DE1112875B - Verfahren zum Herstellen von Mehl aus Koerner- oder Huelsenfruechten - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Mehl aus Koerner- oder Huelsenfruechten

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DE1112875B
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James Franklin Mccashen
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JAMES FRANKLIN MCCASHEN
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JAMES FRANKLIN MCCASHEN
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02CCRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
    • B02C9/00Other milling methods or mills specially adapted for grain

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Disintegrating Or Milling (AREA)
  • Crushing And Grinding (AREA)
  • Cereal-Derived Products (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Mehl aus Körner- oder Hülsenfrüchten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Mehl aus Körner- oder Hülsenfrüchten, bei dem die Körner eine Umlaufbewegung ausführen und durch Schleudern gegen Schneiden zerkleinert werden.
  • Dem Verbrauch durch Menschen oder Tiere dienen Mehle verschiedener Teilchengröße aus Körnerfrüchten, wie Weizen, Reis, Mais, Roggen, Gerste, Hirse, Hafer od. dgl., und aus Hülsenfrüchten einschließlich von Sojabohnen. Zur Herstellung der Mehle sind zahlreiche Mahl-, Walz-, Hammer- und andere Zerkleinerungsverfahren bekannt. Bei den meisten bekannten Verfahren werden die Schalen, welche die äußere Hülle der Körner darstellen, entfernt, und der Keimling wird abgebrochen und flachgemacht und von dem Endospermkörper oder sonstigen Materialien der Körner abgetrennt. Die entfernten Schalen und Keimlingteile werden als Futtermittel benutzt.
  • Nachdem man festgestellt hatte, daß die Hauptteile verschiedener nährender und gesundheitsfördernder Stoffe mit dem Schalen- und Keimmaterial verworfen wurden, hat man sich bemüht, ihren Verlust im Mehl durch Zusatz von gewissen Stoffen auszugleichen. Zu den Stoffen, die bei früheren Verfahren entfernt worden sind und die in dem Mehl in einem gewissen Umfang ersetzt wurden, gehören Thiamin, Niacin, Pantothensäure, Riboflavin, Pyridoxin, Tocopherol und Eisen. Diese Zusätze erhöhen jedoch die Kosten des Erzeugnisses, und einige dieser Stoffe können nicht wirksam oder nicht ohne wesentliche Schwierigkeiten ersetzt werden.
  • Wenn bekannte Verfahren so ausgeführt wurden, daß die Schalen ganz oder teilweise in das Endprodukt gingen, waren die Schalenteilchen infolge ihrer muhen Kanten oft für das menschliche Verdauungssystem schädlich, da sie eine Reizung von empfindlichen Häuten herbeiführten. Wenn der abgebrochene und abgetrennte Keimling ganz oder teilweise in das Endprodukt ging, ergab sich eine Neigung zum Ranzigwerden und zum Befall durch Insekten innerhalb kurzer Zeit.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von Mehl aus Körner- oder Hülsenfrüchten, das im wesentlichen sämtliche Bestandteile enthält, die in dem Ausgangsgut vorhanden waren. Ferner bezweckt die Erfindung die Schaffung eines Mehls, das keine raubkantigen Teilchen aufweist, die eine wahrnehmbare Reizung von empfindlichen Häuten in dem menschlichen Verdauungstrakt verursachen können, und das außerdem eine hohe Haltbarkeit besitzt, so daß es auch bei langer Lagerung nicht ranzig oder durch Insekten befallen wird. Gemäß der Erfindung lenkt man die eine Kreislaufbewegung ausführenden Körner und Kornteile aus der Kreisbahn ab und richtet sie im freien Flug gegen eine umlaufende, scharfkantige Vorrichtung, führt sie wieder in die Kreisbahn zurück und wiederholt diese Arbeitsstufen bis zum Erreichen der gewünschten Feinheit des Gutes, wobei der Durchfluß von Gasen durch den Zerkleinerungsraum zwecks weitgehender Aufrechterhaltung der Anfangsfeuchtigkeit des Gutes verhindert wird.
  • Die Körner werden auf diese Weise in Teilchen umgewandelt, die im wesentlichen sämtliche Bestandteile und annähernd den ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt des Ausgangsgutes enthalten.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können die Arbeitsstufen so oft wiederholt werden, bis etwa 60% des Gutes kleiner als etwa 0,4 mm sind.
  • Es ist eine Zerkleinerungsvorrichtung für z. B. angefeuchtetes Getreide oder Fleisch bekannt, die eine senkrechte Welle und einen konzentrisch zur Aufgabestelle angeordneten, umlaufenden Messerträger für Messer mit achsparallelen Schneiden aufweist. Bei der bekannten Vorrichtung ist der Aufgaberaum bis unmittelbar vor die Messerschneiden geführt und seine zylindrische Mündungszone als Gegenlager zu den Messern auf dem Messerträger in Form eines Rostes oder gelochter Platten ausgebildet. Mit der bekannten Zerkleinerungsvorrichtung läßt sich die erfindungsgemäß erzielbare Wirkung nicht erreichen. Die Körner und Kornteile werden nicht wiederholt in einer kreisförmigen Bahn bewegt, aus der sie durch die Luft abgelenkt und zu der gewünschten Größe zerkleinert werden, indem sie teilweise geschnitten und teilweise gespalten werden, wobei die ölhaltigen Zellen im wesentlichen unversehrt bleiben.
  • Es ist ferner bekannt, Getreidekörner durch möglichst parallele und in gleichem Abstand geführte Schnitte bei am besten sofortiger Abspaltung des entstehenden Schnittmehls in Scheiben zu zerlegen. Die Scheiben werden darauf in Walzenstühlen od. dgl. Scherkräften unterworfen, um eine Lockerung zwischen dem Mehlkörper und der Schale und eine Trennung des Mehls von der Schale herbeizuführen. Bei dem bekannten Verfahren wird also die Hülle abgetrennt und nicht ein Erzeugnis erhalten, das sämtliche Bestandteile des ursprünglichen Korns enthält.
  • Es ist schließlich bekannt, bei Mühlen mit innerhalb eines Messerkranzes schnellkreisender und mit Rillen versehener Schleuderscheibe die Messer gegen den Umfang der Scheibe zur Regelung der Mahlarbeit einstellbar anzuordnen. Bei der bekannten Vorrichtung kommt ein Korn, das durch ein Messer geschnitten ist, nicht wieder mit einem zweiten Messer in Berührung. Es werden demgemäß bei der bekannten Vorrichtung die Körner und Kornteile nicht wiederholt in einer Kreisbahn bewegt, aus ihr durch die Luft abgelenkt und auf geringere Teilchengröße gebracht und dann in die Kreisbahn wieder zurückgeführt, so daß auch bei der letztgenannten bekannten Vorrichtung nicht die Wirkung gemäß der Erfindung erzielt werden kann.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann man von Körnern ausgehen, die trocken sind oder die befeuchtet worden sind. Vorzugsweise wird von trockenen Körnern ausgegangen, die noch ihre Schalen besitzen. Körnerfrüchte enthalten gewisse Feuchtigkeit, selbst wenn das Korn als trocken bezeichnet wird und keinerlei Oberflächenfeuchtigkeit aufweist. Bei Weizen schwankt z. B. der Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 7 und 23'%. Der mittlere Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen etwa 10,5 und etwa 12,5'%.
  • Bei der Ausführung der Erfindung wird etwa 1/4% der Feuchtigkeit während der ersten 30 Sekunden der Zerkleinerungswirkung und nicht mehr als etwa 10/0 während der ersten Minute ausgetrieben, d. h. während der Zeit, die gewöhnlich zur Ausführung der Zerkleinerungswirkung erforderlich ist. Wenn Weizenkörner mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12,5 0/0 benutzt werden, enthält das sich ergebende Mehl ungefähr 11,5% Feuchtigkeit. Da die meiste Feuchtigkeit der Körner in dem Mehl bleibt, erfolgt die Zerkleinerung in Gegenwart dieser Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit verhindert vermutlich einen Bruch der Zellwände, während bei starker Verringerung der Feuchtigkeit die Wände der Öl- und Stärkezellen gebrochen werden, so daß man ein ganz anderes Mehl erhalten würde.
  • In der Zeichnung ist eine Vorrichtung, mit der das Verfahren gemäß der Erfindung durchgeführt werden kann, dargestellt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann z. B. dadurch ausgeführt werden, daß man die zu zerkleinernden Getreidekörner 1 in einen Trichter 2 bringt, welcher mit einer Speiseeinrichtung 3 in Verbindung steht, die innerhalb einer geschlossenen Tromme14 liegt, welche sich um die Speiseeinrichtung drehen kann. Eine Zerkleinerungseinrichtung 5 kann vorteilhaft unter der Speiseeinrichtung 3 angeordnet sein, um die von ihr frei herabfallenden Körner zu schneiden, wenn ein an der Speiseeinrichtung 3 vorgesehenes drehbares Gatter oder Gitter 6 in seine Offenstellung gebracht ist. Die Zerkleinerungseinrichtung 5 kann eine Vielzahl von Scheiben 7 mit gezähnten Kanten oder Rändern umfassen, die im Abstand dicht nebeneinander angeordnet sind. Die Scheiben 7 sind drehbar und vorzugsweise so angeordnet, daß sie im wesentlichen rechtwinklig zu der inneren kreisförmigen Wand der Trommel 4 liegen.
  • Mit der geschilderten Anordnung werden offensichtlich nicht alle Körner, die von der Speiseeinrichtung 3 herunterfallen, von den gezähnten Kanten getroffen, so daß nur einige Körner in verschiedene Teile geschnitten werden, während andere Körner, die nicht mit den Zähnen der Scheiben 7 in Eingriff gekommen sind, in ihrer ursprünglichen Form vorliegen. Um zu gewährleisten, daß alle Körner in der beschriebenen Weise geschnitten werden, um die Vorteile der Erfindung zu erhalten, ist vor der Abgabe des Guts in der Trommel 4 eine einstellbare Ablenkvorrichtung 8 vorgesehen, die oberhalb der Zerkleinerungseinrichtung 5 angeordnet ist und mit einem Ende im wesentlichen in Berührung mit der Innenfläche der zylindrischen Wand der Trommel 4 steht. Wenn die Trommel 4 mit genügend hoher Umfangsgeschwindigkeit gedreht wird, werden, wie ersichtlich, die Körner, die mit der inneren Wandfläche der Trommel 4 in Berührung kommen, einer Zentrifugalkraft unterworfen, wodurch bewirkt wird, daß die Körner an der Wand haften und sich mit dieser bewegen, bis sie die Ablenkvorrichtung 8 erreichen, worauf die Körner auf die Zerkleinerungseinrichtung 5 abgelenkt werden. Die vorgenannten Stufen werden wiederholt, bis die Körner in Teilchen umgewandelt worden sind, die im wesentlichen sämtliche Teile und Bestandteile und annähernd die ursprüngliche Feuchtigkeit der Körner enthalten und solche Größe besitzen, daß die Mehrzahl von ihnen auf einem Sieb mit etwa 0,25 mm lichter Maschenweite bleibt.
  • Während die Körner durch die Zerkleinerungseinrichtung 5 geschnitten werden, ist es erwünscht, Gase aus der Trommel 4 auszuschließen, vorzugsweise so, daß die Körner nicht der Feuchtigkeit unterworfen werden, die in solchen Gasen eingeschlossen sein kann. Dies kann leicht dadurch bewirkt werden, daß die Öffnung in der Speiseeinrichtung 3 geschlossen wird, nachdem eine vorbestimmte Menge von Körnern von der Speiseeinrichtung in die Trommel gelangt ist, und auch dadurch, daß man einen schwenkbar angeordneten Deckel 9 vorsieht, der zum Abschließen eines in der Trommel befindlichen Auslaßdurchganges 10 dient, während die Körner geschnitten werden; durch diesen Durchgang 10 können die geschnittenen festen Teilchen abgegeben werden, nachdem die Zerkleinerung stattgefunden hat. Während die Körner zerkleinert werden, wird ein gewisser Luftdruck innerhalb der Trommel 4 aufgebaut. Wenn der schwenkbare Deckel 10 geöffnet wird, besteht keine Neigung zum Eintritt von Gasen in die Trommel 4 durch den Abgabedurchgang, weil Feststoffe durch die Trommel abgegeben werden und im allgemeinen, wie ausgeführt, ein schwacher Luftdruck oberhalb Atmosphärendruck in der Trommel vorhanden ist. Es herrscht jedoch kein solcher Innendruck, wenn die Speiseeinrichtung nicht im wesentlichen mit Körnern gefüllt ist. Wenn das Verfahren in einer Zerkleinerungsvorrichtung ausgeführt wird, in welche Luft regelbar zugelassen wird, werden im wesentlichen alle Teilchen der Körner, die jedoch klein sind, zurückgehalten und werden zu Teilchen des endgültigen Mehles.
  • Gute Ergebnisse wurden bei der Zerkleinerung von Weizen zur Herstellung von Vollkormnehl erhalten, wenn die Trommel 4 mit einer Umfangsgeschwindigkeit von ungefähr 4 bis 7,5 m/sec gedreht wurde und wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Scheiben 7 zwischen ungefähr 50 bis 70 m/sec lag.
  • Eine Menge von Körnern von trockenem, Samenschale oder Kleie tragendem Weizen einer zur Herstellung von Brot geeigneten Art und mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 12,2511/o wurde unter Benutzung der beschriebenen Arbeitsweise 54 Sekunden lang zerkleinert. Ungefähr 39,9°/Q des sich ergebenden Mehles blieben auf einem Sieb mit etwa 0,37 mm lichter Maschenweite, ungefähr 58,611/o davon blieben auf einem Sieb mit etwa 0,25 mm lichter Maschenweite, und der Rest bestand aus gröberen und feineren Teilchen. Es kann Mehl von feinerer und gröberer Teilchengröße leicht hergestellt werden. Das hergestellte Mehl hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 11,411/o, einen Aschegehalt (15% Feuchtigkeitsbasis) von ungefähr 1,7611/o und einen Eiweißgehalt (15'°/o Feuchtigkeitsbasis) von ungefähr 11,45111a. Es enthielt je Kilogramm ungefähr 4,43 mg Thiamin, ungefähr 40,13 mg Niacin und ungefähr 42,38 mg Eisen.
  • Die Feuchtigkeitsmenge in Mehlen, die aus Körnerfrüchten und Hülsenfrüchten hergestellt sind, kann geändert werden, indem man die Luftmenge ändert, welche durch die Zerkleinerungsvorrichtung strömt.
  • Dieses Mehl wurde bei gewöhnlicher Raumtemperatur und Atmosphärendruck im Sommer 8 Wochen lang aufbewahrt, ohne daß irgendein Anzeichen von Ranzigkeit oder Insektenbefall ersichtlich war. Dann wurde es während der nächsten 3 Wochen in einer Atmosphäre von verhältnismäßig niedriger Feuchtigkeit bei einer Temperatur von ungefähr 27° C gehalten, ohne daß irgendein Anzeichen von Ranzigkeit oder Insektenbefall ersichtlich war. Danach wurde es bei einer Temperatur von etwa 37° C in einer Atmosphäre von verhältnismäßig niedriger Feuchtigkeit während weiterer 12 Wochen gehalten; am Ende dieser Zeit zeigte es keinen Insektenbefall und nur geringe Ranzigkeit.
  • Vollkornweizenbrot, das aus diesem Mehl hergestellt war, nachdem es den vorgenannten Temperaturen und Atmosphären während der zuerst genannten Zeit von 8 Wochen unterworfen worden war, enthielt ungefähr 2,70 mg Thiamin je Kilogramm Brot. Anderes Brot, das aus dem Mehl gebacken war, nachdem dieses während der ersten oben beschriebenen Dauer von 1.1 Wochen aufbewahrt war und auch nachdem es während der vollen oben beschriebenen 23 Wochen aufbewahrt worden war, enthielt ungefähr 2,91 mg Thiamin je Kilogramm Brot.
  • Dieses Mehl besaß zufriedenstellende Backeigenschaften, und das daraus hergestellte Brot war sogar noch schmackhafter als Brot, das aus Mehl gebacken war, welches aus ähnlichem Weizen nach bekannten Verfahren hergestellt war. Sein Nährwert, wie er durch den Thiamin-, Niacin- und Eisengehalt angezeigt wird, war sehr zufriedenstellend.
  • Backversuche haben gezeigt, daß Mehl, das gemäß der Lehre nach der Erfindung hergestellt worden ist, viele unerwartete und nicht voraussehbare Eigenschaften besitzt. Eine dieser Eigenschaften besteht darin, daß dem Mehl gemäß der Erfindung Backfette nicht zugesetzt zu werden brauchen, wie dies bei Mehlen, die nach bekannten Verfahren erzeugt sind, üblich ist. Es ist anzunehmen, daß dieser Umstand auf das Zurückhalten des Öles oder öligen Materials, das ursprünglich in den Körnern war, zurückzuführen ist.
  • Eine andere seiner Eigenschaften besteht darin, daß das Mehl eine beträchtliche Fermentationstoleranz infolge der Abwesenheit von proteolytischer Wirkung bzw. des Fehlens der Neigung, während der Fermentation klebrig zu werden, besitzt und daher eine aktive Fermentation erfordert. Eine solche Fermentation oder Gärung kann durch die Benutzung von 511/o Hefe in einer Schlämmgärung während 5 Stunden erzielt werden.
  • Eine andere seiner Eigenschaften besteht darin, daß, da nur eine minimale Menge von Malzzucker während der Gärung gebildet wird und eine kräftige Gärung, welche die Anwesenheit von Zucker fordert, erforderlich ist, Zucker zugesetzt werden kann. Infolge der Kontrolle, welche man hinsichtlich der vorhandenen Zuckermenge und hinsichtlich der Menge erzeugter Milchsäure hat, kann die Verträglichkeit des sich ergebenden Brotes, die von den Mengen an Milchsäure und Zucker abhängt, geregelt werden. Es können etwa 15'°/o Rohrzucker benutzt werden, um ein süßschmeckendes Brot aus Weizen unter Anwendung der Erfindung zu erhalten.
  • Es sind Ergebnisse, die mit den vorstehenden speziellen Ergebnissen vergleichbar sind, mit Mehlen erzielt worden, die aus anderem Getreide als Weizen hergestellt wurden. Beispielsweise wurde eine Menge von Maiskörnern in Mehl nach dem Verfahren gemäß der Erfindung umgewandelt. Dieses Mehl wurde verschiedenen Temperaturen und Atmosphären während des Sommers in verschiedenen Orten in dem östlichen Teil der Vereinigten Staaten ausgesetzt, und nach mehr als 3 Monaten war das Mehl nicht ranzig und hatte keinen Insektenbefall. Unter ähnlichen Bedingungen wird Maismehl, das nach bekannten Verfahren hergestellt worden ist, innerhalb weniger Tage von Insekten befallen und ranzig, es sei denn, daß es ganz besonders behandelt wird, um dies zu verhindern.
  • Die Erfindung ist auf die meisten, wenn auch nicht auf alle Körnerfrüchte anwendbar, wobei nicht nur Weizen und Mais, wie oben beispielsweise beschrieben, eingeschlossen sind, sondern auch Roggen, Gerste, Hirse, Hafer, Reis od. dgl., und auch auf Hülsenfrüchte einschließlich Sojabohnen. Mehle, die aus diesen verschiedenen Substanzen hergestellt sind, sind im allgemeinen ähnlich in der Hinsicht, daß sie im wesentlichen die gesamten ursprünglichen Bestandteile der Ausgangsmaterialien enthalten, daß der größte Teil des Öles oder öligen Materials, das ursprünglich in ungebrochenen Zellen vorhanden war, in diesen Zellen zurückgehalten wird und daß sehr wenig von dem öligen Material über die Stärke oder sonstigen Teile des zerkleinerten Materials ausgebreitet wird.
  • Die Erfindung macht es möglich, Produkte herzustellen, die zur menschlichen Ernährung geeignet sind, da diese Produkte je nach Wunsch verschiedene Teilchengrößen haben können und die wichtigen Bestandteile des Ausgangsmaterials enthalten und auf diese Weise die Notwendigkeit eines Zusatzes solcher Substanzen oder ihrer Äquivalente zu dem Mehl vermieden wird, wie dies bei den Produkten nach anderen Verfahren üblich gewesen ist. Wenn man ein Mehl zu erhalten wünscht, welches eine Mischung von Mehlen verschiedener Körner- oder Hülsenfrüchte darstellt, kann ein solches Mehl gemäß dem Verfahren nach der Erfindung dadurch erzeugt werden, daß gleichzeitig Mischungen der gewünschten Körner- und Hülsenfrüchte bzw. von Körner- oder Hülsenfrüchten zerkleinert werden.
  • Die Erfindung ist auch zur Herstellung von Einzel-oder Mischfuttermitteln geeignet. Die Einzelfuttermittel können dadurch hergestellt werden, daß eine bestimmte Körner- oder Hülsenfrucht zerkleinert wird, und die Mischfuttermittel können dadurch hergestellt werden, daß die gewünschten Körner- oder Hülsenfrüchte gemischt oder sowohl Körner- als auch Hülsenfrüchte gemischt und gleichzeitig zerkleinert werden. Es kann auch jedes der verschiedenen gewünschten Ausgangsmaterialien getrennt nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zerkleinert und danach gemischt werden.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß danach Mehle hergestellt werden können, die mehrere innig miteinander gemischte Bestandteile enthalten, welche bei der Herstellung von Backerzeugnissen notwendig sind und welche bisher durch den Bäcker gemischt worden sind. Beispielsweise erfordern bestimmte Backerzeugnisse die Anwesenheit von Milch in dem Mehl. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann ein Mehl hergestellt werden, daß die feinzerteilten Teilchen einer oder mehrerer Körnerfrüchte und einer oder mehrerer Hülsenfrüchte, wie oben beschrieben, und außerdem die gewünschte Menge Milch in Pulverform enthält. Zur Herstellung solcher Mehle kann pulverisierte Milch den Korn- oder den Korn- und Hülsenfruchtteilchen zu irgendeiner geeigneten Zeit während des Zerkleinerungsvorganges zugesetzt werden, und sie ist dann gründlich mit diesen Teilchen in dem Endprodukt gemischt. In ähnlicher Weise können andere Bestandteile, die für verschiedene Backmehlzusammensetzungen wesentlich sind, während des Zerkleinerungsvorganges einverleibt werden, wie Zucker, Backpulver, Natron od. dgl.
  • Auf diese Weise macht die Erfindung es möglich, während der Zerkleinerung der Körnerfrüchte bzw. der Mischungen von Körnerfrüchten oder Mischungen von Körnerfrüchten und Hülsenfrüchten gewisse Substanzen einzubringen, die bei Mehlzusammensetzungen für verschiedene Nahrungsmittel notwendig sind und die bisher in getrennten Arbeitsgängen hinzugefügt worden sind.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Mehl aus Körner- oder Hülsenfrüchten, bei dem die Körner eine Umlaufbewegung ausführen und durch Schleudern gegen Schneiden zerkleinert werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die eine Kreislaufbewegung ausführenden Körner und Kornteile aus der Kreisbahn ablenkt und im freien Flug gegen eine umlaufende, scharfkantige Vorrichtung richtet, wieder in die Kreisbahn zurückführt und diese Arbeitsstufen bis zum Erreichen der gewünschten Feinheit des Gutes wiederholt, wobei der Durchfluß von Gasen durch den Zerkleinerungsraum zwecks weitgehender Aufrechterhaltung der Anfangsfeuchtigkeit des Gutes verhindert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsstufen so oft wiederholt werden, bis etwa 60 °/o des Gutes kleiner als etwa 0,4 mm sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 67 525, 341054, 647552.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE67525C (de) * G. A. ENGLE in Baxter, Gfsch. Jasper, Jowa, und J. P. BRICE in Des Moines, Jowa, V. St. A Einstellbare Messer an Mühlen mit innerhalb eines Messerkranzes kreisender Schleuderscheibe
DE341054C (de) * 1920-06-24 1921-09-24 Ludwig Bartmann Verfahren zur Herstellung von Mehl aus Getreidekoernern o. dgl.
DE647552C (de) * 1933-04-04 1937-07-07 Eugene Vincent Zerkleinerungsvorrichtung

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