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Vorrichtung zum Entgasen eines körnigen oder pulverförmigen Gutes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen eines körnigen oder pulverförmigen
Gutes zwecks Verdichtung desselben, wobei das Gut mittels einer Aufgabevorrichtung
auf die eine Seite einer unter Unterdruck stehenden umlaufenden Siebtrommel aufgegeben
und auf der anderen Seite mittels eines Messers abgeschabt wird.
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Es gibt Stoffe, die aus dem Erzeugungsvorgang in körniger oder auch
pulverförmiger Masse anfallen und zwischen den Materialteilchen große Mengen von
Luft einschließen. Der Anteil der Luft an dem Gesamtvolumen kann ein Mehrfaches
des Stoffanteiles ausmachen. Die Luft ist ein Fremdkörper, der sich bei chemischen
Umsetzungen in der Weiterverarbeitung des Stoffes nicht nur störend, sondern sogar
vernichtend auswirken kann.
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Man hat mancherlei Wege beschritten, die darauf hinzielen, die Luft
zwischen den Materialteilchen zu entfernen. So wurde das Gut in einen geschlossenen
Behälter eingeführt, unter Druck gesetzt und die ausgepreßte Luft durch ein in den
Guts stapel eingeführtes Rohr abgesaugt. Ein solches Verfahren kann nur da gutgeheißen
werden, wo es sich darum handelt, das Behandlungsgut zu verpacken und der Preßbehälter
mit der Form der Verpackungsumhüllung übereinstimmt. In diesem Fall kann man die
umständliche und periodische Arbeitsweise in Kauf nehmen. Für eine Weiterverarbeitung
des Gutes in kontinuierlichen Arbeitsgängen eignet sich diese Lösung nicht.
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Bei einer anderen Vorrichtung, die ebenfalls mit geschlossenem Behälter
arbeitet, sind vier Walzen, deren Stirnflächen in ihrer Ausdehnung etwa ein Viertel
des Walzendurchmessers haben, mit den vier Außenflächen im Kreuz gegeneinandergelegt,
so daß ein rechteckiger Raum entsteht, in welchem das Gut eingeführt wird. Durch
den sich bildenden Druck wird die Luft ausgepreßt und durch die gelochten Stirnflächen
der Walzen abgesogen. Auch hier ist das Verfahren außerordentlich umständlich, und
die verwendeten Mittel sind so kompliziert, daß eine ungestörte Realisierung des
Zweckes kaum zu erreichen ist.
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Es ist weiterhin eine Vorrichtung der zu Anfang beschriebenen Art
bekannt, die zum Absaugen von Luft aus feinkörnigem pulverförmigem, zu Brückenbildungen
neigendem Material dient. Die Luft soll aus diesem Material abgesaugt werden, bevor
dieses verpackt wird. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer mit waagerechterAchse
umlaufenden Trommel, die ihrerseits einen zylindrischen gelochten, außen mit einem
Filtertuch bespannten Mantel auf-
weist. Auf einer Seite der Trommel wird über ein
Zellenrad das zu entlüftende Material an die Trommel herangeführt, so daß es infolge
des im Innern der Trommel erzeugten Unterdruckes angesaugt und mitbewegt wird. Während
des Umlaufes der Trommel wird nun Luft aus dem Gut, mit welchem die Trommel belegt
ist, nach dem Trommelinnern zu abgesaugt, während das feinkörnige Material außen
verbleibt und mittels eines Messers abgeschabt werden kann.
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Es ergibt sich bei dieser bekannten Vorrichtung der wesentliche Nachteil,
daß die Trommel auf dem gesamten Umfang unverändert von einem Filtertuch umgeben
bzw. bespannt ist. Dieses Filtertuch liegt überall dicht auf der Trommel auf, so
daß schon nach kurzer Zeit damit zu rechnen ist, daß sich die feinen Poren der äußeren
Sieblage mit Sicherheit verstopfen oder verunreinigen werden und ein gleichmäßiger
Durchzug der abzusaugenden Luft nicht mehr gewährleistet ist. Es besteht auch keine
Möglichkeit, irgendeine Reinigung der Poren durchzuführen, ohne die Anlage von Zeit
zu Zeit stillzusetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben geschilderten
Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen,
welche während des Betriebes einer ständigen Selbstreinigung unterworfen ist und
damit eine kontinuierliche, gleichbleibend wirksame Arbeitsweise zu gewährleisten.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein endloses
luftdurchlässiges, sich über die gesamte Breite der Siebtrommel erstreckendes Band
mit der Siebtrommel umläuft und auf der Außenfläche das zu behandelnde Gut trägt,
daß das Band mittels einer mit Abstand von der Siebtrommel angeordneten
Leitrolle
umgelenkt wird und daß innerhalb der Siebtrommel eine Einrichtung zum Abdichten
des unter Unterdruck stehenden außen mit Gut belegten Teiles der Siebtrommel vorgesehen
ist.
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Auf diese Weise wird eine wirksame Selbstreinigung des umlaufenden
-Bandes sowie der Siebtrommel erreicht bzw. eine gute Reinigungsmöglichkeit gegeben,
da sich das umlaufende Band ständig bei jedem Umlauf von der Siebtrommel abhebt.
Da das Abheben des Bandes außerhalb derjenigen Zone erfolgt, die mit Gut belegt
ist, stört die Selbstreinigung den eigentlichen Saugvorgang in gar keiner Weise.
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Selbst wenn bei bestimmten äußerst feinkörnigen oder etwas feuchten
Gütern der Selbstreinigungseffekt noch nicht zu vollbefriedigendem Ergebnis führt,
ist es ein leichtes, durch an sich bekannte Rüttelvorrichtungen, Abstreifer, Blasvorrichtungen
od. dgl. eine zusätzliche Reinigung herbeizuführen. Es kommt hinzu, daß bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nur jeweils derjenige Teil der Siebtrommel unter Saugzug
bzw. unter Unterdruck steht, der mit Gut belegt ist. Durch die Anordnung einer Einrichtung
zum Abdichten des belegten Teiles der Siebtrommel wird es möglich, die Grenze des
Saugraumes entsprechend der Lage der Dichtungsleiste derart zu wählen, daß das Messer
die behandelte Gutsschicht von dem Band in einem Bereich abnehmen kann, in welchem
das Gut nicht mehr der Saugwirkung unterliegt. Auf diese Weise wird die Abnahme
sehr wesentlich erleichtert.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch erzielt,
daß die Einrichtung zum Abdichten ein an einem oder beiden Enden an eine Vakuumpumpe
angeschlossenes Rohr aufweist, welches zwei achsparallel verlaufende Dichtungsleisten
trägt und nach dem mit Gut belegten Teil der Siebtrommel hin einen Schlitz aufweist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema
dargestellt.
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Die Zeichnung stellt den Querschnitt der Siebtrommel S dar. Das Gut
wird links durch eine Vorrichtung A, welche sich der Natur des Gutes anpaßt, aufgegeben
und nach Passieren der Vakuumstrecke bei B durch Messer abgestrichen. Im Innern
der Trommel ist das Rohr K eingebaut, an welches die Vakuumpumpe angeschlossen ist.
Es entsteht in der Trommel S der Vakuumraum V und der unter Normaldruck der Außenluft
stehende Raum N. Die Räume V und N sind in bekannter Weise gegeneinander mittels
einer Dichtungseinrichtung abgedichtet.
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Diese Einrichtung weist das Rohr K auf, das seinerseits zwei achsparallel
verlaufende Dichtungsleisten D trägt und nach dem mit Gut belegten Teil der Siebtrommel
hin einen Schlitz C besitzt.
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Es ist ferner ein endloses Band Z vorgesehen, welches auf einem Teil
der Trommel aufliegt und sich bei jedem Umlauf von der Trommel an einer bestimmten
Stelle abhebt, von einer mit Abstand von der Trommel angeordneten LeitrolleL umgeleitet
und sodann zu der Trommel zurückgeleitet wird. Das Band besteht entweder aus einem
Textilgewebe oder
aus sehr feinmaschigem Drahtgewebe, welches beispielsweise als
Monelgewebe bekannt ist. Die Lochung der das zu behandelnde Gut aufnehmenden Teile-ist
so gewählt, daß zumindest ein großer Teil des Gutes in der Korngröße den Lochdurchmesser
übersteigt.
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Der Arbeitsgang wickelt sich folgendermaßen ab.
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Auf der sich drehenden Siebtrommel S, deren obere Hälfte unter Vakuum
steht, wird gemäß der Zeichnung das körnige Gut in einer Schicht von etwa 20 mm
Stärke aufgegeben. Die Schichtdicke kann je nach Art des Gutes mehr oder weniger
groß sein.
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Infolge des Vakuums tritt die Luft aus der Materialschicht aus, durchdringt
das Band Z sowie die Trommel und wird sodann aus dem Innern der Trommel abgezogen.
Die Gutsteilchen rücken damit enger aneinander, so daß der Widerstand gegen den
Durchgang der Luft wieder größer und größer und schließlich auf dem Ende der Saugfläche
so groß wird, daß der Durchzug aufhört. Der Vorgang des Luftaustrittes ist also
vergleichbar mit dem Vorgang der sogenannten Synäresetrocknung. Auch hierbei wird
das Wasser unter Kontraktion des Gutes ausgezogen. Am Ende der Vakuumstrecke wird
das entlüftete Gut von der Walze mittels eines Messers abgenommen und der nächsten
Verarbeitungsstelle zugeführt. Danach hebt sich das Band Z, wie oben beschrieben
wurde, von der Siebtrommel ab, so daß es einer Reinigungswirkung durch Selbstreinigung
oder an sich bekannte Hilfsmittel unterworfen wird.