DE1093625B - Leitungssystem fuer Druckmittel fuehrende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder Steuereinrichtungen - Google Patents
Leitungssystem fuer Druckmittel fuehrende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder SteuereinrichtungenInfo
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Description
DEUTSCHES
Bei pneumatischen oder hydraulischen Regel- und Steuergeräten sind vielfach sehr verzweigte Leitungsverbindungen notwendig, die gewöhnlich als Schlauchverbindungen
oder als Bohrungssystem in einem massiven Metallklotz ausgeführt werden. Die das
Leitungsnetz bildenden Bohrungen sind kompliziert in der Herstellung, da eine große Zahl von Durchgangslöchern
und Sacklöchern gebohrt und teilweise wieder an der Oberfläche des Metallklotzes abgedichtet
werden muß.
Für Mehrwegeventile ist es bekannt, eine mit dem Umschalthebel bewegliche Platte mit Ausnehmungen
für die Leitungsführung zu versehen und gegenüber einer ortsfesten, die Leitungsanschlüsse tragenden
Platte zu verdrehen. Um eine gute Abdichtung zwischen den gegeneinander drehbaren Teilen zu erhalten,
wird z. B. die bewegliche Platte mit einer elastischen Auflage versehen. Die Leitungsführung in
den Platten der Ventile muß hierbei jedoch in jedem einzelnen Stück durch Bohren oder Fräsen hergestellt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Leitungsnetze, auch komplizierten Aufbaues, in wesentlich
einfacherer Weise herzustellen.
Gemäß der Erfindung sind die Leitungen, Drosseln, Druckräume od. dgl. eines solchen Systems als
offene Kanäle in eine elastische Platte, vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff, eingepreßt und mit einer
starren, die Leitungsanschlüsse tragenden ebenen Platte, vorzugsweise aus Metall, abgedeckt. Das
Leitungssystem kann hierbei nach dem in der Druckereitechnik bekannten Verfahren der Herstellung
von Metall-Gummi-Klischees angefertigt werden. Die Herstellungskosten sind nicht mehr von der
Kompliziertheit des Leitungssystems, sondern im wesentlichen nur von der Flächengröße der verwendeten
Platte abhängig.
Die Leitungsführung mit den Begrenzungen der offenen Kanäle, Druckräume od. dgl. wird zunächst
aufgezeichnet und nach der Zeichnung ein fotografisches Negativ angefertigt. Nach dem Negativ wird
in bekannter Weise eine Zinkplatte geätzt und das Leitungssystem auf diese Zinkplatte übertragen. Nach
der Ätzung werden die Kanäle und Druckräume durch Nacharbeiten, beispielsweise mit Hilfe eines
Fingerfräsers, vertieft. Die Zinkplatte dient dann als Matrize zur Herstellung einer Preßform, ζ. Β. aus
Kunststoff, der nach dem Eindrücken in der Zinkplatte aushärtet. Mit der so gewonnenen Kunststoffpreßform
werden dann die Metall-Gummi-Klischees gepreßt. Die Klischeeplatten bestehen beispielsweise
aus einer Aluminiumunterlage, auf die eine Rohgummischicht aufgebracht ist. Beim Preßvorgang
wird die Gummischicht aufgeheizt und vulkanisiert, Leitungssystem für Druckmittel führende
Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder Steuereinrichtungen
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2
München 2, Wittelsbacherplatz 2
Johann Meyer, Karlsruhe,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
so daß sie ihre elastischen Eigenschaften erhält. An Stelle von Rohgummi können auch solche Kunststoffe
verwendet werden, die nach dem Preßvorgang ein elastisches Verhalten zeigen.
Das Leitungssystem nach der Erfindung kann auch in mehreren Ebenen übereinander angeordnet werden.
Hierzu werden entweder mehrere Platten mit einseitiger Gummiauflage übereinander angeordnet, oder
es wird eine Platte auf beiden Seiten, d. h. auf der Ober- und Unterseite, mit Rohgummi belegt und
beiden Seiten ein Leitungssystem eingepreßt. Die offenen Leitungen beider Seiten werden durch je eine
die Anschlüsse tragende ebene Platte abgedeckt.
Von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Leitungssysteme seien einige Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnungen noch näher erläutert.
In den Fig. 1 bis 3 ist das Leitungssystem einer Steuertafel für eine pneumatische Regeleinrichtung
mit einem pneumatischen Ventil als Stellglied und einer Hand-Automatik-Umschaltung dargestellt. Dabei
zeigt
Fig. 1 das Schaltbild, welches nicht Gegentand der vorliegenden Erfindung ist,
Fig. 2 die Klischeeplatte mit der Leitungsführung und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den Umschalter.
Gemäß Fig. 1 ist ein Doppelzeigermanometer 4 mit Druckanschlüssen e und w versehen. Der Anschluß e
ist über eine Leitung mit dem Anschluß d verbunden, der zum pneumatischen Regler führt und an dessen
Ausgangsdruck angeschlossen ist. Mit 5 ist ein pneu-
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matischer Sollwertsteller bezeichnet, der an der Anschlußstelle c mit dem Zuluftdruck beaufschlagt wird.
Der entsprechend dem Sollwert reduzierte Druck wird vom Anschluß b über die Leitung zum Anschluß
α geführt, der mit dem Sollwertbalg des pneumatischen Reglers verbunden ist. Der Anschluß der
Zuluftleitung ist mit s bezeichnet. Mit 6 ist ein Druckminderer gekennzeichnet, der über den Anschluß y
den Zuluftdruck erhält und einen entsprechend seiner Stellung reduzierten Druck über den Anschluß χ zum
Manometeranschluß w und zum Anschluß h weitergibt. Ein Umschalter 7 verbindet in der gezeichneten
Stellung die Anschlüsse g mit / und m mit /. Der Anschluß
g führt zum Anschluß i, der über ein Vorsteuerrelais an den pneumatischen Stellantrieb des
Regelventils geht. Anschluß m führt zum Anschluß k, der mit dem Vorsteuerrelais (Shutoff-Relais) des
pneumatischen Regelventils verbunden ist. In der gezeichneten Stellung des Schalters 7 arbeitet die Anlage
mit automatischem Betrieb, d. h., der Regler gibt seinen Ausgangsdruck direkt auf das Ventil, weil
über Anschluß k das Vorsteuerrelais bei der ins Freie führenden Öffnung / entlüftet ist. Der Ausgangsdruck
des Reglers wird über den Anschluß d zum Anschluß e des Doppelmanometers geführt und dort an
der oberen Skala angezeigt. Wird der Schalter 7 nach rechts umgelegt, so kann mit Hilfe des Druckminderers
6 das Ventil von Hand gesteuert werden. Der Ausgangsdruck des Druckminderers 6 führt über
die Anschlüsse h, g, i zum Vorsteuerrelais, welches den Druck direkt an das Ventil weiterleitet. Bei w ist
dieser Druck an das Doppelmanometer geführt und an dessen unterer Skala abzulesen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des vorstehend beschriebenen Leitungssystems zeigen die Fig. 2 und 3.
Die im Schaltschema dargestellten und erläuterten, mit kleinen Buchstaben bezeichneten Anschlüsse liegen
in einer ebenen Metallplatte 3, welche die in die elastische Platte 11 eingepreßten Kanäle abdeckt. Die
Stellen, an denen diese Leitungsanschlüsse liegen, sind (in Fig. 2) mit den gleichen Buchstaben wie in
Fig. 1 bezeichnet. Die eng schraffiert gezeichneten Teile der Umrandung in Fig. 2 sind erhaben und ragen
etwa 1 bis 2 mm über den Plattenrand 8 hinaus. Die Innenräume innerhalb der Umgrenzung, die mit
kleinen Buchstaben bezeichnet sind, bilden Vertiefungen in der Gummiplatte von 3 bis 4 mm Tiefe.
/ und h sind Durchgangslöcher, durch die die Anschlüsse des Doppelmanometers geführt sind. Auch 9
und 10 sind Durchgangslöcher für die Drehknöpfe des Sollwertstellers 5 bzw. des Druckminderers 6, deren
Anschlüsse an den Stellen c und b bzw. χ und y münden.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die elastische Platte 11 auf eine Aluminiumunterlage 1 aufgebracht, die
an einer Trägerplatte 2 anliegt. Auf dieser Trägerplatte ist das Doppelmanometer 4 befestigt. Die Abdeckplatte
3 besteht z. B. aus Stahl und enthält sämtliche Leitungsanschlüsse. Auf dieser Abdeckplatte
sitzen die Druckeinsteller 5 und 6 und der Umschalter 7, der um den Befestigungsniet 12 drehbar
ist. Dieser Umschalter besitzt zwei nierenförmige Sacklöcher 13 und 14, deren Form in Fig. 2 gestrichelt
eingezeichnet ist. In der Stellung nach Fig. 2 verbindet das nierenförmige Sackloch 14 die Anschlüsse/
mit g und das Loch 13 die Anschlüsse m mit /. Wird der Umschalter in die andere Endstellung gebracht,
so werden über 14 die Anschlüsse g mit h und über 13 die Anschlüsse m mit η verbunden, d. h., es wird
auf Stellung »Hand« umgeschaltet.
An Hand der Fig. 4 bis 6 sei nunmehr erläutert, wie das erfindungsgemäße Leitungssystem auch unmittelbar
als Umschalter für Leitungsanschlüsse verwendbar ist. Die Unterlage 1 mit der elastischen
Platte 11, in welche die Kanäle eingepreßt sind, kann
nach der Schnittzeichnung Fig. 5 relativ zur starren Abdeckplatte 15 verdreht werden, welche vier Leitungsanschlüsse
16, 17 und 26, 27 aufweist. Die Platte 1, 11 ist durch eine Schraube 19 mit Flügelmutter
20 zwischen den Platten 18 und 15 eingeklemmt. In die Platte 1, 11 ist das in Fig. 4 dargestellte
Leitungssystem eingepreßt. 21 ist das Durchgangsloch für die Schraube 19, während die umrandeten
Teile 22, 22 a und 23, 24 offene Kanäle darstellen, deren Ränder etwa 1 mm über den Rand der
Gummiplatte herausstehen. An den in Fig. 4 mit Kreuzen bezeichneten Stellen liegen in der Abdeckplatte
die Leitungsanschlüsse 16, 26 bzw. 17, 27. Die in Fig. 4 gezeichnete Stellung des Umschalters entspricht
der Leitungsverbindung I in Fig. 6, d. h., es sind die Anschlüsse 16 und 26 sowie 17 und 27 miteinander
verbunden. Dreht man die elastische Platte 1, 11 in Richtung des Uhrzeigers nach Lösen der
Flügelmutter 20 um 45°, so wird die Schalterstellung II nach Fig. 6 erreicht, wobei der Anschluß
17 über den Kanal 24 mit dem Anschluß 26 und der Anschluß 16 über den Kanal 23 mit dem Anschluß 27
verbunden wird. Dreht man weiter bis 90°, so erhält man die Schalterstellung III, in welcher der Anschluß
17 über den Kanal 22 mit dem Anschluß 16 und der Anschluß 26 über den Kanal 22 a mit dem Anschluß
27 verbunden ist.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform für einen Umschalter, mit dem sieben ver-
schiedene Verbindungen zwischen vier Anschlußleitungen hergestellt werden können. Die möglichen
Schaltungen sind in Fig.8 dargestellt. Fig. 7 stellt das hierzu erforderliche Gummiklischee in Aufsicht dar.
Die Kanäle zwischen den schraffierten Wandungen sind auch hier vertieft ausgeführt, während diese
Wandteile erhaben über den Rand 8 der Gummiplatte herausragen.
Das erfindungsgemäße Leitungssystem läßt sich auch dann verwenden, wenn einzelne Leitungen im
Querschnitt verändert werden müssen, um beispielsweise eine Drosselwirkung zu erzielen. Zu diesem
Zweck wird die elastische, mit den Kanälen versehene Platte mit Hilfe einer einstellbaren Spannvorrichtung
zwischen der Abdeckplatte und einer an der Unterlage der elastischen Platte anliegenden Druckplatte zusammengepreßt.
Hierbei werden die in die elastische Platte eingepreßten Kanäle so zusammengedrückt, daß
sich ihr Durchströmungsquerschnitt verringert. Je nach dem Maß der Zusammendrückung kann ein bestimmter
Drosselquerschnitt eingestellt werden. Um eine bessere Dichtung der erhabenen Wandteile der
Kanäle und Druckräume gegenüber der die Leitungsanschlüsse tragenden Abdeckplatte zu erreichen, können
die Wandflächen so hinterschnitten sein, daß die stehenbleibenden Ränder wie Lippendichtungen wirken
und einen luftdichten Abschluß besorgen.
Claims (6)
1. Leitungssystem für Druckmittel führende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden
Regel- oder Steuereinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen, Drosseln,
Druckräume od. dgl. als offene Kanäle in eine elastische Platte (11) aus im Rohzustand plastisch
/o verformbarem Werkstoff, vorzugsweise aus Gummi
oder Kunststoff, eingepreßt und mit einer die Leitungsanschlüsse tragenden ebenen Platte (3),
vorzugsweise aus Metall, abgedeckt sind.
2. Leitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Platte (11) aus
Gummi oder Kunststoff vor dem Einpressen der Kanäle auf eine feste, vorzugsweise metallische
Unterlage (1) aufgebracht, z. B. aufgeklebt ist.
3. Leitungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische, plattenförmige
Unterlage auf der Ober- und Unterseite mit elastischem Werkstoff belegt und beiden
Seiten je ein. Leitungssystem eingepreßt ist.
4. Leitungssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Platte
mit dem eingepreßten Leitungssystem relativ zu der die Leitungsanschlüsse tragenden Abdeckplatte
so verdrehbar oder verschiebbar ist, daß die beiden Platten in an sich bekannter Weise einen
Umschalter für die Leitungsanschlüsse bilden.
5. Leitungssystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Querschnitts-
änderung einzelner Leitungen eine verstellbare Spannvorrichtung vorgesehen ist, durch welche
die elastische Platte mit dem eingepreßten Leitungssystem gegen die starre Abdeckplatte gedrückt
werden kann.
6. Herstellungsverfahren für ein Leitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundriß der Leitungen mit den Begrenzungen der offenen Kanäle von einer Zeichnung fotomechanisch auf eine Zinkplatte übertragen wird,
daß dann die Kanäle durch Nacharbeiten, z. B. Fräsen, vertieft werden und die Zinkplatte als
Matrize zur Herstellung einer Preßform, z. B. aus aushärtbarem Kunststoff, verwendet wird, mit der
schließlich die elastische Platte aus Gummi oder Kunststoff gepreßt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 926 401, 537 498;
französische Patentschrift Nr. 419 429;
USA.-Patentschrift Nr. 2 351 732.
Deutsche Patentschriften Nr. 926 401, 537 498;
französische Patentschrift Nr. 419 429;
USA.-Patentschrift Nr. 2 351 732.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 649/239 11.60
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES59494A DE1093625B (de) | 1958-08-20 | 1958-08-20 | Leitungssystem fuer Druckmittel fuehrende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder Steuereinrichtungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DES59494A DE1093625B (de) | 1958-08-20 | 1958-08-20 | Leitungssystem fuer Druckmittel fuehrende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder Steuereinrichtungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1093625B true DE1093625B (de) | 1960-11-24 |
Family
ID=7493347
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DES59494A Pending DE1093625B (de) | 1958-08-20 | 1958-08-20 | Leitungssystem fuer Druckmittel fuehrende Leitungen in pneumatisch oder hydraulisch arbeitenden Regel- oder Steuereinrichtungen |
Country Status (1)
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