DE3340681A1

DE3340681A1 - Spritzzement bzw. trockenspritzzement

Info

Publication number: DE3340681A1
Application number: DE19833340681
Authority: DE
Inventors: Robert Vils Tirol Keller; Rudolf Dr. Röck
Original assignee: Schretter & Cie
Current assignee: Schretter & Cie
Priority date: 1983-10-07
Filing date: 1983-11-10
Publication date: 1985-04-18
Also published as: AT382859B; CH655296A5; ATA356583A; DE3340681C2

Description

rendichtende Wirkung. Die zugemischte oder zugemahlene amorphe
Kieselsäure soll eine spezifische Oberfläche von mehr als 3000 cm2/g, vorzugsweise zwischen 6000 und 200.000 cm2/g, auSweisen.
Als gips- und anhydritfreie Zement kommen gips- und anhydritfreie Portland-, Eisenportland- und Hochofenzernentein Frage.
Die erfindungsgemäße Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement als Spritzzement bzw. in Trockenspritzbeton ergibt gegenüber den bisher bekannten Spritzzementen folgende Vorteile: Mit dem erfindungsgemäß verwendeten Zement können in einem Arbeitsgang Schichtdiclcen von mindestens 20 cm erreicht werden, wogegen bisher unter Verwendung der bekannten gipshältigen Portlandzemente nur Schichtdicken von maximal 4 cm erhalten wurden. Durch Zusatz von beschleunigenden Zusatzmitteln konnten zwar auch Schichtdicken über 4 cm erhalten werden; mit dem Zusatz dieser Mittel mußte aber ein beträchtlicher Abfall der Festigkeitswerte in Kauf genommen werden.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement sind hingegen Schichten von z.B. 20 cm ohne Festigkeitsverminderung erreichbar. Bei der erfindunggemäßen Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement ist der F,insatz von Betonverflüssigern ( Fließmittel ) zur Verringerung des Wasserbedarfes und damit zur Steigerung, der Festigkeit möglich, was beim bekannten Normalportlandzement nicht möglich ist, da der Beton abfließen würde.
Während bisher Wasserzementwerte (W/Z) um etwa 0,5 erreicht wurden, sind nunmehr W/Z-Werte von 0,35 - 0,40 ohne weiteres erreichbar. Da der erfindungsgemäß verwendete Zement keine beschleunigende Zusatzmittel enthält, ist eine Auswaschung desselben aus der erhaltenen Betonschicht nichl möglich, so dan deren Wasserclichtheil gewährleistet ist und eine nachträgl iche Abdichtung nicht crforclerlich ist.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1: Aus 7,2 kg gips- und anhydritfreiem Portlandzemcnt, 23,0 kg Sand (Korngröße 0-4 mm) und 19.8 kg Kiesel (Korngröße 4-8 mm) wurde ohne Zugabe weiterer Zusätze ein Trockenspritzbeton hergestellt. Die Festigkeit der im Spritzverfaiiren daraus hergestellte Betonschicht betrug nach 2 Tagen Aush.-irl tIng 30,3 N/mmZ und nach 28 Tagen Aushärtung 43,2 N/mm2.
Beispiel 2: Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden dem Zement noch O,3 k,ò amorphe Kieselsäure zugesl,el,en.
Die Festigkeit tler erh.llterlcksn Betonschicht betrug, nach 2 Tagen Die Erfindung bezieht sich auf Spritzzement bzw. Trockenspritzbeton.
Zur Zeit verwendet man als Spritzzement bzw. als Zement zur Herstellung von Trockenspritzbeton vorwiegend Portlandzement, ein feingemahlenes Gemisch aus Portlandzementklinker und Calciumsulfaten wie Gips oder Anhydrit, dem gegebenenfalls noch Zusatzmittel, insbesondere beschleunigende Zusatzmittel, zugegeben sind. Durch die zugemahlenen Calciumsulfate wird das Erstarren von Portlandzement um mindestens 1 h verzögert. Dieser Umstand macht Portiandzement ohne beschleunigende Zusatzmittel nur wenig geeignet als Spritzzement, da er ohne abzufließen nur in sehr dünnen Schichten von 2 bis 4 cm aufgetragen werden kann, wodurch die Herstellung von Spritzbetonschichten entsprechender Dicke aufwendig und zeitraubend ist. Durch den Zusatz von beschleunigenden Zusatzmitteln gelingt es, die notwendige Zeit zum Erstarren des Zementes herabzusetzen und in einem Arbeitsgang auf senkrechten Flächen brauchbare Auftragsdicken bis zu 15 cm zu erhalten. Durch den Zusatz von beschleunigenden Zusatzmitteln wird jedoch die Festigkeit des erhärteten Betons um bis zu 50 % vermindert und kann der erhärtete Beton durch Auswaschung undicht werden. Es ist daher erforderlich, z.B. bei Tunnelsauskleidungen zusätzlich einen Betonring vorzusehen.
Dic Erfindung zielt darauf ab, die oben anpeführten Nachteile des bekannten Spritzbetons zu beseitigen und beruht auf der Erkenntnis, daß gips- und anhydritfreier Beton äußerst rasch aushärtet.
Erfindungsgemäß wird daher die Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement als Spritzzement bzw. mit Zuschlagstoffen vermischt als Trockenspritzbeton vorgeschlagen.
Der erfindungsgemäß verwendete gips- und anhydrit freie Zement kann Zusatzmittel wie sogenannte Verflüssiger, z. B. sulfonierte Melamin-Formaldehydharze, Ligninsulfonat und Naphthalinsulfonat, in Mengen von 0,1 bis 5 Måsse-%, bezogen auf das Gewicht des Zementes, (nthalten, wobei diese Zusatzmittel als wassereinsparende und dinit verdichtungsfördernde Mittel wirken.
Ferner kann der erfindungsgemäß verwendete gips- und anhydritfreie Zement bis zu 30 Masse-%, bezogen auf das Gewicht des Zcments, Zusatzstoffe, insbesondere amorphe Kicselsäure, enthalten, wobei die amorphe Kieselsäure als 13etondichtlrlqsmittel wirkt, d.h. sie erhöht den Widerstand gegen einclringen(les Wlsser und betonsch<-idliche Stoffe wie Sulfat, Chlorid, Carbonat und Nitrat u.ä. durch po- 26,3 N/mm2 und nach 28 Tagen 32,6 N/mm2. Der Rückprall betrug etwa 15 %.
Beispiel 3: Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden dem Zement noch 36 g eines modifizierten Melaminharzes zugegeben. Die Festigkeit der erhaltenen Betonschicht betrug nach 2 Tagen 35,3 N/mm2 und nach 28 Tagen 44,0 N/mm2.
Im Vergleich zu den obigen Werten sind die Festigkeitswerte der bekannten Spritzbetone wesentlich niedriger und betragen nach 28 Tagen nur 15-20 N/mm2. Auch die Rückprallmenge ist beim erfindungsgemäß eingesetzten Zement geringer als bei den bisher verwendeten Spritzzementen. Er beträgt bei den bekannten Spritzzementen je nach Lage der Auftrags fläche auch bei guten Düsenführern etwa 20 bis 30 %, wogegen er beim erfindungsgemäß verwendeten Zement unter 20 % liegt.

Claims

Spritzzement bzw. Trockenspritzzement Patentansprüche 1.) Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement mit einer spezifischen Oberfläche von 2000 bis 8000 cm2/g als Spritzzement bzw. im Gemenge mit Zuschlagstoffen als Trockenspritzbeton.
2.) Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement, der bis zu 30 Masse-%, bezogen auf das Gewicht des Zementes, amorphe Kieselsäure, insbesondere mit einer spezifischen Oberfläche von mehr als 3000, vorzugsweise zwischen 6.000 und 200.000, 2 ancm /g enthält, für den in Anspruch 1 gegebenen Zweck.
3.) Verwendung von gips- und anhydritfreiem Zement, der 0,1 bis 5 Masse-%, bezogen auf das Gewicht des Zementes, Verflüssiger, wie z.B. sulfoniertes Melaminformaldehydharz, Ligninsulfonat und Naphthalinsulfonat, als wassereinsparende Agentien und gegebenenfalls bis zu 30 Masse-%, bezogen auf das Gewicht des Zements, amorphe Kieselsäure enthält, für den in Anspruch 1 angegebenen Zweck.