DE1103285B

DE1103285B - Fussboden- oder Wandbelag

Info

Publication number: DE1103285B
Application number: DEP20168A
Authority: DE
Inventors: Rene Dioly
Original assignee: Pneumatiques Caoutchouc Manufacture et Plastiques Kleber Colombes SA
Current assignee: Pneumatiques Caoutchouc Manufacture et Plastiques Kleber Colombes SA
Priority date: 1957-02-20
Filing date: 1958-02-19
Publication date: 1961-03-30
Also published as: NL225113A; NL109111C; FR1186190A; BE564890A; GB858910A; CH344985A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fußbodenoder Wandbelag; sie betrifft einen solchen, der aus mehreren Schichten und aus einer Textilverstärkung besteht, wobei letztere mit einer Schaumschicht in an sich bekannter Weise verbunden ist.

Zweischichtenprodukte aus einer Schaumschicht und einem Gewebe sowie die einseitige oder beidseitige Beschichtung einer Schaumschicht mit einem Textilgewebe sind allgemein bekannt. Es gehören Bodenbeläge zum Stand der Technik, die wohl eine Verschleißschicht, hingegen aber keine Schaumschicht aufweisen. Einer dieser Beläge zeichnet sich durch mehrere auf ein Trägergewebe bis zur Erzielung der gewünschten Dicke aufgebrachte Polyvinylchloridblätter aus. Die Herstellung derartiger Blätter auf dem Kalander ist jedoch besonders kostspielig, und derartige Bodenbeläge sind ebensowenig geräuschdämpfend wie wärmeisolierend. Die Anwendung von Kalandern zur Herstellung derartiger Beläge schließt im übrigen die Verwendung von Schaumschichten aus.

Weiter ist ein allein aus Polyvinylchloridschichten hergestellter Bodenbelag bekannt, dessen eine Schicht zur Erzielung einer geringen Deformierbarkeit mit Füllstoffen angereichert ist.

Ein anderer bekannter Bodenbelag ist dreischichtig ausgebildet und besteht aus einem zwischen Gummioder Kunststoffschichten eingebetteten Gewebe. Abgesehen von hiermit verbundenen Fertigungsschwierigkeiten weisen derartige Beläge den Nachteil auf, daß sie mit äußerster Sorgfalt verlegt werden müssen, da ihnen die natürliche Kohäsionsfähigkeit zur Unterlage fehlt. Die in der Mitte sich befindende Gewebeeinlage begünstigt andererseits das Einwandern der benachbarten Schichten, insbesondere der Gehschicht in das Gewebe.

In der Erkenntnis dieser Nachteile der bekannten Bodenbeläge hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, einen Belag zu schaffen, der sich einerseits besonders gut den Unebenheiten seiner Unterlage anzupassen vermag, der andererseits billig in der Herstellung und einfach zu verlegen ist und der schließlich in gleicher Weise eine hohe Verschleißfestigkeit sowie eine gute Schall- und Wärmedämmung bietet.

Diese Vorteile werden erfmdungsgemäß durch einen Fußboden- oder Wandbelag erreicht, der aus den folgenden drei Schichten zusammengesetzt ist:

1. einer Trag- oder Halteschicht, wie Gewebe, Glasgewebe oder Korkblätter,

2. einer Zwischenschicht aus einem mit bekannten Blähmitteln geschäumten, d. h. zelligen, thermoplastischen Stoff,

3. einer äußeren Verschleißschicht aus dem gleichen thermoplastischen Material wie unter 2.

Die Herstellung eines solchen Belags mit einem

Fußboden- oder Wandbelag

Anmelder:

Pneumatiques & Caoutchouc
Manufacture Kleber-Colombes, Soc. An., • Colombes, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Leinweber, Patentanwalt,
München 2, Rosental 7

Beanspruchte Priorität:
Frankreidi vom 20. Februar 1957

Rene Dioly, Trilport, Seine-et~Mame (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden

Textilgewebe als Grundlage ist besonders einfach. Sie gestattet beispielsweise die Benutzung eines sogenannten Streichstuhles mit einer Rakel zum Aufbringen der thermoplastischen Stoffe. Das Gewebe verleiht, selbst wenn es, wie dies ohne weiteres möglich ist, grobmaschig ist, dem Belag eine ausgezeichnete Stabilität sowie eine gute Haftfähigkeit auf der Unterlage, da der im allgemeinen zur Befestigung verwendete Leim das ganze Gewebe durchdringt. Die Gewebegrundlage ermöglicht darüber hinaus ein besonders einfaches Herstellungsverfahren unter Einsparung von Formen od. dgl.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Textilstoff aus Leinwand und der thermoplastische Stoff aus Polyvinylchlorid (PVC) besteht. Die Anwendung dieses Materials wirkt ebenfalls im Sinne der oben aufgeführten Vorteile der Erfindung.

Bei dem Verfahren zur Herstellung eines derartigen Boden- oder Wandbelages wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmäßigerweise so verfahren, daß die Abnutzungs- oder Verschleißschicht getrennt in Form eines plastischen Blattes oder einer Folie vorbereitet wird, welche nach Wiedererwärmung auf der-Zellschicht angebracht wird.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger besonders zweckmäßiger Ausführungsbeispiele sowie an Hand der Zeichnungen. Diese zeigen in

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Belag nach der Erfindung,

109538/535

Fig. 2 die schematische Darstellung eines Herstellungsverfahrens eines solchen Belages,

Fig. 3 ebenfalls schematisch eine Abwandlung des in Fig. 2 schematisch dargestellten Herstellungsverfahrens.

Beispiel 1

In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Bodenbelag gezeigt, der durch eine Tragschicht 1, eine zellige Zwischenschicht 2 und eine Verschleiß- oder Abnutzungsschicht 3 gebildet ist.

Die Schicht 1 besteht aus einer Leinwand, die sehr fest gewebt ist.

Die Schicht 2 ist aus einer Mischung auf der Basis von Polyvinylchlorid, welches mit Hilfe eines Aufblähmittels aufgeweitet ist, gebildet worden.

Die Mischung hat die folgende Zusammensetzung:

Gewichtsteile

Polyvinylchlorid 55

Plastifizierungsmittel (Dioctylphthalat

oder Tricresylphosphat) 44

Stabilisierungsmittel (70°/» basisches
Pb-Stearat + 30% organischer Ba-

rium-Cadmium-Komplex) 1

Titanoxyd 2

Ruß 0,1

Aufblähmittel (Ammoniumbicarbonat) 5

Die Schicht 3 ist aus einer Mischung auf der Basis von Polyvinylchlorid von folgender Zusammensetzung gebildet worden:

Gewichtsteile

Polyvinylchlorid 66

Plastifizierungsmittel 33

Stabilisierungsmittel 1

Um diesen Belag auszuführen, verfährt man nach der Erfindung in folgender Weise:

Die Leinwand I₁ die von einem Zylinder 4 abgerollt wird, geht in eine Überzugmaschine, mit welcher sie auf ihrer oberen Fläche mit der Paste überzogen wird; es bildet sich die Schicht 2.

Der Abstreicher 5 der Überzugmaschine ist so reguliert, daß auf dem Gewebe eine Schicht von einer gegebenen Stärke abgelegt wird. Mit der oben beschriebenen Mischung ist die Enddicke nach dem Aufblähen der Schicht 2 ungefähr dreimal derjenigen der anfangs auf der Leinwand abgelegten Schicht.

Erfindungsgemäß ist eine Enddicke von zelligem Polyvinylchlorid von der Größenordnung von etwa 1 mm sehr befriedigend.

Am Austritt der Überzugmaschine dringt das überzogene Gewebeband in einen Tunnel 6 ein, der mit heißer Luft oder durch jedes andere Heizverfahren erhitzt ist, welches eine gleichmäßige Temperatur ergibt.

In diesem Tunnel zersetzt sich das Aufblähmittel, indem es in der Masse der Mischung Zellen bildet, und diese Mischung wird mit einer Temperatur von ungefähr 185° C zum Erstarren gebracht. Unmittelbar am Ausgang des Tunnels vor der Wiederabkühlung des überzogenen Gewebes läßt man dieses zwischen zwei Zylindern 7 und 8 mit geregeltem Abstand hindurchgehen, um die zellige, auf dem Gewebe gebildete Schicht zu glätten und ihr eine gleichmäßige Stärke zu geben. Nach der Abkühlung wird das Gewebe auf einen Zylinder 9 aufgewickelt.

In einer zweiten Etappe wird das behandelte Gewebe von dem Zylinder 9 abgerollt und geht ein zweites Mal in die Überzugmaschine, wo man auf dem bereits von der Schicht 2 überzogenen Gewebe die Fertigstellungsschicht 3 ablegt, deren Zusammensetzung vorher angegeben war.

_ Beispiel 2

Ein anderer nach der Erfindung ausgeführter Bodenbelag enthält eine Schicht 1 aus einem Glasgewebe, welches feuerfest ist, eine Schicht 2, welche die folgende Zusammensetzung hat:
10

Gewichtsteile

Polyvinylchlorid 55

Unentflammbares Plastifizierungsmittel 44

Stabilisierungsmittel 1

Titanoxyd 2

Ruß 0,1

Aufblähmittel 5

Die Schicht 3 besteht ebenfalls aus einer Mischung auf der Basis von Polyvinylchlorid und hat die Zusammensetzung :

Gewichtsteile Polyvinylchlorid 70

Unentflammbares Plastifizierungsmittel 26
Stabilisierungsmittel 1

Um diesen Bodenbelag auszuführen, verfährt man in der gleichen Weise wie für den Belag nach dem vorhergehenden Beispiel.

Man kann als Tragmaterial der Schicht 1 jedes Material gebrauchen, welches eine gute Stabilität zeigt und den Temperaturen widersteht, die in dem vorher beschriebenen Verfahren auftreten.

Insbesondere, wenn mindestens eine der für die Schichten 2 oder 3 benutzten Mischungen aus Polyvinylchlorid besteht, muß das Tragmaterial den Erstarrungstemperaturen dieser Mischungen widerstehen, die zwischen 170 und 200° C liegen.

Man kann außer Geweben aus Leinwand oder Glas Gewebe aus Baumwolle, aus Hanf, Jute, Filz oder anderen geeigneten Stoffen gebrauchen.

Beispiel 3

Man stellt in bekannter Weise zelliges Polyurethan her, indem man die Zusammensetzung, die dieses zellige Polyurethan entstehen läßt, auf einen Gewebeträger gießt. Nach Bildung dieses geschäumten, d. h. zelligen Materials, schneidet man eine Scheibe von einer gegebenen Stärke, die den Gewebeträger enthält, aus.

Man überzieht dann in einer Überzugmaschine ein schon mit der zelligen Schicht überzogenes Gewebe mit einer Schicht 3 aus Polyurethan, wie oben beschrieben.

Beispiel 4

Das Verfahren nach der Erfindung gestattet es ebenfalls, einen Bodenbelag auszuführen, den man später in Fliesen oder Platten schneiden kann.

In diesem Falle ist es vorzuziehen, als Träger ein Material zu benutzen, welches beim Schneiden einen sauberen Schnitt geben wird. Es ist gefunden worden, daß besonders gute Platten mit einem Träger aus Korkblättern von 1 bis 2 mm Dicke hergestellt werden können.

Beispiel 5

In gewissen besonderen Fällen kann es vorteilhaft sein, ein leicht abweichendes Verfahren zu benutzen,

um den erfindungsgemäßen Fußbodenbelag herzustellen.

Anstatt die Fertigstellungsschicht in der Überzugmaschine, wie in den vorher erwähnten Beispielen, abzulegen, kann man die Schicht 3 in Form von Filmen oder in Blattform unabhängig erzeugen und sie auf das mit der Schicht 2 überzogene Gewebe anbringen. Am Austritt des Tunnels 6 geht das mit der Schicht 2 überzogene Gewebe zwischen den beiden Zylindern 7 und 8, gleichzeitig mit dem Blatt 3, hindurch, welches von einem Zylinder 10 abgerollt wird und sich um den Zylinder 8 wickelt, wie man es in Fig. 3 sieht. Um ein gutes Anhaften zwischen der Schicht 3 und dem mit der Schicht 2 überzogenen Gewebe zu erhalten, erhitzt man das Blatt 3, indem man es einer Infrarotstrahlung aussetzt, die durch eine Vorrichtung 11 abgegeben wird, die sich über dem Durchgang des Blattes 3 zwischen den Zylindern 10 und 8 erstreckt. Das so erhitzte und in der Oberfläche erweichte Blatt 3 haftet an der noch warmen Zellschicht 2 gut, wenn es auf diese unter Druck und den Durchgang zwischen den beiden Zylindern 7 und 8 angebracht wird. Nach Abkühlung wird der Belag auf einen Zylinder 9 gewickelt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE;

1. Fußboden- und Wandbelag, bestehend aus mehreren Schichten und aus einer Textilverstärkung, wobei letztere mit einer Schaumschicht in an sich bekannter Weise verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß er aus den drei folgenden Schichten zusammengesetzt ist:

a) einer Trag- oder Halteschicht, wie Gewebe, Glasgewebe oder Korkblätter,

b) einer Zwischenschicht aus einem mit bekannten Blähmitteln geschäumten, d. h. zelligen, thermoplastischen Stoff,

c) einer äußeren Verschleißschicht aus dem gleichen thermoplastischen Material wie unter b).

2. Boden- und Wandbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilstoff aus Leinwand und der thermoplastische Stoff aus Polyvinylchlorid besteht.

3. Verfahren zur Herstellung eines Boden- oder Wandbelages nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnutzungs-oder Verschleißschicht getrennt in Form eines plastischen Blattes oder einer Folie vorbereitet wird, welche nach Wiedererwärmung auf der Zellschicht angebracht wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 894 236, 842 267,
948;

französische Patentschriften Nr. 1 105 270,
1024953;

USA.-Patentschrift Nr. 2 669527;

Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 1956, 7. Band, S. 727;

Kunststoffe, 1953, S. 307;

Revue Generale de Caoutschuc, 1957, S. 869 bis 873.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

109 538/533 3.61