-
Vorrichtung zum Vorpressen von gebogenen Verbundglas einheiten Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorpressen von gebogenen Verbundglaseinheiten,
insbesondere solchen, die sowohl in Längs- wie auch in Querrichtung und außerdem
an ihren Längsenden nahezu konisch gekrümmt sind. Derartiige Verbundglaseinheiten
sind aus wenigstens zwei Glasscheiben von entsprechender Krümmung und dazwischenliegenden
Folien aus thermoplastischen Kunststoffen zusammengesetzt. Die damit aufgebauten
Verbundglaseinheiten sind zunächst lose zusammengesetzt; der Zweck des Vorpressens
ist, die Ränder der Einheiten abzudichten und etwaige zwischen den Glasscheiben
eingeschlossene Luft zu beseitigen, bevor die Einheiten zur endgültigen Vereinigung
der Schichten in einen Autoklav gebracht werden.
-
Solange es sich bei den zu vereinigenden Schichten um solche ohne
oder höchstens mit sehr flachen und gleichmiißigen Krümmungen handelte, genügten
für das Vorpressen einfache Walzenanordnungen, bei denen zwei Walzen in einem kippbaren
Gehäuse gelagert waren, dem die Verbundglaseinheiten von einer Fördereinrichtung
zugeführt wurden. Bei den in neuerer 7eit vielfach von der Kraftfahrzeugindustrie
gewünschten Scheiben mit verwickelt zusammengesetzten Krümmungen, die nicht nur
zylindermantelförmige Krümmungen in einer Richtung, sondern solche Krümmungen in
mehreren Richtungen und sogar konische Krümmungen nahe den Enden zeigten, traten
jedoch erhebliche Schwierigkeiten beim Vorpressen auf.
-
Die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung besteht wie die bisher
bekanntgewordenen Vorrichtungen iihnlicher Art aus einemTraggestell und einer Walzenanordnung.
Letztere ist gegenüber dem Traggestell derart schwenkbar angebracht, daß sie um
eine waagerechte Achse gegenüber dem Traggestell von einer der Aulilahme der ankommenden
bis zu einer der Abgabe der die Walzenanordnung durchlaufenen Verbundgiaseinheiten
dienenden Stellung geschwenkt werden kann, wobei die zwei einander gegenüberliegenden
drehbaren Druckwalzen der Walzenanordnung in je einem Gehäuse für beide Walzenenden
gelagert sind.
-
Erfindungsgemäß ist hierbei jedes der kreisringförmig ausgebildeten
Gehäuse auf seinen Kreisringflächen in sphärischen I(ugellagern an Führungshülsen
in zwei zueinander senkrechten Ebenen drehbar angebracht, die entlang von Führungsstangen
bewegbar sind, die lotrecht verlaufen, wobei die Führungsstangen mit einem inneren
Rahmen verbunden sind, der an dem Traggestell von einem Lager so getragen ist, daß
er sich um eine senkrechte Achse drehen kann. Hierbei kann in weiterer Ausbildung
der Erfindung das Gewicht der Gehäuse mit den Druckwalzen der Walzenanordnung durch
Gegengewichte ausgleichbar sein, die über Zugorgane mit den Gehäusen verbunden sind,
die von den beiden gegenüberliegenden Enden des inneren Rahmens gehalten sind, wobei
die Gegengewichte so schwer sind, daß sie eine Bewegung des von ihnen im Gleichgewicht
gehaltenen Gehäuses mit den Druckwalzen nach unten unter dem Einfluß des zusätzlichen
Gewichtes der Verbundglaseinheiten zulassen.
-
Eine Vorrichtung dieser Art hat sich für die Vorpressung gekrümmter
Verbundglaseinheiten von der heute vielfach für Windschutzscheiben verwendeten Form
sehr bewährt, bei denen die Mittelabschnitte zylindrisch gekrümmt sind, während
die seitlichen Enden eine konische Krümmung aufweisen. Bisher war es nötig, hierbei
die aufeinandergelegten Glasscheiben von Hand sehr genau aufeinanderzupassen und
die Druckwalzen jedesmal neu einzustellen, wenn ein derartiges Glasscheibenpaar
zwischen ihnen hindurch ging. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hingegen können
sich die beiden Enden des Druckwalzenpaares auch in senkrechter Richtung bewegen,
und zwar so, daß die Bewegung der beiden Enden völlig unabhängig vor sich geht.
Da außerdem erfindungsgemäß zur Lagerung der Druckwalzen ein Traggestell dient,
das sich um eine senkrechte Achse drehen kann, wird eine Verschieblmg der beiden
Gehäuse an den Enden des Druckwalzenpaares in der Längsrichtung möglich, so daß
sich die Druckwalzen ohne weiteres einer mehrschichtigen Einheit anpassen
und
sie zwischen sich hindurchführen können, ohne daß jemals die Druckwalzen von Hand
neu eingestellt zu werden brauchen. Dennoch üben bei dieser Art der Lagerung die
Druckwalzen einen sehr gleichmäßigen Druck auf die Einheiten während des Durchlaufs
an allen Stellen aus. Etwas derartiges ist mit den bereits bekanntgewordenen Walzen
anordnungen auch dann nicht möglich, wenn sie etwa in ihrer senkrechten Lage übereinander
durch Kippen verstellbar sind, Derart kippbare Druckwalzen können sich vielleicht
solchen gekrümmten Glasscheiben anpassen, die überall zylindrische Krümmungen haben,
jedoch nicht solchen mit Krümmungen, die teilweise zylindrisch und teilweise konisch
verlaufen.
-
Die obenerwähnte Gewichtsverteilung bei der erflndungsgemäßen Vorrichtung
macht es ferner möglich, die Lage der Druckwalzen immer so einzustellen, daß die
erforderlichen senkrechten Bewegungen und Kippbewegungen der Druckwalzen erleichtert
werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, alle zwischen den
Glasscheiben eingeschlossene Luft herauszudrücken, ohne das Glas zu zerbrechen und
die Einheit für die nachfolgende Abdichtung der Ränder im Autoklav gut vorzubereiten.
Die Drehung der Walzenanordnung ist so, daß die Anordnung in der Lage ist, sich
beliebig zu drehen, zu biegen, zu kippen und sich senkrecht zu bewegen.
-
Natürlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung, je nach Art der
hauptsächlich vorzupressenden Glasscheibengruppen, verschiedene Sonderausführungen
erhalten. Die nachstehende Beschreibung erläutert eine Ausführung mit sämtlichen
Baueinzelheiten an Hand der Zeichnung.
-
Die heute gebräuchlichen, aus einem Stück bestehenden Kraftfahrzeug-Windschutzscheiben
aus Verbundglas erfordern zu ihrer Herstellung eine Vorrichtung von völlig verschiedener
Bauart für eine entsprechende Vorpressung. Die heute hergestellten gebogenen Glasscheiben
haben nicht nur scharfe, tiefe Krümmungen an ihren Enden in Längsrichtung der Scheibe,
sondern auch eine merkliche Krümmung in der Querrichtung der Scheibe, und zwar sowohl
in der Mitte, in der die in Längsrichtung verlaufende Krümmungverhältnismäßig flach
ist, wie auch an denEnden.
-
Vielfach weisen derartige Windschutzscheiben sogar nahezu konische
Krümmungen an ihren Enden auf, wodurch die Beschaffung richtiger Druckwalzen dafür
noch schwieriger wird, die den Krümmungen der Glas scheiben während des Preßvorganges
folgen können.
-
Fig. 1 ist ein seitlicher Aufriß der ganzen Vorrichtung; Fig. 2 ist
eine Vorderansicht der Vorrichtung, und zwar teils im Schnitt. teils im Aufriß;
Fig. 3 ist eine teilweise im Schnitt gezeigte Draufsicht auf die Vorrichtung; Fig.
4 ist eine vergrößerte Endansicht der Walzenanordnung; Fig. 5 ist ein Schnitt durch
die Walzenanordnung entlang den Linien 5-5 der Fig. 4; Fig. 6. 7 und 8 sind schematische
Ansichten und zeigen die relativen Stellungen der Druckwalzen und der gebogenen
Verbundglaseinheit bei ihrem Eintritt in die Druckwalzen. ihrer Bewegung durch die
Druck walzen und beim Verlassen der Druckwalzen; Fig.9 ist ein Schnitt entlang den
Linien9-9 der Fig.4; Fig. 10 ist ein übliches Schaubild einer vorgeschlagenen Gruppierung
von Heizöfen und Vorpreßvor-
richtungen, in denen die gebogenen Verbundglaseinheiten
gut vorgepreßt werden können, bevor sie in einen Autoklaven gebracht werden; Fig.
11 ist eine perspektivische Ansicht einer gebogenen Verbundglaseinheit, in der eine
Art von konischen Endteilen gezeigt wird.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, befindet sich die Vorrichtung
in einem Traggestell 1, dessen Eckständer auf beiden Seiten durch obere Querstreben2
miteinander verbunden sind. Die Mitten der Streben 2 sind durch eine weitere Strebe3
miteinander verbunden.
-
Innerhalb des Traggestells 1 hängt von der Strebe 3 ein innerer Rahmen
herab, der aus senkrechten Eckteilen 4 besteht, die oben durch die Querjoche 5 und
die in seiner Längsrichtung verlaufenden Joche 6 miteinander verbunden werden. Die
unteren Enden der Eckteile 4 sind durch die entsprechenden Streben 5A und 6A miteinander
verbunden, die Mitten der Joche 6 durch eine Verbindungsstrebe 7. Der innere Rahmen
hängt an dem von der Traggestellstre be 3 getragenen Halteteil 8. Das obere Ende
des Halteteils 8 ist mit der Unterseite des Hauptrahmens 3 kardangelenkartig drehbar
durch das Wälzlager 9 und die Bolzen 10 verbunden. Das untere Ende des Halteteils
8 ist mit der Verbindungsstrebe 7 zwischen den in Abständen voneinander liegenden
Armen der Konsole 11 durch den Zapfen 12 verbunden. Die Konsole 11 ist an der Verbindungsstrebe
7 über die Bolzen 13 befestigt. Der Zapfen 12 und der Halteteil 8 sind durch das
im Halteteil 8 angeordnete Kugellager 14 drehbar miteinander verbunden.
-
Die Walzen anordnung besteht aus nachgiebigen Druckwalzen 15 und
Gegenwalzen 16 und 16A. Diese Walzen anordnung ist in einem Gehäuse 17, das aus
zwei in bestimmtem Abstand voneinander angebrachten Gehäusetellen 18 besteht, gelagert.
Jeder dieser Gehäuseteilel8 ist gelocht und enthält einen Flanschenteil 19. Die
beiden gelochten Teile 18 sind miteinander derart durch Abstandsstücke 18A verbunden,
daß ein starres Gehäuse entsteht. Jede Gegenwalze 16 hat an jedem Ende zur Aufnahme
des Walzenlagers 20 eine Aussparung. Innerhalb der Walzenlager 20 jeder Gegenwalze
16 liegt eine Welle 21, die ihrerseits durch geeignete Mittel, z. B. Muttern22,
an dem entsprechenden Gehäuseteil 18 befestigt ist. Ebenso sitzen die Gegenwalzen
16A starr auf je einer Welle 23, und ihre beiden Enden sind in Lagern 24 drehbar
in den Teilen 18 gelagert. Ein Ende jeder Welle 23 geht durch das Lager 24 hindurch,
und auf dieser Verlängerung sitzt ein Zahnrad 24 A. Die Druckwalzen 15 sind derart
drehbar in den Gehäuseteilen 18 gelagert, daß sie sich diesen gegenüber drehen und
mit ihnen zusammen auf die nachfolgend beschriebene Weise eine Bewegung ausführen
können. Wie in der Fig. 3 der Zeichnungen gezeigt ist, dreht die angetriebene Gegenwalze
lbA, die mit einer der Druckwalzen 15 in Berührung steht, diese Druckwalze, und
die zweite Druckwalze 15 wird ihrerseits dadurch gedreht, daß sie mit der ersten
Druckwalze 15 in Berührung steht. Die Gegenwalzen 16 und 16A, die mit den Druckwalzen
15 in Berührung stehen, stützen diese während ihrer Drehbewegung.
-
Die genaue Bauart der Druckwalzen 15 kann sehr verschieden sein.
Die Aufgabe dieser Druckwalzen besteht darin, die mehrschichtige VerbundglaseinheitA
zwischen sich hindurchzuführen und gleichzeitig den vollen Druck der Druckwalzen
quer über die ganze Breite der Einheit einwirken zu lassen. Bei der
Durchführung
dieser Aufgabe müssen die Druckwalzen 15 vorzugsweise derart nachgiebig sein, daß
sich mehr als eine geradlinige Berührung zwischen ihnen und den benachbarten Flächen
der Verbundglaseinheit ergibt. Das bevorzugte Verfahren zur Erreichung dieser innigeren
Berührung besteht darin, daß man die Druckwalzen 15 so anordnet, daß der Abstand
zwischen den Längsachsen der Druckwalzen 15 kleiner ist als die halbe Summe der
Durchmesser dieser Druckwalzen. Da die Druckwalzen 15 außen ein mit Druckluft gefülltes
und nachgiebiges kissenartiges Futter tragen, flachen sich diejenigen Teile des
Walzenumfangs, die miteinander in Berührung stehen, ab und ergeben eine ziemlich
breite Berührungsfläche, und wenn dieVerbundglaseinheit zwischen den Druck walzen
15 durchgeleitet wird, wird diese abgeflachte Fläche noch breiter. Infolge der nachgiebigen
Beschaffenheit der Walzenoberflächen würde auf das Glas nur ein geringer oder gar
kein Druck ausgeübt werden, wenn die Druckwalzen 15 nur auf die vorstehend beschriebene
Weise und ohne Gegenwalzen angebracht wären. Wenn man jedoch die Gegenwalzen 16
und 16A in der vorstehend beschriebenen Weise anordnet, können die Druckwalzen 15
in der Hauptsache nur an ihrer Berührungsfläche miteinander ausweichen, und zwar
gegen den Widerstand des innerhalb der Druckwalzen 15 herrschenden Luftdruckes.
-
Der günstigste Luftdruck hierfür beträgt etwa 2,1 kg/cm2, er schwankt
jedoch in Abhängigkeit von der Krümmung der zu pressenden Glasscheiben.
-
Wie aus Fig. 5 der Zeichnung ersichtlich, enthält eine solche Druckwalze
15 etwa einen aus einem Metallrohr bestehenden Kern 25 von entsprechender Länge.
Jedes Ende dieses Rohrs wird durch einen Stopfen 26 verschlossen, aus dem bis über
das Rohrende hinaus ein Zapfen 27 herausragt. Die Stopfen 26 sind in dem Rohr 25
starr befestigt. Das Rohr 25 ist über seine ganze Länge ringsum mit einer losen
Kautschukfolie 28 überzogen. Abstandsringe 29 aus Kautschuk können an jedem Walzenende
auf dem die Kautschukfolie tragenden Rohr angebracht sein. Der äußere Walzenüberzug
ist dann auf den Abstandsringen 29 um das Rohr 25 herum angebracht. Ein derartiger
Überzug kann aus einem elastischen Kautschukbelag 31 bestehen, der eine geeignete
Einlage aus Reifenkord enthält. Die Einlage reicht über die ganze Länge des Rohrs
25, während der Kautschukbelag 31 kürzer ist. Endkappen 25A verdecken, wie gezeigt,
die Enden der Druckwalzen 15 und sind an den Stopfen 26 befestigt. Auf diese Weise
entsteht außen ein geschlossener Hohlraum 30 um jede Druckwalze 15 herum, in den
man Luft unter dem gewünschten Druck einlassen kann, etwa indem man Öffnungen 32
an jedem Ende des Rohres sowie eine Lufteinlaßöffnung 33 in dem Walzenzapfen 27
vorsieht.
-
Die Gehäuseteile 18 sind jeweils mit einer Abschlußplatte 34 überdeckt,
die mit Eisenschrauben an den Flanschen 19 befestigt sind. Auf der Außenseite der
Flanschen 19 der Gehäuseteile 1L8 sind ringförmige innere sphärische Kugellager
35 angebracht. Die äußeren zugehörigen Kugellagerringe 36 schließen die Gehäuseteile
18 und die Abschlußplatten 34 in sich ein.
-
Diese äußeren Kugellagerringe werden von je einem ringförmigen Gehäuse
37 umgeben, das außen eine Verstärkungsrippe 38 trägt. Auf dem Gehäuse 37 sitzen
Führungshülsen39; sie bestehen vorzugsweise aus einem Stück mit dem Gehäuse. Diese
Führungshülsen 39 enthalten durchgehende Bohrungen 40. Die
Enden der Bohrungen 40
sind zur Aufnahme der Buchsen 41 zylindrisch aufgebohrt. In den Buchsen 4t gleiten
stählerne Führungsstangen42, auf denen sich die Walzenanordnung in der nachfolgend
beschriebenen Weise in der Senkrechten bewegt; diese Führungsstangen 42 sind mit
den Eckteilen 4 des inneren Rahmens durch Konsolen 43 verbunden. Biegsame Staubschutzvorrichtungen
44 sind vorzugsweise zwischen den Enden der Führungshülsen 39 und den Konsolen 43
auf den Führungsstangen 42 angeordnet, um zu verhindern, daß sich Staub auf den
Führungsstangen ansammelt und die freie Bewegung derHülsen der Walzenanordnung auf
den Stangen 42 behindert.
-
Das Gewicht der Walzenordnung wird von den Querjochen 5 des inneren
Rahmens über Konsolen 45 und Laufräder 46 getragen, über die biegsame Zugorgane,
z. B. Drahtseile 47, laufen. Ein Ende jedes Seils 47 ist an dem ringförmigen Gehäuse
37 der Walzenvorrichtung durch einen Augbolzen 48 befestigt, das andere Ende ist
mit einem Gegengewicht49 verbunden. Die Gegengewichte 49 sind so bemessen, daß sich
die Walzenanordnung und der Gehäuseteil 18 ohne viel Kraftaufwand auf den Stangen
42 auf und ab bewegen läßt. Eine solche ausreichende Kraft ist z. B. durch das Gewicht
der durch die Druckwalzen 15 laufenden Verbundglaseinheit gegeben.
-
An einem Ende des inneren Rahmens und auf der Abschlußplatte34 des
Gehäuseteils 18 ist ein Motor 50 angebracht. Dieser Motor, vorzugsweise ein solcher
mit veränderlicher Drehzahl, trägt auf seiner Welle 51 ein Kettenrad 52. Eine Kette
53 verbindet dieses Kettenrad52 mit dem Kettenrad 24A der Gegenwalze 16A. Dadurch,
daß der Motor auf einem der Gehäuseteile 18 angebracht ist, sind der Motor und die
Walzenanordnung zusammen als ein Ganzes beweglich.
-
Auf der entgegengesetzten Seite des inneren Rahmens, und vorzugsweise
auf der Führungshülse 39, ist eine Konsole 54 angebracht, die einen Luftzylinder
55 mit beweglichem Kolben und Kolbenstange 56 trägt.
-
Auf dem benachbarten Gehäuseteil 18 und der Abschlußplatte 34 ist
über eine Konsole 57 eine Welle 58 angebracht, auf die ein Kettenrad 59 aufgekeilt
ist.
-
Das Ende der Kolbenstange 56 des Zylinders und das Zahnrad 59 sind
durch eine Kette 60 miteinander verbunden. Wie durch Vergleich der Fig. 6 und 8
ersichtlich ist, kann die Walzenanordnung sich in dem äußeren Kugellagerring 36
des Gehäuses frei drehen. Durch eine derartige Drehung der Anordnung wird auch das
Retænrad59 mitgedreht, das die an dem Zylinderkolben 56 befestigte Kette anzieht.
Wenn es z. B. erwünscht ist, die Walzen anordnung aus der in Fig. 8 gezeigten und
am Ende des Arbeitsganges eingenommenen Stellung in die Ausgangsstellung zurückzubringen,
die etwa in Fig. 6 gezeigt wird, so wird der Zylinder 55 derart betätigt, daß er
seinen Kolben 56 und die Kette 60 zurückzieht, wodurch die Walzenanordnung in ihre
Ausgangsstellung zurückkehrt.
-
Wie in den Fig. 1 und 10 der Zeichnung gezeigt ist, wird die gebogene
VerbundglaseinheitA durch eine Förderanlage B, die aus den Seitenwangen 61 und den
angetriebenen Walzen 62 besteht, in Richtung nach den Druckwalzen hin befördert.
An diese Förderanlage schließt sich eine zweite Förderanlage C an, die aus den Seitenteilen63
mit aufrecht stehenden, walzentragenden Seitenstützen 64 besteht, die an den Seitenwangen
61 befestigt sind und sich von ihnen aus zwischen den Walzen 62 der zuerst genannten
Fördervorrichtung nach oben erstrecken. Auf den Seitenstützen
64
sind nicht angetriebene Förderwalzen 65 drehbar gelagert. Die Förderanlage C ist
auf den Säulen 66 angebracht, die auf der einen Seite an dem Seitenteil 63 befestigt
sind und sich am anderen Ende innerhalb einer Führungshülse 67 bewegen. Die ganze
Förderanlage C kann so auf den Säulen 66 durch irgendeine bekannte Vorrichtung,
z. B. eine Zahnstange 68. gehoben und gesenkt werden, die durch ein Ritzel 69 erfaßt
und angehoben wird, das auf der Welle eines Motors 70 angeordnet ist. Dieser Motor
70 ist ein Umkehrmotor, so daß die Förderanlage C nach Belieben gehoben oder gesenkt
werden kann. Um die gebogene VerbundglaseinheitA später wieder von der Walzenanordnung
wegzuführen, sind auf der anderen Seite der Preßvorrichtung entsprechende FörderanlagenB'
und C' vorgesehen.
-
Zu Beginn des Arbeitsganges der Vorpressung befinden sich die Förderanlagen
C und C' in der zurückgezogenen Stellung, die durch die strichpunktierten Linien
der Fig. 1 dargestellt ist. Die VerbundglaseinheitA wird in einem Ofen auf eine
ausreichende Temperatur erwärmt und dann aus dem Ofen auf die Förderanlage B gebracht.
Die EinheitA wandert nun auf der Fördervorrichtung B entlang, bis ihr vorderer Rand
etwa senkrecht unter der Einzugsstelle der Druckwalzen 15 ist. In dieser Stellung
hebt sich die durch den Motor 70 angetriebene Förderanlage C so lange bis die Walzen
65 die VerbundglaseinheitA erfassen und sie auf die Stellung der Förderwalze heben,
die in Fig. 1 in durchgezeichneten Linien gezeigt ist.
-
Wie bereits ausgeführt, werden die Walzen der Förderanlage angetrieben.
während die Walzen der Förderanlage C nicht angetrieben werden. Infolgedessen kommt
jegliche Bewegung der GlaseinheitA auf den Walzen 65 der Förderanlage C nur dadurch
zustande, daß die EinheitA durch die Druckwalzen 15 hindurchgezogen wird.
-
Während die Verbundglaseinheit A die in den Fig. 1 und 6 der Zeichnung
angegebene Stellung einnimmt und die Druckwalzen 15 durch den Motor 50 und die motorisch
angetriebenen Gegenwalzen 16 A betätigt werden, wird der vordere Rand der Glasein-1ieft
A zwischen die Druckwalzen 15 eingezogen. Infolge der vorstehend beschriebenen Kippbarkeit
der Walz+:lanordnung werden die Druckwalzen 15, statt die VerbundglaseinheitA von
den Walzen 65 der För derenlage abzuheben, durch das Gewicht des Glases nach unten
gezogen, und die gesamte Walzenanordnung y mit dem Gehäuse 17 dreht sich im Uhrzeigersinne
(Fig. 7), um entlang der Länge der Verbundglaeinheit A in die dort gezeigte Stellung
zu gelangen. Aus dieser letzteren Figur ist ersichtlich, daß sich dabei die VerbundglaseinheitA
durch die Vorrichtung derart weiterbewegt hat, daß der vordere Rand der Einheit
schon über die Walzen der Förderanlage C' hinweggelaufen ist, die zugleich mit der
Förderanlage C in die gehobene Stellung bewegt worden war. Ferner hat sich in der
in Fig.7 gezeigten Stellung die Walzenanordnung nun um etwa 903 gedreht. Während
die Druckwalzen 15 die Verbundgiaseinheit A weiter zwischen sich hindurchziehen,
dreht sich die Walzenanordnung im Uhrzeigersinne weiter, bis die Druckwalzen 15
und die Verbundglaseinheit die in Fig. 8 der Zeichnung gezeigte Stellung erreicht
haben. Nun verläßt die VerbundglaseinheitA die Walzenanordnung und wird ganz von
der Förderanlage C' getragen. Daraufhin setzt sich der die Förderanlagen C und C
betätigende Antrieb in
Bewegung und senkt diese Anlagen, bis die Verbundglaseinheit
A auf die angetriebenen Förderwalzen 62 der FörderanlageB gelangt ist und von hier
in den darauffolgenden Wärmeofen wandert.
-
Während der Drehung der Walzenanordnung von der in Fig. 6 gezeigten
Stellung in die in Fig. 8 gezeigte hat das Zahnrad 59 der Walzenanordnung, wie aus
Fig. 1 und 2 der Zeichnungen zu sehen ist, die schlaff herunterhängende Kette 60
angezogen. Um die Walzen anordnung aus der in Filg. 8 gezeigten Stellung in die
Ausgangsstellung zurückzubringen, wird nun der Kolben 56 des Zylinders 55 zurückgeführt
und zieht an der Kette 60 an, so daß die Walzenanordnung entgegen dem Uhrzeigersinn
zurückkippt und so wieder in der in Fig. 1 gezeigten Stellung zur Aufnahme einer
neuen VerbundglaseinheitA bereit ist.
-
Bei der vorstehenden Beschreibung der Arbeitsweise der Walzenanordnung
war angenommen, daß jede querverlaufende Krümmung der VerbundglaseinheitA durch
ein entsprechendes Nachgeben der biegsamen Druckwalzen 15 ausgeglichen wird, so
daß die Druckwalzen 15 über die ganze Breite der VerbundglaseinheitA nahezu überall
voll belastet sind. Oft jedoch sind die Verbundglaseinheiten an ihren Enden annähernd
konisch gekrümmt, und in diesem Falle muß sich die Walzenanordnung nicht nur um
eine waagerechte Achse drehen, wie dies vorstehend beschrieben wurde, sondern auch
in der Walzenlängsrichtung kippen oder sich drehen und möglicherweise sogar eine
leichte Schwenkbewegung quer zur Breite der zwischen den Druckwalzen 15 durchlaufenden
Verbundglaseinheit ausführen.
-
Aus Fig. 1 der Zeichnung ist ersichtlich, daß sich die gesamte aus
dem inneren Rahmen und den Druckwalzen 15 bestehende Walzenanordnung als Ganzes
um den Halteteil 8 und das Kugellager 14 herum quer zur Längsrichtung der Förderanlagen
B und C bewegen kann. Ebenso kann die Walzenanordnung gleichzeitig in dem Kugellager
35 kippen, wodurch eine Drehbewegung in einer etwa senkrecht zur Drehungsebene der
Druckwalzen 15 liegenden Ebene möglich ist. Dieses gleichzeitige Drehen, Schwenken
und Kippen der Druckwalzen 15 ermöglicht es, daß die Walzenanordnung gegenüber der
durch die Druckwalzen 15 gehenden VerbundglaseinheitA sämtliche erforderlichen Stellungen
einnimmt, so daß die etwa vorhandenen konischen Enden des Glases nicht brechen und
gleichzeitig ein praktisch gleichmäßiger Druck in Richtung quer zu den die Verbundglaseinheit
bildenden Glasscheiben ausgeübt wird. Die Biegsamkeit der Druckwalzen 15, die sich
derOberlqïächenform der zwischen ihnen durchlaufenden Verbundglaseinheit anpassen,
unterstützt gleichfalls die Aufrechterhaltung dieses gleichmäßigen Druckes.
-
Die baulichen Einzelheiten der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
sollen nur zur Erläuterung dienen und sind nur insofern als Einschränkung anzusehen,
wie dies durch den Rahmen der nachfolgenden Ansprüche notwendig wird. Die Vorrichtung
ist so gebaut, daß sie zur Bewegung ihrer verschiedenen Teile in der vorstehend
beschriebenen Weise nur ganz wenig Kraft erfordert. Versuche haben bewiesen, daß
dieser geringe Kraftaufwand nicht die Festigkeit der Glasscheiben überschreitet
und durch die Gewichtsverlagerung beim Durchgang der Verbundglaseinheit zwischen
den Druckwalzen aufgebracht wird. Gewisse Abwandlungen und Zusätze zu der Vorrichtung
als Ganzes liegen dabei für den Fachmann auf der
Hand. So kann man
z. B. photoelektrische Zellen oder andere elektrische Vorrichtungen zum Ein- und
Ausschalten der Motoren, sowie geeignete Vorrichtungen zur Überwindung von Reibungswiderständen
in der Vorrichtung vorsehen. Derartige Abwandlungen oder Zusätze ändern jedoch nichts
an dem Grundgedanken der erfindungsgemäßen vorstehend beschriebenen und beanspruchten
Vorpreßvorrichtung.
-
Die in der Beschreibung enthaltenen und in den nachfolgenden Ansprüchen
nicht unter Schutz gestellten baulichen Einzelheiten der Vorrichtung sollen nur
zur Erläuterung dienen, bilden jedoch keinen Gegenstand der Erfindung.