-
Selbsttätiger Mitnehmer für Drehbänke Die Erfindung bezieht sich auf
einen selbsttätigen Mitnehmer für Drehbänke, Automaten od. dgl. mit gleichmäßig
über den Umfang des futterartigen Mitnehmers verteilten,- als Spannhebel ausgebildeten
Spannklauen, deren innere schräge Spannflächen durch ein gemeinsames Verstellglied
in Eingriff mit dein durch Spitzen zentrierten Werkstück gelangen und deren äußere-Enden
in entsprechenden Aussparungen am Stirnteil -des radial nach allen Seiten verschiebbaren
Stützringes abgestützt sind.
-
Bei einer bekannten Ausführungsform eines derartigen Mitnehmers stützen
sich die Spannklauen unmittelbar an dem Stützring ab. Deshalb lassen sich mit dem
bekannten Mitnehmer nur nahezu runde Werkstücke, beispielsweise aus gezogenem Stangenmaterial,
mit ausreichender Sicherheit spannen. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Spannfläche
jeder Spannklaue den gleichen Abstand von der Drehachse hat. Mit dem bekannten Mitnehmer
können daher theoretisch nur genau runde Werkstücke gespannt werden. Lediglich das
nicht zu vermeidende Spiel der verschiedenen Gelenkstellen macht es möglich, Werkstücke
zu spannen, die in geringem Maße, beispielsweise bei einem Durchmesser von 20 bis
zu 0,2 mm, urirund sind.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, derartige Mitnehmer
so zu verbessern, daB mit ihnen auch stark urirunde Werkstücke einwandfrei gespannt
werden können. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Aussparungen
für die äußeren Enden der Spannklauen an im Umfangsteil des Stützringes in Umfangsrichtung
verschiebbar gelagerten Ringsegmenten angeordnet sind. Mit dieser erfindungsgemäßen
Ausführung ist es möglich, Werkstücke zu spannen, die bei dem genannten Durchmesser
bis zu 2 mm unrunfd sind.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Mitnehmer
und Fig.2 eine Vorderansicht des Mitnehmers ohne Abdeckscheibe.
-
Die hohle Antriebsspindel 1 einer (nicht dargestellten) schnell laufenden
Vielschnittdrehbank ist mit einer schlanken, kegeligen Bohrung 2 ausgestattet, in
die ein Morsekegel 3 eingesetzt ist. In den Morsekegel 3 ist eine Buchse 4 eingeschraubt,
in der eine Stange 5 längsverschiebbar geführt ist. Auf dem linken Ende der Stange
5 sind zwei Gegenmuttern 6 einstellbar befestigt. Eine Feder 7 ist mit ihrem einen
Ende am Boden einer Bohrung 8 der Buchse 4 und mit ihrem anderen Ende am Boden einer
Bohrung 10 abgestützt, die sich im Innern einer Hülse 11 befindet. Die Hülse 11
ist mittels einer Nut 12 und eines in denn Morsekegel 3 befestigten Keils 13 längsverschiebbar
geführt. Die Stange 5 ist mit der Hülse 11 durch einen Stift 14 fest verbunden.
In eine kegelige Bohrung 15 der Hülse 11 ist eine mit einem Morsekegel versehene
Drehbankspitze 16 eingesetzt. Die Drehbankspitze 16 kann aus der dargestellten Ruhestellung,
die durch die Anlage der rechten der beiden Gegenmuttern 6 an der Stirnseite 17
der Buchse 4 festgelegt ist, entgegen der Wirkung der Feder 7 nach links bewegt
werden, bis die linke Stirnfläche 18 der Buchse 11 an der rechten Stirnfläche 19
der Büchse 4 zur Anlage gekommen ist. Die Gegenmuttern 6 bzw. die Endflächen 17,
18, 19 bilden somit Endbegrenzungsanschläge für die Längsbewegung,der Drehbankspitze
16.
-
Die Spindel 1 ist mit einem Flansch 20 ausgestattet,
an dem durch Schrauben 21 ein aus den beiden Teilen 22, 23 zusammengesetzter Futterkörper
befestigt ist. Auf dem Futterkörper 22, 23 ist mittels eines Keils 24 und einer
Keilnut 25 eine Muffe 26; 27; 28 längsverschiebbar geführt. Zwei Kugellauffiächen
der Muffe 26, 27, 28 stehen über zwei Längskugellager 29; 30 mit einem Ring 31 in
Verbindung, an dem (in nicht dargestellter Weise) ein Betätigungshebel 32 angreift.
Der Betätigungshebel 32 ist bei 33 am Drehbankbett ortsfest gelagert und kann durch
eine Stange 34 bewegt werden. Bei der Bewegung der Stange 34 in der einen oder anderen
Richtung wird über die Teile 32, 31 und 29 bzw. 30 die Muffe 26; 27, 28 entsprechend
längsverschoben-Im Muffenteil 26 ist ein schräger Schlitz 35 vorgesehen, in den
durch einen in der Urnfangrichtung verlaufenden Schlitz 36 des Futterkörpers 23
ein Stift 37 eingreift, der in einer Verstellhülse 38 befestigt ist. Die Verstellhülse
38 ist an ihrem in Fig. 1 rechts dargestellten Stirnende mit Mitnehmerstiften 39
versehen, die, wie insbesondere aus Fig. 2 erkennbar ist, in Schlitz 40 von Spannklauen
41 eingreifen. Die Spannklauen 41 sind mittels Haltezapfen 42 auf doppelarmigen
Hebeln
43 drehbar gelagert und stehen unter der Wirkung von Federn 45. Die Federn 45 sind
in Ösen 46 eingehängt, die an dem Flansch 50 des Futterkörpers 23 befestigt sind.
Durch die Federn 45 werden die Hebel 43 derart verschwenkt, daß sich das äußere
Ende jeder Spannklaue 41 in eine Aussparung 47 eines Ringsegments 47' abstützt.
Die Ringsegmente 47' sind in eine Ringnut 48' eines Stützringes 48 eingelegt, in
Umfangsrichtung verschiebbar gelagert und liegen jeweils mit ihrer äußeren Umfangsfläche
an einer Innenfläche des Stützringes 48 an. Der Stützring 48 ist bei 49 (Fig. 1)
auf dem Flansch 50 des Futterkörpers 23 derart zentriert, daß er sich in geringem
Maß radial verschieben kann. Die Spannklauen 41 haben an ihrem nach innen gerichteten
Ende schräge Spannflächen 51, mit denen sie am strichpunktiert eingezeichneten Werkstück
52 angreifen können. Beim Verdrehen der Verstellhülse 38 können die Spannklauen
41 durch die Mitnehmerstifte 39 verschwenkt werden.
-
Die Drehzapfen 44 der Hebel 43 sind mit ihrem einen Ende in den Flansch
50 des Futterkörpers 23
eingeschraubt und haben an ihrem anderen Ende
ein Innengewinde, in das. Schrauben 53 eingreifen. Die Schrauben dienen zur Befestigung
einer Abdeckscheibe 54, deren Bohrung 55 etwas größer ist als der Durchmesser (Fig.
2) des Werkstücks 52.
-
Die Spannflächen 51 der Spannklauen 41 sind, damit sie die Werkstückmantelfläche
griffiger erfassen können, mit einer (nicht dargestellten) Feinverzahnung versehen,
und zwar wird man die Feinverzahnung zweckmäßig mit schrägen Zähnen ausstatten..
-
Obwohl bei dem Ausführungsbeispiel nur drei Spannklauen 41 vorgesehen
sind, ist die Zahl der Aussparungen 47 an jedem Ringsegment 47' größer, und zwar
haben die verschiedenen Aussparungen 47a, 47b jeweils verschiedene Abstände von
der Drehachse des Futters, so daß man Werkstücke 52 von verschienem Durchmesser
einspannen kann.
-
Die Wirkungsweise des Mitnehmers ist wie folgt: Man bringt bei laufender
Drehbank ein Werkstück 52 in diejenige Stellung, bei der seine beiden Stirnflächen
die in Fig. 1 mit 57 und 58 bezeichnete Lage einnehmen, d. h., man setzt das Werkstück
mit seiner linken Zentrierbohrung auf die Drehbankspitze 16 auf und gibt ihm eine
solche Lage, daß bei einer Verschiebung des (nicht dargestellten) zunächst rechts
stehenden Reitstocks nach links die rechts in Fig. 1 angedeutete Reitstockspitze
60 in die rechte Zentrierbohrung des Werkstücks 52 eingreifen kann. Sobald die Reitstockspitze
60 eingegriffen hat, ist das Werkstück 52 zwischen ihr und der Spitze 16 eingespannt,
die durch die Feder 7 in ihre rechte, durch den Endanschlag 17 festgelegte Stellung
geschoben ist. Jetzt kann der Arbeiter das Werkstück 52 loslassen, das nunmehr durch
die Weiterbewegung des Reitstocks nach links verschoben wird, bis die Spitze 16
aufnehmende Hülse 11 mit ihrer Stirnfläche 18 den festen Endschlag 19 erreicht hat.
-
Sobald das Werkstück, 52, das bereits vorher von der Hand des Arbeiters
losgelassen worden ist, in diese Stellung gekommen ist, bei der das linke Ende des
Werkstücks sich im Bereich der in ihrer ausgeschwenkten Lage stehenden Spannklauen
befindet, wird mittels der Stange 34 der Hebel 32 nach rechts verschwenkt. Dies
bewirkt eine Bewegung der Muffe 26, 27, 28 nach rechts in Fig. 1. Die Muffe erzeugt
dabei, da sie durch ihren Schrägschlitz 35 und den Stift 37 mit der Verstellhülse
38 gekuppelt ist, eine relative Verdrehung der Verstellhülse 38 gegenüber dem sie
antreibenden Futterkörper 22, 23. Bei dieser relativen Drehbewegung werden durch
die Mitnehmerstifte 39 der Verstellhülse 38 die Spannklauen 41 derart verschwenkt,
daß ihre schrägen Spannflächen 51 nach innen gehen, wobei sie sich mit ihrer Feinverzahnung
am Werkstück einheißen und dieses rasch und zuverlässig mitnehmen. Bei unrundem
Werkstück, wie beispielsweise in Fig.2 dargestellt, stellen sich die Ringsegmente
47' während des Einbeißens am Werkstück in eine entsprechende, keine gleichmäßige
Verteilung innerhalb des Ringes 48 aufweisende Lage ein.
-
Das Ausspannen der Werkstücke geht in umgekehrter Reihenfolge vor
sich. Es wird zunächst die Muffe 26, 27; 28 durch den Hebel 32 nach links verschoben.
Hierdurch gelangen die Spannhebel 41 in ihre unwirksame Stellung. Sobald dies geschehen
ist, sinkt die Drehzahl des zwischen den Spitzen 16, 60
noch eingespannt bleibenden
Werkstücks infolge des Spitzendrucks der stehenden Reitstockspitze 60 schnell ab.
Während dann der Reitstock mit seiner Spitze 60
nach rechts ausgefahren wird,
bewegt sich das linke Ende des Werkstücks 52 an den nach außen geschwenkten Spannflächen
51 der Spannklauen 41 vorbei nach rechts. Das Werkstückende gelangt
dabei außerhalb der Abdeckscheibe 54, und der Arbeiter nimmt es wieder in seine
Hand, mit der er es ohne die geringste Unfallgefahr von der Maschine herunternimmt,
sobald die Reitstockspitze 60 bei der Weiterbewegung des Reitstocks aus dem
Bereich des Werkstücks gekommen ist. Danach kann sofort mit dem Spannen eines neuen
Werkstücks bei unabgebremster Maschine begonnen werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist lediglich die Lagerung der äußeren Enden
der Spannklauen an in Umfangsrichtung verschiebbar gelagerten Ringsegmenten. Die
übrigen Merkmale der beschriebenen Ausführung sind bekannt.