DE1107026B - Regelvorrichtung fuer Gasturbinenanlagen - Google Patents
Regelvorrichtung fuer GasturbinenanlagenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für Gasturbinenanlagen, zur Lieferung von vom Luftbedarf
der Turbine unabhängiger Nutzdruckluft an äußere Verbrauchsstellen, bei der die Brennstoffmenge
von der Drehzahl und der Nutzdruckluftmenge eingestellt wird.
Die üblichen Regler solcher Gasturbinenanlagen können zwar mehr oder weniger große Schwankungen
der vorgesehenen Druckluftlieferung ausgleichen, führen aber dann zum Stillstand oder zumindest zum
Leerlaufbetrieb der Gasturbinenanlage, wenn die abgegebene Druckluftmenge vorübergehend stark verringert
oder ganz unterbrochen wird. Dies ist z. B. dann nachteilig, wenn an die Anlage Preßlufthämmer,
Preßluftbohrer od. dgl. angeschlossen sind, deren Betrieb in der Regel öfters kurze Unterbrechungen erfährt.
Auf eine solche kurze Betriebsunterbrechung kann nämlich unvermittelt wieder ein starker Druckluftbedarf
folgen, der dann von der vorher abgestellten oder bis zum Leerlaufbetrieb herabgeregelten Gasturbinenanlage
nicht mehr befriedigt werden kann.
Es ist bekannt, bei einer eingangs genannten Gasturbinenanlage die Regelvorrichtung so auszubilden,
daß die nach außen abgegebene Druckluftmenge in weiten Grenzen geregelt werden kann, ohne daß dadurch
Druckstö'ße zu befürchten waren oder der Betrieb der Gasturbinenanlage etwa andere störende Beeinflussungen
erfahren würde. Selbst wenn die Druckluftabgabe praktisch bis auf Null absinkt, bleibt eine
solche Gasturbinenanlage noch in normalem Betrieb. Nachteilig ist dabei jedoch, daß der Brennstoffverbrauch
der Anlage bei einem derartigen Leerlaufbetrieb — selbst bei längeren Unterbrechungen der Druckluftentnahme
— mindestens noch etwa 60% des Volllastverbrauches beträgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Mangel zu vermeiden und die eingangs erwähnte
und bekannte Regelvorrichtung so zu verbessern, daß trotz der Vermeidung eines stärkeren Abfalles
der Gasturbinendrehzahl bei kurzen Unterbrechungen der Druckluftentnahme im Falle längerer
Unterbrechungen der Druckluftentnahme selbsttätig ein wirtschaftlicher Leerlaufbetrieb der Anlage eingeregelt
wird.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen
dadurch gelöst, daß der Nutzdruckluftmengenregler zwei Brennstoffventile aufweist, von denen das
erste Brennstoffventil durch abnehmenden Druck der Nutzluft auf geringere Brennstoffmenge bis Leerlaufmenge
verstellt wird, während das zweite Brennstoffventil durch abnehmenden Druck der Nutzlast aus
einer das erste Brennstoffventil unwirksam machenden Stellung in eine es wirksam machende Stellung verstellt
wird, und daß in der Steuerdruckleitung zwi-
Regelvorrichtung für Gasturbinenanlagen
Anmelder:
Power Jets (Research & Development)
Limited, London
Limited, London
Vertreter: Dipl.-Ing. R. Beetz, Patentanwalt,
München 22, Steinsdorfstr. 10
München 22, Steinsdorfstr. 10
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 17. März und 26. August 1955
Großbritannien vom 17. März und 26. August 1955
James Hodge, Farnborough, Hampshire,
und Neil Milligan Clark, Camberley, Surrey
und Neil Milligan Clark, Camberley, Surrey
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
sehen der Nutzdruckluftleitung und der Betätigungsvorrichtung
des zweiten Brennstoffventils eine Verzögerungseinrichtung angeordnet ist.
Durch eine solche Ausbildung der Regelvorrichtung ist ein optimaler Ausgleich zwischen der Forderung
nach einem elastischen, den praktisch auftretenden Anforderungen gewachsenen und einem möglichst wirtschaftlichen
Betrieb der Gasturbinenanlage erreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Regelvorrichtung weist das erste Brennstoffventil eine mit einer
Ringnut versehene Kolbenstange auf, die innerhalb eines das zweite Brennstoffventil bildenden und mit
Steuerschlitzen versehenen Zylinderschiebers längsverschiebbar ist, wobei der Zylinderschieber im normalen
Betriebsbereich, d. h. bei normaler Druckluftlieferung, von dem über eine Drosselstelle zugeführten
Druck der vom Niederdruckverdichter der Gasturbinenanlage geförderten Luft in Richtung auf seine
eine Endstellung beaufschlagt ist.
Andere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen weitere Einzelheiten der Regelvorrichtung und der zu
dieser gehörigen Verzögerungsvorrichtung.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 die Gasturbinenanlage in einer schematischen Darstellung, wobei die Anlage mit einem die Brennstoffzufuhr
regelnden Regler und mit einer auf die nach außen gelieferte Druckluftmenge ansprechenden
Regelvorrichtung versehen ist,
Fig. 2 eine Regel- und Verzögerungsvorrichtung für Anlagen nach Fig. 1,
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Fig. 3, 4 und 5 Teillängsschnitte durch die Brennstoffventile der Regelvorrichtung nach Fig. 2 in verschiedenen
Ventilstellungen,
Fig. 6 eine im wesentlichen der Regelvorrichtung nach Fig. 2 entsprechende, etwas abgewandelte Regelvorrichtung
in Verbindung mit einem Druckausgleichsbehälter in der Nutzdruckluftleitung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage zur Lieferung von Druckluft sind die Luftverdichter und die Turbinen
jeweils derart über Kreuz miteinander gekuppelt, daß die Hochdruckturbine1 den Niederdruckverdichter
und die Niederdruckturbine den Hochdruckverdichter antreibt. Der Niederdruckverdichter 10 verdichtet
die ihm in Pfeilrichtung zugeführte Luft und liefert sie zu einem Teil durch eine Leitung 11 zu
einer Brennkammer 12 und zum anderen Teil über eine Leitung 13 zum Hochdruckverdichter 14. Dabei
werden die beiden Luftverdichter 10, 14 je von einer Turbine 15 bzw. 16 angetrieben, die in Hintereinanderschaltung
von der Brennkammer 12 aus mit deren Brenngasen versorgt werden. Die Turbine 16 treibt
den Hochdruckverdichter 14 über ein Getriebe 17 an. Der Hochdruckverdichter 14 fördert in die zu einer
Verbrauchsstelle führende Nutzdruckluftleitung 18, von der aus eine Überströmleitung 19 mit einem Überströmventil
20 zur Leitung 11 abzweigt. Das Regelventil 20 wird durch einen auf die Fördermenge des
Hochdruckverdichters 14 ansprechenden Regler 21 betätigt und bewirkt, daß der Hochdruckverdichter stoßfrei
arbeitet. Bei normalem Betrieb hält ein weiterer Regler 22 die Drehzahl des Hochdruckverdichters 14
dadurch konstant, daß er das Brennstoffhauptventil 26 in der Brennstoffleitung 23 in Abhängigkeit von der
Drehzahl verstellt.
Eine Verringerung der durch die Nutzdruckluftleitung 18 entnommenen Druckluftmenge bewirkt durch
den Mengenregler 21 ein Öffnen des Überströmventils 20, obgleich die Drehzahl des Hochdruckverdichters
14 und sein Durchsatz konstant bleiben. Ein solcher Regler arbeitet zwar zufriedenstellend, wenn im Verlauf
der Druckluftlieferung nur vorübergehende Schwankungen oder Unterbrechungen eintreten; er ist
jedoch unwirtschaftlich, wenn die Druckluftlieferung über einen nennenswerten Zeitraum unterbrochen wird,
da der Brennstoffverbrauch selbst bei ganz geöffnetem Luftüberströmventil 20 nur auf etwa 60°/o des Volllastverbrauches
abgesenkt wird. Ein solcher Verbrauch bei einem Leerlaufbetrieb der Anlage ist für längere
Zeit nicht tragbar.
Mit dem nachstehend beschriebenen Regler wird die Brennstoffmenge zusätzlich verändert, wenn die Nutzdruckluftentnahme
stark verringert oder ganz unterbrochen wird. Im Falle einer solchen Unterbrechung
verringert dieser Regler nach Ablauf einer vorbestimmten Verzögerungszeit die durch die Leitung 23
der Brennkammer 12 zugeführte Brennstoffmenge, und zwar beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mittels
eines in der Brennstoffleitung 23 angeordneten Drosselventils 24' im gleichen Maße wie bei Einstellung
des Handhebels 24 in die Leerlaufstellung 25. Dabei wird die Regelung mittels Regler 22 und Ventil 26 infolge
der Drosselung des Brennstoffes durch das vorgeschaltete Drosselventil 24' unwirksam. Die eingestellte
Brennstoffmenge ist dann so groß, daß die ganze Anlage im Leerlaufbetrieb unbelastet weiterlaufen und
im Falle der erneuten Belastung noch stetig und genügend schnell wieder beschleunigt werden kann, ohne
daß ein Pumpen der Verdichter oder das Auftreten unzulässig hoher Temperaturen in der Anlage befürchtet
werden muß. Die zeitliche Verzögerung beim Einstellen des Leerlaufbetriebes ermöglicht dabei, daß die
Anlage im Falle einer nur kurzen zeitlichen Unterbrechung der Druckluftlieferung im normalen Betrieb
weiterbetrieben, werden kann.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die zusätzliche Leerlaufregelung durch Verstellen
des Luftüberströmventils 20 mittels des Mengenreglers 21.
Wird bei Handeinstellung der der Brennkammer 12 zugeführten Leerlaufbrennstoffmenge das Drosselventil
24' mittels des Handhebels 24 in die Leerlaufstellung 25 gebracht, so bleibt der Druck in der zugehörigen
Brennstoffzuführungsleitung 27 konstant, weil durch das Drosselventil 24' lediglich eine mehr oder
weniger große Überströmmenge an Brennstoff über eine Leitung 28 zum Brennstofftank (nicht dargestellt)
zurückgeleitet wird.
Der Leerlaufregler kann auch so ausgebildet sein, daß er die Leerlaufbrennstoffmenge nicht nur dann,
wenn die gelieferte Druckluftmenge auf Null absinkt, sondern auch dann einstellt, wenn in der Nutzdruckluftleitung
18 infolge Leckverlusten eine bestimmte, einzustellende Nutzdruckluftmenge überschritten wird.
Nachstehend wird ein Nutzdruckluftmengenmesser beschrieben, der bei einer Gasturbinenanlage nach
Fig. 1 angewendet wird. Der Nutzdruckluftmengenmesser dieses Reglers verstellt ein Brennstoffdoppelventil,
welches sich ebenfalls — wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel — innerhalb der Brennstoffleitung
23 der Anlage befindet, in diesem Falle jedoch zwischen dem Regelventil 26 und der Brennkammer
12. Auch von diesem (in Fig. 1 nicht dargestellten) zusätzlichen Ventil führt eine Brennstoffüberströmleitung
in die Leitung 28 und zum Brennstofftank zurück.
Einzelheiten des Reglers gibt Fig. 2 wieder, in der 29 einen einfachen, leicht verschiebbaren Kolben darstellt,
der beiderseits eine verhältnismäßig große KoI-benfläche
aufweist und schon durch einen verhältnismäßig kleinen, an seinen Kolbenfiächen wirksam werdenden
Differenzdruck verschiebbar ist. Der Kolben
29 ist mit seiner Kolbenstange29' innerhalb des Reglergehäuses
55 stehend angeordnet und wirkt mit einer zylindrischen Führung 30 zusammen, die zugleich
einen Teil der Nutzdruckluftleitung 18 bildet. Wird der Kolben 29 durch die Nutzdruckluft von seiner
untersten Stellung aus angehoben, so bewegt er sich zunächst eine nennenswerte Strecke innerhalb der
Führung 30, ohne daß er bereits den Durchtritt der Druckluft durch die Führung 30 freigeben würde, bis
er schließlich oben aus der Führung herausgelangt, wonach die Druckluft schon bei einem nur geringen
weiteren Hub des Kolbens 29 frei durch die Führung
30 zur Verbrauchsstelle strömen kann.
Der obere Teil der Kolbenstange 29' weist eine verhältnismäßig
tiefe Ringnut 31 auf und bildet damit in nachstehend noch erläuterter Weise ein Ventil. Der
obere Teil der Kolbenstange 29' ragt in einen ebenfalls
axial verschiebbaren Zylinderschieber 32 hinein, der zwei diametral gegenüberliegende Steuerschlitze 33
aufweist und in nicht besonders dargestellter Weise im Reglergehäuse 55 unverdrehbar geführt ist. Im Gehäuse
55 sind beiderseits des Zylinderschiebers 32 Querbohrungen 34, 35 angeordnet, wobei die Bohrung
34 mit der Brennstoffleitung 23 und die Bohrung 35 mit einer zum Brennstofftank führenden Überströmleitung,
z. B. Leitung 28, in Verbindung steht.
Am oberen Ende des Zylinderschiebers ist ein Federteller 36 angeordnet, der in der einen Richtung nach
oben mit einer Schraubenfeder 37 und in der anderen Richtung nach unten mit einem in einer Kammer 55'
des Gehäuses angeordneten Federbalg 38 belastet ist. Die Kammer 55' steht dabei mit der Außenluft in
Verbindung. Der Innenraum 39 des Federbalges 38 ist über eine mit einer Drosselstelle 40 versehene Leitung
mit der Austrittsstelle des Niederdruckverdichters 10 (vgl. Fig. 1) und außerdem über eine Leitung 41 mit
einem Entlüftungsventil 46 verbunden, welches normalerweise durch den gegen eine Membran 42 wirkenden
Luftdruck einer nachstehend noch beschriebenen Verzögerungsvorrichtung geschlossen gehalten
wird.
Unterhalb des Kolbens 29 ist an der Kolbenstange 29' noch ein kleiner Schieber 43 angeordnet, dessen
zylindrische Außenwandung zugleich zur Führung der Kolbenstange 29' innerhalb des Gehäuses 55 dient.
Eine Querbohrung in der Kolbenstange 29' im Bereich des Schiebers 43 steht bei angehobenem Kolben
29 mit der Nutzdruckluftleitung 18 in Verbindung, so daß bei dieser Stellung des Kolbens 29 Druckluft
durch den Schieber 43, über eine Steuerdruckleitung 43' und über einen daran anschließenden, seinerseits
mit einer einstellbaren Abblaseöffnung 45 versehenen kleinen Druckausgleichskessel 44 die vom Entlüftungsventil
46 abgewandte Fläche der Membran 42 beaufschlagt.
Wenn die Anlage Druckluft liefert und sich in einem
durch den Regler 22 geregelten Betriebzustand befindet, so' ist der Kolben 29 durch den Strömungsdruck
der in Pfeilrichtung (vgl. Fig. 2) durch die Nutzdruckluftleitung 18 strömenden Druckluft aus der Führung
30 nach oben herausgehoben, und das durch die Ringnut 31 gebildete Ventil an der Kolbenstange 29' befindet
sich in seiner obersten Stellung. Der Zylinderschieber 32 wird durch die den Federbalg 38 beaufschlagende
Druckluft gegen die Schraubenfeder 37 nach unten gedrückt, da das Entlüftungsventil 46 geschlossen
ist und somit in dem Federbalg 38 der durch den Niederdruckverdichter 10 erzeugte Druck
wirkt. Das Entlüftungsventil 46 wird dabei durch den von dem kleinen Schieber 43 aus über die Steuerdruckleitung
43' gegen die Membran 42 wirkenden Druck in der Nutzdruckluftleitung 18 geschlossen gehalten.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist durch die vorbeschriebene Stellung des Ventils 31, 29' und des Ventils 32,
33 die von der Brennstoffleitung 23 zur Überströmleitung in den Brennstofftank führende Verbindung
34, 35 abgesperrt, so daß die Brennstoffzufuhr über das Regelventil 26 in genauer Abhängigkeit von der
Stellung des Reglers 22 erfolgt (vgl. Fig. 1).
Hört die Nutzdruckluftentnahme ganz auf, so fällt der Kolben 29 durch sein Eigengewicht und das Gewicht
der mit ihm fest verbundenen Kolbenstange 29' nach unten in die Führung 30 hinein, weil das Absperrorgan
29, 29', 30 in der Nutzdruckluftleitung 18 hinter dem Abzweig der zum Ventil 20 führenden Überströmleitung
19 angeordnet ist und also auch an dieser Stelle keine Druckluft mehr strömt. Dabei dämpft
der am unteren Ende der Kolbenstange 29' befindliche und im Reglergehäuse 55 geführte kleine Schieber 43
die Abwärtsbewegung der Kolbenstange 29'. Nach dieser Abwärtsbewegung befindet sich die Ringnut 31
der Kolbenstange 29' in ihrer unteren Stellung, und zwar in einer Höhe mit den Ouerbohrungen 34, 35,
wobei jedoch ein Durchfluß von Brennstoff zunächst durch, den noch in seiner unteren Stellung befindlichen
Zylinderschieber 32 verhindert wird (vgl. Fig. 3), da sich dessen Längsschlitze 33 noch unterhalb der genannten
Querbohrungen 34, 35 befinden.
Durch die Abwärtsbewegung des Kolbens 29 ist nunmehr auch die Verbindung zwischen der Nutzdruckluftleitung
18 und der Steuerdruckleitung 43' unterbrochen, weil sich der Schieber 43 nun ganz
innerhalb der Kolbenstangenführung des Gehäuses 55 befindet. Der auf die Membran 42 wirkende Luftdruck
sinkt damit langsam ab, weil die in dem Druckausgleichskessel 44 befindliche Druckluft nunmehr nach
und nach aus der Abblasöffnung 45 entweicht. Ist der auf die Membran 42 wirkende Druck dabei auf einen
bestimmten Wert gesunken, so öffnet die Feder das
ίο Entlüftungsventil 46 gegen den Membrandruck, so daß
die im Federbalg 38 befindliche Druckluft durch das Entlüftungsventil 46 und die Entlüftungsöffnung 47
nach außen entweichen kann. Damit kann aber auch die Schraubenfeder 37 den Zylinderschieber 32 unter
gleichzeitigem Zusammendrücken des Federbalges 38 nach oben verschieben, wonach sich, nunmehr die
Steuerschlitze 33 der Schieberhülse 3-2 ebenfalls in der
Höhe der Querbohrungen 34, 35 befinden (vgl. Fig. 4) und Brennstoff aus der Brennstoffleitung 23 durch die
Querbohrung 34, die beiden Ventile 33, 32 und 31, 29' und die Ouerbohrung 35 in einer vorbestimmten Menge
zum Brennstofftank zurückfließen kann. Infolge dieses Brennstoffrückfiusses· wird der Anlage unabhängig von
der Regelung durch das Regelventil 26 nur noch die Leerlaufbrennstoffmenge zugeführt.
Wird der Anlage durch die Leitung 18 Nutzdruckluft entnommen, so wird dadurch zunächst der Kolben
29 wieder in die in Fig. 2 dargestellte Stellung angehoben, wodurch die Kolbenstange 29' mit ihrer Ring-
3η nut 31 wieder in die obere Stellung gelangt (vgl.
Fig. 5). Da sich jedoch der Zylinderschieber 32 noch in seiner angehobenen Stellung befindet, bleibt die Verbindung
zwischen den Ouerbohrungen 34, 35 noch aufrechterhalten, jedoch nunmehr mit einem an den Längsschlitzen
33 verengten Querschnitt (vgl. Fig. 5) und einer dementsprechenden Verringerung der Brennstoffüberströmmenge.
Dadurch steigt die der Anlage zugeführte Brennstoffmenge nur langsam an, so daß eine Überladung der Anlage mit Brennstoff vermieden
und eine ordnungsgemäße Beschleunigung derselben herbeigeführt wird.
Durch das genannte erneute Anheben des Kolbens 29 gelangt nun wieder Druckluft aus der Nutzdruckluftleitung
18 über den Schieber 43 in einer größeren Menge in den Druckausgleichskessel 44, als durch die
Abblaseöffnung45 entweichen kann. Damit steigtauch
der Luftdruck im Druckausgleichskessel 44 schnell wieder auf den in der Nutzdruckluftleitung herrschenden
Hochdruck an. Selbst wenn dabei der Druck in der Leitung 18 noch nicht wieder seine volle Höhe erreicht
haben sollte, so genügt der Druck doch bereits, die Membran 42 entgegen der Feder des Entlüftungsventils 46 zu bewegen und damit das Entlüftungsventil
46 zu schließen. Infolgedessen gelangt erneut Druckluft der Niederdruckstufe in den Federbalg 38 und
verschiebt den Zylinderschieber 32 gegen die Feder 37 langsam wieder nach unten. Die Abwärtsbewegung des
Zylinderschiebers 32 bewirkt dabei eine weitere Drosselung und schließlich die Unterbrechung des
Brennstoff rückfiusses durch die Querbohrungen 34, 35,
so daß die Anlage schließlich wieder die volle, durch den Regler 22 eingestellte Brennstoffmenge erhält und
ihren normalen Betriebszustand erreicht.
Der vorbeschriebene zusätzliche Regler wirkt nicht nur im Falle einer Unterbrechung der Druckluftlieferung,
sondern z. B. auch beim Anfahren der Anlage mit Hilfe des Handhebels 24 des Drosselventils 24'. In
diesem Falle wirkt der Regler in dem zuletzt beschriebenen Sinne und verhindert eine Überladung der Anlage
beim Anlassen.
In Fig. 6 ist ein im wesentlichen dem in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechender
Regler gezeigt, wobei in der Nutzdruckluftleitung- 18
nach dem Regler noch ein Druckluftausgleichsbehälter und außerdem eine Vorrichtung vorgesehen ist, mit
welcher der Regler gegebenenfalls von Hand auf maximale Brennstoffmenge einstellbar ist. Die Nutzdruckluftleitung 18 führt zu einem Rückschlagventil
48 und dann zu einem Druckausgleichsbehälter 49. Durch die Anordnung des Rückschlagventils 48 zwisehen
Regler und Ausgleichsbehälter kann der Regler auch bei dieser Anlage so wie bei dem voTbeschriebenen
Ausführungsbeispiel wirken und die Drehzahl der Anlage im Falle einer Unterbrechung der Druckluftentnahme
und des dementsprechenden Aufhörens einer xs Strömung an der Stelle des Kolbens 29 entsprechend
herabsetzen. Nach der Unterbrechung der Luftdruckentnahme durch die Verbrauchsstelle steigt dabei zunächst
der Druck in dem Druckausgleichsbehälter 49 auf den durch die Regler der Anlage eingestellten
Betriebsdruck. Wird nunmehr wieder Nutzdruckluft entnommen, so ist zunächst noch der Druck im Druckausgleichsbehälter
49 größer als der Druck vor dem Rückschlagventil 48, der dem Leerlaufbetrieb der Anlage
entspricht, so daß die x\nlage nicht beschleunigt wird. Der Druck im Ausgleichsbehälter 49 beaufschlagt
einen Federbalg 50, dem eine Schraubenfeder 51 entgegenwirkt. Sinkt nun der Druck im Druckausgleichsbehälter49
durch die erneute Druckluftentnahme unter einen bestimmten Wert, so drückt die Schraubenfeder
51 den Federbalg 50 zusammen, und ein mit dem Federbalg 50 über ein Gestänge verbundener Hebel 52
greift nun seinerseits an der Kolbenstange 29' an und verschiebt sie nach oben, wodurch die Anlage beschleunigt
wird. Dabei wird im Verlaufe dieser erneuten Beschleunigung der Anlage so lange noch, keine
Druckluft in den Druckluftausgleichsbehälter 49 gefördert, bis von der beschleunigten Anlage her ein im
Vergleich zu dem noch in dem Druckausgleichsbehälter vorhandenen Druck höherer Druck erzeugt ist, der das
Rückschlagventil 48 zu öffnen und nunmehr die neue Druckluftlieferung einzuleiten vermag.
In Fig. 6 ist auch eine geringfügige Abwandlung der Anordnung des kleinen Druckausgleichskessels 44
und der Abblaseöffnung 45 dargestellt. Der Druckausgleichskessel
44 ist mittels einer Abzweigleitung, in der sich noch ein Absperrventil 53 befindet, an die
Steuerdruckleitung43' angeschlossen. Arbeitet die Anlage
in Verbindung mit dem zuletzt beschriebenen Druckausgleichsbehälter49, so· kann das Absperrventil
53 geschlossen werden, weil in diesem Fall eine verzögerte Betätigung des Entlüftungsventils 46 nicht
erforderlich ist.
Das an der Kolbenstange 29' angreifende Rückführgestänge 54 (Fig. 6) weist einen als Handhebel ausgebildeten
Hebelarm 54 auf. Wird der Hebelarm 54 heruntergedrückt, so wird dadurch der Kolben 29 aus
der Führung30 nach oben angehoben und der normale, vom Regler 22 her geregelte Betrieb wiederhergestellt.
Der Handhebel 54 kann dabei selbstverständlich auch dazu benutzt werden, im Falle kurzer Unterbrechungen
der Druckluftlieferung ein Abregein der Anlage auf die Leerlauf drehzahl zu verhindern, indem er in dieser
Zeit heruntergedrückt wird.
Während bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
das Stellglied als Brennstoff Überströmventil ausgebildet ist, kann das Stellglied auch
als Brennstoffregelventil in der Brennstoffhauptleitung ausgebildet sein. Der in den Fig. 2 bis 6 beschriebene
Regler könnte außerdem auch mit liegend oder schräg angeordneter Kolbenstange 29' ausgeführt sein. Hierbei
müßte lediglich statt des Eigengewichtes des Kolbens 29 eine dem Gewicht entsprechende Feder
vorgesehen sein, die den Kolben 29 bei einer Unterbrechung der Druckluftlieferung in die zylindrische
Führung 30 hineinbewegt.
Claims (9)
1. Regelvorrichtung für Gasturbinenanlagen zur Lieferung von vom Luftbedarf der Turbine unabhängiger
Nutzdruckluft an äußere Verbrauchsstellen, bei der die Brennstoffmenge von der Drehzahl
und der Nutzdruckluftmenge eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutzdruckluftmengenregler
zwei Brennstoffventile (29, 29', 31 und 32, 33) aufweist, von denen das erste Brennstoffventil
(29, 29', 31) durch abnehmenden Druck der Nutzluft auf geringere Brennstoffmenge bis
Leerlaufmenge verstellt wird, während das zweite Brennstoffventil (32,33) durch abnehmbaren Druck
der Nutzluft aus einer das erste Brennstoffventil (29, 29', 31) unwirksam machenden Stellung in
eine es wirksam machende Stellung verstellt wird, und daß in der Steuerdruckleitung (43', 41)
zwischen der Nutzdruckluftleitung (18) und der Betätigungsvorrichtung (42, 46, 39) des zweiten
Brennstoffventils (32, 33) eine Verzögerungseinrichtung (44, 45) angeordnet ist.
2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Brennstoffventil (29,
29', 31) eine mit einer Ringnut (31) versehene Kolbenstange (29') aufweist, die innerhalb eines
das zweite Brennstoffventil (32, 33) bildenden und mit Steuerschlitzen (33) versehenen Zylinderschiebers
(32) längsverschiebbar ist, wobei der Zylinderschieber (32) im normalen Betriebsbereich,
d.h. bei normaler Druckluftlieferung, von dem über eine Drosselstelle (40) zugeführten Druck der
vom Niederdruckverdichter (10) der Gasturbinenanlage geförderten Luft in Richtung auf seine eine
Endstellung beaufschlagt ist.
3. Regelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kolbenstange
(29') des ersten Brennstoffventils ein Kolben (29·) angeordnet ist, der innerhalb einer in der
Nutzdruckluftleitung (18) angeordneten zylindrischen Führung (30) verstellbar ist und durch die
durch die Nutzdruckluftleitung strömende Druckluft aus der Führung (30) im Sinne einer Vergrößerung
des Nutzdruckluft-Leitungsquerschnitts verschoben wird und der den Öffnungsquerschnitt
der Führung (30) nur dann abschließt, wenn praktisch keine Druckluft durch die Nutzdruckluftleitung
(18) gefördert wird.
4. Regelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen mit dem Absperrkolben
(29) starr verbundenen Schieber (43), der bei Vergrößerung des Führungsquerschnitts (30) eine Verbindung
zwischen der Nutzdruckluftleitung (18) und der Steuerdruckleitung (43') herstellt, durch
einen an die Steuerdruckleitung angeschlossenen Druckausgleichskessel (44) und durch ein Entlüftungsventil
(46), welches die Druckleitung zur Verstellung des Zylinderschiebers (32) entlüftet
sowie mit steigendem Druck im Druckausgleichskessel (44) geschlossen und mit fallendem Druck
im Druckausgleichskessel (44) geöffnet wird und dadurch den Zylinderschieber (32) verstellt.
5. Regelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckausgleichskessel (44)
eine Abblaseöffnung (45) aufweist, deren Öffnungsquerschnitt zur Einstellung der Verzögerungszeit
veränderbar ist.
6. Regelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nutzdruckluftleitung
(18) ein Druckausgleichsbehälter (49) und unmittelbar vor dem Druckausgleichsbehälter (49)
ein Rückschlagventil (48) angeordnet ist.
7. Regelvorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen weiteren Regler (50, 51, 52),
welcher das erste Brennstoffventil (29, 29', 31) öffnet, wenn der Druck im Druckausgleichsbehälter
(49) einen bestimmten Wert unterschreitet.
8. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschlitz (33) des
Zylinderschiebers (32) mindestens so lang wie der Hub der Kolbenstange (29') ist und derart angeordnet
ist, daß bei einer den Brennstoffdurchlaß
10
freigebenden Lage des Steuerschlitzes (33) ein Öffnungsquerschnitt auch dann noch freigegeben
bleibt, wenn die Ringnut (31) der Kolbenstange (29') aus dem Bereich der mit den Schlitzen (33)
zusammenwirkenden festen Brennstoffdurchlaßbohrungen (34,35) des Reglergehäuses (55) heraus
in die eine oder die andere Endstellung bewegt ist.
9. Regelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei aus dem Bereich der Brennstoffdurchlaßbohrungen (34, 35) herausbewegter
Ringnut (31) der Kolbenstange (29') und bei den Durchfluß freigebender Stellung des
Steuerschlitzes (33) vorhandene Brennstoffdurchflußquerschnitt kleiner als der volle Öffnungsquerschnitt
des Reglers ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 215 475;
französische Patentschriften Nr. 1054998, 952607; britische Patentschriften Nr. 735 159, 718 632.
Schweizerische Patentschrift Nr. 215 475;
französische Patentschriften Nr. 1054998, 952607; britische Patentschriften Nr. 735 159, 718 632.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 607/136 5.61
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB778655A GB805633A (en) | 1955-03-17 | 1955-03-17 | Improvements in or relating to gas turbine-driven plant |
GB2455155 | 1955-08-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=26241665
Family Applications (1)
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CH (1) | CH343180A (de) |
DE (1) | DE1107026B (de) |
FR (1) | FR1150171A (de) |
GB (1) | GB805633A (de) |
NL (1) | NL107023C (de) |
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- 1956-03-14 DE DEP15856A patent/DE1107026B/de active Pending
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- 1956-03-16 FR FR1150171D patent/FR1150171A/fr not_active Expired
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NL107023C (de) | 1963-08-15 |
CH343180A (de) | 1959-12-15 |
GB805633A (en) | 1958-12-10 |
US2937497A (en) | 1960-05-24 |
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