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Mehrschichtiges, schraubenförmig gewickeltes Papierrohr Die Erfindung
betrifft ein mehrschichtiges, schraubenförmig gewickeltes Papierrohr, das sich als
Form zum Gießen von Betonsäulen od. dgl. verwenden läßt.
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Es ist ein schraubenförmig gewickeltes Papierrohr bekannt, bei dem
die aufeinanderfolgenden Windungen der Papierstreifen mit gestoßener Kante gewickelt
sind und wobei die Innenwandung des Rohres mit einem Polyäthylenfilm überzogen ist.
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Wenn man so die Papierstreifen an der Innenwandung des Rohres mit
gestoßener Kante anordnet, entstehen unvermeidlich Fugen oder Spalte zwischen den
einander benachbarten Papierkanten, da diese sich nicht immer ganz genau gegeneinanderlegen
lassen. Wird dann Beton in die Papierform eingegossen, so füllt er natürlich auch
die Fugen aus, so daß Wasser einsickert und vom Papier absorbiert wird. Dies wiederum
hat ein Anquellen des Papiers im Bereich der Fugen zur Folge, so daß die Oberfläche
des abgebundenen Betons eine entsprechende Deformierung aufweist. Außerdem tritt
auf der Mantelfläche der Betonsäule an den Fugen der Papierwicklung ein Grat in
Erscheinung, so daß man die Mantelfläche nachträglich abschmirgeln oder sonstwie
bearbeiten muß, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden, die in einem
mehrschichtigen, schraubenförmig gewickelten Papierrohr besteht, welches die Verbindung
einer bekannten Innenschicht von im Querschnitt parallelogrammartigen Papierstreifen,
von denen jeweils eine spitze Parallelogrammecke aus ihrer ursprünglich trapezförmigen
Lage deformiert ist, mit einer an sich bekannten Auskleidung aus einem wasserdichten,
biegsamen Material aufweist.
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Man stellt also ein solches Papierrohr her, dessen Papierstreifen
mindestens in der innersten Lage des Rohres mit überlappter Kante gewickelt ist,
und verfährt so, daß der innerste Papierstreifen an seiner Innenfläche mit glatten
Kanten und an der Außenfläche mit geschrägten Kanten abschließt, derart, daß beim
überlappten Wickeln jeweils eine glatte Kante auf einer geschrägten liegt, und sich
dieser unter Bildung eines glatten Saumes anschmiegt. Auf diese Weise läßt sich
die Innenwandung des Rohres ganz sauber und eben gestalten, ohne daß der einzufüllende
Beton beim Abbinden daran hängenbleiben würde. Auf die so hergestellte Innenlage
der Papierwicklung wird noch ein besonderer Überzug aus einem wasserdichten, biegsamen
Material aufgebracht, der nicht am Beton od. dgl. haftet. Ein solcher Überzug läßt
sich vorteilhaft auf die Innenwandung des Rohres als durchgehende Auskleidung aufsprühen;
er wird beispielsweise aus plastifizierter Nitrozellulose oder aus einer plastischen
Emulsion hergestellt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielhaft an Hand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt.
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Fig. 1 ist die Ansicht eines fertigen, als Gießform dienenden Rohres
gemäß der Erfindung; Fig. 2 verkörpert eine Draufsicht auf die Außenseite der innersten
Papierlage des Rohres; Fig.3 ist ein Querschnitt durch die Papierbahn gemäß Fig.
2; Fig. 4 stellt in vergrößertem Maßstab einen Teilquerschnitt durch die Wandung
des Rohres gemäß Fig. 1 dar.
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Das als Gießform für Beton od. dgl. verwendbare Papierrohr ist in
Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnet. Seine Wandung besteht aus einer mehrschichtigen
Wicklung, wobei mindestens der für die innerste Lage verwendete Papierstreifen gemäß
den Fig.2 und 3 ausgebildet ist. Dieser mit 12 bezeichnete Streifen wird an seiner
Innenfläche 20 durch glatte Kanten begrenzt, während auf der Außenseite 14
geschrägte Kanten 16, 18 vorgesehen sind. Letztere können auf verschiedene Weise
hergestellt werden, vorzugsweise derart, daß man einen beweglichen Riemen verwendet,
der mittels rauher Oberfläche die Kanten des Papierstreifens abschleift und hierdurch
die Schrägungen 16, 18 erzeugt.
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Die Schrägkanten 16, 18 weisen naturgemäß abstehende Fasern auf, die
an der Innenseite des Papierrohres unerwünscht wären, weil sie dem einzufüllenden
Beton eine rauhe Oberfläche darbieten und hierdurch absorbierend wirken. Dies geschieht,
trotzdem sich die Kanten der Papierwicklungen überlappen,
und zwar
vor allem deshalb, weil die Schrägungen nicht immer ganz gleichmäßig ausgebildet
sind. Es hat sich deshalb als vorteilhaft erwiesen, so zu verfahren, daß die Schrägungen
16, 18 nach der Außenseite des Rohres hin liegen, also vom Innenmantel des Rohres
abgewendet sind.
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Um die Innenlage des Papierrohres 10 so herzustellen, daß die Schrägkanten
16, 18 nach außen zu liegen kommen, liegen die Schrägungen, wie aus Fig.3 ersichtlich,
unter spiegelbildlich verkehrten Winkeln zur Außenfläche 14. des Streifens 12. Der
Papierstreh'en wird zunächst unter Auflegung eines geeigneten Klebers. wie z. B.
Polyvinylacetat-Emulsion. auf eine der Kanten spiralförmig gewickelt, wobei die
Schrägkante 18 nach außen gegen die glatte Innenfläche 20 hinter der Schrägkante
?16 der benachbarten Windungen zu liegen kommt. Um dabei einen sauberen, glatten,
dichten Saum zu erzielen, wird, wie in Fig. 3 gestrichelt angedeutet, die Schrägkante
16 verbogen, wenn man die Papierstreifen auf einen Dorn wickelt. Dabei ist kein
Teil der Schrägkanten 16, 18 gegen das Innere des Papierrohres 10 hin gewendet,
und dieser Umstand führt in Verbindung mit der Anschmiegung der Kante 16 an die
Nachbarkante zu einer ganz glatten Innenwandung des Rohres.
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Naturgemäß kann die innerste Wicklung des Rohres auch anders als dargestellt
angeordnet werden, um die nach außen gerichteten, sich überlappenden Schrägkanten
zu bilden.
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Wenn die innerste Wicklung eine Stärke von weniger als 0,6 mm aufweist,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, auch die nächstfolgende Schicht mit überlappten
Schrägkanten zu verarbeiten. Dies empfiehlt sich insbesondere deshalb, weil, wenn
hier die Wicklung des Papiers mit gestoßener Kante erfolgt, der Druck des eingefüllten
Betons die innerste Schicht nach außen in die Stoßfugen der nächstfolgenden Schicht
hineinpreßt und so zu einer Verformung der Innenlage führt. Wenn dagegen die überlappten
Innenlagen eine Gesamtdicke über 0,6 mm haben, ist diese Wandstärke groß genug,
um dem Druck des Mörtels zu widerstehen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 ist auf die Innenwandung des Rohres,
wie sie aus der Wicklung 12 gebildet ist, ein Überzug 22 aufgebracht. Die auf die
Innenschicht 12 folgende Schicht 26 ist ebenfalls mit Schrägkanten gearbeitet, wohingegen
die folgenden Schichten 28 und 30 gestoßen gewickelt sind. Der vorgenannte Überzug
22 wird am besten erst nach der Wicldung der Papierstreifen zum Rohr aufgebracht,
wobei verschiedene Methoden angewendet werden können. Eine besonders wirksame besteht
darin, daß man den Überzug auf die Innenwandung des Rohres mittels einer Spritzpistole
aufsprüht. Dabei kann jede gewünschte Stärke oder Menge des Überzugsmaterials verwendet
werden, indem man die Sprühpistole mehrere Male im Rohr hin und her führt.
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In manchen Fällen mag es andererseits zweckdienlich sein, wenn man
die überzugsschicht auf die Papierstreifen aufbringt, ehe deren Wicklung erfolgt.
Da aber infolge der überlappung der Schrägkanten an der innersten Lage auch das
Überzugsmaterial geschrägt werden müßte, würde es etwas schwierig werden, irgendeinen
Kleber, der auf die Kante des Papierstreifens aufgebracht wurde, zum Haften am Überzugsmaterial
zu bringen. Ein ganz glatter überlappungssaum würde also weniger gut möglich sein,
wenn man den Überzug vor dem Wickeln aufbringt.
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Als Überzug oder Futter des Rohrinnenmantels lassen sich verschiedenartige
Werkstoffe benutzen, so etwa plastifizierte Nitrozellulose oder eine Plastikemulsion.
Allerdings müssen diese Materialien notwendigerweise bestimmte Eigenschaften besitzen.
Die wichtigste hiervon ist, daß das Überzugsmaterial keine Affinität zum eingegossenen
Beton haben darf, weil sonst das Abnehmen der Form vom abgebundenen Beton behindert
wird und gegebenenfalls sogar Teile der Innenwandung des Rohres am Beton haftenbleiben
und diesen unansehnlich machen, so daß er gesäubert werden muß.
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Eine andere wichtige Voraussetzung ist, daß der Überzug einen kontinuierlichen
Film darstellt, der das Innere des Papierrohres völlig auskleidet. Es dürfen in
diesem Film keine Durchbrechungen vorhanden sein, und die Filmoberfläche muß durchgehend
gleichförrnig glatt sein.
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Des weiteren bedarf es der Verwendung einer verhältnismäßig biegsamen
Überzugsschicht 22, weil das Papierrohr 10 beim Transport u. dgl. Stöße und sonstige
Erschütterungen erfährt. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß der Beton, wenn er
in die Papierform eingefüllt wird, an dem Überzug reibt und diesen daher zerkratzt
oder beschädigt, wenn er spröde ist.
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Da an den Rohrfugen Wasser einsickern und das Papier zum Quellen bringen
könnte, muß das Überzugsmaterial auch wasserdicht sein, um ein Eindringen von Feuchtigkeit
in die Säume an den überlappungsstellen der Papierstreifen zu verhüten.
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Nachdem der Beton in die Papierform eingegossen ist und abgebunden
hat, nimmt man das Papierrohr ab, indem man entweder die einzelnen Schichten abwickelt
oder das Rohr längs durchschneidet. Es ergibt sich dann eine Betonsäule, die keinerlei
störende Vorsprünge oder Grate aufweist, sondern ungewöhnlich glatt und sauber ist.
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Die in der Zeichnung dargestellte und beschriebene Ausführungsform
zeigt naturgemäß nur ein Beispiel und soll die Tragweite der Erfindung nicht beeinträchtigen.