DE1112928B - Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug

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DE1112928B
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spinning
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Ludwig Althof
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H1/00Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug Verfahren und Vorrichtung, welche Gegenstand der Erfindung sind, bezwecken, Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug zu spinnen, wobei von einem hartgedrehten Vorgarn ausgegangen wird, um rationeller und unter günstigeren spinntechnischen Verhältnissen zu arbeiten, als mit den bisher bekannten Verfahren und Einrichtungen möglich ist.
  • Den Feinspinnmaschinen werden Vorgespinste bzw. Vorgarne zugeführt, die auf diesen Maschinen noch verfeinert, teilweise auch noch vergleichmäßigt und in jedem Falle dadurch gefestigt werden, daß ihnen mittels Spindeln Drehungen erteilt werden, die dem Faden seine endgültige Gestalt und Festigkeit geben. Die Vorgespinste bzw. Vorgarne werden entweder nur genitschelt, also gar nicht gedreht, oder nur schwach gedreht den Streckwerken der Spinnmaschinen zugeführt. Die ungefestigten Vorgarne neigen beim Ablauf von den Spulen oder sonstigen Garnkörpern zu unbeabsichtigten Verzügen, wodurch Stärken- bzw. Nummernschwankungen im fertigen Garn entstehen. Bei dem bekannten »Flyerlosen Spinnen« wird zur Vermeidung der vorstehend geschilderten Mängel ein hartgedrehtes Vorgarn zugeführt. Ein Nachteil liegt bei diesem Verfahren aber darin, daß das Vorgarn vor Eintritt in das Streckwerk völlig oder bis auf eine ganz geringe Drehung aufgedreht oder auch auf und etwas nach der entgegengesetzten Richtung zu gedreht wird. Es wird also ungedrehtes Vorgarn verzogen, womit zwar eine Verfeinerung, aber keine Vergleichmäßigung des Vorgarnfadens bewirkt wird.
  • Bei den bekannten Spinnverfahren dient die Spindel gleichzeitig sowohl als Werkzeug zum Drehen des Fadens als auch zur Aufnahme des Garnkörpers, der aus dem fertiggesponnenen Garn gebildet wird. Nachteilig ist, daß der Garnkörper der Garndrehung entsprechend auf eine hohe Drehzahl gebracht werden muß, welche wegen der auftretenden Massenkräfte das Volumen begrenzt. Aus der Doppelaufgabe der Spindel ergeben sich weitere Nachteile: a) Beim Wagenspinnen ein wechselweises Spinnen und Aufwinden, also eine unrationelle Arbeitsweise. Die Vorrichtung zum Spinnen besteht aus feststehender Bank und beweglichem Wagen, erfordert darum viel Platz und ist wegen der komplizierten Umsteuerung sehr aufwendig.
  • b) Beim Ringspinn-, Glockenspinn- oder Flügelspinnverfahren wird eine kontinuierliche Arbeitsweise durch Ring mit Läufer, Glocke oder Flügel erreicht. Durch diese Hilfswerkzeuge wird der von der Spindel gedrehte Faden umgelenkt, geführt und gleichzeitig gebremst, wodurch das Aufwickeln des Fadens auf die Spindel bewirkt wird. Nachteile: Die zur Fadenführung notwendige, wechselnde Bewegung der Hilfswerkzeuge oder Spindel ergibt eine verschieden lange Drehungsstrecke und eine unterschiedliche Fadenspannung, was zu einer ungleichmäßigen Drehung des Fadens und zu Fadenbrüchen führt. Durch die Reibung von Ring und Läufer oder von Faden und Glocke sowie durch die Schwungkraft des Flügels und andere Umstände werden die Umdrehungszahlen der Spindel in verhältnismäßig engen Grenzen gehalten. Besondere Vorrichtungen, welche eine Einschränkung der vorstehend geschilderten Nachteile bezwecken, erfordern einen hohen maschinellen Aufwand.
  • c) Beim Topfspinnverfahren mittels Topfspindel ist es besonders schwierig, aus dem im Topf abgelegten Garn einen brauchbaren Garnkörper zu bilden und diesen aus dem Topf herauszubringen.
  • d) Bei der Kapsel oder Dosenspinnmaschine ist kein Verzug, insbesondere kein vergleichmäßigender Verzug möglich. Diese Maschine findet daher nur für grobe Garne Verwendung, an welche keine höheren Ansprüche hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Fadendurchmessers gestellt werden. Um das Eindringen der Fadendrehung in die Kapsel zu verhindern, wurde schon früher vorgeschlagen, zwischen Spinnkapsel und Abzugsvorrichtung ein Drehröhrchen zwischenzuschalten, um das Vorgarn zwischen Spinnkapsel und Drehröhrchen nur mit einem Teil des beabsichtigten Drahtes zu drehen. Das Spinnen erfolgt jedoch auch bei dieser Vorrichtung ohne Verzug. Bei den Verfahren nach a), b) und c)- ergibt sich der weitere Nachteil, daß die abgelieferten . Garnkörper in Form und Größe nicht entsprechend den Bedürfnissen der folgenden Fabrikationsstufen gewickelt werden können. Die durch das Spinnverfahren bedingte Form und Größe des Garnkörpers ist nur sehr begrenzt veränderlich. Sie muß durch einen besonderen anschließenden Umspulprozeß verändert werden, um einen Garnkörper -zu erhalten, welcher den nachfolgenden Maschinen bzw. Arbeitsgängen angepaßt ist.
  • Die Mängel der bisherigen Verfahren und Vorrichtungen zum Spinnen werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß der Verzug des Vorgangs bei gleichzeitigem Aufdrehen innerhalb des Streckwerkes durchgeführt wird und für das endgültige Drehen und für das Aufwickeln des Garnes zwei verschiedene Werkzeuge , verwendet werden, also ohne -Spindel fertiggesponnen wird, wobei das Garn in einfacher Weise wie bei Spuhnaschinen auf Garnkörper beliebiger Form und Größe aufgewunden wird, so wie die nachfolgende Maschine bzw. der nachfolgende Arbeitsgang es erfordern. Das bisher notwendige nachfolgende Umspulen erübrigt sich damit.
  • Das Verfahren, welches Gegenstand der Erfindung ist (Fig.1), dient zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug. Das vorgelegte Vorgarn ist auf einer Vorspinnmaschine hart gedreht worden; die Drehung kann dem Vorgarn auch durch Rotation des Vorgarnträgers a erteilt werden. Vom Vorgarnträgera wird das Vorgarn dem Streckwerk b-c/d-f zugeführt. Dieses enthält eine Falschdrahtvorrichtung c/d, kurz als »Drehorgan« bezeichnet, welche zwischen dem Einzugswalzenpaar b und dem Verzugswalzenpaar f angebracht und als Drehröhrchen, Drehstreckwerk od. dgl. ausgebildet ist. Das Vorgarn wird zwischen dem Drehorgan c/d und dem Einzugswalzenpaar b bis zur Verzugsfähigkeit aufgedreht und zugleich in dieser ersten Zone b-c von dem Verzugswalzenpaar f verzogen. Der Verzug erfolgt an dieser Stelle deshalb, weil gleichzeitig in der zweiten Zone d-f, die vom Drehorganc/d bis zu dem Verzugswalzenpaarf reicht, dem schon verzogenen Vorgarn durch das nach beiden Richtungen wirkende Drehorgan c/d die endgültige Anzahl Drehungen erteilt wird, so daß in der zweiten Zone d -f ein verzugsunfähiges Garn vorhanden ist, welches nach Verlassen der Spinnvorrichtung b-c/d-f aufgewickelt wird. Das erfolgt mittels der Aufwickelvorrichtung g, welche ähnlich wie bei Spulmaschinen ausgebildet ist und sowohl für X-Spulen, konisch oder zylindrisch, als auch für jede beliebige Form und Größe der Garnkörper vorgesehen werden kann, je nach den Bedürfnissen der nachfolgenden Verarbeitungsstufen. Die Abnahme der vollen Garnkörper kann automatisch angeordnet werden, wie es zum Teil bei Spulmaschinen schon geschieht.
  • In Weiterbildung der Erfindung (Fig. 2) werden die Walzen des Einzugswalzenpaares b so gelagert und angetrieben, daß sie sich sowohl um die eigene Achse als auch um die Fadenachse drehen. Das Lagergehäuse des Einzugswalzenpaares b wird so ausgebildet, daß es mit dem ebenfalls um die Fadenachse drehbaren Vorgarnträger a gekuppelt werden kann. Die Drehung von Vorgarnträger und Einzugswalzenpaar wird so gewählt, daß die Drehrichtung gleich und die Drehzahl höher ist wie bzw. als die des Drehorgans cld. Das Vorgarn, das ungedreht auf oder in den Vorgarnträger gebracht wird, hat dann in der ersten Streckwerkszone b-c nur so viel Drehungen, wie denx Drehzahlunterschied zwischen Vorgarnträger a mit Einzugswalzenpaar b und dem Drehorgan cld entsprechen. Die Anzahl der Drehungen wird so gewählt, wie es für den Verzug am günstigsten ist. Auf diese Weise wird bei sehr scharf gedrehtem Garn und bei hohem Verzug eine überdrehen des Vorgarns vermieden.
  • An einem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Spinnvorgang erläutert: Das auf dem Vorgarnträger a befindliche hartgedrehte Vorgarn kann auf verschiedene Weise hergestellt sein. Die Zahl der Drehungen auf eine Längeneinheit des Vorgarnfadens muß unter Berücksichtigung des Verzuges ebenso hoch sein wie die Zahl der Drehungen, welche der Feingarnfaden aufweisen soll. Beispiel: Der Feingarnfaden soll 350 Drehungen auf den Meter haben, der Verzug beträgt 3011/o, infolgedessen muß der Vorgarnfaden 455 Drehungen auf den Metererhalten ' 35000130 @. VomVorgarnträgerawird das hartgedrehte Vorgarn abgezogen und vom Einzugswalzenpaar b in das Streckfeld b-f eingeführt. Durch das Drehorgan c/d wird das Vorgarn in der ersten Zone b-c so weit aufgedreht, daß es verzogen werden kann. Da beim früher erfolgten harten Drehen des Vorgams die feineren Garnquerschnitte mehr Drehungen aufgenommen haben als die dickeren, werden letztere beim Aufdrehen zuerst verzugsfähig, wodurch während des Verzuges eine Vergleichmäßigung der bis dahin verschiedenen Garnquerschnitte erfolgt. Der Verzug durch das Verzugswalzenpaar f, welcher dadurch erreicht wird, das letzteres mit höherer Umfangsgeschwindigkeit läuft als das Einzugswalzenpaar b, wirkt sich nur in der ersten Zone b-c aus, da das verzogene Garn in der zweiten Zone d -f durch das Drehorgan c/d in umgekehrter Richtung als in der ersten Zone b-c verzugsunfähig fest gedreht wird. Die Anzahl der Drehungen, welche das verzogene und jetzt fertiggesponnene Garn hier bekommt, ergeben sich aus der Vorgarndrehung und dem Verzug. Vom Verzugswalzenpaar f wird das Garn also mit der Vorgespinst- bzw. Vorgarndrehung, vermindert entsprechend dem Verzug aus dem Streckwerkbereich b-f herausgeführt und der Aufwickelvorrichtung g zugeführt. Die Drehungen, welche das vorgelegte Vorgarn beim Eintritt in das Streckfeld b-f besitzt, werden in der ersten Zone b-c vermindert und dann in der zweiten Zone d7f wieder verstärkt, ohne daß die Drehrichtung gewechselt wird, wodurch sich günstigere Verzugsmöglichkeiten ergeben als beim bisher bekannten Verzug mittels Drehröhrchen, wobei mit Falschdraht gearbeitet wird. Die Höhe des Verzuges und die Länge der Verzugsstrecke b-c wird der jeweiligen Stapellänge des Materials angepaßt. Am Schluß des Spinnvorganges wird das fertige Garn mittels der Aufwickelvorrichtung g in einfacher Weise ähnlich wie bei Spulmaschinen auf beliebig große und geformte Garnkörper aufgewickelt. Die Erfindung ist nicht auf das angeführte Beispiel beschränkt, sondern kann auch in anderen jeweils geeigneten Ausführungsformen Gestalt annehmen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei dem in einem Streckwerk ein Vorgarn bei einer der Drehrichtung des Fertiggarnes gleichgerichteten Vorgarndrehung verzogen wird, welche beim Verzug eine Vergleichmäßigung der Lunte bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise von einem hartgedrehten, verzugsunfähigen Vorgarn ausgegangen wird, daß das Vorgarn dabei so viel Drehungen enthält, als unter Berücksichtigung des Verzuges für das Fertiggarn benötigt werden, in diesem hartgedrehten Zustand in das Streckwerk eingeführt, innerhalb des Streckfeldes durch eine Falschdrahtvorrichtung in der Zone vor dieser Vorrichtung bis zur Verzugsfähigkeit aufgedreht und verzogen und nach Verlassen des Streckwerkes als fertiges Garn einer Aufwickelvorrichtung zugeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für das fertige Garn benötigten Drehungen dem Vorgarn während des Einlaufs in das Streckwerk erteilt werden.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem in an sich bekannter Weise aus Vorgarnträger (a), Einzugswalzenpaar (b), Falschdrahtvorrichtung (c, d) und Verzugswalzenpaar (f) bestehenden Streckwerk eine ähnlich wie bei bekannten Spulmaschinen ausgebildete Aufwickelvorrichtung angeschlossen ist.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Vorgarnträger (a) als auch das Einzugswalzenpaar (b) um die Fadenachse drehbar gelagert und miteinander kuppelbar sind und daß beide um die Fadenachse so angetrieben werden, daß die Drehrichtung gleich und die Drehzahl höher ist wie bzw. als die der Falschdrahtvorrichtung (c, d). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 642 970; Zeitschrift »Textilpraxis«, 1957, S. 114 bis 119.
DEA27876A 1957-09-10 1957-09-10 Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen von Garn aus stapeligen Fasern, insbesondere von Streichgarn, bei gleichzeitigem Verzug Pending DE1112928B (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2596073A1 (fr) * 1986-03-19 1987-09-25 Prouvost Sa Procede et dispositif de transformation d'un file de fibres textiles
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