DE1108898B - Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur geformter Gebilde aus kristallinen Polymerisaten ungesaettigter Kohlenwasserstoffe mit nur einer Doppelbindung - Google Patents
Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur geformter Gebilde aus kristallinen Polymerisaten ungesaettigter Kohlenwasserstoffe mit nur einer DoppelbindungInfo
- Publication number
- DE1108898B DE1108898B DEP21576A DEP0021576A DE1108898B DE 1108898 B DE1108898 B DE 1108898B DE P21576 A DEP21576 A DE P21576A DE P0021576 A DEP0021576 A DE P0021576A DE 1108898 B DE1108898 B DE 1108898B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- film
- temperature
- stretching
- molecular structure
- orienting
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C55/00—Shaping by stretching, e.g. drawing through a die; Apparatus therefor
- B29C55/02—Shaping by stretching, e.g. drawing through a die; Apparatus therefor of plates or sheets
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/02—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/04—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polyolefins
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C48/00—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor
- B29C48/001—Combinations of extrusion moulding with other shaping operations
- B29C48/0018—Combinations of extrusion moulding with other shaping operations combined with shaping by orienting, stretching or shrinking, e.g. film blowing
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C48/00—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor
- B29C48/03—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor characterised by the shape of the extruded material at extrusion
- B29C48/05—Filamentary, e.g. strands
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C48/00—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor
- B29C48/03—Extrusion moulding, i.e. expressing the moulding material through a die or nozzle which imparts the desired form; Apparatus therefor characterised by the shape of the extruded material at extrusion
- B29C48/07—Flat, e.g. panels
- B29C48/08—Flat, e.g. panels flexible, e.g. films
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
- Shaping By String And By Release Of Stress In Plastics And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von selbsttragenden Gebilden,
wie Folien, Filmen, Bändern u. dgl., aus kristallinen Polymerisaten, die aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen
mit nur einer Doppelbindung hergestellt sind, durch Orientieren der molekularen Struktur, insbesondere
durch Recken.
Es ist bekannt, daß man durch Orientieren der molekularen Struktur die Eigenschaften von Polymerisatfolien,
wie Festigkeit, Steifheit, Durchsichtigkeit usw., verbessern kann. Die Reckung der Folie in
mindestens einer Richtung ist eine einfache Methode der Orientierung der molekularen Struktur. Jedoch
ist das Recken als Methode zur Orientierung der molekularen Struktur von Folien aus normalerweise
kristallinen Kohlenwasserstoffpolymerisaten, d. h. von Polymerisatfilmen, die einen Kristallgehalt von mindestens
100/o haben, mit Schwierigkeiten verbunden.
Der Reckungsgrad, der auf die normalerweise kristalline Polymerisatfolie ausgeübt werden kann, ist
eng begrenzt. Eine merkliche Reckung (auf das l,5fache oder mehr) kann nicht erreicht werden,
ohne daß häufig Bruch oder Streifenbildung erfolgt. Bei Kristallgehalten von 85% oder mehr, wie sie bei
Polyäthylenfolien hoher Dichte vorkommen, wird die Reckung praktisch unmöglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur von geformten Gebilden,
wie Folien, Filmen, Bändern u. dgl., aus kristallinen Polymerisaten, die aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen
mit nur einer Doppelbindung hergestellt sind, durch Orientieren der molekularen Struktur der
Gebilde in mindestens einer Richtung, Kühlen unter Aufrechterhaltung der Spannung und Aufheben der
Spannung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gebilde vor dem Orientieren der molekularen Struktur
auf eine mindestens um 10° C über dem Kristallschmelzpunkt des Polymerisats liegende Temperatur
erhitzt, dann auf eine Temperatur innerhalb des Bereichs von einer dicht unter dem Kristallschmelzpunkt
liegenden bis zu einer um 12° C unter diesem Punkt liegenden Temperatur, vorzugsweise auf eine Temperatur
im Bereich von 5 bis 12° C unterhalb des Kristallschmelzpunktes, gekühlt und innerhalb dieses
Temperaturbereichs in mindestens einer Richtung gereckt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist z. B. auf selbsttragende Filme aus Polyäthylen hoher Dichte,
d. h. von einer Dichte von mindestens 0,95 g/cm3, anwendbar.
Das Recken in mindestens einer Richtung erfolgt vorzugsweise mindestens um den Betrag 1,5Jf, wobei
Struktur geformter Gebilde
aus kristallinen Polymerisaten
ungesättigter Kohlenwasserstoffe
mit nur einer Doppelbindung
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1957
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1957
LeRoy Frederick Gronholz, Tonawanda, N. Y.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
X die ursprüngliche Abmessung des Gebildes bedeutet. Nach dem Recken wird das Gebilde vorzugsweise
auf eine Temperatur unterhalb 75° C abgekühlt, wobei man das Gebilde unter Spannung hält, um
Dimensionsänderungen zu vermeiden; danach entspannt man. Wenn das geformte Gebilde eine
Folie bzw. ein Film ist, empfiehlt es sich, in zwei zueinander senkrechten Richtungen zu recken.
Wenn man das erfindungsgemäße Verfahren auf im wesentlichen lineares Polyäthylen hoher Dichte
(Dichte der getemperten Folie mindestens 0,95 g/cm3) anwendet, das eine Kristallinität von mehr als 85%
besitzt, so erhitzt man die Folie zunächst auf eine Temperatur von mindestens 137° C (Polyäthylen
hoher Dichte hat einen Kristallschmelzpunkt von mindestens 127° C), kühlt sie dann auf eine Temperatur
von 115 bis 127, vorzugsweise 115 bis 122° C, reckt sie dann, vorzugsweise in zwei Richtungen, auf
den Betrag von mindestens 1,5X, während man ihre
Temperatur in dem angegebenen Bereich hält, kühlt dann die gereckte Folie, vorzugsweise auf eine Temperatur
unterhalb 75° C, wobei man Dimensionsänderungen durch Aufrechterhalten der Spannung
vermeidet, und entspannt schließlich.
Unter »Kristallschmelzpunkt« ist die niedrigste Temperatur zu verstehen, bei der die Kristallinität
109 617/411
eines Polymerisats bei Beobachtung im Polarisationsmikroskop vollständig verschwindet. Zur Bestimmung
dieses Punktes wird die kristalline Folie mit einer Geschwindigkeit von etwa 2° C je Minute erwärmt
und die Temperatur, bei der die Kristallstruktur nicht mehr zu erkennen ist, als' Kristallschmelzpunkt verzeichnet.
Für Polyäthylen von einer Dichte unterhalb von 0,95 g/cm3 (getempert) kann der Kristallschmelzpunkt
110 bis 127° C betragen; für Polyäthylen hoher Dichte mindestens 127° C; für kristallines Polystyrol
etwa 227° C; für Polypropylen 165° C; für Polyisopropyläthylen 245° C und für Polyisobutyläthylen
235° C.
Unter einem kristallinen Polymerisat ist im Sinne der Erfindung ein Polymerisat zu verstehen, das bei
Raumtemperatur eine Kristallinität von mindestens 10% hat. Die prozentuale Kristallinität von Polypropylen
und ähnlichen Polymerisaten wird aus Röntgendiagrammen an Filmproben von einer Dicke
von 0,5 bis 0,8 mm bestimmt, wobei man die Intensitäten des Diagramms mittels eines Geigerzählers
auswertet.
Dieses Beispiel erläutert eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung.
Aus einem Polyäthylenharz, das in getempertem Zustand eine Kristallinität von etwa 87% und| eine
Dichte von etwa 0,95 g/cm3 hat, wird durch Schmelzausstoßen eine Folie von 0,051 bis 0,076 mm Dicke
und einem Kristallschmelzpunkt von 128° C hergestellt. Die Eigenschaften dieser Folie sind in der
nachfolgenden Tabelle I mit denjenigen einer Kontrollprobe in Vergleich gesetzt.
Im Sinne der Erfindung erhitzt man Proben der Folie auf 138° C, kühlt sie dann auf 119° C ab und
reckt sie bei dieser Temperatur gleichzeitig in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Die Reckungsgeschwindigkeit
beträgt 1400% je Minute. Der Verstreckungsgrad in Gießrichtung (Längsrichtung, nachfolgend
kurz mit »LR« bezeichnet) beträgt 2,3 X, in der dazu senkrechten Richtung (Querrichtung, nachfolgend
kurz mit »QR« bezeichnet) Ί,ΊΧ. Nach dem Recken läßt man die Folie auf 50 bis 60° C abkühlen
und hält sie dabei unter Spannung, um Dimensionsänderungen zu vermeiden.
Reißfestigkeit | •ίο-3 | Elastizitäts modul |
•10-3 | Bruch | QR | Halt | |
kg/cm2 | QR | kg/cm2 | QR | dehnung, % | 440 | bar keit |
|
LR | 0,27 | LR | 9,28 | LR | |||
Beispiel 1 | 0,36 | 8,44 | 480 | 1980 | 100 | ||
Kontroll | 0,23 | 6,33 | |||||
probe | 0,22 | 6,61 | 1440 | 2 |
IO Beispiele 2 und 3
Eine Polyäthylenfolie gemäß Beispiel 1 wird auf 138° C erhitzt, dann auf 116° C gekühlt und bei dieser
Temperatur in zwei zueinander senkrechten Richtungen mit einer Geschwindigkeit von 1400% je
Minute gereckt. Im Beispiel 2 wird die Folie in der Längsrichtung um den Betrag 2,OX und in der Querrichtung
um den Betrag 2,2X gestreckt; im Beispiel 3
wird die Folie in beiden Richtungen um den Betrag 1,6X gestreckt. Darauf läßt man jede Probe auf
50 bis 60° C abkühlen, wobei man die Spannung aufrechterhält, um Dimensionsänderungen zu vermeiden.
Die Eigenschaften der so erhaltenen Folien, die beide eine Dichte von über 0,95 g/cm3 haben, sind
nachfolgend mit den Eigenschaften einer ungereckten Kontrollprobe verglichen:
Beispiel2 | Reißfestigkeit | •10-3 | Tabelle II | •10-3 | Bruch | QR | Halt | |
20 | Beispiel 3 | kg/cm2 | QR | Elastizitäts modul |
QR | dehnung, % | 935 | bar keit |
Kontroll | LR | 0,36 | kg/cm2 | 10,83 | LR | 785 | ||
probe | 0,34 | 0,32 | LR | 12,37 | 770 | 60 | ||
0,27 | 11,11 | 565 | 1980 | 60 | ||||
0,23 | 10,55 | 6,33 | ||||||
0,22 | 1440 | 2 | ||||||
6,61 |
Beispiele 4 und 5
Aus einem Polyäthylenharz, das in getempertem Zustand eine Kristallinität von 91 % und eine Dichte
von etwa 0,96 g/cm3 hat, wird durch Schmelzausstoßen eine Folie von 0,051 bis 0,076 mm Dicke und
einem Kristallschmelzpunkt von 130° C hergestellt. In Tabelle III sind die Eigenschaften dieser Folie mit
denjenigen einer Kontrollprobe verglichen.
Proben der Kontrollfolie werden auf eine Temperatur von 142° C erhitzt. Man läßt dann die Proben
auf eine Temperatur von etwa 124° C abkühlen und verstreckt sie bei dieser Temperatur gleichzeitig in
zwei zueinander senkrechten Richtungen mit einer Geschwindigkeit von 1400% Je Minute. Im Falle
des Beispiels 4 wird der Füm in beiden Richtungen erfindungsgemäß um den Betrag 2,3 X gereckt, im
Falle des Beispiels 5 erfindungsgemäß in beiden Richtungen um 1,6X. Darauf läßt man die Folie in
beiden Beispielen auf 50 bis 60° C abkühlen und hält sie dabei unter Spannung, um Dimensionsänderungem
zu vermeiden.
Die Eigenschaften der so gewonnenen Folien, die nunmehr eine Dicke von 0,051 mm (Beispiel 4) bzw.
0,038 mm (Beispiel 5) haben, sind nachfolgend mit denjenigen der Kontrollprobe verglichen.
Die Haltbarkeit ist ein praktisches Maß der Lebensdauer der Folie. Zu ihrer Bestimmung wird die zuvor
bei Raumtemperatur und 15% relativer Feuchte einen Tag konditionierte Folie wiederholten Stoßbeanspruchungen
unterworfen, indem man sie in Form eines mit 400 g Reis gefüllten Beutels aus einer
Höhe von 1 m auf eine keramische Fläche fallen läßt. Die Zahl der Aufschläge, die der Beutel aushält,
bevor Reis infolge Bruch der Folie herausrieselt, wird als die Haltbarkeit der Folie verzeichnet.
Tabelle | •10-3 | III | •10-3 | Bruch | QR | Halt | |
Reißfestigkeit | QR | Elastizitäts modul |
QR | dehnung, °/o | 900 | bar keit |
|
kg/cm2 | 0,27 | kg/cm2 | 12,02 | LR | 475 | ||
LR | 0,39 | LR | 15,47 | 800 | 75 | ||
Beispiel 4 | 0,34 | 11,95 | 450 | 1650 | 77 | ||
Beispiel 5 | 0,43 | 0,23 | 14,77 | 11,53 | |||
Kontroll | 1500 | 2 | |||||
probe | 0,32 | 11,53 | |||||
Beispiele 6 bis 10
Eine Polyäthylenfolie gemäß Beispiel 1 wird auf mindestens 138°C erhitzt. Man läßt die Folie dann
auf eine Temperatur im Bereich von 116 bis 1190C
abkühlen und reckt sie bei dieser Temperatur in einer Richtung mit einer Geschwindigkeit von 1400% Je
Minute. Im Falle der Beispiele 6 und 7 wird die Folie in Querrichtung in dem in der Tabelle angegebenen
Ausmaß gereckt; in den Beispielen 8 bis 10 wird die Folie in Längsrichtung in dem in der Tabelle angegebenen
Ausmaß gereckt. Darauf wird die Folie in jedem Beispiel auf 50 bis 60° C abkühlen gelassen,
wobei man Dimensionsänderungen durch Aufrechterhaltung der Spannung vermeidet.
Die Eigenschaften der entstandenen Folien, die eine Dichte von über 0,95 g/cm3 haben, sind nachfolgend
mit den Eigenschaften einer Kontrollprobe verglichen.
Verstreckungsgrad | Reißfestigkeit | •10-3 | Elastizitätsmodul | ■10-3 | Bruchdehnung, °/o | QR | Haltbar keit |
|
Beispiel | kg/cm2 | QR | kg/cm2 | QR | LR | 890 | ||
2,2Z (QR) | LR | 0,24 | LR | 9,00 | 650 | 520 | 50 | |
6 | 3,2Z (QR) | 0,16 | 0,46 | 7,88 | 8,30 | 550 | 1015 | 55 |
7 | 1,6X (LR) | 0,17 | 0,21 | 8,65 | 8,30 | 965 | 710 | 45 |
8 | 1,2X (LR) | 0,31 | 0,20 | 7,17 | 9,84 | 640 | 530 | 50 |
9 | 3 X (LR) | 0,24 | 0,20 | 8,44 | 12,02 | 485 | 1980 | 55 |
10 | keiner | 0,49 | 0,23 | 9,56 | 6,33 | 1440 | 2 | |
Kontrollprobe | 0,22 | 6,61 | ||||||
Man gewinnt ein Propylenpolymerisat, das in getempertem
Zustand eine Kristallinität von 57% und eine Dichte von 0,903 g/cm3 sowie einen Kristallschmelzpunkt
von 165° C hat, indem man Propylen in Cyclohexan in Gegenwart eines sogenannten Koordinationskatalysators, bestehend aus Vanadintetrachlorid
und Diäthylaluminiumbromid, polymerisiert. Das Polymerisat wird durch Schmelzausstoßen und
anschließendes Abschrecken zu einer Folie verformt.
Proben dieser Folie werden auf etwa 180° C erhitzt. Dann läßt man die Folie schnell auf etwa 160° C abkühlen
und reckt sie bei dieser Temperatur um den Betrag 2 X gleichzeitig in zwei zueinander senkrechten
Richtungen. Darauf läßt man die Folie auf 50 bis 60° C abkühlen und hält sie dabei unter Spannung,
um Dimensionsänderungen zu vermeiden.
Die Eigenschaften der so erhaltenen Folie sind gegenüber denjenigen der Kontrollprobe erheblich verbessert.
Der Elastizitätsmodul steigt von 2812 auf 3515 kg/cm2, und die Haltbarkeit beträgt 80, verglichen
mit einem Wert von 2 für die Kontrollprobe.
Die Erfindung ist allgemein auf selbsttragende Folien aus kristallinen Polymerisaten ungesättigter
Kohlenwasserstoffe anwendbar, die eine endständige Doppelbindung aufweisen. Beispiele für derartige
Polymerisate sind Polyäthylen, insbesondere Polyäthylen einer Dichte von mindestens 0,95 g/cm3,
Polypropylen, Polystyrol, Polyisopropyläthylen, PoIyisobutyläthylen
usw.
Der Erfolg der vorliegenden Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ganz bestimmte Stufen des Erhitzens,
Abkühlens und Reckens in kritischer Weise aufeinanderfolgen müssen. Zuerst muß die kristalline
Polymerisatfolie auf eine Temperatur erhitzt werden, die mindestens 10° C über dem Kristallschmelzpunkt
liegt. Zweitens muß die Folie auf eine Verstreckungstemperatur abgekühlt werden, die unterhalb des
Kristallschmelzpunktes des Polymeren, aber nicht tiefer als etwa 12° C unterhalb dieses Punktes liegt.
Drittens muß die Folie, während sie sich innerhalb des letztgenannten Temperaturbereichs befindet, in
einer oder zwei Richtungen gereckt werden. Viertens muß die Folie während des anschließenden Abkühlens
unter Spannung gehalten werden, um jegliche Dimensionsänderung zu vermeiden.
Der angegebene Temperaturbereich, innerhalb dessen die Reckung erfolgt, ist erfindungswesentlich.
Eine Reckung bei einer Temperatur oberhalb dieses Bereichs orientiert weder die molekulare Struktur der
Folie noch verbessert sie deren Eigenschaften. Folien, die bei einer Temperatur unterhalb des kritischen
Bereichs gereckt werden, strecken sich nicht gleichmäßig über den gesamten Querschnitt, sondern neigen
zum Zerreißen oder zur Ausbildung einer Unstetigkeitslinie quer zur Reckrichtung, auf deren einer Seite
überhaupt keine und auf deren anderer Seite eine zu starke Verstreckung erfolgt. Bruchneigung tritt auch
auf, wenn eine vorgeformte Folie direkt auf eine Temperatur im Verstreckungsbereich erhitzt wird.
Es wird angenommen, daß bei Durchführung der Verfahrensstufen in der angegebenen kritischen Reihenfolge
die Kristallite im Polymerisat zunächst beim Erhitzen über den Kristallschmelzpunkt zerstört
werden. Wenn man die Folie dann auf eine Temperatur innerhalb des kritischen Verstreckungsbereichs
abkühlt, beginnen die Kristallite sich wieder zu bilden. Während dieser Periode läßt sich die Orientierung der
molekularen Struktur durch Recken verhältnismäßig leicht erzielen. Demnach ist es wichtig, daß die
Reckung fast unmittelbar erfolgt, nachdem die Folie auf eine Temperatur innerhalb dieses Verstreckungsbereichs
abgekühlt ist, und daß die Bedingungen des Reckens und die Geschwindigkeit dieses Vorganges
so eingestellt werden, daß die Folie während des gesamten Reckvorganges innerhalb dieses Temperaturbereichs
bleibt. Es ist ferner vorteilhaft, kristalline Kohlenwasserstoffpolymerisate zu verwenden, deren
Schmelztemperatur sich über einen Bereich von mindestens 3 bis 40C erstreckt, weil dies eine weitere
Gewähr dafür bietet, daß die Kristallite sich innerhalb eines Bereichs unterhalb des Kristallschmelzpunktes
wieder bilden.
Für die maximale Verbesserung der Eigenschaften, insbesondere für die technisch so wichtige Erhöhung
der Haltbarkeit, muß die Folie in zwei zueinander senkrechten Richtungen gereckt werden. Vorzugs-
weise, jedoch nicht notwendigerweise, sollte der Verstreckungsgrad
in beiden Richtungen im wesentlichen der gleiche sein. Unter den meisten Bedingungen ist
es ratsam, die Folie in den beiden zueinander senkrechten Richtungen gleichzeitig zu recken. Indessen
kann man im Rahmen der Erfindung die Reckung in den beiden Richtungen auch nacheinander vornehmen.
Im letzteren Falle muß die Orientierung der molekularen Struktur in der ersten Richtung durch Reckung
gemäß der Erfindung durchgeführt werden; die Orientierung der molekularen Struktur in der zweiten
Richtung kann dann nach einer der üblichen Methoden erfolgen, z. B. mit Hilfe von Walzen.
Ein besonders wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, daß das Verfahren leicht in technischem
Umfang stetig durchführbar ist. Angefangen mit dem Schmelzausstoßen des Polymeren in Form
einer Folie kann das gesamte Verfahren über die kritischen Stufen der vorliegenden Erfindung ohne
jede Unterbrechung bis zur Herstellung der Verpackung und Füllung durchgeführt werden. Zum
Beispiel ist es möglich, direkt geschmolzenes Polymerisat in Form einer flachen Folie bei einer Temperatur
zu extrudieren, die wesentlich über dem Kristallschmelzpunkt liegt, dann die Folie auf eine Temperatur
innerhalb des Verstreckungsbereichs abzukühlen und sie in der üblichen Weise zu recken. Es ist auch
möglich, das Polymerisat in Form einer schlauchförmigen Folie auszustoßen, den Schlauch in bekannter
Weise auf die gewünschte Wandstärke zu expandieren und dabei die Temperatur der Folie über dem Kristallschmelzpunkt
zu halten, dann die Folie auf eine Temperatur innerhalb des Verstreckungsbereichs abzukühlen
und die Reckung vorzunehmen. Der Schlauch kann radial gereckt werden, indem man in
bekannter Weise Luft in ihn einpreßt. Die Folie kann gleichzeitig in der Längsrichtung gestreckt werden,
indem man in bekannter Weise zwischen zwei Walzenpaaren eine Flüssigkeitsblase aufrechterhält und das
zweite Walzenpaar mit einer höheren Geschwindigkeit als das erste Paar dreht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders wertvoll zur Herstellung verbesserter Verpackungsfolien, wodurch die folgenden Wirkungen erzielt
werden:
1. Die Haltbarkeit der Folie wird erheblich erhöht.
2. Die Reißfestigkeit nimmt zu.
3. Der anfängliche Elastizitätsmodul (die Steifheit) wird erhöht.
4. Die Transparenz wird erhöht.
Im Falle dünner Folien aus Polyäthylen hoher Dichte liegt das wichtigste Ergebnis in der Beseitigung
der Stoßbrüchigkeit. Folien aus Polyäthylen hoher Dichte neigen nämlich dazu, aufzuplatzen oder zu
brechen, wenn sie einer plötzlichen Schlag- oder Stoßbeanspruchung unterworfen werden. Die Folie ist
besonders empfindlich, wenn sie in Form einer Verpackung mit dem Gebrauchsgut gefüllt und dann
fallengelassen oder anderweitig einem starken Schlag oder Stoß ausgesetzt wird. Durch die Erfindung wird
die Haltbarkeit der Folie ganz erheblich verbessert, so daß nunmehr Folien aus Polyäthylen hoher Dichte
hergestellt werden können, die insbesondere für Verpackungen und Umhüllungen geeignet sind, welche
starken Beanspruchungen ausgesetzt werden. Das Verfahren kann auch auf andere geformte Gebilde,
wie Garne, Fasern, Fäden, Bänder, Streifen, Rohre u. dgl., angewendet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur von geformten Gebilden, wie Folien,
Filmen, Bändern u. dgl., aus kristallinen Polymerisaten, die aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen
mit nur einer Doppelbindung hergestellt sind, durch Orientieren der molekularen Struktur der
Gebilde in mindestens einer Richtung, Kühlen unter Aufrechterhaltung der Spannung und Aufheben
der Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebilde vor dem Orientieren der molekularen
Struktur auf eine mindestens um 100C über dem
Kristallschmelzpunkt des Polymerisats liegende Temperatur erhitzt, dann auf eine Temperatur
innerhalb des Bereichs von einer dicht unter dem Kristallschmelzpunkt hegenden bis zu einer um
12° C unter diesem Punkt liegenden Temperatur gekühlt und innerhalb dieses Bereichs in mindestens
einer Richtung gereckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebilde im Temperaturbereich
von 5 bis 12° C unterhalb des Kristallschmelzpunktes gereckt wird.
© 109 617/411 6.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US836542XA | 1957-10-31 | 1957-10-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1108898B true DE1108898B (de) | 1961-06-15 |
Family
ID=22179811
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP21576A Pending DE1108898B (de) | 1957-10-31 | 1958-10-22 | Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur geformter Gebilde aus kristallinen Polymerisaten ungesaettigter Kohlenwasserstoffe mit nur einer Doppelbindung |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE572425A (de) |
DE (1) | DE1108898B (de) |
FR (1) | FR1211161A (de) |
GB (1) | GB836542A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL130678C (de) * | 1960-07-15 | 1900-01-01 | ||
BE616363A (de) * | 1960-11-25 | |||
US3265769A (en) * | 1961-10-09 | 1966-08-09 | Minnesota Mining & Mfg | Biaxially oriented polypropylene film containing butyl rubber |
US3144430A (en) * | 1961-10-09 | 1964-08-11 | Minnesota Mining & Mfg | Polypropylene film and method of making |
BE1010654A3 (fr) | 1996-09-30 | 1998-11-03 | Solvay | Procede de mise en oeuvre d'une matiere thermoplastique semi-cristalline. |
-
0
- BE BE572425D patent/BE572425A/xx unknown
-
1958
- 1958-10-17 FR FR1211161D patent/FR1211161A/fr not_active Expired
- 1958-10-22 DE DEP21576A patent/DE1108898B/de active Pending
- 1958-10-23 GB GB33981/58A patent/GB836542A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE572425A (de) | 1900-01-01 |
FR1211161A (fr) | 1960-03-14 |
GB836542A (en) | 1960-06-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69837776T2 (de) | Etiketten | |
DE2736034C2 (de) | Gezogener oder geblasener Enghals- oder Weithalshohlkörper aus Mehrschichtenmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP0765909B1 (de) | Polyolefinfolie mit Cycloolefinpolymer, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE69230708T2 (de) | Mehrschichtfilmstrukturen von hoher Opazität und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE3332312C2 (de) | ||
EP0563796B1 (de) | Seidenmatte, biaxial orientierte Polyolefin-Mehrschichtfolie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE69919834T2 (de) | Polypropylenzusammensetzung zur herstellung von festkörperorientierter folie | |
DE2725310C2 (de) | ||
EP0622185B1 (de) | Matte, biaxial orientierte Polypropylen-Mehrschichtfolie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2430956C3 (de) | Polymermaterial mit veränderter Gaspermeabilität | |
DE69826752T2 (de) | Verwendung von Polymerfilme | |
DE1779150B1 (de) | Verfahren zum herstellen monoaxial gestreckter folienbaendchen | |
DE2252586B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsmaterials und Aufzeichnungsmaterial, hergestellt nach diesem Verfahren | |
DE69023983T2 (de) | Opake, laminierte und gestreckte Produkte sowie Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
DE69015085T2 (de) | Laminierte, perlmuttartig glänzende und gereckte Produckte und Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
DE2952509A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines aethylen/vinylalkohol-copolymerfilms | |
DE69808211T2 (de) | Polyolefinfolien mit verbesserter Heisssiegelfähigkeit | |
DE2104817C3 (de) | Druckempfindliches Klebeband mit einer Thermoplastfolie als Träger | |
EP0622187B1 (de) | Matte, biaxial orientierte Polypropylen-Mehrschichtfolie mit hohem Schrumpf, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0627305B1 (de) | Harzhaltige, biaxial orientierte Polypropylen-Mehrschichtfolie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2534302A1 (de) | Verfahren zur herstellung gewalzter folien und filme aus thermoplastischen harzen | |
DE1108898B (de) | Verfahren zum Orientieren der molekularen Struktur geformter Gebilde aus kristallinen Polymerisaten ungesaettigter Kohlenwasserstoffe mit nur einer Doppelbindung | |
EP0651011B1 (de) | Harzhaltige, biaxial orientierte Polypropylenfolie, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
WO2002098982A1 (de) | Biologisch abbaubare biaxial verstreckte folie mit kontrolliertem weiterreissverhalten | |
DE2316645C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer biaxial verstreckten Folie aus Polyvinylidenfluorid |