DE1096287B - Vorrichtung zum restlosen Entleeren von staubfoermigem oder feinkoernigem Gut auf pneumatischem Wege aus Silos - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum restlosen Entleeren von staubförmigem oder feinkörnigem Gut auf pneumatischem Wege aus Silos Zum Entleeren von staubförmigem und feinkörnigem Gut aus geschlossenen Silos mit porösen Zwischenböden werden vielfach Förderdüsen verwendet, die starr mit dem Austragrohr verbunden und in geringer Höhe über der tiefsten Stelle des porösen Silozwischenbodens angeordnet sind. Eine vollständige Entleerung des Silos wird mit den erwähnten Förderdüsen nicht erreicht, da diese das unter ihnen und seitlich von ihnen liegende Restgut nicht zu erfassen vermögen. Das Restgut bleibt daher nach scheinbar beendetem Entleeren des Silos in dessen unterer Bodenpartie und trotz Auflockerung in den Ecken liegen, obgleich bei konischem Boden dessen Neigungswinkel über dem Schüttwinkel des Materials liegt.
• Wie Nachprüfungen von Entleerungen und Entleerungsversuche gezeigt haben, machen die Restgutmengen der vorerwähnten Partien bis zu 50/o des Gesamtfüllgewichtes aus. Abgesehen von der hierdurch entstehenden Verringerung des Füllvolumens erhöht sich auch das tote Gewicht des Silos, das insbesondere, wenn dieser verfahrbar ist, die Wirtschaftlichkeit mit stark beeinträchtigt.
• Andererseits muß der Siloboden, wenn das Bedürfnis vorliegt, ein anderes staubförmiges oder feinkörniges Gut mit demselben Silo zu fördern, bei jedem Fördergutwechsel mühevoll gründlich gereinigt werden. Eine solche Reinigung ist nicht nur umständlich, sondern auch zeitraubend, abgesehen davon, daß sie unter Umständen gesundheitsschädigend auf das diese Arbeit verrichtende Personal wirkt.
• Es sind Silobehälter bekannt, bei denen der Abstand der Förderdüse vom Behälterzwischenboden für das jeweils zu fördernde Gut zum Erzielen eines günstigen Förderquerschnittes verstellbar ist. Diese Vorrichtung dient jedoch zum schnellen Entleeren von Silobehältern, löst aber nicht gleichzeitig das Problem des restlosen Entleerens, weil noch immer in den Ecken zwischen Siloboden und Silowand Restgut zurückbleibt.
• Ein anderer Vorschlag befaßt sich mit der regelbaren Höheneinstellung des Entladerohres von Silobehältern zum Zwecke des Erreichens einer möglichst günstigen Wirkung. Hierbei ist das Problem des restlosen Entleerens von Silos ebenfalls nicht berücksichtigt; es ist auch nicht daraus zu entnehmen.
• Diese Mängel zu beheben, ist Aufgabe der Erfindung. Sie wird dadurch gelöst, daß die an ihrem freien, erweiterten Ende mit Ausschnitten versehene Förderdüse in Richtung zum porösen Silozwischenboden hin frei beweglich mit dem Austragrohr verbunden und mittels Leitelementen beweglich geführt ist, so daß die Förderdüse ihren Abstand vom Silozwischenboden unabhängig vom Füllungsgrad des Silos selbsttätig einstellt.
• Die während der Endphase des Fördervorgangs durch die Ausschnitte hindurchströmende Förderluft erfährt infolge der Verkleinerung des Querschnittes eine erhebliche Geschwindigkeitsvergrößerung. Auf diese Weise wird das in Bodennähe des Silos befindliche Restgut in Austragrichtung aufgewirbelt und erfährt so seine völlige Entleerung aus dem Silo.
• Zum Erreichen des angestrebten Zieles ist es vorteilhaft, die Förderdüse mit dem Austragrohr über einen balgartig ausgebildeten Schlauch zu verbinden und über Leitelemente zu führen. Letztere werden beispielsweise als Führungsaugen und Führungsstangen ausgebildet, wobei die Führungsaugen am beweglichen Teil und die Führungsstangen am starren Teil des Förderers angeordnet sind, oder umgekehrt. Die Verbindung zwischen Förderdüse und Austragrohr kann aber auch alternativ nach Art teleskopartig ineinandergreifender Rohre ausgebildet werden, die dann einer zusätzlichen Führung nicht mehr bedürfen.
• Zwecks Sicherstellung des Entleerungseffektes ist es erforderlich, das Gewicht des beweglichen Teiles der Vorrichtung so abzustimmen, daß ein selbsttätiges Absenken und Aufsetzen des Düsenkopfes auf die tiefste Stelle des Silobodens gewährleistet ist.
• Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand zweier Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
• Fig. 1 zeigt einen Silo im Aufriß und teilweisen Schnitt mit einer beweglichen Förderdüse mit Führungselementen; in Fig. 2 ist in einer ebensolchen Darstellung eine abgewandelte Lösung zu der in Fig. 1 gezeigten zu sehen.
• Im Silo 1, dessen tiefste Stelle von einem porösen, von unten belüftbaren Zwischenboden 2 gebildet ist, befindet sich eine beweglich angeordnete Förderdüse 3.
• Diese ist am Umfang des erweiterten unteren Düsenrandes mit mehreren Ausschnitten 4 versehen. Der obere Teil der Förderdüse 3 steht über einen schlauchartigen Balg 7 mit einem nach außen führenden Austragrohr 8 beweglich in Verbindung. Zur Führung der Düse 3 sind Führungselemente 5, 6 vorgesehen, die beispielsweise aus Führungsaugen 5 und Führungsstangen 6 bestehen und in Richtung zur tiefsten Stelle des Silozwischenbodens weisen, so daß ein flaches Aufliegen des Düsenrandes auf dem Silozwischenboden in der Endphase der Entleerung gewährleistet ist. An Stelle des schlauchartigen Balges 7 und der Führungselemente 5, 6 können nach Fig. 2 auch teleskopartige Rohre 9 treten, von denen eines mit der Förderdüse 3 fest verbunden ist und deren anderes vom inneren Ende des Austragrohres 8 gebildet wird.
• Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Ist der Silo leer oder gefüllt, jedoch noch nicht in Betrieb genommen worden, so ruht die Förderdüse 3 auf der tiefsten Stelle des porösen Silozwischenbodens 2. Wird nun der poröse Silozwischenboden 2 mit Luft beschickt, was durch einen nicht näher bezeichneten Pfeil angedeutet ist, die Auflockerung des Gutes und der erforderliche Betriebsdruck erreicht und das nicht eingezeichnete Ventil in der Förderleitung geöffnet, so wird das Gut-Luft-Gemisch durch die Ausschnitte 4 der Förderdüse 3 in das Austragrohr 8 und in die Förderleitung gedrückt. Nach dem Anlaufvorgang wird die Förderdüse 3 infolge strömungstechnischer Eigenschaften des Gut-Luft-Gemisches angehoben und somit der gesamte Förderquerschnitt der Förderdüse 3 freigegeben, solange das Gutniveau oberhalb der Förderdüse 3 liegt. Sinkt nun mit fortschreitender Entleerung der Gutspiegel ab, so überwiegt schließlich das Eigengewicht des beweglichen Teils der Vorrichtung gegenüber der Hubkraft des Förderstromes, und die Förderdüse 3 wird sich demzufolge im Endstadium der Entleerung auf den Silozwischenboden2 aufsetzen und den Restaustrag mit vergrößerter Strömungsgeschwindigkeit durch die Ausschnitte 4 vornehmen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCHE: 1. Vorrichtung an einem Silo oder an einem ähnlichen Behälter mit porösem Zwi schenboden zum Entleeren von staubförmigem oder feinkörnigem Gut auf pneumatischem Wege über ein mit dem Silo oder Behälter starr verbundenes, nach außen führendes Austragrohr durch eine nach unten zu konisch gestaltete und in Richtung zur tiefsten Stelle des porösen Silozwischenbodens hin verstellbare Förderdüse, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderdüse (3) an ihrem freien erweiterten Ende mit Ausschnitten (4) versehen, in Richtung zum Silozwischenboden hin mit dem Austragrohr (8) frei beweglich verbunden und mittels Leitelementen (5, 6 bzw. 9) beweglich geführt ist, so daß die Förderdüse (3) ihren Abstand vom Siloboden (2) unabhängig vom Füllungsgrad des Silos selbsttätig einstellt, 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderdüse (3) mit dem Austragrohr (8) durch einen Balg (7) verbunden ist.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderdüse durch teleskopartig ineinandergefügte Rohre (8, 9) geführt wird.

   4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitelemente als Führungsaugen (5) und durch sie hindurchgehenden Führungsstangen (6) ausgebildet sind, von denen die einen Elemente am beweglichen Teil und die anderen am starren Teil des Förderers angeordnet sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 693 760.