DE1092674B

DE1092674B - Abgedichtetes und evakuiertes Messgeraetesystem

Info

Publication number: DE1092674B
Application number: DES56680A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Ulrich Kobbe
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1958-01-23
Filing date: 1958-01-23
Publication date: 1960-11-10

Description

Abgedichtetes und evakuiertes Meßgerätesystem Es ist bekannt, daß Meßgeräte gegen störende Einflüsse, wie z. B. Feuchtigkeit und Staub, dadurch geschützt werden, daß das ganze Meßsystem in einem abgeschlossenen Raum untergebracht wird, der zwar noch Durchführungen z. B. für die Nullstelleinrichtung aufweist, trotzdem aber hermetisch dicht sein muß.
Es hat sich gezeigt, daß Staub und Feuchtigkeit nicht die einzigen Gründe sind, aus denen die Unterbringung des Meßwerkes, zumindest aber des schwingenden Systems, in einem abgedichteten Raum vorteilhaft sein kann, der dann evakuiert wird. Bei Zeigerinstrumenten macht sich nämlich die Wirkung der umgebenden Luftdichte auf die Zeigerbewegung störend bemerkbar. Sie kann als starke Dämpfung in Erscheinung treten, bei der die Einstellung des Zeigers nur kriechend (überaperiodisch gedämpft) erfolgt. Es können aber auch Störkräfte auftreten, die zu einer fehlerhaften Anzeige führen.
Die Einwirkung der Luft ist vor allem nachteilig bei hochempfindlichen Instrumenten, die im allgemeinen mit Band- oder Spanndrahtlagerung ausgerüstet sind. Es kommt aber auch bei Spitzenlagerung die störende Einwirkung der Luft in einem abgedichteten Gehäuse für das schwingende Organ zur Wirkung.
An sich ist es bekannt, insbesondere bei empfindlichen Waagen, diese in einem evakuierten Raum unterzubringen, doch hat eine solche Anordnung auch Nachteile, weil es im allgemeinen nicht ohne Zerstörung des Vakuums möglich ist, irgendwelche Einstellungen und Einjustierungen an der Waage vorzunehmen.
Bei einem abgedichteten und evakuierten Meßgerätesystem, vorzugsweise mit Band- oder Drahtaufhängung, umschließt erfindungsgemäß das Vakuumgehäuse nur das bewegliche Organ und ist in den feststehenden Teilen des Meßwerks zum Einstellen des Nullpunktes drehbar angeordnet.
Zum Ablesen des Instrumentenausschlages besteht das Vakuumgehäuse vorteilhaft aus Glas oder hat ein durchsichtiges Fenster. Man verwendet z. B. Glas besondershoher elektrischer Leitfähigkeit oder bedampft oder grafitiert die innere Oberfläche nach einem der üblichen Verfahren z. B. mit Metall. Statt des Zeigers kann auch ein anderes Anzeigemittel benutzt sein, z. B. ein Spiegel. Auch für derartige Instrumente empfiehlt es sich, um die gleichen Vorteile zu erhalten, die Luft aus dem abgedichteten Raum zu evakuieren.
Es kann dann nämlich auf die vakuumdichte Durchführung einer Nullpunkteinstellvorrichtung verzichtet werden und das bewegliche Organ durch Verdrehen des Vakuumgehäuses in die richtige Nullage zu dem Magneten oder den Feldspulen des Meßwerkes gebracht werden.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen erläutert.
In Fig. 1 ist der Grundriß eines Meßinstrumentes nach der Erfindung als Ausführungsbeispiel dargestellt.
Eine bewegliche Drehspule 1 ist im Feld zweier Feldspulen 2 und 3 drehbar angeordnet; die Drehspule 1 ist beispielsweise auf Spitzen oder an einem Spannband 4 gelagert. Der Zeiger 5 schwingt über einer Skala 6. Das ganze System ist von einem Gehäuse 7 umgeben, das beispielsweise aus Metall oder aus Glas besteht und zur Beseitigung der störenden Lufteinwirkung auf die Zeigerbewegungen evakuiert ist.
Ein anderes Beispiel ist in Fig. 2 dargestellt. Hier ist an einem Spannband 8 ein bewegliches System mit einem Spiegel 9 angebracht. Das bewegliche System und der Spiegel 9 schwingen im Feld zweier Feldspulen 10 und 11. Eine Lichtquelle 12 wirft einen Strahl auf den Spiegel 9, der von dort reflektiert wird, auf eine Skala 13. Hier ist nur das Spannband 8 mit dem beweglichen System und Spiegel 9 in einer zweckmäßig durchsichtigen Röhre 14 untergebracht, die evakuiert ist. Dieselbe Anordnung ist in Fig. 3 in der Seitenansicht dargestellt. Die Glasröhre 14 ist evakuiert und abgeschmolzen und an ihrem oberen Ende mit einer aufgekitteten Kappe 15 versehen. Eine ähnliche, aber kleinere Kappe 16 befindet sich am entgegengesetzten Ende des Rohres 14. Die beiden Kappen 15 und 16 sind in Lagern 17 und 18 geführt, so daß das bewegliche System und der Spiegel mitsamt der Röhre in diesen Lagern 17 und 18 verdrehbar sind, damit die Nullstellung des reflektierten Lichtstrahles eingestellt werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Abgedichtetes und evakuiertes Meßgerätesystem, vorzugsweise mit Band- oder Drahtaufhängung, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuumgehäuse nur das bewegliche Organ umschließt und in den feststehenden Teilen des Meßwerkes zum Einstellen des Nullpunktes drehbar angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 395 397, 432 130.