DE1104211B - Einrichtung an photographischen, kinematographischen, Vergroesserungs-, Reproduktions- oder Fernseh-Objektiven mit axial beweglichen optischen Gliedern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an photographischen, kinematographischen, Vergrößerungs-, Reproduktion- oder Fernseh-Objektiven mit axial beweglichen optischen Gliedern zum Zwecke einer kontinuierlichen Brennweitenänderung.

Die in einem derartigen, als »Vario-Objektiv« bekannten System bewegten optischen Glieder haben sammelnde oder/und zerstreuende Brechkraft und werden in Richtung der optischen Achse nach bestimmter Gesetzmäßigkeit zueinander und zu den feststehenden Systemteilen bewegt. Diese Bewegung kann geschehen zum Zwecke der vorzugsweise gleichförmigen Brennweitenänderung, wobei die Fokussierung entweder konstant oder auch stetig veränderlich sein kann, je nach konstanter oder veränderlicher Gegenstandsweite.

Es ist bekannt, diese gesetzmäßigen Bewegungsabläufe von einem radial oder in axialer Ebene schwingenden Antriebshebel über Steuernuten oder -kurven auf die optischen Führungsglieder zu übertragen. Steuerkurven weisen aber eine geringe Anpassungsfähigkeit an die geforderten Bewegungsgesetze auf. Man hat deshalb auch bereits zusätzlich Zahnradgetriebe verwendet, welche jedoch die Fehlersumme durch Teilungsfehler und Spiel vergrößern. Hinzu kommt der große Platzbedarf, Verspannungen durch Kraftschluß der Steuerglieder, Verschleiß der linienberührenden Teile usw.

In Abweichung von diesen Antriebsmitteln sind auch schon Einrichtungen an Vario-Objektiven bekanntgeworden, bei denen die gleichförmige oder/und ungleichförmige Bewegung eines oder mehrerer optischer Glieder durch ein um einen ortsfesten Drehpunkt schwingendes Antriebsglied und einem oder mehreren mit diesem gekoppelten Schubdrehgelenken erfolgt. Eine solche Einrichtung gestattet mit kinematisch einfachen Mitteln die größtmögliche Anpassungsfähigkeit an die präzisen Bewegungsgesetze und ist — z. B. unter Verwendung von Stanzteilen — leicht herstellbar.

Die Erfindung betrifft ein Führungsgetriebe der letztgenannten Art und beruht in der zusätzlichen Anordnung einer Bogenführung oder eines Verbindungsgliedes derart, daß mindestens ein optisches Glied eine axiale Umkehrbewegung erhält.

Die Zeichnung veranschaulicht schematisch den Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen, die nachfolgend beschrieben sind:

Fig. 1 zeigt ein nach den Gesetzen der Kinematik aus zwei exzentrischen Schubdrehgelenken zusammengesetztes Führungsgetriebe. Je ein Schubdrehgelenk erfüllt die Umwandlung der Schwingbewegung eines Antriebsgliedes zur Brennweitenverstellung in die in Richtung der optischen Achse verlaufende Schubbewegung je eines optischen Gliedes.

Einrichtung an photographischen,

kinematographischen, Vergrößerungs-,

Reproduktions- oder Fernseh-Objektiven mit axial beweglichen optischen Gliedern

Anmelder:

Jos. Schneider Sd Co. Optische Werke,
Bad Kreuznach (RhId.)

Dipl.-Ing. Herbert Mahn, Bad Kreuznach (RhId.),
ist als Erfinder genannt worden

Das vorzugsweise einseitig als Handhabe 1 α ausgebildete Antriebsglied 1 hat einen körperfesten Drehpunkt Ib und an seinen beiden Hebelarmen Ic₁ Id je ein Drehgelenk 2 und 3, an welche die beiden Koppelglieder 4 und 5 angelenkt und mittels Gleitzapfen 6 und 7 in Nuten 8 und 9 geführt sind. Mit dem Gleitzapfen 6 ist das eine bewegliche Glied II und mit dem Gleitzapfen 7 das andere bewegliche Glied III des optischen Systems I, II, III und IV verbunden. Hierbei ist nicht Bedingung, daß die Schubbewegung geradlinig erfolgt, vielmehr ist unter Umständen ein korrigierender Verlauf der axialen Führung der — rotationssymmetrischen — optischen Glieder zulässig, z. B. gemäß Fig. 1 durch Ausbildung der Nut 8 (bzw. 9) als entsprechend berechnete Kurve. Durch die Wahl der Längen lb-2 bzw. Ιδ-3, des Drehwinkels des Antriebsgliedes I₁ der Koppellängen 4 bzw. 5 sowie der Lagenzuordnung der Führungsnuten und deren evtl. korrigierenden Abweichungen von der Geradführung ergeben sich Möglichkeiten, die Bewegungsgesetze der optischen Glieder bei möglichst kleinem Platzbedarf exakt zu erfüllen.

Fig. 2 a zeigt am Beispiel eines dreigliedrigen Objektives I, II und III, wie mittels eines Zwischengliedes ein bestimmtes Bewegungsgesetz mit Umkehrpunkt erfüllt wird. Das als Winkelhebel 10 ausgebildete Zwischenglied ist über eine Kulisse 10 b und den Kulissenstein 2 mit dem Antriebsglied 1 verbunden. Der Hebelarm 10a bis 10 c überträgt die Schwenkbewegung um den körperfesten Drehpunkt 10a mittels des Gelenkes 10 c auf die Koppel 4 a, die sie schließlich über den Gleitzapfen 6 a in die axial gerichtete Bewegung des ersten optischen Gliedes I umsetzt. Diese Bewegung erhält einen Umkehrpunkt in der-

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jenigen Lage, die durch die aufeinander senkrechte Stellung des Hebelarmes 16-2 zur Tangente an die Kulissenbahn zwischen Stellglied 1 und Zivischenglied 10 gebildet und in einer bestimmten Stellung der optischen Glieder zueinander verlangt wird.

Fig. 2 b zeigt, wie die Kulissenführung 10 6-2 am Zwischenglied 10 durch eine Koppel 11 ersetzt werden kann, die bei 11a an das als Hebel 12 ausgebildete Zwischenglied mit dem Drehpunkt 12 a angelenkt ist.

Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit, von der gleichförmigen Bewegung des Antriebsgliedes 1 die Bewegung mit Umkehrpunkt eines optischen Gliedes abzuleiten. Erreicht wird dies durch ein Koppelglied 14, das über den Zapfen 7 α mit dem Hebelarm 1 e des Antriebsgliedes 1 und dem optischen Glied II einerseits, durch ein Gelenk 5 c mit einem als Winkelhebel ausgebildeten Zwischenglied 13 andererseits verbunden ist, welchem — um den Punkt 13 α drehbar — an seinem Hebelarm 13 6 bei 13 c eine weitere Koppel 46 angelenkt ist, die über den Gleitzapfen 6 6 das erste optische Glied I bewegt. Der Umkehrpunkt ist genau definiert durch die senkrechte Stellung der Verbindungslinie der beiden Kopp el d rehpunkte 5 c und 7 a auf der Bahntangente des Gelenks 7 a. Durch letzteres sind demnach die beiden optischen Glieder I und II direkt miteinander verbunden, wobei das Stellglied I nur den Antrieb vermittelt, den exakten Bewegungsablauf der optischen Glieder untereinander aber nicht beeinflußt.

Claims (4)

Patentansprüche.

1. Einrichtung an photographischen, kinematographischen, Vergrößerungs-, Reproductions- oder Fernseh-Objektiven mit axial beweglichen optischen Gliedern zum Zwecke einer kontinuierliehen Brennweitenänderung durch ein um einen ortsfesten Drehpunkt schwingendes Antriebsglied und einem oder mehreren mit diesem gekoppelten Schubdrehgelenken zur gleichförmigen oder/und ungleichförmigen Bewegung der optischen Glieder, gekennzeichnet durch die zusätzliche Anordnung einer Bogenführung (10 a, 106, 10 c) oder eines Verbindungsgliedes (12 bzw. 13) derart, daß mindestens ein optisches Glied eine axiale Umkehrbewegung erhält.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit dem Antriebsglied (1 bis Id) gekoppeltes, um einen Drehpunkt (10 a) schwingbares Verbindungsglied mit Bogenführung (10, 10 6) und ein an dieses angelenktes, in einer Nut (8 a) geführtes Koppelglied (4 a) zur Erzielung einer Vor-, Umkehr- und Rückbewegung des einen optischen Gliedes (I in Fig. 2 a).

3. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit dem Antriebsglied (1 bis Id) über ein Koppelglied (11) und ein Verbindungsglied (12) formschlüssig verbundenes weiteres, in einer Nut (8 a) geführtes Koppelglied (4 a) zur Erzielung einer Vor-, Umkehr- und Rückbewegung des einen optischen Gliedes (I in Fig. 2 b).

4. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit dem Antriebsglied (1 bis 1 e) über ein Koppelglied (14) und ein Verbindungsglied (13 bis 13 c) formschlüssig verbundenes weiteres, in einer Nut (86) geführtes Koppelglied (46) zur Erzielung einer Vor-, Umkehr- und Rückbewegung des einen optischen Gliedes (I in Fig. 3).

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 167 796.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 109 539/300 3.