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Selbstsperrende Zugausgleichvorrichtung für ein Steuerseilpaar, das
zur Steuerung einer Welle, insbesondere in Flugzeugen dient Es ist bekannt, das
der Steuerung einer Welle dienende Steuerseilpaar unter Federkraft zu halten, indem
das Steuerseilpaar an einem Gleitkörper angreift, der auf einem Führungsteil gleitfähig
gelagert ist. Auf diese Weise können Längenänderungen der Seile ausgeglichen werden,
die bei Temperaturschwankungen auftreten.
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Wenn beträchtliche Drehmomente durch das Seilpaar übertragen werden
sollen, so besteht die Gefahr, daß das auf Zug belastete Seil sich dehnt, während
das nicht auf Zug belastete Seil dementsprechend einen Durchhang zeigt. Solcher
Durchhang kann unter Umständen zu Störungen führen, da das schwächer belastete Steuerseil
sich verschlingen kann. Um solchen Störungserscheinungen vorzubeugen, wird gemäß
einem älteren Vorschlag des Schutzrechtsinhabers der Gleitkörper so ausgebildet,
daß er bei gleicher Seilspannung der Federkraft der ihn unter Spannung haltenden
Feder zu folgen vermag, er sich jedoch bei ungleicher Seilspannung mit dem mit der
gesteuerten Welle fest verbundenen Führungsteil verklemmt, während jedes Seilscheibensegment,
an denen das Steuerseilpaar angreift, auf der gesteuerten Welle schwenkbar angeordnet
ist und von einer Feder geschwenkt wird, so daß das angreifende Seil gespannt gehalten
wird.
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Die Erfindung betrifft eine konstruktive Ausbildung einer derartigen
ein Seilscheibensegmentpaar, einen Gleitkörper mit Querarmen und einen Führungsteil
für den Gleitkörper umfassenden Zugausgleichvorrichtung und kennzeichnet sich dadurch,
daß jedes Seilscheibensegment mit dem Ende eines Querarmes des Gleitkörpers über
eine Gelenklasche mit Langloch und mit dem Ende eines Querarmes des Führungsteils
für den Gleitkörper über einen Lenker, der durch Federwirkung seine Länge zu vergrößern
sucht, seilspannend verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Zugausgleichvorrichtung ist von robuster Bauweise
und von einfacher Gesamtkonstruktion; weitere Eigenschaften und Zweckmäßigkeiten
des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den
Figuren, welche ein Ausführungsbeispiel darstellen. Von den Figuren zeigt Fig.1
eine, teilweise gebrochene, Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zugausgleichvorrichtung,
wobei die Anordnung während eines Steuervorganges dargestellt ist, Fig. 2 eine Seitenansicht
entsprechend der in Fig. 1 mit 2-2 bezeichneten Linie, Fig.3 eine Schnittdarstellung
entsprechend der in Fig.2 mit 3-3 bezeichneten Schnittlinie, wobei die Anordnung
in der Stellung gezeigt ist, in welcher Spannungsausgleich erfolgt, Fig. 4 einen
Schnitt entsprechend der in Fig.1 mit 4-4. bezeichneten Schnittlinie, Fig. 5 eine
Teildarstellung des Ouerarmes und der Segmente, wenn die Vorrichtung entlastet ist.
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In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 1 eine Steuerwelle oder
ein Befestigungsorgan, welche dem Zwecke dienen, die Zugausgleichvorrichtung an
dem Flugzeug zu befestigen. Kugellager 2, 2' sind mit ihrem Innenring auf der Welle
1 befestigt und auf ihrem Außenring ist eine Hülse 3 befestigt, auf welcher die
Nabe 4 mittels eines Bolzens 5 befestigt ist. Die Nabe 4 kann sich in den Lagern
2, 2' auf der Welle 1 drehen. Die Nabe 4 ist mit einem radial hervorstehenden Vorsprung
6 versehen, dessen Ende 7
gegabelt ist und mit einem Steuerorgan in Verbindung
steht, zu dem Zweck, das Höhenruder oder das Seitenruder des Flugzeuges zu betätigen.
Die Nabe 4 besitzt ferner einen hervorstehenden Rohrstutzen 8, in welchem mittels
eines Bolzens 10 ein Rohr9 befestigt ist. Das Rohr9 erstreckt sich radial nach außen
und an seinem Ende ist ein Stopfen 11 vorgesehen, welcher in das hohle Ende des
Rohres 9 hineinragt und dort befestigt ist. Der Stopfen 11 hat
ein
gegabeltes Ende 12, in welchem schwenkbar die Mitte eines Querarmes 13 mittels eines
Bolzens 14 befestigt ist. Die äußeren Enden des Querarmes 13 sind mittels Bolzen
15 und 15' an Hülsen 16, 16' angelenkt, welche sich auf den Enden der Zugbolzen
17, 17' verschieben: Das freie Ende des Zugbolzens 17 ist mittels eines Zapfens
18 an dem Segment 19 angelenkt, welches - sich an dem Lager 20 auf der Hülse 3 dreht.
Eine Druckfeder 30 umgibt die Hülse 16 und den Bolzen 17 und wirkt am einen Ende
gegen den Querarm 13 und am anderen gegen das Segment 21. Die Feder 36 hat
das Bestreben, das Sement 19 im Gegenuhrzeigersinn auf der Hülse 3 zu drehen, wenn
die Betrachtungsweise der Fig.1 und 3 zugrunde gelegt wird.
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Der gewölbte Umfangsteil des Segmentes 19 ist mit einer Nut 21 versehen,
in welcher das Steuerseil 22 geführt ist, wobei das Steuerseil 22 am Ende mittels
einer Abschlußkugel23 in einer entsprechenden Ausnehmung des Segmentes 19 eingesetzt
ist.
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In gleicher Weise ist das Ende des Zugbolzens 17' mittels eines Drehbolzens
18' an dem Segment 19' angelenkt, welch letzteres in dem Lager 20' drehbar auf der
Hülse 3 angeordnet ist. Die Hülse 16' und der Bolzen 17' sind von einer Druckfeder
30' umgeben, welche das Bestreben hat, das Segment 19' im Uhrzeigersinn in bezug
auf die in Fig. 1 und Fig.3 ersichtliche Welle 3 zu drehen. Das Segment 19' besitzt
ebenfalls am Umfang eine Nut 21', in .der das Steuerseil 22' geführt ist, wobei
zur Befestigung des Endes desselben am Segment das Abschlußstück 23' vorgesehen
ist.
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Ein Sperrorgan 24 hat in der Mitte eine Bohrung, die dem Rohr 9 entspricht,
und gleitet auf dem Rohr zum Zweck des Spannungsausgleichs. Die äußeren Enden des
Sperriegels 24 sind gegabelt und über Bolzen 25, 25'.' Laschen 26, 26' und Bolzen
27, 27 mit den Segmenten 19 und 19' verbunden. Die Laschen 26,
26' haben Schlitze 28, 28', so daß die Bolzen 27 2T sich gegenüber den Laschen
26, 26' etwas verschieben können. Eine Druckfeder 29 umgibt das Rohr 9 und wirkt
mit dem äußeren Ende gegen die Unterseite des Querarmes 13 und wirkt am anderen
Ende gegen eine Hülse 31, die an dem Sperriegel 24 anliegt.
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Wenn die Steuerseile 22 und 22' nicht unter dem Einfiuß einer steuernden
Kraft stehen, so wirken die Druckfedern 30 und 30' so, daß im Gegensinn -die Segmente
19 und 19' gedreht werden auf der Welle 3, bis der Nabenteil des Sperriegels 24
gegen die Schulterfläche des Rohrstutzens 8 anschlägt, wie dies Fig. 5 zeigt; in
Fig. 5 wirken die Verbindungslaschen 26, 26' mit den Zapfen 27, 27', die in den
Schlitzen 28, 28' laufen, so zusammen, daß - die Bewegung der Segmente 19, 19' begrenzt
wird. Wenn Seilspannung an den Seilzügen 22, 22' liegt, verdrehen sich die Segmente
19 und 19' in entgegengesetzten Richtungen, in Abhängigkeit von der Belastung. Eine
solche Stellung ist in Fig. 3 gezeigt. In dieser Stellung der Ausgleichvorrichtung
stellen sich die Druckfedern 30 und 30', wenn die Länge der Kabel22 und 22' sich
bei Temperaturschwankungen ändert, auf die entsprechende Seillänge ein, so daß auf
diese Weise Änderungen in der Seillänge aufgenommen werden. Bei diesen Ausgleichvorgängen
drehen sich die Segmente 19 und 19' in entgegengesetzter Richtung auf der Hülse
3 und der Sperriegel 24 gleitet auf dem Rohr 9, indem die Lascheu 26, 26'-den Sperriegel
24 nach außen schieben, wobei die Bolzen 27, 27' an den inneren Enden der Schlitze
28 und 28' anliegen, wenn ein Ausgleichvorgang stattfindet und die Segmente 19 und
19' gedreht werden. Die Feder 29 wirkt einer radialen nach auswärts - gerichteten
Bewegung des Sperriegels 24 und der Laschen 26 und 26' entgegen und bewirkt, daß
die Laschen 26, 26' gegen die Bolzen 27, 27' bei dem Spannungsausgleich gedrückt
werden.
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Wenn eine Steuerkraft auf das eine Steuerseil ausgeübt wird, beispielsweise
auf das Kabel 22, nimmt die Spannung in diesem Kabel zu und die Spannung in dem
Kabel 22' nimmt ab; es ergibt sich eine geringe Bewegung des Segmentes 19 im Uhrzeigersinn,
was zur Folge hat, daß der Sperriegel 24 auf dem Rohr 9 sich etwas schwenkt, wie
dies durch die strichpunktierte Linie in Fig. 1 angezeigt ist. Wenn sich nämlich
das Segment 19 im Uhrzeigersinn drehen will, wirkt es auf die Verbindungslasche
26 (vgl. Fig.1), so daß das linke Ende des Sperriegels nach außen gedrückt wird,
während gleichzeitig die Spannung in dem Zugseil 2V nachläßt und dadurch die Feder
30' das Segment 19' im Uhrzeigersinn verdreht und die Lasche nach innen bewegt;
auf diese Weise ergibt sich eine geringfügige Verkantung des Sperrriegels 24 auf
dem Rohr 9, wodurch der Sperriegel auf dem Rohr festgekeilt wird. Danach ergibt
sich keine weitere Hin- und Herbewegung des Sperriegels 24 auf dem Rohr 29, und-
es ist das _Zugorgan 4 über das Rohr 9, den Sperriegel 24 und die Lasche 26 mit
dem Segment 19 formschlüssig gekoppelt, so daß eine Bewegung des Zugseiles 22 unter
dem Einfluß einer Steuerbewegung den Teil 4 in den Lagern 2 und 2' dreht und auch
den hervorstehenden Arm 6 in Drehung versetzt, an dessen gegabeltes Ende 7 die zu
betätigende Steuerfläche angekoppelt ist.
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Wenn das Kabel 22' durchhängen sollte, was sich häufig ergibt, wenn
auf das Kabel 22 eine starke Steuerkraft ausgeübt wird, so wirkt die -Feder 30'
in dem Sinn, daß das Segment 19' im Uhrzeigersinn in Fig.3 gedreht wird, wobei der
Durchhang beseitigt wird und der Schlitz 28' zuläßt,- daß der Bolzen 27' im Schlitz
28' in seine strichpunktierte Lage gelangt; auf diese Weise wird eine Relativbewegung
des Segmentes 19 in bezug auf das Verbindungsglied 26' möglich, so daß der Durchhang
aufgenommen wird, wenn die Spannungsausgleichvorrichtung sich in ihrer verriegelten
Stellung befindet. Wenn ein Zug auf das Kabel 22' ausgeübt wird, so verkeilt sich
der Sperrriegel 24 auf dem Rohr und die Feder 30 nimmt den Durchhang auf, der sich
in dem Kabel 22 ergeben kann.
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Eine erfindungsgemäße Zugausgleichvorrichtung ist in ihrer Konstruktion
äußerst einfach und besteht im wesentlichen aus den Segmenten 19 und 19', an denen.
die Zugseile angreifen, dem Querarm 13, von dem aus die Druckfedern 30 und 30' gegen
die Segmente wirken, wobei die Anordnung so ist, daß sich nicht nur ein Zugausgleich
durch die Vorrichtung ergibt, sondern daß auch der Durchhang aufgenommen wird, wenn
ein Steuervorgang stattfindet. Der Sperrriegel gleitet auf. demselben rohrförmigen
Teil, welcher den Querarm 13 trägt, und dadurch wird formschlüssig das betätigte
Segment mit der Hülse 4 verbunden und dadurch mit der Steuerfläche, sowie eine Steuerbewegung
eingeleitet wird, wodurch ein Betätigen der gesteuerten Fläche stattfindet; durch
die zugehörigen Federmittel wird dabei der sich in dem
anderen Steuerseil
ergebende Durchhang aufgenommen.