänderung zuerst mit dem zusätzlichen Gegendrehmoment beaufschlagt wird, das nur von der Eingangsspannung der umformenden oder verstärkenden Einrichtung bestimmt wird. Im weiteren Verlauf stellt sich dann entsprechend der Zeitkonstante ein vom Eingangs- und Ausgangssignal dieser Einrichtung bestimmtes resultierendes Gegendrehmoment ein. Nach Abschluß des Kompensationsvorganges wirkt lediglich noch das vom Ausgangssignal erzeugte Gegendrehmoment. Damit wird das unerwünschte Überschwingen der Fernmeßeinrichtung vermieden und die Einstellzeit kurz gehalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die beweglichen Organe des Gebermeßwerkes 1, des als Drehspulmeßwerk ausgebildeten Kompensationsmeßwerkes 2 und des ausschlagabhängigen Steuerspannungserzeugers 3 sind mechanisch miteinander gekuppelt. Das im Gebermeßwerk 1 von der zu übertragenden Meßgröße erzeugte Drehmoment bewirkt eine Einstellung der Steuerspannung im Steuerspannungserzeuger 3, die einmal der mit einer Zeitkonstante behafteten, im Beispiel verstärkenden Einrichtung 4 und zum anderen über einen Kondensator 5 und einen Widerstand 6 einer zusätzlichen Wicklung 7 des Kompensationsmeßwerkes 2 zugeführt wird, während die Wicklung 8 des Kompensationsmeßwerkes 2, die in Reihe mit der Femleitung 9 und dem Anzeigeinstrument 10 liegt, vom Ausgangsstrom des Verstärkers 4 durchflossen wird. Es ist zweckmäßig, zwei getrennte Wicklungen für das Kompensationsmeßwerk vorzusehen, weil vielfach eine galvanische Trennung zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung der Einrichtung 4 erforderlich ist. Es ist natürlich auch möglich, mit nur einer Wicklung die erfindungsgemäße Wirkung zu erzielen. Die voneinander getrennten Wicklungen haben den weiteren Vorteil, daß noch ein zusätzliches Drehmoment aufgebracht und z. B. für eine Nullpunktverschiebung ausgenutzt werden kann. Dies wird durch eine an die im Beispiel vorgesehenen Anschlüsse 11 und 12 angelegte Gleichspannung erreicht, die einen Strom durch den Widerstand 13 und die Wicklung 7 erzeugt. Eine Beeinflussung dieses Stromes auf den Verstärker 4 wird von dem Kondensator 5 und ein Kurzschließen der Wicklung 7 durch die Gleichspannung von dem Widerstand 13 verhindert.
PATBNTANSPRUCHE: 1. Femmeßeinrichtung nach dem Drehmomenten-Kompensationsverfahren mit einem Kompensationsmeßwerk zur Kompensation des in einem Gebermeßwerk erzeugten Drehmomentes und einer den Steuerstrom umformenden oder verstärkenden Einrichtung mit großer Zeitkonstante im Kompensationskreis, z. B. Relaisschaltungen oder Magnetverstärker, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerstrom, vor der umformenden oder verstärkenden Einrichtung (4) abgenommen, über eine RC-Kombination (5, 6) auf das Kompensationsmeßwerk (2, 8, 7) ein zusätzliches Gegendrehmoment zur Überbrückung der Zeitkonstante der Einrichtung (4) ausübt, das mit dem vom -Ausgangssignal der Einrichtung (4) erzeugten Gegendrehmoment in gleicher Richtung liegt und zeitlich in dem Maße abnimmt, wie dieses zunimmt.

Claims

2. Fernmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl für das Ausgangs- als auch für das Eingangssignal der umformenden oder verstärkenden Einrichtung je eine besondere Wicklung (7, 8) auf dem Kompensationsmeßwerk vorgesehen ist.

3. Femmeßeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Eingangssignal der umformenden oder verstärkenden Einrichtung beeinflußte Wicklung (7) durch Anlegen einer zusätzlichen Gleichspannung zur Erzeugung eines weiteren Drehmomentes ausgenutzt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 662 242, 737 215, 763544.