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Mit Druckluft betriebene Anlage, insbesondere zum Betätigen von Bremsen
an Kraftfahrzeug-Zügen Die Erfindung betrifft eine mit Druckluft betriebene Anlage,
insbesondere zum Betätigen von Bremsen an Kraftfahrzeug-Zügen, mit geschlossenem
Kreislauf der Luft.
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Bei einer bekannten Fahrzeug-Bremsanlage mit geschlossenem Kreislauf
der Luft liefert ein ständig laufender Kompressor Luft in einen Behälter, bis ein
bestimmter Druck erreicht ist. Die Bremszylinder werden über das Bremsventil aus
dem Behälter gespeist und zurück zu dem Kompressoreinlaß entleert. Der Hauptvorteil
einer solchen Anlage liegt darin, daß sie mit einer Luftmenge arbeitet, die ohne
Notwendigkeit einer ständigen Reinigung staub- und feuchtigkeitsfrei ist.
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Bei einer Bremsbetätigungsanlage nach einem nicht vorveröffentlichten
Vorschlag sind ein Kompressor mit einem begrenzten Ausgangsdruck, ein Luftbehälter
und ein pedalbetätigtes Servobremsgerät vorgesehen. Der Kompressor läuft dauernd,
aber solange das Pedal nicht niedergedrückt wird, komprimiert und expandiert der
Kompressor immer nur die gleiche Luftmenge, die in den Behälter und in die übrigen
Teile der Anlage bis zum Bremsventil eingeschlossen ist, und verbraucht so nur eine
vernachlässigbare Leistung. Wenn das Bremspedal niedergedrückt wird, wird dem pneumatischen
Arbeitszylinder des Servobremsgerätes Luft aus dem Behälter zugeführt, um den Hauptzylinder
einer üblichen hydraulischen Bremsbetätigungsanlage zu betätigen. Wenn das Bremspedal
freigegeben wird, wird die Luft aus dem Servobremsgerät zurück in den Kompressoreinlaß
abgelassen, und die Bremsen werden freigegeben.
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Bei der Anwendung eines derartigen Systems auf einen aus Zugmaschine
und Anhänger bestehenden Zug treten zusätzliche Probleme auf, die aus den besonderen
Sicherheitserfordernissen einer derartigen Verbindung und der Notwendigkeit erwachsen,
die Anlage gleichzeitig so einfach wie möglich zu halten und zusätzliche pneumatische
Leitungen zwischen der Zugmaschine und dem Anhänger zu vermeiden, die als weitere
mögliche Quellen einer Betriebsstörung und eines Unfalles auftreten könnten.
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In einem bekannten pneumatischen Bremssystem für Kraftfahrzeugzüge,
das nicht das Merkmal des geschlossenen Kreislaufes der Luft aufweist, sind auf
der Zugmaschine ein intermittierend Druckluft fördernder Kompressor, der einen Behälter
bis zu einer konstanten Druckhöhe auflädt, und ein pedalbetätigtes Servobremsgerät
vorgesehen, das aus dem Behälter gespeist wird und sich in die Umgebung entlüftet.
Der Anhänger trägt einen anderen Behälter und ein Steuer- und Notbremsventil, das
über eine Bedienungsleitung und eine Hilfsleitung mit dem Zugmaschinenbehälter verbunden
ist. über dieses Ventil und die Hilfsleitung wird der Anhängerbehälter mit Druckluft
vom Zugmaschinenbehälter her aufgeladen. Das Ventil verbindet auch den Anhängerbehälter
mit den Anhänger-Bremszylindern, wenn die Bedienungsleitung beim Betätigen des Servobremsgerätes
auf der Zugmaschine mit Druckluft beaufschlagt wird. Bei einem Druckabfall in der
Hilfsleitung, beispielsweise während einer zufälligen Trennung der Fahrzeuge, bewirkt
das Steuer- und Notbremsventil auch die Zuführung von Druckluft von dem Anhängerbehälter
zu den Anhänger-Bremszylindern.
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Die Erfindung berücksichtigt bei einer Anwendung des obenerwähnten
pneumatischen Bremssystems mit geschlossenem Kreislauf der Luft auf einen aus Zugmaschine
und Anhänger bestehenden Zug das gerade beschriebene bekannte System, um eine Rückführung
der von den Anhänger-Bremszylindern ausgelassenen Luft zu dem auf der Zugmaschine
angeordneten Kompressor mit Hilfe der Steuer- und Notbremsventilanordnung des üblichen
Systems zu erreichen, wobei die wesentliche Sicherheit der Arbeit des letzteren
beibehalten wird, ohne daß irgendeine weitere Verbindungsleitung zwischen den zwei
Fahrzeugen
zusätzlich zu den beiden üblichen Leitungen (Bedienungsleitung
und Hilfsleitung), die oben erwähnt sind, vorgesehen ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer derartigen, insbesondere
für aus Zugmaschine und Anhänger bestehende Kraftfahrzeug-Züge vorgesehenen Anlage
auf dem Anhänger in Verbindung mit dem Steuerventil eine Ventilanordnung vorgesehen
ist, die beim Verringern des Druckes in dem auf der Zugmaschine angeordneten Arbeitszylinder
Druckluft aus den Anhänger-Arbeitszylindem über die Bedienungsleitung in den Einlaß
des auf dem Traktor angeordneten Kompressors zurückführt.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schaubildlich
dargestellt, wobei bestimmte Teile im Schnitt gezeichnet sind.
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Das Bezugszeichen 10 bezeichnet den Teil des geschlossenen pneumatischen
Systems, der auf der Zugmaschine angeordnet ist, und 11 den Teil, der sich auf dem
Anhänger befindet. Der Zugmaschinenteil 10 umfaßt einen Kompressor 12, einen Zugmaschinenbehälter
13 und eine mittels eines Ventils steuerbare Hilfskraftvorrichtung 14. Diese Elemente
sind durch Leitungen 15, 16, 17 miteinander verbunden. Zusätzlich ist eine Bedienungsleitung
18 an den pneumatischen Arbeitszylinder der Hilfskraftvorrichtung 14 und eine Hilfsleitung
19 an den Zugmaschinenbehälter 13 angeschlossen. Die Leitungen 18 und 19 führen
zu dem hinteren Ende der Zugmaschine zwecks Verbindung mit den entsprechenden Anhängerleitungen
21 und 22 über übliche Absperrhähne 20. Zusätzlich hierzu umfaßt der Anhängerteil
11 des geschlossenen Systems Bremszylinder 23, Bremszylinderleitungen 24, einen
Anhängerbehälter 25 und eine Anhängerbehälterleitung 26. Alle diese Teile sind mit
den Anhängerbetriebs- und Hilfsleitungen 21 und 22 über ein Steuerventil 27 verbunden,
welches später beschrieben wird. Der Kompressor arbeitet vorzugsweise fortlaufend
und ist mit einem hin- und hergehenden Kolben ausgeführt. Die Ausgangsleitung des
Kompressors wird durch die Einstellung einer Verdichtungsraumsteuerung bestimmt.
Dies bedeutet, daß der Kompressor, wenn er das System bis zu einem vorbestimmten
Druck aufgeladen hat, nicht abgeschaltet wird; aber seine anhaltende Arbeit liefert
keinen zusätzlichen Druck in das System infolge der Einstellung der Verdichtungsraumsteuerung.
Wenn der Kompressor arbeitet, liefert er Druckluft durch die Leitung 15 zu dem Zugmaschinenbehälter
13. Von diesem strömt das Strömungsmittel durch die Leitung 16 zu der Hilfskraftvorrichtung
14 und durch die Hilfsleitungen 19 und 22 zu dem Steuerventil 27,
durch welches
die Druckluft, wie später beschrieben wird, in den Anhängerbehälter 25 gelangt.
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Die Hilfskraftvorrichtung 14 besteht aus einem Gehäuse 28, dessen
Inneres durch eine Membran 29 in die Druck- und Auslaßkammern 30, 31 unterteilt
ist, von denen die Druckkammer an die Bedienungsleitung 18 angeschlossen ist, die
zu dem Anhänger führt, und die andere an die Leitung 17, die als Ablaßleitung dient
und direkt zu dem Einlaß des Kompressors 12 führt. Die Membran 29 ist zentral mit
einer mit einem Betätigungsstab vereinigten Druckplatte 32 verbunden. Der Betätigungsstab
erstreckt sich durch die Auslaßkammer 31 zu der Außenseite des Gehäuses 28. Die
Auslaßkammer 31 ist durch einen Kanal 33 an die Druckkammer 30 angeschlossen. Das
Ende des Kanals 33 an der Druckseite der Membran 29 bildet einen Ventilsitz, mit
welchem ein normalerweise offenes Auslaßventil 34 in Eingriff kommen kann, das durch
einen Stab 35 mit einem Einlaßventil36 verbunden ist. Letzteres wird bei gelösten
Bremsen durch eine Feder 37 auf den Ventilsitz 38 an einem Ende einer Kammer 39
in einem Plunger 40 gedrückt. Der Plunger ist mittels einer von der Bedienungsperson
betätigten Vorrichtung, beispielsweise des gezeigten Pedals 41, in einem Gehäuse
42 verschiebbar. Das Gehäuse 42 ist als eine Verlängerung des Gehäuses 28 ausgeführt.
Der Plunger 40 und die Membran 29 werden normalerweise durch die Rückführfedern
43 und 44 in die dargestellte Stellung gedrückt.
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Die Plungerkammer 39 ist immer dem in dem Zugmaschinenbehälter 13
herrschenden Druck über die Leitung 16 ausgesetzt. Beim Verschieben des Plungers
40 nach rechts durch Herabdrücken des Pedals 41 bewegt sich der Plunger,
bis das Auslaßventi134 auf dem Ende des Kanals 33 sitzt, um diesen zu schließen.
Hierauf öffnet eine weitere Bewegung des Plungers 40 das Einlaßventil 36,
um Druckluft in die Druckkammer 30 einzulassen. Von dort strömt die Druckluft durch
die Bedienungsleitungen 18 und 21 zu dem Steuerventil 27, während gleichzeitig
die Druckluft auf die Membran 29 einwirkt, um diese, die befestigte Druckplatte
und den Betätigungsstab 32 nach rechts zu bewegen, wo der Betätigungsstab einen
Hauptzylinder 45 eines hydraulischen Bremssystems mit den Leitungen 46 und Bremszylindern
47 auf der Zugmaschine betätigen kann. Wenn der Plunger 40 in der vorgeschobenen
Stellung angehalten wird, hält die Bewegung der Membran 29 nach rechts unter dem
Einfluß der Druckluft an, bis das Einlaßventi136 wieder auf seinen Sitz geführt
ist, wodurch die Zuführung von zusätzlicher Druckluft in die Kammer 30 verhindert
wird.
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Um die Druckkammer 30 und die Bedienungsleitungen 18, 21 zu entleeren,
wird das Pedal 41
freigegeben, wodurch die Plunger-Rückführfeder 43 den Plunger
40 und die Ventile 34 und 36 nach links bewegt, wobei das erstere von seinem Sitz
auf der Druckseite des Kanals 33 abgehoben wird. Hierdurch werden die Druck- und
Auslaßkammern 30 und 31 verbunden, so daß die unter Druck stehende Luft in
der ersteren durch den Kanal 33 in die letztere strömt und von dort über
die Auslaßleitung 17 zu der Einlaßseite des Kompressors 12. Wenn der Druck abgebaut
wird, bewegt die Membran-Rückführfeder 44 die Membran nach links in eine neue überlappte
Stellung oder in die in der Zeichnung dargestellte Bremslösestellung. Da die unter
Druck stehende Luft aus der Druckkammer 30 und gleichzeitig aus der Bedienungsleitung
18, 21 herausgelassen wird, werden die Bremsen auf dem Anhänger gelöst.
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Zwei zusätzliche Elemente sind in dem Teil des geschlossenen Systems
enthalten, der auf der Zugmaschine angeordnet ist. Diese Teile bestehen aus einem
normalerweise geschlossenen Einlaßrückschlagventil 48, das die Auslaßleitung 17
mit der Umgebung auf der Einlaßseite des Kompressors 12
verbindet und ein
normalerweise geschlossenes kombiniertes Sicherheits- und Ablaßventil49 zur Verbindung
des Druckbehälters 13 mit der Atmosphäre, wenn eine vorbestimmte Druckhöhe in dem
Behälter
überschritten wird. Das Einlaßrückschlagventi148 dient
zur Zuführung von Luft zu dem Kompressor während der Anfangsaufladung des Systems
und dient auch als ein Nachfüllventil, um Leckverluste auszugleichen. Das Sicherheits-Ablaß-Ventil
49 steht mit dem Bodenteil des Behälters 13 durch ein verlängertes Rohr 50 in Verbindung
und wird bei einem vorbestimmten Druck in dem System geöffnet. Das Ausblasen der
Druckluft aus der Druckkammer 30 zu der Einlaßseite des Kompressors 12 führt augenblicklich
zu einer Aufladung des letzteren, so daß, bis der Druck in dem Behälter 13 auf einen
annehmbaren niedrigen Wert gefallen ist, ein den vorbestimmten Öffnungsdruck des
Ventils 49 überschreitender Druck an den Behälter 13 geliefert wird. Dieser Druck
verursacht die Öffnung des Ventils 49, so daß der Überdruck abgeführt wird und mit
ihm durch das Rohr 50 Feuchtigkeit, die sich im unteren Teil des Tanks angesammelt
haben kann. Auf diese Weise ist das geschlossene System automatisch selbstentwässernd.
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Nunmehr wird auf den Anhängerabschnitt des geschlossenen Systems Bezug
genommen. Dieser Teil kann, abgesehen von den Abänderungen, die ermöglichen, daß
die Bremsluft zum Kompressor zurückgeführt und nicht in die Umgebung abgeblasen
wird, im wesentlichen den Anhängersystemen ähnlich ausgebildet sein, die bisher
verwendet worden sind, und zwar entsprechend der Art, bei welcher der Bedienungsdruck
auf die Membran eines Steuerventils wirkt, um vorher gespeicherte Druckluft vom
Anhängerbehälter zu den Bremszylindern freizugeben, die das Anlegen der Bremsen
bewirken. Dem Anhängerbehälter kann Druckluft von dem Zugmaschinenbehälter über
eine Hilfsleitung zugeführt werden, die ein Hilfsventil aufweist, das das Anlegen
der Bremsen im Notfall bewirkt, wenn ein merklicher Abflußverlust zwischen der Zugmaschine
und dem Anhänger auftritt, oder für den Fall, daß der Anhänger abreißt. Alle diese
Gesichtspunkte sind in der erfindungsgemäß gestalteten Anlage berücksichtigt, die
sich von dem Bekannten darin unterscheidet, daß die Betätigungsdruckluft, die auf
die Membran des Steuerventils wirkt, und die die Bremsen betätigende Druckluft aus
den Bremszylindern beim Lösen der Anhängerbremsen zur Einlaßseite des Kompressors
auf der Zugmaschine abgeführt wird anstatt in die Umgebung wie bei bekannten Ausführungen.
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Das in der Zeichnung dargestellte Anhängersystem ist nur ein Ausführungsbeispiel.
Es können ; beliebige andere Anlagen mit einem Anhänger-Steuerventil oder einem
kombinierten Steuer- und Notventil für das geschlossene System gemäß der Erfindung
geeignet sein.
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Das dargestellte Anhängerventil 27 ist ein kombiniertes Steuer-
und Notventil. Das Ventil besteht aus einem Hauptteil 51, der eine einzige
Membran 52 enthält, die die zweifache Funktion einer Bedienungsventilmembran und
einer Notventihnembran erfüllt. Der Bedienungsdruck wird der oberen Seite der Membran
52 von der Bedienungsleitung 21 über eine Rückschlagventilkammer 53 und einen inneren
Kanal 54 in dem Ventilgehäuse 51 zugeführt. Die Kammer 53 enthält ein Rückschlagventil
55, das durch die Feder 56 in Schließrichtung belastet wird, aber normalerweise
durch einen herabhängenden Stab 57 offengehälten wird. Der Stab ist an einem Ventil
58 befestigt, das die Verbindung zwischen dem inneren Kanal 54 und einem
äußeren Kanal 59
steuert. Die beiden letzteren dienen beide zur Leitung der
Druckluft von dem Zugmaschinenbehälter zu dem Anhängerbehälter durch eine Öffnung
52a in der Membran 52 und auch zur Leitung des Hilfsdruckes von dem Anhängerbehälter
zu der oberen Seite der Membran 52. Letzteres wird durch Öffnung des Ventils 58
und darauffolgendes Schließen des Rückschlagventils 55 durchgeführt. Beide Ventile
werden durch einen Kolben 60 gesteuert, der aus einem Teil mit dem Ventil 58 besteht
und verschiebbar in einer Kammer 61 angeordnet ist, welche an die Hilfsleitung 22
angeschlossen ist und über ein Rückschlagventi162 mit dem Kanal 59 verbunden
ist. Während des normalen Betriebes wirkt der Druck in dem Zugmaschinenbehälter
auf die obere Seite des Kolbens 60 in Verbindung mit einer Feder 63 und hält den
Kolben in seiner unteren Stellung, wobei das Ventil 58 geschlossen und das
Rückschlagventi155 offen ist, wie in der Zeichnung dargestellt ist. Wenn in dem
Anhängerbehälter 25 ein geringerer Druck als in dem Zugmaschinenbehälter 13 herrscht,
fließt Druckluft von dem Zugmaschinenbehälter durch die Kammer 61, das Rückschlagventil
62 und den Kanal 59 zu dem Anhängerbehälter, während ein Abströmen in umgekehrter
Richtung zur Hilfsleitung 22 durch das Rückschlagventil 62 verhindert wird.
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Wenn ein merklicher Druckabfall in der Hilfsleitung 22 auftritt, was
z. B. infolge starken Abflußverlustes zwischen der Zugmaschine und dem Anhänger
oder infolge eines Abreißens des Anhängers eintreten kann, wirkt der Druck in dem
Anhängerbehälter nach dem Schließen des Rückschlagventils 62 auf die Bodenfläche
des Kolbens 60 mit genügender Kraft, um einen vorbestimmten Restdruck in der Kammer
61 und die Kraft der Feder 63 zu überwinden. Hierauf hebt der Kolben 60 das Ventil
58 von seinem Sitz, wodurch der Kolbenbereich, auf welchen der Druck des Anhängerbehälters
wirken kann, größer wird, so daß der Kolben 60 dann in seine obere Stellung in Berührung
mit der oberen Fläche der Kammer 61 springt. Wenn der Kolben 60 das Ventil
58 bei der Bewegung nach oben öffnet, wird der Stab 57 von dem Rückschlagventil
55 abgezogen, welches dann durch seine Feder 56 geschlossen wird, so daß Druckluft
aus dem Anhängerbehälter von dem Kanal 59 zu dem Kanal 54 fließt und auf
die obere Fläche der Membran 52 wirkt.
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Sowohl während der automatischen Notbetätigung als auch während des
willkürlichen Bedienungsvorganges wird die Membran 52 herabgedrückt, um das Anlegen
der Anhängerbremsen zu bewirken, und dichtet die Membran eine ringförmige Auslaßkammer
64 ab, die die obere Seite einer Einlaßaushöhlung 65 unter der Membran 52 umgibt,
wenn sie herabgedrückt ist. 'Wenn der mittlere Teil der Membran nach unten durchgebogen
wird, werden eine tragkreuzähnliche Membranführung 66 und ein daran befestigtes
Zuführungsventil 67 nach unten gedrückt, wobei das letztere geöffnet wird,
so daß Druckluft aus dem Anhängerbehälter durch den unteren Teil des Kanals 59 und
das Ventil 67 in die Aushöhlung 65 und von dort in die Bremszylinder 23 des Anhängers
über Leitungen 24 fließen kann.
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Nachdem die Membran 52 heruntergedrückt ist, bleibt sie in dieser
Stellung, bis der Druck auf ihrer oberen Fläche mit dem Druck auf der unteren ausgeglichen
ist,
worauf die Kraft einer Feder 68 des Speiseventils den mittleren Teil der Membran
in eine nicht heruntergedrückte Stellung anhebt und das Ventil 67 schließt. Hierdurch
wird der Mechanismus in eine sogenannte überlappte Stellung geführt, um die Luft,
die in die Anhängerbremszylinder geliefert wird, auf den gleichen Druck zu begrenzen,
der auf die obere Fläche der Membran 52 gegeben wird. Während eines automatischen
Notbremsvorganges ist dieser Druck der volle Druck des Anhängerbehälters, aber im
Falle des willkürlichen Bedienungsvorganges ist dieser Druck der gleiche, der auch
im pneumatischen Arbeitszylinder der Hilfskraftvorrichtung 14 wirkt. Das bedeutet,
daß die Anhängerbremsen im gleichen Ausmaß wie die Zugmaschinenbremsen in Übereinstimmung
mit dem Druck in der Druckkammer 30 der Hilfskraftvorrichtung 14 angelegt werden.
Dieser Druck ist, wie oben erläutert, eine Funktion des Ausmaßes, in welchem das
Pedal 41 niedergedrückt wird und/oder der Größe der Bewegung des Plungers 40 nach
rechts (in der Zeichnung).
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Nach einer automatischen Notanlegung der Anhängerbremsen können diese
nicht gelöst werden, ausgenommen durch Entleerung des Anhängersystems oder durch
Wiederherstellung eines genügenden Druckes in der Hilfsleitung 22, um den Kolben
60 nach unten in die Stellung, die in der Zeichnung dargestellt ist, zu drücken,
wodurch das Ventil 58
geschlossen und das Rückschlagventil55 geöffnet wird,
so daß der Druckraum auf der Oberseite der Membran 52 wieder mit den Bedienungsleitungen
18, 21 verbunden wird.
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Um die Bremsen nach einem willkürlichen Betätigen zu lösen, wird der
Plunger 40 auf der Zugmaschine, wie oben dargelegt, freigegeben, um sich,
unter Bezugnahme auf die Zeichnung, nach links zu bewegen. Hierdurch wird die Druckluft
aus der Kammer 30 zu der Kammer 31 und von dort zur Einlaßseite des Kompressors
12 abgelassen. Gleichzeitig wird der Druck in der Bedienungsleitung 18, 21 und im
Raum oberhalb der Membran 52 verringert. Hierdurch hebt der auf die untere Seite
der Membran 52 wirkende Bremszylinderdruck die Membran an, so daß die Luft aus den
Bremszylindern unter dem äußeren Rand der Membran in die Auslaßkammer 64 entweichen
kann.
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Wie in der Zeichnung dargestellt ist, ist die Auslaßkammer 64 mit
einer Auslaßöffnung 69 versehen, zu welcher gemäß der Erfindung eine Leitung
70
führt. Diese Leitung dient zum Anschluß der öffnung 69 an die Bedienungsleitung
21 über das Rückschlagventil71. Das Rückschlagventi171 wirkt nur in einer Richtung
und kann beispielsweise als Kugelventil ausgeführt sein, wie dargestellt, bei welchem
eine Kugel 72 auf einen Sitz in einer unteren Stellung in einer Ventilkammer
73 gedrückt wird, um zu verhindern, daß Druckluft aus der Bedienungsleitung 21 in
die Auslaßkammer 64 fließen kann. Das Ventil wird jedoch durch den Druck in der
Auslaßkammer von seinem Sitz abgehoben, um den Durchfluß der Luft aus der Auslaßkammer
64 zu der Bedienungsleitung zu gestatten. Gemäß der Erfindung wird somit die Luft
in den Bremszylinder, die von dem Anhängerbehälter abgeleitet worden ist, durch
das Steuerventil 27, die Leitung 70 und das Rückschlagventil 71 zu den Bedienungsleitungen
18, 21, und von da durch die Kammern 30 und 31 und die Leitung 17 zu der Einlaßseite
des Kompressors 12 abgeführt, welcher Druckluft zu dem Zugmaschinenbehälter 13 liefert.
Von diesem Behälter fließt Druckluft über die Hilfsleitungen 19, 22 zu dem Anhänger-Steuerventil
27, durch welches es zu dem Anhängerbehälter 25 gelangt, um die Druckluft zu ersetzen,
welche vorher aus diesem verbraucht worden ist, um bei der Bedienung die Bremsen
anzulegen. So ist der geschlossene Kreislauf des Zugmaschinen-Anhänger-Systems für
die Druckluft gemäß der Erfindung vollständig hergestellt.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung den Anteil an
atmosphärischer Luft, der in das System aufgenommen wird, herabsetzt. Dadurch wird
die Menge an festen Fremdkörpern verringert, die in das System eingeführt werden,
und die Lebensdauer der arbeitenden Teile vermindern. Noch größere Bedeutung hat
der Vorteil, daß die Menge an Wasserdampf in dem System im wesentlichen auf den
Betrag begrenzt wird, der bei der ursprünglichen Füllung des Systems eingeführt
worden ist, zu dem der geringe Betrag hinzukommt, der durch das Ausgleich-Rückschlagventi148
eingeführt wird. Zusätzlich ist die Anordnung so getroffen, daß die Luft, die aus
den Bremszylindern in den Kompressor geleitet wird, diesen augenblicklich aufladet.
Da die aus den Bremszylindern ausgelassene Luft einen höheren Druck hat als die
atmosphärische Luft, wird das Kompressionsverhältnis des Kompressors herabgesetzt.
Dies ergibt eine niedrige Temperatur der abgegebenen Luft und infolgedessen geringere
Kohlenstoffbildung sowie eine Steigerung der Ausgangsleistung des Kompressors.