DE1087575B - Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger Salzsaeure - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger SalzsaeureInfo
- Publication number
- DE1087575B DE1087575B DEF25819A DEF0025819A DE1087575B DE 1087575 B DE1087575 B DE 1087575B DE F25819 A DEF25819 A DE F25819A DE F0025819 A DEF0025819 A DE F0025819A DE 1087575 B DE1087575 B DE 1087575B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hydrochloric acid
- anode
- cathode
- spaces
- chlorine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/24—Halogens or compounds thereof
- C25B1/26—Chlorine; Compounds thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
DEUTSCHES
Bei der Chlorierung organischer Produkte, z. B. solcher, die der Gewinnung von Ausgangsstoffen für
die Herstellung von Kunststoffen, Lösungsmitteln, Kältemitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln u. a. dienen,
wird das Chlor nur zur Hälfte ausgenutzt. Die andere Hälfte des Chlors vereinigt sich stets mit
Wasserstoff zu Chlorwasserstoff, welcher als Nebenprodukt der Chlorierungen anfällt. Diese Verhältnisse
werden durch das allgemeine Reaktionsschema
R-H + C12->R-C1 + HC1
veranschaulicht.
Es gewinnen daher Verfahren, die das Chlor aus der als Nebenprodukt anfallenden wäßrigen Salzsäure
zurückgewinnen, zunehmende Bedeutung.
Als solches Verfahren ist beispielsweise die elektro-Iytische
Zerlegung wäßriger Salzsäure in einer Zelle filterpressenartiger Bauart bekannt. Eine solche Zelle
besteht z. B. aus bipolaren Kohleelektroden, die mittels Diaphragmen voneinander getrennt sind, wobei
die sogenannten Anoden- und Kathodenräume entstehen.
Bei den bekannten Verfahren tritt die frische wäßrige Salzsäure an der Unterseite der Anodenräume
ein, um dieselben an den gegenüberliegenden Oberseiten wieder zu verlassen. Ein kleinerer Teil dieses
Hauptstromes dringt durch die Diaphragmen in die Kathodenräume ein und verläßt diese an ihren Oberseiten.
Die von den Anodenräumen durch die Diaphragmen in die Kathodenräume strömende Salzsäure enthält
gelöstes Chlor, welches durch den in den Kathodenräumen hochsteigenden Wasserstoff ausgeblasen wird,
wobei chlorfreier Katholyt entsteht, welcher mit gasförmigem Chlorwasserstoff wieder aufgesättigt wird.
Es ist ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens, daß der Wasserstoff mit einem bestimmten Chlorgehalt
anfällt. Diese Chlormenge, die je nach Versuchsbedingungen, wie Temperatur, Konzentration
und Umpumpmenge der Salzsäure innerhalb der Grenzen von etwa 2 bis 4°/o schwankt, geht der Chlorausbeute
verloren.
Auch nach Umpolen der Zelle wird dieser Nachteil bei sonst gleicher Arbeitsweise nicht behoben. Findet
das Umpumpen der Salzsäure nämlich in den Kathodenräumen statt, so strömt zwar praktisch chlorfreier
Katholyt durch die Diaphragmen in die Anodenräume; hier tritt aber sogleich Sättigung mit Chlor
ein. Der nun aus den Anodenräumen austretende, chlorgesättigte Anolyt muß nun vor der Aufsättigung
mittels gasförmigen Chlorwasserstoffs, z. B. mit Luft, ausgeblasen werden, wobei ebenfalls etwa die gleiche
Menge Chlor verlorengeht wie bei obiger Arbeitsweise. Auch wenn nicht separat ausgeblasen wird,
Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung wäßriger Salzsäure
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Franz Holzinger, Frankfurt/M-Unterliederbach,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
geht diese Chlormenge dann bei der Aufsättigung verloren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung wäßriger Salzsäure in einer
Zelle, ζ. Β. einer solchen von filterpressenartiger Bauart,
wobei Anoden- und Kathodenräume sich abwechselnd aneinander anschließen und die Salzsäure
in den Anoden- oder Kathodenräumen im Kreislauf gepumpt wird, vermeidet die vorstehend aufgezeigten
Nachteile bei gleichzeitiger Vereinfachung in apparativer Hinsicht weitgehendst. Die erfindungsgemäße
Arbeitsweise ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden- oder Kathodenräume, in denen nicht umgepumpt
wird, geschlossen sind und aus diesen Elektrodenräumen weder kontinuierlich noch diskontinuierlich
Salzsäure abgezogen wird.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird folgendes ausgeführt: Schließt man die HCl-Abläufe
derjenigen Elektrodenräume, in die die Frischsäure nur durch die Diaphragmen einströmen kann, so hat
sich gezeigt, daß hinsichtlich der Spannung überraschenderweise praktisch keine Veränderung gegenüber
der klassischen Arbeitsweise mit geöffneten Elektrodenräumen eintritt. Das sich einstellende Konzentrationsgefälle
zwischen geöffneten und geschlossenen Räumen ist dabei nur unwesentlich größer als
bei der klassischen Fahrweise und somit praktisch ohne Einfluß auf die Elektrolysespannung.
Die Arbeitsweise gemäß der Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil dann anwenden, wenn die geschlossenen
Elektrodenräume die Anodenräume sind.
009 588/378
Schließt man nun die Anodenräume und pumpt die Salzsäure in den Kathodenräumen um, so ergeben sich
hierbei folgende Vorteile:
1. Nur geringe Mengen Anolyt diffundieren durch die Diaphragmen in die Kathodenräume; die Folge
davon ist ein. niedrigerer Chlorgehalt des Wasserstoffs als beim klassischen Verfahren, bei dem Anolyt
noch zusätzlich durch Strömung in die Kathodenräume gelangt.
2. Auf Grund des niedrigeren Chlorgehaltes des Wasserstoffs ergibt sich eine höhere Ausbeute an
Chlor.
3. Die Rahmen der hintereinandergeschalteten Zellen erfahren eine Vereinfachung durch den Wegfall
der Auslaufstutzen samt Verbindungskanälen für Anolyt (entspricht den Auslassen für Katholyt bei
der klassischen Fahrweise).
Zur Aufsättigung gelangt ein Teil des praktisch chlorfreien Katholyten, die Spannung ist dieselbe wie
bei der klassischen Fahrweise.
Die unter Punkt 1 und 2 angeführten Vorteile, die sich beim Schließen der Anodenräume und Umpumpen
der Salzsäure in den Kathodenräumen gemäß der vorliegenden Erfindung ergeben, gelten in gleicher Weise
für die Durchführung des Verfahrens mit geschlossenen Kathodenräumen und Umpumpen der Salzsäure
in den Anodenräumen. In diesem Falle stellen die Rahmen der hintereinandergeschalteten Zellen durch
den Wegfall der Auslaufstutzen samt Verbindüngskanälen für den Katholyten entsprechend Punkt 3 eine
Vereinfachung dar.
Für die Durchführung des Verfahrens mit geschlossenen Kathodenräumen hat es sich hierbei als zweckmäßig
erwiesen, denAnolyten mit gasförmigem Chlorwasserstoff
aufzusättigen.
Für die erfindungsgemäß vorgeschlagene Arbeitsweise können dieselben Diaphragmen wie bei der
klassischen Fahrweise verwendet werden. Die Durchlässigkeit solcher Tücher ist genügend groß, um den
Ausgleich der Säurekonzentration zu ermöglichen.
Unter vergleichbaren Bedingungen wie gleiche Belastung,
Temperatur und Säurekonzentration ergaben sich z. B. folgende Zahlen:
% Cl2 im H2 | % Ausbeute anCl2 |
|
Klassische Arbeitsweise | ||
(Umpumpen in den | ||
Anodenräumen, Kathoden | ||
räume geöffnet; Abb. 1) .. | 2 bis 3,5 | etwa 94 |
Erfmdungsgemäß vorge | ||
schlagene Arbeitsweise | ||
(Umpumpen in den | ||
Kathodenräumen, Anoden | ||
räume geschlossen; | ||
Abb.2) | 1 | etwa 96 |
Die Schemazeichnung zeigt in Abb. 1 die klassische und in, Abb. 2 die Arbeitsweise gemäß der vorliegenden
Erfindung mit beispielsweise geschlossenen Anodenräumen. In den Abbildungen ist der Zellenrahmen
mit 1, die bipolare Elektrode mit 2, das Diaphragma mit 3, der Kathodenraum mit 4 und der Anodenraum
mit 5 bezeichnet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung wäßriger Salzsäure in einer Zelle, z. B. einer solchen von filterpressenartiger Bauart, wobei Anoden- und Kathodenräume sich abwechselnd aneinander anschließen und die Salzsäure in den Anoden- oder Kathodenräumen im Kreislauf gepumpt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden- oder Kathodenräume, in denen nicht umgepumpt wird, geschlossen sind' und; aus diesen Elektrodenräumen weder kontinuierlich noch diskontinuierlich Salzsäure abgezogen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 009 588/378 8.60
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF25819A DE1087575B (de) | 1958-05-24 | 1958-05-24 | Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger Salzsaeure |
CH7351859A CH381206A (de) | 1958-05-24 | 1959-05-22 | Verfahren zur Gewinnung von Chlor durch elektrolytische Zersetzung wässriger Salzsäure |
FR795550A FR1225388A (fr) | 1958-05-24 | 1959-05-23 | Procédé de décomposition d'acide chlorhydrique aqueux par voie électrolytique |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF25819A DE1087575B (de) | 1958-05-24 | 1958-05-24 | Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger Salzsaeure |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1087575B true DE1087575B (de) | 1960-08-25 |
Family
ID=7091774
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF25819A Pending DE1087575B (de) | 1958-05-24 | 1958-05-24 | Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger Salzsaeure |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH381206A (de) |
DE (1) | DE1087575B (de) |
FR (1) | FR1225388A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3001614A1 (de) * | 1979-02-02 | 1980-08-07 | Chlorine Eng Corp Ltd | Verfahren zum elektrolytischen zersetzen von chlorwasserstoffsaeure in einer elektrolysiervorrichtung |
DE2934108A1 (de) * | 1979-08-23 | 1981-03-12 | Hooker Chemicals & Plastics Corp., 14302 Niagara Falls, N.Y. | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von chlor, wasserstoff und alkalilauge durch elektrolyse von nacl- oder kcl-sole in einer diaphragmazelle. |
-
1958
- 1958-05-24 DE DEF25819A patent/DE1087575B/de active Pending
-
1959
- 1959-05-22 CH CH7351859A patent/CH381206A/de unknown
- 1959-05-23 FR FR795550A patent/FR1225388A/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3001614A1 (de) * | 1979-02-02 | 1980-08-07 | Chlorine Eng Corp Ltd | Verfahren zum elektrolytischen zersetzen von chlorwasserstoffsaeure in einer elektrolysiervorrichtung |
DE2934108A1 (de) * | 1979-08-23 | 1981-03-12 | Hooker Chemicals & Plastics Corp., 14302 Niagara Falls, N.Y. | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von chlor, wasserstoff und alkalilauge durch elektrolyse von nacl- oder kcl-sole in einer diaphragmazelle. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH381206A (de) | 1964-08-31 |
FR1225388A (fr) | 1960-06-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2251660A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von hochreinem alkalimetallhydroxid in einer elektrolytischen zelle | |
DE1047765B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gesaettigten aliphatischen Carbonsaeuren durch Elektrolyse von waessrigen Loesungen ihrer Salze in mehrkammerigen Zellen | |
DE2821982A1 (de) | Trennwand mit einer membran fuer filterpressenartig angeordnete elektrolysezellen | |
DE3420483A1 (de) | Bipolarer elektrolyseapparat mit gasdiffusionskathode | |
DE1246734B (de) | Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Bleitetraalkylen an einer Aufbrauchkathode | |
EP0391192A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkalidichromaten und Chromsäuren durch Elektrolyse | |
DE1087575B (de) | Verfahren zur elektrolytischen Zersetzung waessriger Salzsaeure | |
DE19544496A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkoholaten | |
DE2920562C2 (de) | ||
DE710962C (de) | Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und reinem Chlor durch Elektrolyse waessrigerChlorammoniumloesungen | |
DE2432416A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von elektrolytisch hergestellten alkalichloraten | |
DE2948343C2 (de) | ||
DE2124045C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Her stellung von reinem Chlor, Wasserstoff und reinen konzentrierten Alkaliphosphat lösungen und Elektrolyslerzelle zur Durch führung des Verfahrens | |
DE2539137A1 (de) | Verfahren zur elektrolytischen gewinnung von nickel und zink sowie elektrolysezelle hierfuer | |
EP0008470A1 (de) | Verfahren zur Elektrolyse wässriger Alkalihalogenid-Lösungen | |
DE10152275A1 (de) | Verfahren zur Elektrolyse von wässrigen Lösungen aus Chlorwasserstoff | |
DE753434C (de) | Verfahren zur Reinigung von Loesungen, die zur Erzeugung von Perverbindungen dienen | |
DE765387C (de) | Elektrolyse von Natriumsulfatloesung | |
DE658111C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hyposulfit | |
DE241043C (de) | ||
DE1953260C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von a.S-Cyclohexadien-i^-dicarbonsäure bzw. 2,5-Cyclohexadien-1,4-dicarbonsäure | |
DE319530C (de) | Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Metallen mit Hilfe geschmolzener Elektrolyte | |
DE2745542A1 (de) | Verfahren zur elektrolyse von salzloesungen durch quecksilberkathoden | |
DE969713C (de) | Herstellung von praktisch chlorfreiem Chlordioxyd | |
DE2934108A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von chlor, wasserstoff und alkalilauge durch elektrolyse von nacl- oder kcl-sole in einer diaphragmazelle. |