DE1082599B - Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von L-GlutaminsaeureInfo
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Description
DEUTSCHES
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B EKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT.·
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT.·
2. JUNI 19 60
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Glutaminsäure aus
Fumarsäure.
In den bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure unter Verwendung von
Mikroorganismen wurden als hauptsächlichste Materialien Kohlehydrate, wie z. B. Stärke* Glucose oder andere
Zucker, oder a-Ketoglutarsäure gebraucht. Die Erfinder
haben festgestellt, daß alle diese Verfahren vom industriellen
und wirtschaftlichen Standpunkt aus unbefriedigend sind, und sie sind durch Studien der Vergärung von Fumarsäure
zu einem direkten Herstellungsverfahren von L-Glutaminsäure in außerordentlich befriedigender Ausbeute
gelangt.
Wenn eine Verbindung im Zitronensäure-Gyclus (vgl. hierzu Ernest Baldwin, »Dynamic Aspects of Biochemistry«,
3. Auflage [1957], S. 447) als Substrat ausgewählt ist, wird die Menge der erzeugten L-Glutaminsäure
als abhängig von dem Gleichgewicht zwischen konjugierten
Enzymen angesehen. Experimente von Enzymreaktionen in tierischen Geweben, z. B. Leber in Verbindungen
im Zitronensäure-Cyclus, die als Substrat gewählt wurde, haben gezeigt, daß die Menge der aus Fumarsäure
umgewandelten Glutaminsäure sehr gering ist im Vergleich zu der Bildung von Zitronensäure, Bernsteinsäure
oder α-Ketoglutarsäure. Dies kommt daher, daß eine
bemerkenswerte Menge von Asparaginsäure durch die Wirkung von Aspartase erzeugt wird, wodurch die
Bildung von Glutaminsäure weitgehend unterdrückt wird, für den Fall, daß als Substrat Fumarsäure gewählt wurde.
Auch mit gewissen Bakterien, wie Escherichia coli, wurden ähnliche Ergebnisse festgestellt.
Die Erfinder haben gefunden, daß viele Arten von Mikroorganismen L-Glutaminsäure erzeugen, wenn sie
unter eigenen Bedingungen in Medien kultiviert werden, die Fumarsäure als Hauptkohlenstoffquelle zusammen
mit einer anorganischen Stickstoffverbindung als Stickstoffquelle enthalten. Im Hinblick auf die günstigste
Aussicht für industrielle Erzeugung von L-Glutaminsäure durch Gärung aus Fumarsäure als Hauptkohlenstoffquelle
haben sie nach geeigneten Mikroorganismen gesucht und viele Stämme gefunden.
Es wurde gefunden, daß die von den Erfindern isolierten Mikroorganismen, welche Fumarsäure in L-Glutaminsäure
umwandeln, mit anderen Worten, daß die Mikroorganismen, welche L-Glutaminsäure im Kulturmedium anreichern,
die hauptsächlich Fumarsäure als Kohlenstoffquelle enthalten, weitgehend in der Natur verteilt sind.
Sie können fast überall da gefunden werden, wo üblicherweise Mikroorganismen überhaupt lebensfähig sind,
beispielsweise im Erdboden und in Abwässern. Es handelt sich hauptsächlich um aerobe Bakterien oder fakultativ
anaerobe Bakterien. Zu diesen Mikroorganismen gehören Pseudomonas, Xanthomonas, Protaminbakterium, Mikro-Verfahren
zur Herstellung
von L-Glutaminsäure
von L-Glutaminsäure
Anmelder:
Ajinomoto Co., Inc.,
Chuo-ku, Tokio (Japan)
Chuo-ku, Tokio (Japan)
Vertreter: Dr. O. Faust, Patentanwalt,
Göttingen, Am Goldgraben 26
Göttingen, Am Goldgraben 26
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 16. April 1957
Japan vom 16. April 1957
Tetsuo Ogawa, Shinaga-wa-ku, Tokio,
Toshinao Tsunoda, Zushi-shi, Kanagawa-ken,
Ryohei Aoki, Chofu-chidori-cho, Ota-ku, Tokio,
Kazumoto Kinoshita, Meguro-ku, Tokio,
Shinji Okumura, Nerima-ku, Tokio,
und Yasuhiro Kondo, Kawaguchi-shi, Saitama-ken
und Yasuhiro Kondo, Kawaguchi-shi, Saitama-ken
(Japan),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
kokkus, Corynebakterium, Serratia, Alcaligenes, Achromobakterium, Flavobakterium, Escherichia, Aerobakterium,
Sarcina, Proteus, Bacillus, Bakterium.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung von L-Glutaminsäure kann in der nachstehend beschriebenen
Weise ausgeführt werden. Entweder wird ein Medium, das hauptsächlich Fumarsäure als Kohlenstoffquelle
neben einer Stickstoffquelle, wie Ammoniumnitrat oder Harnstoff, enthält, ebenso als auch Mineralsalze, die für
Mikroorganismen wesentlich sind, wie Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat, Ferrosulfat, nach Neutralisation verwendet
oder ein Medium, das in der Hauptsache Fumarsäure enthält, zu der eine geringe Menge Zucker, wie
Glucose, Fructose, Lactose, Maltose, Rohrzucker, Pentose oder Melasse, zugefügt ist, sowie organische Säuren, organische
oder anorganische stickstoffhaltige Mittel, wie Sojabohnenkuchen, Fischmehl, Casein, Pepton, Fleischextrakt,
Hefeextrakt, Malzextrakt, Koji-Extrakt oder eine Aminosäure, anorganische Salze und Vitamine,
mit L-Glutaminsäure bildenden Bakterien geimpft, die aus der oben aufgeführten Mikroorganismenaufzählung
gewählt werden, in einer aeroben Kultur oder einer statischen Kultur der Wachstemperatur ausgesetzt.
Die eingeimpften Mikroorganismen wachsen in dem
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Medium, Fumarsäure wird assimiliert und L-Glutaminsäure
wachsend in dem Medium angesammelt, wobei deren Menge gradweise anwächst in dem Maß, wie die
Vergärungsperiode fortschreitet. Entgegen der Erwartung ist die Bildung von anderen Aminosäuren als L-Glutaminsäure
recht gering, und es mag wohl eine kleine Menge von Asparaginsäure erzeugt werden, und zwar nur in
Fällen, in denen gewisse Arten der Mikroorganismen verwendet werden. Die Trennung von L-Glutaminsäure
aus der Gärmaische und die Reinigung derselben kann leicht in bekannter Weise durchgeführt werden. Beispielsweise
wird eine Gärmasse, aus der die Bakterienzellen abgetrennt waren, zwecks Kristallisation der
L-Glutaminsäure bei deren isoelektrischem Punkt konzentriert. Ionenaustauschharze können für die Abtrennung
verwendet werden.
100 ecm eines Kulturmediums mit 1,0 g Fumarsäure, 0,1 g Glucose, 0,1 g Monokaliumphosphat, 0,02 g Magnesiumsulfat
und 0,1 g Ammoniumsulfat werden mit Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 7,0 neutralisiert
und mit Bacillus pumilus geimpft und unter Schütteln bei einer Temperatur von 30° C gehalten. Nach 38 Stunden
wurden 0,22 g L-Glutaminsäure aus der Gärmasse erhalten. Diese Ausbeute zeigt nahezu eine quantitative
Bildung von L-Glutaminsäure aus 21 mg in dem Kulturmedium enthaltenem Stickstoff.
Jede der drei Kulturen enthielt 100 ecm mit 4 g Fumarsäure,
2 g Glucose, 0,1 g Monokaliumphosphat und 0,04 g Magnesiumsulfat. Hierzu wurden je 3 ecm Ammoniakwasser
(20 g/dl) hinzugefügt, mit wäßriger Kahlauge neutralisiert und sodann mit den folgenden Stämmen geimpft
und die Kultur bei 300C geschüttelt. Nach 72 Stunden
wurden folgende Mengen L-Glutaminsäure in jeder der drei Kulturen ermittelt:
L-Glutaminsäure
Mikroorganismen (g/dl)
Mikroorganismen (g/dl)
Bacillus pumilus Variätät α 2,80
Bacillus pumilus Variätät β 3,60
Bacillus pumilus Variätät γ 3,00
Je 100 ecm von elf Kulturmedien mit 4 g Fumarsäure, 1 g Glukose, 0,1 g Monokaliumphosphat und 0,04 g Magnesiumsulfat
wurden mit 3 ecm Ammoniakwasser (20 g/dl) versetzt, mit wäßriger Kalilauge neutralisiert
und mit den folgenden Mikroorganismen geimpft und die Kultur bei 3O0C geschüttelt. Nach 72 Stunden wurden
nachstehende Mengen L-Glutaminsäure jeweils in den einzelnen Kulturen ermittelt:
L-Glutaminsäure
Mikroorganismen (g/dl)
Pseudomonas aeruginosa 0,20
Xanthomonas pruni 0,20
Micrococcus pyogenes 0,30
Escherichia coli 0,60
Aerobacter aerogenes 0,50
Serratia marcescens 0,50
Bacillus subtüis Nr. 1 2,00
Bacillus subtüis Nr. 2 1,10
Bacillus cereus 0,20
Bacillus megatherium 0,30
Bacillus natto 0,40
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure, dadutch gekennzeichnet, daß man ein Medium, das
hauptsächlich Fumarsäure als Kohlenstoffquelle neben Mineralsalzen enthält, die für das Leben von Mikroorganismen
wesentlich sind, angenähert neutralisiert mit einer oder mehreren Arten von Mikroorganismen
aus dem Genus Micrococcus, Serratia, Escherichia, Aerobacter, Bacillus oder Bacterium impft, die Kultur
der Wachstemperatur aussetzt und dann die L-Glutaminsäure abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Mikroorganismus Bacillus pumilus verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mikroorganismus Bacillus subtüis
verwendet.
© 009 528/281 5.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1082599X | 1957-04-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1082599B true DE1082599B (de) | 1960-06-02 |
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ID=14480122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA29086A Pending DE1082599B (de) | 1957-04-16 | 1958-03-20 | Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsaeure |
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DE (1) | DE1082599B (de) |
-
1958
- 1958-03-20 DE DEA29086A patent/DE1082599B/de active Pending
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