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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Säulenführung mit einer Führungssäule und
einer Führungsbuchse,
welche die Führungssäule umgreift, und
mit einer Einrichtung für
eine Schmierung der Säulenführung mit
einem Festschmierstoff.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus Spritzgießwerkzeuge,
insbesondere ein Spritzgießsystem zur
Herstellung von PET-Vorformlingen.
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Aus
dem Stand der Technik sind Spritzgießsysteme zur Herstellung von
PET-Vorformlingen für die
Herstellung von PET-Flaschen bekannt. Diese Systeme weisen eine
Kavitätenplatte,
eine Kernplatte, eine Schieberplatte, Halsbacken sowie zumeist eine
Heißkanalplatte
auf, die zusammen sowohl die Zuführung
des zu gießenden
Kunststoffmaterials als auch die Form für die PET-Vorformlinge bilden.
Dabei wird zwischen der heißen
und der kalten Seite des Systems unterschieden. Während der
beheizbare Heißkanal
der Zuführung
des heißen
Kunststoffmaterials dient, kühlt
das Material in der kalten Form ab. Die Kavitätenplatte, die Kernplatte,
die Schieberplatte und die Halsbacken bilden zusammen die Formnester
für die
herzustellenden Vorformlinge. Zu diesem Zweck sind in die Kavitätenplatte
einzelne Kavitäten
eingelassen, welche die Form der Außenoberfläche der Vorformlinge vorgeben.
Im Halsbereich der Vorformlinge wird aufgrund der für das Gewinde und
den Tragring erforderlichen Hinterschneidungen jedes einzelne Formnest
von zwei auseinanderbewegbaren Halsbacken gebildet. Um die Vorformlinge als
Hohlkörper
spritzgießen
zu können,
ragen mit der Kernplatte verbundene Kerne in den Innenraum jedes
Formnests hinein.
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Zum
Entformen der PET-Vorformlinge müssen
diese aus den Formnestern entnommen werden können. Dazu ist es erforderlich
zunächst
die Kernplatte derart zu bewegen, daß die Kerne aus den Kavitäten, bzw.
den bereits gegossenen Formlingen herausgezogen werden. In einer
weiteren Bewegung werden die Halsbacken auseinanderbewegt, so daß der Gewindebereich
der Formlinge freigelegt wird. Dazu ist eine gegenüber der
Kavitätenplatte
und der Kernplatte bewegbare Schieberplatte vorgesehen, welche die
Seitwärtsbewegung
der Halsbacken verursacht. Um die derartige Entformung der Formlinge zu
gewährleisten,
sind die Kavitätenplatte,
die Schieberplatte und die Kernplatte in einer im wesentlichen zu
der Symmetrieachse der Formnester parallelen Richtung relativ zueinander
bewegbar.
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Bei
der Entformung befinden sich die Vorformlinge noch in einem nicht
vollständig
erstarrten Zustand, so daß an
die Führung
der relativ zueinander bewegbaren Elemente hohe Anforderungen in Bezug
auf die Präzision
zu stellen sind, um eine Beschädigung
der Vorformlinge bei der Entformung zu vermeiden.
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Aus
dem Stand der Technik sind daher Säulenführungen bekannt, welche eine
Führungssäule und
eine oder mehrere, die Führungssäule umgreifende
Führungsbuchsen
aufweisen. Dabei ist zumeist je eine dieser Führungssäulen in den vier Ecken der
Kernplatte angeordnet und mit dieser fest verbunden. Die Führungsbuchsen
hingegen sind mit der Kavitätenplatte
und der Schieberplatte derart verbunden, daß die Führungssäulen durch die Führungsbuchsen
hindurchgreifen. Diese Anordnung dient sowohl als Zentrierhilfe
beim Zusammenbau der Platten als auch zur Führung der Platten, insbesondere
der Schieberplatte, bei der zuvor beschriebenen Relativbewegung
während
des Entformens der Vorformlinge. Während die Bewegung der Kernplatte
gegenüber
der Kavitätenplatte
mit Hilfe der Hydraulik der Verschlußeinheit geführt wird,
wird die Bewegung der Schieberplatte primär durch die Kombination aus
Führungssäule und
Führungsbuchse
geführt.
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Für den Zusammenbau
der Platte wird zunächst
die Schieberplatte mit Ihren vier Führungsbuchsen auf die vier
mit der Kernplatte verbundenen Säulen
aufgeschoben. Nachfolgend wird die Anordnung aus Kernplatte und
Schieberplatte mit der Kavitätenplatte
zusammengeführt,
so daß die
Enden der Führungssäulen in
die mit der Kavitätenplatte
verbundenen Führungsbuchsen
eingeführt
werden.
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Ist
das Spitzgießsystem
in die Spritzgießmaschine
eingebaut, so ist die Kavitätenplatte
in der Regel fest mit einer Heißkanalplatte
zur Zuführung
des heißen
Kunststoffmaterials verbunden. Die Kernplatte und die Schieberplatte
sind dann hydraulisch angetrieben relativ zur Kavitätenplatte
bewegbar, wobei die Führungssäulen mit
der Kernplatte relativ zu den feststehenden, mit der Kavitätenplatte
und somit mit der Spritzgießmaschine
verbundenen Führungsbuchsen
bewegbar sind, während
die mit der Schieberplatte verbundenen Führungsbuchsen relativ zu den
mit der Kernplatte bewegbaren Führungssäulen bewegbar
sind.
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Zum
Erreichen möglichst
langer Standzeiten des Werkzeugs ohne Wartungsarbeiten an der Säulenführung sind
aus dem Stand der Technik Kombinationen aus Führungsbuchse und Führungssäule bekannt,
bei welchen die Führungsbuchse
eine Selbstschmierung mit einem Festschmierstoff aufweist. Dazu
sind in der Führungsbuchse
Graphitstücke
eingelagert, welche in Kontakt mit der Führungssäule kommen und für eine Graphitschmierung
des Systems aus Buchse und Säule
sorgen. Als Selbstschmierung wird dabei eine Schmierung bezeichnet, welche
keine externe Zufuhr von Schmierstoff während des Betriebs benötigt. Vielmehr
können
in selbstschmierenden Systemen die Schmierstoffdepots erst nach
dem Zerlegen der Anordnung wiederaufgefüllt werden. In der Praxis bedeutet
dies in der Regel, daß die
Führungsbuchsen
komplett ausgetauscht werden.
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Als
nachteilig erweist es sich jedoch, daß die Graphitschmierung nach
einer begrenzten Standzeit des Werkzeugs nicht mehr für eine einwandfreie Funktion
der Führung
ausreicht. Es kommt dann zu einem Hängenbleiben der Buchse an der
Säule.
Die Graphitstücke
bzw. die gesamte Führungsbuchse müssen in
diesem Fall ausgetauscht werden. Dabei erfolgt dieser Austausch
bereits zu einem Zeitpunkt, bei welchem die Graphitdepots zur Schmierung
noch nicht aufgebraucht sind. Dieses vorzeitige Versagen der Trockenschmierung
wird der sehr unterschiedlichen thermischen Belastung und damit
unterschiedlichen Ausdehnung der einzelnen Elemente des Systems
zugeschrieben.
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Dem
gegenüber
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Führungsbuchse für eine Säulenführung zur
Verfügung
zu stellen, die eine längere
Standzeit der Säulenführung ohne
Austausch der Führungsbuchse
oder Teilen davon ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Säulenführung mit
einer Führungssäule und
einer Führungsbuchse,
welche die Führungssäule umgreift,
und mit einer Einrichtung für
eine Schmierung der Säulenführung mit
einem Festschmierstoff, wobei sie eine Einrichtung für eine Schmierung
mit einem viskosen Schmiermittel aufweist, so daß die Reibung zwischen der
Mantelfläche der
Führungssäule und
der Innenfläche
der Führungsbuchse
reduziert ist.
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Diese
Kombination aus einer wartungsarmen Selbstschmierung mit einem Festschmierstoff und
mit einer Schmierung mit einem viskosen Schmiermittel ermöglicht es,
die Standzeiten der Werkzeuge mit feststoffgeschmierten Führungsbuchsen
erheblich zu verlängern,
wobei die Wartungsintervalle deutlich länger sind, als bei Führungsbuchsen
mit einer Schmierung mit einem viskosen Schmiermittel.
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Dabei
ist es insbesondere zweckmäßig, wenn
die Führungsbuchse
einen hohlzylinderförmigen
Grundkörper
mit dem wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt aufweist.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Einrichtung für eine Schmierung der Säulenführung mit
einem Festschmierstoff, derart ausgestaltet ist, daß sie den
Festschmierstoff in einem Schmierstoffdepot als Festkörper, beispielsweise
in Form eines Blockes oder Stabes, aufnimmt.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die Einrichtung für
eine Schmierung der Säulenführung mit
einem Festschmierstoff eine Sackbohrung ist, die in die zu schmierende
Fläche
mündet.
Auf diese Weise wird der Festschmierstoff bei der Bewegung der Führungsbuchse
gegenüber
der Säule
der Säulenführung kontinuierlich
abgegeben und gewährleistet eine
dauerhafte Schmierung des Systems.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Sackbohrung mit Graphit gefüllt ist.
Graphit weist als Trockenschmierstoff gute Notlaufeigenschaften
auf und führt zu
einem weitgehend reibungsfreien Trockenlauf des Systems aus Führungsbuchse
und Führungssäule.
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Bevorzugt
ist dabei eine Sackbohrung mit einem Durchmesser zwischen 5 mm und
15 mm, besonders bevorzugt von 10 mm. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Mittelpunkte mehrerer Sackbohrungen in einer axialen Ebene
liegen, welche senkrecht zur der Symmetrieachse der Säule ist.
Auf diese Weise geben die Bohrungen das Festschmiermittel gleichmäßig in einer
axialen Höhe
in den zu schmierenden Zwischenraum zwischen Führungsbuchse und Säule ab.
Insbesondere wird eine gleichmäßige Abgabe des
Festschmiermittels dadurch erreicht, daß die Mittelpunkte der Sackbohrungen
alle den gleichen Abstand voneinander aufweisen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Einrichtung für
eine Schmierung mit einem viskosen Schmiermittel eine Schmiernut auf.
Eine solche Schmiernut dient der Zuführung eines viskosen Schmiermittels
und als Depot für
das Schmiermittel, aus welchem das Schmiermittel während der
Bewegung der Führungsbuchse
gegenüber der
Führungssäule kontinuierlich
zur Schmierung des Systems abgegeben wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
die Schmiernut in der Innenfläche
der Buchse angeordnet ist und in Umfangsrichtung der Buchse verläuft.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn die Schmiernuten eine Breite zwischen 1
mm und 4 mm aufweist.
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Sind
mehrere Schmiernuten vorgesehen, so ermöglicht ein Abstand der Nuten
voneinander von 10 mm bis 20 mm, vorzugsweise von 12 mm bis 17 mm
und besonders bevorzugt von 15 mm eine optimale Verteilung des viskosen
Schmiermittels in dem System aus Säule und Buchse.
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Zur
gleichmäßigen Verteilung
des viskosen Schmiermittels und des Festschmierstoffs in dem zu schmierenden
System ist es vorteilhaft, wenn zwischen zwei axial benachbarten
Schmiernuten eine Sackbohrung vorgesehen ist, wobei der Mittelpunkt der
Sackbohrung vorzugsweise auf der Hälfte des Abstandes der beiden
Schmiernuten angeordnet ist.
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Dabei
ist insbesondere eine Ausführungsform
bevorzugt, die zwischen der Schmiernut mit der ersten Breite und
der Schmiernut mit der zweiten Breite keine Sackbohrungen vorgesehen
sind. Auf diese Weise wird der Einfluß des Festschmierstoffs auf
die Zuführung
des viskosen Schmierstoffs reduziert.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Schmiernut über einen
Kanal mit einem Schmiernippel verbunden ist, der in die Schmiernut
mündet
und der die Zufuhr eines viskosen Schmiermittels in die Schmiernut
ermöglicht,
wobei er verhindert, daß das
viskose Schmiermittelaus der Schmiernut durch den Kanal austritt.
Solche Schmiernippel dienen als Ventil und Anschluß für Fett-
oder Ölpressen,
mit denen in bestimmten Wartungsintervallen Schmiermittel von außen in die
Schmiernut zugeführt
wird. Dabei können die
Schmiernippel sowohl manuell betätigbare
Ventile sein als auch automatische Ventile, welche eine Zufuhr des
viskosen Schmiermittels von außen
unter Druck ermöglichen,
aber ein Austreten des Schmiermittel aus der Schmiernut heraus verhindern.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Einrichtung für
eine Schmierung mit einem viskosen Schmiermittel Schmiernuten mit
unterschiedlicher Breite aufweist. Auf diese Weise kann in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Schmiernut mit einer ersten Breite der Schmiermittelzuführung dienen
und eine Schmiernut mit einer zweiten Breite, welche schmäler ist
als die erste Breite, als Schmiermitteldepot.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Führungsbuchse
einen Klemmbund aufweist, der vorzugsweise an einem ihrer Enden
vorgesehen ist. Dabei ist der Klemmbund ein in Umfangsrichtung verlaufender
Steg, der von der Außenoberfläche der
Führungsbuchse
vorspringt und ein Einklemmen der Führungsbuchse an einem der Elemente
eines Spritzgießwerkzeugs
ermöglicht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die Führungsbuchse
eine Länge
auf, die mindestens etwa 1/4 der Länge, vorzugsweise mindestens
etwa 1/3 der Länge
der Führungssäule beträgt. Bei
solchen Längen
der Führungsbuchse kann
die Führungsbuchse
gegenüber
der Führungssäule nicht
verkanten. Darüber
hinaus ermöglicht
es die Verlängerung
der Führungsbuchse
an dem feststehenden Teil, in der Praxis ist dies zumeist die Kavitätenplatte,
die Führungssäule entsprechend
zu verkürzen
und trotzdem eine ausreichende Länge der
Führung
beim Zusammenbau der einzelnen Elemente der Form zu gewährleisten.
Kürzere
Führungssäulen erweisen
sich als vorteilhaft, da sie in der Schließeinheit der Spritzgießmaschine
Raum sparen.
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Zweckmäßig ist
darüber
hinaus eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher der Außendurchmesser der Führungssäule zwischen
etwa 50 μm
und 200 μm,
vorzugsweise um 100 μm
kleiner ist als der Innendurchmesser der Führungsbuchse. Auf diese Weise
wird verhindert, daß der
Schmiermittelfilm auf der Oberfläche
der Führungssäule durch
die Bewegung der Führungsbuchse
relativ zur Säule
abgeschabt wird und abreißt.
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Die
zuvor genannte Aufgabe wird auch durch eine Führungssäule für eine Säulenführung gelöst, welche mit der erfindungsgemäßen Führungsbuchse zusammenwirkt,
wobei die Oberfläche
der Säule
eingeschliffen ist. Dabei wird unter einem Einschliff hier eine
erhöhte
Oberflächenrauhigkeit
verstanden, wobei diese auch durch die regelmäßige Anordnung von Riefen oder
Vertiefungen hervorgerufen werden kann. Auf diese Weise wird eine
besonders homogene Verteilung der Schmiermittel auf der Oberfläche der
Säule erreicht.
Es bildet sich ein geschlossener Schmiermittelfilm auf der Oberfläche der
Säule aus. Dabei
ist es insbesondere zweckmäßig, wenn
die Oberfläche
der Säule
einen Kreuzschliff aufweist, wobei in zwei ausgezeichneten, zueinander
verkippten Richtungen Riefen in die Oberfläche der Säule eingebracht sind.
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Die
genannte Aufgabe wird auch durch ein erfindungsgemäßes Spritzgießsystem
zur Herstellung von PET-Vorformlingen gelöst, wobei das Spritzgießsystem
eine Säulenführung mit
den zuvor genannten Merkmalen aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Führungsbuchse kann
innerhalb des Spritzgießsystems
sowohl mit der Kavitätenplatte,
mit der Kernplatte und/oder mit einer zusätzlichen Schieberplatte verbunden
sein. Jede der genannten Platten kann eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Führungsbuchsen
aufweisen.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die Führungssäule starr
mit der Kernplatte verbunden ist. Alternativ kann die Führungssäule auch
starr mit der Kavitätenplatte
verbunden sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung greift die Führungssäule durch
die Kernplatte hindurch und ist mit einem Gegenhalter fest mit der
Kernplatte verbunden. Dabei dient der Gegenhalter als Konterscheibe
für die
Führungssäule.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Klemmbund der Führungsbuchse
zwischen Kavitätenplatte
und Heißkanalplatte
eingeklemmt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren
deutlich.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Spritzgießsystems
in einer Schnittansicht durch die Säulenführung.
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2 zeigt
eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Führungsbuchse.
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In 1 ist
ein schematischer Aufbau der erfindungsgemäßen Säulenführung dargestellt, wobei die
Darstellung die Säulenführung in
ein Spritzgießsystem
eingebaut zeigt. Die Ausführung
der Führungssäule 1 und
der Führungsbuchsen 7, 8 ist
in 1 nur schematisch dargestellt. Details sind nicht abgebildet.
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In
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die Führungssäule 1 mit
Hilfe eines Säulengegenhalters 2,
der mit einem Ende der Säule 1 verschraubt
ist, an der Kernplatte 3 des Spritzgießsystems befestigt. Das heißt, die
Säule 1 ist
starr mit der Kernplatte 3 des Spritzgießsystems
verbunden. Das dargestellte Spritzgießsystem weist weiterhin eine
Schieberplatte 4, eine Kavitätenplatte 5 sowie eine
Heißkanalplatte 6 auf.
Die Kernplatte 3 ist starr mit der Führungssäule 1 verbunden und
mit dieser zusammen relativ zu der Kavitätenplatte, welche im eingebauten
Zustand das feststehende Teil bildet, bewegbar. Dazu weist die Kavitätenplatte
Führungsbuchsen 8 auf.
Die Schieberplatte 4 ist sowohl relativ zu der Kernplatte,
d.h. relativ zu der Führungssäule 1,
als auch relativ zu der Kavitätenplatte
bewegbar. Um eine präzise
Führung
der Bewegung der Schieberplatte 4 zu erreichen, weist auch
die Schieberplatte Führungsbuchsen 7 auf.
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Dabei
sind die Führungsbuchsen 7, 8 mit
den jeweiligen Platten 4, 5 verbunden, so daß sie gegenüber den
Platten 4, 5 nicht oder nur geringfügig bewegbar
sind. Zu diesem Zweck ist die Führungsbuchse 8 mit
Hilfe eines an ihrem unteren Ende vorgesehenen Klemmbunds 9 zwischen
der Kavitätenplatte 5 und
der Heißkanalplatte 6 eingeklemmt.
Um ein Herausrutschen der Führungsbuchse 8 aus
der Kavitätenplatte 5 zu
verhindern, wenn diese noch nicht mit der Heißkanalplatte 6 verbunden
ist, ist die Führungsbuchse 8 zusätzlich mit
einem Seegerring 18 gegen die Kavitätenplatte gekontert. Auch die
Führungsbuchse 7 der
Schieberplatte 4 weist einen Klemmbund 10 auf,
welcher in eine Freimachung in der Schieberplatte eingreift, so
daß die
Schieberplatte 4 nicht gegenüber der Führungsbuchse 7 bewegbar
ist.
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Beim Öffnen des
Spritzgießwerkzeugs
werden die Kernplatte und die Schieberplatte von der Kavitätenplatte
wegbewegt, so daß die
Vorfromlinge außer
Eingriff mit den Kavitäten
der Kavitätenplatte kommen.
Darüber
hinaus wird danach die Schieberplatte relativ zur Kavitätenplatte
und zur Kernplatte bewegt, wobei die Schieberplatte eine Kinematik zum Öffnen der
Halsbacken der einzelnen Formnester für die Formlinge bereitstellt.
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2 zeigt
eine detaillierte Schnittansicht der Führungsbuchse 8 der
Kavitätenplatte 5 aus 1.
Dabei ist der grundsätzliche
Aufbau der Führungsbuchse 8 identisch
mit dem Aufbau der Führungsbuchse 7 der
Schieberplatte 4.
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Die
Führungsbuchse 8 besteht
aus einem im wesentlichen hohlzylindrischen Grundkörper 11 mit einer äußeren und
einer inneren Mantelfläche 12 bzw. 13.
Dabei sind in die Oberfläche
der inneren Mantelfläche 13 Sackbohrungen 14 eingelassen,
die zur Aufnahme von Graphitkörpern
dienen. Die Graphitkörper
stellen eine Trockenschmierung des Systems aus Führungsbuchse 8 und
Führungssäule 1 bereit.
Zusätzlich
weist die Führungsbuchse 8 Schmiernuten 15, 16 auf,
die eine externe Schmierung der Führungsbuchse 8 mit
einem viskosen Schmiermittel ermöglichen.
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Die
Schmiernut 15 dient als Zuführungsnut für das Schmiermittel und ist
breiter als die in 2 dargestellten weiteren Nuten 16.
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Die
Zuführungsnut 15 ist über einen
Kanal 17 mit der äußeren Mantelfläche 12 der
Führungsbuchse 8 verbunden,
wobei der Kanal 17 mit einem Schmiernippel 19 abgeschlossen
ist, über
den bei Bedarf eine Nachschmierung erfolgen kann und der im Betrieb
die Schmiernut 15 gegenüber
der Umgebung abschließt.
Die weiteren Schmiernuten 16 weisen dem gegenüber keine
Verbindung mit der äußeren Mantelfläche 12 auf.
Die Schmiernuten 16 dienen daher im Betrieb als Depots
oder Lagerstätten
für das durch
den Kanal 17 zugeführte
viskose Schmiermittel.
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In
der dargestellten Ausführungsform
weist die Führungssäule 1 einen
um 100 μm
geringeren Außendurchmesser
als der Innendurchmesser der Führungsbuchsen 7, 8 auf.
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In 2 ist
deutlich auch die Anordnung der Sackbohrungen 14 und der
Nuten 15, 16 zueinander zu erkennen. Die Sacklöcher haben
einen Durchmesser von 10 mm. Die Sacklöcher sind derart regelmäßig angeordnet,
daß sie
in Umfangsrichtung jeweils nebeneinander angeordnet sind, wobei
die Mittelpunkte der Löcher
in einer axialen, zur Symmetrieachse der Buchse senkrechten Ebene
liegen. Die Abstände
zwischen in Umfangsrichtung benachbarten Löchern sind jeweils gleich.
Insgesamt sind bei der dargestellten Buchse sechs Ebenen von Sackbohrungen 14 vorgesehen.
Dabei sind die Mittelpunkte der Sackbohrungen benachbarter Ebenen
gegeneinander versetzt, so daß eine
dichte Packung des Festschmierstoffs gewährleistet ist. Darüber hinaus
ermöglicht
das Versetzen der Bohrungsmittelpunkte benachbarter Ebenen eine
vollständige
Abdeckung der Säule
in Umfangsrichtung mit Festschmierstoff.
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Zwischen
den Ebenen finden sich die Nuten 15, 16 für das viskose
Schmiermittel. Dabei weisen die Nuten zur Speicherung des viskosen
Schmiermittels 16 jeweils einen Abstand von 15 mm voneinander
auf und in den Zwischenräumen
zwischen zwei Nuten 16 ist jeweils eine Reihe oder Ebene
von Sackbohrungen 14 für
den Festschmierstoff angeordnet. Lediglich zwischen der letzten
Nut 16 zur Speicherung und der Zuführungsnut 15 ist keine
weitere Ebene von Sacklöchern
für den
Festschmierstoff angeordnet.
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In
der dargestellten Ausführungsform
haben die Nuten 16 zur Speicherung eine Breite von 2,5
mm und eine Tiefe von 0,39 mm. Demgegenüber hat die Zuführungsnut 15 eine
Breite von 5,8 mm und eine Tiefe von 0,9 mm.
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Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben werden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, so weit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und
der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.