DE1107409B

DE1107409B - Fluessigkeitsstandanzeiger mit Sichtscheibe

Info

Publication number: DE1107409B
Application number: DEU4209A
Authority: DE
Inventors: Hugo Sonnenberg
Original assignee: UHREN und GERAETEBAU HUGO SONN
Current assignee: UHREN und GERAETEBAU HUGO SONN
Priority date: 1956-11-13
Filing date: 1956-11-13
Publication date: 1961-05-25

Description

Flüssigkeitsstandanzeiger mit Sichtscheibe Die Erfindung bezieht sich auf Flüssigkeitsstandanzeiger mit Sichtscheibe, wie sie für Flüssigkeitsbehälter, z. B. Ölbehälter an Kraft- und Arbeitsmaschinen, verwendet werden.
Die Befestigung der Sichtscheibe, die aus Glas oder einem sonstigen durchsichtigen Werkstoff besteht, muß dabei so ausgeführt sein, daß eine unbedingt zuverlässige Dichtheit zwischen dem Flüssigkeitsbehälter und der Atmosphäre gewährleistet ist.
Bei bekannten Ilonstruktionen treten dadurch Schwierigkeiten auf, das die Einspannungskräfte, um Dichtheit zu erzielen, so groß werden, daß Sichtscheiben aus Glas schon während der Fertigung des Anzeigers zerbrechen können und Kunststoffscheiben deformiert werden. Sind die Einspannkräfte zu gering, so ist der Flüssigkeitsstandanzeiger undicht. Bereits in der Fertigung entstehen also vielfach Störungen und wirtschaftliche Schäden. Im Betrieb können durch das Einsetzen in den Flüssigkeitsbehälter oder durch Temperaturschwankungen die Einspannkräfte sich so ändern, daß eine nachträgliche Zerstörung der Sichtscheibe eintritt. Schaden entsteht dann nicht nur dadurch, daß der Flüssigkeitsstandanzeiger ersetzt werden muß, sondern auch dadurch, daß der Flüssigkeitsbehälter unter Umständen leerläuft und der Flüssigseitskreislauf unterbrochen wird.
Die Erfindung bezweckt, die Sichtscheibe, die auf einer Dichtung liegt und durch ein am Gehäusekörper ausgebildetes Widerlager, z. B. einen übergreifenden Rand des Anzeigekörpers, gehalten wird, so elastisch und unabhängig von Betriebs-, Fertigungs-, Maß- oder Temperaturschwankungen zu lagern, daß sie keinen wesentlichen zusätzlichen unbestimmbaren Beanspruchungen mit den oben geschilderten Schadensauswirkungen ausgesetzt ist.
Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß eine elastische Dichtung, die, wie es bei wasserdichten Uhrengehäusen bekannt ist, in eine Ringnut des Gehäuses eingesetzt ist, eine geringere Breite als die Ringnut hat und diese in radialer Richtung erst unter einer beim Einsetzen der Sichtscheibe vorübergehend erzeugten abgestimmten Vorspannung ausfüllt, so daß im gebrauchsfertigen Zustand des Anzeigers die Sichtscheibe mit dem Entspannungsdruck der Dichtung am Widerlager anliegt.
Die elastische Dichteinlage hat also neben der Abdichtung die Aufgabe, die Sichtscheibe mit einem gleichmäßig verteilten konstanten Druck zur Anlage am Widerlager zu bringen und Unebenheiten der Sichtscheibe sowie Veränderungen des Anzeigerkörpers durch Temperatureinwirkung oder Einbauspannungen auszugleichen.
Bei den bekannten wasserdichten Uhrengehäusen dient zur Abdichtung eine in eine Ringnut des Gehäuses eingelegte plastische Dichtung, die sich beim Eindrücken des Uhrglases verformt und um den Anlagerand des Glases ausweicht. Diese Dichtung kann nicht unter einen vorher bestimmten, genau zu bemessenden Vordruck gesetzt werden, der von dem Druck, unter dem die Dichtung im Gebrauchszustand steht, verschieden ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Außenansicht eines in einen Flüssigkeitsbehälter eingesetzten Flüssigkeitsstandanzeigers und Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach der LinieII-II der Fig. 1; Fig. 3 bis 6 veranschaulichen in vier aufeinanderfolgenden Stufen eine bevorzugte Fertigung; die Teile des Anzeigers sind im senkrechten Schnitt im größeren Maßstab dargestellt; Fig. 7 bis 9 zeigen ebenfalls im senkrechten Schnitt drei weitere Ausführungsformen des Anzeigers.
Der stopfenförmige Körper 1 des Flüssigkeitsstandanzeigers ist in eine mit Gewinde versehene Bohrung 2 der Behälterwand 3 eingesetzt. Nach außen ist der Anzeiger durch eine Sichtscheibe 4 abgeschlossen, die sich gegen eine elastische Dichteinlage 5 legt und durch ein über ihren Rand greifendes Widerlager 6 gehalten wird. Die elastische DichteinlageS befindet sich in einer Ringnut7 des Körpers 1. Im Abstand von der Sichtscheibe 4 hat der Körper 1 eine Querwand 8, die mit einer hellen reflektierenden Färbung oder Schicht versehen ist und eine sogenannte Lichtscheibe bildet. Durchflußöffnungen 9 der Lichtscheibe ermöglichen den Durchtritt der Flüssigkeit aus dem Behälter zu dem zwischen der Sichtscheibe 4 und der Lichtscheibe befindziehen Bcobachtungsraum für den Flüssigkeitsstand.
Das Widerlager 6 wird vorzugsweise durch Umbördeln eines Ringansatzes 11 des Körpers 1 gebildet.
Zur Erleichterung des Umbördelns ist der Ansatz 11 mit einer Kerbrille 12 versehen.
Die Sichtscheibe 4 ist in der Ausführungsform der Fig. 1 bis 6 kegelstumpfförmig gestaltet. Im Gebrauchszustand des Anzeigers liegt das Wiederlager 6 gegen die konische Manteifläche 10 der Scheibe 4 an. Auf diese Weise wirkt von dem gegen die Scheibe ausgeübten Druck nur eine verhältnismäßig kleine Komponente senkrecht zur Scheibe. Dementsprechend ist die Biegungsbeanspruchung der Dichtscheibe nur gering.
Fig. 3 veranschaulicht, daß die Dichteinlage 5, bevor ein Druck gegen die Scheibe ausgeübt wird und der Körperrand 11 noch nicht zum Widerlager umgebogen ist, die Nut 7 nicht ganz ausfüllt, sondern zeitlich ein Zwischenraum frei bleibt. Unter dem bei der Fertigung gegen die Scheibe 4 ausgeübten Druck wird die Dichteinlage 5 zusammengepreßt und füllt die Ringnut 7 aus (Fig. 4). Nun wird der Ringansatz 11 des Körpers 1 umgebördelt, kommt aber noch nicht zur Anlage am Mantel 10 der Dichtscheibe 4 (Fig. 5). Dies geschieht erst, nachdem der äußere Druck gegen die Scheibe 4 aufgehoben wird, worauf die Einlage 5 sich etwas entspannt und den Mantel 10 der Scheibe 4 zur Anlage an dem nunrnehr als Widerlager 6 wirkenden umgebördelten Randteil des Körpers 1 bringt (Fig. 6).
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 7 unterscheidet sich lediglich dadurch, daß die Dichtscheibe 4 zylindrisch gestaltet ist und das durch Umbördeln gebildete Widerlager 6 von außen über den Scheibenrand hinweg greift.
Nach Fig. 8 dient als Widerlager ein in einem Ringansatz 14 des Körpers 1 eingeschraubter Schraubring 13, der bei der Fertigung nur so weit eingeschraubt wird, daß zwischen ihm und der Sichtscheibe 4 zunächst ein freier Spalt bleibt, bis der .;.ußere Druck gegen die Scheibe 4 aufgehoben wird.
Dann bringt die sich teilweise entspannende Dichteinlage S die Scheibe 4 zur Anlage am Schraubring 13.
Nach Fig. 9 ist das Widerlager 6 wie nach Fig. 7 durch Umbördeln des Ringansatzes 11 des Körpers 1 hergestellt. Die Ringnut zur Aufnahme der Dichteinlage 5 ist aber nicht durch eine Ausdrehung oder Ausfräsung im Körper 1, sondern mittels einer besonderen, durch spanlose Verformung, z. B. durch Ziehen hergestellten Einsatzhülse 15 gebildet.
Die Ringnut befindet sich zwischen einem Kragen 16 der Einsatzhülse und der Innenwand der Bohrung des Anzeigerkörpers 1. Die Hülse 15 stützt sich im Körper 1 mit ihrem inneren Ende gegen ein Gegen- lager 17, das durch Umbördeln eines inneren Ringansatzes des Körpers 1 hergestellt ist. Die Vorspannung der Dichteinlage 5 wird durch Druck gegen den inneren Rand der Einsatzhülse 15 erzeugt. Bei dem gezeichneten Beispiel ist die Einsatzhülse 15 mit einem eine Lichtscheibe bildenden Boden 18 versehen, in dem sich Durchflußöffnungen q beiinae3.
Die Anordnung der Lichtscheiben ist an sich nicht wesentlich für die Erfindung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE 1. In die Wand von Flüssigkeitsbehältern, z.

Ölbehälter, einsetzbarer Flüssigkeitsstandanzeigr mit Sichtscheibe, die auf einer Dichtung liegt und durch ein am Gehäusekörper ausgebildetes Widerlager, z. B. einen übergreifenden Rand des Anzeigerkörpers, gehaken wird, ¢dadurch gekelulzeichnet5 daß eine elastische Dichtung (5), die wie es bei wasserdichten Uhrengehäusen bekannt ist, in eine Ringnut (7) des Gehäuses eingesetzt ist, eine geringere Breite als die Ringnut (7) hat und diese in radialer Richtung erst unter einer beim Einsetzen der Sichtscheibe (4) vorübe: gehend erzeugten abgestimmten Vorspannung ausfüllt, so daß im Gebrauchsfertigen Zustand des Anzeigers die Sichtscheibe (4) mit dem Entspannungsdruck der Dichtung (5) am Widerlager (6, 11) anliegt.
2. Flüssigkeitsstandanzeiger nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Sichtscheibe (4) die Form eines Kegelstumpfes hat, dessen nan außen sich verjüngende Manteifläche (10) am Widerlager (6) anliegt.
3. Flüssigkeitsstandanzeiger nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung der die Dichteinlage (5) aufnehmenden Ringnut(7) eine als besonderes Teil in den Anzeigerkörper (1) eingesetzte Hülse (15) dient.
4. Verfahren zur Herstellung eines Flüssiglceitsstandanzeigers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sichtscheibe (4) zunächst zur Erzeugung einer Vorspannung in der Dichteinlage durch eine Vorrichtung, z. B. durch einen unter Federwirkung stehenden Stempel, gegen die die Ringnut noch nicht ausfüllende Dichteinlage (S) gedrückt wird, sodann das Widerlage am Anzeigerkörper gebildet wird während die Vorspannung aufrechterhalten bleibt, und schließlich der durch den Stempel od. dgl. auf die Dichteinlage einwirkende Druck aufgehoben wird, so daß die sich teilweise entspannende Dichteinlage die Sichtscheibe zur Anlage am Widerlager bringt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 860 720; schweizerische Patentschriften Nur.192399, 274299, 286568, 318871; französische Patentschrift Nr. 591 412; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1706906, 1711008.