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Verfahren zum Formen einer aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden
Lagerbuchse und nach diesem Verfahren hergestellte Lagerbuchse Es ist bereits bekannt,
Lager aus verschiedenartigen, biegsamen, federnden Kunststoffen herzustellen. Diese
Lager haben für bestimmte Verwendungszwecke genügt, und zwar dort, wo die Belastung
nicht groß war oder die Lager keiner hohen Beanspruchung unterworfen waren. Im allgemeinen
wurden diese Lager durch Pressen hergestellt und hatten die Form von vollständig
geschlossenen zylindrischen Buchsen oder Hülsen. Wenn bei dieser Art der Herstellung
der Hohlraum der Form mit Kunststoff angefüllt ist und der Abkühlungsprozeß beginnt,
setzt eine erhebliche Schrumpfung des Kunststoffes ein.
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Da jedoch der Kern der Gießform ein diametrales Schrumpfen verhindert,
zieht sich der Kunststoff zusammen, wodurch eine molekulare Orientierung und ein
Strecken in Umfangsrichtung hervorgerufen wird.
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Durch dieses Strecken werden erhebliche Spannungen innerhalb des Kunststoffs
hervorgerufen, die verankert werden, wenn sich der Kunststoff innerhalb der Gießform
während des Kühlens verfestigt. Sowohl die molekulare Orientierung bzw. das Strecken
als auch die Innenspannungen haben eine nachteilige Wirkung auf das fertige Lager.
Da die Belastung auf das Lager meistens senkrecht zum Umfang ist, so wird die Belastungsfähigkeit
des Lagers durch eine molekulare Orientierung oder ein Strecken in Umfangsrichtung
herabgesetzt. Infolge der Neigung der Kunststoffe, bei Beanspruchungen kalt zu fließen,
werden allmählich die Spannungen in den bekannten Kunststofflagern durch Deformierung
des Lagers ausgeglichen. Dadurch wird der Innendurchmesser verkleiner und unrund,
so daß das Spiel zwischen Welle und Lager vermindert wird und ein Festfressen und
damit die vollkommene Zerstörung des Lagers stattfinden kann. Dieser Vorgang wird
noch dadurch besehleunigt, daß während des Betriebs die Temperatur der betreffenden
Teile erhöht wird.
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Ferner sind Lager bekannt, bei denen eine verhältnismäßig dünne,
dehnbare Lage aus verschleißfestem, federndem Kunststoff vorgesehen ist, der auf
den betreffenden Wellenteil aufgepaust ist. Derartige verhältnismäßig dünne, biegsame
Lagerbuchsen sind nur dann dauerhaft und halten eine höhere Belastung aus. wenn
sie gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt sind und die Merkmale aufweisen,
die im folwenden näher beschrieben sind.
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Lagerbuchsen, die nach den handelsüblichen Verfahren hergestellt
sind, sind von kurzer Lebensdauer, haben nur eine geringe Belastungsfähigkeit und
werden häufig beschädigt. Außerdem können sie nur schwer den dazugehörigen Wellen
genau angepaßt werden.
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Auf Grund von Versuchen bei Verwendung von verschiedenen biegsamen,
zähen, verschleißfesten und
federnden Kunststoffen als Lagerbuchsen wurde festgestellt,
daß dann ein Lager von besserer und gleichmäßigerer Qualität erzeugt wird, wenn
das buchsenartige Lagerglied eine nicht orientierte oder ungestreckte Kunststoffzusammensetzung
aufweist, die vorzugsweise einen molekular nichtlinearen Aufbau hat. Es wurde festgestellt,
daß die Orientierung des Kunststoffs die Belastbarkeit und auch die Verschleißfestigkeit
bei den üblichen Betriebsbedingungen erheblich herabsetzt und daß es für die Herstellung
geeigneter und genau passender Lagerbuchsen wichtig ist, wenn diese von Anfang an
ungefähr die zylindrische Form ihrer späteren Verwendung aufweisen und nicht aus
Streifen oder flachem Tafelmaterial gebogen werden, wie dies bisher der Fall war.
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Wenn die Buchsen aus einem flachen Streifen geformt werden, so liegt
dieser nicht gegen das Lagergehäuse an und hat stets die Neigung, sich aufzubiegen,
wodurch eine zusätzliche Reibung und ein späteres Festfressen des Lagers entsteht.
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Erwähnt sei in diesem Zusammhang, daß Lager mit einem schraubenförmigen,
nichtunterbrochenen Schlitz bekannt sind. Diese Lager haben eine äußere geschlitzte
Trägerbuchse aus Metall, an deren Innenseite eine Schicht aus federndem Gummi od.
dgl. aufgebracht
ist. Beim Einsetzen in einen Lagerhalter wird
dann die Lagerbuchse entsprechend zusammengedrückt und der Wellengröße angepaßt.
Der Schlitz dient dabei auch zur Schmiermittelaufnahme. Aber auch hier treten die
vorerwähnten Nachteile auf.
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Durch Bohren eines Lagerloches in einen massiven Kunststoffblock
kann ebenfalls kein geeignetes Lager hergestellt werden, da sich mikroskopisch kleine
Werkzeugriefen bei der Bearbeitung einstellen, die hei weitem einer glatten, zähen,
glasierten Oberfläche unterlegen sind, wie sie beim Gießen oder Spritzen erhalten
wird. Derartige, bereits früher vorgeschlagene Lager, die eine verhältnismäßig kurze
Lebensdauer auch bei geringer Beanspruchung aufweisen, neigen zum Festfressen. wenn
sie über die normale Belastung hinaus beansprucht werden und erlauben nicht, die
Welle genau dem Lager anzupassen.
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Die Aufgabe, ein Lager mit den erwähnten Kunststoffeigenschaften
zu schaffen, wird beim Formen einer im wesentlichen zylindrischen, zum Einsetzen
in einen Lagerkörper geeigneten Lagerbuchse gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß in die Lagerbuchse ein sich über deren ganze Länge erstreckender Längs schlitz
eingeformt wird, der beim Abkühlen der Lagerbuchse in der Form ein Zusammenziehen
des Kunststoffs erlaubt. Eine derartig hergestellte Lagerhucllse kann nach der Fertigstellung
nicht in Umfangsrichtung durch Raltfließen oder bei höheren Temperaturen. die sogar
bis zum Erweichungspunkt der Runststoffzusammensetzung reichen können, schrumpfen.
Eine solche Schrumpfung würde eine Zunahme der Stärlie der Lagerbuchse, und zwar
bei geteilten Lagerbuchsen, bedeuten, während bei einer ungeteilten Lagerbuchse
oder einem zylindrischen Futter eine Abnahme seines inneren Durchmessers und eine
Deformierung eintreten würde. Die Lagerbuchsen gemäß der vorliegenden Erfindung
schrumpfen also nicht in lStmfangsrichtung oder verziehen sich nicht.
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Sie weisen nur eine ganz geringe Stärkezunahme auf, die nur durch
die normale und verhältnismäßig kleine Wärmeausdehnung des Kunststoffs infolge der
auftretenden Betriebstemperatur entsteht. Da die Lagerbuchsen gemäß der Erfindung
stets geteilt sind, und zwar entweder eine von Ende zu Ende reichende Teilung aufweisen
oder mit Schlitzen versehen werden, die abwechselnd von entgegengesetzten Enden
ausgehen und sich überlappen, kann keine wesentliche Zunahme oder Abnahme des inneren
Durchmessers infolge Veränderungen des Umfangs durch Temperaturänderungen oder Feuchtigkeitsaufnahme
während des Betriebes auftreten. Ein Lager mit einer gemäß der Erfindung hergestellten
Buchse hat daher eine größere llelastungs£higkeit, es ist in seiner Form stabil,
und der Bohrungsdurcbmesser verändert sich nur unwesentlich infolge Ausdehnung und
Zusammenziehung des Iunststoffs im Betrieb. Ein solches Lager kann in manchen Fällen
geschmiert werden, doch kann man vielfach auch auf eine Schmierung verzichten. Häufig
können sogar Flüssigkeiten, die üblicherweise eine korrodierende Wirkung haben,
als Schmiermittel benutzt werden.
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Verschiedene biegsame, zähe, verschleißfeste und federnde Kunststoffverbindungen
sind zur Verwendung bei Lagern gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet, einschließlich
der synthetischen linearen Polyamidverbindungen, Polyäthylen, Tetrafluoräthan und
ähnliche Verbindungen.
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Im allgemeinen sind diese Kunststoffe lineare Polymeribate. die eine
relativ hohe Orientierung aufweisen, wenn sie beim Kühlen gestreckt werden. Ge-
mäß
der vorliegenden Erfindung werden diese Eunststoffe in ihrem ungestreckten Zustand
und daher auch iiblicherweise in ihrem nicht orientierten Zustand verwendet.
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Vorteilhaft sind an den nach der Erfindung hergestellten Lagerbuchsen
mehrere Teilungen vorgesehen, die schraubenförmig oder sonstwie derart ausgebildet
sind, daß es für eine einzelne radiale Last unmöglich ist, über die ganze Teilung
zu wirken.
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Außerdem kann die Teilfuge dazu benutzt werden, um ein Schmiermittel
über die ganze Lageroberfläche dort zu verteilen, wo Schmierung erwünscht ist. In
diesem Fall kann die Teilung mit miteinander in Berührung kommenden, in Umfangsrichtung
sich erstreckenden Teilstücken versehen werden, die ein Auslaufen des Schmiermittels
aus der Teilfuge des Lagers verhindern und das Lager gegen Eintritt von Fremdkörpern
abdichten. Ringförmige ) lverteilungsschlitze können mit der Teilfuge so verbunden
werden, daß das Schmiermittel sowohl in Umfangsrichtung als auch axial fließen kann.
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Die vorteilhaften Eigenschaften der aus Kunststoff gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Lagerbuchsen ergeben sich aus der Art, in der die Lager
hergestellt werden, nämlich durch Verfestigen eines mehr oder weniger viskosen,
flüssigen Runststoffs, vorzugsweise eines thermoplastischen Materials, das sich
zu einem zähen, verschleißfesten und verhältnismäßig biegsamen Lagerteil von im
wesentlichen zylindrischer Form mit mindestens einer die zylindrische Form unterbrechenden
Fuge oder Spalt verfestigt. Dabei ist der innere Durchmesser des Zylinderteils in
seiner normalen, nicht zusammengepreßten Lage vorzugsweise etwas größer als der
äußere Durchmesser der zugehörigen Welle und ist ferner so biegsam, daß die geteilten
Enden des Ringes so weit zusammengebogen werden können, daß zwischen ihnen beim
Anpassetl des Lagers auf die Welle nur noch ein geringes Lagerspiel besteht. Die
Biegsamkeit der Kunststoffbuchse, ihre Dicke und freie Form sind dabei derart, daß
die Buchse bei Deformierung in ihrem Betriebszustand im wesentlichen zylindrisch
wird und die Lagerteile eine glatte, nur durch einen Spalt zwischen den Lagerteilen
unterbrochene zylindrische Oberfläche bilden.
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Um dies zu erreichen und eine Lagerbuchse gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzusehen, werden die Lagerbuchsen vorzugsweise durch Spritzen in einer
im wesentlichen zylindrischen Form hergestellt, wobei der zylindrische Hohlraum
der Form durch eine radiale Trennwand unterbrochen ist, die die Bildung eines ununterbrochenen
Zylinders verhindert. Dabei ist der Innendurchmesser des Hohlraums etwas größer
als der äußere Durchmesser der zugehörigen Welle.
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Lagerbuchsen gemäß der Erfindung werden vorzugsweise in den unterbrochenen
zylindrischen Hohlraum der Form bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur eingespritzt,
die erheblich über dem Erweichungspunkt des verwendeten Kunststoffes liegt. Anschließend
kühlt der Kunststoff in der Form bis zur Verfestigung ab und unterliegt dabei einer
Schrumpfung, die vom Temperaturabfall und vom Wärmeausdehnungskoeffizienten des
verwendeten Kunststoffes abhängt. Durch die radiale, zur Teilung der sonst zylindrischen
Lagerbuchse dienende Wand kann sich diese ohne weiteres in Umfangsrichtung während
des Kühlungs- und Verfestigungsvorgangs zusammenziehen, so daß also der Kunststoff
seinen unorientierten Zustand beibehält. Es wird also eine Lagerbuchse hergestellt,
die praktisch in Umfangsrichtung
nicht schrumpft, sich radial weder
verdickt, noch sich infolge Kaltfließens oder Temperaturanstiegs bei starker Belastung
deformiert. Sie behält auch ihren Bohrungsdurchmesser bei, wenn sich der Werkstoff
unter den übl iden Betriebsbedingungen ausdehnt oder zusammenzieht.
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In der Zeichnung ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Buchse dargestellt.
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Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche, teilweise aufgebrochene Ansicht
eines Lagers unter Verwendung einer nach der Erfindung hergestellten Lagerbuchse,
Fig. 2 einen Längsschnitt gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht der Lagerbuchse
gemäß Fig. 1 und 2, Fig. dz einen schematischen Querschnitt durch eine Gießform
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in der eine Lagerbuchse eben
eingespritzt wurde, Fig. 5 einen schematischen Ouerschnitt ähnlich wie in Fig. 4,
jedoch nach Abkühlung der Lagerbuchse in der Gießform, und Fig. 6 einen Längsschnitt
durch die Gießform in auseinandergezogenem Zustand.
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Ein verhältnismäßig dünner metallischer Lagerkörper 10 von im allgemeinen
zylindrischer Form ist an seinen Enden mit nach innen gerichteten schmalen Flanschen
12 versehen, die zum Festhalten einer Lagerbuchse 14 innerhalb des Lagerkörpers
10 in Axialrichtung dienen. Die radiale Länge der Flansche 12 ist kleiner als die
Stärke der Lagerbuchse 14, um so eine Berührung zwischen den inneren Kanten der
Flansche 12 und der von der Lagerbuchse 14 getragenen Welle zu vermeiden.
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Die Lagerbuchse 14 ist vorzugsweise als ein relativ dünner Hohlzylinder
ausgebildet, der eine gleichmäßig dicke Wand aufweist und aus einem zähen, verschleißfesten,
biegsamen und etwas federnden Kunststoff, wie z. B. gespritztem Nylon, besteht.
Diese zylindrisdle Lagerbuchse weist Unterbrechungen auf, und zwar mindestens einen
Schlitz 16, der vom einen Ende der Lagerbuchse bis zum anderen reicht und der vorzugsweise
im allgemeinen schraubenförmig ist, so daß zwei sich in Umfangsrichtung erstreckende
Teile entstehen, die in einem vorbestimmten Abstand voneinander angeordnet sind.
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Fig. 3 zeigt die Lagerbuchse 14 ohne den Lagerkörper in im wesentlichen
entspannter Lage, und zwar vor dem Einsetzen in den Lagerkörper 10. Die Lagerbuchse
14 weist dabei einen entspannten Zustand auf, der mindestens in der Nähe seiner
Enden höchstens 15e/o, vorzugsweise höchstens 100/o, größer als der Radius der zugehörigen
Welle ist.
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Die radiale Stärke der Lagerbuchse 14 beträgt vorzugsweise höchstens
20 O/o und in einer besonders günstigen Ausführung ungefähr 1 10e/o des Wellendurchmessers.
Bei Aufnahme in den Lagerkörper 10 oder irgendein Gehäuse weist der Spalt 16 eine
Breite auf, die vorzugsweise mindestens 2e/o des Umfangs der Lagerbuchse 14 ausmacht.
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Der Spalt 16 erstreckt sich vorzugsweise von einer Stirnkante der
Lagerbuchse 14 bis zur anderen Stirnkante, und die zwei den Spalt 16 bildenden Kanten
sind in Umfangsrichtung so angeordnet, daß kein Teil des Spaltes an einem Ende der
Lagerbuchse irgendeinen Teil des Spaltes an dem anderen Ende der Lagerbuchse in
axialer Richtung gesehen überlappt.
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Vorzugsweise wird der Spalt 16 so ausgebildet, daß er eine geschlossene,
im wesentlichen abgedichtete Tasche 18 zwischen seinen im wesentlichen ähnlich
geformten
Kanten bildet, die zur Aufnahme eines Schmiermittelvorrats ohne Behinderung der
Relativbewegung der Kanten der Lagerbuchse 14 beim Ausdehnen oder Zusammenziehen
derselben in Umfangsrichtung während des Betriebes dient.
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In dem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die nebeneinanderliegenden
Kanten der Lagerbuchse 14 entlang dem Spalt 16 von der einen Stirnseite aus gesehen
nach innen, und zwar einen kurzen Abstand in axialer Richtung, und sind dann in
Umfangsrichtung, wie bei 20 angedeutet, weitergeführt, wo sie sich im wesentlichen
berühren. Sie trennen sich wieder auf einem im allgemeinen schraubenförmigen Teil
22, berühren sich wieder auf einem anderen, entgegengesetzt sich erstreckenden Umfangsteil
und verlaufen dann axial bis zur entgegengesetzten Stirnseite der Lagerbuchse. Die
in Umfangsrichtung sich erstreckenden Teile der Kanten sind im wesentlichen in Berührung
miteinander und gestatten Ausdehnung und Zuzammenziehung der Lagerbuchse während
des Betriebes in Umfangsrichtung. Die axial und schraubenförmig sich erstreckenden
Kanten 22 bilden die Tasche 18 für das Schmiermittel, die durch die in Umfangsrichtung
sich erstreckenden Teile 20 nach außen zu geschlossen ist. Diese vorgenannten Teile20
sichern außerdem ein axiales Fluchten der Lagerbuchse an ihren Stirnseiten. Außerdem
sind zur Verteilung des Schmiermittels in Umfangsrichtung an der Lagerbuchse Mittel
vorgesehen, beispielsweise eine Reihe von sich in Umfangsrichtung erstreckenden
engen Schlitzen 24, wobei die Lagerbuchse zwischen den Enden benachbarter Schlitze
vorzugsweise Ausnehmungen für den Fluß des Schmiermittels von einem Schlitz zum
anderen in Form von flachen Nuten aufweist, die entweder am inneren oder äußeren
Umfang des Futters vorgesehen sein können.
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Der Lagerkörper 10 ist vorzugsweise mit einer Öffnung 26 versehen,
die mit der Schmiermitteltasche 18 über die Schlitze 24 derart in Verbindung steht,
daß das Schmiermittel dem Lagerfutter in der gewünschten Weise zugeführt wird.
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Wie in Fig. 1 und 2 erkennbar, ist die Lagerbuchse 14 etwas kürzer
als der Abstand zwischen den Innenflächen der Flansche 12, um so eine axiale Ausdehnung
während des Betriebes zu gestatten. Die Lagerbuchse wird durch den Lagerkörper 10
federnd zusammengepreßt und ist mit diesem so in Berührung, daß der gewünschte Innendurchmesser
entsteht.
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Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen schematisch das Spritzen der Lagerbuchse
14. Wie aus den Figuren erkennbar, weist die Gießform ein Außenteil 30 und einen
Kern 32 auf, die entsprechend der gewünschten Größe der Lagerbuchse ausgebildet
sind. Der Kern 32 weist dabei eine Leiste 34 auf, die sich radial bis dicht an den
Außenteil 30 erstreckt und den Spalt 16 bildet.
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Fig. 4 zeigt die Spritzform mit der eingespritzten Lagerbuchse, die
noch die Spritztemperatur aufweist.
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Fig. 5 zeigt die Spritzform mit der eingespritzten Lagerbuchse 14
nach einer ausreichenden Abkühlung, so daß die Teile aus der Form entfernt werden
können. Wie in Fig. 5 erkennbar, haben sich die Enden der Lagerbuchse 14 in der
Nähe der Leiste 34 durch Abkühlen etwas voneinander getrennt.
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Fig. 6 zeigt im einzelnen die Ausbildung des Kernes 32, auf dem eine
Scheidewand oder Rippe 37 und stegartige Teile 38 am Umfang des Kernes 32 angeordnet
sind. Das zylindrische Ende des Kernes 32 ist in einem Block 36 untergebracht. Durch
Bewegen des Blockes 36 in Pfeilrichtung wird der Kern 32 in die Öffnung 39 des Außenteiles
30 der Spritzgießform
eingeführt. Die zusammengeführten Teile bilden
zwischen der Innenfläche des Außenteiles 30 und dem Kern 32 einen Formhohlraum.
Der Kunststoff wird im plastifizierten Zustand durch eine Öffnung 41 eingeführt
und fließt dann entlang der beiden Kernseiten in den Formhohlraum, bis er die Scheidewand
37 erreicht. an der der Kunststofffluß durch den Formabschluß zwischen der Scheidewand
und der Innenfläche des Außenteiles 30 aufgehalten ist. Nach dem Ausfüllen des Formhohlraumes
beginnt der Kunststoff zu erkalten und zu schrumpfen. Durch die Scheidewand 37 ist
er daran gehindert, einen vollständigen Zylinder zu bilden, so daß er frei von Umfangsschrumpfung
ist und sich von den Kanten der Scheidewand zurückzieht, gegen die er ursprünglich
anlag. Dieser Vorgang verhindert eine Streckung des NVerlstoffs und verringert ebenfalls
die Innendrücke im Fertigteil. Die Lagerbuchse wird vom Kern dadurch entfernt, daß
sie aufgebogen wird. Durch Zusammenbiegen wird dann die Gestalt der Buchse gemäß
Fig. 1 und 3 erreicht. beid er die Einschnitte 20 durch das Aneinanderlegen der
an den beiden Stirnseiten entsprechend ausgehildeten Kanten entstehen.
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Durch das Teilen des Formhohlraumes, d. h. durch den Spalt 16 im
Spritzling kann sich die Lagerbuchse beim Abkühlen zusammenziehen und ihre endgültige
Form annehmen, ohne daß der Werkstoff einer Streckung unterworfen wird. Der Spritzling
verbleibt in einem unorientierten Zustand. d. h. in einem molekularen Zustand. der
keine Umbildungsneigung und damit parktisch kcine Neigung zur Deformierung aufweist.
Die nach der Erfindung hergestellten Lagerbuchsen besitzen daher einen ungewöhnlich
hohen Grad von Formstahilität, die einen überraschend günstielen Einfluß auf den
Betrieb der Lager hat.
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ÄVeun Lagerbuchsen durch nachträgliches Schlitzen einer zN lindrischen
Lagerbuchse gebildet werden, die als nichl geteilter Zylinder geformt wurde, so
weisen diese Lagerbuchsen nicht die vorteilhaften Eigenschaften der Lagerbuchsen
gemäß der vorliegenden Erfindung auf. Das liegt daran, daß sie allmälich einen kleineren
Innendurchmesser annehmen, ein Vorgang, der dann erheblich beschleunigt wird, wenn
die Lagerbuchsen einer übernormalen Erwärmung, beispielsweise bei Überlastung unterworfen
werden. In diesem Falle zieht sich die Lagerbuchse in Umfangsrichtung zusammen,
verdickt sich in radialer Richtung um cinen entsprechenden Betrag und neigt dann
dazu, auf der Welle festzusitzen, wenn sich die Lagerbuchse infolge der verhältnismäßig
starren Form des Lagerkörpers 10 nicht ausdehnen kann. Wenn dies im voraus berücksichtigt
werden soll, so müssen die Lagerbuchsen ein übermäßig großes Spiel zwischen der
normalen Innenfläche der Lagerbuchse und der Außentläche der Welle aufweisen, um
so den an sich erwüschten engen Stez zwischen Welle und Lager zu verhindern, dadurch
wird jedoch die maximale Belastungsmöglichkeit des Lagers wesentlich herabges'ctzt.
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Wenn gemäß der Erfindung hergestellte Lagerbuchsen einer relativ
großen Erwärmung in freiem Zustand ausgesetzt werden, so ändern sich ihre Formen
nur wenig, und der Spalt 16 weicht üblicherweise nicht viel von seiner ursprünglichen
Größe ab.
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Von noch größerer Bedeutung ist es jedoch, daß die Lagerbuchsen gemäß
der Erfindung deswegen, weil sie ohne Strecken in Umfangsrichtung gegossen wurden,
praktisch keine dauernde Änderung in ihren Randgehieten und ihrer Stärke erleiden,
wenn sie nach einer relativ hohen Erwärmung, beispielsweise bei Überlastung im Betrieb,
abgekühlt werden. Sie unterscheiden sich daher ganz wesentlich von den üblichen
Lagerbuchsen, die sich in einem solchen Fall, und zwar wegen der Streckung und Orientierung
während der Formgebung, verkürzen und dabei verdicken.
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PATENTANSPRVCliE: 1. VBerfahren. vorzugsweise Spritzgießverfahren,
zum Formen einer im wesentlichen zylindrischen. aus thermoplastischem Kunststoff
bestehenden und zum Einsetzen in einen Lagerkörper geeigneten Lagerbuchse, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Lagerbuchse ein sich über deren ganze Länge erstreckender
Längsschlitz eingeformt wird, der beim Abkühlen der Lagerbuchse in der Form ein
Zusammenziehen des Kunststoffs erlaubt.