DE1107604B - Verfahren zur Stabilisierung unterirdischer Gesteinsformationen - Google Patents

Verfahren zur Stabilisierung unterirdischer Gesteinsformationen

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DE1107604B
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resin
ceiling
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polyester
rock formations
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DEA30816A
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Joseph Emmett Carpenter
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Wyeth Holdings LLC
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American Cyanamid Co
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    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21DSHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
    • E21D9/00Tunnels or galleries, with or without linings; Methods or apparatus for making thereof; Layout of tunnels or galleries
    • E21D9/001Improving soil or rock, e.g. by freezing; Injections
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L67/00Compositions of polyesters obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L67/06Unsaturated polyesters
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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Description

  • Verfahren zur Stabilisierung unterirdischer Gesteinsformationen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Gesteinsformationen, insbesondere von Stollendecken, beispielsweise in Kohlenbergwerken, durch Durchsetzen einer Gesteinsformation mit einem bei Umgebungstemperatur erhärtenden flüssigen Polyesterharz.
  • Wenn bei unterirdischen Arbeiten, insbesondere in Bergwerken, die Kohle im Stollen aus ihrer Lage entfernt wird, wird über dem Stollen die Gesteinsformation belassen, die über der Kohle liegt. Diese Gesteinsformation besteht häufig aus einer dünnen Schicht von Deckenkohle, einer dickeren Schicht Schiefer und darüber aus einer Schicht Sandstein oder einem anderen festen Material. Schiefer ist bekanntlich weich und neigt dazu, lose in Klumpen oder Platten zu zerbrechen, die auf die in dem Stollen arbeitenden Männer fallen, was ernste Folgen haben kann. Zur Zeit werden ungefähr 75°/0 der tödlichen Unfälle in den Bergwerken in den USA., in denen bituminöse Kohle gefördert wird, durch Steinschlag verursacht.
  • Derartige Steinschläge finden üblicherweise nicht die Beachtung in der Öffentlichkeit wie Grubenunglücke, bei denen mehrere Männer gleichzeitig in einem Stollen eingeschlossen werden; jedoch übersteigt im Verlauf der Jahre der Verlust an Männern, die durch Steinschlag umkommen, die Verluste auf Grund anderer Ursachen. Derartige Unfälle passieren meistens in einer Entfernung von 7,6 bis 15,2 m von der Arbeitsstelle entfernt, an der die Kohle abgebaut wird.
  • Um derartige Steinschläge zu verhindern, d. h. um die Decke am Einsturz zu hindern, ist es üblich, einen Stollen auszukleiden. Hierbei werden schwere Stützbalken, die die Decke halten, oder es werden Deckenbolzen verwendet, wobei Löcher durch die Gesteinsschicht in eine festere Gesteinsformation gebohrt und Metallbolzen eingesetzt werden, die eine Metallplatte am Ende des Bolzens tragen und so die Decke in ihrer Lage halten. In vielen unterirdischen Stollen ist die ganze Decke mit diesen Deckenbolzen beschlagen. Da sowohl Balken wie auch Deckenbolzen in der Decke des Stollens erst angebracht werden können, wenn die Decke zugänglich ist, d. h. nachdem die Kohle entfernt ist, klafft eine Lücke zwischen dem Teil der Decke, der durch Deckenbolzen oder Balken gestützt wird, und dem Arbeitsplatz des Stollens. Oft ist es durch Abklopfen des Gesteins oder durch Prüfung auf lockere Stellen möglich, Steinschläge zu verhindern und dann entweder eine besondere Verkleidung anzubringen oder speziell Deckenbolzen einzuführen, um lose Gesteinsformationen nahe dem Arbeitsplatz abzustützen.
  • Bergleute werden üblicherweise sorglos gegen all- gemein drohende Gefahren, und von Zeit zu Zeit wird ein Bergmann unachtsam. Um seine Leistung zu erhöhen und eine große Kohlenmenge abzubauen, vergißt er, die Decke abzustützen, oder stellt diese Abstützung zurück. Auf diese Art geschieht dann ein Unfall.
  • Falls die einzelnen Schichten oder Blöcke des Schiefers miteinander verbunden werden können, wird die Decke nach Entfernung der darunterliegenden Kohle in ihrer Lage verbleiben, so daß der Stollen sehr viel sicherer ist.
  • Außerdem ist es wünschenswert, daß der Schiefer über dem Arbeitsplatz im Stollen verfestigt oder stabilisiert ist. Obwohl dies seit langer Zeit als ein theoretisch erwünschter Zustand erkannt ist, hat man die Erreichung dieses Zustandes bisher als undurchführbar angesehen. Man hat bereits Zement in die Gesteinsformation eingespritzt, um die Schichtung zu stabilisieren, jedoch ist eine derartige Zementierung nur von größtem Wert zur Stabilisierung gegen Druck oder Scherspannung. Der eingespritzte Zement ist unter Zug weich und benötigt eine zu lange Zeit zum Erhärten, um zur Stabilisierung von unterirdischen Gesteinsformationen geeignet zu sein.
  • Erforderlich ist ein Stabilisierungsmittel, das gute Haftung gegenüber dem Stein aufweist. Dieses Mittel soll vorzugsweise eine Flüssigkeit bei Raumtemperatur oder bei den Temperaturen der unterirdischen Gesteinsformationen sein, so daß es bei Einspritzung leicht in die Gesteinsformationen fließt. Es muß bei derselben Temperatur erhärten, um die Verfestigung der Gesteinsformation herbeizuführen. Die Temperatur der unterirdischen Gesteinsformationen kann von leicht oberhalb des Gefrierpunktes bis zu einer Temperatur nahe 54 Cwechseln. Das Stabilisierungsmittel soll sehr rasch erhärten, damit die Gesteinsformation in kurzer Zeit verfestigt werden kann.
  • Das Mittel soll in Gegenwart von Wasser erhärten können.
  • Es wurde nun gefunden, daß Polyesterharze diese Bedingungen erfüllen und unterirdische Gesteinsformationen miteinander verbinden und stabilisieren können. Man hat bereits- wäßrige Dispersionen copolymerisierbarer Mischungen ungesättigter monomerer Verbindungen zur Bodenverfestigung verwendet. Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß Löcher in die zu verfestigenden Gesteinsformationen gebohrt werden und daß man in diese Löcher unter Druck eine Lösung eines linearen Polyesters der allgemeinen Formel in der R = H oder CH3 bedeutet, in einem flüssigen, polymerisierbaren, x-substituierten monomeren Äthylenderivat, die außerdem einen Peroxydkatalysator und einen Kobaltbeschleuniger enthält, einspritzt.
  • Die erfindungsgemäß verwendbaren Verfestigungsmittel sind eingehend in der USA.-Patentschrift 2 255 313 beschrieben. Sie bestehen aus einer Lösung eines linearen Polyesters in einem flüssigen, polymerisierbaren -substituierten monomeren Äthylenderivat.
  • Der lineare Polyester ist ein Kondensat von Fumarsäure und/oder Maleinsäure oder dem entsprechenden Anhydrid mit einem zweiwertigen Alkohol. In Gegenwart eines Peroxydkatalysators findet Vernetzung zwischen dem linearen Polyester und dem z-substituierten Äthylenderivat statt, die zu einer harten, starken und festen Masse führt. Für die Verwendung unter Tage ist es von Bedeutung, daß das flüssige Äthylenderivat nicht übermäßig flüchtig oder toxisch ist. Im übrigen kann jedes der in der genannten USA.-Patentschrift erwähnten a-substituierten Athylenderivate verwendet werden, vorausgesetzt, daß es mit dem Polyester mischbar ist. Verwendung großer Mengen an monomerem Lösungsmittel ist erwünscht, um die Viskosität der einzuspritzenden Lösung soweit wie möglich zu vermindern.
  • Styrol wird als Monomer bevorzugt. Um die Löslichkeit des linearen Polyesters zu erhöhen, wird vorzugsweise eine mäßige Menge Phthalsäureanhydrid in den Polyester bei der Herstellung eingearbeitet.
  • Die Verwendung von Propylenglykol als zweiwertiger Alkohol ist für diesen Zweck vorteilhafter als die von Äthylenglykol.
  • Die Polyesterharze zeigen ein gutes Haftvermögen gegenüber Gestein, erhärten im erforderlichen Temperaturbereich in einer annehmbaren Zeit und in Gegenwart von Wasser. Polyesterharze können bei Temperaturen gehärtet werden, wie sie in Bergwerken gefunden werden, von leicht oberhalb des Gefrierpunktes oder tiefer bis zu Temperaturen, bei denen ein Mensch noch arbeiten kann, oder bei noch höheren Temperaturen. Polyesterharze können so hergestellt werden, daß sie innerhalb von 15 Minuten bis zu einigen Tagen erhärten. Polyesterharze, die in weniger als 10 bis 15 Minuten erhärten, bleiben nicht lange genug flüssig, um in Gesteinsschichten verbracht zu werden, falls sie in einem Topf hergestellt und in die Gesteinsformation gepumpt werden. Jedoch können sehr schnell erhärtende Harze verwendet werden, wenn die Bestandteile in der Pumpe oder in einer Spritzdüse, wenn sie in die unterirdische Gesteinsformation gespritzt werden, gemischt werden. Falls die Harze zur Härtung mehr als ungefähr 72 Stunden erfordern, ist diese Zeit zu lang, als daß die Harze noch die gewünschte Wirksamkeit aufweisen könnten.
  • Viele der Polyesterharze sind praktisch nichttoxisch, und viele von ihnen sind genügend leicht zugänglich, um in der Praxis verwendet werden zu können.
  • Die Polyesterharze sind in einer Vorstufe der einspritzbaren Form lagerfähig und können leicht für die Härtung aktiviert werden. Die zugefügten Katalysator- oder Beschleunigermengen können so eingestellt werden, daß die Härtungsgeschwindigkeit bei der Stollentemperatur im gewünschten Bereich liegt.
  • Weiter kann der Katalysator unmittelbar vor Gebrauch zugefügt werden, oder der Katalysator kann in einer Mischdüse zugefügt werden, wenn das Material in die Gesteinsbildung eingespritzt wird, so daß nur eine sehr kurze Zeit zwischen dem Zeitpunkt, an dem der Katalysator mit dem Harz gemischt wird, und dem Zeitpunkt, an dem das Harz sich in seiner Lage im Gestein befindet, vergeht.
  • Zur Einspritzung des Harzes werden Löcher in die Gesteinsformation, die stabilisiert werden soll, gebohrt. Unter Drücken von 14 bis 140 ata fließt das Harz 1,5 bis 4,6 m vom Loch, in das es eingespritzt wurde, in die Gesteinsschicht hinein. Farbstoffe können zur Lokalisierung und Identifizierung dem Harz zugesetzt werden. Man kann einen fluoreszierenden Farbstoff verwenden, beispielsweise einen Farbstoff der 7-Dialkylaminocumarine, wie 4-Methyl-7-dimethylaminocumarin, 4-Methyl-7-diäthylaminocumarin, 4-Äthyl-7-diäthylaminocumarin oder 6-Diäthylamino-9-(2-carboxyphenyl)-isoxanthen-3-diäthylammoniumchlorid oder 4-(2-Hydroxyäthylamino)-N-butylnaphthalimid (vgl. USA.-Patent 2415 373).
  • Anthracen und andere fluoreszierende Verbindungen können in größeren Konzentrationen ebenso verwendet werden. Die Verwendung eines fluoreszierenden Farbstoffes im Polyesterharz erlaubt den Gebrauch von UV-Licht zur Prüfung einer Gesteinsformation, um zu bestimmen, ob die Gesteinsschicht von dem Harz durchsetzt worden ist. In einer Kohlengrube, in der Licht leicht ausgelöscht werden kann und UV-Licht als einzige Lichtquelle verwendet wird, können schon geringe Mengen eines fluoreszierenden Mittels im Harz kennzeichnend wirken, so daß das Maß der Durchdringung leicht festgestellt werden kann. Diese Farbstoffe stören die Härtung des Harzes nicht. 0,01 bis 0,5 0/o Farbstoff ergeben gute Resultate.
  • Das Harz kann senkrecht oberhalb des Schachtes oder Stollens in die Gesteinsformation eingespritzt werden. Günstiger ist jedoch eine Einspritzung durch geneigte Bohrlöcher, die oberhalb oder an der Stirnseite oder hinter dem Arbeitsplatz in die Gesteinsschicht über die noch nicht abgebauten Teile der Kohle gebohrt werden. Eine derartige Verfahrensweise sorgt dafür, daß, wenn die Kohle aus dem Stollen im anschließenden Arbeitsgang entfernt wird, die Decke über dem Teil, in dem der Bergmann arbeitet, durch die Verwendung des Polyesterharzes vorstabilisiert ist. In dieser Weise wird die Decke im festen, sicheren Zustand vor der rasch voranschreitenden mechanischen Abbauvorrichtung gehalten.
  • Die genaue Zusammensetzung des Harzes wird je nach den im einzelnen angetroffenen Bedingungen gewählt, Polyesterharze, die Ester von z"S-ungesättigten Dicarbonsäuren und zweiwertigen Alkoholen sind, können in Lösungsmitteln, wie Styrol, oder in anderen, ungesättigte Bindungen enthaltenden Lösungsmitteln gelöst werden. Derartige Lösungen sind in Abwesenheit eines Beschleunigers oder Katalysators lange Zeit stabil. Ein lösliches Kobaltsalz, wie Kobaltnaphthenat oder Kobalttallat, oder eine andere Fettsäureseife des Kobalts wird als Beschleuniger zugefügt.
  • Die verwendete Beschleunigermenge entspricht 0,001 bis 0,06 Gewichtsprozent Kobalt, bezogen auf das Harz; sie beeinflußt die Geschwindigkeit der Härtung.
  • Ein Katalysator wird noch direkt vor der Verwendung zugegeben. Ein Peroxydkatalysator, wie Benzoylperoxyd, Methyläthylketonperoxyd oder ein anderes organisches Peroxyd, wird zur Styrollösung des Polyesters in einer Menge von 0,05 bis 5 Gewichsprozent des Harzes zugegeben und bewirkt die Verfestigung des Harzes. Die Härtung setzt ein, wenn Beschleuniger und Katalysator beide vorhanden sind. Ein solches Harz verfestigt bei Raumtemperatur und benötigt keinen Druck. Die einzelnen Gesteins stücke werden haftend miteinander verbunden und bilden eine feste Schicht. Man wählt die genaue Menge an Beschleuniger und Katalysator aus, um die gewünschte Härtungsgeschwindigkeit bei der in der Grube vorhandenen Temperatur zu erzielen. Es kann erwünscht sein, daß das Gesteinsformationsstabilisierungsmittel so rasch wie möglich erhärtet, dabei jedoch Zeit zur Einspritzung erlaubt, während in anderen Fällen langsamere Erhärtung bis zu einer Zeit von mehreren Tagen erwünscht sein kann, was auch von der Einspritzvorrichtung und der Richtung der Einspritzung abhängt.
  • Die Zeichnungen erläutern die Erfindung.
  • Fig. 1 ist ein Querschnitt eines geneigten Bohrlochs für ein Harz, das in einen Winkel in die nicht abgebaute Gesteinsformation gebohrt ist; Fig. 2 ist ein Querschnitt einer typischen Kohlenschichtdecke; Fig. 3 ist ein Querschnitt eines Stollens, in dem ein Bergmann ein Harz sowohl oberhalb wie in die Stirnseite des Arbeitsplatzes einspritzt.
  • Diese Zeichnungen zeigen eine Mine, in der eine Kohlenschicht 1 von einer Schieferschicht 2 überschichtet ist, über der festes Gestein 3 liegt. Ein Stollen 4 ist durch den Hauptteil der Kohlenschicht vorgetrieben worden, und über diesem Stollen ist eine Decke, die einstürzen kann. In die Decke sind Löcher gebohrt, die entweder vertikal, 6, oder geneigt, 7, sein können. In diese Löcher wird durch eine Spritzdüse ein Polyesterharz, das in Styrol gelöst ist und einen Beschleuniger und einen Katalysator enthält, eingespritzt.
  • In einer unterirdischen Mine wird ein senkrechtes Loch durch annähernd 1,5 m weichen Schiefer und geneigte Löcher durch denselben Schiefer in einer Länge von annähernd 9,1 bis 12,2 m vor dem Arbeitsplatz des Stollens gebohrt.
  • Ein typischer Polyester wird wie folgt hergestellt: 6,2 Mol Propylenglykol, 2,5 Mol Maleinsäureanhydrid und 3,5 Mol Phthalsäureanhydrid werden bei 200"C bis zur Erreichung einer Säurezahl von 25 bis 45 erhitzt. 2 Teile des Polyesters und 1 Teil Styrol werden miteinander gelöst und ergeben die polymerisierbare Masse. Hierzu werden 0,003 01o Kobalt als Kobaltnaphthenat zugefügt.
  • Unmittelbar vor der Einspritzung in die Gesteinsformation werden 0,08 °/o Methyläthylketonperoxyd zur Masse zugegeben. Das oben beschriebene, frisch mit dem Katalysator versehene flüssige Harz wird in die Löcher mit einem Druck von 70 ata eingespritzt.
  • Nachdem in die Löcher so viel Harz, wie mit Leichtigkeit bei diesem Druck möglich ist, eingespritzt worden ist, läßt man das Harz 24 Stunden lang erhärten.
  • Danach ist die Decke stabilisiert und eine Abstützung mit Deckenbolzen zur Verfestigung des Schiefers in seiner Lage nicht erforderlich. Wird der Stollen weiter unter der stabilisierten Decke vorangetrieben, so bleibt die Decke in ihrer Lage. Es besteht sehr viel weniger Gefahr für den Bergmann, bis er zum Ende der vom Harz durchdrungenen Schicht kommt.
  • Wenn das Harz einen fluoreszierenden Farbstoff wie obenerwähnt enthält, so kann das ultraviolette Licht zur Feststellung des Maßes der Durchdringung verwendet werden.
  • Ähnliche Ergebnisse werden mit Lösungen erzielt, in denen das Verhältnis von Polyester zu Styrol von 4:1 bis 1:4 schwankt. Statt Styrol kann man mit zufriedenstellenden Resultaten Methylstyrol verwenden.
  • Da es schwierig ist, die Wirksamkeit derartiger Harze unter Tage wegen des Fehlens von Kontrollmöglichkeiten der Variablen zu bestimmen, muß ein Laboratoriumsversuch zur Bestimmung der Wirksamkeit durchgeführt werden. Hierbei wird ein Schichtkörper aus einer Schieferplatte zwischen zwei Kachelplatten hergestellt, von denen jede annähernd die Abmessungen 22,9' 5,1 0,64 cm aufweist. Das Harz wird in die Schieferplatte und die zwei Kacheln, die aufeinandergepreßt sind, verteilt und der Härtung ohne Druck bei Raumtemperatur überlassen. Für Versuchszwecke kann man entweder eine Temperatur von 21"C oder die Temperatur der im Einzelfall in Betracht kommenden Mine verwenden. Den erhaltenen Schichtstoff kann man auf einer Prüfmaschine zerbrechen, indem man die Enden der unteren Kachelplatte unterstützt und gegen die Mitte der oberen Kachelplatte einen Druck ausübt. Ein solcher Schichtkörper hält in unbehandeltem Zustand bei der Prüfung einen Druck von ungefähr 4,9 bis 11,6 ata aus. Wenn das im Beispiel erwähnte Polyesterharz geprüft wird, so findet man eine Bruchfestigkeit von ungefähr 23,8 bis 29,4 ata nach einer Stunde Härtung. Nach 16stündigem Härten ist die Bruchfestigkeit auf 40,3 bis 49,1 ata angestiegen.
  • Die hier verwendeten Harze sind in feuchten Gesteinsformationen verwendbar. Sie können sogar gehärtet werden, wenn sie sich vollständig unter Wasser befinden. Wasser kann die Festigkeit der Bindung vermindern und die Härtungszeit erhöhen.
  • In einem Versuch gab ein Schichtstoff, der aus Schiefer und Kachelplatten hergestellt und über Nacht in Wasser eingetaucht worden war, bevor das Harz eingeführt wurde, eine Bruchfestigkeit von 48,8 ata nach 16 Stunden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Stabilisierung unterirdischer Gesteinsformationen mittels harzartiger Copolymerisate, dadurch gekennzeichnet, daß Löcher in die zu verfestigende Gesteinsformation gebohrt werden und daß man in diese Löcher unter Druck eine Lösung eines linearen Polyesters der allgemeinen Formel in der R H oder CH3 bedeutet, in einem flüssigen, polymerisierbaren, o;-substituierten monomeren Äthylenderivat, die außerdem einen Peroxydkatalysator und einen Kobaltbeschleuniger enthält, einspritzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als flüssiges Äthylenderivat Styrol und als linearen Polyester ein Kondensat aus Propylenglykol, Phthalsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 946 699, 965 568; britische Patentschrift Nr. 730 550; belgische Patentschrift Nr. 523 141.
DEA30816A 1957-11-25 1958-11-25 Verfahren zur Stabilisierung unterirdischer Gesteinsformationen Pending DE1107604B (de)

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GB730550A (en) * 1951-04-27 1955-05-25 Monsanto Chemicals Treatment of traffic-bearing surfaces
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DE965568C (de) * 1954-10-31 1957-06-13 American Cyanamid Co Verfahren zur Behandlung von Boeden

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