DE1082194B - Verfahren zur Verhuetung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole - Google Patents

Verfahren zur Verhuetung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole

Info

Publication number
DE1082194B
DE1082194B DEN6580A DEN0006580A DE1082194B DE 1082194 B DE1082194 B DE 1082194B DE N6580 A DEN6580 A DE N6580A DE N0006580 A DEN0006580 A DE N0006580A DE 1082194 B DE1082194 B DE 1082194B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
feed water
boiler feed
polyoxyalkylene glycols
propylene oxide
ethylene oxide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEN6580A
Other languages
English (en)
Inventor
John William Ryznar
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nalco Chemie GmbH
Original Assignee
Nalco Chemie GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nalco Chemie GmbH filed Critical Nalco Chemie GmbH
Publication of DE1082194B publication Critical patent/DE1082194B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F5/00Softening water; Preventing scale; Adding scale preventatives or scale removers to water, e.g. adding sequestering agents
    • C02F5/08Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents
    • C02F5/10Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents using organic substances
    • C02F5/12Treatment of water with complexing chemicals or other solubilising agents for softening, scale prevention or scale removal, e.g. adding sequestering agents using organic substances containing nitrogen
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F28HEAT EXCHANGE IN GENERAL
    • F28GCLEANING OF INTERNAL OR EXTERNAL SURFACES OF HEAT-EXCHANGE OR HEAT-TRANSFER CONDUITS, e.g. WATER TUBES OR BOILERS
    • F28G9/00Cleaning by flushing or washing, e.g. with chemical solvents

Description

  • Verfahren zur Verhütung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole Bekanntlich erfordern Dampferzeuger, besonders bei hohen Drücken und Temperaturen betriebene, ein neben geringer Härte und geringem Salzgehalt auch wenig Neigung zum Schäumen aufweisendes Speisewasser. Während diese Schaumbildungsneigung bei normalem Kesselspeisewasser am Anfang gewöhnlich ausreichend gering ist, steigt sie im Verlaufe des Betriebs häufig stark an, in erster Linie infolge der Anreicherung der gelösten Feststoffe bei dauernder Dampfentnahme. Daher wird ohne Anwendung von Hilfsmaßnahmen bald der Punkt erreicht, bei dem der Kessel beginnt, überzuwallen, und Speisewasseranteile mit in den Dampf gerissen werden.
  • Es gibt zwei Wege zur Vermeidung derartiger Störungen: Einmal kann man durch periodisches oder dauerndes Abziehen eines Teils des Kesselinhalts den Feststoffgehalt unter einer bestimmten Grenze halten, zum anderen kann man dem Speisewasser Mittel gegen Schaumbildung zusetzen. Die Erfindung betrifft ausschließlich die letztgenannte Verfahrensart.
  • Als Mittel gegen Schaumbildung haben sich in letzter Zeit verschiedene hochmolekulare Polyamide bewährt. In manchen Punkten konnten jedoch auch diese nicht befriedigen.
  • Einen weiteren bedeutenden Fortschritt brachte die Anwendung der Monoäther von Polyoxyalkylenglykolen, wie dies z. B. in der britischen Patentschrift 648 099 dargelegt ist. Hiernach sind diese Verbindungen durch eine bessere Zersetzungsbeständigkeit und Dispergierbarkeit bzw. günstigere Löslichkeitsverhältnisse ausgezeichnet, so daß sie bei längerer Lebensdauer eine größere Wirksamkeit aufweisen. Die Erfindung bildet eine Weiterentwicklung des dort beschriebenen Verfahrens.
  • Gemäß der Erfindung werden an Stelle dieser Polyoxyalkylenglykoläther mit noch besserem Erfolg aminsubstituierte Polyoxyalkylenglykole verwendet. Diese Verbindungen entstehen durch Umsetzung von primären oder sekundären Aminen oder beiden mit Äthylenoxyd oder 1,2-Propylenoxyd oder beiden; sie haben die Struktur von Alkylamino-, Cycloalkylamino-, Arylamino- oder Aralkylamino-Ätheralkoholen, im einfachsten Falle also RNH- [C.H"O],-H Diese Verbindungen zeigen außer den ausgezeichneten Eigenschaften der Polyoxyalkylenglykoläther einige weitere und technisch wertvolle Eigenschaften, die in erster Linie auf die Anwesenheit einer Aminogruppe im Molekül zurückgeführt wird. Die Aminogruppe ist hydrophil. Sie verleiht den Verbindungen bessere Dispergierbarkeit bzw. bessere Löslichkeit im kalten Kesselspeisewasser. Andererseits erfüllen die Aminoverbindungen trotzdem die Forderung nach hinreichender Unlöslichkeit unter den bei der Dampferzeugung einzuhaltenden Bedingungen. Dies war ebensowenig vorauszusehen wie die Tatsache, daß diese Aminderivate überhaupt eine schaumzerstörende Wirkung haben könnten.
  • Ein weiterer Vorteil liegt in der Alkalität dieser Aminderivate, da die Kesselspeisewasser normalerweise ohnehin alkalisch gehalten werden müssen.
  • Schließlich wird durch die Verwendbarkeit dieser Amine eine neue und große Gruppe geeigneter Verbindungen erschlossen, was die Anwendungsbreite des Verfahrens der Schaumunterdrückung durch Zusätze vergrößert; darüber hinaus sind viele dieser Aminderivate einfacher und billiger herzustellen als die entsprechenden Monoäther.
  • Die erfindungsgemäß verwendbare Gruppe an Substanzen ist recht umfangreich. Faßt man diese als Additionsprodukte aus Aminen und Polyalkylenoxyden auf, so bestehen Variationsmöglichkeiten sowohl für das Amin als auch für die Alkylenoxydkomponente: Die Alkylenoxydkomponente kann entweder aus Äthylenoxyd oder aus 1,2-Propylenoxyd oder aus einer Mischung dieser beiden aufgebaut sein. Vorzugsweise werden Substanzen verwendet, die mindestens 1 Teil 1,2-Propylenoxyd auf 3 Teile Äthylenoxyd enthalten. Allgemein kann das Verhältnis bei Mischoxyden zwischen 1 : 3 und 9 :1 (1,2-Propylenoxyd-Äthylenoxyd) betragen. Mischoxyde mit einem Verhältnis von etwa 1 : 1 sind besonders günstig.
  • Die Aminkomponente kann von beliebigen primären oder sekundären Aminen gebildet werden. Bei Herstellung unter Verwendung von primären Monoaminen ergeben sich Verbindungen mit sekundärer Aminogruppe, bei Verwendung sekundärer Amine Verbindungen mit tertiärer Aminogruppe. Es können auch mehrwertige Amine verwendet werden, in diesem Falle sind also mehrere Polyoxyalkylenreste in einem Molekül vereinigt. Additionsprodukte mit aromatischen oder alicyclischen Aminen sind ebenfalls brauchbar. Als Beispiele geeigneter Aminkomponenten seien genannt: Amylamin und Diamylamin, Cyclohexylamin und Dicyclohexylamin, Anilin und Diphenylamin, Benzylamin und Dibenzylamin, Methylamin und Dimethylamin, Äthylamin und Diäthylamin, Isopropylamin und Diisopropylamin, Butylamin und Dibutylamin, Decylamin und Didecylamin, Dodecylamin und Didodecylamin, Octadecylamin und Dioctadecylamin, a-Naphthylamin und ß-Naphthylamin, Äthylendiamin, Propylendiamin, Butylendiamin, Decamethylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Diisopropylentriamin, Triisopropylentetramin, o-, m- und p-Phenylendiamin, Benzidin und Naphthylendiamine.
  • Vorzugsweise werden Additionsverbindungen mit überwiegend aliphatischem Charakter und wasserunlöslicher Aminkomponente verwendet.
  • Das Molekulargewicht der Additionsverbindung soll wenigstens 1200 betragen. Es kann durch die Art des Amins, vor allem durch die Anzahl dessen reaktionsfähiger Aminogruppen, und durch die Menge des in Reaktion tretenden Alkylenoxyds geregelt werden. Bei Monoaminen sind Additionsprodukte mit Molekulargewichten zwischen 1200 und 3000 am günstigsten, bei Polyaminen liegt der Bereich höher.
  • Die Wasserlöslichkeit der Additionsverbindungen kann durch geeignete Wahl von Amin und Alkylenoxyd geregelt werden. Eine Erhöhung des Anteils an 1,2-Propylenoxyd senkt die Wasserlöslichkeit. Viele der erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen sind bei Raumtemperaturen wasserlöslich; bei den Arbeitstemperaturen der Dampferzeugung sind jedoch sämtliche Produkte, die durch Kombination der vorgenannten Komponenten
    Unter der »SUS«-Viskosität ist die Angabe in Saybolt-Universal-Sekunden zu verstehen, und zwar wird die Viskosität gewöhnlich durch die Zeitspanne gemessen, die ein bestimmtes Volumen braucht, um durch eine bestimmte Öffnung hindurchzufließen. Allgemein handelt es sich somit um den Widerstand einer Flüssigkeit gegenüber dem Fließen. Die Viskositätsangaben in SUS entsprechen ASTM D-50 und sind mit den Angaben entsprechend DIN 57345 vergleichbar.
  • Die Molekulargewichtsbestimmung nach Menzies-Wright ist in ihren Einzelheiten in dem »Journal of the American Chemical Society«, Bd. 43, Nr. 11, 1921, S. 2314 bis 2323, angegeben.
  • Die Mengen an aminsubstituierten Polyoxyalkylenglykolen, welche dem Kesselspeisewasser zugesetzt werden müssen, hängen von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art und Konzentration der in erzeugt werden können, im wesentlichen wasserunlöslich und damit im Verfahren der Erfindung geeignet.
  • Besonders gute Resultate erhält man, wenn das verwendete Amin wasserunlöslich und das Reaktionsprodukt aus Alkylenoxyd und Amin bei gewöhnlichen Temperaturen wasserlöslich und bei den Dampferzeugungsbedingungen wasserunlöslich ist. Bei Normaltemperatur wasserunlsöliche Additionsverbindungen lassen sich durch Mitverwendung von Dispergierungsmitteln im Speisewasser dispergieren.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten aminsubstituierten Polyoxyalkylenglykole kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Die Herstellung selbst bildet zwar kein Merkmal der Erfindung, zur besseren Veranschaulichung, besonders auch der Eigenschaften der Produkte, sei sie jedoch an Hand eines Beispiels kurz erläutert: Eine Mischung gleicher Teile Äthylenoxyd und 1,2-Propylenoxyd wurde einem Reaktor zugeführt, der mit 20 Teilen n-Butylamin und 0,8 Teilen trockenem, pulverisiertem Natriumhydroxyd beschickt war. Das Äthylenoxyd hatte einen Wassergehalt von ungefähr 0,09 °/o und einen Azetaldehydgehalt von ungefähr 0,06 °/o, das 1,2-Propylenoxyd hatte einen Wassergehalt von ungefähr 0,05 °/o und einen Propionaldehydgehalt von ungefähr 0,150/,. Das n-Butylamin war wasserfrei.
  • Der Druck wurde während der Einführung der Oxydmischung bei etwa 0,35 bis 1,6 atü gehalten, und zwar über eine Zeitspanne von ungefähr 2 Stunden; nachher wurde die Mischung eine weitere Stunde lang gerührt. Während der Reaktion wurde die Temperatur auf 90 bis 100° C gehalten. In gleicher Weise wurden weitere Additionsverbindungen mit einem Oxydverhältnis von 1 : 1, aber höherer Viskosität und höherem Molekulargewicht hergestellt (B bis D). Die Fertigprodukte hatten folgende Eigenschaften: der schaumbildenden Flüssigkeit gelösten Feststoffe, Alkalität, Temperatur, Druck, Art und dem Ausmaß der Wasserzirkulation im Dampferzeuger, Belastung des Kessels und der gewünschten Stärke der Schaumunterdrückung. Infolgedessen ist es unmöglich, die Mengen genau festzulegen. In jedem Fall sind sie jedoch außerordentlich gering. Für viele Zwecke sind Mengen in der Größenordnung von 0,17 bis 0,34 mg/1 ausreichend, und unter bestimmten Betriebsbedingungen haben sich so geringe Mengen wie 0,017 mg/1 als wirksam erwiesen. Im allgemeinen sind Mengen über 1,7 mg/1 nicht erforderlich.
  • Die nachfolgenden Beispiele zeigen die durch die Erfindung erzielbaren Verbesserungen: Es wurde ein Laboratoriumsversuchskessel verwendet (vgl. »Industrial and Engineering Chemistry«, Bd. 27, S. 1430 bis 1435), der mit Schaugläsern und einem automatischen Wasserstandsregler ausgerüstet war. Das bei allen Versuchen verwendete Speisewasser enthielt folgende Feststoffe gelöst:
    Calciumhärte ........... (als CaC03) 178,0 mg/1
    Magnesiumhärte ......... (als CaC03) 185,0 mg/1
    Alkalität (Methylorange) . . (als Ca C 03) 1370,0 mg/1
    Natriumchlorid .................... 334,0 mg/1
    Natriumsulfat ...................... 1950,0 mg/1
    Tanninextrakt, trocken (Hilfsmittel für
    Antischäumer; Kesselsteinbildung
    wird unterdrückt) ................ 51,0 mg/1
    Das Speisewasser wurde mit den angeführten Additionsverbindungen versetzt und in einer Geschwindigkeit von 27,21/h bei einem Druck von 18 kg/cm" verdampft. Dabei wurden dauernd die Leitfähigkeit des Kondensats gemessen und Kochvorgang sowie Schaumbildung durch die Schaugläser beobachtet. Die Versuche wurden fortgesetzt, bis das schaumzerstörende Mittel, welches ständig mit dem Speisewasser eingeführt wurde, die durch Konzentrierung der gelösten Feststoffe anwachsende Neigung zum Schäumen nicht mehr überwinden konnte und Schaum mit dem Dampf herausgerissen wurde.
    In vielen Fällen ist es vorteilhaft, die schaumzerstörende Substanz nicht direkt, sondern in pulveriger oder brikettierter Form zum Kesselspeisewasser zuzusetzen. Das ,gilt z. B., wenn es sich um in Kaltwasser unlösliche oder schwachlösliche Verbindungen handelt, die zum Gebrauch dispergiert werden müssen, oder wenn eine bequemere Handhabung und Dosierung angestrebt wird, etwa bei nicht ortsfesten Kesseln. Zur Herstellung derartiger Trockenpräparate können sämtliche erfindungsgemäß verwendeten Aminoätheralkohole mit anderen Wasserbehandlungsmitteln vermischt werden, z. B. mit pulverförmigen Gerbstoffen wie Tannin, mit Ligninsulfonaten oder partiell desulfonierten und depolymerisierten Ligninsulfonaten, Natriumcarbonat, verschiedenen Orthophosphaten und Polyphosphaten. Im Durchschnitt können die Mischungen wenigstens 5 bis 100/, der Aminoätheralkohole enthalten, ohne ihre trockenen, pulverförmigen Dieser Endpunkt des Versuches wurde sowohl durch Beobachtung (Schaugläser) als auch durch das plötzliche Ansteigen der Leitfähigkeit des Kondensats bestimmt. Dann wurde eine Probe des Kesselwassers entnommen und analysiert. Als Maß für die Wirksamkeit des schaumzerstörenden Mittels dient die bis zum Überschäumen erreichte Konzentration an gelöstem Feststoff. Hohe Konzentrationen bedeuten also hohe Wirksamkeit des Schaumzerstörungsmittels. Ohne Zusatz eines schaumzerstörenden Mittels erfolgte ein Mitreißen des Speisewassers bei einer Konzentration an aufgelösten Feststoffen von etwa 4,3 g/1 (Versuch 1).
  • Die Ergebnisse der Versuche . sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Hierzu ist noch folgendes zu sagen: Bei den Versuchen wurden zur Vereinfachung durchweg die Butylamin- bzw. Dibutylaminderivate gemischter Polyoxyalkylenglykole mit Gewichtsverhältnissen Athylenoxyd zu 1,2-Propylenoxyd von etwa 1 : 1 verwendet. Derivate mit anderen Aminen oder anderen Polyoxyalkylenglykolen der eingangs gegebenen Definitionen haben grundsätzlich ähnliche Ergebnisse wie die Versuche 2 bis B. Die Überlegenheit der Kesselspeisewässer gemäß der Erfindung (Versuche 2 bis 8) über das normale Kesselspeisewasser (Versuch 1) ist eindeutig. Eigenschaften zu verlieren. Bei Verwendung von Substanzen mit Gerbstoffcharakter oder Ligninderivaten machen diese zweckmäßig etwa 50 bis 88 Gewichtsprozent, der Aminoätheralkohol etwa 0,5 bis 12 Gewichtsprozent der Gesamtmasse aus. Die Pulver können nach bekannten Methoden direkt oder unter Zusatz eines Bindemittels brikettiert werden.
  • Sofern unlösliche und schwer dispergierbare Aminoätheralkohole verwendet werden, für deren Dispergierung die den meisten der genannten Wasserbehandlungsmittel von Gerbstoffcharakter eigene Dispergierfähigkeit nicht ausreicht, und andererseits keine größeren Mengen dieser Gerbstoffe zugesetzt werden sollen, können den Mischpulvern kleine Mengen besonderer Dispersionsmittel, z. B. Seifen, zugesetzt werden. Hierfür reichen Mengen aus, die die schaumzerstörende Wirkung der Aminoätheralkohole nicht beeinträchtigen. Sämtliche erfindungsgemäß verwendeten Aminoätheralkohole können sowohl direkt als auch in Festgemischen leicht gleichmäßig im Kesselspeisewasser verteilt werden.
  • Nachfolgend seien einige Beispiele für derartige Feststoffgemische angegeben. Als Aminoätheralkohole wurden jeweils sämtliche Substanzen der Versuche 2 bis B der Tabelle und des vorausgehend beschriebenen Herstellungsbeispiels geprüft. Zur Vereinfachung werden diese in den Mischungen nun als »Aminoätheralkohol« bezeichnet.
    a) Aminoätheralkohol ....................... 30/0
    Durch Behandlung von Natriumligninsulfonat
    mit wäßrigem Alkali bei erhöhten Tempera-
    turen gewonnenes, partiell desulfoniertes und
    depolymerisiertes Ligninderivat ............. 971)/,
    Der flüssige Aminoätheralkohol wurde in einem
    Mischer mit dem trockenen Ligninderivat ver-
    mischt. Das trockene, pulverförmige Produkt
    war leicht in Wasser mit Konzentrationen von
    3 bis 5 0/0 und mehr dispergierbar.
    b) Aminoätheralkohol ....................... 8°%
    Natriumcarbonat ......................... 720%
    Natriumseptäphosphat .................... 200/,
    Mischen wie bei a). Das Pulverprodukt ist leicht
    in Kaltwasser löslich.
    c) Aminoätheralkohol ....................... 30/,
    Tallöl ................................... 20/0
    Ligninderivat wie in a) ..................... 950/,
    Leicht dispergierbares Pulver; bei der Zugabe
    Seifenbildung aus dem Tallöl.
    d) Aminoätheralkohol ....................... 3o/0
    Natriumligninsulfonat (aus Ca Sulfonat des
    Sulfitbreies nach Holzzuckerentfernung, Er-
    satz Ca-Na und Trocknung) ................ 970/0
    Leicht dispergierbare Masse.
    Sollen die erfindungsgemäß zu verwendenden Aminoätheralkohole in Verbindung mit magnesiumreichen Wassern (Bildung von Magnesiumhydroxyd) eingesetzt werden, so sollten - genauso wie bei der Verwendung der Monoäther von Polyoxyalkylenglykolen gemäß der britischen Patentschrift 648 099 - zusammen mit den Aminoätheralkoholen hinreichende Mengen hydroxylgruppenhaltiger organischer Stoffe, wie Gerbstoffe, Gerbsäure, Gallussäure, Pyrogallol, Brenzkatechin, Phloroglucin, zugesetzt werden. Diese kompensieren die nachteiligen Wirkungen des Magnesiumhydroxyds.
  • Die genannten Stoffe können vor der Zugabe reit dem Aminoätheralkohol vermischt oder auch gesondert zugegeben werden. Selbstverständlich erfüllen die vorstehend bei Beschreibung der Feststoffgemische genannten Stoffe mit Gerbstoffcharakter (Tannin, Ligninderivate, Natriumligninsulfonat) diese Aufgabe, so daß bei Verwendung derartiger Feststoffgemische auch bei magnesiumreichen Wassern keine Schwierigkeiten auftreten. Hierin liegt ein weiterer Vorteil solcher Gemische. Die für verschiedene Magnesiumgehalte etwa erforderlichen Mindestmengen an hydroxylgruppenhaltigen organischen Substanzen betragen:
    Magnesiumgehalt Erforderliche Menge an aroma-
    im Kesselwasser tischen Oxyverbindungen mit
    (Mg/' CaC03) Gerbstoffcharakter
    (-g/1)
    0 0
    17 bis 85 8,5 bis 17
    85 bis 170 17 bis 34
    170 bis 340 34 bis 50
    Das Verfahren der Erfindung ist zur Schaumunterdrückung bei Kesseln der verschiedensten Druck- und Temperaturbereiche anwendbar. Ausgezeichnete Erfolge wurden bei Drücken zwischen etwa 7 und 21 atü sowie bei den entsprechenden Temperaturen erzielt. Es können jedoch auch sehr viel höhere Drücke und Temperaturen vorliegen, z. B. in feststehenden Kesseln mit Drücken von 70 bis 105 atü. Durch das Verfahren der Erfindung wird nicht nur die Schaumbildung unterdrückt, sondern auch die Güte des Dampfes verbessert. Hierfür genügen bereits kleinere Substanzmengen, als zum vollständigen Unterdrücken der Schaumbildung erforderlich sind.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Verhütung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz von 0,017 bis 1,7 mg/1 substituierter Polyoxyalkylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 1200, gekennzeichnet durch die Verwendung von durch Umsetzung von primären oder sekundären Aminen oder beiden mit Äthylenoxyd oder 1,2-Propylenoxyd oder beiden erhaltenen Polyoxyalkylenglykolen mit der Struktur von Alkylamino-, Cycloalkylamino-, Arylamino- oder Arall#:ylamino-Ätheralkoholen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Umsetzungsproduktes eines primären oder sekundären Alkylamins, vorzugsweise Butylamin oder Dibutylamin, mit Mischungen aus Äthylenoxyd und 1,2-Propylenoxyd, die mindestens 1 Gewichtsteil 1,2-Propylenoxyd auf 3 Gewichtsteile Äthylenoxyd enthalten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Umsetzungsprodukten, die mit Mischungen aus Äthylenoxyd und 1,2-Propylenoxyd im ungefähren Gewichtsverhältnis von 1 : 1 hergestellt wurden.
  4. 4. Verfahren zur Verhütung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser, welches Magnesiumverbindungen enthält, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Mitverwendung aromatischer Oxyverbindungen mit Gerbstoffcharakter. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 648 099.
DEN6580A 1952-01-16 1953-01-02 Verfahren zur Verhuetung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole Pending DE1082194B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1082194XA 1952-01-16 1952-01-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1082194B true DE1082194B (de) 1960-05-19

Family

ID=22320942

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN6580A Pending DE1082194B (de) 1952-01-16 1953-01-02 Verfahren zur Verhuetung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1082194B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB648099A (en) * 1948-01-26 1950-12-28 Nat Aluminate Corp Steam generation and compositions for inhibiting foaming

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB648099A (en) * 1948-01-26 1950-12-28 Nat Aluminate Corp Steam generation and compositions for inhibiting foaming

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3011304A1 (de) Schaumdaempfungsmittel und dessen verwendung in kunstharz-, lack- und farbdispersionen
DE2726036C3 (de) Wäßrige Aluminiumpaste und ihre Verwendung zur Herstellung von leichtem Schaumbeton
EP0018482A1 (de) Biologisch abbaubare und schwachschäumende Tenside, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in Reinigungsmitteln
DE1495749C3 (de) Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher bzw. in Wasser quellbarer oberflächenaktiver Umsetzungsprodukte aus Polyäthylenglykoläthern und Isocyanaten
DE10147650A1 (de) Hydrophile Emulgatoren auf Basis von Polyisobutylen
DE1289597B (de) Hochalkalische, lagerstabile und schaumarme Flaschenreinigungsmittel
DE3047520A1 (de) Dispergierende und biologisch abbaubare formulierungen fuer die behandlung von mit kohlenwasserstoffen verschmutzten oberflaechen
DE2453107B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphoester-Kesselstein- und Korrosionsinhibierungsmitteln, derartige Mittel und ihre Verwendung
DE2537653A1 (de) Papierleimungsmittel
EP0000561A1 (de) Wasserlösliche, vernetzte stickstoffhaltige Kondensationsprodukte und deren Verwendung
EP0326795B1 (de) Verwendung von Polyglykolethern als schaumvermindernde Zusätze für Reinigungsmittel
EP0309810A2 (de) Verdickungsmittel
DE60010618T2 (de) Alkylierte Aminoalkylgruppen enthaltende cyclische Harnstoffe als oberflächenaktive Mittel
DE1082194B (de) Verfahren zur Verhuetung der Schaumbildung bei Kesselspeisewasser durch Zusatz substituierter Polyoxyalkylenglykole
WO2015117869A1 (de) Additive für kohle-wasser-aufschlämmungen
EP2682519A1 (de) Verfahren und Zusammensetzungen für die Ausrüstung oder Färbung von Fasermaterialien
DE2506203A1 (de) Entschaeumer
DE819842C (de) Verfahren und Mittel zur Schaumverhinderung bei der Dampferzeugung
EP0171602B1 (de) Wässrige Kohledispersionen
DE2742853C2 (de) Verwendung von fluorierten Alkoholen zur Unterdrückung des Schäumens flüssiger Medien
DE681523C (de) Verfahren zur Herstellung quaternaerer Ammoniumverbindungen
EP0296543A2 (de) Stickstoffhaltige Kondensationsprodukte auf Basis unmodifizierter oder modifizierter Naturharze, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
WO2005026094A1 (de) In alkalien stabile alkoxylate
EP1184486A2 (de) Verwendung von N-Alkyl-beta-alanin-Derivaten zur Herstellung von reinigenden Korrsionsschutzmitteln
AT221278B (de) Verfahren zur Herstellung von oberflächenaktiven Mitteln auf Basis von Derivaten von Polyalkylenglykolen