DE1114138B

DE1114138B - Verfahren zum Herstellen von hydraulischem Magnesiamoertel

Info

Publication number: DE1114138B
Application number: DEK35285A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Paul Kittelberger
Original assignee: PAUL KITTELBERGER DIPL ING
Current assignee: PAUL KITTELBERGER DIPL ING
Priority date: 1958-07-12
Filing date: 1958-07-12
Publication date: 1961-09-21

Description

Verfahren zum Herstellen von hydraulischem Magnesiamörtel Es ist bekannt, einen wasserfesten Magnesiamörtel herzustellen aus kaustisch gebranntem Magnesit und Puzzolanen mit einem flüssigen Magnesiumsalz, wobei aber die Wasserfestigkeit mehr oder weniger von den gewählten Mischungsverhältnissen und von der Dichte und Menge der verwendeten Anregersalzlösung abhängt.
Das Magnesiumhydrat im Magnesiamörtel wirkt chemisch viel träger auf die Puzzolankomponente ein als z. B. das Kalziumhydrat im Portlandzementmörtel.
Es wurde gefunden, daß beim Herstellen von Magnesiamörteln ein ganz geringer Zusatz von etwa Io/oo Natronlauge und/oder Kalilauge zur AnregesaWösung auf die Puzzolane und Quarzsande lösend einwirkt und deren Kieselsäure und Tonerde in die Gelform überführt.
Unter normalen Verhältnissen ist aber die Vermischung von Natronlauge oder Kalilauge mit den Magnesiumsalzlösungen unmöglich, weil dabei eine Ausfällung stattfindet.
Es wurde gefunden, daß die Magnesiumsalzlösungen nicht von Natronlauge oder Kalilauge ausgefällt werden, wenn die Magnesiumsalzlösungen vorher mit Ammonsalzen, z. B. Ammonsulfat, versetzt werden.
Die Dosierung der Ammonsulfatmenge richtet sich nach der Grädigkeit der Magnesiumsalzlösung. Es rnuß so viel Ammonsulfat zugesetzt werden, daß bei der Zugabe der Natronlauge zur Magnesiumsalzlösung kein Niederschlag mehr entsteht, sondern daß die Natronlauge wenigstens noch in einer Verdünnung von 1%o wirksam werden kann.
Das Magnesiumoxyd wird durch die Magnesiumsalzlösung, insbesondere bei höherer Konzentration, in Gegenwart der Natronlauge sehr schnell hydratisiert, also in die Gelform übergeführt. Gleichzeitig verwandelt die Natronlauge die Kieselsäure und Tonerde der Puzzolane und Sandzuschläge in die Gelform, so daß die entstehenden Magnesiumhydratgele sieh mit den Gelen von Kieselsäurehydrat und Tonerdehydrat zu Magnesium-Aluminium-Silikaten verbinden, die nach der Wasserabgabe in eine wasserfeste, harte Zustandsform übergehen. Damit ist aus dem bisher nichthydraulischen Magnesiamörtel ein hydraulisch erhärtendes Stoffsystem geworden.
Diesen hydraulischen Magnesiamörtel kann man mit organischen und/oder anorganischen Füllstoffen vermischen und zu Baukörpern jeder Art verarbeiten.
In bekannter Weise kann man ihn zu Schaumbeton oder Gasbeton verarbeiten.
An Stelle von kaustisch gebranntem Magnesit kann -man auch geeigneten, schwach gebrannten Dolomit verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von hydraulischem Magnesiamörtel aus kaustisch gebranntem Magnesit und/oder Dolomit und Puzzolanen und/ oder Sanden mit einer Anregesalzlösung, z. B. Magnesiumchlorid oder Magnesiumsulfat, der mit und ohne Füllstoffe zu einem Mörtel oder Beton zusammengemischt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Anregesalzlösung mit so viel Ammonsalzlösung versetzt wird, daß die zuzumischende Lösung aus Natronlauge und/oder Kalilauge keine Ausfällung mehr bewirkt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 374 351.