DE1089449C2 - Steuereinrichtung, insbesondere fuer gelenkte Flugkoerper - Google Patents
Steuereinrichtung, insbesondere fuer gelenkte FlugkoerperInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
INTERNATIONALE KL.
G05f;g
ANMELDETAG: H. FEB RU AR 1957
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
PATENTSCHRIFT:
22. SEPTEMBER 1960 16. MÄRZ 1961
stimmt Oberein mit auslegeschrift
1 089 449 (F 22360 VIII b / 21 c)
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung, die auf ein Befehlssignal hin eine Wirkung hervorruft
und die einen Gegenkopplungszweig enthält, durch den dem Eingang der Einrichtung ein Signal
zugeführt wird, das von der Wirkung abhängt.
In praktisch allen Steuereinrichtungen gibt es gewisse Frequenzen, bei denen das gegengekoppelte
Signal in Phase mit dem Eingangssignal ist, so daß die Einrichtung, wenn die Schleifenverstärkung den
Wert »1« erreicht, dazu neigt, Eigenschwingungen auszuführen.
Es ist nun wünschenswert, daß die Schleifenverstärkung, d. h. das Produkt der Verstärkungsfaktoren der
einzelnen Bestandteile der gesamten Schleife, bei den verwendeten Frequenzen so groß wie möglich ist, um
ein schnelles und genaues Ansprechen zu erreichen und um die Wirkungsweise verhältnismäßig unabhängig
von Änderungen in den einzelnen Bestandteilen zu machen. Eine Steigerung des Verstärkungsfaktors für
die Arbeitsfrequenzen bewirkt jedoch im allgemeinen auch einen erhöhten Verstärkungsfaktor für eine der
Eigenfrequenzen der Steuereinrichtung, bei der Selbsterregung eintritt.. Die höchste mögliche Schleifenverstärkung
in einer zu Eigenschwingungen fähigen Steuereinrichtung, bevor Selbsterregung eintritt, soll
als Stabilitätsgrenze bezeichnet werden.
Durch Einschaltung von geeigneten Filtern kann man die Charakteristik der Einrichtung verändern, so
daß die Verstärkung bei der Eigenfrequenz sinkt und somit die Stabilitätsgrenze hinausgeschoben wird.
Es ist üblich, derartige Einrichtungen so auszulegen, daß sie mit einer Schleifenverstärkung arbeiten, die
ziemlich weit unterhalb der Stabilitätsgrenze liegt. In manchen Anwendungsgebieten, beispielsweise bei der
Steuerung von Flugzeugen, kann sich die Stabilitätsgrenze während des Betriebes infolge von Änderungen
der äußeren Bedingungen, z. B. Fluggeschwindigkeit und Flughöhe, verschieben. In solchen Fällen muß die
Einrichtung so ausgelegt werden, daß sie wesentlich unterhalb der vermutlichen minimalen" Stabilitätsgrenze
arbeitet, so daß genügend Spielraum bleibt. Es kann auch nötig sein, Mittel vorzusehen, die den
Verstärkungsfaktor der Schleife in Abhängigkeit von Veränderungen, beispielsweise der äußeren Bedingungen,
ändern, wodurch jedoch die ganze Einrichtung kompliziert wird.
Durch die Erfindung soll eine Steuereinrichtung angegeben werden, die es ohne großen Aufwand ermöglicht,
die Schleifenverstärkung bei allen vorkommenden Betriebsbedingungen möglichst groß, d. h. möglichst
nahe an der Stabilitätsgrenze zu halten.
Gemäß der Erfindung ist eine Steuereinrichtung, insbesondere für gelenkte Flugkörper, unter Verwendung
eines einen regelbaren Gegenkopplungszweig
10
20 Steuereinrichtung, insbesondere für gelenkte Flugkörper
Patentiert für:
Fairey Aviation Limited, Hayes, Middlesex (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 14. Februar 1956
Howard Surtees, Twickenham, Middlesex
(Großbritannien), ist als Erfinder genannt worden
enthaltenden Regelkreises (Schleife), dadurch gekennzeichnet, daß eine an die Schleife angekoppelte Einrichtung
(»Meßeinrichtung«) vorgesehen ist, die auf eine außerhalb des normalen Arbeitsbereichs der
Steuereinrichtung liegende Frequenz (»Meßfrequenz«), insbesondere auf eine Eigenfrequenz oder eine in der
Nähe der Eingenfrequenz liegende Frequenz, anspricht und ein von der Amplitude der Meßfrequenz
und damit von der Schleifenverstärkung abhängiges Steuersignal, beispielsweise in Form einer Regelspannung,
liefert, das einem in der Schleife liegenden regelbaren Element zur Regelung der Schleifenverstärkung
so zugeführt wird, daß mit steigender Amplitude der Meßfrequenz der Verstärkungsgrad
des regelbaren Elementes und damit die Schleifenverstärkung herabgesetzt wird.
Bei der Steuereinrichtung wird also die Schleifenverstärkung laufend gemessen und auf den gewünschten
Wert eingeregelt. Dies geschieht dadurch, daß eine von der Amplitude eines Signals, dessen Frequenz
außerhalb des normalen Arbeitsfrequenzbereichs der Steuereinrichtung liegt, abhängige Regelspannung erzeugt
wird, die ein in der Schleife vorgesehenes Element regelbarer Verstärkung steuert. Wachsender
Amplitude des Signals soll dabei eine Verringerung des Verstärkungsgrades des regelbaren Elementes entsprechen.
Die Meßfrequenz kann auf verschiedene Weise erzeugt werden. Bei einer Ausführungsform wird die
Meßfrequenz, die vorzugsweise auf oder in der Nähe
109 533/108
einer Eigenfrequenz der Schleife gewählt wird, in die
Schleife eingekoppelt und nach Durchlaufen der Schleife wieder aus dieser ausgekoppelt. Die ein- und
ausgekoppelten Signale werden miteinander verglichen und dementsprechend das Element regelbarer
Verstärkung gesteuert.
Die Meßfrequenz wird vorzugsweise am gleichen Punkt wie das Befehlssigna! in die Schleife eingekoppclt
und aus dem Gegenkopplungszweig ausgekoppelt.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel dient als Meßfrequenz eine Eigenfrequenz der Schleife. Die
Meßeinrichtung wird dann für diese Eigenfrequenz empfindlich gemacht, und die erzeugte Regelspannung
verringert den Verstärkungsgrad des regelbaren Elementes dann, wenn die Schleifenvcrstärkung bei
der als Meßfrequenz dienenden Eigenfrequenz den Wert »1« überschreitet und Selbsterregung einsetzt.
Entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann die Steuereinrichtung auch ein Element veränderlicher Verstärkung enthalten, das,durch eine
Vorrichtung gesteuert wird, die, auf Schwingungen im Gegenkopplungszweig anspricht und die die Verstärkung
dieses Elementes so verringert, daß die Schwingungen klein bleiben. Das Element veränderlicher
Verstärkung kann sowohl im Geradeauszweig als auch im Gegenkopplungszweig der Schleife liegen.
Die Meßfrequenz kann aus der Schleife entnommen werden, dann durch ein Bandpaßfilter geleitet
werden, dessen Durchlaßbereich die niedrigste Eigenfrequenz der Schleife einschließt und dann schließlich
nach Gleichrichtung und Glättung, zur Steuerung eines regelbaren Verstärkers dienen. Die Schwingungen
in der Schleife erzeugen also ein Steuersignal in Form einer Spannung, welche die Verstärkung des
steuerbaren Elementes ändert. Wenn die Amplitude der Schwingungen wächst, wird die Verstärkung und
die Neigung zum weiteren Anwachsen der Schwingungen verringert, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht
wird, bei dem schwache Schwingungen kleiner Amplitude ausreichen, um die Schleifenverstärkung
auf diesem Wert zu halten.
Das Steuersignal kann direkt proportional der Schwingungsamplitude sein, es kann aber auch eine
verwickeitere Funktion der Amplitude darstellen, beispielsweise ein abklingendes Integral, derart, daß da·?
Steuersignal um so größer wird, je langer die Schwingungen andauern, während es bei verschwindenden
Schwingungen auf Null abfällt.
In den Eingang dieser Einrichtung kann ein Filter eingeschaltet sein, um aus dem Befehlssignal alle Frequenzen
zu entfernen, die durch das Bandpaßfilter durchgelassen werden würden, so daß Oberwellen des
Eingangssignals den Verstärkungsfaktor nicht ändern können.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung können Mittel vorgesehen sein, um dem
Eingang der Steuereinrichtung ein Signal einer gewissen Frequenz (Meßfrequenz) zuzuführen, ferner
ein Filter, das diese Frequenz durchläßt und sie nach Durchlaufen der gesamten Schleife herausführt, wobei
die Verstärkung eines Elementes regelbarer Verstärkung in Abhängigkeit vom Verhältnis zwischen der
zugeführten Eingangsfrequenz und dem Filterausgang gesteuert wird. Diese beiden Größen oder bestimmte
Anteile einer oder beider können in entgegengesetzter Polarität dem Steuergitter einer Röhre, die in dem
Element variabler Verstärkung enthalten ist oder dieses steuert, zugeführt werden.
Dem Eingang kann auch ein Signal der niedrigsten Eigenfrequenz der Einrichtung als Meßfrequenz zugeführt
und nach Durchlaufen der gesamten Schleifenverstärkung wieder entnommen werden und kann dann
als Steuersignal für den steuerbaren Verstärker dienen, um die Schleifenverstärkung bei dieser Frequenz
auf jedem gewünschten Wert unterhalb »1« zu halten. Andererseits kann auch ein Signal einer anderen
Frequenz, bei welcher die Schleifenverstärkung ein bestimmtes Verhältnis zu der Schleifenverstärkung
bei der niedrigsten Sclbsterregungsfrequenz hat, eingeführt und nach Durchlaufen der gesamten Schleife
wieder entfernt werden und als Steuersignal dienen, um die Schleifenverstärkung bei der zugeführten Frequenz
auf einem gewünschten Wert unterhalb dem Wert »1« zu halten.
Die gesamte Einrichtung kann ebenso ein Netzwerk enthalten, das die Charakteristik der Einrichtung
ändert, so daß die Eigenfrequenz auf einen Wert erhöht wird, der weit entfernt von dem Arbeitsfrequenzbereich
liegt und die Schleifenverstärkung bei der Eigenfrequenz erniedrigt.
Die Erfindung kann insbesondere zur Betätigung von Steuerrudern in Luftfahrzeugen dienen, beispielsweise
zur Bewegung von Steuerrudern in Abhängigkeit von drahtlosen Signalen. In diesem Falle kann die
Gegenkopplung ein Signal enthalten, das eine Funktion der seitlichen Beschleunigung des Luftfahrzeuges
ist, welche durch die Bewegung des Steuerruders in Abhängigkeit vom Befehlssignal entstanden ist.
Der Anstellwinkel der Tragflächen bei einer Richtungsänderung ist dann proportional dem Befehlssignal, das die Richtungsänderungen bewirkt, und
entsprechend kann ein Befehlssignalbegrenzer vorgesehen sein, der den Maximalwert des Befehlssignals
begrenzt, so daß der Anstellwinkel ebenso begrenzt ist und die Neigung des Fahrzeuges zum Überziehen
verringert wird, auch in einer langsamen Kurve.
Im folgenden soll eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung und eine Abwandlung
hiervon in Verbindung mit den Zeichnungen be· schrieben werden.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Servosystems in Blockform;
Fig. 2 ist ein Schaltbild eines Rückkopplungsverstärkers mit veränderlichem Verstärkungsfaktor, und
Fig. 3 ist ein Blockbild eines etwas abgewandelten Servosystems.
Das Servosystem, das schematisch in Fig. 1 dargestellt ist, kann für die verschiedensten Verwendungszwecke
dienen, es wird jedoch insbesondere in Verbindung mit der Steuerung eines Flugzeuges durch
ein Radiosignal beschrieben werden. Wenn es beispielsweise erforderlich ist, daß ein Flugkörper entlang
eines Leitstrahles fliegt, kann ein Empfänger im Flugzeug ein Radiosignal aus dem Leitstrahl empfangen,
das Null ist, w.enn sich das Flugzeug im Mittelpunkt des Strahles befindet, das' jedoch in der einen
oder anderen Richtung steigt, wenn sich das Flugzeug aus der Mitte des Strahles entfernt. Das Signal kann
andererseits aber auch durch einen entfernten Bedienungsmann willkürlich gesteuert werden. Dieses
Befehlssignal wird verstärkt, so daß es ein elektropneumatisches Relaisventil betätigen kann, das seinerseits
wiederum Druckluft an einen pneumatischen Kolben liefert, welcher das Steuerruder des Flugzeuges
verstellt.
Um ein genaues Ansprechen zu gewährleisten, ist eine Gegenkopplung vorgesehen, so daß die beschriebenen
Teile in einer Servoschleife liegen. Das Flugzeug ist weiterhin mit einem Beschleunigungsmesser
versehen, welcher beispielsweise über ein Potentio-
5 6
meter ein elektrisches Ausgangssignal liefert, welches liegt, mit Erde verbunden ist, um eine rohe Einjustieder
durch das Steuerruder hervorgerufenen Seiten- rung zu ermöglichen. Die Sekundärwicklung des
beschleunigung entspricht. Dieses elektrische Aus- Transformators 53 ist mit einem Potentiometer 55
gangssignal wird verstärkt und an den Eingang des verbunden, um eine weitere Einjustierung des EinVerstärkers
in umgekehrter Polarität zum Befehls- 5 gangs zu einer Röhre 56 zu ermöglichen. Die Röhre 56
signal zurückgekoppelt. Dieses bewirkt in bekannter und eine weitere Röhre 57 sind in der üblichen Weise
Weise, daß die seitliche Beschleunigung dem Befehls- geschaltet, wobei ihre Gittervorspannung zur Regesignal
proportional ist, vorausgesetzt, daß die Gegen- lung der Verstärkung verändert werden kann. Die
kopplungsverstärkung konstant und die Schleifen- Steuergitter sind über die Gitterableitwiderstände 58
verstärkung hoch ist. io und 59 miteinander verbunden und liegen an dem
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Ver- Regelsignal 46, welches die Verstärkung ändert. Der
Stärkung des Gegenkopplungsverstärkers in Ab- Verstärker enthält zwei weitere Röhren 60 und 61,
hängigkeit vom Auftreten von irgendwelchen Schwin- wobei die erste ein üblicher Verstärker und die zweite
gungen der Eigenfrequenz der Schleife verringert. eine Kathodenfolgestufe ist, deren Kathode einerseits
Unter Eigenfrequenz soll dabei die Frequenz ver- 15 an der Ausgangsleitung 62 und andererseits über den
standen werden, bei welcher die Schleife zuerst Widerstand 63 an einer negativen Spannungsquelle 64
instabil wird, wenn man die Schleifenverstärkung liegt,
schrittweise erhöht. Um die Ausgangsimpedanz des Kathodenfolgers
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das Befehlssignal zu verringern, ist eine Rückkopplung auf den Eingang
10 einem Tiefpaßfilter 11 zugeführt, welches im ein- 20 der Röhre 60 über einen Widerstand 65, der zwischen
zelnen später noch beschrieben wird; der gefilterte dem Steuergitter der Röhre 60 und der Ausgangs-Ausgang
wird als ein Eingang 12 einer Addierstufe 13 leitung 62 des Kathodenfolgers 61 liegt, vorgesehen,
zugeführt, der als zweiter Eingang ein Gegenkopp- Die Ausgangsleitung 62 des Kathodenfolgers ist
lungssignal 14 zugeführt wird. Die Addierstufe 13 über einen Kondensator 66 an einen Demodulator 70
vereinigt das Gegenkopplungssignal mit dem Befehls- 25 angeschlossen. Dieser enthält eine Quelle 71, die mit
signal. Sie kann beispielsweise aus einem angezapften der Quelle 52 synchronisiert und an die Primärwick-Widerstand
15 bestehen, dem die beiden Signale 12 lung des Transformators 72, dessen Sekundärwicklung
und 14 an den entgegengesetzten Enden zugeführt einen Mittelabgriff besitzt, angeschlossen ist. Der
werden, während der Abgriff den Ausgang 16 zu der Mittelabgriff führt zu dem Kondensator 66, während
Steuereinrichtung bildet. Die Steuereinrichtung ent- 30 die Enden der Wicklung über die Dioden 73 an die
hält einen Geradeausverstärker 17, dessen Ausgang 18 entgegengesetzten Anschlüsse eines kapazitiven Spanein
elektrisch arbeitendes Ventil 19 betätigt, welches nungsteilers 74 und einen ohmschen Spannungsteiler
den Zufluß 20 eines Arbeitsmediums zu einem Kolben 75 angeschlossen sind, dessen Abgriff 76 den Ausgang
21 steuert, welcher seinerseits das Steuerruder 22 be- darstellt.
tätigt. Die Auslenkung des Steuerruders, dargestellt 35 Der Demodulator arbeitet in bekannter Weise,
durch den Pfeil 23, wirkt auf den Flugkörper 24 und Wenn also vom Kathodenfolger kein Signal über den
erzeugt eine seitliche Beschleunigung, welche durch Kondensator 66 geliefert wird, sind die Ströme, die
den Pfeil 25 dargestellt ist und welche von mecha- von der Quelle 71 durch die Dioden 73 fließen, gleich,
nischen Bedingungen, beispielsweise der Geschwindig- und das Potential des Abgriffs des kapazitiven Span-
keit des Flugkörpers, den Abmessungen des Steuer- 40 nungsteilers 74 liegt damit in der Mitte zwischen den
ruders, der Dichte der Luft, abhängig ist. Potentialen an seinen Enden und ist gleich dem
Der Gegenkopplungszweig der Schleife enthält Potential am Abgriff des ohmschen Spannungsteilers
einen Beschleunigungsmesser 30, der schematisch als 75. Wenn jedoch vom Kondensator 66 ein Signal geein
auf ein Potentiometer 32 wirkendes Pendel 31 dar- liefert wird, so verstärkt dieses wegen der Spannungsgestellt
ist. Er ist so angeordnet, daß er auf seitliche 45 quelle 71 in einer Hälfte der Sekundärwicklung des
Beschleunigungen des Flugkörpers anspricht und ein Transformators 72 das Signal, während es dieses in
elektrisches Ausgangssignal 33 für den Eingang eines der anderen Hälfte auskompensiert, so daß der Strom
regelbaren Gegenkopplungsverstärkers 34 liefert, des- durch die eine der Dioden den Strom durch die andere
sen Ausgang 14 zur Addierstufe 13 zurückgeführt ist. übersteigt und der kapazitive Spannungsteiler 74 un-
Der Ausgang 14 des regelbaren Verstärkers 34 50 symmetrisch wird, so daß das Erdpotential nicht wie
wird zusätzlich durch ein Bandfilter 40 geleitet, das so bisher in der Mitte zwischen den Potentialen der beiausgelegt
ist, daß es ein schmales Frequenzband ein- den Enden des Spannungsteilers liegt. Das Potential
schließlich der Eigenfrequenz der Schleife durchläßt. des Ausgangs weicht dadurch in einer Richtung oder
Der Ausgang 41 des Bandfilters wird mittels einer der anderen in Abhängigkeit von der Phase des vom
Phasenumkehrstufe 42 und den beiden Dioden 43 voll- 55 Kathodenfolger gelieferten Signals in bezug auf die
weggleichgerichtet. Das gleichgerichtete Ausgangs- der Spannungsquelle 71 ab.
signal 44 wird einem Ti-efpaßglättungsfilter und Netz- Das Ausgangssignal 76 wird an die Addierstufe 13
werk 45, das ein Voreilen der Phase bewirkt, zu- durch eine Trennstufe zurückgeführt, welche aus
geführt, dessen Ausgang 46 zur Steuerung des einem Verstärker 77 besteht, welcher einen Gegen-
Verstärkungsgrades des regelbaren Gegenkopplungen 60 kopplungszweig besitzt.
Verstärkers 34 dient. Das Tiefpaßfilter 11, das Bandfilter 40 und das
Eine geeignete Schaltung für den regelbaren Gegen- Netzwerk 45, das ein Voreilen der Phase bewirkt,
kopplungsverstärker 34 ist in Fig. 2 dargestellt. Der sind entsprechend den geläufigen Filtertheorien aufEingang
33 wird durch einen Modulationskreis 50, gebaut.
welcher einen Dioden-Ringmodulator 51, der von einer 65 Das Tiefpaßfilter 11 im Eingang hat eine Über-Trägerfrequenzquelle
52 gespeist wird und mit einem tragungsfunktion der Form 1/(1 -\-ap + bp2-\-c· p3)
Transformator 53 verbunden ist, moduliert. Der Ein- und schneidet beispielsweise bei etwa 2 Hz ab. In
gang 33 ist mit einem Abgriff der Primärwicklung des dieser und den folgenden Gleichungen für die ÜberTransformators
53 verbunden, während der Schleifer tragungsfunktion bedeutet p den Laplace-Operator
eines Potentiometers 54, welches parallel zur Quelle 52 70 und die anderen Buchstaben a, b, c, d, A, B, T1, T2
bedeuten konstante Koeffizienten entsprechend der speziellen Ausführungsform.
Das Bandfilter 40 hat eine Übertragungsfunktion der Form p/(l+dp + p2), es soll beispielsweise einen
schmalen Frequenzbereich beidseits von 22 Hz durchlassen. Das Glättungsfilter 45 enthält ein Tiefpaßfilter,
das zur Glättung der Welligkeit des Signals aus dem Vollweggleichrichter dient; es besitzt eine
Übertragungsfunktion der Form 1/(1+ PT1), und es
schneidet bei sehr tiefen Frequenzen, beispielsweise bei etwa 0,2 Hz, ab. Parallel zu diesem Tiefpaßfilter
zur Glättung ist ein Phasenverschiebungsnetzwerk mit einer Übertragungsfunktion der Form
—1/(1 + dp + p2) geschaltet, das dazu dient, Signale
mit einer Frequenz unterhalb von etwa 2 Hz voreilen zu lassen, während es Signale mit höheren Frequenzen
dämpft und verzögert. Dieses Phasenschiebernetzwerk dient in bekannter Weise zur Stabilisierung für den
automatischen Verstärkungsregelungskreis. An diese Netzwerke schließt sich ein weiteres Tiefpaßfilter mit
einer Übertragungsfunktion der Form 1/(1 +pT2) an,
das zur weiteren Glättung dient. Es kann beispielsweise eine Grenzfrequenz von etwa 10 Hz haben.
Das kombinierte Glättungs- und Phasenschiebernetzwerk 45 hat eine Übertragungsfunktion der Form
Bp
1 + dp + ρ2
Es soll erwähnt werden, daß dieser Kreis einen Vorspannungswiderstand 8 enthält, der an eine Spannung
von etwa 1Zs Volt positiv in bezug auf Erde geschaltet
ist, um für die ersten zwei Röhren 56 und 57 des regelbaren Rückkopplungsverstärkers eine konstante
Gittervorspannung von etwa —2 Volt in bezug auf Erde zu gewährleisten.
Die Arbeitsweise der Einrichtung dürfte aus der vorangegangenen Beschreibung klar hervorgehen. Ein
dem Eingang 10 zugeführtes Befehlssignal wird verstärkt und bewirkt den Beginn einer Bewegung des
Steuerruders, wodurch eine seitliche Beschleunigung des Flugzeuges, die durch den Ausgang 25 dargestellt
ist, auftritt. Die Verstärkung des Vorwärtszweiges der Servoschleife ist derart bemessen, daß die seitliche
Beschleunigung viel zu groß sein würde, wenn nicht durch den Gegcnkopplungszweig vom Ausgang
14 des Gegenkopplungsverstärkers 34 das übliche Gegenkopplungssignal an . den Eingang geliefert
würde, so daß dann, wenn die seitliche Beschleunigung einen Wert erreicht hat, der dem Befehlssignal am
Eingang 10 entspricht, keine weitere Bewegung des Steuerruders mehr erfolgt. Es ist bekannt, daß für
eine genaue Proportionalität zwischen der entstehenden seitlichen Beschleunigung und dem verursachenden
Befehlssignal die Verstärkung der Schleife so groß wie möglich sein soll. Es ist ebenso bekannt, daß
auch, wenn der Kreis so bemessen ist, daß das rückgekoppelte Signal in seiner Phase dem Befehlssignal
bei gewissen Frequenzen (insbesondere sehr niedrigen Frequenzen) entgegengesetzt liegt, andere Frequenzen
vorhanden sind, bei denen in der Schleife eine derartige Phasenverschiebung aufgetreten ist, daß das
Befehlssignal verstärkt wird und, wenn die Verstärkung der gesamten Schleife die Einheit übersteigt,
der Kreis unstabil wird und in Schwingung geraten kann.
Durch die vorliegende Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß jede solche
Schwingung automatisch die Schleifenverstärkung herabsetzt. Das Schwingungssignal kann für diesen
Zweck aus jedem beliebigen Punkt entlang der Schleife entnommen werden, bei dem dargestellten
Beispiel wird es vom Ausgang 14 des regelbaren Gegenkopplungsverstärkers 34 entnommen. Wie bereits
erwähnt, ist in dem speziellen dargestellten Beispiel die Stabilitätsgrenze bei etwa 22 Hz erreicht,
und dementsprechend tritt beim Instabilwerden der Schleife eine Schwingung zuerst bei dieser Frequenz
auf. In dem Augenblick, wo dies eintritt, wird ein
ίο Signal durch das Bandfilter 40, das, wie erwähnt, so
ausgelegt ist, daß es diese Frequenz durchläßt und andere Frequenzen sperrt, übertragen. Das Signal
wird geglättet und schließlich dem Ausgang 46 zugeführt, wodurch es die Vorspannung der ersten zwei
Röhren 56 und 57 des regelbaren Verstärkers 34 steuert. Die Verstärkung der Schleife wird dadurch
sofort verringert, bis die Schwingungen einen bestimmten Pegel unterschreiten.
Die erfindungsgemäße Einrichtung hat verschiedene Vorteile. Die Schleifenverstärkung und damit die Genauigkeit
der Einrichtung wird automatisch so hoch wie möglich gehalten. Dies wird ohne komplizierte
zusätzliche Einrichtungen erreicht, wie beispielsweise verstärkungsbeeinflussende Netzwerke und Vorrichtungen,
deren Verstärkung durch äußere Bedingungen geändert werden. Die minimale Stabilitätsgrenze,
die in der Praxis auftreten kann, braucht nicht für die Bemessung abgeschätzt zu werden, und
es braucht kein Sicherheitsfaktor für falsche Berechnungen vorgesehen zu werden. Die Einzelteile
brauchen nicht sorgfältig abgeglichen zu werden, da Änderungen der Einzelteile automatisch auskompensiert
werden.
Unter gewissen Umständen ist die seitliche Beschleunigung des Flugkörpers für ein gegebenes drahtloses
Befehlssignal proportional zur Luftdichte und dem Quadrat der Geschwindigkeit. Daraus folgt, daß
bei konstanter Luftdichte der Radius der vom Flugzeug beschriebenen Kurve und der Anstellwinkel der
Flächen für ein bestimmtes Befehlssignal über den erwarteten Geschwindigkeitsbereich konstant bleiben.
Die Einrichtung kann deshalb einen Begrenzer für
das Signal am Eingang der Addierstufe enthalten, welcher den Maximalwert des Befehlssignals auf
einen Wert begrenzt, der einem Anstellwinkel entspricht, welcher klein genug ist, daß das Flugzeug
nicht überzogen werden kann.
Die seitliche Beschleunigung bei einer gegebenen Geschwindigkeit ist im wesentlichen proportional zu
dem verursachenden Signal, vorausgesetzt, daß die Schleifenverstärkung wesentlich größer ist als »1«.
Die Übertragungsverstärkung der Betätigungsvorrichtung für das Steuerruder und die des Flugzeuges in
Abhängigkeit von den Ruderausschlägen sind nicht von großer Wichtigkeit, wenn nur die Schleifenverstärkung
hoch genug ist, wie es ganz automatisch bei Anwendung der Erfindung der Fall ist.
Der Radius einer Kurve ist bei konstanter Höhe der Größe des verursachenden Befehlssignals umgekehrt
proportional.
In dem etwas abgewandelten Austuiirungshcispiel
nach Fig. 3 sind der Vorwärts- und der Gegcnkopplungszweig der Schleife ebenso ausgeführt, wie in
Verbindung mit Fig. 1 beschrieben. Das Befehlssignal 10 durchläuft also ein Tiefpaßfilter 11, dessen
gefilterter Ausgang an den einen Eingang 12 einer Addierstufe 13 gelegt wird. Das. Signal aus der
Addierstufe betätigt nach dem Durchlaufen eines Verstärkers 17 ein Ventil 19, welches das Steuerruder
22 verstellt. Die resultierende Verstellung des Steuer-
ruders erzeugt eine seitliche Beschleunigung des Flugzeuges 24, die durch den Pfeil 25 versinnbildlicht
ist und durch den Beschleunigungsmesser 30 gemessen wird. Der Ausgang 33 dieses Beschleunigungsmessers
wird durch einen regelbaren Verstärker 34 verstärkt, dessen Ausgangssignal wird an den Eingang
14 der Addiereinheit 13 zurückgeführt.
Durch den Oszillator 81 werden kleine Amplitudenschwankungen erzeugt, deren Frequenz in der Nähe
der Eigenfrequenz der Schleife liegt, und in die Schleife als Meßsignal 82 an der Addierstufe 13 eingeführt.
Diese Schwingungen durchlaufen die gesamte Schleife, nämlich die Einheiten 13, 17, 19, 22,
24, 30 und den regelbaren Verstärker 34. Das Ausgangssignal des regelbaren Verstärkers wird zusatzlieh
zur Speisung der Addiereinheit 13 mit dem Rückkopplungssignal 14 durch ein Bandfilter 83 geleitet,
das so ausgelegt ist, daß es ein schmales Frequenzband um die Schwingungsfrequenz durchläßt
und welches eine Übertragungsfunktion der Form — p/(l + dp + p2) besitzt. Der Ausgang des Bandfilters
wird mittels einer Phasenumkehrstufe 84 und der beiden Dioden 85 und 86 vollweggleichgerichtet, und
die entstehende Gleichspannung wird dem einen Ende
87 eines Widerstandes 88 zugeführt. Dem einen Ende 89 eines zweiten Widerstandes 90 wird ein Gleichspannungssignal
im umgekehrten Sinne zugeführt, welches vom Oszillator 81 herrührt, von dem es durch
einen Vollweggleichrichter, welcher aus einer Phasenumkehrstufe 91 und den Dioden 92 und 93 besteht,
gewonnen wird. Die anderea Enden der Widerstände
88 und 90 sind am Punkt 94 miteinander verbunden, von dem aus jedes unsymmetrische Signal an ein
glättendes und phasenschiebendes Filter 95 gelangt, welches eine Übertragungsfunktion der Form
Claims (12)
1. Steuereinrichtung, insbesondere für gelenkte Flugkörper, unter Verwendung eines einen regelbaren
Gegenkopplungszweig enthaltenden Regelkreises (Schleife), dadurch gekennzeichnet, daß'
eine an die Schleife angekoppelte Einrichtung (»Meßeinrichtung« 40, 45 in Fig. 1; 83 bis 95 in
Fig. 3) vorgesehen ist, die auf eine außerhalb des normalen Arbeitsbereichs der Steuereinrichtung
liegende Frequenz (»Meßfrequenz«), insbesondere auf eine Eigenfrequenz oder eine in der Nähe der
Eigenfrequenz liegende Frequenz, anspricht und ein von der Amplitude der Meßfrequenz und damit
von der Schleifenverstärkung abhängiges Steuersignal, beispielsweise in Form einer Regelspannung
(46), liefert, das einem in der Schleife liegenden regelbaren Element (34) zur Regelung der
Schleifenverstärkung so zugeführt wird, daß mit steigender Amplitude der Meßfrequenz der Verstärkungsgrad
des regelbaren Elements und damit die Schleifenverstärkung herabgesetzt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelkreis und die Schleifenverstärkung
so bemessen sind, daß gerade Selbsterregung bei einer Eigenfrequenz des Regelkreises
auftritt, und daß die Einrichtung (40, 45) zur Erzeugung der Regelspannung und das Element
regelbarer Verstärkung (34) so bemessen sind, daß die Amplitude der Eigenschwingungen klein
bleibt (Fig. 1 und 2).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schleife (13, 17, 19, 22,
24, 30, 34) ein Signal (82) eingekoppelt wird, dessen Frequenz vorzugsweise auf oder in der
Nähe einer Eigenfrequenz der Schleife liegt (»Meßsignal«), daß das Meßsignal nach Durchlaufen
der gesamten Schleife ausgekoppelt wird, daß das eingekoppelte und das ausgekoppelte
Signal einer Vergleichsschaltung (88, 90) zugeführt werden und daß die Regelspannung aus dem
resultierenden Signal abgeleitet wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßsignal am selben Ort
(13) in die Schleife eingekoppelt wird wie ein der Steuereinrichtung zugeführtes Befehlssignal (10)
und daß das Meßsignal aus dem Gegenkopplungszweig der Schleife ausgekoppelt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 3. 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen Oszillator (81) zur Erzeugung
der Meßfrequenz, eine Schaltung (91, 92, 93) zur Gleichrichtung des Oszillatorausgangssignals,
weiterhin durch ein Bandpaßfilter (83) für die Oszillatorfrequenz, durch welches das
ausgekoppelte Signal geleitet wird, ferner durch einen Gleichrichter (84, 85, 86) für das ausgekoppelte
Signal und schließlich durch eine Addierstufe (88, 90), die die beiden gleichgerichteten
Signale zur Erzeugung der Regelspannung vereinigt, durch die der Verstärkungsgrad des regelbaren
Elementes (34) gesteuert wird (Fig. 3).
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß das regelbare
Element (34) im Gegenkopplungszweig der Schleife liegt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das regelbare
Element im Geradeauszweig der Schleife liegt.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelspannung der Amplitude des Meßsignals
109 533/108
bzw. der Eigenschwingungen direkt proportional ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelspannung
ein Zeitintegral der Amplitude des Meßsignals bzw. der Eigenschwingungen enthält.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zuleitung
für das Befehlssignal (10) ein Filter (11) zur Sperrung von Eingangssignalen der Meßfrequenz
oder Eigenschwingungsfrequenz geschaltet ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelspannung
so bemessen ist, daß die Schleifenverstärkung für die Meßfrequenz unterhalb »1« bleibt.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das regelbare
Element (34) ein regelbarer Verstärker ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 921 877.
Deutsche Patentschrift Nr. 921 877.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©009 608,750 9.6Ü (109 533/10» 3.61)
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