DE11059C

DE11059C - Schreib-Handhalter

Info

Publication number: DE11059C
Application number: DENDAT11059D
Authority: DE
Original assignee: G. NOACK, Lehrer am Gymnasium in Herford (Prov. Westfalen)

Description

1880.

Klasse 70.

G. NOACK in HERFORD (Prov. Westfalen). Schreib-Handhalter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1880 ab. .

Der vorliegende Schreib-Handhalter ist ein vom Federhalter unabhängiges Stäbchen, welches auf geeignete Weise an der Hand befestigt, beim Schreiben quer durch die hohle Hand, mit dem einen Ende unter den kleinen Finger, mit dem anderen auf den Daumen zu liegen kommt, und

1. verhüten soll, dafs die Hand zu weit nach rechts gedreht oder gar vollständig auf die kleine Fingerseite aufgelegt wird;

2. die Hand zwingen soll, ihre Stütze auf den Spitzen des Ringfingers und kleinen Fingers zu suchen, wodurch letztere genöthigt werden, nebst dem Mittelfinger mäfsig gestreckt zu bleiben; und

3. soll es beitragen, den Federhalter in der richtigen Lage zu erhalten.

Bei Benutzung des Schreib-Handhalters schiebt man den kleinen Finger bis zum dritten Gliede durch die Gummischleife g, so dafs das Stäbchen quer durch die offene Hand geht, das Ende α auf dem ersten Daumengliede und das Ende b unter dem kleinen Finger liegt. Hierauf fafst man den Federhalter wie gewöhnlich und achtet nur darauf, dafs er nicht unter, sondern auf dem Ende a des Schreib-Handhalters liegt, Fig. 2, α und b.

Der Schreib-Handhalter kann leicht für jede Hand passend gemacht werden, wenn man den Ring b abzieht, den Schieber d nach α hinschiebt und die Gummischleife g je nach der Stärke des kleinen Fingers vergröfsert oder verkleinert und nach b oder nach α hinschiebt.

Richtig angelegt, übt das Ende α einen sanften Druck nach vorn aus. Dieser Druck wird stärker, wenn man die Gummischleife rechtwinklig zur Axe des Stäbchens einklemmt.

Legt sich die Hand zu schwer auf das Ende b, welches bei richtiger Handstellung das Papier nicht berühren soll, so legt man die Nadel c so ein, dafs ihre Spitze etwas aus dem Ring b hervorsteht, und sofort verhindert sie bei falscher Handstellung durch Einstechen · ins Papier das Weiterschreiben.

Werden die Finger hartnäckig zu sehr gekrümmt, so dafs das Ende α zu weit zurückgedrängt wird, so fügt man in den Spalt des Handhalters eine Stecknadel ή ein und richtet sie so, dafs sie nach hinten an den Theil der Hand zwischen Zeigefinger und Daumen anstöfst.

Claims

Patent-An sprüche:

1. Der beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Schreib-Handhalter, bestehend im wesentlichen aus einem länglichen Stiel, an welchem nach dem einen Ende zu eine Schleife angebracht ist, die nach Wunsch zu verstellen ist und durch welche der kleine Finger derart durchgesteckt wird, dafs der Stiel oder das Hölzchen beim Schreiben quer unter der inneren Fläche der Hand mit dem der Schleife entgegengesetzten Ende auf dem Daumen und unter dem Stiel des Federhalters zu liegen kommt.

2. Die Art und Weise der Verstellung der Schleife durch Abnahme des Endringes und Verschiebung des Ringschiebers, wodurch

■ Raum in der Spalte für die Verstellung der Schleife geschaffen wird. Nach Anpassung der Schleife an die Hand wird sie durch genannte Ringe wieder befestigt.

3. Die eventuelle Anbringung einer verstellbaren Nadel am rechten Ende (an dem Schleifenende) des Stieles, um bei einer falschen Handhaltung das Weiterschreiben durch Einstechen in das Papier zu verhindern.

4. Die Einfügung einer Nadel in den Spalt des Handhalters, um das hartnäckige Verkrümmen der Finger zu verhüten; die Nadelspitze ist so gegen die Hand gerichtet, dafs sie eventuell dieselbe berührt.

Alles im wesentlichen wie beschrieben und in der Zeichnung dargestellt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.