DE1092394B

DE1092394B - Bagger, dessen Grabwerkzeug aus einem sowohl als Greifer als auch als Tiefloeffel verwendbaren Schaufelpaar besteht

Info

Publication number: DE1092394B
Application number: DEL17867A
Authority: DE
Inventors: Hans Liebherr
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-02-03
Filing date: 1954-02-03
Publication date: 1960-11-03

Description

Bagger, dessen Grabwerkzeug aus einem sowohl als Greifer als auch als Tieflöffel verwendbaren Schaufelpaar besteht Die Erfindung betrifft einen Bagger, dessen Grabwerkzeug aus einem sowohl als Greifer als auch als Tieflöffel verwendbaren Schaufelpaar besteht, welches von einem am Baggerausleger angelenkten Schwenkarm getragen wird und dessen Schaufeln bei ihrer Verwendung als Greifer gelenkig, bei ihrer Verwendung als Tieflöffel dagegen starr miteinander verbunden sind.
Bei einem bekannten Bagger dieser Art sind die mit dem Schwenkarm unmittelbar verbundenen Schaufeln bei ihrer Verwendung als Greifer mittels aufeinander abrollender Zahnsegmente gegeneinander bewegbar. Bei einer derartigen Ausbildung des Grabwerkzeuges werden die Schaufeln bei Auftreten ungleichmäßiger Grabkräfte leicht beschädigt und können durch Verschmutzung der Zahnsegmente Störungen hervorgerufen werden. Außerdem ist das Grabwerkzeug des bekannten Baggers, ganz abgesehen von seinem verhältnismäßig komplizierten Aufbau, ausschließlich als Greifer und Tieflöffel, dagegen nicht auch als Hochlöffel verwendbar.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile des bekannten Baggers zu vermeiden und besteht darin, daß die Schaufeln des Schaufelpaares bei ihrer Verwendung als Greifer mittels zweier lösbarer Lenker aufgehängt sind, die einerseits in einem beiden Lenkern gemeinsamen Gelenk am Schwenkarm angreifen und andererseits jeweils mit einer Schaufel des Schaufelpaares verbunden sind, und bei ihrer Verwendung als Tieflöffel entweder ebenfalls mittels der beiden Lenker oder ohne diese mittels der die Schaufeln miteinander verbindenden Achse direkt in dem am Schwenkarm angeordneten Gelenk gelagert sind und daß an dem Schaufelpaar wenigstens ein Hubseil angreift, welches über eine am Schwenkarm angeordnete Umlenkrolle geführt ist, wobei der Angriffspunkt des Hubseiles an dem Schaufelpaar und/oder die Lage der Umlenkrolle am Schwenkarm so veränderbar ist und die Schaufeln des Schaufelpaares derart mit Grabzähnen bestückt sind, daß das Schaufelpaar nicht nur Bewegungen im Sinne eines Greifers und eines Tieflöffels, sondern auch Bewegungen im Sinne eines Hochlöffels ausführen kann. Hierdurch wird erreicht, daß der Bagger bei einfachstem Aufbau des Baggerwerkzeuges drei verschiedene Verwendungsmöglichkeiten bietet und daß die Umstellung von einer Verwendungsmöglichkeit auf eine andere in. einfachster Weise durchgeführt werden kann.
Zweckmäßig ist das Gelenk zur Lagerung des Schaufelpaares am Schwenkarm an einem zur Längsachse des Schwenkarmes lotrecht stehenden Ansatz angeordnet. Ferner kann bei Verwendung des Schaufelpaares als Tieflöffel an jeder Schaufel ein Hubseil angeordnet sein. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Betätigung des bzw. der Hubseile hydraulisch. Hierdurch ist eine besonders feinfühlige Betätigung des Baggerwerkzeuges bei sämtlichen drei Verwendungsarten möglich.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Bagger nach der Erfindung in Seitenansicht, Fig.2 das vordere Ende des Schwenkarmes mit dem als Greifer verwendbaren Baggerwerkzeug in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 den Greifer in geöffneter Stellung, Fig. 4 das vordere Ende des Schwenkarmes mit als Hochlöffel verwendbarem Baggerwerkzeug, Fig.5 einen Schnitt durch das Baggerwerkzeug nach der Linie A-B in Fig. 4 und Fig. 6 das vordere Ende des Schwenkarmes mit als Tieflöffel verwendbarem Baggerwerkzeug.
Nach Fig. 1 ist der Ausleger 1 des Baggers an dem auf dem Räderfahrwerk 3 angeordneten Oberbau um eine Achse 2 in lotrechter Ebene schwenkbar gelagert und kann mittels eines hydraulischen Arbeitszylinders 4 betätigt werden, der in einer Achse 5 am Oberbau abgestützt ist. Am freien Ende des Auslegers 1 ist der Schwenkarm 7 angelenkt, der ein aus einem Schaufelpaar bestehendes Baggerwerkzeug trägt und durch einen am Ausleger 1 abgestützten hydraulischen Arbeitszylinder 6 betätigt werden kann.
Die Schaufeln 9, 10 des Schaufelpaares sind nach den Fig. 1, 2 und 3 mittels zweier lösbarer Lenker 11, 12 am Schwenkarm 7 aufgehängt, und zwar greifen die Lenker 11, 12 einerseits in einem beiden Lenkern gemeinsamen Gelenk 31 an einem Ansatz 8 an, der am Ende des Schwenkarmes 7 zu seiner Längsachse lotrecht stehend angeordnet ist, während die Lenker 11, 12 andererseits jeweils in einem Gelenk 20 bzw. 21 mit einer Schaufel 9 bzw. 10 des Schaufelpaares verbunden sind. Am Fuße des Ansatzes 8 sind in einem am Schwenkarm 7 angeordneten Lager 17 zwei Umlenkrollen 16 gelagert (vgl. Fig. 5), über die jeweils ein Hubseil 14 geführt ist, welches mit seinem einen Ende an der die beiden Schaufeln 9, 10 miteinander verbindenden Achse 15 angreift und mit seinem anderen Ende mit der Kolbenstange eines am Schwenkarm 7 angeordneten hydraulischen Arbeitszylinders 13 verbunden ist. Jede Schaufel 9 bzw. 10 ist sowohl an ihrer Vorderkante als auch an ihrer Hinterkante Jeweils mit einer Reihe von Grabzähnen 22, 23 bzw. 24, 25 bestückt. Durch Nachlassen der Hubseile 14 öffnen sich die Schaufeln 9, 10 infolge ihres Eigengewichtes in die in Fig.3 dargestellte Stellung, während sie sich durch Einziehen der Hubseile 14 schließen und hierbei das Baggergut aufnehmen.
Zum Umstellen des Baggers von Greiferbetrieb-auf Hochlöffelbetrieb ist nach Fig.4 das Schaufelpaar mittels der die Schaufeln 9, 10 miteinander verbindenden Achse 15 in dem an dem Ansatz 8 des Schwenkarmes 7 angeordneten Gelenk 31 gelagert, während die Schaufeln 9, 10 mittels einer in den Gelenken 20, 21 befestigten Lasche 28 starr miteinander verbunden sind. Die Umlenkrollen 16 ind in einen gegenüber dein Lager 17 weiter vorn am Schwenkarm angeordneten weiteren Lager 19 gelagert und die Hubseile 14 sind an Zapfen 29 der vorderen Schaufel 9 befestigt. Durch Nachlassen der Hubseile 14 nimmt das Schaufelpaar unter seinem Eigengewicht die in Fig.4 dargestellte, nach unten hängende Stellung ein, während das Schaufelpaar durch Einziehen der Hubseile 14 eine Grabbewegung im Sinne eines Hochlöffels an dem Schwenkarm 7 ausführt. In Abweichung von der Darstellung in Fig. 4 kann das Schaufelpaar hierbei auch mittels der beiden Lenker 11, 12 in dem am Ansatz 8 des Schwenkarmes 7 angeordneten Gelenk 31 gelagert sein.
Nach Fig. 6 ist das Baggerwerkzeug auf Tieflöffelbetrieb umgestellt. Zu diesem Zweck sind die Schaufeln 9, 10 wie bei ihrer Verwendung als Hochlöffel durch die Lasche 28 starr miteinander verbunden und mittels der den Schaufeln 9, 10 gemeinsamen Achse 15 in dem an dem Ansatz 8 des Schwenkarmes 7 angeordneten Gelenk 31 gelagert. Auch die Hubseile 14 sowie die Umlenkrollen 16 sind wie bei der Verwendung des Baggerwerkzeuges als Hochlöffel angeordnet. Dagegen greift an der hinteren Schaufel 10 in Zapfers 30 noch ein zweites Hubseilpaar 14' an, das über Umlenkrollen 27 und weitere Umlenkrollen 26 zu der Kolbenstange des am Schwenkarm 7 angeordneten hydraulischen Arbeitszylinders 13 geführt ist, wobei die Umlenkrollen 27 in einem gegenüber dem Lager 17 weiter hinten am Schwenkarm 7 angeordneten Lager 18 gelagert sind. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß das Schaufelpaar durch Betätigung des hydraulischen Arbeitszylinders 13 Bewegungen im Sinne eines Tieflöffels ausführen kann. In Abweichung von der Darstellung in Fig.6 kann auch hierbei das Schaufelpaar mittels der beiden Lenker 11, 12 in dein am Ansatz 8 des Schwenkarmes angeordneten Gelenk 31 gelagert sein. Ferner können die Hubseile 14 gegebenenfalls entfallen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE-1. Bagger, dessen Grabwerkzeug aus einem sowohl als Greifer als auch als Tieflöffel verwendbaren Schaufelpaar besteht, welches von einem am Baggerausleger angelenkten Schwenkarm getragen wird und dessen Schaufeln bei ihrer Verwendung als Greifer gelenkig, bei ihrer Verwendung als Tieflöffel dagegen starr miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (9, 10) des Schaufelpaares bei ihrer Verwendung als Greifer mittels zweier lösbarer Lenker (11, 12) aufgehängt sind, die einerseits in einem beiden Lenkern gemeinsamen Gelenk (31) am Schwenkarm (7) angreifen und andererseits jeweils mit einer Schaufel (9 bzw. 10) des Schaufelpaares verbunden sind, und bei ihrer Verwendung als Tieflöffel entweder ebenfalls mittels der beiden Lenker (11, 12) oder ohne diese mittels der die Schaufeln (9, 10) miteinander verbindenden Achse (15) direkt in dem am Schwenkarm (7) angeordneten Gelenk (31) gelagert sind und daß an dein Schaufelpaar wenigstens ein Hubseil (14) angreift, welches über eine am Schwenkarm (7) angeordnete Umlenkrolle (16) geführt ist, wobei der Angriffspunkt des Hubseils (14) an dem Schaufelpaar und/oder die Lage der Umlenkrolle (16) am Schwenkarm (7) so veränderbar ist und die Schaufeln (9, 10) des Schaufelpaares derart mit Grabzähnen (22, 23, 24, 25) bestückt sind, daß das Schaufelpaar nicht nur Bewegungen im Sinne eines Greifers und eines Tieflöffels, sondern auch Bewegungen im Sinne eines Hochlöffels ausführen kann. z. Bagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk zur Lagerung des Schaufelpaares am Schwenkarm (7) an einem zur Längsachse des Schwenkarms (7) lotrecht stehenden Ansatz (8) angeordnet ist. 3. Bagger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung des Schaufelpaares als Tieflöffel an jeder Schaufel (9 bzw. 10) ein Hubseil (14 bzw. 14') angreift. 4. Bagger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung des bzw. der Hubseile (14 bzw. 14') .hydraulisch erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 858 673.