DE1109334B

DE1109334B - Buegelfoermiger Hohlgriff mit Kunstoffueberzug fuer Kochtoepfe und Topfdeckel

Info

Publication number: DE1109334B
Application number: DEB39231A
Authority: DE
Original assignee: BAUMGARTEN EISEN BLECHWARENFAB
Current assignee: BAUMGARTEN EISEN BLECHWARENFAB
Priority date: 1956-02-23
Filing date: 1956-02-23
Publication date: 1961-06-22

Description

Bügelförmiger Hohlgriff mit Kunstoffüberzug für Kochtöpfe und Topfdeckel Die Erfindung betrifft Handgriffe, die insbesondere für Kochtöpfe und Topfdeckel bestimmt sind und Blechlappen zum Annieten der Griffe aufweisen.
Die üblichen Handgriffe für Kochtöpfe sind aus Blech geformte bügelförmige Hohlgriffe, die mit den Kochtöpfen durch Nieten oder Schweißen verbunden werden. Ein Nachteil der bekannten Griffe ist, daß sie annähernd die Temperatur der Topfwandung annehmen, d. h. daß man bei heißen Töpfen einen Topflappen braucht, um die Griffe anfassen zu können. Diesen Nachteil suchte man durch Griffe aus Kunststoff zu vermeiden, die in der Regel einen Metallfuß aufweisen, der mit dem Topf vernietet wird. Der Fuß oder gegebenenfalls eine mit ihm verbundene Drahteinlage sind nachträglich in einer Form mit einem Kunststoff, vorzugsweise auf Bakelitebasis, umpreßt. Derartige Griffe sind erheblich teurer als die üblichen aus Blech gebogenen Griffe und haben zudem den Nachteil, daß der Kunststoff nicht elastisch genug ist, d. h., der aufgepreßte Kunststoffteil wird bei Stößen oder auch bei Wärmedehnungen des Metallkernes leicht zerstört.
Einen genügend wärmeisolierenden Griff, der die Nachteile des zuvor beschriebenen Griffes aus Kunststoff nicht aufweist, erhält man durch Tauchen eines aus Blech hergestellten Hohlgriffes in Kunststoff, z. B. in einem ungesättigten Polyesterharz. Derartige Stoffe leiten Wärme so wenig, daß sie auch bei geringer Dicke eine ausreichende Wärmeisolierung geben. Eine Zerstörung dieser Griffe ist nicht möglich, der Kunststoff selbst bleibt genügend elastisch, so daß er auch durch Stöße oder Wärmedehnungen nicht beschädigt werden kann.
Die Schwierigkeit der Verwendung in Kunststoff getauchter Blechgriffe besteht in ihrer Befestigung am Topf, Deckel u. dgl., jedenfalls dann, wenn es sich um Griffe mit Nietlappen handelt. Griffe ohne Nietlappen für Emaillegeschirr können, wie üblich, vor dem Emaillieren mit den Töpfen verbunden und nachträglich getaucht werden. Bei Griffen mit Nietlappen ist dies nicht angebracht, es ist auch nachteilig, die Griffe zusammen mit den Nietlappen zu tauchen, d. h. mit dem Kunststoff zu überziehen, da diese den festen Sitz des Griffes beim Annieten verhindern. Spätestens bei Erwärmung des Griffes lockert sich die Befestigung, und die Lockerung führt, da es sich nur um sehr dünnes Blech handelt, nach einiger Zeit zur Zerstörung der Befestigung. Es ist andererseits nicht möglich, die Oberfläche der Nietlappen roh zu lassen.
Um die Schwierigkeiten bei der Befestigung in Kunststoff getauchter Hohlgriffe zu vermeiden, sind gemäß der Erfindung die Enden des getrennt von den Nietlappen hergestellten und mit dem Kunststoffüberzug versehenen Bügelgriffes mit den durch Vernickeln, Verchromen oder Kadminieren veredelten Nietlappen durch Stumpfschweißen verbunden. Dies hat den Vorteil, daß die Nietlappen keine Kunststoffschicht haben, also einwandfrei befestigt werden können, und andererseits durch die Veredelung ein Aussehen erhalten, das den üblichen Anforderungen entspricht. Man kann die Farbe des Kunststoffes so wählen, daß sie in Einklang mit der Oberfläche der Nietlappen steht. Das für die Erfindung Wesentliche ist, daß sich der bereits mit Kunststoff überzogene Griff mit den ebenfalls schon veredelten, also beispielsweise vernickelten Nietlappen stumpfschweißen läßt, ohne daß hierbei der Kunststoff oder die Veredelung des Nietlappens leidet. Die Verschweißung kann bei genügender Stromstärke im Bruchteil einer Sekunde durchgeführt werden, also in so kurzer Zeit, daß die Oberflächen des Griffes und der Lappen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Um hierbei eine saubere Kunststoffoberfläche bis dicht an den Nietlappen heran zu wahren, erhält vorteilhafterweise der durch Prägung hergestellte Nietlappen eine rinnenartige, der Stirnkante des aus Blech gebogenen Griffes angepaßte Vertiefung, die das Griffende aufnimmt. Diese Vertiefung deckt das äußerste Ende des Griffes ab, so daß etwaige Verfärbungen des Kunststoffes an den Enden nicht sichtbar sind. Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. In der Zeichnung zeigen Abb. 1 bis 3 einen nach der Erfindung hergestellten Griff in Vorder- und Seitenansicht und in Aufsicht, und Abb. 4 einen Schnitt durch einen Nietlappen zusammen mit einem Griffende.
In der Zeichnung ist der Griff selbst mit 1 bezeichnet. Er ist in an sich bekannter Weise aus einem Blechstreifen als Hohlgriff bügelartig geformt, wobei die Längskanten des Blechsteifens dicht schließend aneinanderliegen. Der Griff 1 ist nach seiner Herstellung mit einem Kunststoff überzogen. Der Kunststoffüberzug ist in Abb. 4 mit 2 bezeichnet.
Die zum Annieten dienenden Nietlappen sind mit 3 bezeichnet. Sie sind durch Prägen hergestellt. In einem vertieften Teil 4 liegen die Öffnungen 5 zur Aufnahme der Nieten. In dem erhabenen Teil 6 ist eine Rinne 7 eingedrückt, die der Form der Stirnkanten des Griffes 1 angepaßt ist, d. h., die äußersten Enden des Griffes legen sich in diese Rinnen hinein. Die Nietlappen 3 sind nach ihrer Herstellung veredelt, vorzugsweise vernickelt, verchromt, verkupfert od. dgl., d. h. mit einem nichtrostenden Überzug versehen.
Das Verschweißen der Nietlappen 3 mit dem Griff 1 geschieht in der Weise, daß die beiden Elektroden des Schweißgerätes gegen je eine der Flächen 8 der Nietlappen 3 gepreßt werden, d. h., der Griff 1 dient als Stromleiter zwischen den Flächen beider Nietlappen 3. Das Verschweißen geht in so kurzer Zeit vor sich, daß eine Beeinträchtigung der beispielsweise vernickelten Oberfläche der Lappen 3 und der Kunststoffschicht 2 auf dem Griff 1 nicht stattfindet. Dadurch, daß die Griffenden in der Rinne 7 liegen, bleiben etwaige Verformungen der Kunststoffschicht in unmittelbarer Nähe der Schweißstelle unsichtbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Aus einem Blechstreifen geformter, mit wärmeisolierendem Kunststoff überzogener bügelförmiger Hohlgriff, der mittels Nietlappen an Kochtöpfen oder Topfdeckeln zu befestigen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des getrennt von den Nietlappen hergestellten und mit dem Kunststoffüberzug (2) versehenen Bügelgriffes (1) mit den durch Vernickeln, Verchromen oder Kadminieren veredelten Nietlappen (3) durch Stumpfschweißen verbunden sind.
2. Hohlgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Blech geprägten Nietlappen (3) eine rinnenartige Vertiefung (7) zur Aufnahme der Stirnkanten der Griffenden aufweisen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 919155; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1665 892, 1690 111, 1693 234, 1716 471.